[0001] Die Erfindung betrifft ein Sichtmittel zum Sichten eines Produktstroms innerhalb
einer Verteilervorrichtung zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine, wobei das
Sichtmittel einen eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Sichtstrecke bildenden
Sichtraum mit mindestens einem Zugang für den innerhalb der Sichtstrecke zu sichtenden
Produktstrom sowie eine Einrichtung zum Zufuhren eines Förderluftstroms in den Sichtraum
aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sichten eines Produktstroms
innerhalb einer Verteilervorrichtung zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine,
umfassend die Schritte: Zuführen eines Produktstromes in einen Sichtraum (17) eines
Sichtmittels über einen Zugang, Sichten des Produktstroms entlang einer Sichtstrecke
innerhalb des Sichtraums, indem der Sichtstrecke mittels einer Einrichtung zum Zuführen
eines Förderluftstroms in den Sichtraum der Förderluftstrom über die gesamte Breite
B des Sichtraums zugeführt wird.
[0003] Solche Sichtmittel mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 und die entsprechenden
Verfahren kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum Einsatz, um aus einem Tabakstrom
nicht zu verarbeitende Teile, nämlich insbesondere schwerere Teile, wie z.B. die so
genannten Rippen, von den zu verarbeitenden Teilen mindestens teilweise auszusondern.
Dazu wird der Produktstrom innerhalb der Verteilervorrichtung aus einem Reservoir
mittels eines Förderelementes, vorzugsweise einem Steilförderer, über einen Zugang,
der sich üblicherweise im oberen Bereich des Sichtraumes befindet, dem Sichtmittel
zugeführt. Mit anderen Worten wird der Produktstrom über den Zugang von oben in die
Sichtstrecke eingeführt. In dem Sichtraum bzw. entlang der Sichtstrecke werden die
zu verarbeitenden Anteile von nicht zu verarbeitenden Anteilen des Produktstroms mittels
einer Luftströmung getrennt.
[0004] Grundsätzlich fällt der Produktstrom innerhalb des Sichtraumes bzw. der Sichtstrecke
nach unten. Die zu verarbeitenden, leichteren Teile des Tabaks werden durch die Luftströmung
bzw. den Förderluftstrom aber nach oben aus der Sichtstrecke heraus über eine Transportstrecke
einem nachgeordneten Stauschacht zugeführt. Die nicht zu verarbeitenden, schwereren
Teile, wie z.B. die Rippen des Tabaks, fallen im Sichtraum nach unten und werden wahlweise
ausgeschleust und/oder zerkleinert wieder dem Produktstrom zugeführt.
[0005] Aus der Verteilervorrichtung wird die Zigarettenstrangmaschine mit einem Tabakvlies
aus dem gesichteten Tabak, also einer Art flächigem Tabakteppich versorgt. Dazu schließt
sich an den Stauschacht der Verteilervorrichtung in Transportrichtung des Tabaks ein
so genanntes Fließbett an. Das Fließbett dient zur kontinuierlichen Förderung des
als Vlies vorliegenden Tabaks an einen nachgeordneten Strangförderer. Der Strangförderer
weist mindestens ein Saugband auf. Das Vlies wird innerhalb des Fließbetts durch einen
zirkulierenden Luftstrom an die Unterseite des Saugbandes gedrückt bzw. gesaugt. Man
spricht in diesem Zusammenhang auch vom Aufschauern des Tabaks. Das umlaufend angetriebene
Saugband transportiert das Tabakvlies, das durch den kontinuierlichen Transport Schicht
für Schicht, also quasi lagenweise aufgebaut wird, dann hängend zur weiteren Bearbeitung,
wobei das hängende Tabakvlies durch Trennmittel von überschüssigem Tabak befreit wird.
Beim Trennen des überschüssigen Tabaks wird der zuletzt aufgeschauerte Tabak, also
der vom hängenden Strang untere Bereich abgetrennt.
[0006] Bekannte Sichter weisen einen ungeteilten Sichtraum auf, in dem der über den Zugang
eingeführte Produktstrom in Form von Tabakportionen entlang der Sichtstrecke unkontrolliert
auseinander gezogen wird, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Produktstroms
über die Breite führt. Aus der
EP 1 488 712 Al ist ein Sichtmittel bekannt, bei dem der Sichtraum geteilt ist. Der Sichtraum ist
durch Trennwände in Kammern unterteilt, die sich von unten nach oben in Richtung der
Sichtstrecke erstrecken. Durch die Unterteilung des Sichtraums ist eine gleichmäßige
Verteilung des Produktstroms über die Breite realisiert. Allerdings ist die Zusammensetzung
des Produktstroms über die Breite grundsätzlich gleich. Anders ausgedrückt weist der
Produktstrom über die gesamte Breite immer auch nicht zu verarbeitende Teile auf,
die dann gleichmäßig gesichtet und ausgesondert werden.
[0007] Beim Sichten des Produktstroms können selbstverständlich nicht alle unerwünschten
Teile, Komponenten etc. des Produktstroms aussortiert werden. Das bedeutet, dass immer
auch Rippen über die gesamte Breite des Sichtmittels in den Stauschacht und damit
an das Saugband gelangen. Beim Bilden des Stranges liegen diese unerwünschten Teile
über die ganze Länge und verteilt in allen Schichten bzw. Lagen des Stranges. Das
bedeutet, dass diese gegenüber dem eigentlichen Tabak härteren Teile, nämlich Rippen
etc., auch in den äußeren Randlagen des Stranges liegen. Durch das Trennen bzw. Trimmen
des am Saugband hängenden Stranges werden diese Rippen etc. quasi noch angespitzt.
Das führt dazu, dass der anschließend mit Zigarettenpapier umhüllte Strang, nämlich
der Tabakstock, Löcher, nämlich die so genannten Rippenlöcher, aufweist, die durch
die durch das Zigarettenpapier dringenden Rippenenden erzeugt werden. Diese Rippenlöcher
sind aber ein nicht zu akzeptierender Fehler.
[0008] Um das Problem dieser Rippenlöcher in den Griff zu bekommen, besteht u.a. die Möglichkeit,
den Sichtstrom zu reduzieren oder die Sichtung zu wiederholen. Diese Maßnahmen sind
jedoch sehr umständlich und kostenintensiv.
[0009] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Sichtmittel zu schaffen,
das eine gezielte Verteilung des gesichteten Produktstroms innerhalb der Verteilervorrichtung
gewährleistet. Des Weiteren besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein entsprechendes
Verfahren vorzuschlagen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Sichtmittel der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass der Sichtraum über seine Breite quer zur Sichtstrecke in mindestens zwei Segmente
eingeteilt ist, wobei der Förderluftstrom innerhalb des Sichtraums segmentweise unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeiten aufweist. Das bedeutet, dass die Vorrichtung ausgebildet
und eingerichtet ist, um nebeneinander liegende Segmente bzw. den darin befindlichen
Produktteilstrom segmentweise parallel bzw. zeitgleich mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
zu sichten. Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung wird erreicht, dass der gesichtete
Produktstrom bzw. die Verteilung desselben individuell steuerbar ist. Anders ausgedrückt
kann durch die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten in den einzelnen Segmenten
die Verteilung der eigentlich nicht so gut zur Verarbeitung geeigneten Teile, die
dennoch nicht ausgesondert werden sollen, genau gesteuert werden. Bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten
werden weniger Rippen etc. ausgesichtet. Bei geringeren Strömungsgeschwindigkeiten
werden mehr Rippen etc. ausgesichtet.
[0011] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Sichtraum über seine Breite in drei jeweils mindestens eine Kammer aufweisende Segmente
eingeteilt ist, wobei der Förderluftstrom innerhalb des mittleren Segments eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit aufweist als der Förderluftstrom in den beiden äußeren Segmenten.
Diese Ausbildung ermöglicht eine besonders günstige Verteilung der Rippen in Bezug
auf den Strangaufbau. Mit anderen Worten wird die Rippenverteilung im zu erzeugenden
Strang gesteuert, derart, dass die Rippen in die Strangmitte gebracht werden. Damit
können die Enden der Rippen das Zigarettenpapier nicht mehr durchstoßen.
[0012] Vorzugsweise weist das bezüglich der Strangbildung in der Zigarettenstrangmaschine
am weitesten vorne liegende und damit die erste Lage des Zigarettenstrangs bildende
Segment eine Kammer auf, während das mittlere Segment und das dritte, bezüglich der
Strangbildung hintere Segment jeweils drei Kammern aufweisen, wobei sich alle sieben
Kammern jeweils von unten nach oben in Richtung der Sichtstrecke erstrecken und die
gleiche Breite aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der
Kammern wird ein symmetrischer Aufbau des Strangs erreicht. Der aus der ersten Kammer
direkt an das Saugband geführte Produktteilstrom bildet den Randbereich an der Zigarettennaht.
Die drei Kammern des mittleren Segments bilden die Strangmitte mit den Rippen. Die
drei äußeren Kammern führen wiederum drei Lagen/Schichten des Produktteilstroms an
die Unterseite des hängenden Strangs, wobei die beiden untersten Lagen/Schichten beim
Trennen/Trimmen vom Strang abgeschnitten werden, so dass eine Lage/Schicht am Strang
verbleibt, die wie die direkt am Saugband anliegende Lage aus der ersten Kammer frei
von Rippen ist. Anders ausgedrückt befinden sich die drei Rippen beinhaltenden Lagen/Schichten
sandwichartig und zentral zwischen den beiden rippenfreien bzw. rippenarmen Lagen/Schichten.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das
mittlere Segment bzw. die das mittlere Segment bildenden Kammern einen sich nach oben
verjüngenden Querschnitt aufweisen. Durch die Querschnittsverjüngung in Richtung des
Ausgangs der Sichtstrecke wird auf besonders einfache und effektive Weise eine Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der mittleren Kammern des Sichtmittels erreicht,
wodurch in diesem Bereich weniger Rippen ausgesichtet werden. Der im mittleren Segment
gesichtete Produktstrom bildet bei der anschließenden Strangbildung die mittleren
Lagen/Schichten des Strangs, so dass sich in der Strangmitte mehr Rippen befinden
als in den Randbereichen.
[0014] Vorteilhafterweise sind den beiden äußeren Segmenten bzw. den die Segmente bildenden
Kammern Mittel zum Erhöhen des Strömungswiderstandes zugeordnet. Durch die Widerstandserhöhung
wird auf einfache und effektive Weise eine geringere Strömungsgeschwindigkeit erzielt,
so dass in den die Randbereiche bzw. den Überschuss des Strangs versorgenden Kammern
mehr Rippen ausgesichtet werden.
[0015] Des Weiteren wird die Aufgabe auch durch ein eingangs genanntes Verfahren mit den
folgenden Schritten gelöst: Der Produktstrom wird innerhalb des Sichtraums bezogen
auf seine Breite B segmentweise mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten gesichtet.
Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit dem Sichtmittel
ausführlich erläutert. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die entsprechenden
Passagen verwiesen.
[0016] Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Verteilervorrichtung im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht eines Bestandteils der Verteilervorrichtung gemäß Figur 1, nämlich
ein Sichtmittel mit geschlossenen Trennwänden,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Sichtmittel gemäß Figur 2 im Schnitt C-C, allerdings mit teilweise
geöffneten Trennwänden, und
- Fig. 4
- die Luftgeschwindigkeitsverteilung über die Breite B des Sichtmittels (von vorne gesehen).
[0017] Das in der Zeichnung dargestellte Sichtmittel dient zum Sichten eines Produktstroms
innerhalb einer Verteilervorrichtung zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine.
Mit anderen Worten ist das Sichtmittel zur gezielten Verstimmung der Rippensichtung
ausgebildet und eingerichtet. Selbstverständlich ist das Sichtmittel auch zum Sichten
und Aussondern anderer zur Verarbeitung ungeeigneter und/oder unerwünschter Anteile
aus einem Tabakstrom ausgebildet und eingerichtet.
[0018] In der Figur 1 ist schematisch eine Verteilervorrichtung 10 mit ihren für das Verständnis
der Erfindung hilfreichen und wesentlichen Komponenten beschrieben. Dazu gehören in
Transportrichtung des Produktstroms ausgehend von einem Reservoir 11 ein Förderer
12, der vorzugsweise als Steilförderer ausgebildet ist, ein Sichtmittel 13, eine sich
an das Sichtmittel 13 anschließende Transportstrecke 14 sowie ein Stauschacht 15.
An den Stauschacht 15 schließt sich die Zigarettenherstellungsmaschine an, die über
mindestens ein Fließbett 16 mit dem aus der Verteilervorrichtung 10 strömenden Produktstrom
versorgt wird.
[0019] Das Sichtmittel 13 zum Sichten des Produktstroms innerhalb der Verteilervorrichtung
weist einen Sichtraum 17 auf, der eine im Wesentlichen vertikal von unten nach oben
verlaufende Sichtstrecke 18 bildet. Das Sichtmittel 13 weist des Weiteren mindestens
einen Zugang 19 zum Eingeben des vom Förderer 12 zugeführten Produktstroms auf. Der
Sichtraum 17 selbst ist aus einer Vorderwand 20, einer Rückwand 21 und Seitenwänden
22, 23 gebildet. Innerhalb des Sichtraums 17 ist die Sichtstrecke 18 definiert, entlang
der der Produktstrom mittels einer Luftströmung gesichtet wird. Die Vorderwand 20
und die Rückwand 21 sind beabstandet und zweckmäßigerweise parallel zueinander angeordnet.
In der gezeigten Ausführungsform sind die Vorderwand 20 und die Rückwand 21 zick-zack-förmig
zur Bildung eines so genannten Zick-Zack-Sichters ausgebildet. Der Zick-Zack-Sichter
ist im Wesentlichen vertikal ausgerichtet. Der Zugang 19 in den Sichtraum 17 ist vorzugsweise
in der oberen Hälfte des Sichtraumes 17 angeordnet. Selbstverständlich kann der Sichtraum
17 auch mehrere Zugänge an unterschiedlichen Positionen aufweisen. Auch können die
Vorderwand 20 und die Rückwand 21 gerade, also eben nicht zick-zack-förmig, ausgebildet
sein und damit einen für den Produktstrom umlenkungsfreien Sichtraum 17 bilden.
[0020] Das Sichtmittel 13 umfasst des Weiteren eine Einrichtung 24 zum Zuführen eines Förderluftstroms
in den Sichtraum 17 auf. Die Einrichtung 24 ist vorzugsweise in der unteren Hälfte
des Sichtraums 17 angeordnet. In der beschriebenen Ausführungsform ist die Einrichtung
24 am unteren Ende der Sichtstrecke 18, also quasi eingangsseitig zur Sichtstrecke
18 angeordnet. Die Einrichtung 24 kann z.B. ein Ventilator sein, der über Luftdüsen
oder dergleichen Förderluft in den Sichtraum 17 bläst. Andere Ausbildungen und Anordnungen
der Einrichtung 24 sind aber ebenfalls denkbar.
[0021] Der Sichtraum 17 ist über seine Breite B (insbesondere der Figur 2 zu entnehmen)
quer zur Sichtstrecke 18 in mindestens zwei Segmente eingeteilt, wobei der Förderluftstrom
innerhalb des Sichtraums 17 segmentweise unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten
aufweist. Mit anderen Worten ist der in den Sichtraum 17 zugeführte Produktstrom über
die Breite B des Sichtraums 17 unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten des Förderluftstroms
ausgesetzt, so dass eine segmentweise unterschiedliche Behandlung des Produktstroms
realisiert ist.
[0022] Bevorzugt ist der Sichtraum 17 über seine Breite B in drei Segmente I, II, III eingeteilt,
wobei jedes Segment I, II, III mindestens eine Kammer 25 aufweist. Der Förderluftstrom
innerhalb des mittleren Segments II weist eine höhere Strömungsgeschwindigkeit auf
als der Förderluftstrom in den beiden äußeren Segmenten I und III. Zur Erreichung
der unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten sind verschiedene konstruktive Ausgestaltungen
und Maßnahmen möglich, die weiter unten beschrieben werden. In anderen Ausführungsformen
kann der Sichtraum 17 auch in mehr als zwei Segmente eingeteilt sein, wobei die Einteilung
in Segmente I, II, III bzw. Kammern 25 nicht zwingend durch (mechanische) Trennwände
oder dergleichen realisiert sein muss. Die Einteilung kann z.B. auch durch gezielte
Führung des Förderluftstroms etc. erreicht werden. So besteht die Möglichkeit, dass
der Sichtraum 17 selbst einen einzigen großen Aufnahmeraum bildet, in dem der Produktstrom
durch abschnittsweise Beaufschlagung mit dem Förderluftstrom unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeiten
individuell gesichtet werden kann.
[0023] In der bevorzugten und gezeigten Ausführungsform sind die Segmente I, II und III
jedoch durch Trennwände 26 voneinander getrennt. Das erste bezüglich der Strangbildung
am weitesten vorne liegende und damit die erste direkt an einem Saugband 29 (siehe
insbesondere Figur 4) der Zigarettenherstellmaschine anliegende Lage des Zigarettenstrangs
bildende Segment I weist eine einzige Kammer 25 auf. Die beiden benachbarten Segmente
II und III, nämlich das mittlere Segment II und das dritte, bezüglich der Strangbildung
hintere Segment III, weisen jeweils drei Kammern 25 auf. Alle sieben Kammern 25 erstrecken
sich von unten nach oben in Richtung bzw. entlang der Sichtstrecke 18 und weisen die
gleiche Breite auf. Selbstverständlich kann die Anzahl der Kammern 25 insgesamt und
für jedes Segment I, II, III variieren. Auch können die Kammern 25 jeweils Segment
für Segment und auch jeweils zwischen den Segmenten untereinander unterschiedliche
Breiten aufweisen.
[0024] Wie bereits weiter oben erwähnt, ist die Strömungsgeschwindigkeit des Förderluftstroms
auf unterschiedliche Weise variierbar bzw. beeinflussbar. Zur Erzeugung einer höheren
Strömungsgeschwindigkeit ist in den Kammern 25 des mittleren Segments II ein sich
vom Eingang zum Ausgang der Sichtstrecke 18 verjüngender Querschnitt vorgesehen. Die
Querschnittsveränderung kann sich über die gesamte Länge der Kammern 25 erstrecken.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass in den Kammern 25 einzelne oder mehrere
den Querschnitt verjüngende Bereiche vorgesehen sind. Alternativ oder kumulativ können
den Kammern 25 der beiden äußeren Segmente I, III Mittel 27 zur Erhöhung des Strömungswiderstandes
für den Förderluftstrom zugeordnet sein. Es besteht weiterhin die Option, jedem Segment
I, II, III bzw. jeder Kammer 25 ein eigenes Mittel zum Zuführen eines Förderluftstroms
zuzuordnen, das dann individuell ansteuerbar ist. Dieses Mittel kann z.B. eine Düse
oder dergleichen sein.
[0025] Bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform, in der eine zentrale Einrichtung 24 zum
Zuführen des Förderluftstroms vorgesehen ist. Diese Einrichtung 24 ist eingangsseitig
zur Sichtstrecke 18 in Stromrichtung des Förderluftstroms vor dem Mittel 27 zur Erhöhung
des Strömungswiderstandes, das auch zum Egalisieren des Förderluftstroms dient, angeordnet.
Das Mittel 27 ist z.B. ein einfaches Lochblech, dass sich über die gesamte Breite
B des Sichtraums 17 erstreckt und am unteren Ende der Sichtstrecke 18 innerhalb des
Sichtraums 17 liegt. Das Lochblech kann über die gesamte Breite mit gleich großen
Öffnungen versehen sein. Die Größe der Öffnungen kann aber auch von Kammer 25 zu Kammer
25 oder von Segment I, II, III zu Segment I, II, III unterschiedlich sein. Dieses
Lochblech bildet für den in den Sichtraum 17 eintretenden Förderluftstrom einen Strömungswiderstand.
Dieser Strömungswiderstand kann variabel gestaltet sein, indem z.B. die Größe der
Öffnungen veränderbar ist. Dies kann durch Schiebeelemente, Drehkomponenten oder in
jeder anderen bekannten Weise erfolgen. Es können auch mehrere einzelne Lochbleche
oder andere luftdurchlässige Widerstandskörper vorgesehen sein, wobei z.B. dann jeder
einzelnen Kammer 25 oder jedem einzelnen Segment I, II; III ein eigenes Lochblech
oder dergleichen zugeordnet ist.
[0026] Die Kammern 25 selbst können gegenüber den benachbarten Kammern 25 jeweils auch durch
Trennwände 28 gegeneinander abgegrenzt sein. Die Trennwände 26, 28 zwischen den Segmenten
I, II, III bzw. den Kammern 25 können vollständig geschlossen (siehe z.B. Figur 2)
oder teilweise geöffnet (siehe z.B. Figur 3) ausgebildet sein. In nicht dargestellten
Ausführungsformen kann die Anordnung der querschnittsveränderten Kammern 25 und/oder
der Mittel 27 variieren. In Abhängigkeit des gewünschten Strangaufbaus können so z.B.
auch in den äußeren Segmenten I, III höhere Strömungsgeschwindigkeiten realisiert
sein als im mittleren Segment II.
[0027] Im Folgenden wird das Prinzip des Sichtens zum Aufbauen eines Strangs insbesondere
anhand der Figur 4 an einem Sichtraum 17 mit sieben Kammern 25 beispielhaft näher
erläutert:
Dem Sichtmittel 13 wird der Produktstrom zugeführt. Der Produktstrom fällt im Bereich
des Zugangs 19 über die gesamte Breite B des Sichtraums 17 in diesen. Von unten strömt
der durch die Einrichtung 24 erzeugte Förderluftstrom in die Sichtstrecke 18. Über
die Breite B des Sichtraums 17 weist der Förderluftstrom unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten
auf. Am Beispiel der dargestellten Verteilervorrichtung 10 weist der Sichtraum 17
drei Segmente I, II, III auf. In den beiden äußeren Segmenten I, III weist der Förderluftstrom
eine geringere Strömungsgeschwindigkeit V1 auf als in dem mittleren Segment II. Durch die Ausbildung des Sichtraums 17 mit sieben
Kammern 25 wird der Produktstrom bezogen auf die Breite in seinem ersten siebtel (entspricht
dem ersten Segment I) mit einer geringen Strömungsgeschwindigkeit V1 gesichtet. Im mittleren Segment II wird der Produktstrom bezogen auf die Breite in
weiteren drei siebteln mit einer gegenüber dem ersten siebtel höheren Strömungsgeschwindigkeit
V2 gesichtet, während die bezogen auf die Breite letzten drei siebtel des Produktstroms
(entsprechen dem Segment III) wieder mit einer geringeren Strömungsgeschwindigkeit
V1 gesichtet werden. Vorzugsweise entsprechen sich die Strömungsgeschwindigkeiten V1 in den Segmenten I und III.
[0028] Das erste siebtel des Produktstroms aus dem Segment I, das bezogen auf die Förderrichtung
F des Strangs am weitesten vorne zur Strangbildung zur Verfügung steht, bildet die
direkt am Saugband 29 liegende, unterste Lage (in Figur 4 Lage a) des Strangs. Die
folgenden drei siebtel des Produktstroms aus dem Segment II bilden den Kern (in Figur
4 Lagen b) des Strangs. Die in Förderichtung des Strangs letzten drei siebtel des
Produktstroms aus dem Segment III bilden die letzten äußeren Lagen in Figur 4 Lagen
c), wobei die äußeren Lagen durch Trennmittel 30 noch getrimmt wird, so dass eine
äußere Lage übrig bleibt, die etwa der Stärke der untersten, direkt am Saugband 29
anliegenden Lage entspricht. Durch den kontinuierlich fließenden Produktstrom in das
Sichtmittel 13 und aus dem Sichtmittel 13 heraus zum Saugband 29 wird ein gleichmäßiger
und bezüglich der Verteilung symmetrischer Strangaufbau erreicht, bei dem der Tabak
mit dem erhöhten Rippenanteil im Zentrum des Strangs angeordnet ist, während die Außenbereiche
des Strangs frei von Rippen sind bzw. deutlich weniger Rippen aufweisen. Die Verteilung
der Strömungsgeschwindigkeiten V
1 und V
2 über die Breite B des Sichtmittels 13 und die Rippenverteilung ist der Figur 4 zu
entnehmen. Die Strömungsgeschwindigkeiten und entsprechend die Rippenverteilung können
selbstverständlich auch variieren.
1. Sichtmittel (13) zum Sichten eines Produktstroms innerhalb einer Verteilervorrichtung
(10) zum Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine, wobei das Sichtmittel (13) einen
eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Sichtstrecke (18) bildenden Sichtraum (17)
mit mindestens einem Zugang (19) für den innerhalb der Sichtstrecke (18) zu sichtenden
Produktstrom sowie eine Einrichtung (24) zum Zuführen eines Förderluftstroms in den
Sichtraum (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet,dass der Sichtraum (17) über seine Breite B quer zur Sichtstrecke (18) in mindestens zwei
Segmente eingeteilt ist, wobei der Förderluftstrom innerhalb des Sichtraums (17) segmentweise
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten aufweist.
2. Sichtmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sichtraum (17) über seine Breite B in drei jeweils mindestens eine Kammer (25)
aufweisende Segmente I, II. III eingeteilt ist, wobei der Förderluftstrom innerhalb
des mittleren Segments II eine höhere Strömungsgeschwindigkeit aufweist als der Förderluftstrom
in den beiden äußeren Segmenten I, III.
3. Sichtmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bezüglich der Strangbildung in der Zigarettenstrangmaschine am weitesten vorne
liegende und damit die erste Lage des Zigarettenstrangs bildende Segment I eine Kammer
(25) aufweist, während das mittlere Segment II und das dritte, bezüglich der Strangbildung
hintere Segment III jeweils drei Kammern (25) aufweisen, wobei sich alle sieben Kammern
(25) jeweils von unten nach oben in Richtung der Sichtstrecke (18) erstrecken und
die gleiche Breite aufweisen.
4. Sichtmittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Segment II bzw. die das mittlere Segment II bildenden Kammern (25) einen
sich nach oben verjüngenden Querschnitt aufweisen.
5. Sichtmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass den beiden äußeren Segmenten I, III bzw. den die Segmente I, III bildenden Kammern
(25) Mittel (27) zum Erhöhen des Strömungswiderstandes zugeordnet sind.
6. Sichtmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sichtraum (17) eingangsseitig durch das Mittel (27) begrenzt ist, wobei sich
das Mittel (27) über die gesamte Breite B des Sichtraums (17) erstreckt.
7. Sichtmittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (27) ein Lochblech oder dergleichen ist, wobei die Größe der Öffnungen
von Kammer (25) zu Kammer (25) oder von Segment I, II, III zu Segment I, II, III unterschiedlich
ist.
8. Sichtmittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Öffnungen variabel einstellbar ist.
9. Sichtmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Segment I, II; III oder jeder die Segmente I, II, III bildenden Kammer (25)
ein eigenes Mittel zum Zuführen eines Förderluftstroms zugeordnet ist.
10. Sichtmittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeiten des Förderluftstroms in den einzelnen Segmenten I,
II, III bzw. den die Segmente I, II, III bildenden Kammern (25) individuell steuerbar
sind.
11. Sichtmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichtmittel (13) als im Wesentlichen vertikal ausgerichteter Zick-Zack-Sichter
mit einer zick-zack-förmigen Sichtstrecke (18) ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Sichten eines Produktstroms innerhalb einer Verteilervorrichtung zum
Beschicken einer Zigarettenstrangmaschine, umfassend die Schritte:
- Zuführen eines Produktstromes in einen Sichtraum (17) eines Sichtmittels (13) über
einen Zugang (19),
- Sichten des Produktstroms entlang einer Sichtstrecke (18) innerhalb des Sichtraums
(17), indem der Sichtstrecke (18) mittels einer Einrichtung (24) zum Zuführen eines
Förderluftstroms in den Sichtraum (17) der Förderluftstrom über die gesamte Breite
B des Sichtraums (17) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Produktstrom innerhalb des Sichtraums (17) bezogen auf seine Breite B segmentweise
mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten gesichtet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Produktstrom in einem bezogen auf die Breite B des Sichtraums (17) mittleren
Segment II mit einer höheren Strömungsgeschwindigkeit gesichtet wird, als der Produktstrom
in den beiden äußeren Segmenten I, III des Sichtraums (17).
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeiten des Förderluftstroms in den einzelnen Segmenten I,
II, III individuell gesteuert werden.