[0001] Die Erfindung betrifft eine Einzugvorrichtung für Möbel mit einer Einzugfeder und
einer Dämpfvorrichtung, wobei die Einzugfeder und die Dämpfvorrichtung an ein Kippsegment
angeschlossen sind, das zwischen einer Parkposition und einer Einzugposition verstellbar
ist, wobei die Dämpfvorrichtung zwei gegeneinander verstellbare Stellteile aufweist,
und die Verstellbewegung des Kippsegmentes von der Parkposition in die Einzugposition
zumindest bereichsweise dämpft.
[0002] Eine derartige Einzugvorrichtung ist aus der
DE 10 2007 008 363 B3 bekannt. Dabei ist in einem Gehäuse ein Kippsegment in einer Führungsbahn linear
verstellbar. Das Kippsegment ist an die Kolbenstange eines Lineardämpfers und gleichzeitig
an eine Einzugfeder angeschlossen. Das Kippsegment kann zwischen einer Einzugposition
und einer abgekippten Parkposition verstellt werden. Wenn sich das Kippsegment in
der Parkposition befindet, so kann es einen Mitnehmer, der üblicherweise an einer
Schiebetür befestigt ist, fangen, wenn diese Schiebetür in die Schließstellung bewegt
wird. Das Kippsegment wird dann aus seiner gekippten Lage heraus bewegt und von der
Einzugfeder in die Schließposition bewegt. Damit dieser Vorgang nicht mit einer schlagartigen
Entladung der Feder stattfindet, wirkt die Dämpfvorrichtung der Federkraft entgegen.
Das Kippsegment wird von der Einzugfeder in den Bereich einer Seite des Gehäuses der
Einzugvorrichtung gezogen, sodass die zu bewegende Schiebetür zuverlässig bis in die
Schließstellung gezogen werden kann. Um sicherzustellen, dass das Kippsegment tatsächlich
auch bis dicht an den Seitenbereich des Gehäuses gezogen werden kann, wird die Einzugfeder
um eine Umlenkrolle geführt und nach der Umlenkrolle gehäuseseitig gehalten. Nachteilig
bei dieser Anordnung ist der bauliche Aufwand, der insbesondere durch die Umlenkrolle
erforderlich wird. Zudem bedingt die Umlenkrolle eine Vergrößerung des Bauvolumens
der Einzugvorrichtung, die nicht gewünscht ist.
[0004] Die
EP 1 658 785 B1 zeigt eine Einzugvorrichtung, bei der ein Kippsegment ebenfalls zwischen einer Parkposition
und einer Einzugposition verstellbar ist. Dabei ist die Parkposition einer Gehäuseseite
zugeordnet. Die Einzugposition ist so gewählt, dass sich das Kippsegment in etwa im
Mittenbereich der Einzugvorrichtung befindet. Solche Einzugvorrichtungen sind zum
Einzug von Schubladen konzipiert. Sie sind aber für den Einsatz bei Schiebetüren ungeeignet,
da dort das Kippsegment in der Einzugposition auf eine Seite der Einzugvorrichtung
gezogen werden muss, um eine vollständige Schließung der Schiebetür mit geringem Bauaufwand
zu erreichen.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einzugvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, die mit geringem baulichen Aufwand und kleinem Bauvolumen insbesondere für
den Einsatz bei Möbeln mit Schiebetüren geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Kippsegment an einem Schlitten angekoppelt
ist, und dass der Schlitten an das der Einzugposition abgewandte Ende der Dämpfvorrichtung
oder das der Einzugposition abgewandte Stellteil der Dämpfvorrichtung angekoppelt
ist.
[0007] Die Erfindung geht nun einen anderen Weg als der Stand der Technik, indem sie nunmehr
nicht, wie üblich, das Kippsegment an das der Einzugposition zugewandte Stellteil
der Dämpfvorrichtung, sondern an das abgewandte Stellteil ankoppelt. Damit wird dieses
Ende der Dämpfvorrichtung mit dem Schlitten zusammen verschoben, wodurch zunächst
insbesondere ein Druckdämpfer und nicht, wie bei der
DE 10 2007 008 363 B3, ein Zugdämpfer verwendbar ist. Darüber hinaus muss dann auch die Einzugfeder nicht
mehr umgelenkt werden, wie dies beim Stand der Technik erforderlich ist, um das Kippsegment
in den Bereich einer Gehäuseseite zu ziehen. Dadurch kann auf eine Umlenkrolle oder
dergleichen für die Einzugfeder verzichtet werden, wodurch sich eine deutliche Verkleinerung
des Bauvolumens und eine zuverlässigere Betriebsweise ergibt. Weiterhin ist auch der
Montage- und Teileaufwand vereinfacht.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen, dass
das Kippsegment in einem Gehäuse verstellbar gelagert ist, dass das Kippsegment in
der Einzugposition bis in den Bereich einer Gehäuseseite verfahren ist und in der
Parkposition zwischen dieser und einer gegenüberliegenden Gehäuseseite steht.
[0009] Wenn vorgesehen ist, dass die Dämpfvorrichtung einen Lineardämpfer aufweist, dass
die Einzugfeder an ihren Federenden an zwei Federhaltern gehalten und zwischen diesen
linear spannbar ist, und dass die Wirkrichtung der Einzugfeder und der Dämpfvorrichtung
zueinander parallel sind, so wird eine weitere Verkleinerung des Bauvolumens möglich.
[0010] Die Funktionalität des Schlittens lässt sich dadurch auf einfache Weise erweitern,
dass er eine Aufnahme mit einem Lager aufweist, dass das Kippsegment an der Aufnahme
gehalten und mit einem Lageransatz schwenkbar an dem Lager gelagert und mit dem Schlitten
verfahrbar ist.
[0011] Um die Federkraft zuverlässig an das Kippsegment übertragen zu können, ist es nach
einer Erfindungsvariante vorgesehen, dass der Schlitten an einem Basisteil einen Ansatz
trägt, dass der Ansatz einen Dämpferhalter und einen Federhalter aufweist, die an
die Dämpfvorrichtung und die Einzugfeder angekoppelt sind. Eine zuverlässige Funktion
des Kippsegmentes wird dadurch garantiert, dass das Kippsegment mit einem Führungsansatz
in einer Führungsbahn geführt ist, die einen Führungsabschnitt aufweist, der in einen
Parkabschnitt übergeht, und dass der Führungsabschnitt den Führungsansatz in den Parkabschnitt
und damit das Kippsegment in seine gekippte Lage führt.
[0012] Eine besonders bevorzugte Erfindungsvariante ist derart, dass die Dämpfvorrichtung
zwei baugleiche Lineardämpfer aufweist, die mittels eines Verbinders derart ineinander
gekoppelt sind, dass sich die einzelnen Teildämpfungswege jedes Lineardämpfers zu
einem Gesamtdämpfungsweg addieren. Auf diese Weise kann auf zuverlässig arbeitende
Standard-Lineardämpfer zurückgegriffen werden.
[0013] Eine weitere Vereinfachung der Konstruktion für die Einzugvorrichtung ergibt sich
dadurch, dass das Gehäuse Führungsflächen aufweist, an denen der Schlitten linear
verstellbar geführt ist.
[0014] Wenn vorgesehen ist, dass das Gehäuse Anschläge aufweist, zwischen denen der Schlitten
geführt ist, dann wird eine zuverlässige Betriebsweise garantiert.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Horizontalschnitt durch einen Schrank mit zwei Schiebetüren in schematischer
Darstellung;
- Figur 2
- einen Teil einer Einzugvorrichtung mit einem zugeordneten Mitnehmer;
- Figur 3
- die in Figur 2 gezeigte Darstellung in einer veränderten Betriebsposition;
- Figur 4
- in perspektivischer Teildarstellung eine Kombination eines Schlittens mit einem Mitnehmer;
- Figur 5
- in perspektivischer Darstellung den Schlitten gemäß Figur 4 ohne den Mitnehmer;
- Figur 6
- eine perspektivische Rückansicht des Kippsegmentes gemäß Figur 4;
- Figur 7
- eine veränderte perspektivische Darstellung des Kippsegmentes gemäß Figur 6; und
- Figur 8
- eine perspektivische Teildarstellung auf ein Gehäuseteil mit dem das in den Figuren
2 und 3 gezeichnete Gehäuseteil komplettiert werden kann.
[0016] Figur 1 zeigt einen Schrank 10 mit einem Schrankkorpus, der zwei vertikale Seitenwände
11 aufweist. Der Schrank 10 kann vorderseitig mit einer vorderen Schiebetür 12 und
einer hinteren Schiebetür 13 verschlossen werden. Dabei kann die vordere Schiebetür
12 vor der hinteren Schiebetür 13 linear verschoben werden, wobei diese aus ihrer
Schließposition von rechts nach links in die Öffnungsposition verstellt werden kann.
Dementsprechend kann die hintere Schiebetür 13 aus ihrer linksseitigen Schließposition
in die rechte Öffnungsposition hinter der vorderen Schiebetür 12 verschoben werden.
An den Schiebetüren 12, 13 ist jeweils ein Mitnehmer 30 rückseitig befestigt. Die
vordere Schiebetür 12 kann nicht weiter als bis zu ihrem Mitnehmer 30 über die hintere
Schiebetür 13 geschoben werden.
[0017] Um die beiden Schiebetüren 12 und 13 in ihre Schließposition zu ziehen, sind Einzugvorrichtungen
20 verwendet. Diese Einzugvorrichtungen 20 weisen Kippsegmente 26 auf, die mit den
Mitnehmern 30 zusammen arbeiten. Beispielsweise kann die vordere Schiebetür 12 aus
ihrer Öffnungsstellung solange verschoben werden, bis sie von dem Kippsegment 26 an
ihrem Mitnehmer 14 gefangen wird. Anschließend zieht die Einzugvorrichtung 20 die
vordere Schiebetür 12 in ihre in der Figur 1 gezeigten Schließlage und hält sie dort.
Die Einzugvorrichtungen 20 sind so im Schrank 10 montiert, dass das Kippsegment 26
bis dicht an die Innenwandung der Seitenwand 11 gezogen wird. Dementsprechend wird
das Kippsegment 26 in den Randbereich der Einzugvorrichtung 20 gezogen.
[0018] Figur 2 zeigt die Einzugvorrichtung 20, wobei zur Veranschaulichung der Funktionsweise
ein Gehäuseteil 22, wie es in der Figur 8 dargestellt ist, abgenommen ist, um einen
Einblick in das Innenleben des Gehäuses zu gewährleisten. Dementsprechend zeigt die
Figur 2 ein Gehäuseteil 21, das mit dem Gehäuseteil 22 der Figur 8 zu einem Gesamtgehäuse
komplettiert werden kann. Das Gehäuseteil 21 weist eine Federaufnahme 21.1 auf, die
an ihrem rechtsseitigen Ende mit einer Federhalterung 21.2 begrenzt ist. In diese
Federhalterung 21.2 ist eine Einzugfeder 24 gehalten. Das Gehäuseteil 21 weist weiterhin
eine Aufnahme 21.3 auf, an der eine Dämpfvorrichtung 23 festgelegt werden kann. Die
Dämpfvorrichtung 23 weist zwei Dämpfer 23.1 auf, die in Form von Luft-Lineardämpfern
ausgelegt sind. Diese Dämpfer 23.1 weisen einen Zylinder auf, in dem ein Kolben gegen
einen sich aufbauenden Luftdruck verstellbar ist. An den Kolben ist eine Kolbenstange
23.3 angeschlossen, die endseitig mit einem Befestigungsstück 23.4, das einteilig
an die Kolbenstange 23.3 angeformt ist, abschließt. Das Befestigungsstück 23.4 ist
in die Aufnahme 21.3 derart eingelegt, dass die Kolbenstange 23.3 in deren Längserstreckung
unverschiebbar ist. Die Dämpfvorrichtung 23 weist die beiden baugleichen Dämpfer 23.1
auf, die mit einem Verbinder 23.2 verbunden sind. Auf diese Weise können die beiden
Teildämpfungswege der beiden Dämpfer 23.1 zu einem doppelten Gesamtdämpfungsweg addiert
werden. Der linksseitige Dämpfer 23.1 weist wieder die Kolbenstange 23.3 auf, die
mit dem Befestigungsstück 23.4 abgeschlossen ist. Dieses Befestigungsstück 23.4 ist
in einem Dämpferhalter 25.3 eines Schlittens 25 festgelegt. Der Schlitten 25 weist
ein Basisteil 25.1 auf, an das ein Ansatz 25.2 einteilig angeformt ist. Der Ansatz
25.2 trägt den Dämpferhalter 25.3 und einen Federhalter 25.4. An diesen Federhalter
25.4 ist das der Federaufnahme 21.2 abgewandte Ende der Einzugfeder 24 festgelegt.
Wie die Figur 2 weiter erkennen lässt, ist an dem Schlitten 25 eine Aufnahme 25.5
vorhanden, an der ein Kippsegment 26 gehalten ist. Der Schlitten 25 kann in einer
Schlittenaufnahme des Gehäuseteils 21 linear verstellt werden. Hierzu weist die Schlittenaufnahme
eine Linearführung 21.4 auf, die von einer Seitenwand des Gehäuseteils 21 gebildet
ist. Weiterhin ist der Schlitten 25 an einer deckseitigen Führungsfläche 21.6 geführt,
die im rechten Winkel an die Führung 21.4 anschließt. Der Schlitten 25 wird zudem
mit dem Federhalter 25.4 an der der Führungsfläche 21.6 abgewandten Gehäuseseite des
Gehäuseteils 21 gestützt, sodass er sicher geführt werden kann.
[0019] In den Figuren 4 und 5 ist die Zuordnung des Kippsegmentes 26 zu dem Schlitten 25
näher gezeigt. Wie diese Darstellung erkennen lässt, weist der Schlitten 25 die Aufnahme
25.5 auf, die mit einem Lager 25.6 in Form einer Bohrung ausgerüstet ist.
[0020] Das Kippsegment 26 ist in den Figuren 6 und 7 näher detailliert. Diese Darstellungen
zeigen, dass das Kippsegment 26 einen Träger 26.1 aufweist, der mit einer frontseitigen
Stoßfläche 26.2 ausgerüstet ist. Weiterhin weist der Träger 26.1 einen Lageransatz
26.3 auf, der beidseitig mit bolzenförmigen Lageransätzen ausgestattet ist. Die beiden
Lageransätze bilden eine gemeinsame Schwenkachse. An das Lagerstück 26.3 ist frontseitig
ein Ausleger 26.5 angeformt. Dieser Ausleger 26.5 trägt an seinem freien Ende einen
seitlich vorstehenden Führungsansatz 26.6. Von dem freien Ende des Auslegers 26.5
geht ein Federarm 26.7 ab. Dieser Federarm 26.7 schließt mit einem Arretieransatz
26.8 ab. Der Arretieransatz 26.8 ist endseitig mit einem Riegel 26.9 ausgerüstet.
Dieser Riegel 26.9 ist in einer Aufnahme des Auslegers 26.5 untergebracht. Dabei ist
die Zuordnung so gewählt, dass der Federarm 26.7 in Richtung auf den Ausleger 26.5
gebogen werden kann, wobei sich der Arretieransatz 26.8 linear in der Ausnehmung des
Auslegers 26.5 verschiebt. Der Riegel 26.9 verhindert, dass der Arretieransatz 26.8
nach oben aus der Aufnahme über die in der Figur 6 gezeigten Stellung rausgeschwenkt
werden kann. Der Arretieransatz 26.8 ist mit einem, der Stoßfläche 26.2 zugewandten
Fläche ausgerüstet, die als Sperrelement 26.10 dient. Zwischen dem Sperrelement 26.10
und der Stoßfläche 26.2 ist eine Mitnehmeraufnahme 26.11 gebildet. Das Kippsegment
26 kann mit einem seiner Lageransätze 26.4 in das Lager 25.6 des Schlittens 25 eingestellt
werden, wie dies die Figur 4 zeigt. Dann ist das Kippsegment 26 gegenüber dem Schlitten
25 um die durch die Lageransätze 26.4 gebildete Schwenkachse verschwenkbar.
[0021] Zur Montage der Einzugvorrichtung 20 wird zunächst die Einzugfeder 24 in den Federhalter
25.4 des Schlittens 25 befestigt. Anschließend wird die Dämpfvorrichtung 23 an dem
Dämpferhalter 25.3 festgelegt. Die aus Schlitten 25, Dämpfvorrichtung 23 und Einzugfeder
24 gebildete Baueinheit wird nun in das Gehäuseteil 21 eingelegt. Dann kann das Kippsegment
26 in die Aufnahme 25.5 eingesetzt werden. Abschließend kann das Gehäuse unter Verwendung
des Gehäuseteils 22 gemäß Figur 8 komplettiert werden. Wie die Figur 8 zeigt, weist
dieses Gehäuseteil 22 eine Federaufnahme 22.1 auf, die mit der Federaufnahme 21.1
des Gehäuseteils 21 in Deckung gebracht werden kann. Die beiden Gehäuseteile 21 und
22 werden mit ihren Trennflächen 21.11 und 22.12 aneinander gesetzt. Dabei stehen
die Schraubaufnahmen 21.8 und 22.8 der Gehäuseteile 21 und 22 zueinander in Flucht.
Durch die Schraubaufnahmen 21.8 und 22.8 können Befestigungsschrauben hindurchgeführt
und mit Muttern gekontert werden, sodass die Gehäuseteile 21 und 22 fest aneinander
gehalten sind. Das Gehäuseteil 22 weist eine Führungsbahn 22.11 auf, die einen linearen
Führungsabschnitt 22.9 und einen daran anschließenden Parkabschnitt 22.10 aufweist.
Der Führungsabschnitt 22.9 ist in den Parkabschnitt 22.10 bogenförmig übergeleitet.
Bei zusammengesetztem Gehäuse ragt der Führungsansatz 26.6 des Kippsegmentes 26 in
die Führungsbahn 21.11 und kann in dieser verschoben werden. Weiterhin weist das zweite
Gehäuseteil 22 eine Führung 22.4 auf, die die Führung 21.4 des ersten Gehäuseteils
21 zur Führung des Schlittens 25 komplettiert.
[0022] Nachstehend wird die Funktionsweise der Einzugvorrichtung erläutert.
[0023] Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, wirkt mit der Einzugvorrichtung 20 ein Mitnehmer
30 zusammen. Der Mitnehmer 30 weist einen Aktivator 32 auf. Weiterhin ist an dem Mitnehmer
30 eine Befestigungsplatte 31 angeformt, die zwei Schraubaufnahmen aufweist. Durch
diese Schraubaufnahmen können Befestigungsschrauben hindurchgeführt und in die zugeordnete
vordere bzw. hintere Schiebetür 12 bzw. 13 eingeschraubt werden. Damit ist der Mitnehmer
30 an dieser Schiebetür 12, 13 festgelegt. Wenn sich das Kippsegment 26 in der in
Figur 2 gezeigten Parkposition befindet, ragt der Führungsansatz 26.6 in den Parkabschnitt
22.10. Er ist dort gehalten. In diesem Betriebszustand ist die Einzugfeder 24 komplett
gespannt und die beiden Kolbenstangen 23.3 der Dämpfer 23.1 sind komplett ausgezogen.
Die Schiebetür 12 bzw. 13 befindet sich in einer Öffnungsstellung oder eine Teilöffnungsstellung.
Nun wird die Schiebetür 12 bzw. 13 in Richtung ihrer Schließstellung bewegt. Kurz
bevor sie die Schließstellung erreicht, trifft der Aktivator 32 des Mitnehmers 30
auf die Stoßfläche 26.2 des Kippsegmentes 26. Da die Stoßfläche 26.2 beabstandet zu
der durch die Lageransätze 26.4 definierte Schwenkachse steht, entsteht ein Kippmoment,
das das Kippsegment 26 aus dem Parkabschnitt 22.10 aushebt. Dann gelangt der Führungsansatz
26.6 in den Bereich des linearen Führungsabschnittes 22.9. Die Einzugfeder 24 wird
nun wirksam und zieht den Schlitten 25 und damit das Kippsegment 26 in die Einzugposition
gemäß Figur 3.
[0024] Der Einzugkraft der Einzugfeder 24 wirken die Dämpfer 23.1, die als Druckdämpfer
ausgelegt sind, entgegen. Sie dämpfen die Einzugbewegung, sodass eine kontinuierliche
harmonische Schließbewegung erzeugt wird. Dabei wird die Schiebetür 12 bzw. 13 in
die in der Figur 1 gezeigte Schließlage gezogen. Wenn die Schiebetür 12, 13 nun wieder
geöffnet wird, so wird mit der Schiebetür 12, 13 der Mitnehmer 30 bewegt. Dabei trifft
der Aktivator 32 auf das Sperrelement 26.10. Dieses blockiert den Mitnehmer 30, sodass
der Mitnehmer 30 das Kippsegment 26 gegen die Federvorspannung der Einzugfeder 24
in dem Führungsabschnitt 21.9 linear verschiebt. Sobald der Führungsansatz 26.6 den
Bereich des Führungsabschnittes 21.9 verlässt, gelangt er in den Bereich des bogenförmigen
Überganges, der in den Parkabschnitt 21.10 überleitet. Das Kippsegment 26.6 wird dort
in die gekippte Lage verfahren und in der Parkposition, die durch den Parkabschnitt
21.10 definiert ist, abgelegt. Nun kann der Mitnehmer 30 im Freilauf weiter verfahren
und die Schiebetür 12, 13 geöffnet werden. Diese Stellung ist in der Figur 2 wieder
gezeigt.
1. Einzugvorrichtung für Möbel mit einer Einzugfeder (24) und einer Dämpfvorrichtung
(23), wobei die Einzugfeder (24) und die Dämpfvorrichtung (23) an ein Kippsegment
(26) angeschlossen sind, das zwischen einer Parkposition und einer Einzugposition
verstellbar ist, wobei die Dämpfvorrichtung (23) zwei gegeneinander verstellbare Stellteile
(Zylinder 23.1, Kolbenstange 23.3) aufweist, und die Verstellbewegung des Kippsegments
(26) von der Parkposition in die Einzugposition zumindest bereichsweise dämpft,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kippsegment (26) an einem Schlitten (25) angekoppelt ist, und dass der Schlitten
(25) an das der Einzugposition abgewandte Ende der Dämpfvorrichtung (23) oder das
der Einzugposition abgewandte Stellteil (Zylinder 23.1, Kolbenstange 23.3) der Dämpfvorrichtung
(23) angekoppelt ist.
2. Einzugvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzugfeder (24) an den Schlitten (25) derart angekoppelt ist, dass dieser in
der Parkposition unter Federvorspannung steht.
3. Einzugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kippsegment (26) in einem Gehäuse verstellbar gelagert ist,
dass das Kippsegment (26) in der Einzugposition bis in den Bereich einer Gehäuseseite
verfahren ist und in der Parkposition zwischen dieser und einer gegenüberliegenden
Gehäuseseite steht.
4. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfvorrichtung (23) einen Lineardämpfer aufweist,
dass die Einzugfeder (24) an ihren Federenden an zwei Federhaltern (25.4, 21.2) gehalten
und zwischen diesen linear verspannbar ist, und
dass die Wirkrichtung der Einzugfeder (24) und der Dämpfvorrichtung (23) zueinander parallel
sind.
5. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (25) eine Aufnahme (25.5) mit einem Lager (25.6) aufweist, dass das
Kippesegment (26) an der Aufnahme (25.5) gehalten und mit einem Lageransatz (26.4)
schwenkbar an dem Lager (25.6) gelagert und mit dem Schlitten (25) verfahrbar ist.
6. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (25) an einem Basisteil (25.1) einen Ansatz (25.2) trägt, dass der
Ansatz (25.2) einen Dämpferhalter (25.3) und einen Federhalter (25.4) aufweist, die
an die Dämpfvorrichtung (23) und die Einzugfeder (24) angekoppelt sind.
7. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kippsegment (26) mit einem Führungsansatz (26.6) in einer Führungsbahn (22.11)
geführt ist, die einen Führungsabschnitt (22.9) aufweist, der in einen Parkabschnitt
(22.10) übergeht, und
dass der Führungsabschnitt (22.9) den Führungsansatz (26.6) in den Parkabschnitt (22.10)
und damit das Kippsegment (26) in seine gekippte Lage führt.
8. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfvorrichtung (23) zwei baugleiche Lineardämpfer aufweist, die mittels eines
Verbinders (23) derart aneinander angekoppelt sind, dass sich die einzelnen Teildämpfungswege
jedes Lineardämpfers zu einem Gesamtdämpfungsweg addieren.
9. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse Führungsflächen (21.6) aufweist, an denen der Schlitten (25) linear verstellbar
geführt ist.
10. Einzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse Anschläge (21.5, 21.7) aufweist, zwischen denen der Schlitten (25) geführt
ist.
11. Schrank (10) mit einem Schrankkorpus und zwei daran linear zwischen einer Öffnungs-
und einer Schließstellung verschiebbaren Schiebetüren (12, 13), dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Schiebetür (12, 13) eine Einzugvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis
10 zugeordnet ist.