[0001] Die Erfindung betrifft einen Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung,
insbesondere für Getränkedosen, mit einem durch eine umlaufende, im metallischen Deckelmaterial
vorgesehene Aufreißkerbe begrenzten Öffnungsbereich, sowie einem zum Durchbrechen
der Aufreißkerbe bestimmten zweiarmigen Hebelorgan, das einerseits mit einer Zuglasche
verbunden ist und andererseits an dem Öffnungsbereich der Deckelfläche angreift und
über ein die auf die Zuglasche aufgebrachte Öffnungskraft übersetzendes Lager abgestützt
ist.
Ferner ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Fertigung eines Dosendeckels sowie
auf Dosen gerichtet, die mit einem derartigen Dosendeckel ausgestattet sind.
[0002] Aus der
EP 1 607 341 A1 ist ein Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung bekannt, bei dem in dem
metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht und der Rand dieser Öffnung umgebördelt
ist, um eine Verankerungsmöglichkeit für ein vorgefertigtes Kunststoff-Verschlussteil
zu schaffen. Das Kunststoff-Verschlussteil umfasst ein mit dem Bördelrand der Dosenöffnung
zu verbindendes Basisteil, in dem eine durch einen Flachstopfen verschlossene Öffnung
ausgebildet ist. Der Flachstopfen ist mit dem Öffnungsrand über eine Kunststoff-Reißnaht
verbunden, so dass der mit einer Aufreißlasche verbundene Flachstopfen durch Zugausübung
über die Aufreißlasche von dem Kunststoff-Basisteil gelöst und in eine Öffnungstellung
verschwenkt werden kann. Die Öffnung kann durch Eindrücken des an seiner Unterseite
vorzugsweise konisch ausgebildeten Flachstopfens wieder vorübergehend verschlossen
werden.
[0003] Aus der
WO 2008/098558 A1 ist ein eine wiederverschließbare Öffnung aufweisender Dosendeckel bekannt, bei dem
ebenfalls im metallischen Dosendeckel eine Öffnung eingebracht wird, in die ein vorgefertigtes,
aufreißbares Kunststoff-Verschlussteil eingesetzt wird, wobei das vorgefertigte Kunststoffelement
randseitig einen Doppelflansch aufweist, in den der Rand der ausgestanzten Dosenöffnung
eingreift und darin fixiert wird. Das vorgefertigte Kunststoffelement umfasst ein
Verschlussteil, das mit dem Umfangsrand des Kunststoffteils über eine Reißnaht verbunden
ist. Eine mit dem Verschlussteil verbundene Reißlasche ermöglicht es, die Kunststoff-Reißnaht
zwischen dem Umfangsbereich des Kunststoffteils und dem Deckelteil aufzureißen und
auf diese Weise die Dosenöffnung freizugeben. Zum Zwecke des Wiederverschließens kann
das vorzugsweise über einen Laschenbereich mit dem Umfangsbereich in Verbindung bleibende
Verschlussteil wieder in die Öffnung eingedrückt werden.
[0004] Aus der
GB 1 389 351 ist ein wiederverschließbarer Dosendeckel bekannt, bei dem insbesondere das Entstehen
von scharfen Kanten vermieden werden soll, wie sie beim Aufreißen üblicher Blechdosen
über eine Lasche entstehen. Dazu wird in eine im metallischen Dosendeckel vorgesehene
Ausstanzung ein vorgefertigtes Kunststoffteil eingeschnappt, das einen Deckelteil
aufweist, der über eine dünne Kunststoffwandung mit dem in die Dosenöffnung eingeschnappten
Basisteil verbunden ist. Über eine Aufreißlasche kann die dünne Verbindungswandung
zwischen Verschlussteil und Basisteil zerstört und die Dosenöffnung freigelegt werden.
Das Verschlussteil ist dabei so ausgebildet, dass es zum Wiederverschließen der Öffnung
über eine Schnapp-Rastverbindung in das Basisteil eingreift.
[0005] Aus der
DE 89 11 286 U ist eine Getränkedose mit einem Eindrückdeckelverschluss bekannt, bei dem die Aufreißlasche
drehbar an der Deckelwandung gelagert und an ihr ein Verschlusselement vorgesehen
ist, das beim Verdrehen der Aufreißlasche aus der Aufreißstellung in eine Verschließstellung
oberhalb der geöffneten Ausgießöffnung mitgenommen wird und die Ausgießöffnung abdeckend
übergreift oder verschließend in diese eingreift.
[0006] Aus der
DE 90 05 150 U ist eine Getränkedose mit einem aus Blech bestehenden Deckel bekannt, in dem eine
Schwächungslinie ausgebildet ist und das durch die Schwächungslinie abgegrenzte Deckelteil
mittels einer Zuglasche heraustrennbar ist, wobei auf dem Deckel unverlierbar ein
im Wesentlichen parallel zur Deckeloberfläche verschwenkbares Verschlussteil für die
Entnahmeöffnung befestigt ist.
[0007] Aus der
DE 196 13 246 ist ein Deckel aus Metall für Getränkedosen bekannt, der in der Deckelfläche eine
vorgestanzte Ausgießöffnung aufweist, die mittels eines Verschlusselementes dicht
verschlossen ist und nach dem ersten Öffnen wieder dicht verschließbar ist. Dabei
sind Deckel und Verschlusselement durch bajonettartig ineinandergreifende Elemente
formschlüssig miteinander verbindbar, die direkt aus dem Deckelmaterial bzw. dem Verschlusselement
ausgeformt sind.
[0008] Die bekannten Konstruktionen für wiederverschließbare Dosendeckel sind hinsichtlich
der erforderlichen einfachen Handhabbarkeit, der für die Haltbarkeit des jeweiligen
Doseninhalts wesentlichen Gasdichtheit und der Verwendbarkeit in herkömmlichen Anlagen
einer Dosenabfülllinie mit Nachteilen behaftet, die dazu geführt haben, dass diese
Dosenverschlüsse großtechnisch nicht zum Einsatz gekommen sind.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen insbesondere für Getränkedosen bestimmten Dosendeckel
mit einer wiederverschließbaren Öffnung zu schaffen, der nicht nur in den zur Verfügung
stehenden Anlagen einer Dosenabfülllinie verarbeitet, d.h. auf die Dose aufgebracht
und mit dieser luft-und gasdicht verbunden werden kann, sondern der im Bereich der
wiederverschließbaren Öffnung vor allem einen qualitativ hochwertigen, gas-und flüssigkeitsdichten
Verschluss gewährleistet, den bei erforderlichen Pasteurisierungsschritten auftretenden
hohen Innendrücken standhält, nur geringe Öffnungs- und Wiederverschlusskräfte erfordert
und insbesondere auch eine Einhandbedienung beim Öffnen und Schließen zulässt.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung ausgehend von einem Dosendeckel mit
den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen dadurch, dass der Öffnungsbereich
als Verschlussdeckel ausgebildet und an seinem Außenrand der Aufreißkerbe benachbart
kraftschlüssig mit einem Kragenteil aus einem ersten Kunststoffmaterial verbunden
ist, dass dem Kragenteil ein außerhalb des Öffnungsbereichs und der Aufreißkerbe benachbart
mit der Deckelfläche kraftschlüssig verbundenes Deckelaufnahmeteil aus einem zweiten
Kunststoffmaterial zugeordnet ist, dass das Kragenteil das Deckelaufnahmeteil übergreift
und zwischen dem Kragenteil und dem Deckelaufnahmeteil eine abdichtende Schnapp-Rastverbindung
mit einer umlaufenden Kuppelrippe und einer komplementär geformten Ausnehmung ausgebildet
ist und dass die Zuglasche radial außerhalb des Deckelaufnahmeteils an einem Fixierbereich
des Kragenteils befestigt und der zweiarmige Hebel zum Durchbrechen der Aufreißkerbe
von einem dem Fixierbereich zugeordneten Teil-Umfangsbereich des Kragenteils gebildet
ist.
[0011] Durch die Abkehr von bisher bekannten, vorgefertigten Verschlusseinheiten, die über
Flanschelemente und dergleichen mit dem Dosendeckel verbunden werden mussten, und
die erfindungsgemäße Integration von Deckelaufnahmeteil und Kragenteil in den eine
umlaufende Aufreißkerbe besitzenden Deckel wird einerseits eine sehr kompakte, flüssigkeitsdichte
und gasdichte wiederverschließbare Einheit geschaffen, die durch Ausnützung eines
Teil-Umfangsbereichs des Kragenteils als am Deckelaufnahmeteil abgestütztes Hebelelement
mit geringer Kraft geöffnet werden kann und aufgrund der vorgesehenen formschlüssigen
Schnapp-Rastverbindung auch die erforderlichen Anforderungen an die Dichtheit im Falle
des Wiederverschließens der Dosenöffnung problemlos erfüllt.
[0012] Um die Unverlierbarkeit des den Wiederverschluss gewährleistenden Kragenteils sicherzustellen,
ist vorzugsweise dem Fixierbereich gegenüberliegend zwischen dem Kragenteil und zumindest
einem an der Deckelfläche vorgesehenen Verankerungselement eine Schwenklaschenverbindung
vorgesehen, wobei Verankerungsteil, Schwenklaschenverbindung und Kragenteil aus dem
gleichen Kunststoffmaterial bestehen.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die aus einem dritten
Kunststoffmaterial bestehende Zuglasche im Ruhezustand auf dem Kragenteil aufliegt
und sich von dem Fixierbereich etwa bis zum gegenüberliegenden Innenrand des Kragenteils
erstreckt, wobei die Elastizität des Materials der Zuglasche größer ist als die Elastizität
des Materials des Deckelaufnahmeteils, das insbesondere dann wiederum elastischer
ist als das Material des Kragenteils, wenn am Deckelaufnahmeteil die der Schnapp-Rastverbindung
zugeordnete Ausnehmung vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung fördert die einfache Handhabbarkeit
bei gleichzeitiger Minimierung des Raumbedarfs für die Zuglasche.
[0014] Da Dosendeckel im Regelfall beiderseits vollflächig mit einem Kunstharzlack beschichtet
sind, der keine oder nur eine unzureichende Verbindung mit Kunststoffmaterialien eingeht,
zeichnet sich eine Ausführungsform der Erfindung dadurch aus, dass zur kraftschlüssigen
Verbindung des Kragenteils mit dem metallischen Öffnungsbereich und des Deckelaufnahmeteils
mit der Deckelfläche jeweils über den Umfang verteilt Durchbrüche oder Durchzüge im
Deckelmaterial vorgesehen und diese Durchbrüche oder Durchzüge beiderseits des Deckelmaterials
randübergreifend mit dem jeweiligen Kunststoffmaterial gasdicht umspritzt sind. Dabei
ist es von besonderem Vorteil, wenn die Stirnflächen und die angrenzenden Randbereiche
der Durchbrüche oder Durchzüge vorher mit einem vierten Kunststoffmaterial in Form
eines elastischen Dichtwerkstoffes umspritzt sind und dieser Dichtwerkstoff durch
das ihn umschließende und sich mit ihm verbindende Kunststoffmaterial des Kragenteils
oder des Deckelaufnahmeteils unter Vorspannung gesetzt ist.
[0015] Auf diese Weise wird auch bezüglich der Lackschichten eine einwandfreie, gasdichte
Abdichtung sichergestellt, wobei die Vorspannung durch den Spritzdruck und dem sich
beim Spritzen ergebenden Nachdruck erreicht wird.
[0016] Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass zur
kraftschlüssigen Verbindung des Kragenteils mit dem metallischen Öffnungsbereich und
des Deckelaufnahmeteils sowie des Verankerungsteils mit der Deckelfläche im Öffnungsbereich
und in der Deckelfläche nut- und/oder teilnutförmige Vertiefungen, insbesondere mit
Hinterschneidungen und/oder angeschweißten metallischen Rückhalteelementen vorgesehen
sind, und dass Kragenteil, Deckelaufnahmeteil und/oder Verankerungsteil form- und
kraftschlüssig in den Vertiefungen durch einen Spritzgussvorgang fixiert sind.
[0017] Bei dieser Ausführungsvariante erübrigt es sich, den Dosendeckel mit Durchbrechungen
zu versehen, d.h. es ist von vorneherein die geforderte Gasdichtheit gewährleistet.
[0018] Zweckmäßigerweise wird in die vorzugsweise zumindest ein Filmscharnier umfassende
Schwenklaschenverbindung zwischen dem Kragenteil und dem Verankerungsteil ein an sich
bekanntes Knickfederelement integriert, das beim Aufschwenken des das Deckelteil darstellenden
Kragenteils über einen Aufschwenkwinkel von vorteilhafterweise mehr als 90° dieses
Deckelteil in der aufgeschwenkten Stellung hält. Ein Rückschwenken des Deckelteils
ist im Zusammenhang mit einem derartigen Knickfederelement problemfrei möglich.
[0019] Um die Forderung nach Stapelbarkeit einer mit dem erfindungsgemäßen Dosendeckel ausgestatteten
Dose wie im Falle herkömmlicher Dosen zu gewährleisten, ist die Höhe des oberhalb
der metallischen Deckelfläche gelegenen Aufbaus aus Deckelaufnahmeteil, Kragenteil
und Zuglasche so gestaltet, dass sie geringer ist als der Abstand zwischen Deckelfläche
und Bördelrand. Dabei gelingt es auch, unter Freihaltung eines zur Abstützung der
jeweils auf einem Dosendeckel abgestellten weiteren Dose den Dosendeckelumfangsrand
freizuhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Kunststoffkomponenten räumlich
so kompakt sind, dass sie in der üblicherweise in einem Dosenboden ausgebildeten Innenwölbung
Platz finden.
[0020] Für die praktische Handhabung von besonderem Vorteil ist ferner, dass die Zuglasche
zur Betätigung besonders leicht ergreifbar bzw. untergreifbar ist, da zwischen der
Zuglasche und dem Öffnungsbereich in der Dosenwandung stets ein definierter, insbesondere
durch die Kragenteilhöhe vorgegebener Abstand vorliegt. Dieser Abstand ermöglicht
es die Zuglasche problemlos mit einem Finger zu untergreifen, die Zuglasche leicht
anzuheben und dann die zum Zwecke der vollständigen Dosenöffnung erforderliche Zugkraft
aufzubringen. Jegliche Gefahr einer Verletzung oder beispielsweise einer Beschädigung
eines Fingernagels beim Öffnungsvorgang ist damit ausgeschaltet, und eine Einhand-
bzw. Blindbedienung ist problemlos möglich.
[0021] Weitere vorteilhafte Merkmale eines Dosendeckels nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben und werden auch in der Beschreibung erläutert.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Dosendeckels mit
einem äußeren Bördelrand und dazu nach innen zurückversetzter Deckelfläche, in der
eine wiederverschließbare Öffnung vorgesehen ist.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren, das sich durch besondere Einfachheit und durch die
erreichbare Qualität der wiederverschließbaren Öffnungseinheit auszeichnet, besteht
insbesondere darin, dass der Deckel gestanzt und in die Deckelfläche eine umlaufende
Aufreißkerbe eingebracht sowie der Aufreißkerbe zumindest außenseitig benachbart eine
Ringnut in der Deckelfläche ausgebildet wird, dass anschließend unter gleichzeitiger
Verankerung in der Ringnut ein Deckelaufnahmeteil mit einem ersten Kuppelelement aus
einem eine vorgebbare Elastizität besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt wird, dass
dann der Dosendeckel mit dem Deckelaufnahmeteil als Gegenform verwendet und ein ringförmiges
Kragenteil aus einem sich mit dem Material des Deckelaufnahmeteils nicht verbindenden
Kunststoffmaterial gespritzt und der Aufreißkerbe innenseitig benachbart mit der Deckelfläche
kraftschlüssig verbunden wird, wobei dieses ringförmige Kragenteil derart gestaltet
ist, dass es das Deckelaufnahmeteil übergreift und ein zum ersten Kuppelelement komplementär
geformtes zweites Kuppelelement aufweist und beide Kuppelelemente eine Schnapp-Rastverbindung
bilden, und dass insbesondere gleichzeitig mit dem Kragenteil eine Zuglasche aus elastischem
Material gespritzt wird, die mit einem Ende in einem radial außen liegenden Teilbereich
des Kragenteils verankert ist und sich in Form einer Ringlasche zum Dosendeckelmittelbereich
erstreckt.
[0024] Die einzelnen zur Fertigung des Dosendeckels erforderlichen Spritzgießvorgänge lassen
sich in herkömmlicher Technik problemfrei realisieren, wobei ersichtlich von Vorteil
ist, dass im Zuge der Fertigung die Deckelfläche mit dem bereits angespritztem Deckelaufnahmeteil
als Negativform für den nächsten Spritzvorgang zur Bildung von Kragenteil und Verankerungsteil
verwendet werden kann, so dass das optimale Zusammenwirken und die erforderliche Formschlüssigkeit
im Zusammenhang mit der Wiederverschließbarkeit perfekt erreicht werden kann.
[0025] Weitere Besonderheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0026] Schließlich ist die Erfindung auch auf eine komplette Dose zur Verpackung von fließ-
oder rieselfähigen Produkten gerichtet, die sich dadurch auszeichnet, dass sie mit
einem Dosendeckel mit den Merkmalen eines oder mehrerer der den Dosendeckel betreffenden
Ansprüche verschlossen ist. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht einer Ausführungsform eines wiederverschließbaren
Dosendeckels nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht des Dosendeckels nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht entsprechend der Linie C-C von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine deutlich vergrößerte Schnittansicht entsprechend dem kreisförmig gekennzeichneten
Teilbereich von Fig. 3, und
- Fig. 5 bis 9
- jeweils vergrößerte Detailansichten von erfindungsgemäßen, flüssigkeits- und gasdicht
ausgebildeten Verbindungen zwischen dem metallischen, insbesondere mit beiderseitigen
Lackschichten versehenen Dosendeckel und in situ angespritzten Kunststoffelementen
wie Deckelaufnahmeteil, Kragenteil und/oder Verankerungselement.
[0027] Fig. 1 zeigt einen in seiner Grundform konventionell gestalteten Dosendeckel 1 aus
Metall, der in üblicher Weise beidseitig eine Lackschicht trägt und über einen Bördelrand
2, vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines Dichtmaterials, mit der jeweils zugehörigen
Dose flüssigkeits- und gasdicht verbunden wird.
[0028] In diesen Deckel ist, außermittig versetzt, eine wiederverschließbare Öffnung integriert,
wie dies im Einzelnen noch erläutert wird.
[0029] In Fig. 1 zu erkennen ist ein mit einer Aufreißlasche 15 verbundener Kragenteil 5,
der mit dem Öffnungsbereich 11 des Dosendeckels fest verbunden ist und diesen etwa
ringförmig umschließt. Der mit dem Kragenteil 5 verbundene Öffnungsbereich 11, der
mittels der Lasche 15 beim Öffnungsvorgang hochgeschwenkt werden kann, ist zur Gewährleistung
der Unverlierbarkeit des hochschwenkbaren Teils im Dosendeckel verankert, wobei ein
Knickfederelement 22 sicherstellt, dass der Deckel in Öffnungsstellung gehalten wird,
wenn er insbesondere über mehr als einen Winkel von 90° aufgeschwenkt wird.
[0030] Die Draufsicht nach Fig. 2 zeigt wiederum die im Zusammenhang mit Fig. 1 bereits
angesprochenen Komponenten, wobei in Fig. 2 noch ergänzend ein Verankerungselement
14 angedeutet ist.
[0031] Die Fig. 2 verdeutlicht, dass die wiederverschließbare Öffnung mit all ihren zugehörigen
Komponenten außermittig, und zwar derart angeordnet ist, dass trotz des Vorhandenseins
der wiederverschließbaren Öffnung die Stapelbarkeit wie bei herkömmlichen Dosen unverändert
gegeben ist.
[0032] Voraussetzung dafür ist neben der Positionierung vor allem die Kompaktheit der erfindungsgemäßen
wiederverschließbaren Öffnung. Der Überstand der Komponenten der wiederverschließbaren
Öffnung über die Dosenfläche beträgt erfindungsgemäß nur etwa 2 mm.
[0033] Fig. 3 zeigt den Grundaufbau der in den Dosendeckel integrierten wiederverschließbaren
Öffnung nach der Erfindung in einer Schnittdarstellung entsprechend der Linie C-C
in Fig. 2.
[0034] Eine der wesentlichen Forderungen, die an einen wiederverschließbaren Dosendeckel
gestellt werden, besteht darin, dass die mit einem Dosendeckel verschlossene Dose
insbesondere auch im Bereich der wiederverschließbaren Öffnung flüssigkeitsdicht und
gasdicht sein muss. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der Dosenherstellung die
befüllten Dosen etwa 20 Minuten auf ungefähr 80°C erwärmt werden und dabei ein Innendruck
im Bereich von etwa 6 bar entsteht und dieser Innendruck nicht dazu führen darf, dass
es sofort oder dann, wenn die Dosen ausgeliefert sind, zu einer Gasundichtigkeit kommt.
[0035] Auch nach einmal erfolgter Öffnung der Dose über den wiederverschließbaren Verschluss
muss durch diesen Verschluss sichergestellt sein, dass Gasdichtheit gewährleistet
ist, denn durch Schüttel- oder Rütteleffekte können durchaus Innendrücke im Bereich
von etwa 2 bar auftreten, wobei sich unerwünschte Ausgaseffekte einstellen könnten,
wenn der wiederverschließbare Verschluss nicht die zu fordernde Dichtigkeit gewährleisten
würde.
[0036] Fig. 3 lässt erkennen, dass es sich bei dem erfindungsgemäßen wiederverschließbaren
Verschluss nicht um eine vorgefertigte Einheit handelt, die in eine entsprechende
Öffnung des Dosendeckels eingesetzt wird, sondern um einen Aufbau, bei dem Verschlusskomponenten
in den metallischen Dosendeckel integriert sind und der Aufreißbereich durch eine
herkömmliche Aufreißkerbe im metallischen Dosendeckel definiert ist. Die wesentlichen
Komponenten des erfindungsgemäßen Verschlusses werden gebildet von einem umlaufenden
Deckelaufnahmeteil 10 und einem mit diesem nach Art eines Schnapp-Rastverschlusses
zusammenwirkenden Kragenteil 5, das zusammen mit dem innerhalb einer Aufreißkerbe
gelegenen Öffnungsbereich das aufschwenkbare Deckelteil bildet, das über eine Schwenklaschenverbindung
16 mit einem Verankerungselement 14 verbunden ist. An dem Kragenteil greift außenseitig
und dem Verankerungsteil 14 gegenüberliegend die Zuglasche 15 an.
[0037] Fig. 4 zeigt den konkreten Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Dosendeckels mit einer wiederverschließbaren Öffnung.
[0038] In der bezüglich der randseitigen Sichtfläche 23 leicht zurückversetzten Deckelfläche
3 ist ein Öffnungsbereich 11 durch eine umlaufende Aufreißkerbe 4 bekannter Art definiert.
Angrenzend an die Aufreißkerbe 4 und außerhalb des Öffnungsbereichs 11 ist in die
Deckelfläche 3 eine umlaufende Ringnut 17 eingebracht. Diese Ringnut 17 erhöht in
erwünschter Weise die Steifigkeit, aber sie wirkt sich auch dann vorteilhaft aus,
wenn in der Dose ein erhöhter Druck, insbesondere der im Pasteurisationsschritt entstehende
Druck von etwa 6 bar auftritt, da diese Ringnut einen gewissen Längen- oder Flächenausgleich
erbringt, wenn sich die Dose etwas aufbläht. Durch diesen Längen- oder Flächenausgleich
wird auch die benachbart gelegene Aufreißkerbe geschützt.
[0039] Im Boden der Ringnut 17 ist eine Perforation vorgesehen, die aus gegenseitig beabstandeten
runden, ovalen oder länglichen Löchern bestehen kann. Anstelle von solchen Perforationen
oder gemischt mit derartigen Perforationen können auch so genannte Durchzüge vorgesehen
werden, d.h. Öffnungen mit sich nach unten erstreckenden, kurzen Wandansätzen.
[0040] Die Perforationen oder Durchzüge ermöglichen es, dass beim Spritzen des Deckelaufnahmeteils
10 der Bereich der Ringnut 17 allseitig von dem für das Deckelaufnahmeteil 10 verwendeten
Kunststoffmaterial umschlossen wird. Da aufgrund der Beschichtung des Deckelmaterials
mit einem Lack nicht ohne Weiteres sichergestellt werden kann, dass eine einwandfreie
gasdichte Verbindung zwischen dem Dosendeckelmaterial und dem Kunststoffmaterial erzielt
wird, besteht eine Besonderheit der Erfindung darin, dass vor dem Spritzen des Deckelaufnahmeteils
die freien Stirnflächen und die Umgebungsbereiche der Durchbrüche 7 oder Durchzüge
mit einem elastischen Dichtungswerkstoff umspritzt werden. Beim anschließenden Spritzen
des Deckelaufnahmeteils 10 wird zum einen eine Verbindung zwischen dem elastischen
Dichtungswerkstoff 8 und dem Kunststoffmaterial des Deckelaufnahmeteils 10 erreicht,
aber von maßgeblicher Bedeutung ist dabei, dass der Dichtungswerkstoff 8 durch das
Kunststoffmaterial des Deckelaufnahmeteils 10 unter Vorspannung gesetzt wird, so dass
auch dann der Doseninnenraum gegenüber der Atmosphäre absolut gasdicht verschlossen
wird, wenn sich die Kunststoffmaterialien nicht mit dem zur Dosendeckelbeschichtung
verwendeten Lack verbinden, denn es wird hier eine mit permanenter mechanischer Vorspannung
arbeitende Dichtung realisiert.
[0041] Beim Spritzen des Deckelaufnahmeteils 10 wird eine ringförmige Ausnehmung 12 geschaffen,
die im Querschnitt etwa die Form eines sich nach unten erweiternden U besitzt und
geeignet ist, mit einem entsprechenden Gegenelement eine Schnapp-Rastaufnahme zu bilden.
[0042] Dem angrenzend an die Aufreißkerbe 4 umlaufend vorgesehenen Deckelaufnahmeteil 10
ist ein Kragenteil 5 zugeordnet, das aus einem vom Deckelaufnahmeteil 10 verschiedenen
Kunststoffmaterial besteht und so gewählt ist, dass es sich beim Spritzgießvorgang
nicht mit dem Material des Deckelaufnahmeteils 10 verbindet.
[0043] Das Kragenteil 5 ist mit dem Öffnungsteil 11 des Dosendeckels fest und gasdicht verbunden,
wozu angrenzend an die Aufreißkerbe 4 im Bereich des Außenumfangs des Öffnungsbereichs
11 Durchbrüche 7 oder Durchzüge etwa analog den Durchbrüchen oder Durchzügen am Boden
der Ringnut 17 vorgesehen sind. Diese Durchbrüche 7 oder Durchzüge - die im rechten
Teil der Darstellung des Kragenteils 5 aufgrund des Schnittverlaufs nicht zu sehen
sind - sind im Bereich ihrer Stirnflächen und der angrenzenden Bereiche wiederum mit
einem elastischen Dichtungswerkstoff 8 umspritzt, so dass bei der Formung des Kragenteils
das entsprechende Kunststoffmaterial durch die Durchbrüche 7 oder Durchzüge gelangen
und unterhalb des Öffnungsbereichs 11 einen Befestigungsansatz bilden kann. Das Kunststoffmaterial
des Kragenteils 5 und der elastische Dichtungswerkstoff 8 wirken auch hier wieder
in gleicher Weise zusammen, wie dies bereits im Zusammenhang mit dem Deckelaufnahmeteil
10 beschrieben wurde, d.h. es wird auch hier eine mechanisch feste, gasdichte Verbindung
zwischen dem Material des Öffnungsbereichs 11 und dem Kragenteil 5 geschaffen.
[0044] Bei der Ausformung des sich über das Deckelaufnahmeteil 10 erstreckenden Kragenteils
wird eine zur Ausnehmung 12 im Deckelaufnahmeteil 10 komplementär geformte Rippe 9
gebildet, so dass die bereits erwähnte Schnapp-Rastverbindung geschaffen werden kann.
[0045] Gleichzeitig mit der Ausformung des Kragenteils 5, bei der die Dosendeckelfläche
und das darin bereits integrierte Deckelaufnahmeteil als Gegenform dienen, wird auch
eine Schwenklaschenverbindung 16 mit einem ebenfalls gleichzeitig ausgebildeten Verankerungselement
14 in der Deckelfläche 3 geschaffen. Das Verankerungselement 14 wird in gleicher Weise
gebildet und ist in gleicher Weise aufgebaut wie die Verbindung zwischen dem Kragenteil
5 und dem Öffnungsbereich 11, d.h. es ist ebenfalls aufgrund des zwischen Dosendeckeldurchbruch
7 und dem Kunststoffmaterial des Verankerungselements vorgesehenen elastischen Dichtwerkstoff
Gasdichtheit sichergestellt. Zwischen Filmscharnieren 21, die angrenzend an das Verankerungselement
14 vorgesehen sind, ist in die Schwenklaschenverbindung 16 ein aus dem gleichen Material
bestehendes Knickfederelement 22 von herkömmlichem Aufbau integriert. Dieses Knickfederelement
22 hält den Deckel in Öffnungsstellung, wenn dieser um mehr als 90° aufgeschwenkt
wird. Beim Schließen des Deckels schnappt das Knickfederelement 22 um und behindert
den Schließvorgang in keiner Weise.
[0046] An dem Bereich des Kragenteils, der dem Bördelrand 2 am nächsten gelegen ist und
der dem Verankerungsteil 14 gegenüberliegt, ist das Kragenteil 5 an einem Fixierbereich
13 mit der flexibel ausgebildeten Zuglasche 15 verbunden, wobei die Verbindung bevorzugt
im Rahmen eines Spritzvorgangs erfolgt. Die Zuglasche 15 erstreckt sich bis zum gegenüberliegenden
Innenbereich des Kragenteils 5, liegt an diesem an und verläuft parallel zur Ebene
des Öffnungsbereichs 11, d.h. es liegt im geschlossenen Zustand der wiederverschließbaren
Öffnung eine sehr raumsparende, kompakte Anordnung vor, deren Höhe deutlich geringer
ist als der Abstand zwischen der Deckelfläche 3 und dem Bördelrand 2.
[0047] Es wurde bereits erwähnt, dass für verschiedene Komponenten unterschiedliche Kunststoffmaterialien
zu verwenden sind. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird für das Deckelaufnahmeteil
ein Kunststoffmaterial verwendet, das eine ein leichtes Aufweiten der Ausnehmung 12
beim Eindrücken der Kuppelrippe 9 und ein anschließendes Festhalten dieser Kuppelrippe
9 über eine gerundete Hinterschneidung und andererseits die Ausübung einer notwendigen
Vorspannung auf das für den elastischen Dichtungswerkstoff 8 verwendete Kunststoffmaterial
nach dem Spritzvorgang gewährleistet. Das Kunststoffmaterial für den elastischen Dichtwerkstoff
8 ist wesentlich elastischer als das Kunststoffmaterial des Deckelaufnahmeteils. Für
das Kragenteil 5 ist ein Kunststoffmaterial verwendet, das einerseits mit dem Material
des Deckelaufnahmeteils 10 keinerlei Verbindung eingeht und andererseits auch deutlich
unelastischer ist als das Material des Deckelaufnahmeteils 10. Dies ist auch deshalb
von Bedeutung, weil das Kragenteil 5 eine Grundsteifigkeit aufweisen muss, die für
den Dosenöffnungsvorgang erforderlich ist.
[0048] Das für die Zuglasche verwendete Kunststoffmaterial unterscheidet sich vorzugsweise
wiederum von den drei bereits angesprochenen Kunststoffmaterialien und ist so elastisch,
dass die Zuglasche problemlos durch Untergreifen angehoben und dann in der zum Öffnen
erforderlichen Weise betätigt werden kann.
[0049] Zum erstmaligen Öffnen einer Dose ist es erforderlich, dass die umlaufende Aufreißkerbe
4 durchbrochen und dann das vom Öffnungsbereich 11 und dem Kragenteil 5 gebildete
Deckelteil einseitig hochgeschwenkt werden kann.
[0050] Da bezüglich des Öffnungsvorgangs eine relativ geringe Öffnungskraft gefordert wird,
ist beim Anmeldungsgegenstand eine Öffnungskraftübersetzung vorgesehen, die dadurch
realisiert ist, dass die Zuglasche 15 am radial äußeren Fixierbereich 13 des Kragenteils
angelenkt ist und beim Hochziehen des radial äußeren Endes des Kragenteils 5 mittels
der Zuglasche ein Abstützen des Kragenteils an dem radial inneren Schenkel der Ausnehmung
12 des Deckelaufnahmeteils 10 erfolgt und somit der relativ lange Hebel zwischen diesem
Schenkel und dem Fixierbereich 13 mit dem deutlich kürzeren Hebel zusammenwirkt, der
zwischen diesem als Stützschenkel wirkenden radial inneren Schenkel des Deckelaufnahmeteils
und der Befestigungsstelle des Kragenteils 5 am Öffnungsbereich 11 ausgebildet ist
und wirksam wird. Der kürzere Hebel wird dabei nach Innen, d.h. zum Doseninnenraum
hin bewegt und die sich einstellende Verformung bewirkt - unterstützt durch die zur
Steifigkeitserhöhung vorgesehene lokale Auskragung 25 - ein lokales Durchbrechen der
Aufreißkerbe 4, die dann beim weiteren Hochziehen der Zuglasche 15 mit geringer Kraft
über den gesamten Umfang aufgetrennt wird. Dabei verlässt die Kuppelrippe 9 die entsprechende
Ausnehmung 12 im Deckelaufnahmeteil. Der Deckel kann dann nach vollständiger Trennung
der Schnapp-Rastverbindung über die Schwenklaschenverbindung 16 und die Filmscharniere
21 von der gebildeten freien Öffnung entfernt und hochgeschwenkt werden. Durch das
vorhandene Knickfederelement 22 wird der geöffnete Deckel in Offenstellung gehalten.
[0051] Zum Wiederverschließen der Öffnung wird der durch eine zweiarmige Schwenklaschenverbindung
16 genau geführte Deckelteil wieder zur Anlage am Deckelaufnahmeteil 10 gebracht,
wobei die formschlüssig in die entsprechende Ausnehmung 12 einschnappende Umfangsrippe
9 durch leichte Druckausübung in die in Fig. 4 gezeigte geschlossene Stellung überführt
werden kann.
[0052] Das erstmalige Öffnen einer Dose unterscheidet sich von nachfolgenden Öffnungs- und
Schließvorgängen im Regelfall dadurch, dass die zur erstmaligen Öffnung erforderliche
Kraft mehrfach so groß ist wie die für das erneute Öffnen nach Wiederverschluss erforderliche
Kraft und dass vor allem auch die dabei jeweils wahrnehmbare Geräuschbildung deutlich
unterschiedlich ist.
[0053] Falls gewünscht, kann zwischen dem Deckelaufnahmeteil 10 und dem Kragenteil 5 zumindest
ein durch den erstmaligen Öffnungsvorgang des Kragenteils 5 zwangsläufig in seiner
Struktur und/oder seinem Erscheinungsbild und/oder seiner Position verändertes Sichtelement
vorgesehen werden.
[0054] Nachfolgend werden noch verschiedene Alternativen der Verbindung von Kragenteil und/oder
Deckelaufnahmeteil mit der metallischen Dosendeckelfläche erläutert.
[0055] Fig. 5 zeigt die bereits erläuterte Variante, bei der zwischen dem metallischen,
mit einem Decklack versehenen Blech 17 und dem Kunststoffmaterial von Deckelaufnahmeteil
10 oder Kragenteil 5 ein Dichtungswerkstoff im Bereich der Durchbrechung 7 vorgesehen
ist.
[0056] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der Durchbrüche oder Durchzüge im Dosendeckelmaterial
vermieden werden. Dazu werden im Material des Dosendeckels Vertiefungen 18 ausgebildet,
die mit zumindest einer Hinterschneidung 19 versehen sind. Wird in eine derartige
Ausnehmung das Kunststoffmaterial für das Deckelaufnahmeteil oder das Kragenteil gespritzt,
dann ergeben sich Kraft- und Formschlussverbindungen, die den erforderlichen sicheren
Halt des Kunststoffmaterials gewährleisten.
[0057] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der anstelle der in Fig. 6 vorgesehenen
Hinterschneidung in der Ringnut 17 speziell geformte Rückhalteelemente 20 befestigt,
z. B. angeschweißt sind, die bei gleicher Wirkung die Vermeidung von Hinterschneidungen
gestatten.
[0058] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der zwischen dem metallischen Blech der
Ringnut 17 und dem für das Deckelaufnahmeteil 10 oder das Kragenteil 5 verwendeten
Kunststoffmaterial ein Haftvermittler 24 vorgesehen ist, der auch dann, wenn das Metallblech
mit einer Lackschicht versehen ist, eine mechanisch stabile und vor allem gasdichte
Verbindung zwischen Kunststoff und Metall sicherstellt. Die Schicht aus Haftvermittler
24 ist dabei doseninnenseitig am Metallblech vorgesehen.
[0059] Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform, bei der wiederum in der Deckelfläche des Dosendeckels
keine Durchbrechungen erforderlich sind, sondern die gasdichte Fixierung von Kragenteil
5 und/oder Deckelaufnahmeteil 10 in einer Vertiefung erfolgt, die mit einer Haftvermittlerschicht
24 versehen ist, die eine gasdichte Verbindung zwischen Kunststoff und Metall sicherstellt.
[0060] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Dosendeckels mit einer wiederverschließbaren
Öffnung umfasst insbesondere folgende Verfahrensschritte:
[0061] Beim Stanzen des metallischen Deckels wird in die Deckelfläche außenseitig benachbart
der vorgesehenen umlaufenden Aufreißkerbe eine Ringnut in der Deckelfläche ausgebildet.
Gemäß einer Variante der Erfindung kann eine solche Ringnut auch innenseitig der Aufreißkerbe
vorgesehen werden. Nach Ausbildung der Ringnut oder Ringnuten wird die den Öffnungsbereich
begrenzende, umlaufende Aufreißkerbe in die Deckelfläche eingebracht. Im Falle des
Vorsehens von beiderseitig der Aufreißkerbe gelegenen Ringnuten dienen diese später
zur Fixierung der zu bildenden Kragen- und Deckelaufnahmeteile. Vorzugsweise wird
eine Ringnut nur außerhalb der Aufreißkerbe vorgesehen, in der in noch zu beschreibender
Weise ein Deckelaufnahmeteil fixiert wird.
[0062] Gemäß einer vorteilhaften Variante, die insbesondere in Fig. 4 gezeigt ist und bei
der außerhalb der Aufreißkerbe Perforationen ohne Ringnut und innerhalb der Aufreißkerbe
Perforationen in einer Ringnut vorgesehen sind, werden gleichzeitig oder zeitlich
versetzt zur Ausbildung der außen liegenden Ringnut in den Boden der Ringnut und in
den der Aufreißkerbe innenliegend benachbarten Bereich Perforationen eingebracht.
[0063] In einem nächsten Verfahrensschritt werden die Perforationen stirnseitig und in der
Umgebung ihrer Stirnseiten mit einem elastischen Dichtungswerkstoff umspritzt.
[0064] In einem weiteren Verfahrensschritt wird unter Verwendung der entsprechenden Formteile
das Deckelaufnahmeteil unter allseitiger Umschließung des bereits vorhandenen elastischen
Dichtungswerkstoffes gespritzt, und zwar vorzugsweise gleichzeitig mit einem auf der
Seite des Verankerungselements gelegenen Stützbereich für eine Schwenklasche.
[0065] Das so erhaltene Gebilde aus metallischer Deckelfläche mit integriertem Deckelaufnahmeteil
wird für den nächstfolgenden Spritzgussvorgang als Gegenform verwendet, so dass die
ringförmige Ausnehmung im Deckelaufnahmeteil den Gegenformbereich für die formschlüssig
eingreifende Kuppelrippe bildet, die integraler Bestandteil des ringförmigen Kragenteils
ist. Beim Spritzen dieses ringförmigen Kragenteils dringt das Kunststoffmaterial durch
die bereits mit einem elastischen Dichtungswerkstoff versehenen Durchbrüche, wobei
auf das elastische Dichtungsmaterial durch den Spritzdruck und den sich beim Spritzen
ergebenden Nachdruck eine bleibende Vorspannung ausgeübt wird. Die für den Kragenteil
und das Deckelaufnahmeteil verwendeten Kunststoffmaterialien gehen dabei mit dem elastischen
Dichtungswerkstoff eine Verbindung ein. Gleichzeitig mit dem Spritzen des Kragenteils
werden vorzugsweise auch der Verankerungsteil und die Schwenklaschenverbindung, insbesondere
mit Knickfederelement, gespritzt.
[0066] Gleichzeitig oder zeitlich versetzt zum Spritzen des Kragenteils wird auch unter
Verwendung einer schräg gestellten Form die Zuglasche gespritzt, wobei im Fixierbereich
zwischen Zuglasche und Verankerungsteil das Zuglaschenmaterial in entsprechend vorgesehene
Ausnehmungen des Kragenteilmaterial eindringen kann und auf diese Weise die Zuglasche
fixiert wird.
[0067] Der Fertigungsvorgang, bei dem im vorstehend geschilderten Falle vier verschiedene
Kunststoffmaterialien Verwendung finden, kann in Abhängigkeit von den in den Fig.
5 bis 9 gezeigten Verbindungsmöglichkeiten zwischen Deckelmaterial und Kragenteil
bzw. Deckelaufnahmeteil modifiziert werden. So kann beispielsweise im Falle der Varianten
nach den Fig. 6, 7 und 9 die Ausbildung von Perforationen im Deckelmaterial entfallen,
und zwar ebenso wie das Aufbringen von diesen Perforationen zugeordnetem Dichtungswerkstoff.
Dafür sind dann Verfahrensschritte zur Aufbringung eines Haftvermittlers oder zur
Anbringung von Rückhalteelementen erforderlich.
[0068] Allen Ausführungsformen der Erfindung ist jedoch gemeinsam, dass der wiederverschließbare
Dosendeckel im herkömmlichen Produktionsprozess, d.h. dem Prozess der Verarbeitung
von Dosendeckeln ohne wiederverschließbare Öffnung, verarbeitbar ist und demgemäß
mit den zur Verfügung stehenden Anlagen einer Dosenabfülllinie auf die jeweilige Dose
aufgebracht und die Dose verschlossen werden kann. Durch die erfindungsgemäß erzielte
Gasdichtheit ist auch sichergestellt, dass die Haltbarkeit des jeweiligen Doseninhalts
im Vergleich zu nicht wiederverschließbaren Dosen in keiner Weise negativ beeinträchtigt
wird.
[0069] Schließlich ist auch noch zu erwähnen, dass bei dem erfindungsgemäßen Dosendeckel
begünstigt durch den Freiraum unter der Zuglasche ein Öffnen der Dose durch eine Einhandbedienung
problemfrei möglich ist, da die gut zugängliche Zuglasche mit einem Finger ergriffen
und in Richtung der Verankerungsstelle unter Öffnung der Dose gezogen werden kann.
Die realisierte Kraftübersetzung wirkt sich dabei besonders vorteilhaft aus.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Dosendeckel
- 2
- Bördelrand
- 3
- Deckelfläche (Öffnungsbereich)
- 4
- Aufreißkerbe
- 5
- Kragenteil (erstes Kunststoffmaterial)
- 6
- Befestigungsansatz
- 7
- Durchbruch, Durchzug
- 8
- elastischer Dichtungswerkstoff (viertes Kunststoffmateril)
- 9
- Kuppelrippe
- 10
- Deckelaufnahmeteil (zweites Kunststoffmaterial)
- 11
- Öffnungsbereich
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Fixierbereich
- 14
- Verankerungselement
- 15
- Zuglasche (drittes Kunststoffmaterial)
- 16
- Schwenklaschenverbindung
- 17
- Ringnut
- 18
- Vertiefungen
- 19
- Hinterschneidung
- 20
- Rückhalteelement
- 21
- Filmscharnier
- 22
- Knickfederelement
- 23
- Sichtfläche
- 24
- Haftvermittler
- 25
- Auskragung
1. Dosendeckel mit einer wiederverschließbaren Öffnung, insbesondere für Getränkedosen,
mit einem durch eine umlaufende, im metallischen Deckelmaterial vorgesehene Aufreißkerbe
(4) begrenzten Öffnungsbereich (11), sowie einem zum Durchbrechen der Aufreißkerbe
(4) bestimmten zweiarmigen Hebelorgan,
das einerseits mit einer Zuglasche (15) verbunden ist und andererseits an dem Öffnungsbereich
(11) der Deckelfläche (3) angreift und über ein die auf die Zuglasche (15) aufgebrachte
Öffnungskraft übersetzendes Lager abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Öffnungsbereich (11) als Verschlussdeckel ausgebildet und an seinem Außenrand
der Aufreißkerbe (4) benachbart kraftschlüssig mit einem Kragenteil (5) aus einem
ersten Kunststoffmaterial verbunden ist,
dass dem Kragenteil (5) ein außerhalb des Öffnungsbereichs (11) und der Aufreißkerbe (4)
benachbart mit der Deckelfläche (3) kraftschlüssig verbundenes Deckelaufnahmeteil
(10) aus einem zweiten Kunststoffmaterial zugeordnet ist,
dass das Kragenteil (5) das Deckelaufnahmeteil (10) übergreift und zwischen dem Kragenteil
(5) und dem Deckelaufnahmeteil (10) eine abdichtende Schnapp-Rastverbindung mit einer
umlaufenden Kuppelrippe (9) und einer komplementär geformten Ausnehmung (12) ausgebildet
ist und
dass die Zuglasche (15) radial außerhalb des Deckelaufnahmeteils (10) an einem Fixierbereich
(13) des Kragenteils (5) befestigt und der zweiarmige Hebel zum Durchbrechen der Aufreißkerbe
(4) von einem dem Fixierbereich (13) zugeordneten Teil-Umfangsbereich des Kragenteils
(5) gebildet ist.
2. Dosendeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Fixierbereich (13) gegenüberliegend zwischen dem Kragenteil (5) und zumindest
einem an der Deckelfläche (3) vorgesehenen Verankerungselement (14) eine Schwenklaschenverbindung
(16) vorgesehen ist, wobei Verankerungsteil (14), Schwenklaschenverbindung (16) und
Kragenteil (5) aus dem gleichen Kunststoffmaterial bestehen.
3. Dosendeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aus einem dritten Kunststoffmaterial bestehende Zuglasche (15) im Ruhezustand
auf dem Kragenteil (5) aufliegt und sich von dem Fixierbereich (13) etwa bis zum gegenüberliegenden
Innenrand des Kragenteils (5) erstreckt,
wobei die Elastizität des Materials der Zuglasche (15) größer ist als die Elastizität
des Materials des Deckelaufnahmeteils (10), das wiederum elastischer ist als das Material
des Kragenteils (5).
4. Dosendeckel nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur kraftschlüssigen Verbindung des Kragenteils (5) mit dem metallischen Öffnungsbereich
(11) und des Deckelaufnahmeteils (10) mit der Deckelfläche (3) jeweils über den Umfang
verteilt Durchbrüche (7) oder Durchzüge im Deckelmaterial vorgesehen und diese Durchbrüche
(7) oder Durchzüge beiderseits des Deckelmaterials (3, 11) randübergreifend mit dem
jeweiligen Kunststoffmaterial gasdicht umspritzt sind.
5. Dosendeckel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnflächen und die angrenzenden Randbereiche der Durchbrüche (7) oder Durchzüge
mit einem vierten Kunststoffmaterial in Form eines elastischen Dichtwerkstoffs (8)
umspritzt sind und dass dieser Dichtwerkstoff (8) durch das ihn umschließende und
sich mit ihm verbindende Kunststoffmaterial des Kragenteils (5) oder des Deckelaufnahmeteils
(10) unter Vorspannung gesetzt ist.
6. Dosendeckel nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchbrüche (7) oder Durchzüge zur Verbindung von Deckelaufnahmeteil (10) und
Deckelfläche (3) am Boden einer im Wesentlichen U-förmigen, sich zum Doseninnenraum
erstreckenden Ringnut (17) vorgesehen sind.
7. Dosendeckel nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur kraftschlüssigen Verbindung des Kragenteils (5) mit dem metallischen Öffnungsbereich
(11) und des Deckelaufnahmeteils (10) sowie des Verankerungsteils (14) mit der Deckelfläche
(3) im Öffnungsbereich (11) und in der Deckelfläche (13) nut- und/oder teilnutförmige
Vertiefungen (18), insbesondere mit Hinterschneidungen (19) und/oder angeschweißten
metallischen Rückhalteelementen (20) vorgesehen sind, und dass Kragenteil (5), Deckelaufnahmeteil
(10) und/oder Verankerungsteil (14) form- und kraftschlüssig in den Vertiefungen (18)
durch einen Spritzgussvorgang fixiert sind.
8. Dosendeckel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenklaschenverbindung (16) ein zweischenkeliges Filmscharnier (21) und ein
zwischen den Schenkeln ausgebildetes Knickfederelement (22) umfasst, das den aufgeschwenkten
Verschlussdeckel (5, 11) in einer stumpfwinkligen Offenstellung hält.
9. Dosendeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die umlaufende Kuppelrippe (1) am Kragenteil (5) und die komplementär geformte Ausnehmung
(12) im Deckelaufnahmeteil (10) vorgesehen sind.
10. Dosendeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die insbesondere ringförmig gestaltete Zuglasche (15) durch das Kragenteil (5) bezüglich
des metallischen Öffnungsbereichs (11) beabstandet gehalten und die Zuglasche (15)
aufgrund ihres Abstandes mit einem Öffnungsfinger untergreifend erfasst und betätigt
werden kann.
11. Dosendeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Deckelaufnahmeteil (10) und dem Kragenteil (5) zumindest ein durch den
erstmaligen Öffnungsvorgang des Kragenteils (5) zwangsläufig in seiner Struktur und/oder
seinem Erscheinungsbild und/oder seiner Position verändertes Sichtelement vorgesehen
ist.
12. Dosendeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhe des oberhalb der metallischen Deckelfläche (3) gelegenen Aufbaus aus Deckelaufnahmeteil
(10), Kragenteil (5) und Zuglasche (15) geringer ist als der Abstand zwischen Deckelfläche
(3) und Bördelrand (2).
13. Dosendeckel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Aufnahmebereich der aus Kunststoffmaterial bestehenden Komponenten (5, 10,
14) zugeordnete Deckelfläche (11, 3) bezüglich der sie allseits umgebenden Sichtfläche
(23) vertieft ausgebildet ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Dosendeckels mit einem äußeren Bördelrand und dazu
nach innen zurückversetzter Deckelfläche, in der eine wiederverschließbare Öffnung
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel gestanzt und in die Deckelfläche eine umlaufende Aufreißkerbe eingebracht
sowie der Aufreißkerbe zumindest außenseitig benachbart eine Ringnut in der Deckelfläche
ausgebildet wird, dass anschließend unter gleichzeitiger Verankerung in der Ringnut
ein Deckelaufnahmeteil mit einem ersten Kuppelelement aus einem eine vorgebbare Elastizität
besitzenden Kunststoffmaterial gespritzt wird,
dass dann der Dosendeckel mit dem Deckelaufnahmeteil als Gegenform verwendet und ein ringförmiges
Kragenteil aus einem sich mit dem Material des Deckelaufnahmeteils nicht verbindenden
Kunststoffmaterial gespritzt und der Aufreißkerbe innenseitig benachbart mit der Deckelfläche
kraftschlüssig verbunden wird,
wobei dieses ringförmige Kragenteil derart gestaltet ist, dass es das Deckelaufnahmeteil
übergreift und ein zum ersten Kuppelelement komplementär geformtes zweites Kuppelelement
aufweist und beide Kuppelelemente eine Schnapp-Rastverbindung bilden, und dass insbesondere
gleichzeitig mit dem Kragenteil eine Zuglasche aus elastischem Material gespritzt
wird, die mit einem Ende in einem radial außen liegenden Teilbereich des Kragenteils
verankert ist und sich in Form einer Ringlasche zum Dosendeckelmittelbereich erstreckt.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass als erstes Kuppelelement eine im Wesentlichen senkrecht zur Deckelfläche ausgerichtete,
im Querschnitt etwa U-förmig gestaltete Kuppelausnehmung und als zweites Kuppelelement
eine komplementär geformte Kuppelrippe ausgebildet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit der Ausbildung der Umfangsnut in der Deckelfläche in der Bodenwand
der Umfangsnut und in dem der Aufreißkerbe benachbarten Bereich zur Befestigung des
Kragenteils über den Umfang verteilt Durchbrechungen oder Durchzüge gestanzt werden,
die von den jeweils zugeordneten Kunststoffmaterialien für das Deckelaufnahmeteil
und das Kragenteil beim Spritzvorgang durchsetzt werden, so dass die den Durchbrechungen
oder Durchzügen benachbarten Bereiche beiderseits der Deckelfläche in das jeweilige
Kunststoffmaterial eingebettet sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Spritzen des Kragenteils und vor dem Spritzen des Deckelaufnahmeteils ein
elastischer Dichtungswerkstoff um die Stirnflächen der Durchbrechungen oder Durchzüge
sowie deren angrenzende Randbereiche gespritzt wird, wobei dieses Dichtungsmaterial
sich beim Spritzen der Materialien für den Kragenteil und den Deckelaufnahmeteil mit
diesen Materialien verbindet und unter Vorspannung gesetzt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit der Ausbildung der außerhalb der Aufreißkerbe gelegenen Umfangsnut
in der Deckelfläche auch eine der Aufreißkerbe innenseitig benachbarte Umfangsnut
im Material des Öffnungsbereichs ausgebildet wird und beide Umfangsnuten mit Hinterschneidungen
und/oder Rückhalteelementen versehen werden, und
dass in den anschließenden Spritzvorgängen die Materialien für das Kragenteil und das
Deckelaufnahmeteil in diesen Nuten frei von Materialdurchbrechungen form- und kraftschlüssig
verankert werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit dem Spritzen des Deckelaufnahmeteils ein dem Fixierbereich für die
Zuglasche diagonal gegenüberliegendes, zum Deckelaufnahmeteil beabstandetes Verankerungsteil
gespritzt wird, das beim gleichen Spritzvorgang über eine Schwenklasche mit dem Deckelaufnahmeteil
verbunden wird und aus dem gleichen Material besteht.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mechanische Verbindung zwischen Verankerungsteil und Deckelfläche in gleicher
Weise wie die Verbindung zwischen dem Deckelaufnahmeteil und der Deckelfläche und
mit den gleichen Spritzvorgängen herstellt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Spritzen der Schwenklasche zwischen Verankerungsteil und Deckelaufnahmeteil
gleichzeitig ein zweischenkeliges Filmscharnier mit zwischen den beiden Schenkeln
dieses Scharniers ausgebildetem Knickfederelement ausgebildet wird.
22. Dose zur Verpackung von fließ- oder rieselfähigen Produkten, insbesondere zur Verpackung
von Getränken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dose mit einem Dosendeckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 verschlossen
ist.
23. Dose nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Gewährleistung der Stapelbarkeit der Dosen der Dosenboden domartig nach innen
gewölbt und zur Aufnahme des oberhalb der metallischen Deckelfläche gelegenen Aufbaus
aus Deckelaufnahmeteil, Kragenteil und Zuglasche ausgebildet ist, und dass der Dosendeckel
einen von Aufbauten freien Umfangsrandbereich aufweist.