Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Bohrankerdichtung, welche vollständig innerhalb
einer Verlängerungsmuffe im Bereich eines Mittelstegs, mindestens teilweise in einem
Injektionskanal eines Selbstbohrankers zwischen benachbarten Ankerstangenelementen
liegend dichtend anordbar ist, sowie einen Selbstbohranker umfassend mindestens eine
vollständig in einer Verlängerungsmuffe gelagerte Bohrankerdichtung.
Stand der Technik
[0002] Im Spezialtiefbau sind Selbstbohranker seit längerem bekannt, die vor allem auf Zug
belastet werden und Kräfte in tief liegende Bodenschichten einleiten.
[0003] Diese Selbstbohranker werden aus einer mehrteiligen Ankerstange gebildet, umfassend
eine Mehrzahl von Ankerstangenelementen, welche als Hohlstabelemente einen in Richtung
Längsachse verlaufenden Injektionskanal aufweisen. Die Ankerstange weist ein Ankeraussengewinde
entlang des Umfangs verlaufend auf. An dem in den Boden zu versenkenden ersten Ankerstangenelement
und damit dem vorderseitigen Ende der Ankerstange ist eine Bohrkrone angeordnet. Mit
vorderseitigem Ende wird im Verlaufe dieser Anmeldung die Seite der Ankerstange bezeichnet,
welche im Boden versenkt wird, während mit rückseitigem bzw. luftseitigem Ende das
aus dem erzeugten Bohrloch herausragende Ende der Ankerstange bezeichnet wird.
[0004] Die Ankerstange und die einzelnen Ankerstangeelemente wirken als Bohrgestänge, wobei
am luftseitigen Ende der Ankerstange eine Bohrvorrichtung, beispielsweise ein Bohrhammer
zum drehend und/oder drehschlagenden Einbohren der Ankerstange befestigbar ist. Während
des Einbohrens und Versetzens der Ankerstange wird durch den axialen Injektionskanal
ein Injektionsfluid, bevorzugt Zement-oder Mörtelsuspension injiziert, welche im Bereich
der Bohrkrone aus mindestens einer Injektionsdüse in das entstandene Bohrloch entweicht,
womit das Bohrloch gefüllt und der Selbstbohranker im Bohrloch fixierbar ist. Die
Bohrkrone stellt bei diesem Verfahren eine verlorene Bohrkrone dar. Durch die Verwendung
eines solchen Selbstbohrankers erfolgte eine gewünschte Fixierung des Selbstbohrankers
in wenigen Arbeitsgängen und in kürzester Zeit.
[0005] Beim Einbringen der Ankerstange wird diese durch Verbindung von Ankerstangenelementen
verlängert, um die gewünschten Bohrtiefen zu erreichen. Aus dem Stand der Technik
sind Verbindungselemente bekannt, die eine Ankerstange mit fluiddichtem Injektionskanal
aufweisen.
[0006] Aus der
DE3910627 ist eine Kupplungsmuffe oder Verlängerungsmuffe bekannt, welche ein Innengewinde
aufweist und im Bereich eines Mittelstegs konisch zuläuft. Die vorderseitigen Enden
der Ankerstangenelemente und die rückseitigen Enden der benachbarten Ankerstangenelemente
sind in der Kupplungsmuffe fest verschraubt und teilweise in der Kupplungsmuffe unkontrollierbar
kaltverformt. Es entsteht eine rein metallische Dichtung, welche eine Weiterleitung
der Schlagenergie erleichtert. Um aber das sogenannte Fressen des Gewindes zu verhindern,
müssen die Endbereiche der Ankerstangenelemente innerhalb der Kupplungsmuffen ausreichend
gefettet sein. Ausserdem müssen die Gewindeflanken der Endabschnitte der Ankerstangenelemente
ebenfalls exakt gefertigt sein, um eine notwendige Dichtigkeit zwischen den Ankerstangenelementen
zu erreichen.
[0007] Da das vorderseitige Ende des einen Ankerstangenelementes und das rückseitige Ende
des benachbarten Ankerstangenelementes direkt innerhalb der Kupplungsmuffe metallisch
aufeinanderstossen, ist bei den hohen verwendeten Drücken des Injektionsfluids von
bis zu 400 bar und sogar 600 bar, keine unterbrechungsfreie Verbindung der benachbarten
Ankerstangenelemente gewährleistet bzw. kann die notwendige Dichtigkeit des Injektionskanals
entlang der gesamten Ankerstange im Bereich der Stossfugen zwischen benachbarten Ankerstangenelementen
nicht garantiert werden. Da die Injektion einen fräsenden Effekt innerhalb des Bohrloches
hat, ist ein reproduzierbarer hoher und konstanter Injektionsfluiddruck erforderlich.
Bei einem Druckabfall ist entsprechend die Bohrleistung nicht herabgesetzt.
[0008] In Weiterentwicklungen wurde die bekannte Verlängerungsmuffe mit zusätzlichen Dichtungsscheiben
oder O-Ringen versehen, um die geforderte Dichtigkeit zu erreichen. Neben dem erschwerten
Einsetzen der Dichtungsscheiben oder O-Ringe in die Verlängerungsmuffe, müssen die
vorderseitigen und rückseitigen Enden der benachbarten Ankerstangenelemente nachbearbeitet
und teilweise angefast werden, um eine optimale Dichtung zu erreichen. Um geeignete
Enden der Ankerstangenelemente zu erhalten sind darum zusätzliche Arbeitsschritte
nötig, beispielsweise Drehen oder Senken, sodass sich die Herstellungszeit der Ankerstangenelemente
erhöht und die Herstellung verteuert.
[0009] Ausserdem liegen die Dichtungsscheiben oder O-Ringe nicht auf einem Mittelsteg zwischen
den von beiden Seiten der Verlängerungsmuffe eingeschnittenen Muffeninnengewinden,
wodurch die Dichtungsscheiben oder O-Ringe sogar in den Injektionskanal hineinragen
können. Bei der Montage der Dichtungsscheiben oder O-Ringe können diese in der Verlängerungsmuffe
beschädigt werden, wodurch die Dichtwirkung verringert wird.
Darstellung der Erfindung
[0010] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt einen Selbstbohranker bereit
zu stellen, dessen direkt benachbart angeordnete Ankerstangenelemente mittels einer
Bohrankerdichtung und einer Verlängerungsmuffe derart verbindbar sind, dass der Injektionskanal
auch im Bereich der Übergänge zwischen benachbarten Ankerstangenelemente gegen hohe
Injektionsfluiddrücke von bis zu 600 bar gedichtet ist.
[0011] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Bohrankerdichtung,
welche die Dichtigkeit innerhalb der Verlängerungsmuffe bei hohen Injektionsfluiddrücken
von bis zu 600 bar garantiert und ohne besondere Bearbeitung oder Nachbearbeitung
der Stirnflächen der Enden benachbarter Ankerstangenelemente auskommt.
[0012] Diese Aufgabe und zusätzlich die Gewährleistung eines einfachen und reproduzierbaren
Einbaus der Bohrankerdichtung erfüllt eine Bohrankerdichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend im
Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen beschrieben.
- Figur 1
- zeigt einen Teilschnitt durch Gestein, in welches ein Selbstbohranker senkrecht eingebohrt
ist.
- Figur 2
- zeigt eine Ansicht eines Selbstbohrankers, umfassend eine Ankerstange bestehend aus
einem ersten und einem zweiten Ankerstangenelement, während
- Figur 3
- einen Schnitt durch einen Selbstbohranker gemäss Figur 2 mit einer erfindungsgemässen
Bohrankerdichtung zeigt.
- Figur 4a, b
- zeigen jeweils eine detaillierte Schnittdarstellung einer Bohrankerdichtung mit jeweils
einem Halsabschnitt.
- Figur 5
- zeigt einen Schnitt durch einen Selbstbohranker, umfassend eine Bohrankerdichtung
mit zwei gegenüberliegenden Halsabschnitten und
- Figur 5a
- zeigt die Bohrankerdichtung gemäss Figur 5 in einer detaillierten Schnittansicht.
Beschreibung
[0014] Figur 1 zeigt einen Selbstbohranker oder Injektionsbohranker 0 für die Verwendung
in Hochdruckinjektionsverfahren im Spezialtiefbau mit einer Längsachse L, welcher
im Wesentlichen eine mehrteilige Ankerstange 1 aufweist. An einem ersten Ende bzw.
am vorderseitigen Ende 17 des Selbstbohrankers 0 ist eine Bohrkrone 13 an einem ersten
Ankerstangenelement 10 lösbar oder unlösbar befestigt. Die Bohrkrone 13 wird hier
als verlorene Bohrkrone 13 und damit als Einwegbohrkrone 13 benutzt. Das erste Ankerstangenelement
10 ist mit einem zweiten Ankerstangenelement 11 mittels einer Verlängerungsmuffe 2
lösbar verbunden. Weitere n-te Ankerstangenelemente können in gleicher Weise mit dem
jeweils benachbarten n-1 ten Ankerstangenelement verbunden werden.
[0015] Mit der Bohrkrone 13 voran in Richtung der Vorschubrichtung R des Selbstbohrankers
0 ist der Selbstbohranker 0 in den Erdboden oder das Gestein drehend oder drehschlagend
einbohrbar. An einer Anschlussseite 16 ist eine Drehbohrvorrichtung und eine Injektionsvorrichtung
anschliessbar. Während die Drehbohrvorrichtung den Selbstbohranker 0 in Vorschubrichtung
R vorantreibt, kann mittels Injektionsvorrichtung ein Injektionsfluid in das Bohrloch
eingebracht werden. In Figur 1 ist ein bereits eingebohrter Selbstbohranker 0 dargestellt,
wobei das Bohrloch bereits mit dem Injektionsfluid verfüllt ist.
[0016] Die Ankerstangenelemente 10, 11 sind als Hohlstabelemente ausgeführt und werden von
einem parallel zur Längsachse L verlaufenden Injektionskanal 12 durchsetzt, welcher
einen durchgehenden axialen Hohlraum bildet. Um die einzelnen Ankerstangenelemente
10, 11 zu verbinden, wobei ein möglichst unterbrechungsfreier Injektionskanal 12 gewährleistet
ist, werden die Ankerstangenelemente 10, 11 mittels Verlängerungsmuffe 2 verbunden.
[0017] Während des Einbohrens des Selbstbohrankers 0 wird das Injektionsfluid, beispielsweise
in Form einer Mörtel- oder Zementsuspension mit hohem Druck von bis zu 600 bar durch
den Injektionskanal 12 gepresst. Dabei wird das Injektionsfluid von der Anschlussseite
16 durch den Injektionskanal 12 aller n Ankerstangenelemente bis zu einem Auslass
aus dem Injektionskanal 12 gepresst. Nach Durchgang durch den Auslass kann das Injektionsfluid
aus mindestens einer, in der Bohrkrone 13 angeordneten Radialbohrung, welche in mindestens
eine Injektionsdüse 131 mündet, entweichen. Damit kann in das durch die Bohrkrone
während des Bohrvorgangs erzeugte Bohrloch Injektionsfluid kontinuierlich eingebracht
werden, um eine fräsende Wirkung zu erzielen und das resultierende Bohrloch zu verfüllen.
Wenn eine Verlängerung des Selbstbohrankers 0 erforderlich ist, kann dies durch die
Verlängerung mit bis zu n Ankerstangenelementen bewerkstelligt werden, zwischen welchen
entsprechend Verlängerungsmuffen 2 angeordnet werden.
[0018] Die einzelnen Ankerstangenelemente 10, 11 sind jeweils mit einem Ankeraussengewinde
15 versehen. Durch geeignete Ausgestaltung eines Innengewindes der Bohrkrone 13, kann
diese einfach auf dem Ankeraussengewinde 15 des ersten Ankerstangenelementes 10 befestigt
werden.
[0019] Die zur Verlängerung der Ankerstange 1 verwendete Verlängerungsmuffe 2 weist ein
Muffeninnengewinde 20 auf, mit welchem die Verlängerungsmuffe 2 auf den Ankeraussengewinden
15 benachbarter Ankerstangenelemente derart fixierbar ist, dass der Injektionskanal
12 durchgehend ausbildbar ist, wobei eine Bohrankerdichtung 3 von der Verlängerungsmuffe
2 vollständig umgeben zwischen den Stirnflächen benachbarter Ankerstangenelemente
angeordnet ist. Bei der Verwendung von n Ankerstangenelementen wird die Verlängerungsmuffe
2 entsprechend zwischen n-tem und n-1-tem Ankerstangenelement eingesetzt.
[0020] Die erfindungsgemässe Bohrankerdichtung 3 ist vollständig innerhalb der Verlängerungsmuffe
2, mindestens teilweise im Injektionskanal 12 zwischen benachbarten Ankerstangenelementen
10, 11 liegend angeordnet.
[0021] Die Bohrankerdichtung 3 weist einen Schulterabschnitt 30 und mindestens einen Halsabschnitt
31 auf und ist von einem Kanal 32, welcher beide Abschnitte 30, 31 quert, vollständig
durchsetzt. Der Aussendurchmesser des mindestens einen Halsabschnittes 31 ist kleiner
ausgeführt, als der Durchmesser des Injektionskanals 12 beider benachbarter Ankerstangenelemente
10, 11, wobei eine möglichst geringe Verjüngung des Kanals 32 im Vergleich zum Durchmesser
des Injektionskanals 12 von Vorteil ist, sodass das Injektionsfluid möglichst ungehindert
durch den Kanal 32 der Bohrankerdichtung 3 strömen kann. Die Wände des mindestens
einen Halsabschnittes 31 können zylindrisch oder wie in den Figuren dargestellt konisch
geformt ausgebildet sein.
[0022] Der Schulterabschnitt 30 weist eine vorderseitige Anschlagfläche 300, dessen Normale
in Richtung Bohrkrone 13 weist, auf, bis zu welcher die Stirnfläche des ersten Ankerstangenelementes
10 berührend aufliegend einschraubbar ist. Auf einer rückseitigen Anschlagfläche 301,
entgegen der Vorschubrichtung R weisend, kann entsprechend die Stirnfläche des zweiten
Ankerstangenelementes 11 auf der Bohrankerdichtung 3 aufliegen. Der Halsabschnitt
31 ist bevorzugt etwa parallel zur Wand des ersten Ankerstangenelementes 10 in den
Injektionskanal 12 hineinragend anordbar, wie in den Figuren 4a und 4b gezeigt, wobei
Injektionsfluid in Vorschubrichtung R eingepresst wird. Es ist aber auch eine Anordnung
gemäss Figur 3 möglich, wobei der Halsabschnitt 31 in den Injektionskanal 12 des zweiten
Ankerstangenelementes 11 teilweise hineinragt. Versuche haben gezeigt, dass beide
Ausrichtungsformen der Bohrankerdichtung 3 ausreichend dichten.
[0023] Da das Muffeninnengewinde 20 durch ein Gewindeschneiden von beiden Seiten der Verlängerungsmuffe
2 erfolgt und die Muffeninnengewinde 20 versetzt zueinander geschnitten werden, verbleibt
ein gewindefreier Mittelsteg 21. Durch diesen gewindefreien Mittelsteg 21 ist gewährleistet,
dass die Ankerstangenelemente 10, 11 nach dem Einschrauben in die Verlängerungsmuffe
2 bei Rotation des Selbstbohrankers 0 während des Drehvorganges nicht weiter verdrehbar
und damit linear verschiebbar sind.
[0024] Der Schulterabschnitt 30 der Bohrankerdichtung 3 kommt im Bereich des Mittelsteges
21 innerhalb der Verlängerungsmuffe 2 zu liegen und schliesst mit dem Mittelsteg 21
bündig ab. Aufgrund des festen Sitzes der Stirnfläche des zweiten Ankerstangenelementes
11 auf der rückseitigen Anschlagfläche 301 des Schulterabschnittes 30 kann ein Austreten
des Injektionsfluids bei hohen Drücken vermieden werden. Durch die Wahl eines verformbaren
Materials für die Bohrankerdichtung 3, ist der Schulterabschnitt 30 bei der Verschraubung
der Ankerstangenelemente 10, 11 leicht in Richtung Mittelsteg 21 verformbar, wodurch
ein weiterer Dichteffekt resultiert.
[0025] Um dem Injektionsfluid zusätzlich einen möglichst geringen Widerstand beim Übergang
vom Injektionskanal 12 zum Kanal 32 entgegenzusetzen können die Wände der Bohrankerdichtung
3 des Schulterabschnittes 30 und/oder des Halsabschnittes 31 entsprechend stromlinienförmig
gestaltet sein. Dazu kann die rückseitige Anschlagfläche 301 beispielsweise wie in
Figur 4b gezeigt, abgerundet gestaltet sein, sodass das Injektionsfluid in den Kanal
32 gelenkt wird.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Bohrankerdichtung 3 ist ein Schulterabschnitt
30 vorgesehen, welcher in zwei Halsabschnitte 31, 31' mündet. Während der Schulterabschnitt
30 ausserhalb der Stirnseiten des ersten und zweiten Ankerstangenelementes 10, 11
vollständig innerhalb der Verlängerungsmuffe 2 liegend und bündig mit dem Mittelsteg
21 abschliessend angeordnet ist, ragt ein Halsabschnitt 31 in das erste Ankerstangenelement
10 und der weitere Halsabschnitt 31' in das zweite Ankerstangenelement 11. Auch hier
liegt die Stirnfläche des zweiten Ankerstangenelementes 11 plan auf der rückseitigen
Anschlagfläche 301 und die Stirnfläche des ersten Ankerstangenelementes 10 plan auf
der vorderseitigen Anschlagfläche 300 des Schulterabschnittes 30 auf. Der Aussendurchmesser
des Schulterabschnitts 30 entspricht dem Innendruchmesser des Mittelstegs 21 und durch
das Verschrauben der Ankerstangenelemente 10, 11 wird die Bohrankerdichtung 3 im Bereich
des Schulterabschnittes 30 verformt, wodurch ein weiterer Dichteffekt resultiert.
[0027] Die erfindungsgemässen Bohrankerdichtungen 3 weisen alle mindestens einen in den
Injektionskanal 12 des Selbstbohrankers 0 hineinragend anordbaren Halsabschnitt 31
auf. Im Bereich des Mittelstegs 21 innerhalb der Verlängerungsmuffe 2 wird der Injektionskanal
12 über die Stossfuge zwischen benachbarten Ankerstangenelementen 10, 11 fortgesetzt.
Die Stirnflächen der Ankerstangenelemente 10, 11 berühren sich in der eingeschraubten
Position nicht bzw. berühren sich unter Umständen nur bei konisch ausgeführten Wänden
minimal, sodass durch den die Bohrankerdichtungen 3 vollständig querenden Kanal 32
das Injektionsfluid von den Stirnflächen beabstandet an der Stossfuge gedichtet vorbeigeführt
wird.
[0028] Versuche haben gezeigt, dass die Bohrankerdichtung 3 sämtlicher Ausführungsformen
beispielsweise aus Leichtmetall oder biegsamen weichen Metalllegierungen oder aus
geeigneten verformbaren Kunststoffmaterial herstellbar ist. Bewährt hat sich Aluminium,
welches ausreichend weich und korrosionsbeständig ist. Durch die Elastizität ist eine
gewünschte Verformung beim Verschrauben der Ankerstangenelemente 10, 11 erreichbar,
wodurch ein zusätzlicher Dichteffekt resultiert. Bei der Materialwahl ist die Elastizität
und die Korrosionsbeständigkeit der Materialien zu beachten, um eine maximale Dichtheit
der Bohrankerdichtung 3 bei Injektionsfluiddrücken von einigen hundert bar zu erreichen.
[0029] Die Bohrankerdichtung 3 kann bei der Verlängerung der Ankerstange 1 in den Injektionskanal
12 eingeführt oder sogar zur formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbindung
im Injektionskanal 12 eingeschlagen werden, bevor die Stirnflächen der Ankerstangenelemente
die Bohrankerdichtung 3 beidseitig verpresst zwischen den Ankerstangenelementen innerhalb
der Verlängerungsmuffe 2 eingeschraubt halten.
[0030] Durch Verwendung der erfindungsgemässen Bohrankerdichtungen 3 ist eine Bearbeitung
der Stirnflächen der Ankerstangenelemente 10, 11 nicht erforderlich. Die vorderseitigen
Anschlagflächen 300 und die rückseitigen Anschlagflächen 301 können einfach plan ausgestaltet
sein, sodass die einfach herstellbaren planen Stirnflächen der Ankerstangenelemente
10, 11 plan aufeinander liegen können.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 0
- Selbstbohranker/Injektionsbohranker
- 1
- Ankerstange
- 10
- erstes Ankerstangenelement
- 11
- zweites Ankerstangenelement
- 12
- Injektionskanal
- 13
- Bohrkrone am vorderseitigen Ende der Ankerstange
- 131
- Injektionsdüse
- 15
- Ankerausssengewinde
- 16
- Anschlussseite
- 17
- vorderseitiges Ende
- 2
- Verlängerungsmuffe
- 20
- Muffeninnengewinde
- 21
- Mittelsteg
- 3
- Bohrankerdichtung
- 30
- Schulterabschnitt
- 300
- vorderseitige Anschlagfläche
- 301
- rückseitige Anschlagfläche
- 31,31'
- Halsabschnitt
- 32
- Kanal
- L
- Längsachse
- R
- Vorschubrichtung
1. Bohrankerdichtung (3), welche vollständig innerhalb einer Verlängerungsmuffe (2) mit
einem Mittelsteg (21), mindestens teilweise in einem Injektionskanal (12) eines Selbstbohrankers
(0) zwischen benachbarten Ankerstangenelementen (10, 11) liegend dichtend anordbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrankerdichtung (3) einen im Bereich des Mittelstegs (21) der Verlängerungsmuffe
(2) anordbaren Schulterabschnitt (30) und mindestens einen in den Injektionskanal
(12) hineinragend anordbaren Halsabschnitt (31) aufweist,
wobei die Bohrankerdichtung (3)
von einem Kanal (32) vollständig durchsetzt ist, mittels der Verlängerungsmuffe (2)
lösbar verbunden ist und der Injektionskanal (12) zwischen den Ankerstangenelementen
(10, 11) über deren Stossfuge fortsetzend durch den Kanal (32) der Bohrankerdichtung
(3) gebildet ist.
2. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände des mindestens einen Halsabschnittes (31) zylindrisch oder konisch ausgebildet
sind.
3. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Halsabschnitt (31) mindestens teilweise in den Injektionskanal
(12) des Selbstbohrankers (0) einführbar und/oder im Injektionskanal (12) formschlüssig
fixierbar ist.
4. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche des ersten Ankerstangenelementes (10) auf einer vorderseitigen Anschlagfläche
(300) und die Stirnfläche des benachbarten zweiten Ankerstangenelementes (11) auf
einer rückseitigen Anschlagfläche (301) am Schulterabschnitt (30) der Bohrankerdichtung
(3) dichtend anliegend mittels Verlängerungsmuffe (2) verschraubbar sind.
5. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die rückseitige Anschlagfläche (301) am Schulterabschnitt (30) zur Ablenkung von
Injektionsfluid in Richtung des Zentrums des Injektionskanals (12) abgerundet oder
gekrümmt ausgestaltet ist.
6. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenflächen des Schulterabschnittes (30) bündig mit den Innenflächen des Mittelstegs
(21) anordbar sind.
7. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halsabschnitt (31) zum vorderseitigen Ende des Selbstbohrankers (0) und damit
in Vorschubrichtung (R) des Selbstbohrankers (0) weisend, ausgerichtet ist.
8. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrankerdichtung (3) aus einem weichen korrosionsbeständigen Leichtmetall, insbesondere
Aluminium oder einer Metalllegierung hergestellt ist.
9. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrankerdichtung (3) aus einem chemisch beständigen biegsamen Kunststoff hergestellt
ist.
10. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrankerdichtung (3) einen Schulterabschnitt (30) aufweist, welcher in zwei
Halsabschnitte (31, 31') übergeht, wobei ein Halsabschnitt (31) in den Injektionskanal
(12) im ersten Ankerstangenelement (10) und der weitere Halsabschnitt (31') in den
Injektionskanal (12) des zweiten Ankerstangenelementes (11) ragt.
11. Bohrankerdichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrankerdichtung (3) einstückig ausgebildet ist.
12. Selbstbohranker (0) umfassend mindestens eine vollständig in einer Verlängerungsmuffe
(2) gelagerte Bohrankerdichtung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche
benachbarte Ankerstangenelemente (10, 11) miteinander verbindet.