[0001] Die Erfindung betrifft einen Seftenfaltenbeutel mit einem Beutelkörper aus zwei Frontwänden
sowie zwischen den Frontwänden angeordneten und über Seitenkanten an die Frontwände
anschließende Seitenfalten und mit einer Tragegriff anordnung an einer der Seitenfalten.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des Seitenfaltenbeutels.
[0002] Der Seitenfaltenbeutel ist insbesondere zum Verpacken von schüttfähigen Gütern, wie
beispielsweise pelletierte Tiernahrung, Waschmittel, Katzenstreu, Streusalz oder auch
pulvrige oder körnige Baumaterialien geeignet. Mit Hilfe der Tragegriffanordnung an
der Seitenfalte kann der Seitenfaltenbeutel auch bei einem großen Gewicht leicht transportiert
werden.
[0003] Ein Seitenfaltenbeutel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus der
EP 2 039 620 A1 bekannt, Die Tragegriffanordnung ist von einer streifenförmigen Griffschlaufe an
einer der Seitenfalten gebildet, die quer zu der Längsrichtung der zugeordneten Seitenfalte
angeordnet ist und diese mit ihren Enden übergreift. Die in Querrichtung verlaufende
Griffschlaufe ist durch Öffnungen an den Frontwänden in den Seitenfaltenbeutel hineingeführt
und an der Innenfläche der zugeordneten Seitenfalte befestigt. Mittels der Griffschlaufe
ist eine komfortable Handhabung des Sekenfaltenbeutels möglich. Mit zunehmendem Gebindegewicht
besteht aber die Gefahr, dass die Griffschlaufe sich in einem gewissen Maße in die
Hand des Trägers einschneidet, was bei sehr schweren Beuteln als unangenehm empfunden
wird. Auch die Krafteinleitung in den Beutel ist bei hohen Belastungen noch verbesserungsbedürftig.
An der der Griffschlaufe gegenüberliegenden Seitenfalte kann eine Entnahmeöffnung
gebildet werden, so dass dann der Seitenfaltenbeutel beim Ausschütten an der Griffschlaufe
gehalten werden kann. Zur Steuerung des Ausgießvorganges ist dann der Beutel mit einer
zweiten Hand anzuheben.
[0004] Aus der
EP 1 777 167 B1 und der
EP 1 792 722 B1 sind Seftenfaftenbeutel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen bekannt, bei denen
jeweils an einer Seitenkante ein einziger in Längsrichtung verlaufender Tragegriff
angeordnet ist, der zunächst flach an der Seitenfalte anliegt. Dadurch ergibt sich
der Vorteil, dass die Tragegriffanordnung geschützt in die Seitenfalte integriert
ist. Allerdings kann es für den Benutzer schwierig sein, die Griffschlaufe zu hintergreifen,
wobei ein Aufwölben der Griffschlaufe gleichzeitig zu einer entsprechenden Verformung
des Seitenfaltenbeutels führt. Insbesondere bei sehr großen Traglasten sind die Handhabung
und die Kraftverteilung noch weiter verbesserungsbedürftig.
[0005] Aus der
EP 1 712 482 B1 ist ein Seitenfaltenbeutel bekannt, der zwei an den Frontwänden befestigte Griffschlaufen
aufweist. Da die Außenfläche der Frontwände nicht heißsiegelbar ist und darüber hinaus
eine gleichmäßige Kraftverteilung angestrebt wird, sind an den Enden der Griffschlaufen
Ausstanzungen vorgesehen, die an der Beutelinnenseite jeweils mit einem heißsiegelbaren
Folienblatt abgedeckt sind. Die Enden der Griffschlaufen sind direkt an diese Folienblätter
angesiegelt. Anders als die zuvor beschriebenen Ausgestaltungen mit einer Tragegriffanordnung
an einer der Seitenfalten wird der in der
EP 1 712 482 B1 beschriebene Seitenfakenbeutel wie eine herkömmliche, offene Tragetasche gehandhabt,
wobei die Griffschlaufen nicht für ein leichtes Ausschütten des aufgenommenen Verpackungsgutes
genutzt werden können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seitenfaltenbeutel mit den eingangs
beschriebenen Merkmalen anzugeben, der eine besonders komfortable Handhabung ermöglicht
und insbesondere auch für ein erhöhtes Traggewicht geeignet ist.
[0007] Ausgehend von einem Seitenfaltenbeutel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Tragegriffanordnung zwei parallel
zueinander in Längsrichtung der zugeordneten Seitenfalte verlaufende und von dem Beutelkörper
abstehende Griffschlaufen umfasst, die jeweils mit ihren Enden im Bereich einer der
Seitenkanten in den Beutel hineingeführt und an der Innenfläche des Beutelkörpers
festgesiegelt sind. Durch die Anordnung von zwei parallelen Griffschlaufen an der
Seitenfalte werden eine gleichmäßige Kraftverteilung und eine verbesserte Krafteinleitung
in den Beutelkörper erreicht, so dass einerseits die beiden Griffschlaufen weniger
stark in die Hand eines Trägers einschneiden und andererseits auch bei sehr großen
Traglasten die Gefahr des Ausreißens der Enden der Griff schlaufen reduziert ist.
Erfindungsgemäß ist der Beutel an vier voneinander beabstandeten Punkten gehalten,
so dass der Seitenfaltenbeutel sich bei einem Tragen weniger stark verformt. Da die
Griffschlaufen vom Beutelkörper abstehen, können diese unmittelbar von einem Benutzer
erkannt und durchgriffen werden.
[0008] Erfindungsgemäß erstrecken sich die beiden Griffschlaufen parallel zueinander in
Längsrichtung. Unabhängig von dem genauen Verlauf der Griffschlaufen sind diese damit
an jeweils zwei in Längsrichtung der zugeordneten Seitenkante beabstandeten Stellen
in den Beutelkörper hineingeführt und dort an der Innenfläche des Beutelkörpers, üblicherweise
einer der Frontwände und der zugeordneten Seitenfalte, befestigt. Die Griffschlaufen
können beispielsweise einen im Wesentlichen in Längsrichtung verlaufenden Mittelabschnitt
aufweisen, an den die umgeknickten, vorzugsweise in etwa rechtwinklig umgeknickten
Enden anschließen. Denkbar ist aber auch ein bogenförmiger Verlauf der Griffschlaufen
zwischen den beiden in Längsrichtung beabstandeten Enden. Dadurch, dass die Griffschlaufen
in Längsrichtung verlaufen ergibt sich zusätzlich zu der verbesserten Kraftverteilung
die Möglichkeit durch ein Verkippen der Griffschlaufen den Kopf des Beutels anzuheben
oder abzusenken, wodurch bei einem Ausschütten des Füllgutes ein Dosiervorgang zumindest
erleichtert werden kann.
[0009] Da die Enden der Griffschlaufen in den Beutelkörper hineingeführt sind, ist das äußere
Erscheinungsbild des Seitenfaltenbeutels nicht beeinträchtigt. Insbesondere ist bei
üblichen Beutelfolien eine mehrschichtige Ausgestaltung vorgesehen, bei denen die
Außenfläche des Beutelkörpers nicht oder nur schwer heißsiegelbar ist. Eine solche
mehrschichtige Beutelfolie weist bevorzugt eine heißsiegelbare Schicht aus Polyolefin
an der Innenfläche des Beutelkörpers auf. Geeignet sind beispielsweise kaschierte
oder coextrudierte Folien mit einer Außenfläche aus Polyethylenterephthalat (PET)
und einer Innenfläche aus Polyethylen (PE). Zwischen der Innenschicht und der Außenschicht
können ohne Einschränkung weitere Folienschichten, beispielsweise zur Erhöhung der
Stabilität und/oder der Barrierewirkung, angeordnet sein. Bei einer kaschierten Folie
kann insbesondere auch eine metallische Schicht oder eine metallisierte Kunststoffschicht,
beispielsweise metallisiertes Polyethylenterephthalat eingesetzt werden. Auch Verbundmaterialien
mit einer äußeren Schicht aus orientiertem Polypropylen (O-PP) oder mit Schichten
aus unterschiedlichen Polyethylen-Typen können im Rahmen der Erfindung eingesetzt
werden, wobei in zuletzt genanntem Fall die Polymerzusammensetzung zweckmäßigerweise
so ausgewählt ist, dass bei einer geeigneten Siegeltemperatur nur die Innenfläche
aufschmilzt. Neben coextrudierten oder mehrschichtig kaschierte PE-Folien können grundsätzlich
auch heißsiegelbare Monofolien, insbesoindere PE-Monofolien eingesetzt werden. Beutelfolien,
die vollständig aus Polyolefinen gebildet sind, zeichnen sich insbesondere durch eine
gute Recyclebarkeit aus. Während kaschierte Folien eine vor der Kaschierung erzeugte,
innenliegende Bedruckung aufweisen können, werden coextrudierte Folien und Monofolien
mit einem Aufdruck an der Außenseite versehen, der zur Erhöhung des Abriebfestigkeit
mit einem Schutzlack abgedeckt werden kann.
[0010] Die Schichtdicken der heißsiegelbaren Schicht aus Polyolefin liegen typischer weise
zwischen 50 und 150 µm. Je nach Material ist für die Folienschicht, welche die Außenfläche
des Beutelkörpers bildet, eine deutlich geringe Schichtdicke ausreichend. Üblicherweise
beträgt die Dicke dieser Folienschicht zwischen 10 und 100 µm, bei Materialien wie
Polyethylenterephthalat und orientiertem Polypropylen besonders bevorzugt zwischen
10 und 30 µm.
[0011] Um den erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutel fertigen zu können, müssen die Enden
der Griffschlaufen in den Beutelkörper hineingeführt werden. Bevorzugt sind die Seitenkanten,
an den die Griffschlaufen befestigt sind, Faltkanten, wobei die Enden der Griffschlaufen
durch Auftrennungen in den Beutelkörper hineingeführt sind. Die Auftrennungen könne
in Form von Einschnitten oder Ausstanzungen gebildet sein. Möglich ist des Weiteren
nach der Bildung der Faltkanten zur Erzeugung der Auftrennung einem äußeren Rand der
Faltkante zumindest abschnittsweise zu entfernen. Bei dem fertigen Seitenfaltenbeutel
sind die Auftrennungen üblicherweise durch Siegelnähte verschlossen, welche auch die
Griffschlaufen an der Beutelinnenseite befestigen. Für jedes Ende der Griffschlaufen
kann eine separate Auftrennung vorgesehen sein, deren Länge dann bevorzugt etwas größer
ist als die Breite der Griffschlaufe. Möglich ist aber auch einzige Auftrennung für
jede der Griffschlaufen, wobei dann der Bereich zwischen den in Längsrichtung beabstandeten
Enden der beiden Griffschlaufen durch Längssiegelnähte verschlossen ist. Zweckmäßigerweise
sind die Seitenkanten mit Längssiegelnähten versehen, die sich über die gesamte Länge
der Seitenfalten erstrecken. Solche Längssiegelnähte dienen dann unabhängig von der
Einbindung der Griffschlaufen an einer der Seitenfalten auch dazu dem Beutelkörper
eine stabile Struktur zu verleihen,
[0012] An den Enden der Griffschlaufen dienen die dort vorgesehenen Siegelnähte bzw. Abschnitte
einer durchgehenden Siegelnaht dazu, eine gleichmäßige Kraftverteilung sowie einen
dichten Verschluss des geschlossenen Seitenfaltenbeutels zu gewährleisten und auch
unter großen Belastungen ein Ausreißen der Griffschlaufen zu vermeiden. Um erhöhten
mechanischen Anforderungen gerecht werden zu können, kann es in diesem Zusammenhang
vorgesehen sein, dass die Längssiegelhähte an den Enden der Griffschlaufen einen von
der zugeordneten Seitenkante Wegführenden Versatz und/oder zur Erzeugung einer großflächigeren
Verbindung eine größere Breite aufweisen.
[0013] Die Griffschlaufen sollen an ihren beiden Flächen heißsiegelbar sein, um jeweils
an einer der Frontwände und der zugeordneten Seitenfalte sicher festgesiegelt werden
zu können. Die Griffschlaufen müssen zusätzlich eine hohe Tragkraft aufweisen, wozu
eine ausreichende Materialstärke vorzusehen ist. Insbesondere können die Griffschlaufen
auch nach Art eines flachgelegten Schlauches auf sich selbst gefaltet und durch Heißsiegeln
fixiert sein. Neben ein- oder mehrschichtigen Folien aus Polyethylen mit einer typischen
Dicke zwischen 100 und 400 µm besteht auch die Möglichkeit steifere Zwischenschichten
mit einer erhöhten Tragkraft, beispielsweise Polyamid oder Polyethylenterephthalat
vorzusehen. Bei einer dreischichtigen Ausgestaltung mit Außenschichten aus Polyethylen
und einer Zwischenschicht aus Polyamid oder Polyethylenterephthalat beträgt die Gesamtdicke
typischerweise zwischen 100 und 200 µm.
[0014] Um den Seitenfaltenbeutel leicht handhaben und auch aufstellen zu können, ist bevorzugt
an einer Querseite ein Standboden gebildet.
[0015] Der Seitenfaltenbeutel ist im gefüllten Zustand üblicherweise luftdicht verschlossen
und kann dann zur Entnahme des Füllgutes in einem Kopfbereich geöffnet werden. Wenn
die Entnahme lediglich einer Teilmenge ermöglicht werden soll, kann hierzu ein Wiederverschluss
vorgesehen sein. Dieser weist bevorzugt miteinander verrastbare Profilstreifen auf,
die entweder durch direkte Kraftbeaufschlagung oder durch einen Schieber getrennt
und verbunden werden können. Der Wiederverschluss kann an einem oberen Beutelrand
und/oder an der der Griffanordnung gegenüberliegenden Seitenfalte angeordnet sein.
Bei der Anordnung eines Wiederverschlusses an der der Tragegriffanordnung gegenüberliegenden
Seitenfalte besteht auch die Möglichkeit, diese Seitenfalten im geöffneten Zustand
des Wiederverschlusses nach Art einer Schütte herauszuklappen. Unabhängig von der
genauen Ausgestaltung des Wiederverschlusses erleichtert die erfindungsgemäße Tragegriffanordnung
mit zwei parallelen, in Längsrichtung verlaufenden Griffschlaufen ein genaues Dosieren
des Füllgutes bei seiner Entnahme.
[0016] Der Beutelkörper ist üblicherweise durch Falten und Heißsiegeln der Beutelfolie gebildet
[0017] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutel,
insbesondere des zuvor beschriebenen Seitenfaltenbeutels, wobei eine Beutelfolie zugeführt
wird, wobei in Abschnitte der Beutelfolie jeweils zumindest zwei parallel zueinander
in einer ersten Richtung verlaufende Auftrennungen gebildet werden, wobei pro Abschnitt
der Beutelfolie zwei Griffschlaufen zugeführt und mit ihren Enden in die Auftrennungen
derart eingelegt werden, dass die Griffschlaufen sich zumindest mit einem mittleren
Abschnitt parallel zueinander entlang der ersten Richtung erstrecken, wobei aus der
Beutelfolie durch Falten und Heißsiegeln ein Folienschlauch mit entlang der ersten
Richtung verlaufenden Frontwänden und dazwischen angeordneten Seitenfalten- gebildet
wird, wobei die Enden der Griffschlaufen an der Fläche der Beutelfolie, welche die
Innenfläche des Folienschlauches bildet, durch Heißsiegeln befestigt werden und wobei
nach dem Bilden des Folienschlauches an den Seitenkanten zwischen den Frontwänden
und der mit den Griffschlaufen versehenen Seitenfalten Längssiegelnähte erzeugt werden,
welche auch die Enden der Griffschlaufen fixieren. Für die weitere Ausgestaltung des
Verfahrens sowie die Reihenfolge der einzelnen Schritte ergeben sich unterschiedliche
Möglichkeiten.
[0018] Gemäß einer ersten Ausgestaltung werden die Auftrennungen in Form von Einschnitten
oder Ausstanzungen vor dem Bilden des Folienschlauches in die flachliegende Beutelfolie
eingebracht. Nachfolgend werden dann die Griffschlaufen an der noch flachliegenden
Beutelfolie angeordnet, wobei die Enden der Griffschlaufen in die Einschnitte bzw.
Ausstanzungen eingebracht und zumindest vorfixiert werden. Die Beutelfolie wird üblicherweise
taktweise entlang der ersten Richtung bewegt, wobei dann die Griffschlaufe mit ihren
Enden von einem geeigneten Greifer oder dergleichen seitlich in die Einschnitte bzw.
Ausstanzungen eingeschoben werden. Um die Enden einfädeln zu können, kann vorgesehen
sein, diese leicht schrägt auf die Beutelfolie aufzulegen und/oder die an sich flachliegende
Beutelfolie mit einem Greifer oder einer Saugvorrichtung an einer Seite der Einschnitte
bzw. Ausstanzungen leicht anzuheben.
[0019] Nach der Anordnung der Griffschlaufen an der flachliegenden Beutelfolie wird ein
Folienschlauch derart gebildet, dass an den Auftrennungen in Form von Einschnitten
bzw. Ausstanzungen Seitenkanten erzeugt werden, an denen jeweils eine der Griffschlaufen
angeordnet ist. Um die seitlich abstehenden Griffschlaufen bei der Schlauchfaltung
kontrolliert zu handhaben, sind geeignete Führungen für die Griffschlaufen vorzusehen.
[0020] Nach der Bildung des Folienschlauches werden üblicherweise Längssiegelnähte an den
Seitenkanten erzeugt, welche dem Seitenfaltenbeutel eine er höhte Stabilität verleihen.
Zusätzlich sollen die Enden der Griffschlaufe mit einer ausreichenden Festigkeit und
luftdicht an dem Beutelkörper befestigt werden. Um dies zu erreichen, kann ein Heißsiegeln
mit unterschiedlichen Werkzeugen, die jeweils verschiedene Bereiche einer Seitenkante
abdecken, vorgesehen sein.
[0021] Aus dem mit den Griffschlaufen versehenen Folienschlauch werden schließlich einzelne
Beutelrohlinge abgetrennt, welche üblicherweise an einer ihrer beiden Querseiten für
eine Befüllung unverschlossen sind.
[0022] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, erst den Folienschlauch
aus der Beutelfolie zu bilden und nachfolgend die Griffschlaufen zuzuführen und zu
befestigen. Die Griffschlaufen werden dann in Auftrennungen eingesetzt, welche auch
bevorzugt erst nach der Bildung des Folienschlauches erzeugt wurden. Beispielsweise
kann dazu bei dem bereits gebildeten Folienschlauch zur Erzeugung einer Auftrennung
an zwei der Seitenkanten ein äußerer Rand zumindest zum Teil entfernt werden. Gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung werden dazu Teilsiegelnähte mit zumindest einer Unterbrechung
gebildet, die sich in der ersten Richtung über einen Teil der Länge der Seitenkante
erstrecken, so dass nach dem Abtrennen des äußeren Randes über die gesamte Länge der
Seitenkante an der zumindest einen Unterbrechung eine Auftrennung gebildet wird, in
die nachfolgend ein Ende oder beide Enden einer der Griffschlaufen eingesetzt wird/werden.
Wenn an den Seitenkanten mit den Griffschlaufen ein äußerer Rand abgetrennt wird,
können dort die entsprechenden Längssiegelnähte dicker ausgeführt werden, damit diese
auch nach dem Entfernen des äußeren Randes eine ausreichende Dicke aufweisen. Insbesondere
ist es von Vorteil, wenn bei dem fertigen Seitenfaltenbeutel beide Seitenfalten die
gleiche Breite aufweisen. Die Seitenfalte, von der die äußeren Ränder an den Seitenkanten
abgetrennt werden, ist dann zunächst mit einer entsprechend erhöhten Breite zu bilden.
[0023] Auch bei der Anordnung der Griffschlaufen nach der Bildung des Folienschlauches kann
ein mehrfaches Heißsiegeln durchgeführt werden, um eine funktionssichere Befestigung
der Griffschlaufen zu gewährleisten. Insbesondere können dazu unterschiedliche Heißsiegelwerkzeuge
eingesetzt werden.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- einen erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutel in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2a bis 2e
- ein Verfahren zur Herstellung des Seitenfaltenbeutels,
- Fig. 3a bis 3f
- eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens.
[0025] Gemäß der Fig. 1 weist der Seitenfaltenbeutel einen Beutelkörper aus zwei Frontwänden
1 sowie zwischen den Frontwänden 1 angeordneten und über Seitenkanten 2, 2' an die
Frontwände 1 anschließende Seitenfalten 3a, 3b auf. An einer der Seitenfalten 3a,
3b ist etwa auf der halben Beutelhöhe eine Tragegriffanordnung mit zwei parallel zueinander
in Längsrichtung der zugeordneten Seitenfalte 3a verlaufenden und von dem Beutelkörper
abstehenden Griffschlaufen 4 vorgesehen.
[0026] An den zugeordneten Seitenkanten 2 sind die Griffschlaufen 4 mit ihren Enden 5 in
den Beutelkörper, der durch Falten und Heißsiegeln aus einer mehrschichtigen Beutelfolie
gebildet ist, hineingeführt. Dazu weist der Beutelkörper Auftrennungen 6 auf, die
durch Heißsiegeln wieder verschlossen sind. An sämtlichen Seitenkanten 2, 2' sind
Längssiegelnähte 7, 7' vorgesehen, welche den Seitenfaltenbeutel verstärken. An den
mit den Griffschlaufen 4 versehenen Seitenkanten 2 dienen die dort angeordneten Längssiegelnähte
7 zusätzlich dem Verschluss der Auftrennungen 6 sowie der Befestigung der Enden 5
der Griffschlaufen 4 an der Innenfläche des Beutelkörpers, wobei die Enden 5 sowohl
an einer der Frontwände 1 als auch an der zugeordneten Seitenfalte 3a befestigt sind.
Um diese Längssiegelnähte 7 zu erzeugen, werden unterschiedliche Heißsiegelwerkzeuge
eingesetzt, welche verschiedene Bereiche der zugeordneten Seitenkante 2 abdecken.
So kann es zweckmäßig sein, zunächst lediglich eine Versiegelung im Bereich der Griffschlaufen
4 vorzunehmen, bevor zusätzlich eine durchgehende Versiegelung zur Bildung der vollständigen
Längssiegelnaht 7 erfolgt.
[0027] Der Fig. 1 ist des Weiteren zu entnehmen, dass das Erscheinungsbild des Seitenfaltenbeutels
durch die Anordnung der Griffschlaufen 4 und die Erzeugung von Heißsiegelnähten nicht
beeinträchtigt ist. So weist die Beutelfolie, welche die Frontwände 1 und die Seitenfalten
3a, 3b bildet, eine nicht oder nur schwer heißsiegelbare Außenschicht auf, die beispielsweise
aus Polyethylenterephthalat (PET) oder orientiertem Polypropylen (O-PP) bestehen kann.
Entsprechend wird bei dem Anlegen eines Heißsiegelwerkzeuges lediglich die Innenfläche
des Beutelkörpers, die vorzugsweise aus einem Polyolefin wie Polyethylen besteht,
aufgeschmolzen. Die Griffschlaufen 4 müssen dagegen an ihren beiden Außenflächen heißsiegelbar
sein und weisen typischerweise eine Dicke zwischen 100 µm und 400 µm auf.
[0028] Der Seitenfaltenbeutel weist an seiner unteren Querseite einen durch Falten gebildeten
Standboden 8 auf. An dem gegenüberliegenden oberen Rand ist ein Wiederverschluss 9
vorgesehen der miteinander verriegelbare Profilstreifen aufweist. In dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist exemplarisch ein Wiederverschluss 9 dargestellt, der von einem
Schieber 10 betätigt wird.
[0029] Die seitlich von dem Beutelkörper abstehenden Griffschlaufen 4 können leicht durchgriffen
werden, wobei die Griffschlaufen 4 an einem im Wesentlichen geraden, entlang der zugeordneten
Seitenfalte 3a verlaufenden Mittelabschnitt 11 gehalten werden können. Die Enden 5
der Griffschlaufen 4 sind in einem rechten Winkel gegenüber dem Mittelabschnitt 11
abgeknickt.
[0030] Die Fig. 2a bis 2e zeigen eine erste Ausgestaltung eines Verfahrens zur Herstellung
des Seitenfaltenbeutels. Gemäß der Fig. 2a wird zunächst eine Beutelfolie als flachliegende
Materialbahn 12 zugeführt, wobei in Abschnitte der Materialbahn 12 im flachliegenden
Zustand zwei mal zwei parallel zueinander in Zuführrichtung verlaufende Auftrennungen
6 in Form von Ausstanzungen gebildet werden. Diese Auftrennungen werden in einem Bereich
erzeugt, in dem später bei dem Beutel die Seitenkanten 2 zwischen den Frontwänden
1 und einer der Seitenfalten 3a verlaufen. In Bezug auf diese Seitenkante 2 sind die
Ausstanzungen in Richtung der Seitenfalte 3a leicht versetzt, damit die Frontwände
1 bei dem fertigen Beutel ohne jede Beeinträchtigung sind.
[0031] Gemäß der Fig. 2b werden in die Auftrennungen Enden 5 von Griffschlaufen 4 eingesetzt,
wobei die Enden in einem rechten Winkel an einen Mittelabschnitt 11 der Griffschlaufen
4 anschließen.
[0032] Damit die Griffschlaufen 4 in der vorgesehenen Position verbleiben, werden die Enden
5 an der Unterseite der Materialbahn 12 durch Heißsiegeln vorfixiert, wobei nachfolgend
durch Falten und Heißsiegeln der Materialbahn 12 ein Folienschlauch 13 gebildet wird.
Die Griffschlaufen 4 müssen dabei derart geführt werden, dass diese nicht verklemmen
und so den Transport der Materialbahn 12 behindern (Fig. 2c).
[0033] Nachfolgend erfolgt an den mit den Griffschlaufen 4 versehenen Seitenkanten 2 eine
Versiegelung im Bereich der Enden 5 der Griffschlaufen 4 (Fig. 2d).
[0034] Nachfolgend wird durch eine Versiegelung der gesamten Seitenkante 2 die vollständige
Längssiegelnaht 7 gebildet (Fig. 2e). Abschließend werden von dem Folienschlauch 13
einzelne Beutelrohlinge abgetrennt, die jeweils eine Griffanordnung mit zwei parallelen
Schlaufengriffen 4 umfassen. Die optional vorgesehene Anordnung eines Wiederverschlusses
9 ist in den Figuren nicht dargestellt.
[0035] Die Fig. 3a bis 3f zeigen eine Verfahrensvariante, bei der zunächst aus der zugeführten
Materialbahn 12 ein Folienschlauch 13 gebildet wird. Sodann werden an den Seitenkanten
2 an denen Griffschlaufen 4 angeordnet werden sollen, Teilsiegelnähte 7a gebildet,
welche eine Unterbrechung 14 aufweisen (Fig. 3b). Anschließend wird ein äußerster
Rand 15 der entsprechenden Seitenkanten 2 abgeschnitten (Fig. 3c), wodurch die zuvor
gebildeten Teilsiegelnähte 7a lediglich etwas schmaler werden. Bei der Unterbrechung
14 werden jedoch eine Auftrennungen 6 erzeugt, welche gemäß der Fig. 3d mit Greiferfingem,
einem Saugwerkzeug oder dergleichen aufgespreizt werden können, um dann die Griffschlaufen
4 einführen zu können.
[0036] Fig. 3e zeigt, dass nach dem Ausführungsbeispiel beide Enden 5 jeder Griffschlaufe
4 in eine zugeordnete Auftrennung 6 eingeführt werden, wobei die Auftrennung 6 entsprechend
etwas länger als die Ausdehnung der Griffschlaufen 4 in Längsrichtung ist.
[0037] Wie in der Fig. 3f angedeutet, werden die Auftrennungen 6 dann durch Längssiegelnähte
verschlossen, wobei auch die Enden 5 der Griffschlaufen 4 befestigt werden. Um einen
dichten Verschluss zu erreichen, kann ein mehrfaches Heißsiegeln erfolgen. Insbesondere
können die Bereiche unmittelbar an den Enden 5 der Griffschlaufe 4 einerseits und
der dazwischen verlaufende Bereich andererseits getrennt voneinander mit unterschiedlichen
Werkzeugen versiegelt werden.
1. Seitenfaltenbeutel mit einem Beutelkörper aus zwei Frontwänden (1) sowie zwischen
den Frontwänden (1) angeordneten und über Seitenkanten (2, 2') an die Frontwände (1)
anschließende Seitenfalten (3a, 3b) und mit einer Tragegriffanordnung an einer der
Seitenfalten (3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass die Tragegriffanordnung zwei parallel zueinander in Längsrichtung der zugeordneten
Seitenfalte (3a) verlaufende und von dem Beutelkörper abstehende Griffschlaufen (4)
umfasst, die jeweils mit ihren Enden (5) im Bereich einer der Seitenkanten (2) in
den Beutelkörper hineingeführt und an der Innenfläche des Beutelkörpers festgesiegelt
sind.
2. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutelkörper durch Falten und Heißsiegeln einer mehrschichtigen Beutelfolie gebildet
ist.
3. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenkanten (2), an denen die Griffschlaufen (4) befestigt sind, Faltkanten
sind, wobei die Enden (5) der Griffschlaufen (4) Auftrennungen (6) in den Beutelkörper
hineingeführt sind.
4. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenkanten (2, 2') mit Längssiegelnähten (7, 7') versehen sind, die sich über
die gesamte Länge der Seitenfalten (3a, 3b) erstrecken.
5. Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längssiegelnähte (7) an den Enden (5) der Griffschlaufen (4) einen von der zugeordneten
Seitenkante (2) wegführenden Versatz und/oder eine größere Breite aufweisen.
6. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffschlaufen (4) aus Folienstreifen gebildet sind, die jeweils einen im Wesentlichen
in Längsrichtung verlaufenden Mittelabschnitt (11) auf weisen, an den die umgeknickten
Enden (5) anschließen,
7. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Querseite ein Standboden (8) gebildet ist.
8. Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen Wiederverschluss (9).
9. Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels, insbesondere eines Seitenfaltenbeutels
nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei eine Beutelfolie zugeführt wird,
wobei in Abschnitte der Beutelfolie jeweils zumindest zwei parallel zueinander in
einer ersten Richtung verlaufende Auftrennungen (6) gebildet werden,
wobei pro Abschnitt der Beutelfolie zwei Griffschlaufen (4) zugeführt und mit ihren
Enden (5) in die Auftrennungen (6) derart eingelegt werden, dass die Griffschlaufen
(4) sich zumindest mit einem mittleren Abschnitt parallel zueinander entlang der ersten
Richtung erstrecken,
wobei aus der Beutelfolie durch Falten und Heißsiegeln ein Folienschlauch (13) mit
entlang der ersten Richtung verlaufenden Frontwänden (1) und dazwischen angeordneten
Seitenfalten (3a, 3b) gebildet wird,
wobei die Enden (5) der Griffschlaufen (4) an der Fläche der Beutelfolie, welche die
Innenfläche des Folienschlauches (13) bildet, durch Heißsiegeln befestigt werden,
wobei nach dem Bilden des Folienschlauches (13) an Seitenkanten (2) zwischen den Frontwänden
(1) und der mit den Griffschlaufen (4) versehenen Seitenfalten (3a) Längssiegelnähte
(7) erzeugt werden, welche auch die Enden (5) der Griffschlaufen (4) fixieren.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die die Auftrennungen (6) in Form von Einschnitten
oder Ausstanzungen vor dem Bilden des Folienschlauches (13) in der flachliegenden
Beutelfolie gebildet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Griffschlaufen (4) vor dem Bilden des Folienschlauches
(13) an der flachliegenden Beutelfolie angeordnet und zumindest vorfixiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der Folienschlauch (13) derart gebildet wird, dass
an den Auftrennungen (6) die Seitenkanten (2) gebildet werden, an denen jeweils eine
der Griffschlaufen (4) angeordnet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Griffschlaufen (4) nach der Bildung des Folienschlauches
(13) zugeführt und in die Auftrennungen (6) eingesetzt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei nach der Bildung des Folienschlauches (13) und vor
der Anordnung der Griffschlaufen (4) zur Erzeugung einer Auftrennung (6) an zwei der
Seitenkanten (2) ein äußerer Rand (15) zumindest zum Teil entfernt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei vor Erzeugung der Auftrennung (6) an den Seitenkanten
(2) Teilsiegelnähte (7a) mit zumindest einer Unterbrechung (14) gebildet werden, die
sich in der ersten Richtung über einen Teil der Länge der Seitenkante (2) erstrecken,
so dass nach dem Abtrennen des äußeren Randes (15) über die gesamte Länge der Seitenkante
(2) an der zumindest einen Unterbrechung (14) eine offene Auftrennung (6) gebildet
wird, wobei nachfolgend ein Ende (5) oder beide Enden (5) an einer der Griffschlaufen
(4) in die Auftrennung (6) eingesetzt wird bzw. werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, wobei die Seitenkanten (2), an denen
die Griffschlaufen (4) angeordnet sind, mehrfach heißgesiegelt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei ein mehrfaches Heißsiegeln mit unterschiedlichen
Heißsiegelwerkzeugen erfolgt.