[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbinden eines Keders
mit einer Seitenkante eines Paneels, insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff.
[0002] Fußbodenpaneele aus Holzwerkstoff werden mit verschiedenen optischen Dekoren und
Strukturen hergestellt, um eine Vielfalt von optischen und haptischen Eindrücken zu
vermitteln. Gängig ist es z.B. die Optik eines Massivholzfußbodens nachzubilden. Dabei
kann durch Einprägen eines Reliefs, das auf die Maserung des Holzdekors abgestimmt
ist, der Eindruck eines echten Holzfußbodens weiter verstärkt werden. Eine weitere
Möglichkeit, solche Fußbodenpaneele aufzuwerten, ist der Einsatz eines so genannten
Keders. Dabei wird ein dünner Streifen eines weiteren Materials so zwischen zwei Paneele
eingebracht, dass er im Wesentlichen bündig mit der sichtbaren Oberfläche des Fußbodenpaneels
abschließt und die Einheitlichkeit der Fläche regelmäßig durchbricht. Dadurch kann
eine optische Aufwertung des Fußbodens erreicht werden. Typischerweise werden Kunststoffe
als Streifen oder als Giessmasse verwendet, erst neuerdings werden Metalle eingesetzt,
beispielsweise aus Aluminium oder Messing. Um das Verlegen der Paneele zu vereinfachen,
ist es sinnvoll, den Keder bereits werkseitig mit den Paneelen zu verbinden. Dabei
kann am Verriegelungsprofil der Längsseite des Paneels von der oberen Oberfläche her
Material in den Maßen des Keders entsprechender Breite und Höhe aus dem Fußbodenpaneel
herausgearbeitet werden, so dass eine Ausnehmung entsteht, die den Keder passgenau
aufnehmen kann. Ein auf die Länge des Paneels abgestimmter Keder kann dann eingesetzt
und beispielsweise durch Einklemmen oder Verkleben am Paneel fixiert werden. Ein so
vorbereitetes Paneel lässt sich dann mit dem gleichen Aufwand verlegen, wie ein Paneel
ohne Keder.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, schnelles, ärbeitsarmes
Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbinden eines Keders mit der Seitenkante eines
Paneels bereitzustellen.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit folgenden Merkmalen gelöst:
- (a) Fördern entlang einer Förderbahn von hintereinander mit Abstand zueinander angeordneten
Paneelen, die an der einen Seitenkante eine oberflächliche Ausnehmung zur Aufnahme
des Keders aufweisen, in einer Transportrichtung,
- (b) Beleimen der Ausnehmung und/oder des Keders mit einem Leim,
- (c) Zuführen eines Kederbandes von einem seitlich zur Förderbahn (3) angeordneten
Kederbandspeicher,
- (d) Andrücken des Kederbandes an die Ausnehmung, indem der Abstand des zugeführten
Kederbandes zur Ausnehmung jedes Paneels reduziert wird.
[0005] Die Paneele werden dabei so auf ein Förderband aufgegeben, dass sie beabstandet voneinander
in einer Transportrichtung transportiert werden. Dabei können die Paneele vorteilhafterweise
von oben mittels Andrückrollen auf dem Förderband fixiert werden, um eine exakte und
gleichmäßige Positionierung der Paneele zu erreichen. Die Paneele sind dabei zuvor
schon mit oberflächlichen Ausnehmungen entlang einer Seitenkante versehen worden,
so dass sie den Keder aufnehmen können. Die Ausnehmung und/oder der Keder werden mit
einem vorzugsweise flüssigen Leim versehen, um eine dauerhafte Verbindung zwischen
Keder und Paneel herzustellen. Dabei kann je nach Material, Geometrie und vorgesehener
Belastung des Paneels und des Keders sowie abhängig vom verwendeten Leim individuell
entschieden werden, ob nur das Paneel, nur der Keder oder beide mit Leim versehen
werden. Im weiteren Verlauf der Förderbahn wird von einem seitlich zur Förderbahn
angeordneten Kederbandspeicher, z.B. einer Kederbandrolle, ein Kederband zugeführt
und an die beleimte Ausnehmung angedrückt, indem der Abstand zwischen Ausnehmung und
Kederband vorzugsweise stetig reduziert wird.
[0006] Vorzugsweise ist der Kederbandspeicher als Rolle, auf der ein endloses Kederband
aufgerollt ist, ausgebildet.
[0007] Um eine gute Haftung des Leims zu gewährleisten, kann die Ausnehmung für den Keder
vor dem Auftragen des Leims gereinigt werden. Die Reinigung kann beispielsweise mittels
Druckluft erfolgen.
[0008] Zur Verbesserung der Haftung des Keders kann dieser vor dem Zusammenfügen mit dem
Paneel bzw. vor dem Auftragen des Leims gereinigt werden. Zur weiteren Verbesserung
der Haftung kann der Keder einer Oberflächenbehandlung, beispielsweise einer Korona-Behandlung,
unterzogen werden. Dabei wird auf der Oberfläche des Keders eine Oxidschicht erzeugt.
Mit der Korona-Behandlung lässt sich die Haftung des Keders kostengünstig erhöhen.
Alternativ kann auch ein eloxierter Keder verwendet werden. Ebenfalls kann die Oberfläche
des Keders mit einem Primer beschichtet werden, entweder vollflächig oder nur an denjenigen
Stellen, auf denen der Leim aufgetragen werden soll. Über den Primer kann die Haftfähigkeit
verbessert und eine sichere Festlegung des Keders in der Ausnehmung erreicht werden.
[0009] Um eventuelle nach dem Abrollen des Kederbandes von der Rolle vorhandene Spannungen
im Kederband abzubauen, ist es sinnvoll, den Keder einen Walzenstuhl durchlaufen zu
lassen. Dabei läuft das Kederband durch eine Anordnung von Walzen, die so ausgebildet
sind, dass das Kederband beim Durchlaufen der Walzen mehrfach leicht umgeformt wird.
Eine eventuell durch die Lagerung des Kederbandes auf dem Kederbandspeicher, z.B.
auf der Kederbandrolle, vorhandene Vorspannung wird dadurch reduziert. Somit kommt
das Kederband weitgehend spannungsfrei mit dem Paneel in Kontakt und kann sich nicht
aufgrund innerer Spannungen wieder vom Paneel lösen.
[0010] Weiterhin ist es zur Vermeidung von Spannungen zwischen Paneel und Keder vorteilhaft,
die Geschwindigkeit, mit der das Kederband den Paneelen zugeführt wird, geringer als
die Transportgeschwindigkeit der Paneele zu wählen, sodass das Kederband von den Paneelen
gezogen wird.
[0011] Die Abstandsreduzierung zwischen Kederband und Paneel kann über eine Mehrzahl von
frei drehbar gelagerten Rollen erfolgen, an denen Paneel und Keder vorbeigeführt werden
und die in Förderrichtung gesehen mit sich verringerndem Abstand zum Paneel angeordnet
sind.
[0012] Das Kederband kann seitlich oder von oben von horizontalen oder vertikalen Andrückrollen
in die Ausnehmung eingedrückt werden. Um eine besonders gute Einpassung des Keders
zu erreichen, kann das Kederband nacheinander oder gleichzeitig aus verschiedenen
Richtungen in die Ausnehmung eingedrückt werden. Die Andrückrichtungen müssen dabei
nicht exakt der Vertikalen oder Horizontalen entsprechen, beliebige andere Andrückrichtungen
sind ebenso denkbar.
[0013] Das Kederband kann aus Metall, Holz, Holzwerkstoff, Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch,
Kunststoff, Glas, Kork oder einem anderen natürlichen Material bestehen. Dadurch können
verschiedene Effekte hinsichtlich der optischen und taktilen Wahrnehmung des verlegten
Fußbodens erreicht werden. So können z.B. verschiedene Kontraste zwischen Paneel und
Keder eingestellt werden oder der Keder lässt sich optisch in das Dekor der Paneele
integrieren.
[0014] Weiterhin kann das Kederband endlos oder endlich und auf die Paneellänge abgestimmt
vorliegen. Die Verwendung eines endlosen Kederbandes erleichtert dabei die Handhabung
des Kederbandes bei Transport und Zusammenfügen mit dem Paneel. Endliche Keder können
hingegen von Vorteil sein, wenn das Kedermaterial nur schwer biegsam ist und deswegen
nicht auf eine Kederbandrolle aufgerollt werden kann. Weiterhin können endliche Keder
zu weniger Verschnitt und somit zu Einsparungen beim Kedermaterial führen. Wird das
Kederband in einer Länge bereitgestellt, die mehrere Paneellängen umfasst, so können
die nach dem Eindrücken des Kederbandes über das Kederband miteinander verbundenen
Paneele zu einer ersten Schneidvorrichtung transportiert werden. In dieser Schneidvorrichtung
wird das Kederband jeweils im Wesentlichen mittig zwischen den Paneelen durchtrennt.
Vorteilhafterweise erhöht sich nach dem Durchtrennen des Kederbandes die Transportgeschwindigkeit
der Paneele, sodass die Paneele vereinzelt und auch die überstehenden Kederenden räumlich
deutlich voneinander getrennt werden.
[0015] Wenn nach dem Eindrücken des Kederbandes oder nach dem Durchtrennen des Kederbandes
in der ersten Schneidvorrichtung die Enden des Keders nicht bündig mit den Paneelen
abschließen, können die Paneele zu einer zweiten Schneidvorrichtung transportiert
werden. In dieser zweiten Schneidvorrichtung werden die überstehenden Enden des Keders
auf beiden Seiten des Paneels bündig mit dem Paneel abgeschnitten. Das Kappen der
überstehenden Enden des Keders kann durch einen Transport der Paneele hin zu einer
oder zwei ortsfesten oder beweglichen Sägen in der zweiten Schneidvorrichtung erfolgen.
Vorzugsweise steht aber das Paneel in der zweiten Schneidvorrichtung still, wenn die
überstehenden Enden des Keders von beweglichen Sägen gekappt werden, um einen exakten
und ästhetisch ansprechenden Schnitt zu gewährleisten.
[0016] Weiterhin vorzugsweise werden beide überstehenden Enden des Keders gleichzeitig von
zwei Sägen abgetrennt, die jeweils vertikal von oben nach unten auf die Überstände
des Keders geführt werden. Die frei werdenden Kederendstücke können so einfach in
einen Sammelbehälter fallen oder auf andere Weise entfernt werden, ohne mit den Sägen
zu kollidieren. Nach dem Kappen der überstehenden Kederenden werden die Paneele vorzugsweise
vom Förderband abgenommen, abgestapelt, zu einzelnen Gebinden zusammengefasst und
verpackt.
[0017] Eine Vorrichtung zum Verbinden eines Keders mit einer Seitenkante eines Paneels umfasst
folgende Bestandteile:
- eine Fördereinrichtung mit einer Förderbahn zum Fördern einer Mehrzahl zueinander
beabstandeter Paneele in einer Förderrichtung,
- eine Beleimstation, in der eine in eine Seitenkante jedes Paneels eingebrachte oberflächliche
Ausnehmung und/oder der Keder mit einem Leim beleimbar ist,
- einen neben der Förderbahn angeordneten Kederbandspeicher für ein Kederband,
- Andrückmittel zum Andrücken des Kederbandes in die Ausnehmung.
[0018] Vorteilhafterweise ist der Kederbandspeicher als Kederbandrolle ausgeführt. Ist dies
der Fall, so ist es weiterhin von Vorteil, wenn ein zwischen der Speichervorrichtung
und der Förderbahn angeordneter Walzenstuhl, in dem Spannungen in dem Kederband entfernbar
sind, vorgesehen ist.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht eine erste
Schneidvorrichtung vor, die es ermöglicht, das Kederband jeweils mittig zwischen zwei
Paneelen zu trennen.
[0020] Weiterhin kann eine zweite Schneidvorrichtung vorgesehen sein, die das Kappen von
Überständen des Keders an jedem Paneel ermöglicht.
[0021] Vorteilhafterweise weist diese zweite Schneidvorrichtung zwei in vertikaler Richtung
verschiebbare Sägen auf, sodass beide Kederenden exakt und gleichzeitig gekappt werden
können. Vorzugsweise befindet sich das Paneel dabei in der zweiten Schneidvorrichtung
in Ruhe.
[0022] Um eine besonders haltbare Verbindung zwischen Keder und Paneel zu erreichen, ist
es vorteilhaft, wenn die Andrückmittel derart ausgeführt sind, dass sie das Kederband
sowohl seitlich als auch von oben in die oberflächliche Ausnehmung drücken. Dies kann
beispielsweise durch in entsprechendem Abstand zum vorbeilaufenden Paneel angebrachte
Andrückrollen realisiert werden.
[0023] Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Anlage nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch zwei miteinander verbundene Paneele, von denen eines mit dem
Keder verbunden ist;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf einen ersten Teil der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf einen zweiten Teil der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf einen dritten Teil der Vorrichtung aus Figur 1; sowie
- Figur 6
- einen Schnitt durch ein Paneel auf dem Förderband während des Andrückens des Keders.
[0024] Figur 1 gibt einen Überblick über die gesamte Anlage. Vorbereitete und mit einer
oberflächlichen Ausnehmung zur Aufnahme eines Keders versehene Paneele 2 werden am
in der Zeichnung unteren Ende der Anlage von einem Lagerplatz auf eine Förderbahn
3 aufgegeben und in einer durch die Pfeile angedeuteten Transportrichtung T zuerst
nach oben und dann in einer Transportrichtung T
1 nach rechts transportiert. Die Förderbahn 3 kann dabei z.B. aus einem Band- oder
Rollenförderer bestehen. Die auf die Förderbahn 3 aufgegebenen Paneele 2 werden in
der Transportrichtung T zunächst an einer Reinigungsvorrichtung 19 und an einer Beleimstation
15 vorbei transportiert. Im weiteren Verlauf werden die Paneele 2 mit einem von einer
Kederbandrolle 17 bereitgestellten Kederband 5 verbunden. Das Kederband 5 wird von
einer ersten Schneidvorrichtung 7 jeweils mittig zwischen zwei Paneelen 2 durchtrennt.
Die voneinander getrennten und vereinzelten Paneele 2 werden dann von einem Querförderer
18 aufgenommen und in der Richtung T
1 zu einer zweiten Schneidstation transportiert. Die einzelnen Verfahrensschritte werden
anhand der Figuren 3 bis 5 noch genauer erläutert. Nicht dargestellt ist eine Vorbehandlungsstation,
in der der Keder oder das Kederband 5 behandelt wird, um die Haftfähigkeit zu verbessern.
In der Vorbehandlungsstation kann der Keder oder das Kederband 5 einer Korona-Behandlung
oder einer Beschichtung mit einem Primer unterzogen werden. Die Vorbehandlungsstation
ist ggf. zwischen der Kederbandrolle 17 und den ersten Andrückrollen angeordnet, kann
jedoch auch dem Zuführprozess vorgeschaltet sein, so dass bereits vorbehandeltes Kederband
5 zu der Anlage gebracht und von der Kederbandrolle 17 abgerollt wird.
[0025] In Figur 2 ist der Querschnitt von zwei Paneelen 2 mit einem Keder 1 dargestellt,
um die Lage des Keders 1 auf dem Paneel 2 zu verdeutlichen. Die beiden Paneele 2 befinden
sich über Formschlusselemente 8 und 8' miteinander in Eingriff. Von der Oberseite
des in der Figur 2 rechten Paneels 2 her wurde eine Ausnehmung 4 herausgearbeitet,
die den Keder 1 aufnimmt. Der das Paneel 2 und den Keder 1 verbindende Leim ist als
dicke Linie am unteren Ende der Ausnehmung 4 dargestellt, eine Verleimung kann auch
an der vertikalen Seitenkante als ergänzende oder alternative Beleimung stattfinden.
Die Ausnehmung 4 und der Keder 1 erstrecken sich über die Gesamtlänge der Paneele
2. Der Keder 1 schließt mit der Oberfläche der Sichtseite 14 der Paneele 2 bündig
ab.
[0026] Figur 3 entspricht einer vergrößerten Darstellung des unteren Teils der Figur 1.
Die Transportrichtung T verläuft in der Figur 3 weiterhin von unten nach oben. Dabei
werden die Paneele 2 und insbesondere deren oberflächliche Ausnehmungen 4 zunächst
von der Reinigungsvorrichtung 19, beispielsweise einem Druckluftgebläse, gereinigt.
Anschließend wird von der Beleimstation 15 ein vorzugsweise flüssiger Leim auf die
Ausnehmungen 4 der Paneele 2 aufgetragen. Dabei kann der Leim sowohl auf die horizontale
als auch auf die vertikale Grenzfläche der Ausnehmung 4 aufgetragen werden. Der Leim
ist im weiteren Verlauf der Förderbahn 3 als gestrichelte Linie auf der Ausnehmung
4 angedeutet. Die Paneele 2 werden auf der Förderbahn 3 durch in vertikaler Richtung
Druck ausübende, an Rollenhaltern 21 montierte Andrückrollen 20 in Position gehalten.
[0027] In Figur 3 ist der dem mittleren Teil der Figur 1 entsprechende Abschnitt der Förderbahn
3 dargestellt. Links von der Förderbahn 3 befindet sich ein Kederbandspeicher 6 mit
einer Kederbandrolle 17. Von dieser Kederbandrolle 17 wird ein Kederband 5 abgerollt
und durch einen Walzenstuhl 11 geführt, um etwaige Spannungen auf dem Kederband 5
zu minimieren. Das Kederband 5 wird seitlich an die Ausnehmung 4 des Paneels 2 herangeführt
und von vertikalen Andrückrollen 13 und einer horizontalen Andrückrolle 12 in die
Ausnehmung 4 gedrückt, bis ein flächiger Kontakt entstanden ist und das Kederband
5 die gewünschte Position erreicht hat. Das Kederband 5 liegt nach dem Andrücken fest
an den Seitenwänden der Ausnehmung 4 an. Das Kederband 5 wird bei der Andrückstation
mit einer niedrigeren Geschwindigkeit als die Transportgeschwindigkeit der Paneele
2 an die Paneele 2 herangeführt, sodass die Paneele 2 das Kederband 5 ziehen. So werden
Spannungen im Kontakt zwischen Kederband 5 und Paneel 2 vermieden. Alternativ zu der
Kederbandrolle 17 kann der Kederbandspeicher 6 auch auf die Länge der Paneele 2 abgestimmte
Kederbänder 5 bereitstellen.
[0028] Figur 4 entspricht einer vergrößerten Darstellung des mittleren Bereichs der Figur
1 und zeigt im unteren Bereich wiederum den Walzenstuhl 11, das Kederband 5 und die
horizontalen und vertikalen Andrückrollen 12 und 13. Im mittleren Bereich ist zu erkennen,
dass die Paneele 2 durch das Kederband 5 miteinander verbunden sind. Entlang der Transportrichtung
T werden die Paneele 2 in der Zeichnung weiter nach oben transportiert. Eine erste
Schneidvorrichtung 7 durchtrennt das Kederband 5 ungefähr mittig jeweils zwischen
zwei Paneelen 2. Dabei ist die Geschwindigkeit der Paneele 2 die gleiche wie während
des Andrückvorgangs des Kederbandes 5. Nach der Durchtrennung des Kederbandes 5 werden
die Paneele 2 von einer zweiten Förderbahn 3', deren Geschwindigkeit höher ist als
die der ersten Förderbahn 3, transportiert, um die Paneele 2 räumlich voneinander
zu trennen und den folgenden Richtungswechsel der Paneele 2 zu erleichtern.
[0029] Die Figur 5 zeigt den weiteren Weg der Paneele 2 entlang der schnelleren Förderbahn
3' und entspricht einer vergrößerten Darstellung des oberen Bereichs der Figur 1.
Zu sehen sind die erste Schneidvorrichtung 7, der Querförderer 18 sowie mehrere Paneele
2 mit Keder 1 und dessen Überstände 1' und 1 ". Die Paneele 2 werden in Transportrichtung
T gefördert, von dem Querförderer 18 aufgenommen und in die Transportrichtung T
1 umgelenkt. In der Transportrichtung T
1 werden die Paneele 2 zu der zweiten Schneidvorrichtung 9 transportiert. Dort werden
die Überstände 1', 1" des Keders 1 von zwei vertikal beweglichen Sägen 10 bündig mit
dem Paneel 2 abgetrennt. Während des Abtrennvorgangs befinden sich die Paneele 2 dabei
bevorzugt in Ruhe, mitlaufende Trenneinrichtungen können aber ebenfalls vorgesehen
sein. Nach dem Abtrennvorgang werden die mit dem Keder 1 verbundenen Paneele 2 weiter
in der Transportrichtung T
1 befördert, abgestapelt und zu einzelnen Gebinden zusammengefasst.
[0030] Die Figur 6 zeigt einen schematischen Schnitt durch Förderbahn 3, Paneel 2 und Kederband
5 während des Andrückvorganges. An dem Paneel 2 sind die Formschlusselemente 8 und
8' zur Verriegelung der Paneele miteinander zu erkennen. Auf dem in der Figur linken
Formschlusselement 8 befindet sich die Ausnehmung 4, in die das Kederband 5 eingedrückt
wird. Das Paneel 2 wird dabei durch die Andrückrolle 20 auf die Förderbahn 3 gepresst,
während die überwiegend horizontal orientiert Andrückrolle 12 und die vertikalen Andrückrollen
13 das Kederband 5 in die Ausnehmung 4 des Paneels 2 drücken.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Keder
- 1'
- Überstand des Keders
- 1"
- Überstand des Keders
- 2
- Paneel
- 3
- Förderbahn
- 3'
- Förderbahn
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Kederband
- 6
- Kederbandspeicher
- 7
- Schneidvorrichtung
- 8
- Formschlusselement
- 8'
- Formschlusselement
- 9
- Schneidvorrichtung
- 10
- Säge
- 11
- Walzenstuhl
- 12
- horizontale Andrückrolle
- 13
- vertikale Andrückrolle
- 14
- Sichtseite des Paneels
- 15
- Beleimstation
- 17
- Kederbandrolle
- 18
- Querförderer
- 19
- Reinigungsvorrichtung
- 20
- Andrückrolle
- 21
- Rollenhalterung
1. Verfahren zum Verbinden eines Keders (1) mit einer Seitenkante (I) eines Paneels (2),
insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff, mit folgenden Schritten:
a) Fördern entlang einer Förderbahn (3, 3') von hintereinander mit Abstand zueinander
angeordneten Paneelen (2), die an der einen Seitenkante (I) eine oberflächliche Ausnehmung
(4) zur Aufnahme des Keders (1) aufweisen, in einer Transportrichtung (T),
b) Beleimen der Ausnehmung (4) und/oder des Keders (1) mit einem Leim,
c) Zuführen eines Kederbandes (5) von einem seitlich zur Förderbahn (3, 3') angeordneten
Kederbandspeicher (6),
d) Andrücken des Kederbandes (5) an die Ausnehmung (4), indem der Abstand des zugeführten
Kederbandes (5) zur Ausnehmung (4) jedes Paneels (2) reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Beleimen der Ausnehmung (4) und/oder des Keders (1) die Ausnehmung und/oder
der Keder (1) gereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Keders (1) einer Korona-Behandlung unterzogen oder mit einem Primer
beschichtet wurde.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederbandspeicher (6) als Rolle (17) ausgebildet ist und das Kederband (5) von
der Rolle (17) abgewickelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) nach dem Abwickeln von der. Rolle (17) und vor dem Eindrücken in
die Ausnehmung (4) einen Walzenstuhl (11) durchläuft, um in dem Kederband (5) vorhandene
Spannungen abzubauen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit, mit der das Kederband (5) in die Ausnehmung (4) des Paneels
(2) geführt wird, niedriger ist als die Geschwindigkeit, mit der das Paneel (2) gefördert
wird, so dass das Paneel (2) das Kederband (5) zieht.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) aus Metall, Holz, Holzwerkstoff, Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch,
Kunststoff, Glas, Kork oder einem anderen natürlichen Material besteht.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) endlos oder endlich und auf die Paneellänge abgestimmt-ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die über das Kederband (5) miteinander verbundenen Paneele (2) zu einer ersten Schneidvorrichtung
(7) transportiert werden und dort das Kederband (5) im Wesentlichen mittig zwischen
zwei hintereinander geförderten Paneelen (2) durchtrennt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beidseitig an jedem Paneel (2) hervorstehenden Überstände (1', 1 ") des Keders
(1) in einer zweiten Schneidvorrichtung (9) gekappt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (2) in der zweiten Schneidstation (9) still steht, wenn die Enden (1',
1") des Keders (1) gekappt werden.
12. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Schneidstation (9) beidseitig zu jedem Paneel (2) zumindest je eine
Säge (10) vertikal von oben nach unten oder seitlich auf die Überstände (1', 1 ")
des Keders (1) geführt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (2) nach dem Kappen der Überstände (1', 1") des Keders (1) aufgestapelt
und anschließend zu einzelnen Gebinden zusammengefasst verpackt werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) sowohl seitlich als auch von oben in die Ausnehmung (4) jedes Paneels
(2) gedrückt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) über mehrere entlang der Förderbahn (3) zueinander beabstandete
Rollen (12, 13) an- oder eingedrückt wird.
16. Vorrichtung zum Verbinden eines Keders (1) mit einer Seitenkante (I) eines Paneels
(2), insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff, mit:
- einer Fördereinrichtung mit einer Förderbahn (3, 3') zum Fördern einer Mehrzahl
zueinander beabstandeter Paneele (2) in einer Förderrichtung (T),
- einer Beleimstation (15), in der eine in eine Seitenkante (I) jedes Paneels (2)
eingebrachte oberflächliche Ausnehmung (4) und/oder der Keder (1) mit einem Leim beleimbar
ist,
- einem neben der Förderbahn (3, 3') angeordneten Kederbandspeicher (6),
- Andrückmittel (12, 13) zum Andrücken des Kederbandes (5) in die Ausnehmung (4).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Schneidvorrichtung (7) zum Durchtrennen des Kederbandes (5) vorgesehen
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Schneidvorrichtung (9) zum Kappen der beidseitig an jedem Paneel (2)
hervorstehenden Überstände (1', 1") des Keders (1) vorgesehen ist.
19. Anlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (9) mehrere in horizontaler oder vertikaler Richtung
verschiebbare Sägen (10) umfasst.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Verbinden eines Keders (1) mit einer Seitenkante (I) eines Paneels
(2), insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff, mit folgenden Schritten:
a) Fördern entlang einer Förderbahn (3, 3') von hintereinander mit Abstand zueinander
angeordneten Paneelen (2), die an der einen Seitenkante (I) eine oberflächliche Ausnehmung
(4) zur Aufnahme des Keders (1) aufweisen, in einer Transportrichtung (T),
b) Beleimen der Ausnehmung (4) und/oder des Keders (1) mit einem Leim,
c) Zuführen eines Kederbandes (5) aus einem Kederbandspeicher (6),
d) Andrücken des Kederbandes (5) an die Ausnehmung (4)
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kederband (5) den hintereinander geförderten Paneelen (2) seitlich zugeführt
wird, und
- das Kederband (5) an die Ausnehmung (4) angedrückt wird, indem der parallel zur
Transportrichtung (T) betrachtete Abstand des zugeführten Kederbandes (5) zur Ausnehmung
(4) jedes Paneels (2) sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung reduziert
und somit das Kederband (5) sowohl seitlich als auch von oben in die Ausnehmung (4)
jedes Paneels (2) gedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Beleimen der Ausnehmung (4) und/oder des Keders (1) die Ausnehmung und/oder
der Keder (1) gereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Keders (1) einer Korona-Behandlung unterzogen oder mit einem Primer
beschichtet wurde.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederbandspeicher (6) als Rolle (17) ausgebildet ist und das Kederband (5) von
der Rolle (17) abgewickelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) nach dem Abwickeln von der Rolle (17) und vor dem Eindrücken in
die Ausnehmung (4) einen Walzenstuhl (11) durchläuft, um in dem Kederband (5) vorhandene
Spannungen abzubauen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit, mit der das Kederband (5) in die Ausnehmung (4) des Paneels
(2) geführt wird, niedriger ist als die Geschwindigkeit, mit der das Paneel (2) gefördert
wird, so dass das Paneel (2) das Kederband (5) zieht.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) aus Metall, Holz, Holzwerkstoff, Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch,
Kunststoff, Glas, Kork oder einem anderen natürlichen Material besteht.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) endlos oder endlich und auf die Paneellänge abgestimmt ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die über das Kederband (5) miteinander verbundenen Paneele (2) zu einer ersten Schneidvorrichtung
(7) transportiert werden und dort das Kederband (5) im Wesentlichen mittig zwischen
zwei hintereinander geförderten Paneelen (2) durchtrennt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beidseitig an jedem Paneel (2) hervorstehenden Überstände (1', 1 ") des Keders
(1) in einer zweiten Schneidvorrichtung (9) gekappt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (2) in der zweiten Schneidstation (9) still steht, wenn die Enden (1',
1 ") des Keders (1) gekappt werden.
12. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Schneidstation (9) beidseitig zu jedem Paneel (2) zumindest je eine
Säge (10) vertikal von oben nach unten oder seitlich auf die Überstände (1', 1") des
Keders (1) geführt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (2) nach dem Kappen der Überstände (1', 1") des Keders (1) aufgestapelt
und anschließend zu einzelnen Gebinden zusammengefasst verpackt werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kederband (5) über mehrere entlang der Förderbahn (3) zueinander beabstandete
Rollen (12, 13) an- oder eingedrückt wird.
15. Vorrichtung zum Verbinden eines Keders (1) mit einer Seitenkante (I) eines Paneels
(2), insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff, mit:
- einer Fördereinrichtung mit einer Förderbahn (3, 3') zum Fördern einer Mehrzahl
zueinander beabstandeter Paneele (2) in einer Förderrichtung (T),
- einer Beleimstation (15), in der eine in eine Seitenkante (I) jedes Paneels (2)
eingebrachte oberflächliche Ausnehmung (4) und/oder der Keder (1) mit einem Leim beleimbar
ist,
- einem Kederbandspeicher (6),
- Andrückmitteln (12, 13) zum Andrücken des Kederbandes (5) in die Ausnehmung (4),
- eine erste Schneidvorrichtung (7) zum Durchtrennen des Kederbahndes (5)
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kederbandspeicher (6) seitlich neben der Förderbahn (3, 3') angeordnet ist,
- die Andrückmittel (12, 13) zum Andrücken des Kederbands (5) in die Ausnehmung (4)
sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung ausgelegt sind und
- eine zweite Schneidvorrichtung (9) zum Kappen der beidseitig an jedem Paneel (2)
hervorstehenden Überstände (1', 1 ") des Keders (1) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (9) mehrere in horizontaler oder vertikaler Richtung
verschiebbare Sägen (10) umfasst.