[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Befestigung von Flächen, insbesondere
               im Freiland, insbesondere zum dauerhaften Schutz von Erdbauobjekten oder Mauern.
 
            [0002] Zum Abstützen von Böschungen oder Hängen auch an Gewässern sind sogenannten Gabionen,
               d.h. steingfüllte Drahtkörbe in Gebrauch. Solche Gabionen sind relativ beliebt. Allerdings
               muss darauf geachtet werden, dass das außen liegende Drahtskelett keinem abrasiven
               Verschleiß ausgesetzt wird. Wird nämlich die Oberfläche der Halt gebenden Drähte verletzt,
               können diese durchrosten. Dies führt zu drastisch verkürzten Standzeiten.
 
            [0003] Bei flachen Böschungen alternativ anwendbare lose Steinschüttungen sind dann nicht
               zur Hangbefestigung oder Stabilisierung anwendbar, wenn, zumindest gelegentlich, mit
               hohen Wasserströmungen oder auch Geschiebebelastungen zu rechnen ist. Solchen Belastungen
               sind lose Schüttungen nicht gewachsen.
 
            [0004] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Schutzeinrichtung zu
               schaffen, die sich beispielsweise an Erdbauobjekten wie Böschungen, Gewässersohlen
               oder auch an Mauern anwenden lässt.
 
            [0005] Erfindungsgemäß umfasst die Flächenbefestigungseinrichtung Steine, die jeweils mit
               mindestens einem Verbindungselement zur Befestigung an einem Träger versehen sind.
               Durch das Verbindungselement kann der jeweilige Stein individuell an den betreffenden
               Träger befestigt werden. Die zu schützende Fläche wird dann mit solchen Steinen bedeckt,
               wobei jeder Stein durch wenigstens ein Verbindungselement mit dem hinter den Steinen
               angeordneten Träger verbunden ist. Das Verbindungselement stellt vorzugsweise eine
               dauerhaft zumindest etwas bewegliche Verbindung zwischen dem Stein und dem Träger
               her. Dadurch kann sich der Stein in eingebautem Zustand der Flächenbefestigungseinrichtung
               an dem Träger zumindest etwas bewegen und dadurch beispielsweise an Setzungsbewegungen,
               Strömungseinwirkungen oder dergleichen anpassen. Zugleich deckt der Stein den vorzugsweise
               flexiblen Träger ab und schützt diesen somit vor Abrasion, Korrosion oder sonstiger
               Beschädigung. Zwischen den individuell befestigten Steinen können gegebenenfalls weitere
               unbefestigte Steine, Kies, Sand oder dergleichen angeordnet sein.
 
            [0006] Der Träger kann zum Beispiel durch ein aus Stangen oder Drähten gebildetes Gitter
               gebildet sein. Dieses kann an den Kreuzungspunkten Schweißverbindungen oder sonstige
               Verbindungen haben. Alternativ kann als Träger ein Netz, insbesondere ein Drahtnetz,
               vorgesehen werden. Der Draht kann ein Metalldraht, ein Kunststoffdraht oder ein Kunststoffummantelter
               Metalldraht sein. Das Netz besteht beispielsweise aus einem Drahtflechtwerk mit einzelnen
               mehreckigen, zum Beispiel viereckigen oder sechseckigen Maschen. Das Netz kann zusätzlich
               Seile, z.B. nackte oder ummantelte Drahtseile oder sonstige Seile aufweisen oder aus
               solchen bestehen.
 
            [0007] Der Träger, d.h. das Gitter oder das Netz werden auf dem gewünschten Untergrund beispielsweise
               dem Erdreich einer Böschung befestigt. Dies kann mittels Erdankern oder ähnlichen
               Mittel geschehen. Zwischen dem Träger und dem Untergrund kann optional ein Erdtextil
               angeordnet werden. Dieses kann z.B. ein geeignetes, nicht verrottendes Vlies, ein
               Kunststoffgewebe, ein Glasfasergewebe oder ähnliches sein. Es ist vorzugsweise wasserdurchlässig,
               verhindert aber Ausspülungen oder Auswaschungen von Erdreich. Anstelle des Erdtextils
               kann auch ein feinmaschiges Drahtnetz, z.B. aus einem Draht Anwendung finden, der
               dünner ist, als der Draht oder das sonstige Material, aus dem der Träger besteht.
 
            [0008] Das Verbindungsmittel zum Befestigen der Steine kann durch Verbindungselemente in
               Gestalt von Kunststoffteilen oder Metallteile, z.B. Drahtbiegeteile gebildet sein.
               Diese können zur Befestigung der Steine vorzugsweise in deren Rückseite eingelassen
               sein. Dazu können die Steine mit einer Bohrung oder Öffnung versehen sein, in die
               ein Ende des Verbindungselements eingesetzt ist. Das Ende des Verbindungselements
               ist dann an oder in dieser Bohrung gesichert. Dazu kann das Ende in die Öffnung eingeklebt
               sein. Als Klebstoff kann ein aushärtendes Epoxydharz verwendet werden. Es ist auch
               möglich, die Enden der Verbindungselemente durch eine Rastverbindung in dem Stein
               zu verankern.
 
            [0009] Das andere Ende des Verbindungselements ist direkt oder indirekt mit dem Träger verbunden.
               Zur direkten Verbindung kann es beispielsweise mit dem Gitter oder Netz verbunden
               sein, das den Träger bildet. Alternativ kann ein Zwischenträger vorgesehen sein, beispielsweise
               in Gestalt eines Gitters oder sonstigen Trägers handhabbarer Größe (von beispielsweise
               1 x 1 m), an dem mehrere Steine verankert sind. Dieser Zwischenträger wird dann am
               Einsatzort mit dem am Erdreich befestigten Netz verbunden.
 
            [0010] Das Verbindungsmittel zum Befestigen der Steine kann durch alternativ durch Klebstoff
               gebildet sein. Z.B. kann jeder Stein individuell mit dem Träger verklebt sein. Hat
               der Stein eine im Wesentlichen ebene Rückseite, kann diese z.B. entlang mehrerer Klebelinien
               durch streifenförmige Klebstoffwülste oder einzelne Klebstoffkleckse mit dem Träger
               z.B. in Gestalt eines Netzes verklebt sein.
 
            [0011] Das Verbindungselement kann so ausgebildet sein, dass es eine lösbare Verbindung
               zwischen dem Stein und dem Träger herstellt. Das Verbindungselement und der Stein
               sind hingegen miteinander vorzugsweise unlösbar verbunden. Die lösbare Verbindung
               des Verbindungselements zu dem Träger kann zum Beispiel durch Karabinerhaken, durch
               starre, durch federnde oder durch verformbare Klammern geschehen. Das Verbindungselement
               kann mit dem Träger verknüpft, verknotet oder mit diesem zusammengebogen werden.
 
            [0012] Als "Stein" können insbesondere am Einbauort oder in der Nähe desselben vorgefundene
               Steine, wie beispielsweise große Flusskiesel oder auch aus anstehendem Gestein herausgebrochene
               Brocken wie auch Kunststeine, zum Beispiel mineralisch gebundene Betonsteine oder
               auch kunststoffgebundene Betonsteine (Polymerbeton) oder auch Kunststoffkörper, Glaskörper,
               porige Elemente, Schalen aus wasserdurchlässigem, z.B. porösem Material oder wasserundurchlässige
               Schalen dienen.
 
            [0013] Mit der erfindungsgemäßen Flächenbefestigungseinrichtung können beispielsweise Ufer
               von Gewässern befestigt werden. Die entsprechende Böschung kann dazu zunächst begradigt
               und gegebenenfalls mit einem geeigneten Untergrund beispielsweise aus Schotter, Kies
               oder Sand versehen werden. Soll die Vegetation erhalten bleiben, kann dieser Schritt
               entfallen. Es wird dann, falls gewünscht, das oben genannte Erdtextil und darauf der
               Träger an dem Untergrund angebracht.
 
            [0014] Die Steine können, wenn der Träger an dem Untergrund angebracht wird, bereits an
               dem Träger befestigt sein. Alternativ können die Steine an dem Träger nach dieser
               am Untergrund befestigt worden ist, an dem Träger direkt oder durch einen Zwischenträger
               angebracht werden. Werkseitig vorgefertigte, mit Steinen versehene Zwischenträger
               sind insbesondere bei schwer zugänglichen Einbausituationen von Vorteil. Außerdem
               wird durch die Vorfertigung eine hohe Produktivität erreicht. Im Vergleich zu herkömmlichen
               Einrichtungen wie Gabionen oder konventionellen Stützwänden ist der Aufwand zur Herstellung
               insbesondere hinsichtlich des erforderlichen Erdbaus deutlich geringer. Es kann weitgehend
               ohne Umleitung von eventuell vorhandenem Wasser gearbeitet werden. Durch die schlanke
               Bauweise, die durch die flexible mechanische Einzelbefestigung der Steine ermöglicht
               wird, kann die Böschungsneigung bei Anwendung der Erfindung deutlich flacher gehalten
               werden als bei herkömmlichen Bauwerken. Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
               der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der Zeichnung oder aus Ansprüchen.
               Die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche Aspekte der Erfindung und sonstige
               Gegebenheiten. Die Zeichnung offenbart weitere Details und ist ergänzend heranzuziehen.
               Es zeigen:
               
               
Figur 1 ein Gewässer mit erfindungsgemäßer Flächenbefestigungseinrichtung an einem
                  Ufer, in schematischer Querschnittsdarstellung,
               Figur 2 einen Stein der Flächenbefestigungseinrichtung, in schematischer Querschnittsansicht,
               Figur 3 einen Träger für Steine nach Figur 2,
               Figur 4 einen Zwischenträger zur Aufnahme von Steinen nach Figur 2 und zur Befestigung
                  an einem sonstigen Träger,
               Figur 5 eine alternative Ausführungsform eines Steins und seines Verbindungselements,
                  in schematischer Querschnittsdarstellung,
               Figur 6 eine weitere Ausführungsform eines Verbindungselements, in perspektivischer
                  Darstellung, und
               Figur 7 ein Gewässer mit einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Flächenbefestigungseinrichtung
                  an einem Ufer, in schematischer Querschnittsdarstellung.
 
            [0015] In Figur 1 ist ein Querschnitt eines Bachlaufs veranschaulicht, an dessen Böschung
               ein Flächenbefestigungseinrichtung 1 angebracht ist. Diese erstreckt sich von dem
               oberen Rand 2 des Ufers bis zur Gewässersohle 3 herunter. Bedarfsweise kann sich die
               Flächenbefestigungseinrichtung 1 auch über die Gewässersohle 3 hinweg erstrecken.
               Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Gewässersohle 3 lediglich mit einer Steinschüttung
               4 bedeckt, die sich teilweise auf die Flächenbefestigungseinrichtung 1 erstrecken
               kann. An ihrem oberen Rand kann sich die Flächenbefestigungseinrichtung 1 bis zu einem
               an dem Ufer 2 ausgebildeten Einbindegraben 5 erstrecken. Dieser kann den oberen Rand
               eines Erdtextils 6 aufnehmen, das sich über die Böschung 7 bis zu der Gewässersohle
               3 herunter erstreckt. Das Erdtextil kann zum Beispiel ein aus Kunststofffasern bestehendes
               Vlies, ein Gewebe, ein aus Mineralfasern bestehendes Vlies oder Gewebe oder dergleichen
               sein. Es dient zur Sicherung von Feinbestandteilen der Böschung 7. Das Erdtextil 6
               wird in einem ersten Arbeitsschritt auf die Böschung 7 aufgebracht und dort zum Beispiel
               mit Erdnägeln oder mit Felsnägeln fixiert. Auf dem Erdtextil 6 ist ein Träger, beispielsweise
               in Gestalt eines Gitters oder Netzes aus Draht oder Kunststoff angeordnet. Als Drahtmaterial
               kann hochfester, vorzugsweise verzinkter Stahl, Edelstahl oder dergleichen Anwendung
               finden.
 
            [0016] Der Träger 8 ist vorzugsweise ein flächenhaftes, Maschen aufweisendes Gebilde, das
               die Böschung 7 bedeckt und durch geeignete Anker 9 ortsfest gesichert ist. Solche
               Anker 9 sind beispielsweise die in Figur 1 schematisch angedeuteten Selbstbohranker
               10, 11, 12, die in die Böschung 7 eingetrieben sind und den Träger 8 durchragen und
               durch entsprechende Verankerungsplatten 13, 14, 15 halten. Die Verankerungsplatten
               13, 14, 15 sind größer als die Maschen des Trägers 8 und halten diesen somit auf dem
               Erdtextil 6 fest. Der zum Beispiel als Gitter oder Netz ausgebildete Träger 8 dient
               der Böschungssicherung. Er verhindert das Ausbrechen einzelner Erdkörper zwischen
               den Ankern 9. Die Auswahl und Bemessung der Anker 9 erfolgt in Abhängigkeit von dem
               jeweils anzutreffenden Baugrundverhältnissen, d.h. der Bodenart, der Kohäsion, der
               Überlagerung mit Lockergestein, der Mantelreibung, des Reibungswinkels sowie statische
               und dynamischer Lastangaben, wie zum Beispiel Böschungsneigung, Belastung an der Böschungsoberkante,
               hydraulischer Parameter usw. Danach wird das geeignete Verankerungssystem gewählt
               und auch Länge und Durchmesser des Verankerungsstabs, Verankerungstiefe sowie Ankeranordnung
               und Ankerabstand festgelegt.
 
            [0017] Der Träger 8 in Gestalt eines Stahldrahtnetzes ist in Figur 3 gesondert veranschaulicht.
               Er kann polygonal, zum Beispiel sechseckig umgrenzte Maschen aufweisen, die jeweils
               von dem Drahtmaterial des Trägers 8 umgrenzt sind. An diesem Drahtmaterial 16 oder
               an durch das den Träger 8 bildende Netz gerade durchgehenden Verankerungsdrähten 17
               sind Verbindungselemente 18 befestigt, an denen Steine 19 gehalten sind, wie es zum
               Beispiel in Figur 2 veranschaulicht ist. Das dort beispielhaft veranschaulichte Verbindungselement
               18 ist als Drahtbiegeteil ausgebildet. An einem Ende 20 ist eine Öse 21 ausgebildet,
               die auf einen der Verbindungsdrähte 17 oder das Drahtmaterial aufbringbar ist. Dazu
               kann die Öse 21 einen Schenkel 22 aufweisen, der in einem geringen Abstand an dem
               anderen Schenkel der Öse 21 vorbei läuft. Der Abstand kann größer als der Durchmesser
               des Verankerungsdrahts 17 oder auch etwas kleiner als derselbe sein, um beim Aufbringen
               einen gewissen Rasteffekt zu bewirken.
 
            [0018] Das Verbindungselement wird ausgehend von der Öse 21 oder einer ähnlichen Struktur
               im Wesentlichen durch einen geraden Drahtabschnitt gebildet, der sich in eine Öffnung
               oder Bohrung 23 des Steins 19 hinein erstreckt. Das in der Bohrung 23 befindliche
               Ende des Verbindungselements 18 ist in der Bohrung durch ein geeignetes Befestigungsmittel,
               wie beispielsweise einen geeigneten Klebstoff 24 oder Vergussmaterial oder dergleichen
               gesichert. Als Klebstoff kann ein Epoxydharzkleber beispielsweise ein Zweikomponentenkleber
               Anwendung finden.
 
            [0019] Wen der Stein aus einem bildbaren Werkstoff, wie z.B. beton oder Kunststoff hergestellt
               ist, kann das Verbindungselement auch in den Stein 19 eingeformt, z.B. eingegossen
               sein.
 
            [0020] Der Stein 19 kann ein Naturstein oder ein Kunststein sein. Es kann sich um einen
               mineralischen Körper oder auch um einen Kunststoff gebundenen Körper handeln. Er kann
               eine regelmäßige oder auch unregelmäßige Form aufweisen. Er kann eine gebrochene oder
               auch behauene oder auch glatte Form besitzen und durch Brechen, Behauen, Pressen oder
               Gießen hergestellt sein. Die Größe kann von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Dezimetern
               reichen.
 
            [0021] Der Stein 19 kann durch ein einziges Verankerungselement 18 oder durch mehrere ähnliche
               oder gleichartige Verankerungselemente mit dem Träger 8 verbunden sein. Wie Figur
               1 zeigt, bilden ähnliche Steine 19, die jeweils wie in Figur 2 veranschaulicht durch
               Verankerungselemente 18 an dem Träger 8 befestigt sind, ein Schutzschild, um den Träger
               8 zu verdecken und vor Abrasion zu schützen. Die Steine 19 haben keine statische Funktion.
               Sie bilden einen Beschädigungsschutz für den Träger 8. In dem Gewässer mitgeschlepptes
               Treibgut, insbesondere bei hoher Strömungsgeschwindigkeit mitgeschleppte Steine, werden
               daran gehindert, an dem Träger 8 zu scheuern und zu reiben und diesen zu schädigen.
               Zur Verhinderung solcher Schädigungen werden die als Wasserbausteine geeigneten Steine
               19 vor die tragende Konstruktion, d.h. vor den Träger 8 montiert. Das dazu verwendete
               Verbindungselement 18 sichert eine dauerhafte zugfeste Verbindung. Die Festigkeit
               und Lebensdauer der Steine 19 der Verbindungsmittel 24, der Verbindungselemente 18
               und des Trägers 8 sind aufeinander abgestimmt und entsprechend den Vorgaben des gesamten
               Projekts.
 
            [0022] Zwischen den Steinen 19 kann Splitt, Feinsplitt, Steinsand, Humusboden, Humusboden
               mit organischem Bindemittel und/oder Wachstumsbeschleuniger oder ähnliches eingebaut
               werden. Diese Materialien sind insbesondere an der Rückseite der Steine 19 und in
               den Fugen zwischen diesen Steinen 19 vorhanden. Damit wird die Stabilität der Lage
               der einzelnen Steine 19 vor dem Träger 8 erhöht. Außerdem wird eine möglichst schnelle
               Begrünung erreicht. Die Begrünung kann die gesamte wie beschrieben neu erstellte Böschungsoberfläche
               oder auch lediglich einen Teil derselben erfassen. Zum Einsatz können insbesondere
               Pflanzen kommen, die einen hohen Durchwurzelungsgrad erzielen und damit die Stabilität
               der Böschung erhöhen. Außerdem können die Pflanzen dazu benutzt werden, dem Boden
               durch Verdunstung Feuchtigkeit zu entziehen, um zusätzlich zur technischen Sicherung
               einen biologischen Uferschutz zu erreichen. Die vorgestellte Flächenbefestigungseinrichtung
               1 bietet gute Voraussetzung für die Wiederbegrünung. Insbesondere wird durch die direkte
               Wasser führende Verbindung zwischen dem gewachsenen Erdboden und dem begrünten Tragsystem
               eine schnelle Begrünung und dauerhafte Böschungssicherung erreicht.
 
            [0023] Die erfindungsgemäße Flächenbefestigungseinrichtung 1 ist durch Verankerung mittels
               Zugkraft übertragenden Ankern 9 auch bei Unterspülung standsicher. Der Schutz des
               Trägernetzes 8 vor Abrasion erhöht die Lebensdauer. Die Konstruktion ist wasserdurchlässig.
               Insbesondere kann die Flächenbefestigungseinrichtung bei stehenden oder auch fließenden
               Gewässern oder an Gewässern mit wechselndem Wasserstand angewendet werden, wie beispielsweise
               an Kanälen, an Pumpspeicherwerken oder an Talsperren.
 
            [0024] Die Errichtung der vorgestellten Flächenbefestigungseinrichtung erfolgt mit geringem
               Bauaufwand, geringem Materialaufwand und geringem Aufwand an Erdarbeiten. Die Konstruktion
               ist flexibel. Durch werkseitig vorgefertigte Elemente kann ein hoher Mechanisierungsgrad
               und eine geringe Bauzeit erreicht werden. Eine Anpassung an vorhandenen Bewuchs ist
               möglich. Zwischen den Steinen 19 vorhandene Fugen bieten Lebensraum für Kleinlebewesen.
 
            [0025] Die insoweit beschriebene Ausführungsform der Flächenbefestigungseinrichtung 1 kann
               abgewandelt werden. Beispielsweise kann zwischen dem als flexibles Netz oder Gitter
               ausgebildeten Träger 8 und den Steinen 19 ein flexibler oder auch steifer Zwischenträger
               25 angeordnet werden, wie er aus Figur 4 ersichtlich ist. Dieser Zwischenträger kann
               beispielsweise quadratisch mit einer Kantenlänge von 1m x 1m ausgebildet sein. Der
               Zwischenträger 24 kann durch ein Kunststoffgitter oder ein Stahldrahtgitter beispielsweise
               aus an den Kreuzungspunkten punktverschweißten, verzinkten Stahlstäben oder Drähten
               gebildet sein. An dem die Maschen begrenzenden Drähten oder Stäben 26 können die Verbindungselemente
               18, wie zuvor beschrieben, eingehängt und befestigt sein. Ein solcher Zwischenträger
               25 kann industriell vorgefertigt und bedarfsweise auch mit entsprechenden Steinen
               vorbestückt sein. Ein solcher Zwischenträger 25 bildet dann ein vorgefertigtes Vorsatzelement.
               Ein Stapel solcher Vorsatzelemente kann aus der Vorfertigung auf die Baustelle verbracht
               und dort ausgelegt und mit dem Träger 8 verbunden werden, wodurch die Uferbefestigung
               schnell und effizient aufbaubar ist.
 
            [0026] Der Zwischenträger 25 kann relativ steif ausgebildet sein. Er kann an dem als Träger
               8 dienenden Netz oder auch an anderen Bauwerken, wie beispielsweise Wänden, Mauern
               oder dergleichen angebracht werden, um diese zu schützen. Der Zwischenträger 25 kann
               auch vor vorhandenen Gabionen installiert werden, um die Gabionen zu schützen. In
               diesen Fällen bildet der Zwischenträger 25 dann den eigentlichen Träger für die Steine
               19. Es ist aber auch möglich, die an Gabionen vorhandene Gitterstruktur zur Befestigung
               der Steine zu nutzen. In diesem Fall erden die einzelnen Stein, die auf eine der oben
               erläuterten Weisen mit jeweils wenigstens einem Verbindungselement versehen sind,
               mit dem Gabionen-Außengitter verbunden. Z.B. werden die Verbindungselemente in das
               Gitter eingehakt, um seine Stäbe herum gebogen, verflochten, verknotet oder sonst
               wie verbunden.
 
            [0027] Die Befestigung der Steine 19 kann, wie erwähnt, durch Klebstoff oder Gießharz oder
               auch mechanisch erfolgen, wie es Figur 5 veranschaulicht. Es wird dazu in den Stein
               19 eine hinterschnittene Öffnung eingebracht, wie dies mit speziellem Bohrgerät oder
               durch Fräswerkzeuge möglich ist. Das Verbindungselement 18 kann dann durch eine entsprechende
               Öse 27 gebildet werden, deren beide Schenkel umgebogen sind, um Widerhaken 28, 29
               zu bilden. Diese können sich an einer hinterschnittenen Innenschulter der Öffnung
               23 abstützen.
 
            [0028] Alternativ könne die Steine direkt und, falls gewünscht, ohne Zuhilfenahme irgendwelcher
               Zwischenelemente mit dem Träger 8 verklebt sein.
 
            [0029] Außerdem ist es möglich, insbesondere zur lösbaren Verbindung des Verbindungselements
               18 mit dem Träger 8 oder dem Zwischenträger 25, Karabinerhaken 30 einzusetzen. Diese
               können als einfache Drahtbiegeteile ausgebildet sein wie Figur 6 veranschaulicht.
               Der Karabinerhaken 30 wird durch ein zunächst U-förmig gebogenes Drahtstück gebildet
               wobei einer seiner beiden Schenkel 31, 32 an einem Ende nochmals U-förmig abgebogen
               ist um einen Aufnahmeschlitz 33 zur Aufnahme des gestreckten geraden Schenkels 31
               zu bilden.
 
            [0030] Der Vorteil einer solchen Ausführungsform liegt darin, dass vorgefertigte Steine
               19, die mit Bohrungen 23 und in die Bohrungen 23 eingeklebten Verbindungselementen
               18 versehen sind, durch entsprechendes Personal vor Ort manuell sehr leicht an einem
               an der Böschung verankerten Netz (Träger 8) befestigt werden können.
 
            [0031] Wie Figur 7 zeigt, können alle oder einige der Steine 19 schalenförmig ausgebildet
               sein. Solche Steine 34 können aus dem gleichen Material wie die Steine 19 oder auch
               aus einem anderen Material ausgebildet sein. Z.B. können die Steine 19 aus Naturstein
               bestehen, während die Steine 34 z.B. Betonformelemente, Kunststoffformelemente oder
               dergleichen sind. Hinsichtlich der Befestigungsart der Steine 34 gelten die Ausführungen
               zur Befestigung der Steine 19 entsprechend. Insbesondere können die Steine 34 Kunststeine
               sein, zum Beispiel mineralisch gebundene Betonsteine oder auch kunststoffgebundene
               Betonsteine (Polymerbeton) oder auch Kunststoffkörper, Glaskörper, porige Elemente,
               Schalen aus wasserdurchlässigem, z.B. porösem Material oder wasserundurchlässigem
               Material. Die Schalen können längliche trogartige Schalen oder auch Rundschalen in
               Gestalt von z.B. konischen Töpfen sein. Die Steine 34 können zur Ansiedlung und Aufnahme
               von Pflanzen 35 dienen.
 
            [0032] Zur Befestigung von Ufern oder sonstigen Erdbauobjekten wird an der zu schützenden
               Oberfläche zunächst ein aus Drähten, Drahtseilen, Ringen oder sonstigen Elementen
               bestehendes, Maschen aufweisendes Flächengebilde, wie beispielsweise ein Drahtnetz,
               als Träger 8 befestigt. Zur Befestigung dienen entsprechende Anker 9. Die Anker 9
               und der Träger 8 stellen die mechanische Befestigung der Böschung dar. Zum Schutz
               des Netzes bzw. Trägers 8 wird dieser einen Lage aus Steinen 19 vorgesetzt, wobei
               die Steine 19 mittels mechanischer Verbindungselemente 18 mit dem Träger 8 verbunden
               werden. Die Verbindungselemente 18 sind vorzugsweise in rückseitig in den Steinen
               angebrachten Löchern verankert. Zwischen den Steinen können ein Bewuchssubstrat und
               ein Bewuchs angebracht werden.
 
            Bezugszeichen
[0033] 
               
               
                  - 1
- Flächenbefestigungseinrichtung
- 2
- Ufer
- 3
- Gewässersohle
- 4
- Steinschüttung
- 5
- Einbindegraben
- 6
- Erdtextil
- 7
- Böschung
- 8
- Träger
- 9
- Anker
- 10,11,12
- Selbstbohranker
- 13,14,15
- Verankerungsplatten
- 16
- Drahtmaterial
- 17
- Verankerungsdrähte
- 18
- Verbindungselement
- 19
- Stein
- 20
- Ende
- 21
- Öse
- 22
- Schenkel
- 23
- Bohrung
- 24
- Verbindungsmittel
- 25
- Zwischenträger
- 26
- Drähte oder Stäbe
- 27
- Öse
- 28, 29
- Widerhaken
- 30
- Karabinerhaken
- 31, 32
- Schenkel
- 33
- Schlitz
- 34
- schalenförmige Steine
- 35
- Pflanzen
 
          
         
            
            1. Flächenbefestigungseinrichtung (1), insbesondere zum dauerhaften Schutz von Erdbauobjekten
               oder Mauern,
               mit mehreren Steinen (19), die jeweils durch mindestens einem Verbindungsmittel (18)
               an einem Träger (8) befestigt sind.
 
            2. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) als Gitter oder Netz ausgebildet ist.
 
            3. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) aus Metall- oder Kunstoffdraht oder Seil ausgebildet ist.
 
            4. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) an einem Untergrund (7) befestigt ist.
 
            5. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Träger (8) und dem Untergrund (7) ein Erdtextil (6) angeordnet ist.
 
            6. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steine (19) an dem Träger (8) beweglich gehalten sind.
 
            7. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsmittel ein Verbindungselement (18) vorgesehen ist, das sich in den
               Stein (19) erstreckt.
 
            8. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (18) in den Stein eingegossen, eingeklebt, eingeschraubt oder
               mit diesem verrastet ist.
 
            9. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsmittel ein Klebstoff vorgesehen ist.
 
            10. Flächenbefestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steine (19) mit einem mit dem Träger (8) oder einem anderen Element verbindbaren
               Zwischenträger (25) verbunden sind.