[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Zahnradmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] In der
EP 1 291 526 A2 ist eine Zahnradmaschine mit einem Gehäuse gezeigt, in dem zwei miteinander kämmende
Zahnräder angeordnet sind, wobei das Gehäuse mit einem ersten und zweiten Gehäusedeckel
jeweils stirnseitig verschlossen ist. Die schrägverzahnten Zahnräder sind axial mit
jeweils zwei Axialflächen zwischen den Lagerkörpern und radial jeweils über eine in
den Lagerkörpern aufgenommene Welle gelagert. Im Betrieb der Zahnradmaschine wirken
auf die Zahnräder hydraulische und mechanische Kräfte. Zur Kompensation der Axialkraftkomponenten
dieser Kräfte wird gemäß
EP 1 291 526 A2 auf die Lagerwellen der Zahnräder eine Gegenkraft bzw. Kompensationskraft axial aufgebracht.
[0003] Diese Kompensationskraft wird über an den Wellen angreifende Kompensationskörper
aufgebracht. Die Kompensationskörper sind etwa koaxial zur Zahnradlängsachse in einem
zwischen dem ersten Gehäusedeckel und dem Gehäuse angeordneten Lagerdeckel gleitend
aufgenommen und liegen mit einer ersten Stirnfläche an einer in Richtung des ersten
Gehäusedeckels weisenden Stirnfläche der Wellen an und werden über eine zweite rückseitige
Stirnfläche jeweils mit Druck beaufschlagt. Auf den ersten Lagerkörper wird die Gegenkraft
über ein zwischen dem Lagerkörper und dem Zwischendeckel ausgebildetes Druckfeld aufgebracht.
[0004] Die vorbekannte Lösung zur Axialkraftkompensation durch einen Kompensationskörper
hat den Nachteil, dass der Kompensationskörper, der nur durch die Reibkräfte zwischen
ihm und der Welle mitgenommen wird, in seiner Lagerung verkanten kann. In der Folge
kann es an dieser Stelle zu fortgesetzter Reibung und zur Beschädigung und/oder zum
Totalausfall der Maschine kommen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die aus inneren hydraulischen und mechanischen
Kräften resultierenden Axialkräfte, welche auf Zahnräder einer Zahnradmaschine wirken,
verschleißarm zu kompensieren und somit die Ausfallsicherheit der Zahnradmaschine
zu erhöhen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine hydraulische Zahnradmaschine mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß hat die Zahnradmaschine ein Gehäuse, in dem zwei miteinander kämmende
und insbesondere schrägverzahnte Zahnräder aufgenommen sind. Diese sind axial mit
Axialflächen zwischen im Gehäuse aufgenommenen Lagerkörpern und radial auf jeweils
einer in den Lagerkörpern aufgenommenen Welle gelagert. Im Betrieb der Zahnradmaschine
wirken sowohl mechanische als auch hydraulische Kräfte auf die Zahnräder. Daraus resultiert
für zumindest ein Zahnrad eine axiale Kraftkomponente. Ein koaxial zur Welle angebrachter
Kompensationskörper wirkt der axialen Kraftkomponente entgegen. Der Kompensationskörper
und die Welle sind erfindungsgemäß drehfest miteinander verbunden.
[0009] Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Welle den Kompensationskörper aufgrund der
drehfesten Verbindung definiert mitnimmt. Ein, wie im eingangs erläuterten Stand der
Technik auftretender Verschleiß durch Gleitreibung zwischen dem Kompensationskörper
und der Welle, ist hier nicht mehr gegeben. Hierdurch wird das Risiko des Verkantens
und Fressens des Kompensationskörpers minimiert. Damit sinkt die Ausfallwahrscheinlichkeit
der Zahnradmaschine.
[0010] Eine vorteilhafte Ausführung der drehfesten Verbindung zwischen der Welle und dem
Kompensationskörper ist formschlüssig.
Die formschlüssigen Geometrien sind effizient zu montieren und liefern damit bei geringem
Aufwand eine verlässliche, drehfeste Verbindung.
[0011] Ein besonders einfach zu fertigendes Ausführungsbeispiel der formschlüssigen Verbindung
hat einen Kupplungsvorsprung, der an einem Endabschnitt der Welle oder des Kompensationskörpers
ausgebildet ist und in eine entsprechende Kupplungsaufnahme am benachbarten Endabschnitt
des Kompensationskörpers oder der Welle eingreift.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführung ist zwischen der Welle und dem Kompensationskörper
ein Kupplungsstück angeordnet.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel hat dabei einerseits einen Kupplungsvorsprung, der am Endabschnitt
der Welle oder am benachbarten Kupplungsstück angeordnet ist und in eine entsprechende
Kupplungsaufnahme am Kupplungsstück oder am Endabschnitt der Welle eingreift, und
andererseits einen Kupplungsvorsprung am Kupplungsstück oder am benachbarten Endabschnitt
des Kompensationskörpers, der in eine entsprechende Kupplungsaufnahme am Endabschnitt
des Kompensationskörpers oder des Kupplungsstückes, eingreift.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der drehfesten Verbindung mit einem Kupplungsstück
ist eine Kreuzschlitzkupplung. Vorteilhaft ist hierbei, dass ein axialer Versatz zwischen
der Welle und dem Kompensationskörper ausgeglichen werden kann.
[0015] Um die Welle und den Kompensationskörper vor Verschleiß zu schützen und sie im Falle
von Verschleiß auf einfache Weise warten zu können, sind an den Endabschnitten der
Welle und/oder des Kompensationskörpers der Kupplungsvorsprung und/oder die Kupplungsaufnahme
lösbar montiert.
Im Betrieb auftretende Reibung zwischen den Kupplungspartnern verschleißt dadurch
nicht die Welle und den Kompensationskörper. Stattdessen stehen lösbare Ersatzteile
in Kontakt, die bei Bedarf oder bei Verschleiß leicht auszuwechseln sind.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass viele Kontaktflächen in Wirkverbindung
stehen, wobei zueinander korrespondierende Kupplungsvorsprünge und Kupplungsaufnahmen
jeweils als Vielflach gestaltet sind.
[0017] Eine fertigungstechnisch besonders einfache Ausführung und damit günstige Variante
des Vielflachs ist ein Zweiflach.
[0018] Einem Verkanten und Fressen des Kompensationskörpers in seiner Lagerung kann entgegengewirkt
werden, indem man ihn in einem Gleitlager aufnimmt.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführung dieses Gleitlagers besteht aus einem Trockengleit-Verbundwerkstoff.
Vorteilhaft ist hier, dass nicht geschmiert werden muss und dennoch ausreichende Gleitfähigkeit
zwischen Gleitlager und Kompensationskörper existiert.
[0020] Wird zumindest eine Schmiernut eingesetzt, ist der Kompensationskörper zudem besser
im Gleitlager zentriert.
Die durch Schmierung und Schmiernut erzielte bessere Zentrierung und reibungsminimierte
Lagerung des Kompensationskörpers im Gleitlager resultieren in mehr Laufruhe und einem
vermindertem Risiko des Verkantens und Fressens des Kompensationskörpers im Lager.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt einer vereinfachten Darstellung einer Zahnradmaschine gemäß
einem Ausführungsbeispiel;
Figur 2 eine Seitenansicht einer vereinfachten Darstellung von Lagerkörpern und Zahnrädern
der Zahnradmaschine aus Figur 1;
Figur 3 einen Schnitt einer vereinfachten Darstellung einer drehfesten Verbindung
zwischen einem Kompensationskörper und einer Welle gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
aus Figur 1.
[0021] In Figur 1 ist in einem Längsschnitt eine als Zahnradmaschine 1 ausgebildete hydraulische
Arbeitsmaschine gemäß einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Diese weist ein Gehäuse
2 auf, das mittels zweier Gehäusedeckel 4 und 6 verschlossen ist, wobei zwischen Gehäusedeckel
6 und Gehäuse 2 ein Lagerdeckel 7 angeordnet ist. Der in der Figur 1 rechte Gehäusedeckel
4 ist von einer ersten Welle 8 durchgriffen, auf der drehfest ein erstes Zahnrad 10
innerhalb des Maschinengehäuses 2 angeordnet ist. Das erste Zahnrad 10 steht mit einem
zweiten Zahnrad 12 über eine Schrägverzahnung 14 in Eingriff, wobei das Zahnrad 12
auf einer zweiten Welle 16 drehfest angeordnet ist. Die erste und zweite Welle 8 und
16 sind jeweils in zwei Gleitlagern 18, 20 und 22, 24 gelagert. Die in der Figur 1
rechten Gleitlager 20, 24 sind dabei in einem Lagerkörper 26 und die in der Figur
1 linken Gleitlager 18, 22 in einem Lagerkörper 28 aufgenommen. Die Zahnräder 10 und
12 sind in Axialrichtung jeweils über eine erste Axialfläche 30, 32 auf dem in Figur
1 rechten Lagerkörper 26 und über jeweils eine zweite Axialfläche 34, 36 auf dem linken
Lagerkörper 28 gleitend gelagert. Gleitflächen zwischen den Zahnrädern 10, 12 und
den Lagerkörpern 26, 28 können zur Verringerung der Reibung mit einer Gleitbeschichtung,
wie MoS
2, Graphit oder PTFE versehen sein. Die Lagerkörper 26, 28 weisen jeweils mit einer
Stirnfläche 38, 40 zum Gehäusedeckel 4 bzw. zum Lagerdeckel 7 hin.
[0022] Der Gehäusedeckel 4 und der Lagerdeckel 7 sind über Zentrierbolzen 42a, 42b, 42c,
42d an dem Gehäuse 2 ausgerichtet. Der Gehäusedeckel 6 ist am Lagerdeckel 7 befestigt
und mit einer Dichtung gegenüber diesem abgedichtet. Der Gehäusedeckel 4 und der Lagerdeckel
7 sind jeweils über eine Gehäusedichtung 44a, 44b gegenüber dem Gehäuse 2 abgedichtet.
Des Weiteren ist eine Axialdichtung 46a, 46b jeweils in die Stirnflächen 38 und 40
der Lagerkörper 26 und 28 zur Trennung eines Hoch- von einem Niederdruckbereich der
Zahnradmaschine 1 eingebracht. Ein Wellendichtring 48 dichtet den Durchgriff der ersten
8 durch den in der Figur 1 rechten Gehäusedeckel 4 ab.
[0023] Figur 2 zeigt in einer Seitenansicht eine vereinfachte Darstellung von Zahnrädern
10, 12 und Lagerkörpern 26, 28 zur Erläuterung der in der Zahnradmaschine 1 aus Figur
1 im Betrieb im Wesentlichen durch die Schrägverzahnung 14 auftretenden hydraulischen
und mechanischen Kräfte. Eine Kraftkomponente einer hydraulischen Kraft wirkt bei
beiden Zahnrädern 10, 12 in die gleiche axiale Richtung, in der Figur 2 nach links.
Zusätzlich wirkt auf ein treibendes Zahnrad, das in der Figur 2 das obere Zahnrad
10 ist, eine Komponente der mechanischen Kraft in Wirkrichtung der hydraulischen Kraftkomponente
und auf ein angetriebenes Zahnrad, das in der Figur 2 das untere Zahnrad 12 ist, eine
mechanische Kraftkomponente entgegen der Wirkrichtung der hydraulischen Kraftkomponente.
Die hydraulischen und mechanischen Kraftkomponenten ergeben an beiden Zahnrädern 10,
12 jeweils eine resultierende axiale Kraftkomponente 47, 49 in die gleiche Richtung
(in Figur 2 nach links), allerdings mit einem unterschiedlichen Betrag.
[0024] Die mit den axialen Kraftkomponenten 47, 49 beaufschlagten Zahnräder 10 und 12 stützen
sich jeweils mit den Axialflächen 34 bzw. 36 an dem in der Figur 2 linken Lagerkörper
28 ab. Der rechte Lagerkörper 26 wird von den auf die Zahnräder 10, 12 wirkenden Axialkraftkomponenten
47, 49 nicht belastet.
[0025] Um den Verschleiß zwischen den Zahnrädern 10, 12 und dem linken Lagerkörper 28 zu
minimieren, werden die Wellen 8,16 der Zahnräder 10,12 mit einer axialen Kompensationskraft
50, 51 beaufschlagt, was in der Figur 2 mit gestrichelten Pfeilen gekennzeichnet ist.
Die Vorrichtung zum Aufbringen der axialen Kompensationskräfte 50, 51 wird anhand
Figur 3 erläutert.
[0026] In der Figur 3 sind der Einfachheit halber nur die Verhältnisse im linken Bereich
der Welle 16 aus Figur 1 dargestellt. Alle anhand Figur 3 erläuterten Zusammenhänge
gelten analog für die axiale Kraftkompensation im Bereich der Welle 8.
[0027] Im Lagerdeckel 7 ist koaxial zur Welle 16 eine Lagerbohrung 51 a ausgebildet, die
in Richtung des Deckels 6 zu einer Druckkammer 52 erweitert ist, die abschnittsweise
vom Deckel 6 begrenzt ist. In der Lagerbohrung 51 a ist ein Gleitlager 64 aufgenommen,
in dem ein Kompensationskörper 60 gleitend geführt ist. Das Druckmittel in der Druckkammer
52 wirkt auf eine Stirnfläche 56 des im Lagerdeckel 7 gelagerten Kompensationskörpers
60. Für ein tieferes Verständnis der Möglichkeiten der Druckbeaufschlagung dieser
Druckkammer 52, sei hier auf die nachveröffentlichte Anmeldung
10 2009 012 856 verwiesen.
[0028] Die Lagerung des Kompensationskörpers 60 ist bei diesem Ausführungsbeispiel vorteilhafter
Weise durch ein wartungsarmes Gleitlager 64 ausgeführt. Sehr gute Eigenschaften bieten
Gleitlager aus Trockengleit-Verbundwerkstoffen, deren Gleitschicht aus PTFE besteht.
Das Gleitlager 64 hat zwei Aufgaben zu erfüllen. Zum Einen die verschleißarme Lagerung
von Drehbewegungen des Kompensationskörpers 60 und zum Anderen die Lagerung seiner
sehr kleinen Bewegungen in axialer Richtung, die zum Aufbringen der axialen Kompensationskraft
51 notwendig sind. Des Weiteren hat das Gleitlager 64 zumindest eine Schmiernut 68.
Sie sorgt für einen geringeren Drehwiderstand und eine bessere Zentrierung des Kompensationskörpers
60 im Gleitlager 64.
[0029] Der Druck in der Druckkammer 52 und die Größe der Stirnfläche 56 bestimmen die axiale
Kompensationskraft 51, die am Kompensationskörper 60 angreift. Die benachbarten Endabschnitte
72 und 76 des Kompensationskörpers 60 und der Welle 16 stehen über ein Kupplungsstück
80 in drehfester Wirkverbindung. Diese Verbindung überträgt zum Einen die axiale Kompensationskraft
51 vom Kompensationskörper 60 auf die Welle 16 und zum Anderen die Drehbewegung der
Welle 16 auf den Kompensationskörper 60. Das Kupplungsstück 80 taucht stirnseitig
mit entgegen gesetzten Kupplungsvorsprüngen 82 und 84 in Kupplungsaufnahmen 86 und
88 der Endabschnitte 72, 76 des Kompensationskörpers 60 und der Welle 16 ein. Die
in Figur 3 gezeigte Verbindung ist beispielsweise als Federverbindung oder allgemein
als Zweiflach ausgebildet.
[0030] Erfindungsgemäß kann die Druckbeaufschlagung der Kompensationskörper 60, 62 sowohl
extern, als auch intern über Druckkanäle, zum Beispiel durch eine interne Verbindung
zur Hochdruckseite der Zahnradmaschine 1, erfolgen.
Der Kompensationskörper 60 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als etwa kreiszylindrischer
Kolben ausgeführt.
Die beschriebene Zahnradmaschine 1 ist als Zahnradpumpe oder -motor einsetzbar.
[0031] Die Anmelderin behält sich vor, auf die Art der Lagerung des Kompensationskörpers,
unabhängig von der Art der Verbindung der Welle mit dem Kompensationskörper eine Anmeldung
zu richten.
[0032] Soll ein geringer axialer Versatz zwischen dem Kompensationskörper 60 und der Welle
16 ausgeglichen werden, ist als Kupplungsausführung eine KreuzschlitzKupplung denkbar
(nicht gezeigt). Eine mögliche Ausführung ist dabei die Oldham-Kupplung.
[0033] Um einen Verschleiß von Kompensationskörper 60 und Welle 16, der durch Reibung zwischen
einerseits den Kupplungsaufnahmen 86, 88 des Kompensationskörpers 60 und der Welle
16 und andererseits dem Kupplungsstück 80 verursacht wird zu vermeiden, ist es auch
denkbar, die in Wirkverbindung miteinander in Kontakt stehenden Oberflächen als lösbare
Aufsätze für die Welle 16 und den Kompensationskörper 60 zu gestalten (nicht gezeigt).
Im Verschleißfall müssen somit nicht die Welle 16 und/oder der Kompensationskörper
60 ausgetauscht werden, sondern der Austausch beschränkt sich auf jeweils den Aufsatz
am Kompensationskörper 60 und/oder an der Welle 16.
[0034] Auf ein oben genanntes Kupplungsstück 68 kann auch verzichtet werden, indem der Kompensationskörper
60 und die Welle 16 so ausgebildet sind, dass ein an einem der Bauteile angeordneter
Kupplungsvorsprung in eine Kupplungsaufnahme am anderen Bauteil eingreift.
[0035] Weitere drehfeste Verbindungen sind denkbar. So kann die drehfeste Verbindung zwischen
Kompensationskörper und Welle neben dem im Stand der Technik beschriebenen Reibschluss
auch stoffschlüssig gestaltet sein. Es ist beispielsweise vorstellbar, die Drehfestigkeit
durch eine Schweißverbindung oder eine Klebeverbindung herzustellen. Ebenfalls ist
eine einstückige Ausführung des Kompensationskörpers zusammen mit der Welle denkbar
(nicht gezeigt).
[0036] Abweichend von der in Figur 2 gezeigten Unterkompensation, bei der die axialen Kompensationskräfte
50, 51 kleiner als die axialen Kraftkomponenten 47, 49 sind, kann bei der erfindungsgemäßen
Zahnradmaschine auch eine exakte Kompensation, bei der die axialen Kompensationskräfte
50, 51 gleich den axialen Kraftkomponenten 47, 49 sind, oder eine Überkompensation,
bei der die axialen Kompensationskräfte 50, 51 größer als die axialen Kraftkomponenten
47, 49 sind, erfolgen.
[0037] Durch die wie vorstehend erläutert unterschiedlich einstellbaren Gegenkräften 50,
51 sind unterschiedliche Formen der Axialspaltkompensation realisierbar. Wird die
Zahnradmaschine 1 aus Figur 1 beispielsweise als Zahnradmotor eingesetzt, kann das
Anlaufverhalten positiv beeinflusst werden.
[0038] Die Wirkungsweise der vorstehend erläuterten Axialspalt- und Axialkraftkompensation
ist unabhängig von der Bauart der eingesetzten Lagerelemente und ist daher bei allen,
für die axiale Abdichtung von Zahnradmaschinen geeigneten Bauelementen anwendbar.
Gleiches gilt auch für die Art der Verzahnung und deren Parameter. Eine derartige
Axialspalt- und Axialkraftkompensation ist sowohl in Außenals auch in Innenzahnradmaschinen
einsetzbar.
[0039] Offenbart ist eine Zahnradmaschine mit Gehäuse, in dem zwei miteinander kämmende
und insbesondere schrägverzahnte Zahnräder aufgenommen sind. Diese sind axial mit
Axialflächen zwischen im Gehäuse aufgenommenen Lagerkörpern und radial auf jeweils
einer in den Lagerkörpern aufgenommenen Welle gelagert. Im Betrieb der Zahnradmaschine
wirken sowohl mechanische als auch hydraulische Kräfte auf die Zahnräder. Daraus resultiert
für zumindest ein Zahnrad eine axiale Kraftkomponente. Ein koaxial zur Welle angebrachter
Kompensationskörper wirkt der axialen Kraftkomponente entgegen. Der Kompensationskörper
und die Welle sind erfindungsgemäß drehfest miteinander verbunden.
1. Hydraulische Zahnradmaschine mit einem Gehäuse (2), in dem zwei miteinander kämmende
und insbesondere schrägverzahnte Zahnräder (10, 12) aufgenommen sind, die axial mit
Axialflächen (30, 32, 34, 36) zwischen im Gehäuse (2) aufgenommenen Lagerkörpern (26,
28) und radial mit jeweils einer in den Lagerkörpern (26, 28) aufgenommenen Welle
(8, 16) gelagert sind, wobei auf zumindest ein Zahnrad (10, 12) eine axiale Kraftkomponente
(47, 49) einer aus im Betrieb der Zahnradmaschine (1) auftretenden hydraulischen und
mechanischen Kräften resultierenden Kraft wirkt, und wobei koaxial zu der Welle (8,
16) des mit der axialen Kraftkomponente (47, 49) beaufschlagten Zahnrades (10, 12)
jeweils ein Kompensationskörper (60, 62) zum Beaufschlagen der Welle (8, 16) mit einer
axialen Kompensationskraft (50, 51) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kompensationskörper (60, 62) und die jeweilige Welle (8, 16) drehfest miteinander
verbunden sind.
2. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 1, wobei die Verbindung zwischen dem Kompensationskörper
(60, 62) und der Welle (8, 16) formschlüssig ist.
3. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 2, wobei ein Kupplungsvorsprung an der Welle oder am
Kompensationskörper in eine entsprechende Kupplungsaufnahme am Kompensationskörper
oder der Welle eingreift.
4. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 2, wobei die Welle (8, 16) und der Kompensationskörper
(60, 62) über ein Kupplungsstück (80, 81) verbunden sind.
5. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 4, wobei ein Kupplungsvorsprung der Welle oder ein
Kupplungsvorsprung (84) des Kupplungsstückes (80, 81) in eine entsprechende Kupplungsaufnahme
des Kupplungsstückes oder in eine entsprechende Kupplungsaufnahme (88) der Welle (16)
eingreift, und wobei ein Kupplungsvorsprung (82) des Kupplungsstückes (80, 81) oder
ein Kupplungsvorsprung des Kompensationskörpers in eine entsprechende Kupplungsaufnahme
(86) des Kompensationskörpers (60, 62) oder in eine entsprechende Kupplungsaufnahme
des Kupplungsstückes eingreift.
6. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 5, wobei der Kompensationskörper und die Welle durch
eine Kreuzschlitzkupplung verbunden sind.
7. Zahnradmaschine gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei der Kupplungsvorsprung und/oder
die Kupplungsaufnahme lösbar am Kompensationskörper und/oder an der Welle montiert
sind/ist.
8. Zahnradmaschine gemäß einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei die zwischen dem Kupplungsvorsprung
(82, 84) und der Kupplungsaufnahme (86, 88) wirkenden Kräfte, über an einem Vielflach
(80) ausgebildete Oberflächen übertragen werden.
9. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 8, wobei der Vielflach als Zweiflach (80) ausgestaltet
ist.
10. Zahnradmaschine gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kompensationskörper
(60, 62) über ein Gleitlager (64, 66) gelagert ist.
11. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 10, wobei das Gleitlager (64, 66) aus einem Trockengleit-Verbundwerkstoff
besteht.
12. Zahnradmaschine gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei das Gleitlager (64, 66) in einer
Innenfläche zumindest eine Schmiernut (68, 70) hat.