[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einer Bodenfläche, zwei Stirnflächen und
zwei Seitenflächen sowie einem umlaufenden, die Stirnflächen und Seitenflächen nach
oben begrenzenden, eine obere Öffnung definierenden oberen Rand nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es handelt sich vorliegend demnach um einen nach oben offenen Behälter, der für die
unterschiedlichsten Zwecke verwendet werden kann, beispielsweise als Zeitschriftensammler
oder ähnliches. Das Hauptmaterial des vorliegenden Behälters ist hierbei spritzgegossener
Kunststoff; zumindest die Bodenfläche und die Stirnflächen des Behälters bestehen
aus diesem Material.
[0003] Um ein gefällige Äußeres des Behälters zu erhalten, sind die Seitenflächen mit Textilmaterial
bespannt. Gerade wenn der Behälter als Ordnungsmöbel, wie ein Zeitschriftensammler,
eine Holztrage oder dergleichen verwendet wird, ergibt sich durch die Textilbespannung
ein wohnlicher, hochwertiger Eindruck, der einen solchen Behälter von einem reinen
Kunststoffbehälter positiv abhebt. Gleichwohl bleibt der vorliegende Behälter dadurch,
dass er in seinen wesentlichen Teilen aus spritzgegossenem Kunststoff besteht, bei
guter Stabilität kostengünstig herstellbar.
[0004] Problematisch ist bei einem solchen Behälter allerdings, dass das Bespannen der Seitenflächen
mit Textilmaterial bislang von Hand erfolgt. Dies verteuert das Produkt ganz wesentlich.
Ferner ist es wünschenswert, dass nicht nur die Außenflächen der Seitenflächen des
Behälters mit Textilmaterial bespannt sind, sondern auch die Innenflächen der Seitenflächen
eine Textiloberfläche erhalten. Dies erhöht die wertige Anmutung des Produkts je nach
Einsatzzweck signifikant, beispielsweise beim Einsatz als Zeitschriftensammler. Wenn
nicht nur die Außenflächen der Seitenflächen mit Textilmaterial bespannt werden müssen,
sondern auch das Innere des Behälters mit Textilmaterial ausgekleidet werden muss,
zumindest soweit die Seitenflächen betroffen sind, erhöht dies den Fertigungsaufwand
aufgrund der hierfür notwendigen mehrfachen Handarbeit allerdings nochmals zusätzlich.
Die Kostenvorteile eines ansonsten im Spritzgussverfahren hergestellten Kunststoffbehälters
werden hierdurch erheblich relativiert.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass dessen Herstellungskosten reduziert werden und
dessen wertige Anmutung gleichwohl erhalten bleibt oder noch verbessert wird.
[0006] Gelöst ist diese Aufgabe durch einen Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Behälters sind
in den Ansprüchen 2 bis 7 niedergelegt.
[0007] Nach der vorliegenden Erfindung sind demnach die Seitenflächen des Behälters nicht
mehr, wie im Stand der Technik, aus spritzgegossenem Kunststoff gefertigt, der mit
Textilmaterial bespannt wird, sondern die Seitenflächen bestehen im Wesentlichen lediglich
aus Textilmaterial. Um die Stabilität des Behälters zu gewährleisten, besteht dessen
Kunststoffanteil aus einer Art Gerüst: Die Bodenfläche und die beiden Stirnflächen
werden in einem Stück spritzgegossen, und im Bereich des oberen Randes des Behälters
verlaufen außerdem zwei die Stirnflächen untereinander verbindenden Stege aus Kunststoff.
An diesen Stegen wird das Textilmaterial befestigt, wobei es andererseits an der Bodenfläche
festgemacht wird; bevorzugterweise wird eine durchgehende Textilfläche verwendet,
die von einem Steg ausgehend über die Bodenfläche bis zum anderen Steg reicht. So
wird gewährleistet, dass das Textilmaterial nicht nur von außen, sondern auch im Inneren
des Behälters sichtbar ist, obwohl es nur in einer Lage auf den Behälter aufgespannt
wird.
[0008] Besondere Vorteile ergeben sich hierbei, wenn die Kunststoffteile des erfindungsgemäßen
Behälters an das Textilmaterial angespritzt werden. Das Textilmaterial wird also bevorzugterweise
in das Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Kunststoffteils des Behälters eingelegt,
und der flüssige Kunststoff wird direkt an das Textilmaterial angespritzt, so dass
sich eine stoffschlüssige Schmelzverbindung zwischen dem Textilmaterial und dem Kunststoff
des erfindungsgemäßen Behälters ergibt. Die bislang notwendige Handarbeit entfällt
mit dieser bevorzugten Weiterbildung also vollständig.
[0009] Um einen allseits optimalen Halt der Textilfläche am Kunststoffgerüst des erfindungsgemäßen
Behälters sicherzustellen, können die Stirnflächen und/oder die Bodenfläche mit Abkantungen
versehen sein, die in die Seitenflächen hineinragen und die Randbereiche des Textilmaterials
überdecken sowie halten. Mit einer solchen Weiterbildung der Erfindung werden demnach
sämtliche Randbereiche des Textilmaterials stoffschlüssig mit dem Kunststoffgerüst
des Behälters verbunden, was eine optimale Stabilität des gesamten Behälters gewährleistet.
[0010] Bevorzugterweise ist die Fläche der oberen Öffnung des erfindungsgemäßen Behälters
größer als die Bodenfläche. Hierdurch ist der Behälter stabelbar, was beim Transport
und bei der Lagerung während des Vertriebs des Produkts große Vorteile bietet.
[0011] Um die Stabilität und damit die Belastbarkeit des Behälters weiter zu erhöhen, können
die Bodenflächen mit Stabilisierungsrippen versehen sein, welche vorzugsweise, beidseits
bis zu den Stirnflächen reichen und diese zusätzlich untereinander verbinden.
[0012] Zweckmäßigerweise sind an den oberen Rändern der Stirnseiten Griffe, Griffmulden
oder Auskragungen angebracht, um den Behälter anheben und tragen zu können. Dies stellt
sicher, dass ein Benutzer die stabilsten Teile des Behälters ergreift, um diesen gegebenenfalls
mit schwerem Inhalt anzuheben.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß ausgestalteten Behälter wird im
folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels von oben;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels von unten;
- Figur 3
- eine Explosionsdarstellung des Behälters aus Figur 1.
[0014] Wie aus den perspektivischen Darstellungen der Figuren 1 und 2 ersichtlich, besteht
der Behälter nach dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel zunächst aus einer Bodenfläche
1 und zwei direkt an diese Bodenfläche 1 angeformten Stirnflächen 2 sowie zwei Stegen
3, die die beiden Stirnflächen 2 verbinden und zusammen mit den Stirnflächen 2 und
der Bodenfläche 1 im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt worden sind. Die Stirnflächen
2 weisen an ihrem oberen Rand jeweils eine als Haltegriff dienende Auskragung 4 auf:
Dass die Auskragung 4 einen Griff bildet, wird durch eine konkave Ausformung der Stirnflächen
2 unterstützt.
[0015] Der dargestellte Behälter verfügt neben der Bodenfläche 1 und den beiden Stirnflächen
2 außerdem über zwei Seitenflächen 5, die jedoch nicht zusammen mit den oben beschriebenen
Kunststoffteilen des Behälters hergestellt worden sind, sondern vielmehr aus einem
Textilmaterial, hier beispielsweise einem gewirkten Stoff, bestehen. Dieses Textilmaterial
ist bei der Herstellung des vorliegenden Behälters in das Spritzgusswerkzeug eingelegt
worden, und der Kunststoff, der die Bodenfläche 1, die Stirnflächen 2 und die Stege
3 bildet, wurde direkt an die Seitenflächen bzw. das Textilmaterial angespritzt, so
dass das Textilmaterial insbesondere an den Stegen 3, jedoch auch rundum an den anderen
Kunststoffteilen, also an den Stirnflächen 2 und der Bodenfläche 1, stoffschlüssig
festgelegt ist.
[0016] Um die robuste Verbindung des die Seitenflächen 5 bildenden Textilmaterials mit dem
Kunststoff der Bodenfläche 1 und der Stirnflächen 2 zu optimieren, sind sowohl die
Bodenfläche 1 als auch die Stirnflächen 2 mit Abkantungen 6, 7 versehen, die in die
Seitenflächen 5 hineinragen und eine stabile Verbindung des Kunststoffs mit dem Textilmaterial
allseitig sicherstellen.
[0017] Figur 3 verdeutlicht den Aufbau des hier vorgestellten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäß ausgestalteten Behälters mittels einer Explosionsdarstellung. Getrennt
dargestellt sind der Teil des Behälters, der aus Kunststoffmaterial besteht, sowie
der Teil des Behälters, der aus Textilmaterial besteht.
[0018] Der erstgenannte Teil wird gebildet aus der Bodenfläche 1, den beiden daran angeformten
Stirnflächen 2, den beiden ebenfalls daran angeformten, diese Stirnflächen 2 verbindenden
Stegen 3 sowie den Abkantungen 6 der Stirnflächen 2 und den Abkantungen 7 der Bodenfläche
1. Wie zu erkennen ist, bilden diese Kunststoffteile ein in sich sehr stabiles Gerüst
für den Behälter, wobei die Stabilität durch zwei Stabilisierungsrippen 8 an der Bodenfläche
1 noch erhöht ist: Diese versteifen die Bodenfläche 1 und reichen außerdem beidseits
bis zu den Stirnflächen 2, so dass die Stirnflächen 2 ebenfalls stabilisierend auch
über die Stabilisierungsrippen 8 untereinander verbunden werden.
[0019] Zum anderen Teil verdeutlicht Figur 3, dass zur Herstellung der beiden Seitenflächen
5 des Behälters eine einzige, durchgehende Textilbespannung 9 verwendet wird, an die
der Kunststoffteil des Behälters angespritzt wird. Das Textilmaterial überspannt demnach
einen ersten Steg 3, die Bodenfläche 1 und den zweiten Steg 3, wobei sie die beiden
Seitenflächen 5 des Behälters ausbildet. Eine Schmelzverbindung zwischen den Kunststoffteilen
und dem Textilmaterial besteht demnach an den Stegen 3, an den Abkantungen 6, 7 und
an der Bodenfläche 1.
[0020] Die Seitenflächen 5 bestehen beim fertigen Behälter im wesentlichen vollständig aus
Textilmaterial, das sowohl von außen als auch von innen sichtbar und fühlbar ist.
Die gestalterischen Möglichkeiten solcher aus Textilmaterial bestehenden Seitenflächen
5 können voll genutzt werden, ohne dass die Stabilität des Behälters beeinträchtigt
wäre oder dessen Fertigung gegenüber einem spritzgegossenen Vollkunststoffbehälter
wesentlich teurer wäre.
1. Behälter mit einer Bodenfläche (1), zwei Stirnflächen (2) und zwei Seitenflächen (5)
sowie einem umlaufenden, die Stirnflächen (2) und Seitenflächen (5) nach oben begrenzenden,
eine obere Öffnung definierenden oberen Rand, wobei zumindest die Bodenfläche (1)
und die Stirnflächen (2) aus spritzgegossenem Kunststoff bestehen, und wobei die Seitenflächen
(5) mit Textilmaterial (9) bespannt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenfläche (1) und die Stirnflächen (2) sowie zwei im Bereich des oberen Randes
verlaufende, die Stirnflächen (2) verbindende Stege (3) aus Kunststoff bestehen, während
die Seitenflächen (5) bis auf die Stege (3) im Wesentlichen vollständig durch das
Textilmaterial (9) gebildet sind.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dessen Kunststoffteile (1, 2, 3, 4, 6, 7, 8) an das Textilmaterial (9) angespritzt
sind.
3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenfläche (1) und/oder die Stirnflächen (2) mit Abkantungen (6, 7) versehen
sind, die in die Seitenflächen (5) hineinragen.
4. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fläche der oberen Öffnung größer als die Bodenfläche (1) ist.
5. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenfläche (1) mit die Stirnflächen (2) verbindenden Stabilisierungsrippen (8)
versehen ist.
6. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der oberen Ränder der Stirnseiten (2) Griffe, Griffmulden oder Auskragungen
(4) zum Anheben und Tragen des Behälters vorgesehen sind.
7. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Textilmaterial (9) die beiden Seitenflächen (5) und die Bodenfläche (1) überspannt.