[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige Matratze mit zwei Deckschichten und mindestens
einer Zwischenschicht, die auf ihrer Oberseite und ihrer Unterseite Nuten und Erhebungen
aufweist, die so tief reichen, dass zwischen den Nuten der beiden Seiten lochartige
Durchlässe oder nur dünne luftdurchlässige Membranen gebildet werden.
[0002] In der
DE 201 05 856 U1 ist eine Matratze offenbart, die Durchbrechungen für eine Luftzirkulation besitzt.
Die Oberseite und die Unterseite der Matratze sind mit sich kreuzenden Einschnitten
versehen, deren Summen ihrer Tiefen größer ist als die Dicke der Matratze. Dadurch
überschneiden sich die Einschnitte und bilden an den Kreuzungspunkten Durchbrechungen.
Da die Einschnitte jedoch sehr schmal ausgeführt sind, kann die erreichbare Luftzirkulation
nur gering sein.
[0003] Auch in der
EP 1510154 A1 ist ein aus Schaumstoff bestehender Innenkem einer Polsterung offenbart, der dem
vorstehend genannten weitgehend ähnlich ist. Auch hier bieten die im Querschnitt schlitzförmigen
Einschnitte einem wirksamen Luftaustausch nur beschränkte Möglichkeiten. In beiden
Fällen führen die aus den Einschnitten entfernten Materialvolumina auch Abfall auf.
[0004] Die
DE 202 07 912 U1 zeigt einen Matratzenkem mit zwei Kombikernen unterschiedlicher Härte und unterschiedlicher
Oberflächenprofilierung, u.a. wellenförmige Nuten und Erhebungen. Durch wechselweise
Lagerung dieser beiden Kombikerne mit ihrer Härte und ihrer Oberflächenprofilierung
nach oben sollen verschiedene Gesamthärten der Matratze erreicht werden. Auch sich
kreuzende Nuten und Querstege sind nicht so tief, dass sie Durchbrüche oder dünne
Membranen zwischen den beiden Flächen der Kombikeme bilden.
[0005] Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, den Austausch von Luft zwischen der Matratze
und ihrer Umgebung und den Abtransport von Feuchtigkeit aus der Matratze weiter zu
verbessern und zu erhöhen. Sie löst diese Aufgabe durch die im Hauptanspruch genannten
Merkmale. Dadurch, dass die Nuten der Zwischenschicht auf deren beiden Seiten etwa
gleiche Breite und Tiefe aufweisen, ist der freie Querschnitt für den Luftdurchtritt
wesentlich erhöht.
[0006] Da die Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit durch Luft begrenzt ist, kann ein wirksamer
Abtransport von Feuchtigkeit aus der Matratze nur erreicht werden, wenn der Luftaustausch
intensiv genug ist. Dies ist aber nur bei einem großen Querschnitt der Nuten der Fall.
Dadurch, dass zwischen den beiden Seiten der Zwischenschicht Durchlässe oder nur dünne
luftdurchlässige Membranen gebildet sind, besteht die Möglichkeit, dass Luft und Feuchtigkeit,
die vor allem an der Oberfläche der Matratze gebildet wird, nicht nur durch die Nuten
auf der Oberfläche der Zwischenschicht über die Ränder der Matratze abgeleitet wird,
sondern auch in die Nuten auf die Unterseite der Zwischenschicht gelangen kann und
auch durch diese Nuten über die Ränder der Matratze abgeleitet werden kann.
[0007] Der Transport von Luft aus der und in die Matratze wird durch die Pumpwirkung erzielt,
die eine auf der Matratze liegende und sich auf ihr bewegenden Person in der Matratze
hervorruft. Sie vermindert durch ihr Gewicht den Querschnitt der Nuten und presst
die Luft aus ihnen heraus. Bei Entlastung der Nuten dehnen sie sich wieder und saugen
wieder Luft an.
[0008] Die Möglichkeit des Luftaustausches setzt sich dadurch in die Umgebung fort, dass
sich die Nuten wie an sich bekannt bis zu den Kanten der Matratze fortsetzen und dort
mit der Umgebungsluft in Verbindung stehen, Darüber hinaus wird vorgeschlagen, mindestens
eine der Deckschichten luftdurchlässig auszuführen, so dass auch durch sie hindurch
ein Luftaustausch mit der Umgebung stattfinden kann.
[0009] Die übereinstimmende Querschnittsform der Nuten und Erhebungen nach Anspruch 3 bietet
darüber hinaus den Vorteil, dass mehrere Zwischenschichten nahezu abfallfrei aus einem
Schaumstoffblock gefertigt werden können. Die Querschnittsform der Nuten und Erhebungen
kann gemäß Anspruch 4 wellenförmig oder nach Anspruch 5 auf eine besondere Aufgabe
derselben abgestellt sein.
[0010] Es versteht sich, dass eine Matratze gemäß Anspruch 8 auch mit mehr als zwei Zwischenschichten
ausgestattet werden kann.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen.
[0012] In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung jeweils perspektivisch
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Zwischenschicht einer Matratze mit sich kreuzenden, wellenförmigen Nuten und
Erhebungen auf ihren beiden Oberseiten, die sich senkrecht kreuzen und parallel zu
den Kanten der Zwischenschicht angeordnet sind;
- Fig. 2
- eine Matratze mit zwei Deckschichten und einer Zwischenschicht, bei der die obere
Deckschicht teilweise entfernt ist und bei der die Nuten und Erhebungen der Zwischenschicht
diagonal zu den Kanten der Matratze angeordnet sind;
- Fig. 3
- eine Matratze ähnlich wie in Fig. 2, bei der die Nuten und die Erhebungen der Zwischenschicht
ein von der Wellenform abweichendes Profil aufweisen;
- Fig. 4
- eine Matratze in Darstellung wie in Fig. 3, bei der die Nuten und die Erhebungen der
Zwischenschicht eine andere Art von Profil aufweisen;
- Fig. 5
- eine Matratze in Darstellung wie in Fig. 3, bei der die Nuten und die Erhebungen der
Zwischenschicht noch eine andere Art von Profil aufweisen.
[0013] Wie aus den Figuren 2 bis 5 ersichtlich, weist eine Matratze 1 drei Schichten auf,
eine obere Deckschicht 2, eine untere Deckschicht 3 und eine Zwischenschicht 4. Diese
Schichten bestehen in aller Regel aus Schaumstoff einer Stauchhärte, wie sie für Matratzen
üblich ist. Die Deckschichten 2 und 3 können unstrukturiert sein, sie können aus Schaumstoff
abweichender Stauchhärte bestehen, eine Struktur beispielsweise in Form von Rillen
auf ihrer Oberfläche, Ausnehmungen in ihrem Inneren oder ähnliches aufweisen. Alle
Schichten der Matratze 1 sind durch einen hier nicht dargestellten Bezug umhüllt.
[0014] Die Zwischenschicht 4 ist auf ihrer oberen und auf ihrer unteren Seite 5 bzw. 6 mit
einer Vielzahl paralleler Nuten 7 und Erhebungen 8 versehen. Diese Nuten und Erhebungen
dienen einerseits dazu, die Nachgiebigkeit der Matratze zu erhöhen und andererseits
den Austausch von Luft und Feuchtigkeit zwischen der Matratze und mit der Umgebungsluft
zu ermöglichen. Die Nuten 7 und Erhebungen 8 auf der oberen Seite 5 kreuzen sich mit
denjenigen der unteren Seite 6 in einem beliebigen, vorzugsweise in einem rechten
Winkel.
[0015] Die Nuten 7 sind so tief gehend ausgeführt, dass sie in die Nuten der gegenüber liegenden
Seite möglichst ganz oder nahezu einschneiden. Die Summe der Tiefen der Nuten auf
den beiden Seiten 5 und 6 ist also größer oder zumindest annähernd gleich als die
Dicke der Zwischenschicht 4. Dadurch entstehen zwischen den Nuten der beiden Seiten
Durchlässe 9 bzw. es verbleiben zwischen den Nuten der beiden Seiten hier nicht dargestellte
dünne, luftdurchlässige Membranen. Sowohl durch diese Durchlässe als auch durch die
Membranen kann ein Austausch von Luft und Feuchtigkeit zwischen den beiden Seiten
stattfinden. Der Luftaustausch kann sich in die Umgebung dadurch fortsetzen, das die
Nuten 7 bis zum Rande der Matratze 1 reichen und dort durch den Bezug hindurch mit
der Außenluft in Verbindung stehen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die obere und/oder
die untere Deckschicht 2 bzw. 3 luftdurchlässig ausgebildet sind und durch sie hindurch
ebenfalls ein Luftaustausch erfolgen kann.
[0016] Der Luftaustausch wird durch die auf der Matratze 1 liegenden und sich auf ihr bewegenden
Person in Form einer durch das Verlagern ihres Gewichtes bewirkten Pumpbewegung erzeugt
und unterstützt. Die Pumpwirkung wird vor allem durch Zusammendrücken und wieder Ausdehnen
des Querschnitts der Nuten 7 erzeugt.
[0017] In der Ausführungsform der Figur 1 sind die Nuten 7 und Erhebungen 8 wellenförmig
gestaltet und verlaufen quer bzw. längs zu den Kanten der Zwischenschicht 4. In der
Ausführungsform der Figur 2, in der die obere Deckschicht 2 zum Teil entfernt ist,
verlaufen die Nuten 7 und die Erhebungen 8 diagonal in einem beliebigen, vorzugsweise
in einem Winkel von 45° zu den Kanten der Zwischenschicht 4. Die Durchlässe 9 sind
deutlich als Löcher zwischen deren Oberseite 5 und deren Unterseite 6 der Zwischenschicht
zu erkennen.
[0018] Die Nuten 7 und die Erhebungen 8 können jeweils ein besonderes, auf eine jeweilige
Aufgabe der Zwischenschicht 4 abgestelltes Profil aufweisen. Figur 3 zeigt eine Ausführungsform,
bei der die Nuten 7
1 und die Erhebungen 8
1 im Querschnitt annähernd rechteckig sind, wobei ihre beiden Seitenflächen mit wellenförmigen
Vorsprüngen 10 versehen sind. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Nuten 7
1 und die Erhebungen 8
1 bei deren Belastung zusammengedrückt werden, wodurch die Vorsprünge 10 der Seitenflächen
der Nuten bzw. der Erhebungen aufeinander zu liegen kommen und dadurch die Nachgiebigkeit
der Matratze vermindert wird.
[0019] In der Ausführungsform der Figur 4 erweitern sich die Nuten 7
2 und entsprechend die Erhebungen 8
2 nach unten bzw. nach oben. Dies bietet den Vorteil, dass die Auflageflächen der Erhebungen
vergrößert werden und so eine größere Fläche zu einem Aufkleben der oberen und der
unteren Deckschichten 2 und 3 auf die Zwischenschicht 4 aufweisen.
[0020] Figur 5 zeigt eine in manchen Fällen vorteilhafte Ausführungsform, bei der die Nuten
7
3 und die Erhebungen 8
3 im Querschnitt trapezförmig gestaltet sind. Es versteht sich, dass eine Vielzahl
weiterer, vorteilhafter Profilformen der Nuten und Erhebungen einsetzbar sind und
als durch den Anspruch.4 abgedeckt gelten sollen.
[0021] Die Nuten 7 und die Erhebungen 8 werden vorteilhafter Weise im Formschnittverfahren
aus einer Schaustoffplatte oder bevorzugt aus einem Schaumstoffblock hergestellt.
Beim Herstellen aus einem Schaumstoffblock entstehen jeweils Gegenplatten mit komplementären
Nuten und Erhebungen, die ebenfalls einsetzbar sind, dieses Herstellungsverfahren
ist daher in vorteilhafter Weise abfallfrei.
[0022] Es versteht sich, dass die Erfindung auch auf Matratzen mit mehr als drei Schichten
anwendbar ist. So kann eine Matratze von oben nach unten eine obere Deckschicht 2,
eine erste Zwischenschicht 4 mit Nuten 7, Erhebungen 8 und Durchbrüchen 9, eine unprofilierte
oder beliebig profilierte Trennschicht, eine zweite Zwischenschicht 4 mit Nuten 7,
Erhebungen 8 und Durchbrüchen 9 und schließlich eine untere Deckschicht 3 aufweisen.
[0023] Ebenso versteht es sich, dass bei diesem Aufbau der Matratze auf die Trennschicht
verzichtet werden kann, um Zwischenschichten 4 mit Nuten 7, Erhebungen 8 und Durchbrüchen
9 direkt aufeinander einzubringen.
Bezugszahlenliste
[0024]
- 1
- Matratze
- 2
- obere Deckschicht
- 3
- untere Deckschicht
- 4
- Zwischenschicht
- 5
- obere Seite der Zwischenschicht 4
- 6
- untere Seite der Zwischenschicht 4
- 7
- Nuten (mit Indizes) in der Zwischenschicht 4
- 8
- Erhebungen (mit Indizes) auf der Zwischenschicht 4
- 9
- Durchbrüche zwischen den Seiten der Zwischenschicht 4
- 10
- wellenförmige Vorsprünge in den Seitenflächen der Nuten 71
1. Mehrschichtige Matratze mit zwei Deckschichten und mindestens einer Zwischenschicht,
wobei die Zwischenschicht auf ihrer Oberseite und ihrer Unterseite Nuten aufweist,
die sich kreuzen und so tief reichen, dass zwischen den Nuten der beiden Seiten lochartige
Durchlässe gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (7x) und die zwischen ihnen stehenden Erhebungen (8x) der Zwischenschicht (4) auf deren beiden Seiten (5, 6) etwa gleiche Breite und Tiefe
aufweisen, sodass mehrere Zwischenschichten aus einem Schaumstoffblock nahezu abfallfrei
geschnitten werden können.
2. Mehrschichtige Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (7x) nur so tief geschnitten werden, dass zwischen den Nuten der beiden
Seiten dünne,. luftdurchlässige Membranen verbleiben.
3. Mehrschichtige Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet. dass die Nuten (7x) und in deren Gefolge die Erhebungen (8x) der nächsten geschnittenen Zwischenschicht komplementäre Querschnittsform aufweisen.
4. Mehrschichtige Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (7x) und Erhebungen (8x) im Querschnitt wellenförmig gestaltet sind.
5. Mehrschichtige Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (71, 72, 73) und Erhebungen (81,82.83) eine besonders geformte, auf die Erfüllung einer Aufgabe der Matratze (1) abgestellte
Profilierung aufweisen.
6. Mehrschichtige Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (7x) und die Erhebungen (8x) parallel bzw. längs zu den Kanten der Zwischenschicht (4) verlaufen.
7. Mehrschichtige. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (7x) und die Erhebungen (8x) geneigt zu den Kanten der Zwischenschicht (4) verlaufen.
8. Mehrschichtige. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratze (1) mehr als eine Zwischenschicht (4) mit Nuten (7x) und Erhebungen (8x) aufweist.