[0001] Die Erfindung betrifft einen Lüftungsborder für Matratzen mit Abdeckungen auf ihrer
Oberfläche und ihrer Unterfläche, wobei die beiden Abdeckungen durch den auf den Seitenflächen
der Matratze angeordneten, stark luftdurchlässigen Lüftungsborder miteinander verbunden
sind.
[0002] In der
DE 20 2008 002 926 U1 ist ein Matratze offenbart, bei der die seitliche Umfangsfläche durch ein gut luftdurchlässiges
Band gebildet wird, das zwei Abdeckungen auf der Oberseite und der Unterseite der
Matratze verbindet. Dazu sind die Ränder dieses Bandes mit den Rändern der beiden
Abdeckungen verbunden, beispielsweise vernäht, verklebt oder sonst wie an ihnen befestigt.
In dieser Druckschrift wird ferner vorgeschlagen, an dem Band ein Halteband anzubringen,
das Halteschlaufen aufweist, an denen die Matratze sicher ergriffen werden kann.
[0003] Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, für diesen gut luftdurchlässigen Lüftungsborder
ein Produkt zu finden und ein Herstellungsverfahren anzugeben, das einerseits diese
besondere Eigenschaft optimal erfüllt und andererseits die erheblichen, an ihr angreifenden
Kräfte aufnimmt, ohne Risse zu verursachen. Diese Kräfte sind dann besonders groß,
wenn vorgesehen ist, an diesem Lüftungsborder auch das in der oben genannten Druckschrift
offenbarte Halteschlaufen bildende Halteband anzubringen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass sie einen Lüftungsborder vorschlägt,
der Längsstreifen oder fensterförmige Bereiche aufweist, in denen er nur durch Monofilfäden
gebildet ist, die dem Durchtriff von Luft und Feuchtigkeit nur minimalen Widerstand
entgegensetzen. Diese Durchtrittsbereiche für Luft und Feuchtigkeit werden durch feste
Streifen und gegebenenfalls durch zusätzliche dichte Streifen begrenzt, die sich kreuzend
längs und quer in dem Lüftungsborder verlaufen. Die dichten Streifen können in begrenzten
Bereichen auch Wirkverbindung oder Webverbindung aufweisen.
[0005] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Monofilfäden quer und die festen Streifen längs
in dem Lüftungsborder verlaufen. Insbesondere dann, wenn an dem Lüftungsborder ein
Halteschlaufen bildendes oder aufweisendes Halteband mit befestigt werden soll, müssen
diese festen Längsstreifen sehr schiebefest ausgebildet sein, um die Kräfte aufnehmen
zu können, die über die Halteschlaufen auf die festen Längsstreifen ausgeübt werden.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Monofilfäden wechselnd jeweils von einem Längsstreifen
nur zu einem anderen Längsstreifen und wieder zurück verlaufen.
[0006] Die festen Längsstreifen werden durch textile Fäden wie multifile Fäden oder multifile
Garne oder Garne aus Stapelfasern gewirkt oder gewebt. Dabei kann auch das Einbinden
der Monofilfäden und parallel zu diesen verlaufender textiler Fäden durch das Wirkverfahren
oder durch das Webverfahren erfolgen.
[0007] Der Lüftungsborder kann sich mindestens über einen Teil des Umfangs einer Matratze
erstrecken. Bevorzugt erstreckt er sich zumindest über die beiden Seitenflächen der
Matratze, in der häufig die Nuten der Matratze münden, deren Wege zum Abtransport
von Feuchtigkeit und zum Austausch von Luft am kürzesten sind und den stärksten derartigen
Austausch aufweisen.
[0008] Der Lüftungsborder kann sich auch über mindestens einen wesentlichen Teil der Höhe
einer Matratze erstrecken. Es ist dies vor allem der Höhenabschnitt, in dem die Nuten
zum Abtransport von Feuchtigkeit und zum Austausch von Luft münden.
[0009] Aus Gründen der Produktionsvereinfachung ist jedoch vorgesehen, den Lüftungsborder
über die gesamten Seitenflächen der Matratze verlaufen zu lassen.
[0010] Zwei Verfahren zum Herstellen des Lüftungsborders sind
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Wirkverfahren bzw. ein Webverfahren einsetzen. Für das Wirkverfahren wird
die Herstellung auf einer Häkelgalonmaschine oder einer Raschelmaschine vorgeschlagen.
Für das Webverfahren kann eine Bandwebmaschine zum Einsatz kommen. Als dritte Alternative
wird das Verschweißen der aus thermisch verschweißbaren Materialien bestehenden Teile
des Lüftungsborders vorgeschlagen.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] In den Figuren der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- die perspektivische Ansicht einer Matratze mit Lüftungsborder und mit Halteschlaufen
bildendem Halteband;
- Fig. 2
- die Ansicht eines Lüftungsborders mit mehreren luftdurchlässigen Längsstreifen;
- Fig. 3
- die Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Lüftungsborders mit einer Vielzahl
von luftdurchlässigen Fenstern.
[0013] Die Matratze 1 der Figur 1 weist einen um ihren ganzen Umfang verlaufenden Lüftungsborder
2 mit Halteband 3 auf, das Halteschlaufen 4 bildet. Dieser Lüftungsborder erstreckt
sich über die ganze Höhe der Matratze und verbindet deren obere Abdeckung 5 mit deren
unterer Abdeckung 6.
[0014] In Figur 2 ist ein Abschnitt des Lüftungsborders 2 in größerem Maßstab wiedergegeben.
Er ist mit mehreren, längs des Lüftungsborders und parallel verlaufenden gewirkten
oder gewebten festen und dichten Längsstreifen 7 versehen, in die senkrecht verlaufende
Monofilfäden 8 eingebunden sind. Diese Monofilfäden erstrecken sich von einem Längsstreifen
7 durch den benachbarten oder auch entfernteren Längsstreifen und wieder zurück zum
Ausgangs-Längsstreifen. Dadurch wird die Wirkung erzielt, dass die Längsstreifen 7
auf den glatten, nicht durchgehenden Monofilfäden nicht verschiebbar sind, was für
ein auf den festen Längsstreifen angebrachtes Halteband 3 unerlässlich ist.
[0015] In die festen Streifen 7 können zur Erhöhung der Festigkeit der Wirk- oder Webbindung
und zur Versteifung des Lüftungsborders auch in Längsrichtung zusätzlich parallel
zu dieser verlaufende Monofilfäden 8 eingebunden sein.
[0016] Die festen Längsstreifen 7 bestehen aus textilen Fäden. Dies können hier gedrehte
Garne aus Stapelfasern oder aus Multifile oder ungedrehte Fäden aus Multifilen sein.
Die drahtartigen Monofilfäden 8 weisen einen Durchmesser von beispielsweise 0,2 mm
auf, sind sehr reißfest und steif und verleihen diese Eigenschaften auch dem Lüftungsborder
2. Sie setzen durch ihre äußere Glätte in ihren nicht eingebundenen Bereichen dem
Durchtritt von Luft und der durch sie transportierten Feuchtigkeit nur sehr geringen
Widerstand entgegen.
[0017] Der Lüftungsborder 2' der Figur 3 unterscheidet sich von der der Figur 2 nur dadurch,
dass in bestimmten Abständen, die zweckmäßig den Abständen zwischen den Längsstreifen
7 entsprechen, zusätzlich zu den Monofilfäden 8 parallel zu diesen verlaufende textile
Fäden in die festen Längsstreifen eingebunden sind. Dadurch entstehen Querstreifen
9, die außerhalb ihrer Einbindung lose Struktur aufweisen und die mit den Längsstreifen
7 gut luftdurchlässige Fenster 10 bilden, in denen nur die Monofilfäden vorhanden
sind.
[0018] Diese Fenster können im Falle zweier zueinander senkrecht stehender Fadensysteme
quadratisch oder rechteckig sein.
[0019] Wie erwähnt, kann vorgesehen sein, an den festen Längsstreifen 7 des Lüftungsborders
2 in Abständen ein Halteband 3 oder wie dargestellt deren zwei anzubringen, wodurch
mehrere Halteschlaufen 4 gebildet werden. Das Befestigen des Haltebandes auf den Längsstreifen
kann durch Aufnähen, durch Aufkleben oder - wenn der Lüftungsborder und das Halteband
aus thermisch schweißbaren Fäden bestehen - durch Aufschweißen erfolgen. Möglich ist
auch, die Halteschlaufen 4 beim Herstellen des Lüftungsborders durch Wirken oder Weben
einstückig mit dem und als Bestandteil des Lüftungsborders zu bilden.
[0020] Das Einbinden der Monofilfäden und der Multifilfäden in die festen Streifen 7 kann
dadurch erfolgen, dass sie durch die beim Wirken gebildeten Maschen oder durch die
beim Weben gebildeten Fadenkreuzungen mit erfasst werden. Im ersteren Fall kann der
erfindungsgemäße Lüftungsborder 2 als Kettenwirkware bevorzugt auf einer Häkelgalonmaschine
oder Raschelmaschine hergestellt werden. Im letzteren Fall wird er in einem Webverfahren
beispielsweise auf einer Bandwebmaschine hergestellt.
[0021] In manchen Fällen ist es möglich, die festen Streifen 7 des Lüftungsborders dadurch
zu bilden, dass aus thermisch verschweißbarer, starker Folie bestehende oder gewebte
oder gewirkte Bänder aus thermisch verschweißbarem Material durch Schweißen mit den
Monofilfäden 8 verbunden werden. Auch hierdurch sind die festen Streifen schiebefest
auf den Monofilfäden angeordnet. Auch das Halteband 3 kann dabei durch Verschweißen
auf diesem Lüftungsborder angebracht werden. Dieses Herstellungsverfahren zeichnet
sich durch hohe Produktionsaufwendungen aus.
Bezugszahlenliste
[0022]
- 1
- Matratze
- 2
- Lüftungsborder
- 3
- Halteband
- 4
- Halteschlaufen
- 5
- obere Abdeckung der Matratze
- 6
- untere Abdeckung der Matratze
- 7
- Längsstreifen
- 8
- Monofilfäden
- 9
- Querstreifen
- 10
- Fenster
1. Lüftungsborder für Matratzen mit Abdeckungen auf ihrer Oberseite und ihrer Unterseite,
wobei die beiden Abdeckungen durch den auf den Seitenflächen der Matratze angeordneten,
gut luftdurchlässigen Lüftungsborder miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftungsborder (2,2') frei liegende Monofilfäden (8) umfasst, die durch beabstandete,
feste Streifen (7) in ihrer Lage gehalten sind.
2. Lüftungsborder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Monofilfäden (8) quer zur Längsrichtung und die festen Streifen als Längsstreifen
(7) in Längsrichtung des Lüftungsborders (2, 2') liegen.
3. Lüftungsborder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Monofilfäden (8) jeweils von einem festen Längsstreifen (7) durch einen anderen
festen Längsstreifen und zurück verlaufen.
4. Lüftungsborder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Monofilfäden (8) einbindenden, gewirkten oder gewebten, festen Streifen (7)
des Lüftungsborders (2, 2') aus textilen Fäden bestehen.
5. Lüftungsborder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die festen Streifen (7) des Lüftungsborders (2') in bestimmten Bereichen zusätzlich
zu den Monofilfäden (8) auch parallel zu diesen verlaufende textile Fäden einbinden,
die dichte Streifen (9) und in Verbindung mit den festen Streifen gut luftdurchlässige
Fenster (10) bilden.
6. Lüftungsborder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die festen Streifen (7) des Lüftungsborders (2) parallel zu deren textilen Fäden
verlaufende Monofilfäden (8) eingebunden sind.
7. Lüftungsborder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Lüftungsborder (2, 2') mindestens über einen Teil der Höhe und mindestens
um Teile des Umfangs einer Matratze (1) erstreckt.
8. Lüftungsborder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Lüftungsborder (2, 2') ein Halteschlaufen (4) bildendes Halteband (3) angebracht
ist.
9. Verfahren zum Herstellen des Lüftungsborders nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einbinden der Monofilfäden und der textilen Fäden durch Wirken auf einer Häkelgalonmaschine
oder einer Raschelmaschine erfolgt.
10. Verfahren zum Herstellen des Lüftungsborders nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einbinden der Monofilfäden und der textilen Fäden durch Weben auf einer Bandwebmaschine
erfolgt.