[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung,
insbesondere für Getränkebehälter, mit einer Deckelfläche aus einem ersten Kunststoffmaterial
und einem die Deckelfläche umgebenden Randabschnitt, wobei die Deckelfläche einen
durch eine umlaufende Aufreißkerbe begrenzten Öffnungsbereich aufweist.
[0002] Ferner ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Fertigung des Behälterdeckels sowie
auf Behälter gerichtet, die mit einem derartigen Deckel ausgestattet sind.
[0003] Aus der
EP 1 607 341 A1 ist ein Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung bekannt, bei dem in dem
metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht und der Rand dieser Öffnung umgebördelt
ist, um eine Verankerungsmöglichkeit für ein vorgefertigtes Kunststoff-Verschlussteil
zu schaffen. Das Kunststoff-Verschlussteil umfasst ein mit dem Bördelrand der Dosenöffnung
zu verbindendes Basisteil, in dem eine durch einen Flachstopfen verschlossene Öffnung
ausgebildet ist. Der Flachstopfen ist mit dem Öffnungsrand über eine Kunststoff-Reißnaht
verbunden, so dass der mit einer Aufreißlasche verbundene Flachstopfen durch Zugausübung
über die Aufreißlasche von dem Kunststoff-Basisteil gelöst und in eine Öffnungsstellung
verschwenkt werden kann. Die Öffnung kann durch Eindrücken des an seiner Unterseite
vorzugsweise konisch ausgebildeten Flachstopfens wieder vorübergehend verschlossen
werden.
[0004] Aus der
WO 2008/098558 A1 ist ein eine wiederverschließbare Öffnung aufweisender Dosendeckel bekannt, bei dem
ebenfalls im metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht wird, in die ein vorgefertigtes,
aufreißbares Kunststoff-Verschlussteil eingesetzt wird, wobei das vorgefertigte Kunststoffelement
randseitig einen Doppelflansch aufweist, in den der Rand der ausgestanzten Dosenöffnung
eingreift und darin fixiert wird. Das vorgefertigte Kunststoffelement umfasst ein
Verschlussteil, das mit dem Umfangsrand des Kunststoffteils über eine Reißnaht verbunden
ist. Eine mit dem Verschlussteil verbundene Reißlasche ermöglicht es, die Kunststoff-Reißnaht
zwischen dem Umfangsbereich des Kunststoffteils und dem Deckelteil aufzureißen und
auf diese Weise die Dosenöffnung freizugeben. Zum Zwecke des Wiederverschließens kann
das vorzugsweise über einen Laschenbereich mit dem Umfangsbereich in Verbindung bleibende
Verschlussteil wieder in die Öffnung eingedrückt werden.
[0005] Aus der
GB 1 389 351 ist ein wiederverschließbarer Dosendeckel bekannt, bei dem insbesondere das Entstehen
von scharfen Kanten vermieden werden soll, wie sie beim Aufreißen üblicher Blechdosen
über eine Lasche entstehen. Dazu wird in eine im metallischen Dosendeckel vorgesehene
Ausstanzung ein vorgefertigtes Kunststoffteil eingeschnappt, das einen Deckelteil
aufweist, der über eine dünne Kunststoffwandung mit dem in die Dosenöffnung eingeschnappten
Basisteil verbunden ist. Über eine Aufreißlasche kann die dünne Verbindungswandung
zwischen Verschlussteil und Basisteil zerstört und die Dosenöffnung freigelegt werden.
Das Verschlussteil ist dabei so ausgebildet, dass es zum Wiederverschließen der Öffnung
über eine Schnapp-Rastverbindung in das Basisteil eingreift.
[0006] Aus der
DE 89 11 286 U ist eine Getränkedose mit einem Eindrückdeckelverschluss bekannt, bei dem die Aufreißlasche
drehbar an der Deckelwandung gelagert und an ihr ein Verschlusselement vorgesehen
ist, das beim Verdrehen der Aufreißlasche aus der Aufreißstellung in eine Verschließstellung
oberhalb der geöffneten Ausgießöffnung mitgenommen wird und die Ausgießöffnung abdeckend
übergreift oder verschließend in diese eingreift.
[0007] Aus der
DE 90 05 150 U ist eine Getränkedose mit einem aus Blech bestehenden Deckel bekannt, in dem eine
Schwächungslinie ausgebildet ist und das durch die Schwächungslinie abgegrenzte Deckelteil
mittels einer Zuglasche heraustrennbar ist, wobei auf dem Deckel unverlierbar ein
im Wesentlichen parallel zur Deckeloberfläche verschwenkbares Verschlussteil für die
Entnahmeöffnung befestigt ist.
[0008] Aus der
DE 196 13 246 ist ein Deckel aus Metall für Getränkedosen bekannt, der in der Deckelfläche eine
vorgestanzte Ausgießöffnung aufweist, die mittels eines Verschlusselementes dicht
verschlossen ist und nach dem ersten Öffnen wieder dicht verschließbar ist. Dabei
sind Deckel und Verschlusselement durch bajonettartig ineinander greifende Elemente
formschlüssig miteinander verbindbar, die direkt aus dem Deckelmaterial bzw. dem Verschlusselement
ausgeformt sind.
[0009] Die bekannten Konstruktionen für wiederverschließbare Behälterdeckel sind hinsichtlich
der erforderlichen einfachen Handhabbarkeit, der für die Haltbarkeit des jeweiligen
Behälterinhalts wesentlichen Gasdichtheit und der Verwendbarkeit in herkömmlichen
Anlagen einer Behälterabfülllinie mit Nachteilen behaftet, die dazu geführt haben,
dass diese Behälterverschlüsse großtechnisch nicht zum Einsatz gekommen sind.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, einen insbesondere für Getränkebehälter bestimmten
Behälterdeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung zu schaffen, der nicht nur
in den zur Verfügung stehenden Anlagen einer Behälterabfülllinie verarbeitet, d.h.
auf den Behälter aufgebracht und mit diesem luft- und gasdicht verbunden werden kann,
sondern der im Bereich der wiederverschließbaren Öffnung vor allem einen qualitativ
hochwertigen, gas- und flüssigkeitsdichten Verschluss gewährleistet, nur geringe Öffnungs-
und Wiederverschlusskräfte erfordert und insbesondere auch eine Einhandbedienung beim
Öffnen und Schließen zulässt.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung ausgehend von einem Behälterdeckel mit
den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen dadurch, dass ein zum
Durchbrechen der Aufreißkerbe bestimmtes zweiarmiges Hebelorgan vorgesehen ist, das
einerseits mit einer Zuglasche verbunden ist und andererseits an dem Öffnungsbereich
der Deckelfläche angreift und über ein die auf die Zuglasche aufgebrachte Öffnungskraft
übersetzendes Lager abgestützt ist. Der Öffnungsbereich ist als Verschlussdeckel ausgebildet
und ist an seinem Außenrand der Aufreißkerbe benachbart kraft- und/oder formschlüssig
mit einem Kragenteil aus einem zweiten Kunststoffmaterial verbunden. Dem Kragenteil
ist ein außerhalb des Öffnungsbereichs und der Aufreißkerbe benachbart an der Deckelfläche
ausgeformtes Deckelaufnahmeteil aus dem ersten Kunststoffmaterial zugeordnet. Ferner
übergreift das Kragenteil das Deckelaufnahmeteil und zwischen dem Kragenteil und dem
Deckelaufnahmeteil ist eine abdichtende Schnapp-Rastverbindung mit einer umlaufenden
Kuppelrippe und einer komplementär geformten Ausnehmung ausgebildet. Die Zuglasche
ist radial außerhalb des Deckelaufnahmeteils an einem Fixierbereich des Kragenteils
befestigt und der zweiarmige Hebel zum Durchbrechen der Aufreißkerbe ist von einem
dem Fixierbereich zugeordneten Teil-Umfangsbereich des Kragenteils gebildet.
[0012] Durch die Abkehr von bisher bekannten, vorgefertigten Verschlusseinheiten, die über
Flanschelemente und dergleichen mit dem Behälterdeckel verbunden werden mussten, und
die erfindungsgemäße Integration von Deckelaufnahmeteil und Kragenteil in den eine
umlaufende Aufreißkerbe besitzenden Deckel wird einerseits eine sehr kompakte, flüssigkeitsdichte
und gasdichte wiederverschließbare Einheit geschaffen, die durch Ausnützung eines
Teil-Umfangsbereichs des Kragenteils als am Deckelaufnahmeteil abgestütztes Hebelelement
mit geringer Kraft geöffnet werden kann und aufgrund der vorgesehenen formschlüssigen
Schnapp-Rastverbindung auch die erforderlichen Anforderungen an die Dichtheit im Falle
des Wiederverschließens der Behälternöffnung problemlos erfüllt.
[0013] Um die Unverlierbarkeit des den Wiederverschluss gewährleistenden Kragenteils sicherzustellen,
ist vorzugsweise dem Fixierbereich gegenüberliegend zwischen dem Kragenteil und zumindest
einem an der Deckelfläche vorgesehenen Verankerungselement eine Schwenklaschenverbindung
vorgesehen, wobei Verankerungsteil, Schwenklaschenverbindung und Kragenteil aus dem
gleichen Kunststoffmaterial bestehen.
[0014] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die insbesondere aus
einem dritten Kunststoffmaterial bestehende Zuglasche im Ruhezustand auf dem Kragenteil
aufliegt und sich von dem Fixierbereich etwa bis zum gegenüberliegenden Innenrand
des Kragenteils erstreckt, wobei die Elastizität des Materials der Zuglasche insbesondere
größer ist als die Elastizität des Materials des Deckelaufnahmeteils, das dann wiederum
elastischer ist als das Material des Kragenteils, wenn am Deckelaufnahmeteil die der
Schnapp-Rastverbindung zugeordnete Ausnehmung vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung
fördert die einfache Handhabbarkeit bei gleichzeitiger Minimierung des Raumbedarfs
für die Zuglasche. Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist
vorgesehen, dass zur festen Verbindung des Kragenteils mit dem Öffnungsbereich sowie
des Verankerungsteils mit der Deckelfläche oder mit dem Randabschnitt im Öffnungsbereich
und in der Deckelfläche oder dem Randabschnitt Vertiefungen, insbesondere mit Hinterschneidungen,
und/ oder zumindest ein Befestigungsansatz vorgesehen sind, und dass Kragenteil, Deckelaufnahmeteil
und/oder Verankerungsteil form- und/oder kraftschlüssig in den Vertiefungen und/oder
an dem Befestigungsansatz durch einen Spritzgussvorgang fixiert sind.
[0015] Zweckmäßigerweise wird in die vorzugsweise zumindest ein ein- oder mehrschenkliges
Filmscharnier umfassende Schwenklaschenverbindung zwischen dem Kragenteil und dem
Verankerungsteil ein an sich bekanntes Knickfederelement integriert, das beim Aufschwenken
des das Deckelteil darstellenden Kragenteils über einen Aufschwenkwinkel von vorteilhafterweise
mehr als 90° dieses Deckelteil in der aufgeschwenkten Stellung hält. Ein Rückschwenken
des Deckelteils ist in Zusammenhang mit einem derartigen Knickfederelement problemfrei
möglich.
[0016] Insbesondere sind die umlaufende Kuppelrippe am Kragenteil und die komplementär geformte
Ausnehmung im Deckelaufnahmeteil vorgesehen. Eine umgekehrte Anordnung kann gewählt
werden, wenn vermieden werden soll, dass sich durch die Öffnung fließende Flüssigkeit
in der Ausnehmung des Deckelaufnahmeteils sammelt.
[0017] Um die Forderung nach Stapelbarkeit einer mit dem erfindungsgemäßen Behälterdeckel
ausgestatteten Behälter wie im Falle herkömmlicher Dosen zu gewährleisten, ist die
Höhe des oberhalb der Deckelfläche gelegenen Aufbaus aus Deckelaufnahmeteil, Kragenteil
und Zuglasche so gestaltet, dass sie geringer ist als der Abstand zwischen Deckelfläche
und einer sich in Bezug auf die Deckelfläche in vertikaler Richtung erstreckender
Kante des Randabschnitts. Dabei gelingt es auch, unter Freihaltung eines zur Abstützung
des jeweils auf einem Behälterdeckel abgestellten weiteren Behälters den Behälterdeckelumfangsrand
freizuhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die für den Verschluss des Behälters
vorgesehenen Deckelkomponenten räumlich so kompakt sind, dass sie in der üblicherweise
in einem Behälterboden ausgebildeten Innenwölbung Platz finden.
[0018] Die Deckelfläche und der Randabschnitt des Behälterdeckels können einstückig ausgebildet
sein. Alternativ ist es möglich, einen metallischen Randabschnitt vorzusehen, der
beispielsweise mit einer Bördelverbindung mit einem Behälter (z.B. eine herkömmliche
Dose) verbindbar ist. Bei dieser Ausführungsform des Behälterdeckels ist in dem Randabschnitt
eine Ausnehmung zur Aufnahme der Deckelfläche vorgesehen. Die Deckelfläche ist in
die Ausnehmung gespritzt, wobei der Ausnehmung benachbarte Bereiche des Randabschnitts
beiderseits randübergreifend mit dem Kunststoffmaterial der Deckelfläche umspritzt
sind.
[0019] Bevorzugt sind die Stirnflächen und die angrenzenden Randbereiche der Ausnehmung
mit einem dritten Kunststoffmaterial in Form eines elastischen Dichtwerkstoffs umspritzt
sind, um eine Dichtheit der Verbindung Deckelfläche/Randabschnitt zu gewährleisten.
Die Dichtwirkung des Dichtwerkstoffs wird erhöht, wenn der Dichtwerkstoff durch das
ihn umschließende und sich mit ihm verbindende Kunststoffmaterial der Deckelfläche
unter Vorspannung gesetzt ist.
[0020] Für die praktische Handhabung von besonderem Vorteil ist ferner, dass die insbesondere
ringförmig gestaltete Zuglasche durch die Zuglasche zur Betätigung leicht ergreifbar
bzw. untergreifbar ist, da das Kragenteil bezüglich des Öffnungsbereichs beabstandet
gehalten ist und die Zuglasche aufgrund ihres Abstandes mit einem Öffnungsfinger untergreifend
erfasst und betätigt werden kann. Mit anderen Worten liegt zwischen der Zuglasche
und dem Öffnungsbereich stets ein definierter, insbesondere durch die Kragenteilhöhe
vorgegebener Abstand vor. Dieser Abstand ermöglicht es, die Zuglasche problemlos mit
einem Finger zu untergreifen, die Zuglasche leicht anzuheben und dann die zum Zweck
der vollständigen Behälteröffnung erforderliche Zugkraft aufzubringen. Jegliche Gefahr
einer Verletzung oder beispielsweise einer Beschädigung eines Fingernagels beim Öffnungsvorgang
ist damit ausgeschaltet, und eine Einhand- bzw. Blindbedienung ist problemlos möglich.
[0021] Weitere vorteilhafte Merkmale eines Behälterdeckels gemäß der vorliegenden Erfindung
sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen angegeben.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Behälterdeckels
mit einem äußeren Randabschnitt und einer dazu nach innen zurückversetzten Deckelfläche,
in der ein wiederverschließbarer Öffnungsbereich vorgesehen ist.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren, das sich durch besondere Einfachheit und durch die
erreichbare Qualität der wiederverschließbaren Öffnungseinheit auszeichnet, besteht
insbesondere darin, dass der Randabschnitt gestanzt wird, wobei eine Ausnehmung für
die Deckelfläche vorgesehen wird. Dann wird die Deckelfläche unter Ausbildung einer
form- und/oder kraftschlüssigen gasdichten Verbindung mit dem Randabschnitt in die
Ausnehmung aus einem eine vorgebbare Elastizität besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt,
wobei in der Deckelfläche eine den Öffnungsbereich umlaufende Aufreißkerbe sowie der
Aufreißkerbe zumindest außenseitig benachbart ein Deckelaufnahmeteil mit einem ersten
Kuppelelement ausgebildet werden.
[0024] Alternativ werden der Randabschnitt und die Deckelfläche einstückig aus einem eine
vorgebbare Elastizität besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt, wobei in der Deckelfläche
eine den Öffnungsbereich umlaufende Aufreißkerbe sowie der Aufreißkerbe zumindest
außenseitig benachbart ein Deckelaufnahmeteil mit einem ersten Kuppelelement ausgebildet
werden.
[0025] Beiden Verfahren ist gemeinsam, dass anschließend der Behälterdeckel mit dem Deckelaufnahmeteil
als Gegenform verwendet und ein ringförmiges Kragenteil aus einem sich mit dem Material
des Deckelaufnahmeteils nicht verbindenden Kunststoffmaterial gespritzt und der Aufreißkerbe
innenseitig benachbart mit dem Öffnungsbereich form- und/oder kraftschlüssig verbunden
wird, wobei dieses ringförmige Kragenteil derart gestaltet ist, dass es das Deckelaufnahmeteil
übergreift und ein zum ersten Kuppelelement komplementär geformtes zweites Kuppelelement
aufweist und beide Kuppelelemente eine Schnapp-Rastverbindung bilden. Insbesondere
wird gleichzeitig mit dem Kragenteil eine Zuglasche aus elastischem Material gespritzt,
die mit einem Ende in einem radial außen liegenden Teilbereich des Kragenteils verankert
ist und sich in Form einer Ringlasche zum Behälterdeckelmittelbereich erstreckt.
[0026] Die einzelnen zur Fertigung des Behälterdeckels erforderlichen Spritzgießvorgänge
lassen sich in herkömmlicher Technik problemfrei realisieren, wobei ersichtlich von
Vorteil ist, dass im Zuge der Fertigung die Deckelfläche mit dem bereits ausgeformten
Deckelaufnahmeteil als Negativform für den nächsten Spritzvorgang zur Bildung von
Kragenteil und Verankerungsteil verwendet werden kann, so dass das optimale Zusammenwirken
und die erforderliche Formschlüssigkeit im Zusammenhang mit der Wiederverschließbarkeit
perfekt erreicht werden kann.
[0027] Weitere Besonderheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen angegeben.
[0028] Schließlich ist die Erfindung auch auf einen kompletten Behälter zur Verpackung von
fließ- oder rieselfähigen Produkten gerichtet, der sich dadurch auszeichnet, dass
er mit einem Behälterdeckel mit den Merkmalen eines oder mehrerer der den Behälterdeckel
betreffenden Ansprüche verschlossen ist.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert; die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht einer Ausführungsform eines wiederverschließbaren
Behälterdeckels nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht des Behälterdeckels nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht entsprechend der Linie E-E von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem kreisförmig gekennzeichneten Teilbereich
von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälterdeckels,
- Fig. 6
- einen Ausschnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälterdeckels mit einem
metallischen Randschnitt mit einer Ausnehmung, in die eine Deckelfläche gespritzt
ist,
- Fig.7
- eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälterdeckels, und
- Fig. 8
- eine vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem kreisförmig gekennzeichneten Teilbereich
von Fig. 7.
[0030] Fig. 1 zeigt einen Behälterdeckel 1 aus Kunststoff mit einem Randabschnitt 2 und
einer Deckelfläche 3. In die Deckelfläche 3 ist, außermittig versetzt, eine wiederverschließbare
Öffnung integriert, wie dies im Einzelnen noch erläutert wird.
[0031] In Fig. 1 zu erkennen ist ein mit einer Aufreißlasche 15 verbundenes Kragenteil 5,
das mit einem Öffnungsbereich 11 des Behälterdeckels 1 fest verbunden ist und diesen
etwa ringförmig umschließt. Der mit dem Kragenteil 5 verbundene Öffnungsbereich 11,
der mittels der Lasche 15 beim Öffnungsvorgang hochgeschwenkt werden kann, ist zur
Gewährleistung der Unverlierbarkeit des hochschwenkbaren Teils mit einem Verankerungselement
14 im Behälterdeckel 1 verankert, wobei ein Knickfederelement 22 sicherstellt, dass
der Deckel 1 in Öffnungsstellung gehalten wird, wenn er insbesondere über mehr als
einen Winkel von 90° aufgeschwenkt wird.
[0032] Die Draufsicht nach Fig. 2 zeigt wiederum die in Zusammenhang mit Fig. 1 bereits
angesprochenen Komponenten. Die Fig. 2 verdeutlicht, dass die wiederverschließbare
Öffnung mit all ihren zugehörigen Komponenten außermittig, und zwar derart angeordnet
ist, dass trotz des Vorhandenseins der wiederverschließbaren Öffnung die Stapelbarkeit
wie bei herkömmlichen Behältern unverändert gegeben ist. Voraussetzung dafür ist neben
der Positionierung vor allem die Kompaktheit der erfindungsgemäßen wiederverschließbaren
Öffnung (siehe auch Fig. 3). Der Überstand der Komponenten der wiederverschließbaren
Öffnung über die Deckelfläche 3 beträgt erfindungsgemäß nur etwa 2 mm.
[0033] Fig. 3 zeigt den Grundaufbau der in den Behälterdeckel integrierten wiederverschließbaren
Öffnung nach der Erfindung in einer Schnittdarstellung entsprechend der Linie E-E
in Fig. 2.
[0034] Eine der wesentlichen Forderungen, die an einen wiederverschließbaren Behälterdeckel
gestellt werden, besteht darin, dass der mit einem Behälterdeckel verschlossene Behälter
insbesondere auch im Bereich der wiederverschließbaren Öffnung flüssigkeitsdicht und
gasdicht sein muss. Auch nach einmal erfolgter Öffnung des Behälters über den wiederverschließbaren
Verschluss muss durch diesen Verschluss sichergestellt sein, dass Gasdichtheit gewährleistet
ist, denn durch Schüttel- oder Rütteleffekte können - insbesondere bei kohlensäurehaltigen
Getränken - durchaus Innendrücke im Bereich von etwa 2 bar auftreten, wobei sich unerwünschte
Ausgaseffekte einstellen könnten, wenn der wiederverschließbare Verschluss nicht die
zu fordernde Dichtigkeit gewährleisten würde.
[0035] Fig. 3 lässt erkennen, dass es sich bei dem erfindungsgemäßen wiederverschließbaren
Verschluss um eine Einheit handelt, bei der die Verschlusskomponenten in den Deckel
1 integriert sind. Der Aufreißbereich ist durch eine herkömmliche Aufreißkerbe 4 in
der Deckelfläche 3 definiert. Die wesentlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Verschlusses
werden gebildet von einem umlaufenden Deckelaufnahmeteil 10 und einem mit diesem nach
Art eines Schnapp-Rastverschlusses zusammenwirkenden Kragenteil 5, das zusammen mit
dem innerhalb der Aufreißkerbe 4 gelegenen Öffnungsbereich 11 das aufschwenkbare Deckelteil
bildet, das über eine Schwenklaschenverbindung 16 mit dem Verankerungselement 14 verbunden
ist. An dem Kragenteil 5 greift außenseitig und dem Verankerungsteil 14 gegenüberliegend
die Zuglasche 15 an.
[0036] Die Deckelfläche 3 umfasst eine randseitige Sichtfläche 23 und einen Deckelflächenabschnitt
23a, der die wesentlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Verschlusses aufnimmt.
Der Deckelflächenabschnitt 23a ist in Bezug auf die Sichtfläche 23 vertieft angeordnet.
Der Deckelflächenabschnitt 23a umfasst den Öffnungsbereich 11, der durch die umlaufende
Aufreißkerbe 4 bekannter Art definiert ist. Die Sichtfläche 23 und der Deckelflächenabschnitt
23a mit dem Öffnungsbereich 11 sind einstückig ausgebildet.
[0037] Fig. 4 zeigt eine deutlich vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem kreisförmig
gekennzeichneten Teilbereich von Fig. 3, wodurch Details des Aufbaus des Behälterdeckels
1 deutlicher zu erkennen sind.
[0038] Beim gemeinsamen Spritzen der Deckelfläche 3 und des Randabschnitts 2 wird das Deckelaufnahmeteil
10 ausgebildet, wobei eine ringförmige Ausnehmung 12 geschaffen wird, die im Querschnitt
etwa die Form eines sich nach unten erweiternden U besitzt und geeignet ist, eine
Schnapp-Rastaufnahme für ein entsprechendes/komplementäres Gegenelement zu bilden.
[0039] Dem angrenzend an die Aufreißkerbe 4 umlaufend vorgesehenen Deckelaufnahmeteil 10
ist das Kragenteil 5 zugeordnet, das aus einem von der Deckelfläche 3 - und damit
auch dem Deckelaufnahmeteil 10 - verschiedenen Kunststoffmaterial besteht und so gewählt
ist, dass es sich beim Spritzgießvorgang nicht mit dem Material der Deckelfläche 3
bzw. des Deckelaufnahmeteils 10 verbindet.
[0040] Das Kragenteil 5 ist mit dem Öffnungsbereich 11 des Behälterdeckels fest und gasdicht
verbunden, wozu angrenzend an die Aufreißkerbe 4 im Bereich des Außenumfangs des Öffnungsbereichs
11 ein umlaufender, stegartiger Befestigungsansatz 6 mit Durchbrechungen 7 vorgesehen
ist. Diese Durchbrechungen 7 erlauben die Ausbildung von Stegen des Materials des
Kragenteils 5, die sich durch den an dem Öffnungsbereich 11 ausgebildeten Befestigungsansatz
6 erstrecken und damit eine zuverlässige Verbindung des Öffnungsbereichs 11 und des
Kragenteils 5 ermöglichen.
[0041] Bei der Ausformung des sich über das Deckelaufnahmeteil 10 erstreckenden Kragenteils
5 wird eine zur Ausnehmung 12 im Deckelaufnahmeteil 10 komplementär geformte Rippe
9 gebildet, so dass die bereits erwähnte Schnapp-Rastverbindung geschaffen werden
kann.
[0042] Gleichzeitig mit der Ausformung des Kragenteils 5, bei der Abschnitte der Deckelfläche
3 und das darin bereits integrierte Deckelaufnahmeteil 10 als Gegenform dienen, wird
auch die Schwenklaschenverbindung 16 mit dem ebenfalls gleichzeitig ausgebildeten
Verankerungselement 14 geschaffen. Das Verankerungselement 14 kann in im Wesentlichen
gleicher Weise gebildet werden und ist in analoger Weise aufgebaut wie die Verbindung
zwischen dem Kragenteil 5 und dem Öffnungsbereich 11. Zwischen Filmscharnieren 21,
die angrenzend an das Verankerungselement 14 vorgesehen sind, ist in die Schwenklaschenverbindung
16 ein aus dem gleichen Material bestehendes Knickfederelement 22 von herkömmlichem
Aufbau integriert. Dieses Knickfederelement 22 hält das Kragenteil 5 mit dem daran
befestigten Öffnungsbereich 11 in Öffnungsstellung, wenn dieser um mehr als 90° aufgeschwenkt
wird. Beim Schließen des Deckels schnappt das Knickfederelement 22 um und behindert
den Schließvorgang in keiner Weise.
[0043] An dem Bereich des Kragenteils 5, der dem Randabschnitt 2 am nächsten gelegen ist
und der dem Verankerungsteil 14 gegenüberliegt, ist das Kragenteil 5 an einem Fixierbereich
13 mit der flexibel ausgebildeten Zuglasche 15 verbunden, wobei die Verbindung bevorzugt
im Rahmen eines Spritzvorgangs erfolgt. Die Zuglasche 15 erstreckt sich bis zum gegenüberliegenden
Innenbereich des Kragenteils 5, liegt an diesem an und verläuft im Wesentlichen parallel
zur Ebene des Öffnungsbereichs 11, d.h. es liegt im geschlossenen Zustand der wiederverschließbaren
Öffnung eine sehr raumsparende, kompakte Anordnung vor.
[0044] Es wurde bereits erwähnt, dass für verschiedene Komponenten unterschiedliche Kunststoffmaterialien
zu verwenden sind. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird für die Deckelfläche 3
ein Kunststoffmaterial verwendet, das ein leichtes Aufweiten der Ausnehmung 12 beim
Eindrücken der Kuppelrippe 9 und ein anschließendes Festhalten dieser Kuppelrippe
9 über eine gerundete Hinterschneidung gewährleistet. Für das Kragenteil 5 wird ein
Kunststoffmaterial verwendet, das einerseits mit dem Material des Deckelaufnahmeteils
10 keinerlei Verbindung eingeht und das andererseits auch deutlich unelastischer ist
als das Material des Deckelaufnahmeteils 10. Dies ist auch deshalb von Bedeutung,
weil das Kragenteil 5 eine Grundsteifigkeit aufweisen muss, die für den Behälter-öffnungsvorgang
erforderlich ist.
[0045] Das für die Zuglasche 15 verwendete Kunststoffmaterial unterscheidet sich vorzugsweise
wiederum von den bereits angesprochenen Kunststoffmaterialien und ist so elastisch,
dass die Zuglasche 15 problemlos durch Untergreifen angehoben und dann in der zum
Öffnen erforderlichen Weise betätigt werden kann.
[0046] Zum erstmaligen Öffnen eines mit dem Behälterdeckel 1 versehenen Behälters ist es
erforderlich, dass die umlaufende Aufreißkerbe 4 durchbrochen und dann das vom Öffnungsbereich
11 und dem Kragenteil 5 gebildete Deckelteil einseitig hoch geschwenkt werden kann.
[0047] Da bezüglich des Öffnungsvorgangs eine relativ geringe Öffnungskraft gefordert wird,
ist beim Anmeldungsgegenstand eine Öffnungskraftübersetzung vorgesehen, die dadurch
realisiert ist, dass die Zuglasche 15 am radial äußeren Fixierbereich 13 des Kragenteils
5 angelenkt ist und beim Hochziehen des radial äußeren Endes des Kragenteils 5 mittels
der Zuglasche 15 ein Abstützen des Kragenteils 5 an dem radial inneren Schenkel der
Ausnehmung 12 des Deckelaufnahmeteils 10 erfolgt und somit der relativ lange Hebel
zwischen diesem Schenkel und dem Fixierbereich 13 mit dem deutlich kürzeren Hebel
zusammenwirkt, der zwischen diesem als Stützschenkel wirkenden radial inneren Schenkel
des Deckelaufnahmeteils 10 und der Befestigungsstelle des Kragenteils 5 am Öffnungsbereich
11 ausgebildet ist und wirksam wird. Der kürzere Hebel wird dabei nach innen, d.h.
zum Behälterinnenraum hin bewegt und die sich einstellende Verformung bewirkt - ggf.
unterstützt durch eine zur Steifigkeitserhöhung vorgesehene lokale Auskragung, die
bei Bedarf vorgesehen sein kann - ein lokales Durchbrechen der Aufreißkerbe 4, die
dann bei weiterem Hochziehen der Zuglasche 15 mit geringer Kraft über den gesamten
Umfang aufgetrennt wird. Dabei verlässt die Kuppelrippe 9 die entsprechende Ausnehmung
12 im Deckelaufnahmeteil. Das Deckelteil kann dann nach vollständiger Trennung der
Schnapp-Rastverbindung über die Schwenklaschenverbindung 16 und die Filmscharniere
21 von der gebildeten freien Öffnung entfernt und hoch geschwenkt werden. Durch das
vorhandene Knickfederelement 22 wird das geöffnete Deckelteil in Offenstellung gehalten.
[0048] Zum Wiederverschließen der Öffnung wird der durch eine zweiarmige Schwenklaschenverbindung
16 genau geführte Deckelteil wieder zur Anlage am Deckelaufnahmeteil 10 gebracht,
wobei die formschlüssig in die entsprechende Ausnehmung 12 einschnappende Umfangsrippe
9 durch leichte Druckausübung in die in Fig. 4 gezeigte geschlossene Stellung überführt
werden kann.
[0049] Das erstmalige Öffnen des Behälters unterscheidet sich von nachfolgenden Öffnungs-
und Schließvorgängen im Regelfall dadurch, dass die zur erstmaligen Öffnung erforderliche
Kraft deutlich spürbar größer ist als die für das erneute Öffnen nach Wiederverschluss
erforderliche Kraft und dass vor allem auch die dabei jeweils wahrnehmbare Geräuschbildung
deutlich unterschiedlich ist.
[0050] Falls gewünscht, kann zwischen dem Deckelaufnahmeteil 10 und dem Kragenteil 5 zumindest
ein durch den erstmaligen Öffnungsvorgang des Kragenteils 5 zwangsläufig in seiner
Struktur und/oder seinem Erscheinungsbild und/oder seiner Position verändertes Sichtelement
vorgesehen werden, das eine "Siegelfunktion" erfüllt.
[0051] Fig. 5 zeigt einen Deckel 1, dessen Randabschnitt 2 mit einem Innengewinde 17 versehen
ist, so dass der Deckel 1 auf einen Behälter mit einem komplementären Außengewinde,
etwa eine Flasche, aufgeschraubt werden kann. Der Behälter kann auf einfache Weise
neu befüllt werden, da der Deckel 1 bei Bedarf abgeschraubt werden kann und eine Wiederbefüllung
nicht durch den wiederverschließbaren Öffnungsbereich 11 erfolgen muss.
[0052] Um die Dichtheit der lösbaren Schraubverbindung zwischen dem Deckel 1 und dem Behälter
zu gewährleisten, ist ein Dichtungsring 18 vorgesehen.
[0053] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des Anmeldungsgegenstands weisen jeweils
einen Randabschnitt 2 und eine Deckelfläche 3 auf, die einstückig aus einem Kunststoff
geformt sind. Alternativ dazu kann der Randabschnitt 2 auch aus einem anderen Werkstoff,
beispielsweise Metall, bestehen und/oder beschichtet sein. Auch bei derartigen Ausführungsformen
muss eine zuverlässige und feste und vor allem auch gasdichte Kopplung zwischen dem
Material des Randabschnitts 2 und dem Kunststoff der Deckelfläche 3 gewährleistet
sein.
[0054] Beispielsweise sind die für viele Getränkebehälter verwendeten Metallbleche mit Lackschichten
versehen. Diese Lackschichten verbinden sich oftmals nicht zuverlässig mit einem der
Kunststoffe, der für die Ausbildung der Deckelfläche 3 geeignet sind. Die bei einem
direkten Umspritzen des Randabschnitts 2 durch das Material der Deckelfläche 3 entstehende
Kopplung der beiden Komponenten ist daher in vielen Fällen nicht gasdicht. Zur Lösung
dieser Problematik können Haftvermittler eingesetzt werden. Eine weitere Lösung besteht
darin, dass eine Verbindung mit Dichtwerkstoffen geschaffen wird.
[0055] Fig. 6 zeigt schematisch, wie eine solche Verbindung aufgebaut sein kann. Ein an
eine Ausnehmung angrenzender Bereich des metallischen Randabschnitts 2, die für die
Ausformung der Deckelfläche 3 vorgesehene ist, wird dazu zunächst von einem elastischen
Dichtungswerkstoff 8 (in der Regel ein Kunststoff) umspritzt. Dabei wird die Ausnehmung
stirnseitig und in der Umgebung der Stirnseite mit dem Dichtungswerkstoff 8 bedeckt.
Beim anschließenden Spritzen der Deckelfläche 3 wird zum einen eine Verbindung zwischen
dem elastischen Dichtungswerkstoff 8 und dem Kunststoffmaterial der Deckelfläche 3
erreicht, aber von maßgeblicher Bedeutung ist dabei, dass der Dichtungswerkstoff 8
durch das Kunststoffmaterial der Deckelfläche 3 unter Vorspannung gesetzt wird, so
dass auch dann der Behälterinnenraum gegenüber der Atmosphäre absolut gasdicht verschlossen
werden kann, wenn sich die Kunststoffmaterialien nicht mit dem zur Beschichtung des
Randabschnitts 2 verwendeten Lack verbinden, denn es wird hier eine mit permanenter
mechanischer Vorspannung arbeitende Dichtung realisiert. Die Vorspannung wird durch
den Spritzdruck und dem sich beim Spritzen ergebenden Nachdruck erreicht.
[0056] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Deckels 1 zum Verschließen einer Flasche
24. Der Randabschnitt 2 des Deckels 1 ist im Wesentlichen wie bei einem Kronkorken
ausgebildet. In seinem zentralen Bereich weist er im Unterschied zu herkömmlichen
Kronkorken jedoch eine Ausnehmung auf, in die die Deckelfläche 3 gespritzt ist. Um
eine mechanische Verbindung zwischen dem ringförmigen Randabschnitt 2 und der Deckelfläche
3 zu verbessern, weist ersterer Durchbrechungen 7' auf. Durch die Durchbrechungen
7' kann bei dem Spritzvorgang der Deckelfläche 3 Kunststoffmaterial treten und so
Stege ausbilden, die die beiden Komponenten zuverlässig miteinander verbinden.
[0057] Zwar kann die vorstehend beschriebene Verbindung analog zu der gasdichten Verbindung
ausgebildet sein, die anhand der Fig. 6 erläutert wurde. Allerdings ist dies nicht
notwendig, da sie nicht mit dem Inneren der Flasche 24 in Kontakt steht. Die Dichtheit
des Flaschenverschlusses hängt daher nur von der Dichtheit der dem wiederverschließbaren
Öffnungsbereich 11 zugeordneten Schnapp-Rastverbindung und der Dichtheit des Kontakts
zwischen der Deckelfläche 3 und einem Rand der Flasche 24 ab.
[0058] Fig. 8 zeigt eine Vergrößerung des mit einem Kreis gekennzeichneten Bereichs der
Fig. 7. Es ist ersichtlich, dass der Aufbau des wiederverschließbaren Verschlusses
grundsätzlich so konstruiert ist, wie bei den Deckeln 1 der Fig. 1 bis 4 bzw. 5. Ein
Unterschied besteht darin, dass das Kragenteil 5 nicht nur einen ringförmigen Aufbau
aufweist, sondern zusätzlich mit einem den Öffnungsbereich 11 der Deckelfläche 3 überdeckenden
Kragenabschnitt 25 versehen ist, der u.a. einen zusätzlich stabilisierende Wirkung
hat.
[0059] Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass das Verankerungselement 14 nicht zwingend
an der Deckelfläche 3 ausgebildet sein muss. Es kann auch an dem Randabschnitt 2 vorgesehen
sein. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine Vertiefung mit einer oder mehreren
Hinterschneidungen in dem Randabschnitt 2 ausgeformt sein. Alternativ kann eine Verankerungsausnehmung
in dem Randabschnitt 2 vorgesehen sein, in der das Verankerungselement 14 analog zu
der in Zusammenhang mit der in Fig. 6 beschriebenen Verankerung der Deckelfläche 3
in dem Randabschnitt 2 fixiert ist.
[0060] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Behälterdeckels mit einer wiederverschließbaren
Öffnung gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umfasst insbesondere
folgende Verfahrensschritte:
Zunächst werden der Randabschnitt 2 und die Deckelfläche 3 einstückig aus einem eine
vorgebbare Elastizität besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt, wobei in der Deckelfläche
3 die den Öffnungsbereich 11 umlaufende Aufreißkerbe 4 sowie der Aufreißkerbe 4 zumindest
außenseitig benachbart der Deckelaufnahmeteil 10 mit der Ausnehmung 12 ausgebildet
werden.
[0061] Alternativ wird zuerst der Randabschnitt 2 gefertigt, beispielsweise aus einem Metallstück
gestanzt, wobei eine Ausnehmung für die Deckelfläche 3 vorgesehen wird. In einem nächsten
Verfahrensschritt kann - falls erforderlich - die Ausnehmung stirnseitig und in der
Umgebung ihrer Stirnseite mit dem elastischen Dichtungswerkstoff 8 umspritzt werden.
Dann wird die Deckelfläche 3 unter Ausbildung einer form- und/oder kraftschlüssigen
gasdichten Verbindung mit dem Randabschnitt 2 in die Ausnehmung gespritzt, wobei in
der Deckelfläche 3 die den Öffnungsbereich 11 umlaufende Aufreißkerbe 4 sowie der
Aufreißkerbe 4 zumindest außenseitig benachbart ein Deckelaufnahmeteil 10 mit der
Ausnehmung 12 ausgebildet werden.
[0062] Bei beiden Verfahren wird anschließend das erhaltene Gebilde aus Randabschnitt 2
und Deckelfläche 3 mit integriertem Deckelaufnahmeteil 10 für den nächstfolgenden
Spritzgussvorgang als Gegenform verwendet, und das ringförmiges Kragenteil 5 wird
aus einem sich mit dem Material des Deckelaufnahmeteils 10 nicht verbindenden Kunststoffmaterial
gespritzt und der Aufreißkerbe 4 innenseitig benachbart mit dem Öffnungsbereich 11
form- und/oder kraftschlüssig verbunden, wobei dieses ringförmige Kragenteil 5 derart
gestaltet ist, dass es das Deckelaufnahmeteil 10 übergreift und eine zur Ausnehmung
12 komplementär geformte Rippe 9 aufweist. Die ringförmige Ausnehmung 12 im Deckelaufnahmeteil
10 bildet somit den Gegenformbereich für die formschlüssig eingreifende Kuppelrippe
9, die integraler Bestandteil des ringförmigen Kragenteils 5 ist.
[0063] Insbesondere wird gleichzeitig mit dem Kragenteil 5 die Zuglasche 15 gespritzt, die
mit einem Ende in einem radial außen liegenden Teilbereich des Kragenteils 5 verankert
ist und sich in Form einer Ringlasche 15 zum Behälterdeckelmittelbereich erstreckt.
[0064] Vorzugsweise wird gleichzeitig mit dem Deckelaufnahmeteil 10 auch ein auf der Seite
des Verankerungselements 14 gelegener Stützbereich für die Schwenklaschenverbindung
16 ausgeformt.
[0065] Gleichzeitig mit dem Spritzen des Kragenteils 5 werden vorzugsweise auch das Verankerungsteil
14 und die Schwenklaschenverbindung 16, insbesondere mit Knickfederelement 22, gespritzt.
[0066] Gleichzeitig oder zeitlich versetzt zum Spritzen des Kragenteils 5 wird auch unter
Verwendung einer schräg gestellten Form die Zuglasche 15 gespritzt, wobei das Zuglaschenmaterial
im Fixierbereich 13 in entsprechend vorgesehene Ausnehmungen des Kragenteils 5 eindringen
kann und auf diese Weise die Zuglasche 15 fixiert wird.
[0067] Allen Ausführungsformen der Erfindung ist gemeinsam, dass der wiederverschließbare
Behälterdeckel im herkömmlichen Produktionsprozess, d.h. dem Prozess der Verarbeitung
von Behälterdeckeln ohne wiederverschließbare Öffnung, verarbeitbar ist und demgemäß
mit den zur Verfügung stehenden Anlagen einer Behälterabfülllinie auf den jeweiligen
Behälter aufgebracht und der Behälter verschlossen werden kann. Durch die erfindungsgemäß
erzielte Gasdichtheit ist auch sichergestellt, dass die Haltbarkeit des jeweiligen
Behälterinhalts im Vergleich zu nicht wiederverschließbaren Behältern in keiner Weise
negativ beeinträchtigt wird.
[0068] Schließlich ist auch noch zu erwähnen, dass bei dem erfindungsgemäßen Behälterdeckel
begünstigt durch den Freiraum unter der Zuglasche ein Öffnen des Behälters durch eine
Einhandbedienung problemfrei möglich ist, da die gut zugängliche Zuglasche 15 mit
einem Finger ergriffen und in Richtung der Verankerungsstelle 14 unter Öffnung des
Behälters gezogen werden kann. Die realisierte Kraftübersetzung wirkt sich dabei besonders
vorteilhaft aus.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 1
- Behälterdeckel
- 2
- Randabschnitt
- 3
- Deckelfläche
- 4
- Aufreißkerbe
- 5
- Kragenteil
- 6
- Befestigungsansatz
- 7,7'
- Durchbrechung
- 8
- elastischer Dichtungswerkstoff
- 9
- Kuppelrippe
- 10
- Deckelaufnahmeteil
- 11
- Öffnungsbereich
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Fixierbereich
- 14
- Verankerungselement
- 15
- Zuglasche
- 16
- Schwenklaschenverbindung
- 17
- Innengewinde
- 18
- Dichtungsring
- 21
- Filmscharnier
- 22
- Knickfederelement
- 23
- Sichtfläche
- 23a
- Deckelflächenabschnitt
- 24
- Flasche
- 25
- Kragenabschnitt
1. Behälterdeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung, insbesondere für Getränkebehälter,
mit
einer Deckelfläche (3) aus einem ersten Kunststoffmaterial und einem die Deckelfläche
(3) umgebenden Randabschnitt (2), wobei die Deckelfläche (3) einen durch eine umlaufende
Aufreißkerbe (4) begrenzten Öffnungsbereich (11) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zum Durchbrechen der Aufreißkerbe (4) bestimmtes zweiarmiges Hebelorgan vorgesehen
ist,
das einerseits mit einer Zuglasche (15) verbunden ist und andererseits an dem Öffnungsbereich
(11) der Deckelfläche (3) angreift und über ein die auf die Zuglasche (15) aufgebrachte
Öffnungskraft übersetzendes Lager abgestützt ist,
dass der Öffnungsbereich (11) als Verschlussdeckel ausgebildet und an seinem Außenrand
der Aufreißkerbe (4) benachbart mit einem Kragenteil (5) aus einem zweiten Kunststoffmaterial
fest verbunden ist,
dass dem Kragenteil (5) ein außerhalb des Öffnungsbereichs (11) und der Aufreißkerbe (4)
benachbart an der Deckelfläche (3) ausgeformtes Deckelaufnahmeteil (10) aus dem ersten
Kunststoffmaterial zugeordnet ist,
dass das Kragenteil (5) das Deckelaufnahmeteil (10) übergreift und zwischen dem Kragenteil
(5) und dem Deckelaufnahmeteil (10) eine abdichtende Schnapp-Rastverbindung mit einer
umlaufenden Kuppelrippe (9) und einer komplementär geformten Ausnehmung (12) ausgebildet
ist und
dass die Zuglasche (15) radial außerhalb des Deckelaufnahmeteils (10) an einem Fixierbereich
(13) des Kragenteils (5) befestigt und der zweiarmige Hebel zum Durchbrechen der Aufreißkerbe
(4) von einem dem Fixierbereich (13) zugeordneten Teil-Umfangsbereich des Kragenteils
(5) gebildet ist.
2. Behälterdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Fixierbereich (13) gegenüberliegend zwischen dem Kragenteil (5) und zumindest
einem an der Deckelfläche (3) oder dem Randabschnitt (2) vorgesehenen Verankerungselement
(14) eine Schwenklaschenverbindung (16) vorgesehen ist, wobei Verankerungsteil (14),
Schwenklaschenverbindung (16) und Kragenteil (5) aus dem gleichen Kunststoffmaterial
bestehen.
3. Behälterdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die insbesondere aus einem dritten Kunststoffmaterial bestehende Zuglasche (15) im
Ruhezustand auf dem Kragenteil (5) aufliegt und sich von dem Fixierbereich (13) etwa
bis zum gegenüberliegenden Innenrand des Kragenteils (5) erstreckt,
wobei die Elastizität des Materials der Zuglasche (15) insbesondere größer ist als
die Elastizität des Materials des Deckelaufnahmeteils (10), das wiederum elastischer
ist als das Material des Kragenteils (5).
4. Behälterdeckel nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur festen Verbindung des Kragenteils (5) mit dem Öffnungsbereich (11) sowie des
Verankerungsteils (14) mit der Deckelfläche (3) oder mit dem Randabschnitt (2) im
Öffnungsbereich (11) und in der Deckelfläche (13) oder dem Randabschnitt (2) Vertiefungen
(18), insbesondere mit Hinterschneidungen (19), und/oder zumindest ein Befestigungsansatz
(6) vorgesehen sind, und
dass Kragenteil (5) und/oder Verankerungsteil (14) form- und kraftschlüssig in den Vertiefungen
(18) und/oder an dem Befestigungsansatz (6) durch einen Spritzgussvorgang fixiert
sind.
5. Behälterdeckel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenklaschenverbindung (16) ein zweischenkeliges Filmscharnier (21) und ein
zwischen den Schenkeln ausgebildetes Knickfederelement (22) umfasst, das den aufgeschwenkten
Verschlussdeckel (5, 11) in einer stumpfwinkligen Offenstellung hält.
6. Behälterdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die umlaufende Kuppelrippe (1) am Kragenteil (5) und die komplementär geformte Ausnehmung
(12) im Deckelaufnahmeteil (10) vorgesehen sind.
7. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Deckelaufnahmeteil (10) und dem Kragenteil (5) zumindest ein durch den
erstmaligen Öffnungsvorgang des Kragenteils (5) zwangsläufig in seiner Struktur und/oder
seinem Erscheinungsbild und/oder seiner Position verändertes Sichtelement vorgesehen
ist.
8. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhe des oberhalb der Deckelfläche (3) gelegenen Aufbaus aus Deckelaufnahmeteil
(10), Kragenteil (5) und Zuglasche (15) geringer ist als der Abstand zwischen der
Deckelfläche (3) und einer sich in Bezug auf die Deckelfläche (3) in vertikaler Richtung
erstreckender Kante des Randabschnitts (2).
9. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wiederverschließbare Öffnung (11) und die der Öffnung (11) zugeordneten Komponenten
(5, 10, 14) in einem Deckelflächeabschnitt (23a) ausgebildet sind, der bezüglich einer
sie allseits umgebenden Sichtfläche (23) vertieft ausgebildet ist.
10. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckelfläche (3) und der Randabschnitt (2) einstückig ausgebildet sind.
11. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Randabschnitt (2) aus Metall gefertigt ist und eine Ausnehmung zur Aufnahme der
Deckelfläche (3) vorgesehen ist, und dass die Deckelfläche (3) in die Ausnehmung gespritzt
ist, wobei der Ausnehmung benachbarte Bereiche des Randabschnitts (2) beiderseits
randübergreifend mit dem ersten Kunststoffmaterial umspritzt sind.
12. Behälterdeckel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnflächen und die angrenzenden Randbereiche der Ausnehmung mit einem dritten
Kunststoffmaterial in Form eines elastischen Dichtwerkstoffs (8) umspritzt sind und
dass dieser Dichtwerkstoff (8) durch das ihn umschließende und sich mit ihm verbindende
Kunststoffmaterial der Deckelfläche (3) unter Vorspannung gesetzt ist.
13. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behälterdeckel einen einstückig angeformten Gewindeabschnitt umfasst, der insbesondere
mit einem Innengewinde (17) versehen ist und dem bevorzugt ein Dichtungselement (18)
zugeordnet ist.
14. Behälterdeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die insbesondere ringförmig gestaltete Zuglasche (15) durch das Kragenteil (5) bezüglich
des Öffnungsbereichs (11) beabstandet gehalten ist und die Zuglasche (15) aufgrund
ihres Abstandes mit einem Öffnungsfinger untergreifend erfasst und betätigt werden
kann.
15. Verfahren zur Herstellung eines Behälterdeckels mit einem äußeren Randabschnitt (2)
und einer dazu nach innen zurückversetzter Deckelfläche (3), in der ein wiederverschließbarer
Öffnungsbereich (11) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Randabschnitt (2) gestanzt wird, wobei eine Ausnehmung für die Deckelfläche (3)
vorgesehen wird,
dass die Deckelfläche (3) unter Ausbildung einer form- und/oder kraftschlüssigen gasdichten
Verbindung mit dem Randabschnitt (2) in die Ausnehmung aus einem eine vorgebbare Elastizität
besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt wird, wobei in der Deckelfläche (3) eine
den Öffnungsbereich (11) umlaufende Aufreißkerbe (4) sowie der Aufreißkerbe (4) zumindest
außenseitig benachbart ein Deckelaufnahmeteil (10) mit einem ersten Kuppelelement
(12) ausgebildet werden,
dass dann der Behälterdeckel mit dem Deckelaufnahmeteil (10) als Gegenform verwendet und
ein ringförmiges Kragenteil (5) aus einem sich mit dem Material des Deckelaufnahmeteils
(10) nicht verbindenden Kunststoffmaterial gespritzt und der Aufreißkerbe (4) innenseitig
benachbart mit dem Öffnungsbereich (11) form- und/oder kraftschlüssig verbunden wird,
wobei dieses ringförmige Kragenteil (5) derart gestaltet ist, dass es das Deckelaufnahmeteil
(10) übergreift und ein zum ersten Kuppelelement (12) komplementär geformtes zweites
Kuppelelement (9) aufweist und beide Kuppelelemente (12, 9) eine Schnapp-Rastverbindung
bilden, und
dass insbesondere gleichzeitig mit dem Kragenteil (5) eine Zuglasche (15) aus elastischem
Material gespritzt wird, die mit einem Ende in einem radial außen liegenden Fixierbereich
(13) des Kragenteils (5) verankert ist und sich in Form einer Ringlasche zum Behälterdeckelmittelbereich
erstreckt.
16. Verfahren zur Herstellung eines Behälterdeckel mit einem äußeren Randabschnitt (2)
und einer dazu nach innen zurückversetzter Deckelfläche (3), in der ein wiederverschließbarer
Öffnungsbereich (11) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Randabschnitt (2) und die Deckelfläche (3) einstückig aus einem eine vorgebbare
Elastizität besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt werden, wobei in der Deckelfläche
(3) eine den Öffnungsbereich (11) umlaufende Aufreißkerbe (4) sowie der Aufreißkerbe
(4) zumindest außenseitig benachbart ein Deckelaufnahmeteil (10) mit einem ersten
Kuppelelement (12) ausgebildet werden,
dass dann der Behälterdeckel mit dem Deckelaufnahmeteil (10) als Gegenform verwendet und
ein ringförmiges Kragenteil (5) aus einem sich mit dem Material des Deckelaufnahmeteils
(10) nicht verbindenden Kunststoffmaterial gespritzt und der Aufreißkerbe (4) innenseitig
benachbart mit dem Öffnungsbereich (11) form- und/oder kraftschlüssig verbunden wird,
wobei dieses ringförmige Kragenteil (5) derart gestaltet ist, dass es das Deckelaufnahmeteil
(10) übergreift und ein zum ersten Kuppelelement (12) komplementär geformtes zweites
Kuppelelement (9) aufweist und beide Kuppelelemente (12, 9) eine Schnapp-Rastverbindung
bilden, und
dass insbesondere gleichzeitig mit dem Kragenteil (5) eine Zuglasche (15) aus elastischem
Material gespritzt wird, die mit einem Ende in einem radial außen liegenden Fixierbereich
(13) des Kragenteils (5) verankert ist und sich in Form einer Ringlasche zum Behälterdeckelmittelbereich
erstreckt.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass als erstes Kuppelelement eine im Wesentlichen senkrecht zur Deckelfläche ausgerichtete,
im Querschnitt etwa U-förmig gestaltete Kuppelausnehmung (12) und als zweites Kuppelelement
eine komplementär geformte Kuppelrippe (9) ausgebildet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Spritzen der Deckelfläche (3) ein elastischer Dichtungswerkstoff um die Stirnflächen
der Ausnehmung sowie angrenzende Randbereiche gespritzt wird, wobei dieser Dichtungswerkstoff
sich beim Spritzen des Materials der Deckelfläche (3) mit diesem Material verbindet
und unter Vorspannung gesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit dem Spritzen des Deckelaufnahmeteils (10) ein dem Fixierbereich
(13) für die Zuglasche (15) diametral gegenüberliegendes, zum Deckelaufnahmeteil (10)
beabstandetes Verankerungsteil (14) gespritzt wird, das beim gleichen Spritzvorgang
über eine Schwenklasche (16) mit dem Deckelaufnahmeteil (10) verbunden wird und aus
dem gleichen Material besteht.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mechanische Verbindung zwischen Verankerungsteil (14) und Deckelfläche (3) oder
dem Randabschnitt (2) in gleicher Weise wie die Verbindung zwischen dem Kragenteil
(5) und dem Öffnungsbereich (11) und mit den gleichen Spritzvorgängen herstellt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Spritzen der Schwenklasche (16) zwischen Verankerungsteil (14) und Deckelaufnahmeteil
(10) gleichzeitig ein zweischenkeliges Filmscharnier (21) mit zwischen den beiden
Schenkeln dieses Scharniers (21) ausgebildetem Knickfederelement (22) ausgebildet
wird.
22. Behälter zur Verpackung von fließ- oder rieselfähigen Produkten, insbesondere zur
Verpackung von Getränken,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behälter mit einem Behälterdeckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13 verschlossen ist.
23. Behälter nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Gewährleistung der Stapelbarkeit der Behälter ein Behälterboden domartig nach
innen gewölbt und zur Aufnahme des oberhalb der Deckelfläche (3) gelegenen Aufbaus
aus Deckelaufnahmeteil (10), Kragenteil (5) und Zuglasche (15) ausgebildet ist, und
dass der Behälterdeckel einen von Aufbauten freien Randabschnitt aufweist.