Technisches Gebiet:
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Geräuschkompensation in einem Kraftfahrzeug
mit einer Empfangseinrichtung, die auftretende Geräusche erfasst, mit einer Signalerzeugungseinrichtung,
die auf der Grundlage der erfassten Geräusche wenigstens ein Signal erzeugt und mit
wenigstens einem Lautsprecher, der unter Zugrundelegung des Signals Auslöschungsschallwellen
erzeugt und ins Fahrzeuginnere abstrahlt, die gegenüber den Schallwellen der auftretenden
Geräusche phasenverschoben sind.
Stand der Technik:
[0002] In den vergangenen Jahrzehnten ist der Ausbau von Parkplätzen, insbesondere an den
Autobahnen, nicht im gleichen Maße gewachsen, wie der Straßenverkehr. Aus diesem Grund
finden vor allem Fernfahrer immer seltener einen ruhigen Standplatz für ihre Ruhezeiten.
Oft stehen die Fahrzeuge in Zu- und Ausfahrten von Rasthöfen oder auf dem Standstreifen
der Autobahn. Zudem sind insbesondere in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern,-
die LKW-Parkplätze äußerst ungünstig angeordnet, da die LKW-Parkplätze der Autobahn
zugewandt sind, während die PKW-Parkplätze im größeren Abstand zur Fahrbahn angeordnet
sind.
[0003] In Bezug auf das zuvor geschilderte Problem ist zu berücksichtigen, dass Lärm einen
der größten Stressfaktoren darstellt, da er sich negativ auf das vegetative Nervensystem
auswirkt. Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Nervosität und Gereiztheit sind die Folgen.
Darüber hinaus führt ständige, auch unterschwellige Lärmeinwirkung zu Dauerschäden
des Gehörs. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sind Einrichtungen mit aktiver Lärmkompensation
bekannt, die auf dem Prinzip des phaseninversen Schalls basieren. Bei einer derartigen
aktiven Schallkompensation werden am Schalleinwirkungsort, insbesondere im Bereich
des Ohres, die dort auftretenden Schallwellen mittels eines Schallaufnehmers in Form
eines Mikrophons zunächst aufgenommen und einem Filter zu einer 180°-Phasenverschiebung
zugeführt. Die phasenverschobenen Schallwellen werden schließlich über einen Lautsprecher
ausgesendet, so dass sich die aufgenommenen und die hierzu phasenverschobenen Schallwellen
zumindest zum größten Teil auslöschen. Mit einer derartigen aktiven Lärmkompensationseinrichtung
kann vor allem im unteren Frequenzbereich eine Lärmreduzierung von mehr als 15 dB
erreicht werden, wobei eine Lärmreduzierung um 10 dB subjektiv bereits als Halbierung
der Lautstärke wirkt.
[0004] Die aktive Lärmkompensation wird unterdessen bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt.
So sind etwa seit einigen Jahren Kopfhörer mit aktiver Lärmkompensation erhältlich,
die beispielsweise im Bereich von Flugzeugen sowohl im Cockpit als auch im Passagierraum
eingesetzt werden.
[0005] Darüber hinaus ist aus der
WO 90109655 eine aktive Fahrzeuginnenraum-Geräuschkompensation bekannt, mit der insbesondere
vom Fahrzeugmotor ausgehende Geräusche im Fahrzeuginnenraum kompensiert werden sollen.
Die beschriebene Anordnung erzeugt ein elektrisches Signal aus einem Referenzsignal,
das unter anderem mit Hilfe eines Mikrophons, das ein von dem Motor kommendes Lärmfeld
misst, erzeugt wird. Das aus dem Referenzsignal abgeleitete elektrische Signal wird
verstärkt und gegenüber dem Lärmfeld um 180° phasenverschoben an den Lautsprecher
angelegt, um ein das störende Geräusch mehr oder weniger neutralisierendes Gegenschallfeld
auszustrahlen.
[0006] In Erweiterung des vorbeschriebenen Systems ist es beispielsweise aus der
DE 10 2004 031 657 A1 bekannt, eine Geräuschkompensation nicht erst durchzuführen, wenn die Geräusche auftreten,
sondern bereits, sobald Fahrzeuginsassen Schalter oder Fahrzeugkomponenten betätigen,
die zukünftig entsprechende Geräusche verursachen werden. Bei dieser technischen Lösung
wird bereits bei Betätigung eines Schalters, beispielsweise eines Scheibenwischerschalters,
oder bei Ergreifen eines Türgriffes ein das nachfolgende Geräusch kompensierendes
Schallwellenfeld erzeugt und in den Fahrzeuginnenraum abgestrahlt.
[0007] Selbstverständlich werden auch passive Schalldämmungen, wie sie beispielsweise aus
der
DE 102 31 509 B3 bekannt sind, im Bereich eines Kraftfahrzeugs, insbesondere im Bereich einer Nutzfahrzeugschlafkabine
verbaut. Mit den bekannten passiven Schalldämmelementen kann allerdings nur eine begrenzte
Absenkung des Innenraumgeräuschpegels erreicht werden. Vor allem bei Geräuschen mit
tiefen Frequenzen ist die Schalldämmung eines Kraftfahrzeugs aufgrund der zugrundeliegenden
physikalischen Gesetzmäßigkeiten begrenzt. Eine weitere Erhöhung der Schalldämmung
hätte eine erhebliche Gewichtserhöhung einer Fahrzeugkarosserie, beispielsweise eines
Nutzfahrzeugfahrerhauses, zur Folge. Eine derartige Gewichtserhöhung ist sowohl aus
ökologischen als auch aus ökonomischen Gründen nicht umsetzbar.
[0008] Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten technischen Lösungen sowie
der zuvor geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
System zur Geräuschkompensation für den Fahrzeuginnenraum anzugeben, das dem Fahrzeugführer
auch während der Ruhezeiten einen komfortablen Schlaf, der nicht durch Lärm gestört
wird, ermöglicht. Das anzugebende System soll über einen verhältnismäßig einfachen
Aufbau verfügen und bevorzugt auch in bereits im Fahrzeug vorhandene Systeme integrierbar
sein. Weiterhin soll das System sowohl im Bereich von Nutzfahrzeugen, insbesondere
Lastkraftwagen und Reiseomnibussen, als auch im Bereich anderer Fahrzeuge, wie beispielsweise
in Wohnmobilen, einsetzbar sein.
[0009] Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden
in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Eine vorteilhafte Verwendung einer erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtung wird ferner
im Anspruch 7 angegeben.
[0010] Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Geräuschkompensation in einem Kraftfahrzeug
mit einer Empfangseinrichtung, die auftretende Geräusche erfasst, mit einer Signalerzeugungseinrichtung,
die auf der Grundlage der erfassten Geräusche wenigstens ein Signal erzeugt und mit
wenigstens einem Lautsprecher, der unter Zugrundelegung des Signals Auslöschungsschallwellen
erzeugt und ins Fahrzeuginnere abstrahlt, die gegenüber den Schallwellen der auftretenden
Geräusche phasenverschoben sind, derart weitergebildet worden, dass der wenigstens
eine Lautsprecher derart im Fahrzeuginnenraum angeordnet ist, dass die Auslöschungsschallwellen
in einem Bereich eines Schlafplatzes abgestrahlt werden.
[0011] Unter Schlafplatz eines Fahrzeugs wird hierbei im Allgemeinen ein Platz verstanden,
an dem zumindest eine Person während der Fahrt oder in Ruhezeiten des Fahrzeugs schlafen
und / oder sich ausruhen kann. Hierbei kann es sich entweder um einen Sitz handeln,
der in eine zumindest teilweise Liegeposition überführbar ist, als auch um einen Schlafplatz,
der im Bereich einer Schlafkabine angeordnet ist. Unter Schlafkabine wiederum wird
sowohl der in einem Lastkraftwagen oder Omnibus vorgesehene Ruheraum für den Fahrer,
als auch ein entsprechend ausgebildeter Raum in einem Wohnmobil verstanden.
[0012] Mit Hilfe der erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtung ist es auf bevorzugte Weise
möglich, einer Person, die sich im Bereich des Schlafplatzes befindet, einen ruhigen,
erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Dies wird vor allem dadurch erreicht, dass innerhalb
des Fahrzeugs wahmehmbare Geräusche, deren Geräuschursache sich entweder im und/oder
außerhalb des Fahrzeugs befindet, detektiert werden und nach Auswertung der Geräusche
durch einen Lautsprecher Schwallwellen in den Bereich des Schlafplatzes ausgesandt
werden, die zu einer Kompensation der Geräusche aufgrund einer zumindest teilweisen
Auslöschung der jeweiligen Schallwellen führen. Eine gegenseitige zumindest teilweise
Auslöschung der Schallwellen wird hierbei auf bevorzugte Weise dadurch erreicht, dass
die störenden Schallwellen und die Auslöschungsschallwellen in ihrer Phase gegeneinander
verschoben werden, insbesondere um einen Phasenwinkel von 180°.
[0013] Zur Verwirklichung der Geräuschkompensation im Bereich des Schlafplatzes ist im Innenraum
des Fahrzeugs zumindest eine als Mikrophon ausgeführte Empfangseinrichtung vorgesehen,
mit der die auftretenden Geräusche aufgenommen werden, ein entsprechendes Eingangsignal
an eine Signalerzeugungseinheit gesandt wird und die Signalerzeugungseinheit ihrerseits
ein Ausgangssignal generiert, auf dessen Grundlage wenigstens ein Lautsprecher Auslöschungsschallwellen
zur Kompensation der im Fahrzeuginnenraum auftretenden Geräusche erzeugt. Gemäß der
Erfindung ist wenigstens ein Lautsprecher im Fahrzeuginnenraum derart angeordnet,
dass die Auslöschungsschallwellen in einen Bereich eines Schlafplatzes, insbesondere
in einen Bereich eines in einer separaten Schlafkabine angeordneten Schlafplatzes,
abgestrahlt werden. Unter einer separaten Schlafkabine ist hierbei vor allem ein Bereich
des Fahrzeuginnenraums zu verstehen, der entweder durch eine feste Wand oder durch
einen Vorhang zumindest zeitweise gegenüber dem Fahrerarbeitsplatz abtrennbar sein.
Auf besonders geeignete Weise ist der wenigstens eine Lautsprecher derart angeordnet,
dass die Auslöschungsschallwellen zumindest in den Kopfbereich, also den Bereich,
in dem sich üblicherweise der Kopf einer ruhenden bzw. schlafenden Person befindet,
abgestrahlt werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Empfangseinrichtung
und der Lautsprecher in eine Mikrophon-Lautsprecher-Einheit integriert sind. Eine
derart kombinierte Mikrophon-Lautsprecher-Einheit lässt sich auf vorteilhafte Weise
im Bereich des Schlafplatzes, insbesondere im Kopfbereich, also dem Bereich des Schlafplatzes,
an dem eine Person üblicherweise den Kopf bettet, angeordnet werden. In diesem Zusammenhang
ist es denkbar, eine derartige Einheit entweder mit Hilfe entsprechender Befestigungsmittel
an der Innenwand zu befestigen oder aber in diese zu integrieren.
[0015] Wie bereits eingangs ausgeführt worden ist, stellt eine vorteilhafte Anordnung des
erfindungsgemäß vorgesehenen Lautsprechers, die Platzierung im Bereich einer Schlafkoje,
vorzugsweise der Schlafkoje eines Nutzfahrzeugs, dar. Der Lautsprecher wird vorteilhafter
Weise derart angeordnet, dass die Auslöschungsschallwellen in den Kopfbereich der
Schlafkoje, also des Liegeplatzes, ausgesandt werden.
[0016] In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung wird als wenigstens ein
Lautsprecher zur Aussendung von Auslöschungsschallwellen ein Lautsprecher verwendet,
mit dem auch übliche Audioklänge erzeugt werden können. In diesem Zusammenhang bietet
es sich an, Lautsprecher, die an eine Musik- und / oder Femsehanlage des Fahrzeugs
gekoppelt sind, für die erfindungsgemäß ausgeführte Vorrichtung zur Geräuschkompensation
zu verwenden.
[0017] Auf vorteilhafte Weise bietet es sich ferner an, den zur Geräuschkompensation verwendeten
Lautsprecher an ein Weck- und / oder Alarmsystem anzubinden. Auf diese Weise ist es
möglich, einen Fahrer, der im Bereich des Liegeplatzes schläft, auf eine Gefahr, beispielsweise
ein Feuer oder die Überschreitung einer Kühltemperatur in einem Kühlauflieger, hinzuweisen
und / oder den Fahrer zu einer gewünschten Weckzeit zu wecken.
[0018] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Geräuschkompensation, die üblicherweise
mit passiven Schalldämmungselementen innerhalb der Fahrzeugwand kombiniert wird, wird
einem Fahrzeugführer ein ruhiger Schlafplatz, vorzugsweise im Fahrerhaus eines Nutzfahrzeugs,
bereitgestellt. Diese Maßnahme stellt insbesondere sicher, dass der Fahrer während
seiner Ruhepausen einen erholsamen Schlaf findet und bei Wiederaufnahme der Fahrt
ausreichend erholt ist.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Figur näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Schematische Darstellung eines Schlafplatzes im Kraftfahrzeug mit Geräusch-
kompensationsvorrichtung in einer Seitenansicht;
Fig. 2.: Schematische Darstellung eines Schlafplatzes im Kraftfahrzeug mit Geräusch-
kompensationsvorrichtung in einer Draufsicht.
[0020] Die Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht die Integration einer Vorrichtung zur Geräuschkompensation
in einem Nutzfahrzeugfahrerhaus 1. In dem dargestellten Nutzfahrzeugfahrerhaus ist
im Bereich des Fahrerschlafplatzes 11 eine Schlafliege 4 vorgesehen, die quer zur
Fahrtrichtung hinter dem Fahrer- 5 sowie dem Beifahrersitz angeordnet ist und sich
in ausgeklapptem Zustand befindet. Sowohl im Bereich der Rückenlehne 12 des Fahrersitzes
5 als auch gegenüberliegend im Bereich der Fahrerhausrückwand 9 sind jeweils Lautsprecher
7 vorgesehen. An den Lautsprechem 7 sind darüber hinaus Mikrophone 10 derart angeordnet,
dass die Lautsprecher 7 gemeinsam mit den Mikrophonen 10 jeweils eine kompakte Mikrophon-Lautsprecher-Einheit
darstellen.
[0021] Mit Hilfe der Mikrophone 10 werden die im Bereich des Fahrerschlafplatzes 11 auftretenden
Geräusche erfasst und entsprechende Signale an eine Signalerzeugungseinheit 8 übermitteln.
Die Signalerzeugungseinheit 8 erzeugt auf der Grundlage der Eingangssignale wenigstens
ein Ausgangssignal, auf dessen Grundlage die Lautsprecher 7 Auslöschungsschallwellen
erzeugen, die derart gegenüber den Schallwellen der auftretenden Geräusche phasenverschoben
sind, dass die Schallwellen sich gegenseitig auslöschen. Hierzu sind die Auslöschungsschallwellen
in ihrer Phase um 180° gegenüber der Phase der Schallwellen der auftretenden Geräusche
verschoben. Die um 180° phasenverschobenen Auslöschungsschallwellen werden mittels
der Lautsprecher 7 in den Bereich des Schlafplatzes 11 abgestrahlt, in dem sich üblicherweise
der Kopf 6 eines schlafenden oder ruhenden Fahrzeuginsassen befindet. Selbstverständlich
ist es denkbar, das beschriebene Geräuschkompensationssystem bei einer Doppelliegenanordnung,
also bei zwei übereinander angeordneten Liegen 4, sowohl im Bereich der unteren Liege
als auch ergänzend oder alternativ im Bereich der oberen Liege vorzusehen.
[0022] Zusätzlich zu den Mikrophonen 10, den Lautsprechem 7 und der Signalerzeugungseinheit
8, die Mittel zur aktiven Kompensation von Geräuschen darstellen, die im Bereich des
Fahrerschlafplatzens 11 auftreten, verfügen die Fahrerhausrückwand 2, die Seitenwände
9 sowie der Fahrerhausboden 3 auf ihrer Innenseite über passive Schalldämmelemente.
Diese Schalldämmelemente 15 sind derart ausgeführt, dass sie Schallwellen einer bestimmten
Frequenz und Amplitude absorbieren können.
[0023] Trotz dieser Maßnahmen zur passiven Schalldämmung kann hierdurch nur eine begrenzte
Absenkung des Innengeräuschpegels erreicht werden. Insbesondere bei tiefen Frequenzen
ist die Schalldämmung des Fahrerhauses aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten durch
passive Schalldämmelemente 13 beschränkt. Weiterhin ist die Verstärkung der passiven
Schalldämmelemente 13 nur begrenzt möglich, da das Fahrerhaus 1 auch im Hinblick auf
sein Gewicht sowie das zur Verfügung gestellte Innenvolumen optimiert werden muss.
[0024] Ergänzend ist zu einer besseren Veranschaulichung in Figur 2 der in Figur 1 in einer
Seitenansicht dargestellte Fahrerschlafplatz 11 mit einem erfindungsgemäß ausgeführten
System zur Geräuschkompensation in einer Draufsicht gezeigt. Das in Figur 2 dargestellte
System entspricht im Übrigen in seiner technischen Ausführung dem im Zusammenhang
mit Figur1 bereits erläuterten.
[0025] Die erfindungsgemäß eingesetzte Vorrichtung zur Geräuschkompensation kompensiert
innerhalb des Fahrerhauses 1, insbesondere im Bereich des Fahrerschlafplatzes 11 auftretende
Geräusche mit Hilfe des sogenannten Gegenschallprinzips. Wie die Figuren 1 und 2 zeigen,
sind hierbei im Bereich der Schlafliege 4 in unmittelbarer Nähe des Kopfbereiches,
also dort, wo der Fahrer üblicherweise seinen Kopf während des Ruhens oder Schlafens
ablegt, Lautsprecher 7 vorgesehen, die Auslöschungsschallwellen aussenden, die Schallwellen
der im Bereich des Fahrerschlafplatzes 11 auftretenden Geräusche zumindest weitgehend
auslöschen.
[0026] Die im Fahrzeuginnenraum auftretenden bzw. ohne Geräuschkompensation wahrnehmbaren
Geräusche können ihre Ursache sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fahrzeugs haben.
Insbesondere Motorgeräusche, Verkehrslärm und / oder durch dieselbetriebene Kühlaggregate
verursachter Lärm wirkt sich oftmals störend auf den Schlaf eines Fahrers, insbesondere
eines Fernfahrers aus. Mit Hilfe des erfindungsgemäß ausgeführten Systems zur Geräuschkompensation
werden derartige Störgeräusche zumindest weitgehend ausgelöscht.
[0027] Das den Figuren 1 und 2 zu entnehmende System zur Geräuschkompensation verfügt über
zwei Mikrophon-Lautsprecher-Einheiten 7, 10 sowie eine Signalerzeugungseinheit 8,
mit der das System gesteuert wird. Bei Bedarf können die Lautsprecher 7 des Geräuschkompensationssystems
auch zur Audiowiedergabe in der Fahrerkabine, insbesondere im Bereich des Schlafplatzes,
genutzt werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Fahrerhaus
- 2
- Rückwand
- 3
- Fahrerhausboden
- 4
- Schlafliege
- 5
- Fahrzeugsitz
- 6
- Kopfbereich eines Fahrzeuginsassen in Ruhe- oder Schlafposition
- 7
- Lautsprecher
- 8
- Signalerzeugungseinheit
- 9
- Seitenwand
- 10
- Mikrophon
- 11
- Schlafplatz
- 12
- Rückenlehne des Sitzes
- 13
- passives Schalldämmelement
1. Vorrichtung zur Geräuschkompensation in einem Kraftfahrzeug mit einer Empfangseinrichtung
(10), die auftretende Geräusche erfasst, mit einer Signalerzeugungseinrichtung (8),
die auf der Grundlage der erfassten Geräusche wenigstens ein Signal erzeugt und mit
wenigstens einem Lautsprecher (7), der unter Zugrundelegung des Signals Auslöschungsschallwellen
erzeugt und ins Fahrzeuginnere abstrahlt, die gegenüber den Schallwellen der auftretenden
Geräusche phasenverschoben sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Lautsprecher (7) derart im Fahrzeuginneren angeordnet ist, dass
die Auslöschungsschallwellen in einen Bereich eines Schlafplatzes (11) abgestrahlt
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinrichtung (10) und der Lautsprecher (7) in eine Mikrofon-Lautsprecher-Einheit
integriert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Lautsprecher (7) im Bereich einer Schlafkoje (4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Lautsprecher (7) in einem Kopfbereich der Schlafkoje (4) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem wenigstens einen Lautsprecher (7) Audiosignale verarbeitbar und abstrahlbar
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem wenigstens einen Lautsprecher (7) ein Weck-und/oder Alarmsignal übertragbar
ist.
7. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche innerhalb der
Fahrerkabine (1) eines Nutzfahrzeugs.
8. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 innerhalb einer Schlafkabine
eines Reisebusses.