[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsfinishvorrichtung, mit einem Finishwerkzeug
in Form einer Topfscheibe, welches mittels einer Werkzeug-Antriebseinrichtung um eine
Werkzeugachse rotierend antreibbar ist, wobei die Position der Werkzeugachse relativ
zu einem zu bearbeitenden Werkstück einstellbar ist.
[0002] Rotationsfinishvorrichtungen der vorstehend genannten Art werden verwendet, um rotierende
Werkstückoberflächen, insbesondere Wälzlagerflächen, zu bearbeiten, indem eine Wirkfläche
einer Topfscheibe in Eingriff mit der Werkstückoberfläche gebracht wird, wobei die
Topfscheibe um eine Werkstückachse rotierend angetrieben ist.
[0003] Im Prinzip ermöglicht das Rotationsfinishen eine hochgenaue Bearbeitung von Werkstückoberflächen.
In der Praxis erfordert es jedoch einen hohen Zeitaufwand, Rotationsfinishvorrichtungen
für die Bearbeitung bestimmter Werkstücke zu rüsten und eine gleichbleibende Qualität
der Oberflächenbearbeitung über ein Los von mehreren Werkstücken aufrechtzuerhalten.
Insbesondere zur Einrichtung der Rotationsfinishvorrichtung ist ein hohes Maß an Erfahrung
seitens des Bedienpersonals erforderlich. Darüber hinaus geht die Einrichtung einer
Rotationsfinishvorrichtung zur Anpassung an ein neues Werkstücklos oft mit der Zerstörung
mehrerer Probe-Werkstücke einher.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rotationsfinishvorrichtung
bereitzustellen, welche kurze Rüstzeiten und eine einfache Kontrolle der Fertigungsqualität
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Rotationsfinishvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß gelöst durch eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung des Ist-Zustands
von mindestens einer mittels des Finishwerkzeugs auf einer Werkstückoberfläche erzeugbaren
oder erzeugten Bearbeitungsspur und durch eine Auswerteeinheit zur Auswertung des
erfassten Ist-Zustands im Hinblick auf den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der
eine Krümmungseigenschaft des Verlaufs mindestens einer Bearbeitungsspur auf der Werkstückoberfläche
betrifft.
[0006] Die Erfindung sieht vor, einen Ist-Zustand der Werkstückoberfläche zu erfassen und
ausgehend von diesem Ist-Zustand einen Ist-Wert mindestens eines Parameters zu bestimmen,
der eine Krümmungseigenschaft des Verlaufs einer Bearbeitungsspur betrifft. Dies ermöglicht
es, ohne dass hierfür auf die Erfahrung eines Maschinenbedieners zurückgegriffen werden
müsste, eine Abweichung von einem Soll-Zustand feststellen zu können und hieraus Vorgaben
für eine Veränderung der Position der Werkzeugachse zu erstellen.
[0007] Bei der Erfassungseinrichtung handelt es sich im einfachsten Fall um ein optisches
System (beispielsweise um eine Kamera), welches zumindest einen Ausschnitt der zu
bearbeitenden Werkstückoberfläche erfasst. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die
Position und/oder die Lage der Erfassungseinrichtung veränderbar ist.
[0008] Insbesondere bei beengten Fertigungsverhältnissen ist es vorteilhaft, wenn die Erfassungseinrichtung
in Form eines Endoskops ausgebildet ist, so dass möglichst viel Bauraum für das Werkstück
und das Finishwerkzeug verbleibt.
[0009] Auch der Einsatz von Streulichtmesssystemen ist möglich. Mit einem solchen System
wird eine zu bearbeitende Werkstückoberfläche abschnittsweise beleuchtet und die von
der Werkstückoberfläche zurückgestreute Strahlung von einer Messoptik auf eine Diodenzelle
gelenkt. Solche Systeme werden beispielsweise von der Optosurf GmbH in Ettlingen/Deutschland
angeboten.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der mindestens
eine Parameter die Relativlage einer Bearbeitungsspur und eines zugehörigen Krümmungsmittelpunkts
umfasst. Unter einem Krümmungsmittelpunkt wird ein Bezugspunkt verstanden, aus dessen
Sicht eine Bearbeitungsspur eine konkave Krümmung aufweist. Hierdurch ist es möglich,
festzustellen, ob die Werkzeugachse bezogen auf eine zentrierte Soll-Position versetzt
angeordnet ist, in welcher Richtung ein Versatz vorliegt und in welcher Richtung eine
Korrektur der Position der Werkzeugachse erfolgen soll.
[0011] Besonders bevorzugt ist es, dass mindestens ein erster Parameter die Relativlage
einer ersten Bearbeitungsspur und eines zugehörigen ersten Krümmungsmittelpunkts umfasst,
und dass mindestens ein zweiter Parameter die Relativlage einer zweiten Bearbeitungsspur
und eines zugehörigen zweiten Krümmungsmittelpunkts umfasst, wobei die erste Relativlage
und die zweite Relativlage einander entgegengesetzt sind. Dies ermöglicht es, eine
für die Rotationsfinishbearbeitung eines Werkstücks gewünschte Kreuzschliffstruktur
erfassen zu können. Hierbei sind die ersten und die zweiten Bearbeitungsspuren in
einander entgegengesetzten Richtungen gekrümmt, so dass sie sich miteinander kreuzen.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
der mindestens eine Parameter einen Winkel einer Bearbeitungsspur relativ zu einer
Bezugsebene oder Bezugsrichtung des Werkstücks umfasst, insbesondere zu einer Rotationsebene
des Werkstücks, einer zu der Rotationsebene parallelen Ebene oder einer zu der Rotationsebene
senkrechten Richtung. Dies ermöglicht es beispielsweise, einen unerwünschten Versatz
der Werkzeugachse in einer zu der Rotationsachse des Werkstücks parallelen Richtung
feststellen zu können.
[0013] Ferner ist es bevorzugt, wenn der mindestens eine Parameter die Existenz eines Winkel
zwischen zwei sich kreuzenden Bearbeitungsspuren umfasst. Wenn ein solcher Winkel
nicht ermittelbar ist, kann daraus geschlossen werden, dass einander kreuzende Bearbeitungsspuren
nicht vorhanden sind und somit eine Veränderung der Position der Werkstückachse erforderlich
ist.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der mindestens
eine Parameter die Größe eines Winkels zwischen zwei sich kreuzenden Bearbeitungsspuren
umfasst. Dies ermöglicht es insbesondere, zu überprüfen, ob das Verhältnis aus der
Rotationsgeschwindigkeit des Finishwerkzeugs und der Rotationsgeschwindigkeit des
zu bearbeitenden Werkstücks korrekt ist oder ob eine Änderung mindestens einer Rotationsgeschwindigkeit
erforderlich ist. Nach Durchführung einer solchen Änderung kann geprüft werden, ob
die Größe eines zwischen zwei sich kreuzenden Bearbeitungsspuren einem vorgebbaren
Soll-Wert entspricht.
[0015] Insbesondere erfolgt eine Änderung einer Rotationsgeschwindigkeit des Finishwerkzeugs
und/oder einer Rotationsgeschwindigkeit des zu bearbeitenden Werkstücks mittels einer
Steuereinheit, welche eine Werkzeug-Antriebseinrichtung und/oder eine Werkstück-Antriebseinrichtung
ansteuert. Diese Steuereinheit kann auch durch eine nachfolgend beschriebene Ansteuereinrichtung
gebildet sein.
[0016] Bevorzugt ist es ferner, wenn eine Speichereinrichtung zur Speicherung mindestens
eines Soll-Werts des mindestens einen Parameters vorgesehen ist. Vorzugsweise ist
die Speichereinrichtung in die Auswerteeinrichtung integriert.
[0017] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Position der Werkzeugachse relativ zu dem zu
bearbeitenden Werkstück mittels einer Einstelleinrichtung einstellbar ist, und wenn
eine Ansteuereinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher die Einstelleinrichtung in
Abhängigkeit eines Vergleichs mindestens eines Ist-Werts und mindestens eines Soll-Werts
ansteuerbar ist. Dies ermöglicht eine automatisierte Einstellung der Position der
Werkzeugachse relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück, was insbesondere im Hinblick
auf zeitraubende Einrichtvorgänge vorteilhaft ist.
[0018] Es ist möglich, dass die Position der Werkzeugachse relativ zu dem bearbeitenden
Werkstück eingestellt wird, indem die absolute Position der Werkzeugachse verändert
wird. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es möglich, dass die absolute Position
des Werkstücks verändert wird.
[0019] Die Ansteuereinrichtung kann zusätzlich dazu ausgebildet sein, eine Werkzeug-Antriebseinrichtung
und/oder eine Werkstück-Antriebseinrichtung anzusteuern, um eine Rotationsgeschwindigkeit
des Finishwerkzeugs und/oder eine Rotationsgeschwindigkeit des zu bearbeitenden Werkstücks
vorzugeben.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Einrichtung oder zum Betrieb einer
Rotationsfinishvorrichtung, mit einem Finishwerkzeug in Form einer Topfscheibe, welches
mittels einer Werkzeug-Antriebseinrichtung um die Werkzeugachse rotierend antreibbar
ist, wobei die Position der Werkzeugachse mittels einer Einstelleinrichtung einstellbar
ist.
[0021] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
welches kurze Rüstzeiten und eine einfache Kontrolle der Fertigungsqualität einer
Rotationsfinishvorrichtung ermöglicht.
[0022] Diese Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass ein Ist-Zustand mindestens einer mittels des Finishwerkzeugs auf einer
Werkstückoberfläche erzeugten Bearbeitungsspur erfasst wird, dass der erfasste Ist-Zustand
im Hinblick auf den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der eine Krümmungseigenschaft
des Verlaufs mindestens einer Bearbeitungsspur auf der Werkstückoberfläche betrifft,
ausgewertet wird, und dass die Einstelleinrichtung in Abhängigkeit des Ist-Werts und
eines Soll-Werts des mindestens einen Parameters angesteuert wird.
[0023] Ausgestaltungen und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bereits vorstehend
im Zusammenhang mit den Ausgestaltungen und Vorteilen der erfindungsgemäßen Rotationsfinishvorrichtung
erläutert worden.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer eingangs beschriebenen Rotationsfinishvorrichtung
zur Verwendung bei einem vorstehend beschriebenen Verfahren.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0026] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Rotationsfinishvorrichtung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Rotationsfinishvorrichtung längs einer in Figur 3 mit II -
II bezeichneten Schnittebene;
- Figur 3
- eine Draufsicht der Rotationsfinishvorrichtung;
- Figur 4
- eine Draufsicht von Teilen der Rotationsfinishvorrichtung;
- Figur 5
- eine Seitenansicht eines Ausschnitts der Rotationsfinishvorrichtung längs einer in
Figur 4 mit V - V bezeichneten Schnittebene, mit einer Erfassungseinrichtung zur optischen
Erfassung einer Werkstückoberfläche, wobei sich die Erfassungseinrichtung in einer
ersten Position befindet;
- Figur 6
- eine der Figur 5 entsprechende Ansicht, wobei sich die Erfassungseinrichtung in einer
zweiten Position befindet;
- Figur 7
- eine Draufsicht auf eine geschnitten dargestellte Topfscheibe der Rotationsfinishvorrichtung,
welche sich in einer ersten, seitlichen versetzten Eingriffsposition mit einer Werkstückoberfläche
befindet;
- Figur 8
- eine Seitenansicht auf die Werkstückoberfläche, welche mit der ersten Eingriffsposition
korrespondierende erste Bearbeitungsspuren aufweist;
- Figur 9
- eine Seitenansicht auf eine Werkstückoberfläche, welche mit einer zweiten, seitlich
versetzten Eingriffsposition korrespondierende zweite Bearbeitungsspuren aufweist;
- Figur 10
- eine Draufsicht auf die Topfscheibe, welche sich in einer bezogen auf eine Seitenrichtung
zentrierten Eingriffsposition mit der Werkstückoberfläche befindet;
- Figur 11
- eine Seitenansicht auf die Werkstückoberfläche, welche mit der zentrierten Eingriffsposition
korrespondierende erste und zweite Bearbeitungsspuren aufweist;
- Figur 12
- eine Seitenansicht der Topfscheibe, welche sich in einer höhenversetzten Eingriffsposition
befindet;
- Figur 13
- eine Seitenansicht auf die Werkstückoberfläche, welche mit der höhenversetzten Eingriffsposition
korrespondierende erste und zweite Bearbeitungsspuren aufweist; und
- Figur 14
- eine Seitenansicht der Topfscheibe, welche sich in einer bezogen auf eine Höhenrichtung
zentrierten Eingriffsposition mit der Werkstückoberfläche befindet.
[0027] Eine Ausführungsform einer Rotationsfinishvorrichtung ist in Figur 1 insgesamt mit
dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Rotationsfinishvorrichtung 10 umfasst ein Maschinenbett
12 zur Anordnung einer Werkstück-Antriebseinrichtung 14 und einer Werkzeug-Antriebseinrichtung
16.
[0028] Die Werkstück-Antriebseinrichtung 14 umfasst einen Werkstückträger 18 zur Auflage
eines Werkstücks 20, welches mittels der Werkstück-Antriebseinrichtung 14 um eine
Rotationsachse 22 rotierend antreibbar ist.
[0029] Das Werkstück 20 ist insbesondere ringförmig und weist eine Werkstückoberfläche 24
auf, welche insbesondere nach radial innen weist und in sich gekrümmt ist. Bei dem
Werkstück 20 handelt es sich insbesondere um einen Lagerring eines Wälzlagers.
[0030] Das Werkstück 20 ist um die Achse 22 rotatorisch angetrieben und rotiert innerhalb
einer Rotationsebene 26. Um die Position des Werkstück 20 innerhalb der Rotationsebene
26 festzulegen, sind insgesamt drei Einstelleinrichtungen 28, 30 und 32 (vergleiche
auch Figur 3) vorgesehen. Die Einstelleinrichtungen 28, 30 und 32 weisen jeweils eine
Andrückrolle 34, 36, 38 auf, welche bezogen auf die Werkstückachse 22 in radialen
Richtungen in ihrer Position einstellbar sind. Hierfür weisen die Einstelleinrichtungen
28, 30, und 32 entsprechende Einstelleinrichtungsantriebe 40, 42 bzw. 44 auf.
[0031] Die Werkzeug-Antriebseinrichtung 16 dient zum Antrieb eines Finishwerkzeugs 46, welches
um eine Werkzeugachse 48 rotierend antreibbar ist.
[0032] Die Werkzeug-Antriebseinrichtung 16 umfasst einen Schlitten 50, welcher mittels einer
Einstelleinrichtung 51 entlang einer ersten Verfahrachse 52 verfahrbar ist und mittels
einer ersten Führungseinrichtung 55 an dem Maschinenbett 12 gelagert ist. Der Schlitten
50 dient zur Anordnung eines Antriebsmotors 53, mittels welchem ein Antriebsrad 54
rotierend antreibbar ist. Das Antriebsrad 54 dient zum Antrieb eines Antriebsriemens
56, welcher wiederum zum Antrieb eines Abtriebsrads 58 dient. Das Abtriebsrad 58 ist
um die Werkzeugachse 48 rotierend antreibbar.
[0033] Die Werkzeug-Antriebseinrichtung 16 ist entlang einer zweiten Verfahrachse 60 verfahrbar.
Hierfür sind eine Einstelleinrichtung 62 sowie eine zweite Führungseinrichtung 64
vorgesehen.
[0034] Die erste Verfahrachse 52 und die zweite Verfahrachse 60 sind insbesondere zueinander
senkrecht. Bei der ersten Verfahrachse 52 handelt es sich beispielsweise um eine X-Achse
der Rotationsfinishvorrichtung 10. Bei der zweiten Verfahrachse handelt es sich beispielsweise
um eine Z-Achse der Rotationsfinishvorrichtung 10.
[0035] Die Rotationsfinishvorrichtung umfasst vorzugsweise weiterhin eine (aus Übersichtsgründen)
nicht dargestellte Andrückeinrichtung, welche Andrückrollen aufweist, die auf den
in der Zeichnung oberen Rand 66 des Werkstücks 20 drücken und somit das Werkstück
20 gegen den Werkstückträger 18. Eine solche Andrückeinrichtung ist an sich bekannt
und wird daher nicht näher erläutert. Alternativ oder ergänzend zu einer Andrückeinrichtung
kann auch ein magnetischer Werkstückträger 18 vorgesehen sein, der insbesondere als
Magnetplanscheibe ausgebildet ist.
[0036] Unter weiterer Bezugnahme auf die Figur 4 ist das Werkzeug 46 in Form einer Topfscheibe
68 ausgebildet, welche eine ringförmige Wirkfläche 70 zur finishenden Bearbeitung
der Werkstückoberfläche 24 aufweist.
[0037] Die Topfscheibe 68 ist mit einer Spindel 72 drehfest verbunden, welche in einem Spindelgehäuse
74 gelagert ist. Die Spindel 72 ist mittels des Abtriebsrads 58 des Antriebsriemens
56 rotierend antreibbar.
[0038] Die Rotationsfinishvorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Erfassungseinrichtung 76,
welche als optisches System und insbesondere in Form einer Kamera oder eines Endoskops
ausgebildet ist, und welche dazu dient, den Ist-Zustand der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche
24 optisch zu erfassen. Die hierdurch gewonnenen optischen Daten sind mittels einer
Auswerteeinheit 78 auswertbar.
[0039] Die Erfassungseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich zu einer Kamera oder einem
Endoskop auch ein Streulichtmesssystem umfassen. Mit einem solchen System wird die
Werkstückoberfläche 24 abschnittsweise beleuchtet und die von der Werkstückoberfläche
24 zurückgestreute Strahlung von einer Messoptik auf eine Diodenzelle gelenkt.
[0040] Die Auswerteeinheit 78 umfasst eine Speichereinrichtung 80, in welcher Soll-Werte
hinterlegt sind. Diese dienen zum Vergleich mit aus den Ist-Zuständen gewonnenen Ist-Werten
von nachstehend erläuterten Parametern.
[0041] Die Auswerteeinheit 78 ist mit einer Ansteuereinrichtung 82 gekoppelt, welche vorzugsweise
zur Ansteuerung mindestens einer der Einstelleinrichtungen 28, 30, 32, 51 und 62,
insbesondere aller Einstelleinrichtungen 28, 30, 32, 51 und 62, dient. Zusätzlich
oder alternativ hierzu dient die Ansteuereinrichtung 82 zur Ansteuerung der Werkstück-Antriebseinrichtung
14 und/oder der Werkzeug-Antriebseinrichtung 16 zur Einstellung einer Rotationsgeschwindigkeit
des Finishwerkzeugs 46 und/oder des Werkstücks 20.
[0042] Unter weiterer Bezugnahme auf die Figuren 5 und 6 weist die Erfassungseinrichtung
76 einen optischen Sensor 84 auf, dessen Lage relativ zu der Werkstückoberfläche 24
in zueinander senkrechten Einstellrichtungen 86 und 88 einstellbar ist. Hierdurch
ist es möglich, jeweils einen Abschnitt 90 der Werkstückoberfläche 24 optisch erfassen
zu können.
[0043] Bei der rotationsfinishenden Bearbeitung der Werkstückoberfläche 24 ist angestrebt,
dass die Wirkfläche 70 in einem möglichst vollflächigen Kontakt mit der Werkstückoberfläche
24 steht. Dies ist dann der Fall, wenn die Werkzeugachse 48 und eine bezogen auf die
Werkstückoberfläche 24 radiale Richtung 92 (vergleiche Figur 7) miteinander übereinstimmen.
Die radiale Richtung 92 entspricht der Achse einer Kugel, wobei die Werkstückoberfläche
24 Teil der Oberfläche dieser Kugel ist.
[0044] In der Figur 7 ist ein Fall dargestellt, bei welchem die radiale Richtung 92 und
die Werkzeugachse 48 relativ zueinander versetzt sind. Dies führt dazu, dass die Wirkfläche
70 jeweils nur mit einem Teilabschnitt in Wirkeingriff mit der Werkstückoberfläche
24 steht. Bei der in Figur 7 dargestellten Konstellation ist die Werkzeugachse 48
rechts von der radialen Richtung 92 angeordnet. Dies führt dazu, dass lediglich ein
aus einer rückwärtigen Perspektive der Topfscheibe 68 gesehen rechter Abschnitt der
Wirkfläche 70 in Eingriff mit der Werkstückoberfläche 24 gelangt. Dies hat zur Folge,
dass in Figur 8 dargestellte erste Bearbeitungsspuren 94 erzeugt werden. Diese Bearbeitungsspuren
sind gekrümmt, und zwar in Richtung auf einen Krümmungsmittelpunkt 96, welcher bezogen
auf die Bearbeitungsspuren 94 links von den Bearbeitungsspuren 94 angeordnet ist.
[0045] Das in Figur 8 dargestellte Schliffbild wird auch als "Strahlenschliff" bezeichnet.
[0046] Für den Fall, dass die radiale Richtung 92 und die Werkzeugachse 48 bezogen auf die
in Figur 7 dargestellte Anordnung eine entgegengesetzte Relativlage aufweisen, wird
ein in Figur 9 dargestelltes Schliffbild erzeugt, bei welchem zweite Bearbeitungsspuren
98 in Richtung auf einen zweiten Krümmungsmittelpunkt 100 gekrümmt sind. Der zweite
Krümmungsmittelpunkt 100 ist bezogen auf die zweite Bearbeitungsspur 98 rechts von
der Bearbeitungsspur 98 angeordnet.
[0047] Die Erfassungseinrichtung 76 ermöglicht es nun, den Figuren 8 und 9 entsprechende
Ist-Zustände der Werkstückoberfläche 24 erfassen zu können. Mittels der Auswerteeinheit
78 kann die Relativlage zwischen einer Bearbeitungsspur 94, 98 und eines jeweils zugehörigen
Krümmungsmittelpunkts 96, 100 festgestellt werden. Dies ermöglicht es, die Relativlage
zwischen der Werkzeugachse 48 und der radialen Richtung 92 des Werkstücks 20 so zu
verändern, dass diese miteinander in Überdeckungslage gebracht werden. Praktisch erfolgt
dies mittels der Ansteuereinrichtung 82, welche die Einstelleinrichtungen 30 und 32
so ansteuert, dass die Position des Werkstücks 20 und somit der radialen Richtung
92 verschoben wird. Alternativ oder ergänzend hierzu ist es auch möglich, die absolute
Lage der Werkzeugachse 48 zu verändern, beispielsweise durch Veränderung der Lage
des Spindelgehäuses 74.
[0048] In Figur 10 ist ein Zustand dargestellt, bei welchem die Werkzeugachse 48 und die
radiale Richtung 92 des Werkstücks 20 miteinander in Überdeckungslage gebracht sind.
Dies führt dazu, dass die ringförmige Wirkfläche 70 der Topfscheibe 68 mit einer Hauptschneide
70a und mit einer Nebenschneide 70b in Eingriff mit der Werkstückoberfläche 24 steht.
Hierdurch wird ein in Figur 11 dargestelltes Schliffbild erzeugt, welches als "Kreuzschliff"
bezeichnet wird. Dieses Schliffbild weist erste Bearbeitungsspuren 94 und entgegengesetzt
gekrümmte zweite Bearbeitungsspuren 98 auf. Die Bearbeitungsspuren 94 und 98 kreuzen
sich und schließen zwischen sich einen Winkel 102 ein. Die Existenz eines solchen
Winkels ist ein Parameter dafür, ob die Wirkfläche 70 mit der Hauptschneide 70a und
der Nebenschneide 70b mit der Werkstückoberfläche 24 in Kontakt steht. Die Größe des
Winkels 102 ist ein Parameter dafür, ob das Verhältnis der Rotationsgeschwindigkeiten
der Topfscheibe 68 (und somit der Wirkfläche 70) und des Werkstücks 20 in einem korrekten
Verhältnis zueinander stehen.
[0049] Unter weiterer Bezugnahme auf Figur 12 ist es auch möglich, dass die Werkzeugachse
48 und die Rotationsebene 26 des Werkstücks 20 relativ zueinander versetzt sind. Dies
hat ein in Figur 13 beispielhaft dargestelltes Schliffbild zur Folge, sofern die Werkzeugachse
48 und eine radiale Richtung 92 des Werkstücks 20 miteinander übereinstimmen. Hierbei
liegen zwar sich kreuzende Bearbeitungsspuren 94 und 98 vor, jedoch liegen die jeweils
zugeordneten Krümmungsmittelpunkte 96 beziehungsweise 100 in einer Ebene, welche mehr
als ein vorgebbares oder vorgegebenes zulässiges Maß relativ zu der Rotationsebene
26 versetzt ist. Dieser Versatz kann mit Hilfe der Erfassungseinrichtung 76 und mit
Hilfe der Auswerteeinheit 78 erkannt werden.
[0050] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf Höhe der Rotationsebene 26 einen Winkel
103 zu erfassen, welcher zwischen einer Bearbeitungsspur 94 und der Rotationsebene
26 vorliegt. Der Winkel 103 ist abhängig von dem Verhältnis einer ersten Bewegungsgeschwindigkeit
der Wirkfläche 70 der Topfscheibe 68 und einer zweiten Bewegungsgeschwindigkeit der
Werkstückoberfläche 24. Die erste Bewegungsgeschwindigkeit ist durch die Geometrie
der Wirkfläche 70 und durch die Rotationsgeschwindigkeit der Topfscheibe 68 um die
Werkzeugachse 48 bestimmt. Die zweite Bewegungsgeschwindigkeit ist durch Geometrie
der Werkstückoberfläche 24 und durch die Rotationsgeschwindigkeit des Werkstücks 20
um die Werkstückachse 22 bestimmt. Für ein hohes Verhältnis von erster zu zweiter
Bewegungsgeschwindigkeit (beispielsweise 10:1 oder größer) ist der Winkel 103 in etwa
senkrecht. Weicht der Winkel 103 mehr als ein vorgebbares oder vorgegebenes Maß von
einem senkrechten Winkel ab, kann auf einen unerwünschten Höhenversatz der Werkzeugachse
48 und der Rotationsebene 26 geschlossen werden.
[0051] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, insbesondere für den Fall, dass das Werkstück
20 bezogen auf die Rotationsebene 26 spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, Winkel 104
und 106 miteinander zu vergleichen, die zwischen einer Bearbeitungsspur 98 und einer
Oberflächenberandung 108 beziehungsweise 110 eingeschlossen sind. Die Oberflächenberandungen
108 und 110 erstrecken sich jeweils in zu der Rotationsebene parallelen Ebenen. Für
ein vorstehend definiertes hohes Verhältnis von erster zu zweiter Bewegungsgeschwindigkeit
sind die Winkel 104 und 106 zumindest in etwa gleich groß. Weichen die Winkel 104
und 106 mehr als ein vorgebbares oder vorgegebenes Maß voneinander ab, kann auf einen
Höhenversatz zwischen der Werkzeugachse 48 und der Rotationsebene 26 geschlossen werden.
Alternativ oder zusätzlich zu einem Vergleich der Winkel 104 und 106 können die Winkel
104 und/oder 106 auch unabhängig voneinander ausgewertet werden.
[0052] In Abhängigkeit der Richtung des Höhenversatzes erfolgt mittels der Ansteuereinrichtung
82 eine Ansteuerung der Einstelleinrichtung 62, bis die Werkzeugachse 48 in Überdeckungslage
mit der Rotationsebene 26 gebracht ist, vergleiche Figur 14. In dieser Position der
Werkzeugachse 48 wird ein in Figur 11 dargestelltes Soll-Schliffbild erzeugt.
[0053] Darüber hinaus ist es möglich, mindestens einen der erfassten Ist-Winkel 102, 103,
104, 106 mit mindestens einem in der Speichereinrichtung 80 hinterlegten SollWinkel
zu vergleichen und in Abhängigkeit des Vergleichs eine Rotationsgeschwindigkeit der
Werkstück-Antriebseinrichtung 14 und/oder der Werkzeug-Antriebseinrichtung 16 zu verändern.
Eine solche Veränderung kann durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Steuereinheit
oder mittels der Ansteuereinrichtung 82 durchgeführt werden.
1. Rotationsfinishvorrichtung (10), mit einem Finishwerkzeug (46) in Form einer Topfscheibe
(68), welches mittels einer Werkzeug-Antriebseinrichtung (16) um eine Werkzeugachse
(48) rotierend antreibbar ist, wobei die Position der Werkzeugachse (48) relativ zu
einem zu bearbeitenden Werkstück (20) einstellbar ist, gekennzeichnet durch eine Erfassungseinrichtung (76) zur Erfassung des Ist-Zustands von mindestens einer
mittels des Finishwerkzeugs (46) auf einer Werkstückoberfläche (24) erzeugbaren oder
erzeugten Bearbeitungsspur (94, 98) und gekennzeichnet durch eine Auswerteeinheit (78) zur Auswertung des erfassten Ist-Zustands im Hinblick auf
den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der eine Krümmungseigenschaft des Verlaufs
mindestens einer Bearbeitungsspur (94, 98) auf der Werkstückoberfläche betrifft.
2. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Relativlage einer Bearbeitungsspur (94, 98) und
eines zugehörigen Krümmungsmittelpunkts (96, 100) umfasst.
3. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Parameter die Relativlage einer ersten Bearbeitungsspur (94)
und eines zugehörigen ersten Krümmungsmittelpunkts (96) umfasst und dass mindestens
ein zweiter Parameter die Relativlage einer zweiten Bearbeitungsspur (98) und eines
zugehörigen zweiten Krümmungsmittelpunkts (100) umfasst, wobei die erste Relativlage
und die zweite Relativlage einander entgegengesetzt sind.
4. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter einen Winkel (103, 104, 106) einer Bearbeitungsspur
(94) relativ zu einer Bezugsebene oder Bezugsrichtung des Werkstücks (20) umfasst,
insbesondere zu einer Rotationsebene (26) des Werkstücks (20), einer zu der Rotationsebene
(26) parallelen Ebene oder einer zu der Rotationsebene (26) senkrechten Richtung.
5. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Existenz eines Winkels (102) zwischen zwei sich
kreuzenden Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
6. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Größe eines Winkels (102) zwischen zwei sich kreuzenden
Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
7. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Speichereinrichtung (80) zur Speicherung mindestens eines Soll-Werts des mindestens
einen Parameters.
8. Rotationsfinishvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Werkzeugachse (48) relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück (20)
mittels einer Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51, 62) einstellbar ist und dass eine
Ansteuereinrichtung (82) vorgesehen ist, mittels welcher die Einstelleinrichtung (28,
30, 32, 51, 62) in Abhängigkeit eines Vergleichs mindestens eines Ist-Werts und mindestens
eines Soll-Werts ansteuerbar ist.
9. Verfahren zur Einrichtung oder zum Betrieb einer Rotationsfinishvorrichtung (10),
mit einem Finishwerkzeug (46) in Form einer Topfscheibe (68), welches mittels einer
Werkzeug-Antriebseinrichtung (16) um die Werkzeugachse (48) rotierend antreibbar ist,
wobei die Position der Werkzeugachse (48) relativ zu einem zu bearbeitenden Werkstück
(20) mittels einer Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51, 62) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ist-Zustand mindestens einer mittels des Finishwerkzeugs (46) auf einer Werkstückoberfläche
(24) erzeugten Bearbeitungsspur (94, 98) erfasst wird, dass der erfasste Ist-Zustand
im Hinblick auf den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der eine Krümmungseigenschaft
des Verlaufs mindestens einer Bearbeitungsspur (94, 98) auf der Werkstückoberfläche
(24) betrifft, ausgewertet wird, und dass die Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51,
62) in Abhängigkeit des Ist-Werts und eines Soll-Werts des mindestens einen Parameters
angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Relativlage einer Bearbeitungsspur (94, 98) und
eines zugehörigen Krümmungsmittelpunkts (96, 100) umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Parameter die Relativlage einer ersten Bearbeitungsspur (94)
und eines zugehörigen ersten Krümmungsmittelpunkts (96) umfasst und dass mindestens
ein zweiter Parameter die Relativlage einer zweiten Bearbeitungsspur (98) und eines
zugehörigen zweiten Krümmungsmittelpunkts (100) umfasst, wobei die erste Relativlage
und die zweite Relativlage einander entgegengesetzt sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter einen Winkel (103, 104, 106) einer Bearbeitungsspur
(94) relativ zu einer Bezugsebene oder Bezugsrichtung des Werkstücks (20) umfasst,
insbesondere zu einer Rotationsebene (26) des Werkstücks (20), einer zu der Rotationsebene
(26) parallelen Ebene oder einer zu der Rotationsebene (26) senkrechten Richtung.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Existenz eines Winkels (102) zwischen zwei sich
kreuzenden Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Größe eines Winkels (102) zwischen zwei sich kreuzenden
Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
15. Verwendung einer Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 9 bis 14.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Rotationsfinishvorrichtung (10), mit einem Finishwerkzeug (46) in Form einer Topfscheibe
(68), welches mittels einer Werkzeug-Antriebseinrichtung (16) um eine Werkzeugachse
(48) rotierend antreibbar ist, wobei die Position der Werkzeugachse (48) relativ zu
einem zu bearbeitenden Werkstück (20) mittels einer Einstelleinrichtung (28, 30, 32,
51, 62) einstellbar ist, gekennzeichnet durch eine Erfassungseinrichtung (76) in Form eines optischen Systems zur Erfassung des
Ist-Zustands von mindestens einer mittels des Finishwerkzeugs (46) auf einer Werkstückoberfläche
(24) erzeugbaren oder erzeugten Bearbeitungsspur (94, 98), durch eine Auswerteeinheit (78) zur Auswertung des erfassten Ist-Zustands im Hinblick auf
den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der eine Krümmungseigenschaft des Verlaufs
mindestens einer Bearbeitungsspur (94, 98) auf der Werkstückoberfläche betrifft, und
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ansteuereinrichtung (82) vorgesehen ist, mittels welcher die Einstelleinrichtung
(28, 30, 32, 51, 62) in Abhängigkeit des Ist-Werts und mindestens eines Soll-Werts
ansteuerbar ist.
2. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Relativlage einer Bearbeitungsspur (94, 98) und
eines zugehörigen Krümmungsmittelpunkts (96, 100) umfasst.
3. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Parameter die Relativlage einer ersten Bearbeitungsspur (94)
und eines zugehörigen ersten Krümmungsmittelpunkts (96) umfasst und dass mindestens
ein zweiter Parameter die Relativlage einer zweiten Bearbeitungsspur (98) und eines
zugehörigen zweiten Krümmungsmittelpunkts (100) umfasst, wobei die erste Relativlage
und die zweite Relativlage einander entgegengesetzt sind.
4. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter einen Winkel (103, 104, 106) einer Bearbeitungsspur
(94) relativ zu einer Bezugsebene oder Bezugsrichtung des Werkstücks (20) umfasst,
insbesondere zu einer Rotationsebene (26) des Werkstücks (20), einer zu der Rotationsebene
(26) parallelen Ebene oder einer zu der Rotationsebene (26) senkrechten Richtung.
5. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Existenz eines Winkels (102) zwischen zwei sich
kreuzenden Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
6. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Größe eines Winkels (102) zwischen zwei sich kreuzenden
Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
7. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Speichereinrichtung (80) zur Speicherung mindestens eines Soll-Werts des mindestens
einen Parameters.
8. Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51, 62) in Abhängigkeit eines Vergleichs des
Ist-Werts und des mindestens einen Soll-Werts ansteuerbar ist.
9. Verfahren zur Einrichtung oder zum Betrieb einer Rotationsfinishvorrichtung (10),
mit einem Finishwerkzeug (46) in Form einer Topfscheibe (68), welches mittels einer
Werkzeug-Antriebseinrichtung (16) um die Werkzeugachse (48) rotierend antreibbar ist,
wobei die Position der Werkzeugachse (48) relativ zu einem zu bearbeitenden Werkstück
(20) mittels einer Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51, 62) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ist-Zustand mindestens einer mittels des Finishwerkzeugs (46) auf einer Werkstückoberfläche
(24) erzeugten Bearbeitungsspur (94, 98) optisch erfasst wird, dass der erfasste Ist-Zustand
im Hinblick auf den Ist-Wert mindestens eines Parameters, der eine Krümmungseigenschaft
des Verlaufs mindestens einer Bearbeitungsspur (94, 98) auf der Werkstückoberfläche
(24) betrifft, ausgewertet wird, und dass die Einstelleinrichtung (28, 30, 32, 51,
62) in Abhängigkeit des Ist-Werts und eines Soll-Werts des mindestens einen Parameters
angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Relativlage einer Bearbeitungsspur (94, 98) und
eines zugehörigen Krümmungsmittelpunkts (96, 100) umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Parameter die Relativlage einer ersten Bearbeitungsspur (94)
und eines zugehörigen ersten Krümmungsmittelpunkts (96) umfasst und dass mindestens
ein zweiter Parameter die Relativlage einer zweiten Bearbeitungsspur (98) und eines
zugehörigen zweiten Krümmungsmittelpunkts (100) umfasst, wobei die erste Relativlage
und die zweite Relativlage einander entgegengesetzt sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter einen Winkel (103, 104, 106) einer Bearbeitungsspur
(94) relativ zu einer Bezugsebene oder Bezugsrichtung des Werkstücks (20) umfasst,
insbesondere zu einer Rotationsebene (26) des Werkstücks (20), einer zu der Rotationsebene
(26) parallelen Ebene oder einer zu der Rotationsebene (26) senkrechten Richtung.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Existenz eines Winkels (102) zwischen zwei sich
kreuzenden Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter die Größe eines Winkels (102) zwischen zwei sich kreuzenden
Bearbeitungsspuren (94, 98) umfasst.
15. Verwendung einer Rotationsfinishvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 9 bis 14.