Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckverstärkungseinrichtung für ein Kraftstoffeinspritzsystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Druckverstärkungseinrichtung ist aus der nachveröffentlichten
DE 10 2009 026 567 A1 der Anmelderin bekannt. Die bekannte Druckverstärkungseinrichtung weist zwei innerhalb
eines Gehäuses konzentrisch zueinander angeordnete Kolben auf, die axial zueinander
verschieblich angeordnet sind. Dabei ist der hülsenartige äußere Kolben mittels eines
Koppelelements, das am Außenumfang des inneren, stiftartigen Kolbens angeordnet ist,
in Wirkverbindung angeordnet. Ein Arbeitsraum ist über eine im inneren Kolben ausgebildete
Längsbohrung mit einem Kompressionsraum verbunden, wobei im Kompressionsraum befindlicher
Kraftstoff bei einer Axialbewegung des inneren Kolbens in Richtung des Kompressionsraums
über einen von einer Pumpe bereitgestellten Systemdruck hinaus verdichtet wird. Mittels
der bekannten Druckverstärkungseinrichtung ist eine einstufige Druckerhöhung möglich.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Druckverstärkungseinrichtung für ein Kraftstoffeinspritzsystem derart
weiterzubilden, dass auch eine mehrstufige Druckerhöhung möglich ist, so dass besonders
hohe Systemdrücke bei einem nachgeschalteten Verbraucher, insbesondere einem Einspritzventil
o.ä. erzielt werden können. Diese Aufgabe wird bei einer Druckverstärkungseinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde,
durch die Ausbildung mehrerer Steuerräume, die in einer ersten Schaltstellung gemeinsam
mit dem Kraftstoffrücklauf verbunden sind, eine Anordnung zu ermöglichen, welche prinzipiell
beliebig viele konzentrisch zueinander angeordnete Kolben ermöglicht.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckverstärkungseinrichtung für
ein Kraftstoffeinspritzsystem sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen
der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen,
der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
[0005] In einer konstruktiv vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
die beiden Steuerräume durch eine Verbindungsleitung miteinander verbunden sind. Dadurch
baut die Druckverstärkungseinrichtung besonders kompakt, da der radiale Bauraum der
Druckverstärkungseinrichtung relativ gering ausfällt.
[0006] In einer weiteren konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass jeder Kolbenstirnseite eine Druckfeder zugeordnet ist, die sich an einer Stirnfläche
eines gehäusefesten Elements abstützt. Dadurch lässt sich eine entkoppelte Bewegung
der Kolben erzielen, wobei durch die Wahl der Flächenverhältnisse an den Kolbenstirnseiten
und den Federhärten der Federn die gewünschten Steuereigenschaften erzielt werden
können.
[0007] Weiterhin ist es in einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass in dem innersten Kolben eine Bohrung ausgebildet ist, die einerseits mit dem
Systemdruckraum und andererseits zumindest mittelbar mit einem Hochdruckabgang verbunden
ist. Dadurch wird der Hochdruckabgang, der mit einem Verbraucher verbunden ist, besonders
einfach und effektiv mit Druckmittel versorgt.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass auf der dem
Systemdruckraum abgewandten Seite der wenigstens einen Bohrung wenigstens ein Rückschlagventil
angeordnet ist, das die wenigstens eine Bohrung in Richtung des Systemdruckraums sperrt.
Ein derartiges Rückschlagventil verhindert zuverlässig ein Zurückströmen von Druckmittel
aus dem Hochdruckbereich in den Niederdruckbereich der Druckverstärkungseinrichtung.
[0009] Die Erfindung umfasst auch ein Kraftstoffeinspritzsystem mit einer Druckverstärkungseinrichtung.
Ein derartiges Kraftstoffeinspritzsystem ermöglicht auf besonders einfache Art und
Weise eine Erhöhung des Systemdrucks mit relativ geringem vorrichtungstechnischem
Aufwand. Zusätzlich wird erwähnt, dass die Druckverstärkungseinrichtung durch ihre
konstruktive Gestaltung insbesondere auch als Autofretageeinheit eignet.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
[0011] Diese zeigen in:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Druckverstärkungseinrichtung in einer Ausgangsschaltstellung
in einem vereinfachten Längsschnitt und
- Fig. 2
- die Druckverstärkungseinrichtung gemäß Fig. 1 im Förderzustand, ebenfalls im vereinfachten
Längsschnitt.
[0012] In den Figuren ist eine Druckverstärkungseinrichtung 10 dargestellt, wie sie insbesondere
als Bestandteil eines Kraftstoffeinspritzsystems 1 in einem Kraftfahrzeug Verwendung
findet. Die Druckverstärkungseinrichtung 10 umfasst einen äußeren, als Gehäuse dienenden
Druckkörper 11, der im Wesentlichen topfförmig ausgebildet ist. Von der offenen Seite
des Druckkörpers 11 ist in dessen Öffnung eine einen Dichtflansch 12 aufweisende Kolbenhülse
13 eingesetzt. Hierbei ist zwischen dem Außenumfang der Kolbenhülse 13 und der Innenwand
des Druckkörpers 11 ein Ringraum 14 ausgebildet, der auf der der Kolbenhülse 13 abgewandten
Seite im Druckkörper 11 in einen Systemdruckraum 15 mündet.
[0013] Der Ringraum 14 bzw. der Systemdruckraum 15 ist über einen Anschluss 16 in der Kolbenhülse
13 mit einer Fördereinrichtung in Form insbesondere einer geregelten Kraftstoffhochdruckförderpumpe
18 sowie einem als 3/2-Wegeventil ausgebildeten, elektromagnetisch betätigbaren Steuerventil
20 gekoppelt.
[0014] Die Kolbenhülse 13 weist eine mehrfach abgestufte Innenbohrung 21 auf. Hierbei weist
ein erster, auf der dem Dichtflansch 12 abgewandten Seite der Kolbenhülse 13 angeordneter
Abschnitt 22 den größten Durchmesser auf, der in einen zweiten Abschnitt 23 mittleren
Durchmessers übergeht, welcher wiederum in einem dritten Abschnitt 24 mit einem geringsten
Durchmesser übergeht, der in der äußeren Stirnfläche des Dichtflanschs 12 mündet.
[0015] In den ersten Abschnitt 22 und den zweiten Abschnitt 23 der Innenbohrung 21 ragt
ein äußerer Kolben 25 hinein und ist dort abgedichtet und axialbeweglich geführt.
Der hülsenförmig ausgebildete äußere Kolben 25 weist auf seiner der Innenbohrung 21
abgewandten Seite eine als Kolbenstirnseite wirkende Druckplatte 26 auf, an der sich
eine erste Druckfeder 27 abstützt. Die andere Seite der ersten Druckfeder 27 stützt
sich an der ihr zugewandten Stirnfläche 28 der Kolbenhülse 13 ab.
[0016] Der äußere Kolben 25 weist innerhalb des ersten Abschnitts 22 der Innenbohrung 21
noch einen Bereich 29 auf, der ebenfalls hülsenförmig ausgebildet ist und einen geringeren
Durchmesser aufweist, wobei der Bereich 29 in den zweiten Abschnitt 23 der Innenbohrung
hineinragt. Innerhalb des ersten Abschnitts 22 der Innenbohrung 21 wird durch den
Bereich 29 ein ringförmiger, sekundärer Steuerraum 31 ausgebildet. Der sekundäre Steuerraum
31 ist über eine in der Kolbenhülse 13 ausgebildete Leitung 32 mit dem Steuerventil
20 gekoppelt.
[0017] Innerhalb des zweiten Abschnitts 23 und des dritten Abschnitts 24 der Innenbohrung
21 ist eine Hochdruckkolbenhülse 34 eingesetzt. Die Hochdruckkolbenhülse 34 weist
auf der dem zweiten Abschnitt 23 zugewandten Seite eine Aufnahmebohrung 35 auf. Vom
Grund der Aufnahmebohrung 35 geht eine Durchgangsbohrung 36 aus, die als Hochdruckabgang
mit einem nicht dargestellten Verbraucher, insbesondere einem Kraftstoffeinspritzventil
oder einem Kraftstoffhochdruckspeicher des Kraftstoffeinspritzsystems 1 verbunden
ist.
[0018] Innerhalb des äußeren Kolbens 25 und der Aufnahmebohrung 35 ist ein innerer Kolben
38 axial verschiebbar geführt. Der in etwa stiftförmige innere Kolben 38 weist auf
der der Kolbenhülse 13 abgewandten Seite eine als Kolbenstirnseite wirkende Druckplatte
39 auf, die auf der der Druckplatte 26 abgewandten Seite der Kolbenhülse 13 angeordnet
ist und einen größeren Durchmesser aufweist als die Druckplatte 26. Zwischen der Druckplatte
39 und der Stirnfläche 28 der Kolbenhülse 13 stützt sich eine zweite Druckfeder 40
ab. An die Druckplatte 39 schließt auf der der Kolbenhülse 13 zugewandten Seite ein
erster Abschnitt 41 des inneren Kolbens 38 an, der einen relativ geringen Durchmesser
aufweist. Der erste Abschnitt 41 geht in einen zweiten Abschnitt 42 über, der in einer
Innenbohrung 46 des äußeren Kolbens 25 geführt ist. An dem zweiten Abschnitt 42 schließt
sich ein dritter Abschnitt 43 an, der bis in die Hochdruckkolbenhülse 34 hineinragt
und dort dichtend geführt ist. Durch den inneren Kolben und die Aufnahmebohrung 35
wird innerhalb der Hochdruckkolbenhülse 34 ein primärerer Hochdruckraum 50 ausgebildet.
[0019] Zwischen dem zweiten Abschnitt 42 und dem dritten Abschnitt 43 des inneren Kolbens
38 und dem äußeren Kolben 25 ist im Bereich der Innenbohrung 46 ein ringförmiger primärer
Steuerraum 44 ausgebildet. Der primäre Steuerraum 44 und der sekundäre Steuerraum
31 sind über eine Verbindungsbohrung 45 miteinander verbunden.
[0020] Zwischen dem inneren Kolben 38 und der Hochdruckkolbenhülse 34 ist innerhalb des
zweiten Abschnitts 23 noch ein ringförmiger sekundärer Hochdruckraum 47 ausgebildet.
[0021] Im inneren Kolben 38 ist eine Längsbohrung 48 ausgebildet, deren eines Ende über
eine Querbohrung 49 mit dem Systemdruckraum 15 verbunden ist. Das andere Ende der
Längsbohrung 48 mündet über ein erstes Rückschlagventil 51 in einer weiteren Querbohrung
52, die mit dem sekundären Hochdruckraum 47 verbunden ist. Über eine weitere Längsbohrung
54 und ein zweites Rückschlagventil 55 mündet die Längsbohrung 54 in der Aufnahmebohrung
35 der Hochdruckkolbenhülse 34.
[0022] Die soweit beschriebene Druckverstärkungseinrichtung 10 arbeitet wie folgt: In der
ersten, in der Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung der Druckverstärkungseinrichtung
10 ist das Steuerventil 20 derart geschaltet, dass der Steuerraum 31 über die Leitung
32 und den Anschluss 16 mit dem Ringraum 14 und dem Systemdruckraum 15 verbunden ist.
Gleichzeitig wird der Systemdruckraum 15 durch die geregelte Kraftstoffhochdruckförderpumpe
18 auf den nötigen Systemdruck gebracht und gehalten.
[0023] Um nun den mit der Durchgangsbohrung 36 verbundenen Verbraucher des Kraftstoffeinspritzsystems
1 mit einem über dem durch die Kraftstoffhochdruckförderpumpe 18 liegenden Druck stehenden
Kraftstoff zu versorgen, wird das Steuerventil 20 in die in der Fig. 2 dargestellten
Stellung gebracht. Hierdurch werden die beiden mittels der Verbindungsbohrung 45 miteinander
verbundenen Steuerräume 44 und 31 über die Leitung 32 und eine Rücklaufleitung 57
mit einem Rücklaufbehälter 58 verbunden, so dass der Druck in den beiden Steuerräumen
44 und 31 abfällt. Zur Wahrung des Kräftegleichgewichts bewegen sich nun der äußere
Kolben 25 und der innere Kolben 38 je nach den Flächenverhältnissen an den Kolben
25 und 38 aus ihrer Ausgangsstellung nach rechts, wobei in den Hochdruckräumen 47
und 50 befindlicher Kraftstoff über den Systemdruck der Kraftstoffhochdruckförderpumpe
18 hinaus verdichtet und über die Durchgangsbohrung 36 dem Verbraucher bereitgestellt
wird.
[0024] Wird von dem Verbraucher kein Kraftstoff mehr benötigt, was typischerweise zum Beispiel
nach Einspritzende bei einem Kraftstoffventil der Fall ist, wird das Steuerventil
20 wieder in seine in der Fig. 1 dargestellten Ausgangslage verbracht, wodurch in
den Steuerräumen 31 und 44 einströmender Kraftstoff die beiden Kolben 25 und 38 wieder
in ihre linke Ausgangsstellung bewegt.
[0025] Ergänzend wird erwähnt, dass der sekundäre Hochdruckraum 47 auch mit einem zusätzlichen,
in den Figuren nicht dargestellten Hochdruckabgang verbunden sein kann. Dadurch ist
es möglich, dass Kraftstoff auf einem Zwischendruckniveau entnommen werden kann, was
sich reduzierend auf die Bauteilebelastung auswirkt.
1. Druckverstärkungseinrichtung (10) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (1), mit wenigstens
zwei, in einem Gehäuse (11) angeordneten, konzentrisch zueinander angeordneten Kolben
(25, 38), wobei der jeweils innere Kolben (38) axial verschieblich in dem jeweils
äußeren Kolben (25) angeordnet ist, wobei von dem äußeren Kolben (25) und dem Gehäuse
(11) ein Steuerraum (31) ausgebildet ist, der in einer ersten Schaltstellung eines
Steuerventils (20) mit einem Kraftstoffrücklauf (57) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem inneren Kolben (38) und dem äußeren Kolben (25) ein zweiter Steuerraum
(44) ausgebildet ist, der in der ersten Schaltstellung mit dem Kraftstoffrücklauf
(57) verbunden ist.
2. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Steuerräume (31, 44) durch eine Verbindungsleitung (45) miteinander verbunden
sind.
3. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Steuerräume (31, 44) jeweils ringförmig ausgebildet sind.
4. Druckverstärkungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Kolben (25, 38) auf der den Steuerräumen (31, 44) gegenüberliegenden
Seite jeweils eine Kolbenstirnseite (26, 39) aufweisen, die innerhalb eines gemeinsamen
Systemdruckraums (15) angeordnet sind und, dass der Systemdruckraum (15) über das
Steuerventil (20) in der ersten Schaltstellung mit einer Pumpeinrichtung (18) verbunden
ist.
5. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Kolbenstirnseite (26, 39) eine Druckfeder (27, 40) zugeordnet ist, die sich
an einer Stirnfläche (28) eines gehäusefesten Elements (13) abstützt.
6. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfedern (27, 40) konzentrisch zueinander angeordnet sind.
7. Druckverstärkungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem innersten Kolben (38) wenigstens eine Bohrung (48, 54) ausgebildet ist, die
einerseits mit dem Systemdruckraum (15) und andererseits zumindest mittelbar mit einem
Hochdruckabgang (36) verbunden ist.
8. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der dem Systemdruckraum (15) abgewandten Stirnfläche des äu-βeren Kolbens (25)
und wenigstens einem gehäusefesten Element (13) ein zusätzlicher Hochdruckraum (47)
gebildet ist, der mit der wenigstens einen Bohrung (48, 54) verbunden ist.
9. Druckverstärkungseinrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der dem Systemdruckraum (15) abgewandten Seite der wenigstens einen Bohrung (48,
54) wenigstens ein Rückschlagventil (51, 55) angeordnet ist, das die wenigstens eine
Bohrung (48, 54) in Richtung des Systemdruckraums (15) sperrt.
10. Kraftstoffeinspritzsystem (1) mit einer Druckverstärkungseinrichtung (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.