[0001] Die Erfindung geht aus von einem Behälter für strahlgetriebene Flugkörper. Derartige
Behälter dienen üblicherweise dem Transport, Schutz und Abschuss von strahlgetriebenen
Flugkörpern insbesondere von vertikal startenden Flugkörpern.
[0002] Strahlgetriebene Flugkörper, beispielsweise Raketen, werden auf unterschiedliche
Weise abgeschossen. Beispielsweise erfolgt der Abschuss an Bord eines Schiffes oder
an Land vom Boden aus. Da ein Antriebsstrahl eines strahlgetriebenen Flugkörpers in
der Regel große Impulse und hohe Temperaturen aufweist, ist es häufig erforderlich,
den Antriebsstrahl derart umzulenken, dass weder der startende Flugkörper in seiner
Funktion beeinträchtigt wird noch eine unerwünschte Schädigung des Umfeldes des startenden
Flugkörpers eintritt. Wird beispielsweise der Antriebsstrahl eines vertikal startenden
Flugkörpers nicht umgelenkt, so trifft dieser mit hohem Druck auf den Boden auf und
breitet sich dort in alle Richtungen aus. Dabei werden lose Teile, wie beispielsweise
Steine, unkontrolliert durch die Gegend geschleudert und können den Flugkörper selbst
oder andere Gegenstände beschädigen. Zudem kann es aufgrund der heißen Abgase des
Antriebsstrahls zu einer zu hohen Temperaturbelastung kommen. Ferner wird die Umgebung
durch chemisch aggressive Rückstände des Antriebsstrahles kontaminiert.
[0003] Da Flugkörper häufig aus einer Startvorrichtung abgeschossen werden, welche mehr
als einen Behälter mit darin angeordnetem Flugkörper enthält, besteht zudem die Gefahr,
dass beim Start eines Flugkörpers die umliegenden Behälter durch unkontrolliert durch
die Gegend geschleuderte Gegenstände, die Hitzeeinwirkung oder chemische Rückstände
des Antriebstrahles beeinträchtigt werden.
[0004] Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Sachverhalte wurde bislang an die häufig
als Startplattform bezeichnete Startvorrichtung ein Strahlabweiser angebracht, der
in der Regel aus einer Stahlplatte besteht. Der Strahlabweiser wird derart ausgerichtet,
dass die Antriebsstrahlen von aus der Startvorrichtung heraus abgeschossenen Flugkörpern
ohne vorherige Ablenkung auf den Strahlabweiser treffen, von diesem umgelenkt werden
und in dieser Weise von der Startvorrichtung weggeführt werden. Der Strahlabweiser
ist offensichtlich derart auszulegen, dass er den Impulsen und Hitzebelastungen bei
Flugkörperabschüssen standhält. Dies bedingt eine Konstruktion mit vergleichsweise
großem Gewicht, welche aufwändig zu positionieren ist. Selbst wenn Startvorrichtung
und Strahlabweiser, wie beispielhaft in Figur 1 dargestellt, in einen Lastkraftwagen
integriert sind, ist die Umpositionierung der Startvorrichtung somit umständlich.
[0005] Zudem wird der Strahlabweiser in der Regel mehrfach verwendet, was Kontaminationen
und Beschädigungen nach sich zieht, sodass eine regelmäßige Instandsetzung des Strahlabweisers
erforderlich ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine aufwandsgünstige
Möglichkeit zur Umlenkung des Antriebsstrahls des Flugkörpers zur Verfügung zu stellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Behälter für einen strahlgetriebenen Flugkörper,
welcher eine Strahlumlenkvorrichtung mit einer Strahleintrittsöffnung und einer Strahlaustrittsöffnung
aufweist, wobei die Strahleintrittsöffnung und die Strahlaustrittsöffnung über einen
Strömungskanal miteinander verbunden sind und in dem Strömungskanal wenigstens eine
Ablenkvorrichtung angeordnet ist.
[0008] Da die Strahlumlenkvorrichtung mit dem Behälter für den strahlgetriebenen Flugkörper,
welcher häufig auch als Kanister bezeichnet wird, eine Einheit bildet, wird sie genauso
wie der Behälter nach dem Abschuss des Flugkörpers entsorgt. Die Strahlumlenkvorrichtung
kann somit im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Strahlabweiser in seiner Festigkeit
für einen einmaligen Gebrauch ausgelegt werden. Dies erlaubt eine Leichtbauweise der
Strahlumlenkvorrichtung. Zudem entfällt eine aufwändige Reinigung kontaminierter Bauteile
oder eine Reparatur von Bauteilen. Zudem können Startvorrichtungen mit darin angeordneten
Behältern beziehungsweise Flugkörpern einfacher positioniert oder umpositioniert werden.
Die Handhabung wird ferner erleichtert durch eine Reduktion des Bauraums, den der
erfindungsgemäße Behälter gegenüber einem System mit dem oben beschriebenen Strahlabweiser
ermöglicht.
[0009] Im Hinblick auf mobile Systeme hat sich gezeigt, dass die Erfindung gegenüber einem
mobilen System mit Strahlabweiser eine erhöhte Betriebssicherheit ermöglicht, da eine
hydraulisch oder mechanisch angetriebene komplexe Mimik für den zum Transport weg
zu klappenden Strahlabweiser entfallen kann.
[0010] Die jeweilige Strahlumlenkvorrichtung kann bei dem erfindungsgemäßen Behälter einfach
an den in dem Behälter angeordneten Flugkörper angepasst werden. Ein Flugkörper eines
anderen Typs wird bereits im Zuge der Fertigung in einem Behälter mit einer anderen,
für diesen Flugkörper optimierten Strahlumlenkvorrichtung angeordnet. Infolgedessen
können bei Verwendung des erfindungsgemäßen Behälters verschiedene Flugkörpertypen
einfach mit derselben Startvorrichtung abgeschossen werden, ohne dass ein Strahlabweiser
oder ähnliches angepasst werden muss.
[0011] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Strahleintrittsöffnung
und die Strahlaustrittsöffnung auf verschiedenen Seiten der Strahlumlenkvorrichtung
angeordnet sind, vorzugsweise auf gegenüberliegenden Seiten. Hierdurch kann die mechanische
Belastung auf die Strahlumlenkvorrichtung verringert und damit deren Masse reduziert
werden.
[0012] Eine Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der Strömungskanal wenigstens
abschnittsweise gekrümmt oder abgewinkelt ist und die wenigstens eine Ablenkvorrichtung
gebildet ist aus zumindest einem Teil der Wandungsfläche des Strömungskanals. In der
Praxis hat sich dabei ein Krümmen oder Abwinkeln des Strömungskanals um 10° bis 30°,
vorzugsweise um 15° bis 25°, bewährt.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine in dem Strömungskanal angeordnete Keilfläche
zur mindest teilweisen Ablenkung eines Antriebsstrahles des Flugkörpers vor. Die Keilfläche
greift unter einem definierten Winkel über eine vorgegebene Länge hinweg und bis zu
einer vorgegebenen Position, welche als Eingriff bezeichnet wird, in den Abtriebsstrahl
ein und verändert in dieser Weise unter anderem die Richtung des Antriebsstrahles.
Der Eingriff kann dabei teilweise oder ganz innerhalb des Antriebsstrahles liegen
oder sich auch darüber hinaus erstrecken. Liegt der Eingriff nur teilweise innerhalb
des Antriebsstrahles, so wird nur ein Teil des Antriebsstrahles durch die Teilfläche
abgelenkt. Auf diese Weise kann eine größere Aufweitung des Antriebsstrahles erreicht
werden, was wiederum eine verringerte Wechselwirkung mit der Umgebung zur Folge hat,
sodass beispielsweise bei unverfestigtem Untergrund lockerer Boden oder gelockerte
Steine in geringerem Ausmaß weggeschleudert werden. Die Geometrie der Keilfläche und
der durch sie bewirkten Führung des Antriebsstrahls kann dahingehend optimiert werden,
dass die Belastung, insbesondere die Druckbelastung und Reaktionskräfte, auf dem Behälter
minimiert ist. In der Praxis hat sich eine Keilfläche bewährt, die mit einer Längsachse
des Behälters einen Schnittwinkel von 10° bis 50° bildet. Als vorteilhaft hat sich
eine Keilfläche erwiesen, die sich in Längsrichtung des Behälters gemessen über eine
Länge von 20 cm bis 50 cm, bevorzugt über eine Länge von 30 cm bis 35 cm erstreckt.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante sind zwei voneinander beabstandete und
an die Keilfläche angrenzende Seitenflächen vorgesehen, welche mit der Längsachse
des Behälters einen Schnittwinkel von 0° bis 20° bilden, wobei vorzugsweise ein Schnittwinkel
von 0° vorgesehen ist. Ist hingegen ein von 0° verschiedener Schnittwinkel vorgesehen,
sind die Seitenflächen derart ausgerichtet, dass deren Abstand von der Längsachse
in Richtung auf die Strahlaustrittsöffnung hin zunimmt. Da die Umlenkung des Antriebsstrahles
auf einem Zusammenwirken aller Berandungsflächen des Strömungskanales beruht, kann
mit Hilfe der Seitenflächen ein Überdruckgebiet und ein Unterdruckgebiet in der Strahlumlenkvorrichtung
generiert und durch die Kombination des Überdruckgebiets mit dem Unterdruckgebiets
die Umlenkwirkung verbessert werden. Zur Ausbildung des Unterdruckgebietes kann vorgesehen
sein, dass die Seitenflächen in einen Aufweitungsraum münden, welcher einen gegenüber
einem von den Seitenflächen begrenzten Raum vergrößerten Querschnitt aufweist.
[0015] In der Praxis haben sich Seitenflächen bewährt, welche im Wesentlichen senkrecht
zu der Keilfläche verlaufen.
[0016] Zweckmäßigerweise können an der Strahlumlenkvorrichtung, und dort vorzugsweise auf
der Seite der Strahlaustrittsöffnung, Steckverbindungen für eine Kontaktierung des
Behälters, ein Überdruckventil, eine Feuchtigkeitsanzeige oder ein an sich bekannter
Kurbelzugang vorgesehen sein.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist die Strahlumlenkvorrichtung
hermetisch gegenüber der Umgebung des Behälters abgedichtet.
[0018] Es hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Behälter, beziehungsweise Kanister,
Startvorgänge von in dem Behälter angeordneten Flugkörpern realisiert werden können,
bei welchen sehr geringe Reaktionskräfte auf die Startvorrichtung ausgeübt werden.
[0019] Die für die Strahlumlenkvorrichtung verwendeten Materialien sind offensichtlich derart
zu wählen, dass sie den beim Start eines Flugkörpers vorherrschenden Temperaturen
standhalten. Zumindest die Ablenkvorrichtungen, beispielsweise Keilflächen oder Wandungsflächen
des Strömungskanals, werden vorzugsweise aus einem feuerfesten Material gefertigt.
Sollte es zu einem Störfall, wie beispielsweise einem Hangfire kommen, bei dem ein
Flugkörper im Behälter verbleibt, so ist die Verwendung feuerfesten Materials besonders
geschickt, um größere Beschädigungen zu verhindern
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Soweit zweckdienlich
sind hierin gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- Fig. 1
- Lastkraftwagenbasierte Startvorrichtung mit einem Strahlabweiser gemäß dem Stand der
Technik.
- Fig. 2
- Teildarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Behälters
in schematischer Darstellung.
- Fig. 3
- Schematische Teilschnittdarstellung durch das Ausführungsführungsbeispiel der Fig.
2.
- Fig. 4
- Schematische Schnittdarstellung durch ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Behälters.
- Fig. 5
- Perspektivische Detaildarstellung der Strahlumlenkvorrichtung des Behälters aus Fig.
4.
- Fig. 6
- Schematische Schnittdarstellung durch die Strahlumlenkvorrichtung aus Fig. 5 entlang
A-A.
[0021] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine auf einem Lastkraftwagen angeordnete
Startvorrichtung 70 für strahlgetriebene Flugkörper gemäß dem Stand der Technik. Die
Startvorrichtung 70 ist für einen vertikalen Abschuss von in konventionellen Behältern
72a, 72b angeordneten, strahlgetriebenen Flugkörpern ausgelegt. Bei dem Start eines
in einem Behälter 72a, 72b angeordneten Flugkörpers tritt der Antriebsstrahl unten
aus dem Behälter 72a, 72b aus und trifft auf einen Strahlabweiser 74, welcher den
Antriebsstrahl nach hinten umlenkt und in dieser Weise eine Beeinträchtigung der Behälter
72a, 72b durch aufgeschleuderte Gegenstände, Hitzeeinwirkung oder chemische Kontamination
in der oben beschriebenen Weise verringert.
[0022] Die Fig. 2 und 3 zeigen in einer schematischen Teilperspektivdarstellung, beziehungsweise
einem schematischen Teilschnitt, ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Behälters 1. An diesen ist eine Strahlumlenkvorrichtung 5 angeflanscht. Die Strahlumlenkvorrichtung
5 weist eine Strahleintrittsöffnung 23 auf, welche, wie in Fig. 3 erkennbar ist, einer
Düse eines in dem Behälter 1 angeordneten Flugkörpers 3 zugewandt ist. Eine Strahlaustrittsöffnung
25 ist auf einer der Strahleintrittsöffnung 23 gegenüberliegenden Seite der Strahlumlenkvorrichtung
5 angeordnet.
[0023] Die Strahleintrittsöffnung 23 und die Strahlaustrittsöffnung 25 sind über einen Strömungskanal
27 miteinander verbunden. Wie Fig. 3 entnommen werden kann, ist der Strömungskanal
27 gekrümmt ausgeführt, sodass eine Wandungsfläche 29 des Strömungskanals eine Ablenkvorrichtung
für einen Antriebsstrahl des Flugkörpers 3 bildet. Im Falle eines Startvorgangs des
Flugkörpers 3 würde somit dessen Antriebsstrahl durch die Wandungsfläche 29 des Strömungskanals
27 in der Darstellung der Fig. 3 nach oben abgelenkt werden. Die Wandungsfläche 29
des Strömungskanals 27 ist im vorliegenden Beispiel aus einem feuerfesten Material
gebildet.
[0024] Die Strahlaustrittsöffnung 25 ist mit einem Deckel 13 versehen, welcher Sollbruchstellen
15 aufweist. Bei einem Start des Flugkörpers 3 wird somit der Deckel 13 durch den
Antriebsstrahl geöffnet, sodass dieser entweichen kann. Als Sicherheitsmaßnahme ist
ein Überdruckventil an der Strahlumlenkvorrichtung 5 vorgesehen.
[0025] Für die Montage des Behälters 1 an einer Startvorrichtung sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Zentrierbolzen 19 sowie ein Verriegelungszapfen 21 vorgesehen. Zweckmäßiger Weise
ist an der Seite der Strahtaustrittsöffnung 25 eine Feuchtigkeitsanzeige 7 sowie ein
an sich bekannter Kurbelzugang 9 angeordnet. Auf diese Weise bleiben die Feuchtigkeitsanzeige
und der Kurbelzugang bei einer Montage des Behälters 1 in einer Startvorrichtung zugänglich
beziehungsweise einsehbar.
[0026] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Behälters in
schematischer Darstellung. Zu Illustrationszwecken ist in dem dargestellten Behälter
51 wiederum ein Flugkörper 3 angeordnet. Wie der schematischen Schnittdarstellung
der Fig. 4 entnommen werden kann, ist an den dem rechten Ende des Behälters wiederum
eine Strahlumlenkvorrichtung 50 angeflanscht.
[0027] Fig. 5 zeigt schematisch eine vergrößerte Projektionsdarstellung dieser Strahlumlenkvorrichtung
50 aus Fig. 4. Eine schematische Schnittdarstellung durch diese Strahlumlenkvorrichtung
50 entlang der Linie A-A aus Fig. 5 ist in Fig. 6 wiedergegeben. Wie den Fig. 5 und
6 zu entnehmen ist, ist in dem Strömungskanal 27 der Strahlumlenkvorrichtung 50 eine
Keilfläche 52 angeordnet, welche mit einer Längsachse 60 des Behälters 51 einen Schnittwinkel
a bildet, welcher vorzugsweise im Bereich von 10° bis 50° liegt. Am linken Bildrand
ist in Fig. 6 eine Düse des Flugkörpers 3 angedeutet. Die Keilfläche 52 ragt demnach
in einen von dem Flugkörper 3 ausgesandten Antriebsstrahl hinein und zwar um einen
sogenannten Eingriff 55. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel greift dieser Eingriff
nur teilweise in den Antriebsstrahl ein. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar,
dass sich dieser Eingriff über den Antriebsstrahl hinaus erstreckt.
[0028] Wird der Flugkörper 3 gestartet, gelangt der Antriebsstrahl durch eine Strahleintrittsöffnung
56 in den Strömungskanal 27, wird dort teilweise von der Keilfläche 52 abgelenkt und
tritt durch die Strahlaustrittsöffnung 58 aus der Strahlumlenkvorrichtung 50 heraus.
[0029] Der teilweise Eingriff der Keilfläche 52 in den Antriebsstrahl bewirkt vorliegend
eine starke Aufweitung des Antriebsstrahls, was eine verringerte Wechselwirkung des
Antriebsstrahls mit der Umgebung zur Folge hat. Insbesondere wird loser Untergrund
wie Steine weniger stark aufgewirbelt. Die Gefahr einer Beschädigung des Behälters
51 oder anderer in der Umgebung befindlicher Gegenstände wird somit verringert.
[0030] Wie Fig. 5 zeigt, weist die Strahlumlenkvorrichtung 50 zwei voneinander beabstandete
Seitenflächen 54 auf, welche vorliegend parallel zur Längsachse 60 des Behälters 51
verlaufen. Weiterhin verlaufen die Seitenflächen 54 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
senkrecht zu der Keilfläche 52. Die Seitenflächen 54 münden in einen Aufweitungsraum
53, welcher gegenüber dem von den Seitenflächen begrenzten Raum einen vergrößerten
Querschnitt aufweist. Strömt der Antriebsstrahl durch den Strömungskanal 27 ergibt
sich somit eine Kombination eines Überdruckgebietes mit einem Unterdruckgebietes,
wodurch die Umlenkwirkung verbessert wird. Zudem kann mit der beschriebenen Ausgestaltung
der Strahlumlenkvorrichtung bewirkt werden, dass der Antriebsstrahl mit einem größtmöglichen
Ausströmquerschnitt aus der Strahlumlenkvorrichtung heraustritt.
[0031] Bei einer Verwendung der Strahlumlenkvorrichtung 50 gemäß den Darstellungen der Fig.
4 bis 6 wird aufgrund der gewählten Positionierung und Geometrie der Strahlumlenkvorrichtung
50 zudem ein schützender Sekundärluftwirbel induziert, welcher die Startvorrichtung
vor Hitzeeinwirkung und chemischer Kontamination schützt.
[0032] In Analogie zur Strahlenumlenkvorrichtung 5 aus den Fig. 2 und 3, kann die Strahlenumlenkvorrichtung
50 des Ausführungsbeispiels der Fig. 4 bis 6 an der Strahlaustrittsöffnung 58 mit
einem Sollbruchstellen aufweisenden Deckel versehen werden. Weiterhin können in analoger
Weise Steckeranschlüsse, ein Überdruckventil, eine Feuchtigkeitsanzeige oder ein Kurbelzugang
vorgesehen werden. Ferner kann der Behälter 51 mit geeigneten Zentrierbolzen und/oder
Verriegelungszapfen versehen werden.
[0033] Wie die Ausführungsbeispiele der Fig. 2 bis 6 zeigen, kann die Strahlumlenkvorrichtung
5, 50 mit einer vergleichsweise geringen Bauhöhe ausgeführt werden, sodass die Handhabung
des Behälters durch das Vorsehen der Strahlumlenkvorrichtung nicht beeinträchtigt
wird.
[0034] Sofern eine Reduzierung von auf den Behälter wirkenden Kräften gewünscht ist, kann
dies dadurch erreicht werden, dass für die Strahlumlenkvorrichtung, oder einen Teil
von ihr, eine Anlagefläche oder Halterung in der Startvorrichtung vorgesehen wird.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Behälter
- 3
- Flugkörper
- 5
- Strahlumlenkvorrichtung
- 7
- Feuchtigkeitsanzeige
- 9
- Kurbelzugang
- 11
- Überdruckventil
- 13
- Deckel auf Strahlaustrittsöffnung
- 15
- Sollbruchstelle
- 17
- Steckeranschluss
- 19
- Zentrierbolzen
- 21
- Verriegelungszapfen
- 23
- Strahleintrittsöffnung
- 25
- Strahlaustrittsöffnung
- 27
- Strömungskanal
- 29
- Wandungsfläche Strömungskanal
- 50
- Strahlumlenkvorrichtung
- 51
- Behälter
- 52
- Keilfläche
- 53
- Aufweitungsraum
- 54
- Seitenfläche
- 55
- Eingriff
- 56
- Strahleintrittsöffnung
- 58
- Strahlaustrittsöffnung
- 60
- Längsachse Behälter
- 70
- Starvorrichtung auf Lastkraftwagen
- 72a
- Behälter
- 72b
- Behälter
- 74
- Strahlabweiser
- α
- Schnittwinkel
1. Behälter (1; 51) für einen strahlgetriebenen Flugkörper (3)
gekennzeichnet durch
eine Strahlumlenkvorrichtung (5; 50) mit einer Strahleintrittsöffnung (23; 56) und
einer Strahlaustrittsöffnung (25; 58), welche über einen Strömungskanal (27) miteinander
verbunden sind, wobei in dem Strömungskanal (27) wenigstens eine Ablenkvorrichtung
(29; 52) angeordnet ist.
2. Behälter (1:51) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strahleintrittsöffnung (23; 56) und die Strahlaustrittsöffnung (25; 58) auf verschiedenen
Seiten der Strahlumlenkvorrichtung (5; 50) angeordnet sind, vorzugsweise auf gegenüberliegenden
Seiten.
3. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungskanal (27) wenigstens abschnittsweise gekrümmt oder abgewinkelt ist
und die wenigstens eine Ablenkvorrichtung (29) gebildet ist aus zumindest einem Teil
einer Wandungsfläche (29) des Strömungskanals (27).
4. Behälter (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet dass der Strömungskanal (27) um 10° bis 30° gekrümmt oder abgewinkelt ist, vorzugsweise
um 15° bis 25°.
5. Behälter (51) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
gekennzeichnet durch
eine in dem Strömungskanal (27) angeordnete Keilfläche (52) zur zumindest teilweisen
Ablenkung eines Antriebsstrahles des Flugkörpers (3).
6. Behälter (51) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
die Keilfläche (52) mit einer Längsachse (60) des Behälters (51) einen Schnittwinkel
(α) von 10° bis 50° bildet.
7. Behälter (51) nach einem der Ansprüche 5 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Keilfläche (52) sich in Längsrichtung des Behälters (51) gemessen über eine Länge
von 20 cm bis 50 cm, insbesondere von 30 cm bis 35 cm, hinweg erstreckt.
8. Behälter (51) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
gekennzeichnet durch
zwei voneinander beabstandete und an die Keilfläche (52) angrenzende Seitenflächen
(54), welche mit der Längsachse (60) einen Schnittwinkel von 0° bis 20° bilden, vorzugsweise
einen Schnittwinkel von 0°.
9. Behälter (51) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Seitenflächen (54) im Wesentlichen senkrecht zu der Keilfläche (52) verlaufen.
10. Behälter (51) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenflächen (54) in einen Aufweitungsraum (53) münden, welcher gegenüber einem
von den Seitenflächen (54) begrenzten Raum einen vergrößerten Querschnitt aufweist.