[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung zur Abstützung einer oder mehrerer
ein Vordach an einem Bauwerk bildenden Platte gemäß des Oberbegriffes von Patentanspruch
1 sowie auf ein Bauwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
[0002] Aus der
DE-GM 20 2007 002 745.1 ist eine Vorrichtung zur Abstützung einer Geländerbrüstung zu entnehmen. Die Geländerbrüstung
besteht dabei aus einer oder mehreren Glasplatten, die im Verbund ein Sicherheitsglas
bilden. Die Glasplatten sind werkseitig in einer U-Profilschiene eingesetzt und fest
mit dieser verklebt. Die U-Profilschiene wird an einem Mauerwerk, beispielsweise einem
Boden eines Gebäudes, befestigt. In einem vorgegebenen Abstand zu der Profilschiene
ist ein Lagerelement vorgesehen, das von der Profilschiene räumlich getrennt ist.
Das Lagerelement ist fest an dem Mauerwerk angebracht und weist eine nach außen abstehende
Haltenase auf, in die ein an der Glasplatte angebrachter Haltesteg eingeschoben ist.
[0003] Derartige Haltevorrichtungen werden zur Abstützung von Glasplatten, durch die eine
Geländerbrüstung an einem Mauerwerk befestigt werden soll, eingesetzt und haben sich
in der Praxis bewährt. Aufgrund der von der Glasplatte ausgeübten Vertikalkräfte wird
der Haltesteg in der Haltenase zuverlässig abgestützt. Auch Drehmomente, die durch
horizontale Kräfte in dem Lager entstehen, sind auf diese Weise ohne weiteres abstützbar.
[0004] Des Weiteren ist es bekannt, dass Vordächer an der Außenfassade mittels auskragenden
Unterkonstruktionen abgestützt sind. Solche Unterkonstruktionen bestehen oftmals aus
einem dreieckförmigen Stützquerschnitt, um die vertikal wirkenden Gewichtskräfte zuverlässig
in das Mauerwerk einzuleiten und das Vordach an diesem zu arretieren.
[0005] Als nachteilig bei solchen Unterkonstruktionen, die aus Metall hergestellt sind,
hat sich gezeigt, dass diese auskragen und zudem von außen ohne weiteres sichtbar
sind. Insbesondere wenn das Vordach aus Glas besteht, stören die metallischen Unterkonstruktionen.
[0006] Zudem werden diese nach den einschlägigen Bauvorschriften als Bestandteil des Mauerwerkes
bewertet, so dass oftmals der Abstand zu einem Nachbargebäude durch die auskragenden
Unterkonstruktionen verringert ist, wodurch die gesamte Fläche des Baukörpers gemäß
den vorherrschenden Bauvorschriften zu verringern ist, um die geforderten Abstandsrichtlinien
einzuhalten. Durch die auskragenden Unterkonstruktionen wird somit der Baukörper insgesamt
in seiner Fläche verkleinert, bzw. die auskragenden Unterkonstruktionen können Vordächer
nicht abstützen, da auf diese zu verzichten ist.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Haltevorrichtung bzw. ein Bauwerk der eingangs
genannten Gattungen bereitzustellen, durch die entweder eine Unterkonstruktion für
eine Glasplatte, die ein Vordach bildet, bereitgestellt ist bzw. ein Bauwerk zur Verfügung
steht, an dem ein Vordach angebracht ist, ohne dass die Unterkonstruktion in die Berechnung
des Abstandes zwischen zwei benachbarten Gebäuden gemäß den einschlägigen gesetzlichen
Bestimmungen zu berücksichtigen ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile von
Patentanspruch 1 oder 2 gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Dadurch, dass die erfindungsgemäße Haltevorrichtung als modularer Bausatz ausgebildet
ist, können auch nachträglich an Gebäuden und Bauwerken Glas-Vordächer angebracht
werden, ohne dass die von den Bauvorschriften einzuhaltenden Abstände zu benachbarten
Bauwerken hierdurch tangiert sind, denn üblicherweise werden Glas-Vordächer deren
Unterkonstruktion aus der von dem Bauwerk gebildeten Ebene nicht auskragt, nicht zu
dem Bauwerk gehörend eingestuft. Darüber hinaus sind die Haltvorrichtungen an dem
Mauerwerk des Bauwerkes einfach zu montieren und die bereits werksseitig an der Glasplatte
angebrachten Profilleisten können auf der Baustelle in die U-förmig ausgestalteten
Auflager in Form einer Hinterschneidung eingeschoben und in diesen arretiert werden.
[0011] Zudem sind die Haltevorrichtungen an jede beliebige Bausituation anpassbar, ohne
dass die die Haltevorrichtung bildenden Bauteile, beispielsweise Profilleisten und
Auflager, verändert werden müssten; für jede Bausituation können nämlich die baugleichen
Profilleisten und Auflager zur Abstützung des Vordaches verwendet werden.
[0012] In der Zeichnung sind drei erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele in Horizontalschnitt
dargestellt, die nachfolgend näher erläutert sind. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- ein Bauwerk, an dessen Außenfassade zwei Vordächer angebracht sind, die aus zwei Glasplatten
bestehen,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung des Vordaches gemäß Figur 1 mit einem ersten Ausführungsbeispiel
einer Haltevorrichtung und deren vorderes Auflager,
- Figur 3
- die Haltevorrichtung gemäß Fig. 2 mit einem hinteren Auflager,
- Figur 4
- das Auflager gemäß Figur 3 mit einer die Glasplatten umgreifenden Uförmigen Tasche,
- Figur 5
- das Auflager gemäß Figur 3 mit Glasplatten, die über das Mauerwerk auskragen und mittels
einer Sicherungsschraube gehalten sind,
- Figur 6
- das Auflager gemäß Figur 2 mit einer die Glasplatten durchgreifenden Sicherungsschraube,
die an einer an der Glasplatte befestigten Profilleiste gehalten ist,
- Figur 7
- eine vergrößerte Darstellung des Vordaches gemäß Fig. 1 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
einer Haltevorrichtung und deren vorderes Auflager,
- Figur 8
- die Haltevorrichtung gemäß Fig. 7 mit einem hinteren Auflager,
- Figur 9
- eine vergrößerte Darstellung des Vordaches gemäß Fig. 1 mit einem dritten Ausführungsbeispiel
einer Haltevorrichtung und deren vorderes Auflager und
- Figur 10
- die Haltevorrichtung gemäß Fig. 9 mit einem hinteren Auflager.
[0013] In Figur 1 ist die Befestigung von zwei ein Vordach 6 bildenden Glasplatten 7 und
7' gezeigt, die an einem Mauerwerk 3 eines Bauwerkes 2 mittels einer Haltevorrichtung
1 abgestützt sind. Die Haltevorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus zwei Profilleisten
11, die an der dem Mauerwerk 3 zugewandten Glasplatte 7' mittels eines Klebers 12
werksseitig befestigt sind. Die beiden Profilleisten 11 sind dabei beabstandet zueinander
an der Glasplatte 7' angebracht.
[0014] Des Weiteren ist an der Profilleiste 11 ein in Richtung des Mauerwerkes 3 abstehendes
Halteelement 15 angeformt, dessen Querschnittsfläche U-förmig ausgestaltet ist.
[0015] An der horizontal verlaufenden Stirnseite 4 des Mauerwerkes 3 ist eine Holzplatte
9 mittels Schrauben 10 an dem Mauerwerk 3 fest angebracht. Auf der Oberfläche der
Holzplatte 9 sind zwei Auflager 16 montiert, die zueinander beabstandet sind, und
zwar korrespondierend zu dem Abstand, den die beiden Profilleisten 11 an der Glasplatte
7' zueinander aufweisen. Auf der der Glasplatte 7' zugewandten Stirnseite des Auflagers
16 sind zwei, in ihrem Querschnitt U-förmig ausgestaltete, Aufnahmetaschen 17 vorgesehen,
in die das Halteelement 15 der Profilleisten 11 in Form einer Hinterschneidung eingeschoben
und in diesen ortsfest in Richtung des Bauwerkes 2 sowie in vertikaler Richtung gehalten
sind. Die Oberfläche der Aufnahmetaschen 17 stützt dabei die durch die Gewichtskräfte
der Glasplatten 7 und 7' auftretenden vertikalen Kräfte ab.
[0016] Im montierten Zustand bilden dennoch die Profilleiste 11 und die Auflager 16 die
Haltevorrichtung 1.
[0017] Um nunmehr ein Herausrutschen der Halteelemente 15 aus den Aufnahmetaschen 17 nach
außen zu verhindern - dies kann insbesondere Figur 3 entnommen werden ―ist ein geschlossener
Kanal 19 an der Profilleiste 11 vorgesehen, der aus zwei parallel zueinander verlaufenden
Stegen 19' und einen diese verbindenden Schenkel 19" besteht. In den Kanal 19 wird
seitlich eine Mutter 20 eingeschoben, die in dem Kanal 19 drehfest und axial verschieblich
abgestützt ist.
[0018] In die beiden vertikalen Stege 19' sind Öffnungen, beispielsweise Langlöcher, eingearbeitet;
die Mutter 20 wird fluchtend zu den Öffnungen ausgerichtet. In die Mutter 20 wird
eine Gewindestange 21 eingedreht, die die Stege 19' durchgreift, und zwar so lange,
bis das freie Ende 21' der Gewindestange 21 auf der vertikal verlaufenden Stegseite
der Aufnahmetasche 17 des Auflagers 16 anliegt und mit diesem gemeinsam einen Anschlag
22 bildet. Folglich ist dadurch die Profilleiste 11 in horizontaler Richtung zum einen
durch die Hinterschneidung der Halteelemente 15 und der Aufnahmetaschen 17 und zum
anderen durch den Anschlag 22 der Gewindestange 21 an der Aufnahmetasche 17 in horizontaler
Richtung festgelegt, so dass die Profilleiste 11 weder in horizontaler noch in vertikaler
Richtung relativ zu dem Auflager 16 bewegbar ist.
[0019] Aus den Figuren 2 und 3 kann die Montage und der konstruktive Aufbau des Auflagers
16 an der Stirnseite 4 des Mauerwerkes 3 entnommen werden. Das Auflager 16 weist hierfür
eine Bodenplatte 31 auf, in die eine Durchgangsbohrung 32 eingearbeitet ist. Die Oberseite
der Bodenplatte 31 besteht aus einer Verzahnung 34. Eine Unterlagsscheibe 35 mit korrespondierender
Verzahnung wird in die Verzahnung 34 der Bodenplatte 31 eingesetzt. Die Durchgangsbohrung
in der Unterlagsscheibe 35 ist dabei fluchtend zu der Durchgangsbohrung 32 der Bodenplatte
31 ausgerichtet, so dass eine Schraube 23 in die beiden Durchgangsbohrungen 32 einsteckbar
und in einer Gewindebohrung 36 in der Holzplatte 9 eingedreht ist.
[0020] An der Bodenplatte 31 ist ein vertikal verlaufender Steg 37 angeformt, der zusammen
mit einem senkrecht von diesem abstehenden und parallel zu der Bodenplatte 31 ausgerichteten
Steg 38 die Aufnahmetasche 17 bildet.
[0021] Insbesondere an dem dem Bauwerk 2 zugewandten Auflager 16 kann zur Abdeckung der
vertikalen Stirnseite 5 des Mauerwerkes 3 eine Blende 18 eingeklippst sein, durch
die das Mauerwerk 3, insbesondere die Holzplatte 9, abgedeckt ist, um diese vor Schlagregen
und Sonneneinstrahlungen zu schützen.
[0022] Des Weiteren ist die Holzplatte 9 in ihrem Querschnitt keilförmig ausgestaltet und
wird an dem Mauerwerk 3 derart angebracht, dass die Neigung der Holzplatte 9 von Außen
nach Innen aus der Horizontalen nach unten geneigt ist. Insbesondere wenn die Neigung
in Richtung des Bauwerkes 2 verläuft, fließt das auf dem Vordach 6 auftreffende Regenwasser
in Richtung des Bauwerkes 2 ab.
[0023] In Figur 3 steht das Vordach 6 bzw. die beiden das Vordach 6 bildenden Glasplatte
7 und 7' über das Mauerwerk 3 ab, so dass das abfließende Regenwasser nicht mit dem
Mauerwerk 3 und der Holzplatte 9 in Berührung gelangt.
[0024] In Figur 4 ist gezeigt, dass die Glasplatten 7 und 7' etwa bündig mit der inneren
vertikalen Stirnseite 5 des Mauerwerkes 3 abschließen. Oftmals werden durch gesetzliche
Bauvorschriften Sicherheitsvorkehrungen verlangt, um ein Abrutschen des Vordaches
6 von dem Mauerwerk 3 auszuschließen. Es versteht sich, dass durch das Herunterfallen
eines Vordaches 6 Menschen verletzt werden und Gegenstände erheblich beschädigt werden
könnten.
[0025] Um eine Sicherungseinrichtung bereit zu stellen, ist an der Profilleiste 11, die
dem Bauwerk 2 unmittelbar benachbart angeordnet ist, eine U-förmige Aufnahmetasche
23 angeformt, die die beiden Glasplatten 7 und 7' teilweise umgreift und mit diesen,
insbesondere in deren freien Endbereichen, mittels des Klebers 12 fest verbunden ist.
Sollte daher der Kleber 12 zwischen den Profilleisten 11 und der Glasplatte 7' zerstört
werden, werden die Glasplatten 7 und 7' in der Aufnahmetasche 23 so lange gehalten,
bis das Vordach 6 abgebaut werden konnte.
[0026] In Figur 5 ist eine andersartige konstruktive Ausgestaltung der Aufnahmetasche 23
zu entnehmen, die bei einem auskragenden Vordach 6 verwendet werden kann. Zusätzlich
sind in die Glasplatten 7 und 7' Durchgangsbohrungen 24 eingearbeitet, in die eine
Sicherungsschraube 25 eingesetzt ist, die demnach die beiden Glasplatten 7 und 7'
durchgreift. Die Sicherungsschrauben 25 wird mittels einer Mutter 26 in den Glasplatten
7 und 7' und der Aufnahmetasche 23 arretiert, so dass zusätzlich zu der Klebeschicht
12 eine Schraubverbindung als Sicherungsmaßnahme besteht.
[0027] Aus Figur 6 ist ersichtlich, dass die Sicherungsschraube 25 auch dem außenseitigen
Auflager 16 zugeordnet sein kann und dass die Sicherungsschraube 25 nicht nur die
Glasplatten 7 und 7' durchgreift, sondern auch an der Profilleiste 11 angeschraubt
ist. Folglich werden die Glasplatten 7 und 7' nicht nur über den Kleber 12 mit der
Profilleiste 11, sondern auch über die Sicherungsschrauben 25 mit dieser fest verbunden.
[0028] Zur Abdichtung des Mauerwerkes 3 ist dieses im Bereich der vertikalen und horizontalen
Stirnseiten 4, 5 mittels einer Folie 29 und einer Putzschicht 8 abgedeckt. Falls zwei
benachbarte Glasplatten 7, 7' eine Stoßfuge bilden ist diese mittels einer Kunststoffdichtung
27 verschlossen.
[0029] Zur Hinterlüftung des Vordaches 6 werden durch die Auflager 16 zwischen dem Mauerwerk
3 und der Glasplatte 7' eine Vielzahl von Luftkanälen, -räumen sowie Luftspalten 28
geschaffen, durch die die Umgebungsluft hindurchströmt und dabei eingetretene Wassertropfen
aufnimmt und somit eine zuverlässige Hinterlüftung gesorgt ist.
[0030] In den Figuren 7 und 8 ist gezeigt, dass die Profilleiste 11 aus drei senkrecht zueinander
ausgerichteten Schenkeln 51, 52 und 54 ausgestaltet ist. Der Schenkel 51 verläuft
dabei im montierten Zustand in horizontaler Richtung, die beiden von diesem senkrecht
abstehenden Schenkel 52 und 54 demnach in vertikaler Richtung. Folglich bilden die
drei Schenkel 51, 52 und 54 gemeinsam eine U-förmige Querschnittsfläche. Seitlich
neben den beiden vertikalen Schenkeln 52 und 54 ist an dem horizontalen Schenkel 51
jeweils eine plane Anlage 55 angearbeitet, die auf den beiden in Richtung der Glasplatte
7' ragenden Stege 37 und 38 aufliegt. Somit wird die Profilleiste 11 und die daran
befestigte Glasplatte 7' an den Stegen 37 und 38 in vertikaler Richtung abgestützt.
Ein horizontales Verschieben der Profilleiste 11 ist nicht möglich, da die Schenkel
52 und 54 an den Außenkonturen der Stege 37 und 38 anliegen.
[0031] Um die Schenkel 52 und 54 entlang der Außenkontur der Stege 37 und 38 aufrasten zu
können, sind diese kegelstumpfförmig ausgebildet. Dies bedeutet, dass sich die Außenkontur
der Stege 37 und 38 in Richtung der Profilleiste 11 verjüngt.
[0032] An die beiden Schenkel 52 und 54 ist an deren Innenseite eine Haltenase 44 angeformt.
In die Außenseite der Stege 37 und 38 ist eine linear verlaufende Nut 39 eingearbeitet,
in die die jeweilige Haltenase 44 nach Art einer Hinterschneidung eingerastet oder
eingeklippst ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die Glasplatten 7 und 7' an den
Stegen 37 und 38 über die Schenkel 52 und 54 der Profilleiste 11 fest arretiert sind,
und zwar auch dann, wenn unter das Vordach 6 eine Windböe fährt und durch diese vertikal
nach oben gerichtete Kräfte auf das Vordach 6 einwirken.
[0033] Die vertikale Abstützung der Profilleiste 11 kann in diesem Ausführungsbeispiel auch
dadurch erreicht werden, dass die beiden freien Stirnseiten der vertikalen Schenkel
52 und 54 auf der Bodenplatte 31 des Auflagers 17 aufliegen, und dass zwischen den
freien Enden der Stege 37 und 38 und des horizontalen Schenkels 51 der Profilleiste
11, ein Luftspalt vorgesehen ist.
[0034] In den Figuren 9 und 10 ist die Profilleiste 11 aus zwei zueinander senkrecht verlaufenden
Schenkeln 51 und 52 gebildet, die somit gemeinsam im Querschnitt L- oder T-förmig
ausgestaltet ist. Das Auflager 16 besteht aus der Bodenplatte 31 und zwei senkrecht
an dieser angeformten Stege 37 und 38, die zueinander parallel verlaufen. In die beiden
Stege 37 und 38 ist jeweils eine Durchgangsbohrung 45 eingearbeitet, die zueinander
fluchtend verlaufen, so dass die beiden Mittelpunkte der Durchgangsbohrung 45 auf
einer parallel zu der Bodenplatte 31 ausgerichteten Längsachse liegen. In die Durchgangsbohrungen
45 ist ein Arretierstift 41 eingesetzt. An den jeweiligen Innenseiten der Stege 37
und 38 ist eine Schraubendruckfeder 42 eingesetzt, die den Arretierstift 41 umgreift,
so dass dieser federbelastet ist.
[0035] In den vertikalen Schenkel 52 der Profilleiste 11 ist eine Aussparung 43 eingearbeitet,
in die im montierten Zustand der Arretierstift 41 eingerastet ist und diese durchgreift.
[0036] Der horizontale Schenkel 51 der Profilleiste 11 bildet gemeinsam mit den beiden freien
Stirnseiten der Stege 37 und 38 die Anlage 55, so dass die Profilleiste 11 in vertikaler
Richtung an den beiden Stegen 37 und 38 abgestützt ist.
[0037] Die Profilleiste 11 und die Auflager 16 sind als modularer Bausatz erhältlich, so
dass nachträglich das erfindungsgemäße Vordach 6 an ein Bauwerk 2 montierbar ist,
ohne dass hierdurch die gesetzlichen Bauvorschriften verletzt sind.
1. Haltevorrichtung (1) zur Abstützung einer oder mehrerer ein Vordach (6) an einem Mauerwerk
(3) eines Bauwerkes (2) bildenden Platte (7, 7'), insbesondere Glasplatte, bestehend
aus zwei oder mehreren fest mit der Glasplatte (7') verbundenen voneinander beabstandeten
Profilleisten (11), an der jeweils mindestens ein Halteelement (15) vorgesehen ist,
das aus mindestens einem horizontal und vertikal ausgerichteten Schenkel (51, 52,
53, 54) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der horizontal verlaufenden Stirnseite (4) des Mauerwerkes (3) mindestens zwei
zueinander beabstandete Auflager (16) derart montiert sind, dass die Schenkel (51,
52, 53, 54) der Profilleiste (11) in diese ortsfest in horizontaler Richtung gehalten
sind, und dass durch die Auflager (16) die Profilleisten (11) in vertikaler Richtung
abgestützt sind.
2. Bauwerk (2) an dessen Mauerwerk (3) mindestens ein Vordach (6) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vordach (6) auf einer horizontal verlaufenden Stirnseite (4) des Mauerwerkes
(3) mittels mindestens zweier Auflager (16) in vertikaler und horizontaler Richtung
abgestützt ist, dass auf der der Stirnseite (4) des Bauwerkes (2) zugewandten Oberfläche
(7') der Glasplatte (7') mindestens zwei zueinander beabstandete Profilleisten (11)
angebracht sind, die in Richtung der Auflager (16) abstehende Halteelemente (15) aufweisen,
und dass die Halteelemente (15) im montierten Zustand an dem Auflager (16) in horizontaler
und vertikaler Richtung gehalten sind.
3. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflager (16) aus einer Bodenplatte (31) und aus zwei an dieser angeformten Stegen
(37, 38) besteht, die gemeinsam eine U-förmige Aufnahmetasche (17) bilden, dass die
benachbarten Schenkel (51, 52) der Halteelemente (15) zueinander senkrecht verlaufen,
dass der zweite horizontale Schenkel (52, 53) des Halteelementes (15) in die Aufnahmetasche
(17) eingeschoben und in dieser nach Art einer Hinterschneidung arretiert ist.
4. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem der Auflager (16) ein geschlossener Kanal (19) vorgesehen ist, in den eine
Mutter (20) drehfest eingesetzt ist, dass in die Mutter (20) eine Gewindestange (21)
eingedreht ist und dass das freie Ende (21') der Gewindestange (21) an der vertikal
abstehenden Aufnahmetasche (15) des Auflagers (16) gegenüberliegend zu der Öffnung
des Haltesteges (15) der Profilleisten (11) anliegt und mit diesem einen Anschlag
(22) bildet.
5. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilleiste (11) aus zwei parallel zueinander vertikal verlaufenden Schenkel
(52, 54) und aus einem die beiden Schenkel (52, 54) verbindenden horizontalen Schenkel
(51) besteht, die gemeinsam einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, dass die Außenkontur
des Auflagers (16) kegelstumpfförmig ausgebildet ist, dass die in Richtung der Glasplatte
(7') weisende Stirnseite des Auflagers (16) plan verläuft, dass der horizontale Schenkel
(51) der Profilleiste (11) im montierten Zustand auf der planen Stirnseite des Auflagers
(16) oder dass die freien Enden der vertikalen Schenkel (52, 54) auf der Bodenplatte
(31) aufliegt bzw. aufliegen und dass in das Auflager (16) zwei gegen-überliegende
Nuten (39) eingearbeitet sind, in die jeweils eine an die freien Stirnseiten der beiden
Schenkel (52, 54) angeformte Haltenasen (44) nach Art einer Hinterrastung eingeklippst
sind.
6. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schenkel (51, 52) der Profilleisten (11) im Querschnitt T- oder L-förmig verlaufen,
dass in den vertikal von der Glasplatte (7') abstehenden Schenkel (52) der Profilleiste
(11) eine Aussparung (43) eingearbeitet ist, dass das Auflager (16) aus einer Bodenplatte
(31) und aus zwei an dieser angeformten senkrecht abstehenden Stegen (37, 38) besteht,
dass an den beiden Stegen (37, 38) ein federbelasteter Arretierstift (41) gehalten
ist, der parallel zu der Bodenplatte (31) verläuft und der im montierten Zustand in
die Aussparung (43) des Schenkels (52) der Profilleiste (11) nach Art einer Verrastung
eingesteckt ist und diese durchgreift.
7. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf die Stirnseiten der beiden Stege (37, 38) des Auflagers (16) die Profilleiste
(11) im montierten Zustand aufliegt.
8. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem jeweiligen Auflager (16) und der Stirnseite (4) des Mauerwerks (3) ein
Unterlagskörper, vorzugsweise eine Holzplatte (9), angebracht ist und dass die Oberfläche
des Unterlagskörpers aus der Horizontalen in Richtung des Bauwerkes (2) geneigt ist.
9. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die das Vordach (6) bildende Platte (7') an der Profilleiste (11) verklebt ist und
dass an einem der Auflager (16), vorzugsweise an dem dem benachbarten Auflager (16),
eine U-förmige Tasche (23) angeformt ist, in die die Platten (7, 7') eingesetzt sind
und durch die die Platten (7, 7') bereichsweise umgriffen sind.
10. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die das Vordach (6) bildende Platten (7, 7') mindestens eine Durchgangsbohrung
(24) aufweisen, dass in die Durchgangsbohrung (24) der Platten (7, 7') eine Sicherungsschraube
(25) eingesetzt ist und dass die Sicherungsschraube (25) mit der Profilleiste (11)
lösbar verbunden ist.
11. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsschraube (25) zwischen den beiden Auflagern (16) und/oder im Bereich
des freien Endes der Platten (7, 7') angeordnet ist.
12. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Unterseite der Profilleiste (11) bzw. der Platte (7') und der Stirnseite
(4) des Mauerwerkes (3) ein oder mehrere Lufträume (28) vorgesehen ist bzw. sind,
durch die Auflager (16) und die Profilleisten (11) hinterlüftet sind.
13. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Profilleisten (11) eine oder mehrere Blenden (18) angebracht sind, die parallel
zu der vertikalen Stirnseite (5) des Mauerwerkes (3) und benachbart zu diesem verlaufen,
um das Mauerwerk (3) bereichsweise abzudecken.
14. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vordach (6) aus mindestens zwei mittels einer Verbundfolie (40) fest aufeinander
fixierten Glasplatten (7, 7') oder aus einer Glasplatte (7') besteht, die durch eine
aufgeklebte Splitterschutzfolie beschichtet ist.
15. Haltevorrichtung oder Bauwerk nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasplatten (7, 7'), zumindest auf einer Seite, über das Mauerwerk (3) des Bauwerkes
(2) überstehen.