[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrbahnsystem für Modellfahrzeuge mit einem
energieautarken Antrieb sowie einer Lenkachse, wobei die Modellfahrzeuge mit Hilfe
eines Magneten einem unmittelbar unter der Fahrbahn verlegten Fahrdraht folgen.
[0002] Fahrbahnsysteme für Modellfahrzeuge, die mit einem energieautarkem Elektromotor ausgerüstet
sind, sind bekannt und basieren darauf, dass die Modellfahrzeuge eine Lenkachse aufweisen
und mit Hilfe eines Magneten einem unmittelbar unter der Fahrbahn verlegtem Fahrdraht
folgen. Die Fahrzeuge sind mit einer autarken Stromversorgung für den Antrieb, beispielsweise
einer Batterie oder einem Akku, ausgestattet und können auf der vorgegebenen Fahrstrecke
selbstständig fahren, bis der Akku für die Energieversorgung erschöpft ist. Die dafür
konzipierten Fahrbahnsysteme können mit Hilfe von Funktionselementen gesteuert werden,
wobei die Fahrzeuge individuell angehalten und wieder gestartet werden können oder
auch auf andere Spuren oder Parkplätze etc. umgeleitet werden können.
[0003] Die entsprechenden Fahrbahnen werden üblicherweise durch individuelles Einfräsen
von Nuten, anschließendes Einlegen des Fahrdrahts, Überspachteln des Fahrdrahts und
abschließendes Einfärben der Fahrbahn aufgebaut. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, eine sogenannte Kartonfahrbahn einzusetzen, wofür Kartonsegmente angeboten
werden, die vorgestanzte Nuten für das Einlegen der Fahrdrähte besitzen, die dann
anschließend mit speziellen Fahrbahnfolien überklebt werden. Daneben sind Fahrbahnsysteme
aus Kunststoff-Fahrbahnteilen bekannt, bei denen der Spezialfahrdraht bereits in das
Kunststoffprofil integriert ist.
[0004] Die
CH 278 624 A beschreibt ein Spielzeug, das ein Fahrzeug umfasst, das auf einer schienenlosen Fahrunterlage
autark bewegbar ist. Dabei ist ein Eisendraht in die Fahrunterlage eingebettet, der
mit einem Steuermagneten für das Fahrzeug in Wirkverbindung tritt, während das Fahrzeug
selber über einen Elektromotor angetrieben werden kann. Die Fahrunterlage kann auch
aus Teilstücken aufgebaut sein, wobei die Teilstücke mittels Klammern zusammengehalten
werden.
[0005] Die
DE 296 15 745 U1 beschreibt ein steckbares Straßensystem für magnetisch geführte Modellautos, wobei
Straßenteile, Haltestellen und Abzweigungen ineinander gesteckt werden, um so in kürzester
Zeit ein Straßensystem auf- und abzubauen.
[0006] Die bisher eingesetzten Systeme und Lösungen haben den Nachteil, dass sie zu wenig
Spielraum für eine individuelle Gestaltung des Straßenverlaufs lassen, was insbesondere
auch für die Systeme mit vorgefertigten Segmenten gilt, die dafür jedoch den Vorteil
haben, dass sie mit relativ wenig Aufwand aufgebaut werden können.
[0007] Das individuelle Einfräsen von Nuten in einen entsprechenden Untergrund dagegen ist
zeitaufwändig und stellt die Anwender insbesondere auch vor das Problem, dass die
Auswahl der korrekten Radien bei der Kurvenführung und der funktionsfähige Einbau
von Fahrdraht und Funktionselementen mit Schwierigkeiten, hohem technischen Aufwand
und Fehlerhäufigkeit verbunden sind.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Fahrbahnsystem anzubieten,
das die oben genannten Probleme nicht aufweist.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Fahrbahnsystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrbahnsystems
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Zur Lösung der oben genannten Probleme wird ein Fahrbahnsystem zur Verfügung gestellt,
das aus einzelnen, flächig ausgebildeten, jeweils mindestens zwei Verbindungskanten
und vorzugsweise zwei Seitenkanten aufweisenden Fahrbahnsegmenten aufgebaut ist. Diese
Segmente sind speziell für maßstäbliche Modellfahrzeuge konzipiert, die einen energieautarken
Antrieb sowie eine Lenkachse aufweisen und mit Hilfe eines Magneten einem unmittelbar
unter der Fahrbahn verlegten Fahrdraht folgen. Die Fahrbahnsegmente bestehen aus jeweils
1 bis 5 mm starken, vorzugsweise ca. 3 mm, starken Basiselementen, die auf mindestens
einer Seite eine Nut mit einem Durchmesser von 0.1 bis 1.0 mm, vorzugsweise ca. 0.5
mm, zur Aufnahme des Fahrdrahtes aufweisen.
[0011] An ihren jeweiligen Verbindungskanten besitzen die Fahrbahnsegmente schwalbenschwanzartige,
als korrespondierende Gegenstücke ausgebildete Verbindungselemente, über die die einzelnen
Fahrbahnsegmente formschlüssig miteinander verbunden werden. Dabei sieht eine bevorzugte
Ausgestaltung dieser Verbindungsbildung vor, dass die Verbindungselemente ähnlich
ausgebildet sind wie die Verbindungen von Puzzle-Teilen, wobei an der ersten Verbindungskante
ein erstes Verbindungselement als über die erste Verbindungskante hinausgehende und
sich dabei verbreiternde Zunge ausgebildet ist, während das korrespondierende zweite
Verbindungselement als eine von der zweiten Verbindungskante zurückweichende Aufnahmeöffnung
ausgebildet ist, die sich zur Verbindungskante hin verengt. Dabei sind die Verbindungselemente
so ausgebildet, dass die Verbindungskanten zusammen mit den Verbindungselementen bei
der Verbindung der einzelnen Fahrbahnsegmente einen Formschluss bilden.
[0012] Bevorzugt wird als Ausgangsmaterial für die Basiselemente ca. 3 mm starkes Sperrholz
eingesetzt, das gegenüber Kunststoffmaterialien den Vorteil besitzt, dass es über
die Laserschneidetechnologie bearbeitet werden kann, womit eine extreme Passgenauigkeit
der Fahrbahnsegmente gewährleistet werden kann. Hinzu kommt, dass dieses Material
hervorragende Biegeeigenschaften besitzt und darüber hinaus hervorragend zum direkten
Unter- bzw. Einbau von Funktionselementen geeignet ist. Dazu sind an den Fahrbahnsegmenten
entsprechende Bohrungen, Absätze und Markierungen vorgesehen, die als Einbauhilfen
für elektromagnetische, elektromechanische und/oder elektronische Funktionselemente
dienen. Darüber hinaus eignet sich die Holzoberfläche ausgezeichnet für Weiterbearbeitungen,
wie z.B. Einfärben, Spachteln, Überkleben oder sonstige Maßnahmen, die der Oberfläche
ein naturgetreues Aussehen verleihen. Es lassen sich natürlich auch beliebig andere
holz- oder kunststoffartige Materialien einsetzen. In diesem Zusammenhang ist auch
darauf hinzuweisen, dass neben der Laserschneidetechnologie selbstverständlich auch
andere Bearbeitungsverfahren, wie z.B. Fräsen, eingesetzt werden können, solange die
Verfahren eine ausreichende Passgenauigkeit liefern.
[0013] Das Fahrbahnsystem sieht vor, dass alle Standardsegmente die gleiche Breite und generell
alle Fahrbahnsegmente die gleichen Verbindungselemente aufweisen, sodass sämtliche
Segmente frei miteinander kombinierbar sind.
[0014] Die Nut für den Fahrdraht ist so ausgelegt, dass der Fahrdraht im Montagezustand
spielfrei in der Nut eingepasst ist. Somit entspricht der Durchmesser der Nut dem
Durchmesser des Fahrdrahts und die Nut kann nach dem Einlegen des Fahrdrahts mit wenig
Spachtelmasse verfüllt und anschließend eingefärbt werden, wodurch der Fahrbahn ein
naturgetreues Erscheinungsbild vermittelt werden kann, das durch keine sichtbaren
Kabel oder Spurrillen gestört wird.
[0015] Insgesamt umfasst das Fahrbahnsystem vier unterschiedliche Arten von Fahrbahnsegmenten,
nämlich lineare Fahrbahnsegmente, Kurvensegmente, flexible Fahrbahnsegmente und Fahrbahnsondersegmente.
[0016] Während sich die einzelnen linearen Fahrbahnsegmente lediglich in ihrer Länge sowie
der Anzahl und Anordnung der Stoppstellen unterscheiden, wobei die Nut für den Fahrdraht
stets in der Mitte der Fahrbahn angeordnet ist, sind bei den Kurvensegmenten zusätzliche
Variationen erforderlich, um eine möglichst große Anwendungsbreite für die einzelnen
Kurvensegmente zu erreichen.
[0017] So weisen die Kurvensegmente grundsätzlich eine zweiteilige Nut auf, wobei der erste
Teil der Nut im Verlauf der Kurve von der Mitte einer Verbindungskante nach außen
in den Bereich der Außenkurve führt und dort im mittleren Bereich ein kurzes Stück
parallel zur Außenkante verläuft, um anschließend wieder zur Mitte der gegenüberliegenden
Verbindungskante zurückzukommen. Der zweite Teil der Nut ist über das gesamte Kurvensegment
parallel zum Kurvenverlauf im Außenkurvenbereich angeordnet. Im mittleren Bereich
des Kurvensegments weisen somit beide Nuten einen gemeinsamen Verlauf parallel zur
Seitenkante auf. Durch diese besondere Fahrdrahtführung gelingt es, das Ausschwenken
der Fahrzeuge in der Kurve auszugleichen und damit zu verhindern, dass die Fahrzeuge
den vorgegebenen Fahrweg verlassen.
[0018] Um eine möglichst große Anwendungsbreite für die einzelnen Kurvensegmente zu gewährleisten,
ist vorgesehen, dass ein einzelnes Kurvensegment ein Achtel eines Kreisumfanges aufweist,
sodass die Verlängerungen der beiden Verbindungskanten des Kurvensegments einen Winkel
von 45° ausbilden. Insgesamt bilden somit acht Kurvensegmente einen Vollkreis.
[0019] Damit mindestens eine zweispurige Verkehrsführung auch im Kurvenbereich realisiert
werden kann, sind mindestens zwei unterschiedliche Kurvensegmente vorgesehen, wobei
das zweite Kurvensegment einen unterschiedlichen, auf den Radius des ersten Kurvensegments
abgestimmten Radius aufweist, sodass die beiden Kurvensegmente miteinander nahtlos
zu einer zweispurigen Fahrbahn kombiniert werden können.
[0020] Eine weitere Besonderheit und vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrbahnsystems
sieht vor, dass in Kurvensegmenten beidseitig Nuten zur Aufnahme eines Fahrdrahts
vorgesehen sind, sodass die einzelnen Kurvensegmente durch einfachen Seitenwechsel
für Links- und Rechtskurven einsetzbar sind.
[0021] Aufgrund der besonderen Fahrdrahtführung im Bereich der Kurvensegmente, wobei der
für das Fahrzeug zu wählende Weg vom jeweiligen Einsatz des Kurvensegments abhängt,
sind bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Kurvensegments vier Bohrungen zur Aufnahme
von Reed-Schaltern vorgesehen, wodurch dem Anwender das Einbauen entsprechender Sensoren
erleichtert wird. Analoge Bohrungen sind auch in den linearen Fahrbahnsegmenten vorgesehen,
wobei in diesem Fall aufgrund der einfacheren Fahrdrahtführung vorzugsweise lediglich
zwei bzw. drei Bohrungen pro Segment vorgesehen sind. Über die Bohrungen hinaus können
bei sämtlichen Fahrbahnsegmenten Aussparungen, Absätze oder Markierungen vorgesehen
sein, wodurch der exakte Einbau von Funktionselementen erleichtert bzw. gewährleistet
wird, so dass durch diese Maßnahmen nicht nur der Aufbau des Fahrsystems erleichtert
wird, sondern vor allem auch Fehlfunktionen der Funktionselemente vermieden werden
können.
[0022] Beim dritten Typ von Fahrbahnsegmenten handelt es sich um die sogenannten flexiblen
Fahrbahnsegmente, die als lineare Segmente mit einer serpentinenartigen Struktur mit
regelmäßigen beidseitig abwechselnd seitlich eingelassenen, über die Mitte der Fahrbahnbreite
hinausgehenden Ausnehmungen ausgebildet sind. Aufgrund dieser besonderen Strukturierung
besitzen diese Fahrbahnsegmente eine hohe Flexibilität und lassen sich damit zu beliebigen
Radien biegen, sodass der Anwender Verbindungen gestalten kann, die er mit den vorher
beschriebenen Standardsegmenten nicht realisieren kann.
[0023] Über die drei oben beschriebenen Standardfahrbahnsegmente hinaus sind weitere individuelle
Fahrbahnsondersegmente vorgesehen, die als Verbindungsstellen bzw. Abzweigungen zu
weiteren Segmenten, als Einmündungen, Kreuzungen, Bahnübergänge oder sonstige komplette
Funktionsszenarios vorgesehen sind. Diese besonderen Fahrbahnsegmente sind so konzipiert,
dass sie übergangslos mit den Standardsegmenten kombiniert werden können, wobei die
zum Einbau der für die Inbetriebnahme der Sondersegmente erforderlichen Funktionselemente
notwendigen Bohrungen, Aussparungen, Absätze und Markierungen bereits in den Fahrbahnsegmenten
vorgesehen sind.
[0024] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrbahnsystems ist darin zu sehen, dass
es mit Hilfe von wenigen standardisierten Fahrbahnsegmenten gelingt, einen Straßenbau
mit einer individuellen Verkehrsführung zu realisieren. Dabei umfasst das Fahrbahnsystem
lediglich vier Gruppen von standardisierten Fahrbahnsegmenten, nämlich lineare Fahrbahnsegmente,
Kurvensegmente, flexible Fahrbahnsegmente und Fahrbahnsondersegmente, die es dem Anwender
ermöglichen, ohne großen arbeitsmäßigen und technischen Aufwand eine den jeweiligen
individuellen Erfordernissen angepasste Straßenlandschaft zu verwirklichen.
[0025] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von einigen Zeichnungen beispielhaft
erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- die Kombination von zwei unterschiedlichen Kurvensegmenten,
- Fig. 2
- die Kombination von zwei gleichartigen Kurvensegmenten zur Weiterführung eines Bogens,
- Fig. 3
- die Kombination von zwei gleichartigen Kurvensegmenten bei einer Kurve mit wechselnder
Orientierung,
- Fig. 4
- den Fahrdrahtverlauf beim Übergang von einem linearen Fahrbahnsegment auf ein Kurvensegment,
- Fig. 5
- ein lineares Kurvensegment,
- Fig. 6
- ein flexibles Kurvensegment und
- Fig. 7
- ein Beispiel für ein Fahrbahnsondersegment.
[0026] Die Figur 1 zeigt die Kombination von zwei unterschiedlichen Kurvensegmenten 2, deren
Radien so aufeinander abgestimmt sind, dass eine nahtlose Kurvenführung für eine zweispurige
Fahrbahn realisiert wird. Die beiden flächig ausgebildeten Kurvensegmente 2 besitzen
eine längliche Form und weisen an ihren Enden jeweils zwei Verbindungskanten 8 auf,
die über Verbindungselemente 9, 10 miteinander verbunden werden können, wobei die
Verbindungselemente 9, 10 als korrespondierende Gegenstücke ausgebildet sind und eine
Art Schwalbenschwanz-Verbindung ausbilden. Die Verbindungselemente 9, 10 erinnern
im vorliegenden konkreten Fall an die Verbindung von Puzzle-Teilen, wobei ein erstes
Verbindungselement 9 als über die erste Verbindungskante hinausgehende und sich dabei
verbreiternde Zunge ausgebildet ist, während das korrespondierende zweite Verbindungselement
10 als die entsprechende Aufnahmeöffnung vorliegt, die von der Verbindungskante 8
zurückgebildet ist und sich zur Verbindungskante 8 hin verengt, sodass eine schwalbenschwanzartige
Bindung resultiert. Bei der vorliegenden Darstellung ist darüber hinaus die Zweiteiligkeit
der Nut 6 zu erkennen, wobei ein erster Teil der Nut 6 ausgehend von der Mitte einer
Verbindungskante 8 nach außen in den Außenkurvenbereich und dann wieder zurück zur
Mitte der gegenüberliegenden Verbindungskante 8 führt, während der zweite Teil der
Nut 6 parallel zum Kurvenverlauf im Außenkurvenbereich angeordnet ist. Dabei sind
die beiden Teile der Nut 6 so miteinander kombiniert, dass sie im Mittelabschnitt
des Kurvensegments 2 einen gemeinsamen Verlauf parallel zur Seitenkante aufweisen.
[0027] Die Figur 2 zeigt die Kombination von zwei gleichartigen Kurvensegmenten 2 mit der
Weiterführung eines Bogens. Bei der Verbindungsbildung wird mit den beiden Verbindungselementen
9 und 10 sowie den Verbindungskanten 8 ein nahtloser Formschluss gebildet. Die zweiteilige
Verbindungsnut 6 ist teilweise mit einem Fahrdraht 7 belegt, der im vorliegenden Fall
in den Teil eingelegt ist, der im Außenkurvenbereich parallel zur Außenkante verläuft.
Da die besondere Fahrdrahtführung im Kurvenbereich den Zweck verfolgt, das Ausschwenken
der Fahrzeuge in der Kurve auszugleichen und damit zu verhindern, dass die Fahrzeuge
den vorgegebenen Fahrweg verlassen, würde dies im vorliegenden Fall der Figur 2 bedeuten,
dass der Bogen auf beiden Seiten der Abbildung weitergeführt werden müsste. Bei der
Fertigstellung der Fahrbahn würde der nicht mit einem Fahrdraht belegte Teil der Nut
6 zusammen mit dem belegten Teil überspachtelt.
[0028] Die Figur 3 zeigt die Kombination von zwei gleichartigen Kurvensegmenten 2 bei einer
Kurve mit wechselnder Orientierung. In diesem Fall verläuft die Führung des Fahrdrahts
7 jeweils über die Mitte der Verbindungskanten 8. Dies würde für den weiteren Verlauf
der Fahrbahn bedeuten, dass an den in der Figur 3 dargestellten Abschnitt sich entweder
ein entgegengesetztes Kurvensegment 2 oder ein lineares Fahrbahnsegment 1 anschließen
müsste. Anhand der Figur 3 kann auch auf eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung hingewiesen werden, die vorsieht, dass für Rechts- und Linkskurven
das gleiche Kurvensegment 2 eingesetzt wird, was dann realisiert werden kann, wenn
die Kurvensegmente 2 auf beiden flächigen Seiten eine zweiteilige Nut 6 aufweisen,
sodass durch Umdrehen des Kurvensegments 2 die entgegengesetzte Kurvenrichtung realisiert
wird.
[0029] Die Figur 4 zeigt die Kombination eines linearen Fahrbahnsegments 1 mit einem Kurvensegment
2, wobei der Fahrdraht 7 im Kurvensegment 2 im Kurvenverlauf im äußeren Teil der Nut
6 verbleibt, sodass sich an das Kurvensegment 2 der Figur 4 ein weiteres Kurvensegment
zur Weiterführung des Bogens anschlie-βen würde. Auf der Unterseite des linearen Fahrsegments
1 ist eine Markierung 14 vorgesehen, die bei dieser Draufsicht nicht zu sehen und
daher gestrichelt gezeichnet ist. Die Markierung 14 dient dazu, die korrekte Positionierung
einer Magnetspule für eine Stoppstelle sicherzustellen.
[0030] In der Figur 5 ist ein lineares Fahrbahnsegment 1 zu sehen, das zwei Bohrungen 5
zur möglichen Aufnahme von sogenannten Reed-Sensoren aufweist, mit denen die Verkehrführung
gesteuert werden kann. Prinzipiell soll in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen
werden, dass vorteilhaft alle Standardfahrbahnsegmente 1, 2 mit entsprechenden Bohrungen
5 ausgerüstet sind, sodass je nach Bedarf in jedem der Segmente derartige Funktionselemente
zur Steuerung der Verkehrsführung eingesetzt werden können. Des Weiteren sind auf
der Rückseite des Fahrbahnsegments 1, gestrichelt gezeichnete Markierungen 14 vorgesehen,
mit denen die Positionierungen von Spulen für die Installierung von Stoppstellen vorgegeben
werden.
[0031] Die Figur 6 zeigt ein flexibles Fahrbahnsegment 3, das auf Grund seiner serpentinenartigen
Struktur mit regelmäßigen beidseitig abwechselnd seitlich eingelassenen, über die
Mitte der Fahrbahnbreite hinausgehende Ausnehmungen 11 eine hohe Flexibilität in seitlicher
Richtung aufweist, sodass sich mit diesem Fahrbahnsegment 3 beliebige Radien realisieren
lassen, die mit den vorbeschriebenen Standardsegmenten 1, 2 nicht erreicht werden
können. Die Breite des flexiblen Fahrbahnsegments 3 und die Verbindungselemente 9
und 10 sind identisch mit denen der Standardsegmente 1, 2, sodass die flexiblen Fahrbahnsegmente
beliebig mit den Standardsegmenten 1, 2 kombiniert werden können. Eine besonders hohe
Flexibilität kann dann erreicht werden, wenn als Ausgangsmaterial für das flexible
Fahrbahnsegment ca. 3 mm starkes Sperrholz eingesetzt wird.
[0032] In der Figur 7 ist ein Fahrbahnsondersegment 4 wiedergegeben, wobei es sich um eine
Ausweichstelle, die beispielsweise auch als Bushaltestelle eingesetzt werden könnte,
handelt. Bei der gewählten Darstellung ist zu erkennen, dass sämtliche Nuten 6 mit
einem Fahrdraht 7 belegt sind, sodass auch die entsprechenden Abzweigungen befahren
und die gewünschten Sonderfunktionen genutzt werden können. Darüber hinaus sind Bohrungen
5, eine Aussparung 12, ein Absatz 13 sowie eine gestrichelt eingezeichnete Markierung
14 für die entsprechenden Funktionselemente vorgesehen, mit deren Hilfe die Ausweichstelle
bzw. Bushaltestelle verkehrstechnisch geregelt wird. Auch bei diesem Fahrbahnsondersegment
4 ist das Erfindungsprinzip realisiert, dass die Breite der Fahrbahnsondersegmente
4 zumindest im Bereich der Verbindungskante 8 sowie die Ausgestaltung der Verbindungselemente
9 und 10 gleich ist mit denen der Standardfahrbahnsegmente 1, 2, 3, sodass auch die
Sondersegmente 4 problemlos mit den Standardsegmenten 1, 2, 3 kombiniert werden können.
[0033] Das in Figur 7 gezeigte Fahrbahnsondersegment 4 wurde lediglich als Beispiel für
eine Vielzahl von Sondersegmenten 4, wie z.B. Abzweigungen, Kreuzungen, Bahnübergänge,
Einmündungen oder sogar komplette Funktionsszenarien, ausgewählt und ist nicht als
Einschränkung zu sehen.
[0034] Das erfindungsgemäße Fahrbahnsystem ermöglicht auf einfache Weise die Realisierung
von individuellen Fahrwegen für energieautarke maßstäbliche Modellfahrzeuge, die mit
Hilfe eines Magneten einem Fahrdraht folgen, ohne dabei Probleme bei der Planung der
Fahrstrecke, der Auswahl der korrekten Radien und dem funktionsfähigen Einbau von
Fahrdrähten und Funktionselementen zu bereiten, wobei mit Hilfe des Systems sowohl
einspurige als auch mehrspurige Fahrbahnen realisiert werden können, womit die eingangs
geschilderten Probleme, welche die zur Verfügung stehenden Systeme aufweisen, gelöst
werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- lineares Fahrbahnsegment
- 2
- Kurvensegment
- 3
- flexibles Fahrbahnsegment
- 4
- Fahrbahnsondersegment
- 5
- Bohrung
- 6
- Nut
- 7
- Fahrdraht
- 8
- Verbindungskante
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Verbindungselement
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Aussparung
- 13
- Absatz
- 14
- Markierung
1. Fahrbahnsystem für Modellfahrzeuge mit einem energieautarken Antrieb sowie einer Lenkachse,
die mit Hilfe eines Magneten einem unmittelbar unter der Fahrbahn verlegten Fahrdraht
folgen, wobei das Fahrbahnsystem einzelne, flächig ausgebildete, mindestens zwei Verbindungskanten
(8) aufweisende 1 bis 5 mm starke Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) umfasst, wobei die
einzelnen Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) auf ihrer Fahrbahnseite mindestens eine Nut
(6) mit einem Durchmesser von 0.1 bis 1.0 mm zur Aufnahme des Fahrdrahts (7) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem lineare Fahrbahnsegmente (1), Kurvensegmente (2), flexible Fahrbahnsegmente
(3) und Fahrbahnsondersegmente (4) umfasst.
2. Fahrbahnsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) Basiselemente aus ca. 3 mm starkem Sperrholz
umfassen.
3. Fahrbahnsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (6) vorzugsweise einen Durchmesser von ca. 0.5 mm aufweist und so ausgelegt
ist, dass der Fahrdraht (7) im Montagezustand spielfrei in der Nut eingepasst ist.
4. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) an ihren jeweiligen Verbindungskanten
(8) als korrespondierende Gegenstücke ausgebildete eine Art Schwalbenschwanz-Verbindung
ausbildende Verbindungselemente (9, 10) umfassen, über die die einzelnen Fahrbahnsegmente
(1, 2, 3, 4) miteinander verbindbar sind.
5. Fahrbahnsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Verbindungselement (9) als über die erste Verbindungskante (8) hinausgehende
und sich dabei verbreiternde Zunge ausgebildet ist, während das korrespondierende
zweite Verbindungselement (10) als von der zweiten Verbindungskante (8) zurückgehende
sich zu Verbindungskante (8) hin verengende Aufnahmeöffnung ausgebildet ist, wobei
die Verbindungselemente (9, 10) so ausgebildet sind, dass die Verbindungskanten (8)
zusammen mit den Verbindungselementen (9, 10) bei der Verbindung der einzelnen Fahrbahnsegmente
(1, 2, 3, 4) einen Formschluss bilden.
6. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) unter Einsatz der Laserschneidetechnologie
gefertigt sind.
7. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) Bohrungen (5), Absätze (12), Aussparungen
(13) und Markierungen (14) als Einbauhilfen für elektromagnetische, elektromechanische
und/oder elektronische Funktionselemente aufweisen.
8. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem Kurvensegmente (2) mit einer zweiteiligen Nut (6) umfasst, wobei
ein erster Teil der Nut (6) von der Mitte einer Verbindungskante (8) nach außen in
den Außenkurvenbereich und wieder zurück zur Mitte der gegenüberliegenden Verbindungskante
(8) verläuft, während der zweite Teil der Nut (6) parallel zum Kurvenverlauf im Außenkurvenbereich
angeordnet ist, wobei die beiden Teile der Nut (6) so miteinander kombiniert sind,
dass sie im Mittelabschnitt des Kurvensegments (2) einen gemeinsamen Verlauf parallel
zur Seitenkante aufweisen.
9. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein einzelnes Kurvensegment (2) ein Achtel eines Kreisumfangs aufweist, so dass die
Verlängerungen der beiden Verbindungskanten (8) des Kurvensegments (2) einen Winkel
von 45° ausbilden.
10. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem mindestens zwei unterschiedliche Kurvensegmente (2) umfasst, wobei
das zweite Kurvensegment (2) einen unterschiedlichen, auf den Radius des ersten Kurvensegments
(2) abgestimmten Radius aufweist, so dass die beiden Kurvensegmente (2) miteinander
nahtlos zu einer zweispurigen Fahrbahn kombinierbar sind.
11. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvensegmente (2) auf beiden Seiten Nuten (6) zur Aufnahme eines Fahrdrahts
(7) aufweisen, so dass die einzelnen Kurvensegmente (2) für Links- und Rechtskurven
einsetzbar sind.
12. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem lineare Fahrbahnsegmente (1) mit unterschiedlichen Längen umfasst.
13. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem als lineare Segmente ausgebildete flexible Fahrbahnsegmente (3)
umfasst mit einer serpentinenartigen Struktur mit regelmäßigen beidseitig abwechselnd
seitlich eingelassenen, über die Mitte der Fahrbahnbreite hinausgehenden Ausnehmungen
(11).
14. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbahnsystem Fahrbahnsondersegmente (4), insbesondere Verbindungsstellen, Abzweigungen,
Einmündungen, Kreuzungen, Bahnübergänge oder auch komplette Funktionsszenarien umfasst,
wobei die Fahrbahnsondersegmente (4) übergangslos mit den Standardsegmenten kombinierbar
sind und die für den Einbau der für ihre Inbetriebnahme erforderlichen Funktionselemente
notwendigen Bohrungen (5), Aussparungen (12), Absätze (13) und Markierungen (14) aufweisen.
15. Fahrbahnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbahnsegmente (1, 2, 3, 4) Funktionselemente, wie z.B. Sensoren zur Einschaltung
von Abzweigungen, Spulen zur Erzeugung von Magnetfeldern zum Abschalten bzw. Stoppen
der Fahrzeuge, Permanentmagnete zum Abschalten eines Fahrzeugs und Reed-Sensoren zur
Regelung eines automatischen Verkehrsablaufs umfassen.