[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Münzerkennungsvorrichtung zum automatischen
Zählen, Sortieren und/oder Prüfen der Echtheit verschiedener Münzen. Des Weiteren
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum automatischen Zählen, Sortieren
und/oder Prüfen der Echtheit verschiedener Münzen.
[0002] Münzzähl-, Sortier- und/oder Prüfgeräte sowie Verfahren der vorbenannten Art sind
bekannt. So beschreibt die Druckschrift
DE 43 06 858 A1 der gleichen Anmelderin beispielsweise eine Vorrichtung zum Prüfen von Münzen auf
Richtigkeit, bei der eine Münze zwischen eine Sende- und eine Messspule geführt und
dort unter einer gewissen Verweildauer eingelegt wird, was zu Verzögerungen und einer
Geschwindigkeitsbegrenzung führt. Mit der Sendespule werden Wechselspannungen unterschiedlicher
Frequenz erzeugt und durch die Münze hindurch in die Messspule induziert. Die induzierten
Wechselspannungen werden digital aufgezeichnet und mit hinterlegten Normalspannungen
jeweiliger Münzen verglichen. Wenn die induzierte Spannung mit der hinterlegten Normalspannung
übereinstimmt, handelt es sich um eine echte, falls nicht, um eine gefälschte Münze.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Vorrichtungen und Verfahren zum Zählen, Sortieren und/oder
Prüfen der Echtheit verschiedener magnetisierbarer, beispielsweise ferrithaltiger
Münzen besteht folglich darin, dass sie zu langsam und/oder nicht genau genug messen.
Ein weiterer Nachteil bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren liegt in ihrer
Verschleiß- und Schmutzanfälligkeit.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt in Anbetracht der oben genannten Nachteile die Aufgabe
zugrunde, die bekannten Vorrichtungen und Verfahren zum Zählen, Sortieren und/oder
Prüfen der Echtheit magnetisierbarer Münzen schneller, zuverlässiger und zugleich
verschleiß- sowie schmutzresistenter zu machen.
[0005] Diese Aufgabe wird in einer eingangs genannten Münzerkennungsvorrichtung durch mindestens
einen Remanenzsensor zum Erfassen einer magnetischen Remanenz einer Münze gelöst.
[0006] In einem eingangs genannten Verfahren wird die Aufgabe gelöst, indem ein Remanenzsignal
einer Münze erfasst wird.
[0007] Diese Lösungen haben den Vorteil, dass Münzen, die wenigstens einen ferromagnetischen
Teilbereich aufweisen oder zur Gänze ferromagnetisch sind, bei einem einmaligen Durchlauf
durch ein Sensorfeld berührungslos mit Hilfe eines Remanenzsensors auf ihre Echtheit
geprüft werden können. Die berührungslose Messmethode des Remanenzsensors verringert
dessen Verschleiß und Verschmutzung.
[0008] Hinsichtlich der eingangs genannten Münzerkennungsvorrichtung kann die erfindungsgemäße
Lösung mit den folgenden weiteren jeweils für sich vorteilhaften Ausführungsformen
beliebig ergänzt und verbessert werden.
[0009] So kann gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Münzerkennungsvorrichtung vorgesehen sein, dass der Remanenzsensor an einer Münztransportstrecke
angeordnet ist, entlang der die Münze mit einer vorbestimmten Transportgeschwindigkeit
beförderbar ist. Die Münztransportstrecke kann eine für die Messung optimale Bahn
der Münze vorgeben. Auf einer vorgeschriebenen Bewegungsbahn kann insbesondere gewährleistet
sein, dass die Messung stets entlang einer Durchmesserlinie, einer zum Durchmesser
wenigstens annähernd parallelen Linie, d.h. einer Sekante oder eines Kreisbogens entlang
einer repräsentativen Fläche der Münze vollzogen wird. Die Durchmesserlinie, die Sekante
und der Kreisbogen der Münze werden der Einfachheit halber im Folgenden unter dem
Begriff Messlinie zusammengefasst, soweit dies angebracht erscheint.
[0010] Des Weiteren kann eine vorbestimmte, vorzugsweise im Wesentlichen konstante Transportgeschwindigkeit
die Vergleichbarkeit verschiedener Messungen verbessern, weil entlang der Münzdurchmesser
verschiedener Münzen eine im Wesentlichen konstante Zahl von Messwerten erzeugt wird.
Mit anderen Worten führt eine konstante Transportgeschwindigkeit entlang der Messlinie
bei vorgegebener Messdauer und Abtastrate bei aufeinanderfolgenden Messungen an Münzen
gleichen Durchmessers zur stets im Wesentlichen gleichen Anzahl von Abtastwerten,
die auf der Messlinie liegen. Somit trägt die Münztransportstrecke mit vorbestimmter
Transportgeschwindigkeit zur Verbesserung der Wiederholungsgenauigkeit der Remanenzmessungen
bei, insbesondere weil die Signalbreiten der auf die Münzoberfläche entfallenden Abtastwerte
im Wesentlichen konstant bzw. deren Variation möglichst niedrig gehalten werden können.
[0011] Zum Befördern der Münze auf der Münztransportstrecke kann ein Transportorgan, beispielsweise
in Form einer Bürste und/oder eines Sortiertellers vorgesehen sein, mit der eine Münzebene
der Münze, in der die Messlinie verläuft, im Wesentlichen parallel zu einer Sensorebene
des Remanenzsensors entlang der Münztransportstrecke durch das Sensorfeld führbar
ist. Eine das Transportorgan umfassende Beförderungseinrichtung kann die Münze sowohl
translatorisch als auch rotatorisch bewegen. Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften
Ausgestaltungsform einer Münzerkennungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann vorgesehen sein, dass eine Vormagnetisierungseinrichtung zum Vormagnetisieren
der Münze auf der Münztransportstrecke vor dem Remanenzsensor angeordnet ist. Somit
lässt sich die Münze zur Remanenzmessung bzw. zur Messung des von der Magnetisierung
zurückbleibenden Magnetismus einfach vormagnetisieren. Die Magnetisierungseinrichtung
kann einen Permanentmagneten und/oder einen Elektromagneten beinhalten. Die Flussdichte
der Magnetisierungseinrichtung sollte so bemessen sein, dass die zu prüfenden, magnetisierbaren
Münzen unabhängig von ihrem Wert bis zu ihrer magnetischen Sättigung vormagnetisiert
werden können.
[0012] Die Münze weist dabei vorteilhaft selbst keinen rotatorischen Bewegungsanteil auf,
dreht sich also beim Passieren des Messfeldes und/oder der Magnetisierungseinrichtung
nicht um die eigene Achse. Dadurch werden Auswirkungen aufgrund der Eigenbewegung
der Münze auf das vom Messsensor erfasste Magnetfeld bzw. auf das auf die Münze einwirkende
Magnetfeld vermieden.
[0013] Die Messung sollte zuverlässig bei jeder die Münztransportstrecke durchlaufenden
Münze ausgelöst werden und die Identifikation der Münze im Messsignal erlauben. Um
dies zu ermöglich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform denkbar,
dass ein Auslösesensor zur Messauslösung an der Münztransportstrecke vor dem Remanenzsensor
angeordnet ist.
[0014] Der Auslösesensor kann beispielsweise wenigstens einen Näherungssensor bzw. -schalter
beinhalten. Der Näherungssensor bzw. -schalter kann beispielsweise als induktiver,
kapazitiver und/oder optischer Näherungssensor bzw. -schalter ausgeführt sein. Alternativ
kann der Auslösesensor auch einen zur Münzprüfung einsetzbaren Sensor, wie beispielsweise
einen Dicken- oder Durchmessersensor umfassen bzw. von einem solchen Sensor gebildet
sein.
[0015] Ein mehrere Sensoren umfassender Auslösesensor kann hochpräzise Auslösungen bzw.
Positionsbestimmungen ermöglichen. So können beispielsweise zwei hintereinander entlang
der Münztransportstrecke angeordnete Näherungssensoren helfen, eine exakte Position
und/oder Geschwindigkeit der Münze zu ermitteln.
[0016] Als Alternative zur Messauslösung durch den Auslösesensor oder einer vorbestimmten
Abfolge von Schwellwerten kann die Messung bei einer Über- oder Unterschreitung eines
vorbestimmten Schwellwertes durch ein Messsignal bzw. einen Messwert ausgelöst werden.
Hierbei können in einem digitalen Zwischenspeicher eine gewünschte Anzahl von zeitlich
vor der Messauslösung befindlichen Messpunkten zwischengespeichert und in Form eines
"Pre-Triggers" den ab der Auslösung des Triggers aufgezeichneten Messwerten vorangestellt
werden, um möglichst das gesamte Remanenzsignal zu erfassen. Gemäß einer weiteren
möglichen vorteilhaften Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Münzerkennungsvorrichtung
ist es möglich, dass der Remanenzsensor ein anisotroper magnetoresistiver Sensor (AMR-Sensor)
ist. Mit diesem kann insbesondere eine anisotrope, also von einer Raumrichtung abhängige
Streuung der jeweiligen Magnetfelder der Münzen gemessen werden. Um eine Richtung
bzw. Winkeländerung im Magnetfeld zu erfassen, kann vorgesehen sein, dass ein weiterer
Remanenzsensor bzw. dessen Sensorfeld um einen Winkel (α) zum Remanenzsensor bzw.
dessen Sensorfeld gedreht ist. Vorteilhafterweise sind der Remanenzsensor und der
weitere Remanenzsensor aus einer Vielzahl, im Regelfall vier, zu einer Wheat-Stone-Brücke
verschalteten Sensorelementen gebildet.
[0017] Der Remanenzsensor und/oder der Auslösesensor können vor Beschädigungen, Verschmutzung
sowie Verschleiß geschützt werden, wenn eine Münzführung zwischen der Münztransportstrecke
und dem Remanenzsensor und/oder Auslösesensor angeordnet ist. Die Münzführung sollte
aus einem nicht ferromagnetischen, möglichst verschleißfestem und reibungsarmen Material,
wie beispielsweise nicht rostendem Stahl, Keramik oder Glas gefertigt sein.
[0018] Die erfindungsgemäße Lösung beim eingangs genannten Verfahren kann gemäß einem ersten
weiteren möglichen Verfahrensschritt dadurch verbessert werden, dass eine Breite und/oder
Amplitude des Remanenzsignals entlang einer jeweiligen Messlinie der verschiedenen
Münzen erfasst wird. Die Breite des Remanenzsignals ergibt sich insbesondere aus den
dem Münzdurchmesser zuordenbaren Abtastwerten, die auf der jeweiligen Messlinie der
Münze liegen.
[0019] Zur Verbesserung des Verfahrens kann des Weiteren vorgesehen sein, dass eine Zeitdauer
bzw. Breite des Remanenzsignals bei einem vorbestimmten Remanenzsignalwert ausgewertet
wird. So kann beispielsweise die Zeitdauer betrachtet werden, während der das Remanenzsignal
einen vorbestimmten Signalpegel über- und/oder unterschreitet. Auch die Betrachtung
eines Signalsprunges bzw. Gradienten des Remanenzsignals ist möglich.
[0020] Die Prüfung einer Münze auf Echtheit kann beispielsweise dadurch verbessert werden,
dass anhand einer Differenz zwischen einem Minimum und einem Maximum des Remanenzsignals
geprüft wird. Auch kann ein Integral des Remanenzsignals über wenigstens einen zeitlichen
Abschnitt des Remanenzsignals berechnet werden. Die Zeitdauer bzw. Breite, Differenz
des Signalsprungs und/oder das Integral lassen sich unter einem relativ geringen elektronischen
Schaltungs- und/oder Rechenaufwand ermitteln.
[0021] Eine weitere Analysemöglichkeit in einem erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin,
dass eine Korrelation zwischen dem Remanenzsignal und einem Referenzremanenzsignal
ermittelt wird. Über eine derartige Korrelationsanalyse können Gemeinsamkeiten zwischen
dem Remanenzsignal und dem Referenzremanenzsignal trotz unterschiedlicher Signalpegel
ermittelt werden.
[0022] Um einen Verlauf des vom Remanenzsensor bezogenen Remanenzsignals möglichst detailliert
analysieren zu können, ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens möglich, dass wenigstens etwa 1000 Messpunkte, vorzugsweise jedoch wenigstens
etwa 2000 oder 3000 Messpunkte pro Münze digital aufgezeichnet werden. Eine bei der
Aufzeichnung gewählte Abtastrate kann beispielsweise etwa 20, 40, 60 oder mehr kHz
betragen. Die Abtastraten bestimmen sich in Abhängigkeit von den zu erwartenden Münzdurchmessern
und den Geschwindigkeiten, mit denen die Münzen am Remanenzsensor vorbeigeführt werden.
Die Abtastrate kann bei vorgegebener Anzahl von Messpunkten in Abhängigkeit von einer
Abtastzeit bzw. Messdauer definiert werden. So kann sich beispielsweise bei 2000 Messpunkten
und einer Abtastzeit von ca. 35 ms eine Abtastrate in einem Bereich von ca. 50 - 60
kHz ergeben. Derartige Abtastraten können bei einer Münzgeschwindigkeit von beispielsweise
ca. 1,2 bis 1,6 m/s und einem Münzdurchmesser von ca. 18 bis 20 mm erforderlich sein.
Bei höheren Münzgeschwindigkeiten (beispielsweise ca. 3 m/s) und/oder kleineren Münzdurchmessern
(beispielsweise ca. 16 mm) können höhere Abtastraten erforderlich sein.
[0023] Gemäß einer weiteren möglichen Verbesserung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann
vorgesehen sein, dass eine Beförderungsgeschwindigkeit der Münze bestimmt und zur
Auswertung des Remanenzsignals herangezogen wird. Somit können etwaige Schwankungen
in der Transportgeschwindigkeit der Münze ausgeglichen und die Remanenzsignale verschiedener
Münzen besser verglichen werden. Zur Bestimmung der Geschwindigkeit kann, wie oben
ausgeführt, wenigstens ein Auslösesensor verwendet werden.
[0024] Um die Remanenzsignale verschiedener Münzen besser vergleichen zu können, können
die Münzen bis jeweils zu ihrer magnetischen Sättigung vormagnetisiert sein. Dadurch,
dass nur Münzen den Messsensor passieren, die bis zur magnetischen Sättigung vormagnetisiert
sind, können über die Flussdichte des Remanenzfeldes Rückschlüsse auf das ferromagnetische
Material der Münze getroffen werden.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsformen mit Bezug
auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die beschriebenen Ausführungsformen
stellen dabei lediglich mögliche Ausgestaltungen dar, bei denen jedoch die einzelnen
Merkmale, wie oben beschrieben ist, unabhängig voneinander realisiert und weggelassen
werden können. In den Erläuterungen werden gleiche Elemente der Erfindung durchgehend
mit gleichen Bezugszeichen benannt, um unnötig wiederholte Beschreibungen zu vermeiden.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Münzerkennungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Messanordnung;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Transportstrecke;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sensors;
- Fig. 5
- ein Diagramm mit in einer erfindungsgemäßen Messanordnung gewonnenen Messdaten von
echten, gefälschten und Fremdmünzen.
[0027] Zunächst wird eine erfindungsgemäße Münzerkennungsvorrichtung 1 unter Bezug auf Fig.
1 beschrieben, die eine erfindungsgemäße Münzerkennungsvorrichtung in einer schematischen
Perspektivansicht zeigt. Die Münzerkennungsvorrichtung 1 ist mit einer umrandeten
Münzablage 2 versehen, die im Bereich einer Unterbrechung der Umrandung an eine Münzeinwurföffnung
3 grenzt. An einem Münzausgabebereich 4 der Münzerkennungsvorrichtung 1 sind eine
Reihe von Münzfächern 5 nebeneinander angeordnet, die jeweils einem bestimmten Münzwert
zugeordnet sind. Des Weiteren verfügt die Münzerkennungsvorrichtung 1 über ein Bedienfeld
6 und eine Anzeigeeinrichtung 7, an denen ein Benutzer der Münzerkennungsvorrichtung
1 Daten oder Bedieninformationen eingeben bzw. ablesen kann.
[0028] Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Messanordnung 8 in
der in Fig. 1 gezeigten Münzerkennungsvorrichtung 1. Die Messanordnung 8 umfasst eine
Transporteinrichtung 9 in Form eines Transporttellers, über dem eine nicht dargestellte
Transportbürste angeordnet ist. Die Transportbürste ist um ihre einen Drehpunkt 10
bildende Mittelachse mit einer im Wesentlichen konstanten Winkelgeschwindigkeit V
T drehbar angetrieben und transportiert dabei Münzen in Kreisbogenlinien entlang des
Transporttellers. Ein Rand der Transporteinrichtung 9 bildet eine Begrenzungseinrichtung
11, die verhindert, dass eine auf der Transporteinrichtung 9 befindliche Münze 12
sich durch die von der Drehbewegung der Münztransporteinrichtung 9 hervorgerufenen
Zentrifugalkräfte von der Transporteinrichtung 9 bzw. einer gewünschten Bewegungsbahn
wegbewegt.
[0029] Bei der Münze 12 handelt es sich beispielsweise um eine sogenannte Bicolor-Münze
mit einem Mittelabschnitt 12a und einem Randabschnitt 12b, die jeweils aus voneinander
verschiedenen Metalllegierungen bestehen können, wie es beispielsweise bei einer Zwei-Euro-Münze
der Fall ist, und die einen Innendurchmesser D
1 bzw. Außendurchmesser D
2 aufweisen. Ein Innenradius r
1 der Münze entspricht der Hälfte des Innendurchmessers D
1. Ein Außenradius r
2 entspricht der Hälfte des Außendurchmessers D
2.
[0030] In der in Fig. 2 gezeigten Position liegt ein Rand 13 der Münze an der Begrenzungseinrichtung
11 der Transporteinrichtung 9 an. Ein Münzmittelpunkt P
M liegt dabei mittig auf einer Münztransportstrecke T
M, die in Richtung der Winkelgeschwindigkeit V
T der Transporteinrichtung 9 verläuft. Eine den Münzmittelpunkt P
M schneidende Münzmittellinie M
M verläuft tangential zur Münztransportstrecke T
M.
[0031] Entlang der Münztransportstrecke T
M ist eine Magnetisierungseinrichtung 14 in Form eines Permanentmagneten angeordnet,
die wenigstens den Außendurchmesser D
2 der Münze 12 überdeckt, wenn diese die Magnetisierungseinrichtung 14 auf der Münztransportstrecke
T
M passiert.
[0032] Auf der Münztransportstrecke T
M hinter der Magnetisierungseinrichtung 14 liegend ist ein Auslösesensor 15 angeordnet.
Der Auslösesensor 15 ist ausgestaltet, die sich ihm auf der Münztransportstrecke T
M nähernde bzw. ihn passierende Münze 12 zu erfassen, um eine Messung auszulösen. Es
kann auch ein Dickesensor oder Durchmessersensor als Auslösesensor 15 verwendet werden.
[0033] Auf der Münztransportstrecke T
M hinter dem Auslösesensor 15 gelegen ist eine Sensorhalterung 16 angeordnet, die einen
Remanenzsensor 17 in einem Abstand von der Transporteinrichtung 9 oberhalb der Transporteinrichtung
9 hält. In einer Projektion senkrecht zur Münztransportstrecke T
M von oben in Richtung der Transporteinrichtung 9 liegt eine Sensormittellinie M
s auf der Münztransportstrecke T
M in einem Abstand a
SR zum Rand 11 der Transporteinrichtung 9. Auf seiner Bahn der Münztransportstrecke
T
M verläuft der Münzmittelpunkt T
M im Wesentlichen auf der Sensormittellinie M
s bzw. tangential zu dieser.
[0034] Ferner ist im Rand 11 der Transporteinrichtung 9 eine Aussparung 19 vorgesehen, durch
die die Münze 12 auf die Transporteinrichtung 9 gelangen und/oder von ihr entnommen
bzw. fallen kann. Um auf die Transporteinrichtung 9 zu gelangen, kann die Münze 12
auch auf die Transporteinrichtung 9 fallen.
[0035] Alternativ oder zusätzlich zu der Aussparung 19 kann ein Auswurfbereich 18 vorgesehen
sein, in dem mit Öffnungsorganen 18' öffen- und schließbare Auswurfeinrichtungen 18a
bis 18c entlang des Münztransportweges T
M angeordnet sind. Insbesondere zum Sortieren von Münzen 12 können die Vielzahl von
Auswurfeinrichtungen 18a, 18b, 18c beliebig nach Anzahl der zu erwartenden Münztypen
bzw. Münzfächer 5 vorgesehen sein. Die Auswurfeinrichtungen 18a, 18b, 18c können jeweils
einem bestimmten Münztyp zugeordnet sein. Wenigstens eine dieser Auswurfeinrichtungen
18a, 18 b, 18c kann zur Ausgabe ("reject") für falsche, unerwünschte und/oder nicht
erkannte Münzen vorgesehen sein. Die Öffnungsorgane 18' können beispielsweise als
durch eine Auswerteelektronik (nicht gezeigt) der Münzerkennungsvorrichtung 1 steuerbare
Klappen ausgeformt sein. Die Öffnungsorgane 18' können die als Öffnungen in der Begrenzungseinrichtung
11 ausgeformten Auswurfeinrichtungen 18a, 18b, 18c öffnen, wenn eine zum Auswurf aus
der jeweiligen Auswurfeinrichtung 18a, 18b, 18c vorgesehene Münze 12 die Auswurfeinrichtung
18a, 18b, 18c bzw. deren Öffnungsorgan 18' passiert.
[0036] Fig. 3 zeigt einen Teilabschnitt der in Fig. 2 dargestellten Messanordnung 8 in einer
schematischen Seitenansicht. Hier wird deutlich, dass die Magnetisierungseinrichtung
14 unterhalb der Münztransportstrecke T
M angeordnet ist und dass die Sensorhalterung 16 in Form einer Trägerplatte den Remanenzsensor
17 so oberhalb der Münztransportstrecke T
M hält, dass ein vertikaler Abstand d
SM zwischen dem Remanenzsensor 17 und der Münze 12 möglichst gering und konstant ist,
während die Münze 12 den Remanenzsensor 17 auf der Münztransportstrecke T
M passiert. Eine Messrichtung Z des Sensors 17, in der sich ein Sensorfeld 22 vom Sensor
17 weg erstreckt, verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Richtung der Münztransportstrecke
T
M.
[0037] Die Magnetisierungseinrichtung 14 besitzt einen ersten Magnetpol 14a und einen zweiten
Magnetpol 14b. Der Magnetpol 14b ist der Münztransportstrecke T
M zugewandt und parallel zur Münztransportstrecke T
M angeordnet, so dass aus ihm aus- bzw. in ihn eintretende Magnetfeldlinien 20 eines
magnetischen Feldes 21 zumindest abschnittsweise tangential zur Münztransportstrecke
T
M verlaufen bzw. wenigstens in einem infinitisimal kleinen Bereich parallel zur Münztransportstrecke
T
M verlaufen. Somit kann sichergestellt werden, dass die Münze 12 in einer bestimmten
Ausrichtung bzw. Polarität durch den, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Münztransportstrecke T
M zugewandten Magnetpol 14b magnetisiert wird.
[0038] Des Weiteren zeigt Fig. 3, dass eine die Münztransportstrecke T
M vorgebende Münzführung 9' eine Transportebene bildet und die Münze 12 vom Sensor
17 trennt. Die Münzführung 9' führt die Münze 12 quer zur Messrichtung Z an der Magnetisierungseinrichtung
14 und dem Remanenzsensor 17 vorbei. Das magnetische Feld 21 sowie das Sensorfeld
22 durchdringen die Münzführung 9'. Die Münzführung 9' kann beispielsweise platten-
oder scheibenförmig aus einem nicht rostenden Stahl (V2A), Keramik und/oder Glas oder
einem anderen möglichst nicht ferromagnetischen Werkstoff ausgeformt sein, der verschleißfest
ist und den Remanenzsensor 17 vor Verschmutzungen und Beschädigungen schützen bzw.
ihn von der Münztransportstrecke T
M abgrenzen kann.
[0039] In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform der Messanordnung 8 ist es gemäß einer
weiteren möglichen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Münzerkennungsvorrichtung
1 vorgesehen, dass eine Offset-Magnetisierungseinrichtung 14' am Remanenzsensor 17
angebracht ist. Die Offset-Magnetisierungseinrichtung 14' ist beispielsweise als stabförmiger
Permanentmagnet ausgeführt und in Messrichtung Z so angeordnet, dass der Remanenzsensor
17 sich zwischen der Offset-Magnetisierungseinrichtung 14' und der Münztransportstrecke
T
M befindet. Somit befindet sich der Remanenzsensor 17 im Magnetfeld der Offset-Magnetisierungseinrichtung
und misst ein Offset-Magnetfeld mit. Die Offset-Magnetisierungseinrichtung 14' bewirkt
also, dass das durch den Remanenzsensor 17 gewonnene Messsignal in seiner Amplitude
permanent verschoben wird bzw. einen konstanten Versatz ("Offset") bei nicht vorhandenem
Remanenzmagnetfeld einer Münze erhält. Durch die Verschiebung bzw. den Offset kann
beispielsweise vermieden werden, dass der Remanenzsensor 17 negative Messspannungen
ausgibt und/oder die gewonnenen Messspannungen können in einem für eine Verstärkung
und/oder Auswertung der Messsignale optimalen Bereich gehalten werden. Fig. 4 zeigt
eine schematische Draufsicht einer Sensoroberfläche 23 des Remanenzsensors 17 bzw.
dessen in Messrichtung Z weisende Oberseite. Der Remanenzsensor 17 umfasst ein Sensororgan
24, das über eine Spannungsversorgung 25, einen Erdpotentialanschluss 26 und einen
Messsignalabgriff 27 verfügt. Ein weiteres Sensororgan 28 verfügt über eine weitere
Spannungsversorgung 29, einen weiteren Erdpotentialanschluss 30 und einen weiteren
Messsignalabgriff 31.
[0040] Das Sensororgan 24 hat eine Sensorachse 32 und das weitere Sensororgan 28 eine weitere
Sensorachse 33. Die Sensorachse 32 ist zur weiteren Sensorachse 33 um einen Winkel
α verschoben. Die weitere Sensorachse 33 steht unter einem Winkel α
0) zur Sensormittellinie M
S, in der Regel senkrecht oder parallel zur Sensormittellinie M
S. In der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform beträgt der Winkel α zwischen der
Sensorachse 32 und der weiteren Sensorachse 33 45°. Somit stehen zwei um den Winkel
α bzw. α
0 zum Winkel der Feldlinien eines Remanenzmagnetfeldes der Münze 12 verschobene Messsignale
zur Verfügung. Dadurch kann beispielsweise das Sensororgan 24 ein betragsmäßiges Amplitudenmaximum
immer dann liefern, wenn Remanenzmagnetfeldlinien, die von der Münze 12 ausgehen,
in einem Winkel von 45° oder ganzzahligen Vielfachen davon zur Sensorsachse 32 bzw.
Sensormittellinie M
s verlaufen. Das weitere Sensororgan 28 kann betragsmäßige Amplitudenmaxima liefern,
wenn Remanenzmagnetfeldlinien eines Remanenzmagnetfeldes der Münze 12 senkrecht oder
parallel zur weiteren Sensorachse 33 bzw. Sensormittellinie M
s verlaufen. Somit kann sichergestellt werden, dass die vom Sensororgan 24 und weiterem
Sensororgan 28 ausgegebenen, die Stärke des Remanenzmagnetfeldes repräsentierenden
Messsignale sich stets zu einem winkelunabhängigen, wohl aber eine Remanenzmagnetfeldrichtung
erfassenden Sensorsignal addieren. Das Sensorsignal kann um einen den jeweiligen Anforderungen
entsprechenden Offset-Wert gegenüber eine das Messsignal repräsentierenden Spannung
an den Signalabgriffen 27, 31 von 0 Volt verschoben sein, wenn kein Remanenzmagnetfeld
erfasst wird.
[0041] Im Folgenden wird ein erfindungsgemäßer Messablauf in der Münzerkennungsvorrichtung
1 kurz beschrieben: Die Münze 12 durchläuft mit einer konstanten Geschwindigkeit V
M der Münze 12 die in Fig. 2 dargestellte Messanordnung 8 derart, dass sie auf der
Transportstrecke T
M zunächst über die Magnetisierungseinrichtung 14 hinwegbewegt, dann in einen Erfassungsbereich
des Auslösesensors 15 gelangt und schließlich durch das Sensorfeld 22 des Remanenzsensors
17 geführt wird. Optimalerweise hat die Münze 12 sowie alle weiteren Münzen dabei
eine im Wesentlichen gleichbleibende bzw. gleiche Geschwindigkeit V
M und bewegt sich mit ihrem Mittelpunkt P
M und/oder vorzugsweise ihrer Münzmittellinie M
M, auf der die Durchmesserlinie D
M der Münze 12 verläuft, entlang der Münztransportstrecke T
M.
[0042] Sobald die Münze 12 in einen Erfassungsbereich des Auslösesensors 15 gelangt, wird
eine Messaufzeichnung der an den Signalabgriffen 27 und/oder 31 anstehenden Sensorsignale
des Sensororgans 24 bzw. des weiteren Sensororgans 28 gestartet. Eine Messdauer kann
durch eine vorgegebene Anzahl von Abtastwerten vorbestimmt oder alternativ in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit V
M der Münze bemessen werden.
[0043] Es ist auch denkbar, einen weiteren Auslösesensor (nicht gezeigt) einzusetzen, der
die Münze 12 nach dem Passieren des Remanenzsensors 17 erfasst und dessen Signal zur
Beendigung der Messung verwendet wird. Die Signale des Auslösesensors 15 und eines
eventuellen weiteren Auslösesensors können zusammen zur Ermittlung einer Geschwindigkeit
der Münze 12 auf der Münztransportstrecke T
M insbesondere beim Durchlaufen des Sensorfeldes 22 verwendet werden. Dazu kann eine
relevante Strecke bzw. ein Abstand zwischen dem Auslösesensor 15 und einem eventuellen
weiteren Auslöse- bzw. Messbeendigungssensor durch die jeweilige von der Münze 12
zum Zurücklegen der Strecke benötigte Zeit dividiert werden. Mit Hilfe der so ermittelten
Geschwindigkeit können eventuelle Gleichlaufschwankungen der Transporteinrichtung
9 relativiert werden, falls dies nötig erscheint.
[0044] Fig. 5 zeigt ein Diagramm mit zehn aus der Messanordnung 8 gewonnenen Reihen von
Messdaten für sieben echte Münzen E, zwei falsche Münzen F und eine Fremdmünze O gleichen
Durchmessers D
2- Jede der Messreihen E, F. O umfasst 2000 Datenpunkte, die in einer ab einer Messauslösung
durch den Auslösesensor 15 beginnenden Zeitspanne von 0 bis 0,035 sec aufgezeichnet
werden. Bei den Messwerten kann es sich sowohl um eine an den Signalabgriffen 27,
31 zur jeweiligen Abtastzeit anliegende Spannung als auch um eine auf der Spannung
an den Signalabgriffen 27, 31 basierende Spannung aus einer Verstärkerschaltung oder
einen bereits vorausgewerteten dimensionslosen bzw. normierten Messwert handeln.
[0045] Aus Fig. 5 wird deutlich, dass die echten Münzen E, Fälschungen F und die Fremdmünze
O mit Hilfe der aus dem Remanenzsensor 17 gewonnenen Messwerten eindeutig voneinander
unterschieden werden können. So weisen die Messwerte der echten Münzen E zwei Minima
min
E1, min
E2 auf, zwischen denen eine Zeitdifferenz δ
1 besteht, die dem Innendurchmesser D
1 der Münze 12 entspricht. Diese Minima sind stärker ausgeprägt, als zu den jeweiligen
Messzeitpunkten bei den Messmünzen F ermittelte Minima min
F1, min
F2. Des Weiteren bestehen bei den Messwerten der echten Münzen E zwei Maxima max
E1, max
E2, die in der Regel stärker ausgeprägt sind als ein jeweils einziges bei den Messwerten
der Falschmünzen auftretendes Maximum max
F. Somit lassen sich die echten Münzen E anhand der Vielzahl von Unterschieden bezüglich
der jeweiligen Minima min
E1, min
E2 bzw. min
F1, min
F2 und der Maxima max
E1, max
E2 bzw. max
F eindeutig voneinander unterscheiden.
[0046] Zur Unterscheidung der echten Münzen E von der Fremdmünze O können insbesondere die
bei den echten Münzen gemessenen Minima min
E1, min
E2 und deren zeitlicher Abstand δ
1, herangezogen werden, da bei der Fremdmünze F gemessene Minima min
O1, min
O2 einen zeitlichen Abstand δ
2 aufweisen, der größer als der zeitliche Abstand δ
1 ist und dem Außendurchmesser D
2 entspricht. Weitere Kriterien ist die absolute Größe des gemessenen Remanenzfeldes,
die sich im Signalhub bzw. Betrag zwischen einem gemessenen Signalminimum und einem
Signalmaximum niederschlägt, die Breite des Signals bei einem vorbestimmten Signalpegel,
beispielsweise 50% des gemessenen maximalen Signalhubes, dem Integral des Messwerte
und einer Korrelation zwischen einem gespeicherten Referenzsignal und dem Verlauf
des gemessenen Messsignals.
[0047] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind Abweichungen von den oben beschriebenen Ausführungsformen
möglich. So muss eine erfindungsgemäße Münzerkennungsvorrichtung 1 nicht zwangsläufig
über die Münzablage 2, die Münzeinführöffnung 3 und den Münzausgabebereich 4 mit Münzfächern
sowie über ein Bedienfeld und eine Anzeigeeinrichtung in der in Fig. 1 dargestellten
Form verfügen. Diese Elemente können den jeweiligen Anforderungen gemäß ausgestaltet
und angeordnet werden.
[0048] Der Aufbau der Messanordnung 8 kann gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Anordnung
der Transporteinrichtung 9, der Begrenzungseinrichtung 11, der Magnetisierungseinrichtung
14, des Auslösesensors 15, der Sensorhalterung 16, des Remanenzsensors 17 und der
Aussparung im Rand 19 variiert werden. So ist es denkbar, die Münztransportstrecke
T
M linear, statt kreisförmig auszugestalten. Die kreisförmige Ausgestaltung hat gegenüber
einer linearen den Vorteil, dass die Münze 12 wegen der auftretenden Zentrifugalkräfte
mit ihrem Rand 13 an der Begrenzungseinrichtung 11 bzw. dem Rand der Transporteinrichtung
9 anliegt und der Münzmittelpunkt P
M sich somit stets in einem definierten Abstand, nämlich dem Radius r
1 der Münze 12 von der Begrenzungseinrichtung 11 bewegt, gemäß dem der Abstand a
SR , Mittellinie M
s des Sensors 17 gewählt sein kann. Der Abstand a
SR kann so gewählt werden, dass eine möglichst große Anzahl Münzen verschiedenen Durchmessers
mit Hilfe eines Remanenzsensors 17 auf Echtheit überprüft werden kann.
[0049] Des Weiteren kann die Magnetisierungseinrichtung 14 mit ihren Polen 14a, 14b anders
ausgestaltet und angeordnet werden. Es ist von Vorteil, wenn die Magnetisierungsausrichtung
14 so ausgelegt ist, zu überprüfende Münzen 12 einer bestimmten Ausrichtung bis in
die Sättigung zu magnetisieren, damit das Remanenzmagnetfeld in seiner Ausrichtung
durch den Sensor 17 unter vergleichbaren Vormagnetisierungsbedingungen für jede überprüfte
Münze 12 erfasst werden kann.
[0050] Die Vormagnetisierung kann insbesondere dann vorteilhaft in die Sättigung getrieben
und in einer gewünschten Richtung ausgeprägt werden, wenn wie in Fig. 3 dargestellt,
ein Magnetpol 12a, 12b parallel zur Münztransportstrecke T
M ausgerichtet ist. Die Magnetfeldlinien 20 eines Magnetpols 12a, 12b verlaufen somit
in einem möglichst großen Bereich parallel zur Münztransportstrecke T
M. Die Münze 12 durchschreitet nur den ihr jeweils zugewandten Magnetpol 12a, 12b und
wird daher in einer bestimmten Ausrichtung bzw. Polarität vormagnetisiert. Um einen
möglichst großen Bereich der Magnetfeldlinien 20 parallel zur Münztransportstrecke
T
M auszurichten, ist es von Vorteil, die Magnetisierungseinrichtung 14 in Form einer
Magnetplatte oder eines Magnetblocks parallel zur Münztransportstrecke T
M anzuordnen und eine Längserstreckung der Magnetisierungseinrichtung 14 parallel zur
Münztransportstrecke T
M möglichst groß auszugestalten. Das Sensorfeld 22 des Sensors 12 kann den jeweiligen
Anforderungen gemäß aus den Sensororganen 24, 28 sowie weiteren sensorischen Elementen
gebildet werden, die in einem jeweils gewünschten Winkel α
0 und/oder Winkel
0 zur Magnetisierungsrichtung der Münze bzw. zueinander ausgerichtet sein können. Dazu
können Spannungsversorgungen 25 bzw. 29, Erdpotentialanschlüsse 26, 30 und Signalabgriffe
27, 31 beliebig angeordnet sein, um den jeweiligen Anforderungen entsprechend Sensorachsen
32, 33 zu bilden und vergleichbare Messwerte E, F, 0 zu erzeugen.
[0051] Schließlich ist es denkbar, eine Vielzahl von Remanenzsensoren 17 einzusetzen, die
unter verschiedenen Abständen a
SR zur Begrenzungseinrichtung 11 angeordnet sind, um entlang der Messlinien D
M unterschiedlicher Münzen 12 mit voneinander verschiedenen Durchmessern D
1 , D
2 Remanenzwerte zu erfassen. Auch ist es möglich, die Münzen nach Durchmesser vorzusortieren
und den Abstand a
SR automatisch an verschiedenen Münzdurchmesser anzupassen oder den Erfassungsbereich
des Remanenzsensors 17 von vorn herein so zu wählen, dass alle erdenklichen Münzdurchmesser
D
1 , D
2 erfasst werden können.
1. Münzerkennungsvorrichtung (1) zum automatischen Zählen, Sortieren und/oder Prüfen
der Echtheit verschiedener Münzen (12), gekennzeichnet durch mindestens einen Remanenzsensor (17) zum Erfassen einer magnetischen Remanenz einer
Münze (12).
2. Münzerkennungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Remanenzsensor (17) an einer Münztransportstrecke (TM) angeordnet ist, entlang der die Münze (12) mit einer vorbestimmten Transportgeschwindigkeit
Vm beförderbar ist.
3. Münzerkennungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Magnetisierungseinrichtung (14) zum Vormagnetisieren der Münze (12) auf der
Münztransportstrecke (TM) vor dem Remanenzsensor (17) angeordnet ist.
4. Münzerkennungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslösesensor (15) zur direkten oder indirekten Positionsbestimmung an der Münztransportstrecke
(TM) vor dem Remanenzsensor (17) angeordnet ist.
5. Münzerkennungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Remanenzsensor (17) ein anisotroper magnetoresistiver Sensor (AMR-Sensor) ist.
6. Münzerkennungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Münzführung 9' zwischen der Münztransportstrecke (TM) und dem Remanenzsensor (17) angeordnet ist.
7. Verfahren zum automatischen Zählen, Sortieren und/oder Überprüfen der Echtheit verschiedener
Münzen (12), dadurch gekennzeichnet, dass ein Remanenzsignal einer Münze (12) erfasst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite und/oder Amplitude des Remanenzsignals entlang einer jeweiligen Messlinie
(DM) der verschiedenen Münzen (12) erfasst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zeitdauer des Remanenzsignals bei einem vorbestimmten Remanenzsignalwert ausgewertet
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass anhand einer Differenz zwischen einem Minimum und einem Maximum des Remanenzsignals
geprüft wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Integral des Remanenzsignals über wenigstens einen zeitlichen Abschnitt des Remanenzsignals
berechnet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Korrelation zwischen dem Remanenzsignal und einem Referenzremanenzsignal ermittelt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Transportgeschwindigkeit (VM) der Münze (12) bestimmt und zur Auswertung des Remanenzsignals herangezogen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Münze (12) vor der Erfassung des Remanenzsignals bis zu einer magnetischen Sättigung
der Münze (12) vormagnetisiert wird.