[0001] Die Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem, Vorschaltgeräte, Leuchten und Verfahren
zum Prüfen, ob mindestens zwei mit einem elektronischen Vorschaltgerät (EVG) zu betreibende
Gasentladungslampen vom gleichen Typ sind.
[0002] Unter "Lampentyperkennung" oder "vom gleichen Typ" im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist dabei optional auch zu verstehen, dass die Anzahl parallel oder seriell durch
das Vorschaltgerät versorgter Gasentladungslampen mit Heizwendeln ermittelbar ist.
Unter "Typ" ist also auch die Verschaltungstopologie (seriell/parallel) mehrerer (vorzugsweise
gleichartiger) Lampen zu verstehen.
[0003] Bei einem nach der
EP 1519638 A1 bekannten Verfahren wird zu zwei verschiedenen Zeitpunkten der Vorheizphase der Spannungsabfall
über einem auf der Primärseite des Heiztransformators befindlichen Widerstand gemessen.
Die beiden dadurch ermittelten Spannungswerte werden mit in einem Speicher abgelegten
Referenzspannungswerten verglichen, um den Lampentyp zu bestimmen.
[0004] Nach der
EP 1125477 B1 ist es bekannt, den Wendelwiderstand der Lampe zu bestimmen, um durch Vergleich mit
einem in einem Register abgelegten Referenzwiderstands-Wert den Lampentyp zu ermitteln.
[0005] Nach der
EP 1103165 B1 erfolgt die Identifizierung des Lampentyps durch Messung des über die Wendel fließenden
Stromes. Der Strom wird während der Vorheizphase zu zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
gemessen.
[0006] In der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2007 047 142.6 wird vorgeschlagen, den Messwert des Wendelwiderstandes zur Bestimmung des Lampentyps
zu verwenden, wobei allerdings Voraussetzung ist, dass die der Heizwendel zugeführte
Leistung bzw. der zugeführte Wendelstrom während der Vorheizphase konstant gehalten
werden. Dadurch wird folgender vorteilhafter Effekt erzielt: Während der Vorheizphase
erhitzen sich die Wendeln. Mit der Erhitzung steigt auch der Wendelwiderstand. Wenn
beispielsweise die Wendel eines ersten Lampentyps den Kaltwiderstand R hat, so kann
sich dieser während der Vorheizphase verdoppeln, so dass er beispielsweise 2R beträgt.
Wenn nun die Wendel eines zweiten Lampentyps den Kaltwiderstand 2R hat, so würde deren
Heißwiderstand 4R sein. Während der Vorheizphase findet also eine Aufspreizung der
Widerstandswerte dahingehend statt, dass der Abstand bzw. die Differenz der Heißwiderstände
doppelt so groß ist, wie die der Kaltwiderstände. Infolge des größeren Abstandes der
Heißwiderstände ist eine genauere Bestimmung des Lampentyps möglich. Voraussetzung
dafür ist jedoch - wie vorher angegeben - dass die den Wendeln zugeführte Leistung
bzw. der den Wendeln zugeführter Heizstrom während der Vorheizphase konstant gehalten
werden.
[0007] Das eingangs angegebene Verfahren, zu dem hier kein Stand der Technik bekannt ist,
ist gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale des Anspruches 1.
[0008] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 6 betreffen Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0009] Zu Anspruch 2 ist zu bemerken, dass ausgehend von der Prüfung nach Anspruch 1 weiterhin
ein Fehlersignal optisch oder akustisch ausgegeben bzw. mittels einer Rückmeldung
über ein digitales Interface gesendet werden kann. Ein solches Fehlersignal kann für
den Fall, dass eine Bestückung mit zwei verschiedenen Lampentypen erkannt wurde, oder
auch für den Fall, dass eine nicht freigegebene Lampe an das EVG angeschlossen wurde,
ausgegeben werden.
[0010] Eine Besonderheit ist das Merkmal des Anspruches 5, dem eigenständige erfinderische
Bedeutung zukommt. Nach diesem Anspruch sind für die Bestimmung des Lampentyps mehrere
Sätze von Referenzwerten gespeichert, die für verschiedene Vorheizwerte, wie Wendelstrom,
Wendelspannung oder Heizleistung gelten, so dass diese Parameter adaptiert werden
können, um die Forderungen oder Spezifikationen des Lampenherstellers einhalten zu
können.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Vorschaltgerät, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann. Die Merkmale für dieses Vorschaltgerät sind Gegenstand des
Anspruches 7.
[0012] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Leuchte, aufweisend ein derartiges Vorschaltgerät,
wobei das Vorschaltgerät eine oder mehrere parallel oder seriell verschaltete Gasentladungslampen
betreibt.
[0013] Schliesslich bezieht sich die Erfindung auch auf ein Beleuchtungssystem, aufweisend
eine oder mehrere Leuchten, darunter wenigstens eine der oben genannten Art, die vorzugsweise
miteinander (wenn mehrere vorhanden sind) und/oder mit einer zentralen Steuereinheit
über ein Bussystem verbunden sind. Das Beleuchtungssystem kann also optional neben
einer oder mehrerer Gasentladungslampen auch andere Leuchtmittel (LEDs, OLEDs, HID-Lampen,
...).
[0014] Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb
von Leuchtmitteln, insbesondere Gasentladungslampen oder LEDs bzw. OLEDs. Dabei wird
(bspw. durch eine Steuereinheit) erkannt, ob an einer zum Einsatz der Leuchtmittel
vorgesehenen Stelle, bspw. einer Fassung insbesondere für Gasentladungslampen, ein
Leuchtmittel oder ein Substitutionswiderstand elektrisch mit einer Betriebsschaltung
für die Leuchtmittel verbunden ist. Im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes
wird ein spezielles, vom Normalbetrieb abweichendes Verhalten der Betriebsschaltung
auslöst, das insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn der Substitutionswiderstand
wieder durch Leuchtmittel ersetzt wurde. Der Substitutionswiderstand kann also insbesondere
bei der Herstellung zur Konfigurierung oder Programmierung eines Betriebsgeräts für
Leuchtmittel dienen. Eine Lampenfassung oder vergleichbarer Leuchtmittelanschluss
wird also erstmals als Programmierschnittstelle verwendet und dient somit nicht (nur)
zur Ausgabe der elektrischen Versorgung der Leuchtmittel, sondern auch als Programmierkanal
hin bspw. zu einer integrierten Schaltung (Mikrokontroller, ASIC, ...) des Betriebsgeräts.
[0015] Im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes durch die Steuereinheit
können abweichende Betriebsparameter für den nachfolgenden Betrieb eingestellt werden.
Dazu kann die Steuereinheit bspw. den Substitutionswiderstand bzw. dessen Ohm' schen
Widerstandswert in einer Tabelle mit einem oder mehreren zu wählenden Betriebsparametern
abgleichen. Diese Betriebsparameter kommen vorzugsweise zum Einsatz, sobald anstelle
des Substitutionswiderstands wieder ein Leuchtmittel eingesetzt wurde.
[0016] Im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes kann bei einer Gasentladungslampe
mit heizbaren Elektroden die Vorheizzeit oder das Ablaufverhalten des Lampenstarts
geändert werden.
[0017] Im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes können also der Betriebsschaltung
Betriebsparameter über den erkannten Wert des Substitutionswiderstandes für den späteren
Betrieb, d.h. nach dem nächsten Lampenstart, vorgegeben werden.
[0018] Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Konfigurierung
oder Programmierung einer Betriebsschaltung für Leuchtmittel, aufweisend die Schritte
des Einsetzens eines Substitutionswiderstands an einer zum Einsatz der Leuchtmittel
vorgesehenen Stelle, bspw. einer Fassung, und des Einstellens von einem oder mehreren
Betriebsparametern abhängig von der Erkennung des Vorhandenseins eines Substitutionswiderstands
und/oder dem Widerstandswerts von diesem.
[0019] Mittels des Substitutionswiderstands können zu betreibende Leuchtmitteltypen, insbesondere
Wattagen vorgegeben werden.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisiertes Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Vorschaltgerätes;
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm, welches zeigt, wie das erfindungsgemäße Verfahren praktisch umgesetzt
wird; und
- Fig. 3
- eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des Wendelwiderstandes von der Vorheizzeit
für drei verschiedene Lampentypen sowie sich daraus ergebenden drei Variationsbereiche
für den Differenzwiderstand jedes dieser drei Lampentypen;
[0022] Das in Fig. 1 gezeigte Vorschaltgerät V dient zum Betrieb von zwei Gasentladungslampen
L1, L2 mit je zwei Heizwendeln W1a, W1b, W2a, W2b.
[0023] Zur Erzeugung der Betriebsspannung für die Lampen L1, L2 wird von einem Gleichrichter
1 die Netzspannung gleichgerichtet und in einer Glättungsschaltung geglättet. Ein
Wechselrichter 3 erzeugt daraus eine Wechselspannung, die einem Serienresonanzkreis
4 zugeführt wird. Die über dem Kondensator des Serienresonanzkreises 4 abfallende
Spannung wird den Lampen L1, L2 als Betriebsspannung zugeführt.
[0024] Ein mit einem Bus verbundener Programmgeber 14 legt den Start einer Vorheizphase
für die Lampe L fest. Er gibt dazu an den Block 8 ein Startsignal. Der Block 8 erzeugt
die Heizleistung bzw. den Wendelstrom für die Wendeln W1 und W2 der Lampe L. Die Heizleistung
bzw. der Wendelstrom werden während der Vorheizphase konstant gehalten. Die Heizleistung
bzw. der Wendelstrom werden den Lampen L1, L2 über einen Block 6 geführt, der Mittel
zum begrenzen der Wendelspannung enthält. Eine Begrenzung der Wendelspannung ist erforderlich,
um eine Querentladung zwischen den einzelnen Abschnitten der Heizwendeln zu vermeiden.
Der durch die "kalten" Wendeln W1b, W2b fließende Wendelstrom erzeugt an dem Widerstand
R5 einen Spannungsabfall, der Wendelstrom-Messmitteln 7 geführt wird. An Spannungsteilern
R1/R2 und R3/R4 werden ferner Spannungen abgenommen, die ein Maß für die Wendelspannungen
an den "kalten" Wendeln W1b, W2b sind. Diese werden den Wendelspannungs-Messmitteln
9 zugeführt.
[0025] Die von den Wendelstrom-Messmitteln 7 und den Wendelspannungs-Messmitteln 9 laufend
gemessenen Messwerte werden einem Speicher 15 zugeführt. Der Speicher 15 ist von dem
Programmgeber 14 gesteuert, und zwar so, dass die Messwerte für den Wendelstrom und
die Wendelspannungen zu zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten während der Vorheizphase
gespeichert werden. Die gespeicherten Messwerte für den Wendelstrom und die Wendelspannungen
werden von dem Speicher 15 aus einem Quotientenbildner 10 zugeführt, der daraus die
Kaltwiderstände und die Heißwiderstände der Wendeln berechnet. Diese Werte werden
von dem Quotientenbildner 10 an den Differenzwertbildner 11 weitergeleitet, der daraus
die Differenzwiderstände errechnet.
[0026] Der Differenzwertbildner 11 führt die Differenzwiderstände einer Entscheidungslogik
13 zu, die ihrerseits mit einem Speicher 12 korrespondiert, indem eine Tabelle für
Referenz-Differenzwiderstände abgelegt ist. Die Entscheidungslogik 13 vergleicht den
in dem Block 11 berechneten Differenzwiderstände mit den Referenzwerten in der im
Speicher 12 gespeicherten Tabelle und bestimmt den Typ der von dem Vorschaltgerät
V betriebenen Lampen L1, L2. Der ermittelte Lampentyp wird von der Entscheidungslogik
13 an die Betriebsparameter- Einstellmittel 5 gemeldet, die unter anderem den Heizstrom
bzw. die Heizleistung neu einstellen, falls die Lampen L1, L2 von einem anderen Typ
sind als die zuvor mit dem Vorschaltgerät V betriebenen Lampen. Weitere Betriebsparameter
können die Vorheizzeit, die Zündspannung, die Lampenbrennspannung, der Lampenstrom
oder auch Parameter für Fehlerabschaltungen sein. Es können aber auch Betriebsparameter
für die Leistungsfaktorkorrekturschaltung wie beispielsweise die Busspannung oder
die Dynamik der Regelschleife eingestellt werden.
[0027] Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die einzelnen Blöcke in Fig.
1 nicht notwendigerweise durch Hardware realisiert sein müssen. Vielmehr ist es auch
möglich, dass die Funktion einiger Blöcke durch eine entsprechende Software in einem
Prozessor realisiert wird. Die Blockdarstellung in Fig. 1 soll lediglich dem besseren
Verständnis dienen.
[0028] Die logische Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte zur Ermittlung des Lampentyps,
also die softwaremäßige Darstellung der Erfindung, ist in Fig. 2 gezeigt. Die wird
nachfolgend erläutert.
[0029] Die Darstellung in Fig. 2 betrifft den Fall, dass mit einem Vorschaltgerät parallel
zwei Lampen betrieben werden. Sie umfasst aber selbstverständlich auch die Möglichkeit,
dass nur mit einer Lampe gearbeitet wird.
[0030] Zu Beginn der Vorheizphase werden von den beiden Lampen die Kaltwiderstände Rcold1
und Rcold2 gemessen. Aus den beiden Messwerten wird der Absolutwert der Differenz
|Rdiff| berechnet. Danach werden drei Fälle unterschieden. Wenn |Rdiff| kleiner als
ein erster Referenzwert Ref1 ist, so bedeutet dass, dass die beiden Lampen vom gleichen
Typ sind. Es geht dann weiter im "Fall 1".
[0031] Wenn |Rdiff| größer als der erste Referenzwert Ref1 aber kleiner als ein zweiter
Referenzwert Ref2 ist, so bedeutet dass, dass Lampen zwar betriebsbereit, jedoch nicht
vom gleichen Typ sind. In diesem Fall wird der Pfad "Fall 2" beschritten. Das Ergebnis
hat in der Regel zur Folge, dass eine Lampe ausgetauscht wird.
[0032] Nunmehr soll der Pfad "Fall 1" weiter verfolgt werden, in dem wie dargestellt der
weitere Ablauf mit der Lampe mit der Wendel mit dem niedrigeren Kaltwiderstand erfolgt.
[0033] In einem weiteren Block wird dann derjenigen der beiden Differenzwiderstände Rdiff1
bzw. Rdiff2 für die Weiterverarbeitung ausgewählt, der dem geringeren Kaltwiderstand
Rcold1 bzw. Rcold2 zuzuordnen ist.
[0034] Es versteht sich, dass man zu diesem Punkt in dem Flussdiagramm auch kommt, wenn
nur eine Lampe vorhanden ist. In diesem Fall entfällt die Aufspaltung der Kaltwiderstände
in zwei Pfade. Der weitere Verlauf des Flussdiagramms ist ohnehin nur auf einen Differenzwiderstand
beschränkt, sei es der der Lampe mit der Wendel mit dem kleineren Kaltwiderstand oder
der einzigen Lampe.
[0035] Des Weiteren wird nun geprüft, ob der Differenzwiderstand Rdiff kleiner als ein Substitutionswiderstand
Rsub ist. Dieser Fall ist dann gegeben, wenn die Lampe zur Simulation durch einen
solchen Substitutionswiderstand ersetzt ist. Wenn das der Fall ist, unterscheiden
sich der Kaltwiderstand und der Heißwiderstand nicht. Deshalb wird - wenn die Entscheidung
"Ja" lautet - der Differenzwiderstand Rdiff gleich dem Heißwiderstand Rhot gesetzt.
[0036] Im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes kann ein spezielles, vom
Normalbetrieb abweichendes Verhalten auslöst werden. Beispielweise können für diesen
Fall abweichende Betriebsparameter für den nachfolgenden Betrieb eingestellt werden,
wobei auch die Vorheizzeit oder das Ablaufverhalten des Lampenstarts geändert werden
kann, es können dem Vorschaltgerät aber auch Betriebsparameter über den erkannten
Wert des Substitutionswiderstandes für den späteren Betrieb, d.h. nach dem nächsten
Lampenstart, vorgegeben werden. Dies kann als eine Art Programmierung des Vorschaltgerätes
verstanden werden, wobei auch die jeweiligen Typen der zu erkennenden Lampen vorgegeben
werden können. Ein Beispiel dafür kann sein, dass ein Vorschaltgerät die Parametersätze
für die Kombination einer 14W und 24W Lampe sowie die Kombination einer 21W und 39W
Lampe gespeichert hat.
[0037] Je nach Vorgabe durch den Wert des einmalig anzuschließendem Substitutionswiderstandes
kann das Vorschaltgerät später zwischen einer 14W und 24W Lampe oder einer 21W und
39W Lampe unterscheiden und somit dass Problem umgehen, dass sich die 14W Lampe und
die 21W Lampe anhand ihrer Wendeln nicht unterscheiden lassen.
[0038] Wenn der Differenzwiderstand Rdiff größer als der Substitutionswiderstand Rsub ist,
d. h., wenn sich - weil eine Lampe eingesetzt ist - Rcold und Rhot unterscheiden,
so lautet das Ergebnis der Entscheidung "Nein".
[0039] Als nächstes steht die Entscheidung an, ob der Differenzwiderstand Rdiff kleiner
als ein erster gespeicherter Widerstandswert "Pegel 1" ist. Wenn Differenzwiderstand
Rdiff kleiner als dieser Pegel 1 ist, so wird die Entscheidung getroffen, dass es
sich hier um den Lampentyp 1 handelt.
[0040] Wenn der Differenzwiderstand Rdiff zwischen den bereits genannten Pegel 1 und einem
weiteren höher gelegenen Pegel 2 liegt, so wird die Entscheidung getroffen, dass ein
Lampentyp 2 vorliegt.
[0041] Wenn der Differenzwiderstand Rdiff zwischen dem Pegel 2 und einem weiteren Pegel
3 liegt, so wird die Entscheidung getroffen, dass der Lampentyp 3 vorliegt.
[0042] Die Begriffe "Pegel 1", "Pegel 2" und "Pegel 3" werden nachfolgend noch in Verbindung
mit Fig. 3 genauer erläutert.
[0043] Sofern sich der Differenzwiderstand Rdiff in die genannten Grenzen fällt und der
Lampentyp dadurch bestimmt werden kann, so wird mit dem Setzen der Lampenparameter
entsprechend dem ermittelten Lampentyp fortgefahren.
[0044] (Unter "Lampentyperkennung" ist optional auch zu verstehen, dass die Anzahl parallel
oder seriell durch das Betriebsgerät versorgter (gleichartiger) Gasentladungslampen
mit Heizwendeln ermittelbar ist. Unter "Typ" oder "Lampentyp" ist also auch die Verschaltungstopologie
(seriell/parallel) mehrerer (vorzugsweise gleichartiger) Lampen zu verstehen.)
[0045] Wenn dagegen kein Bereich gefunden worden ist, in den der Differenzwiderstand Rdiff
eingeordnet werden kann, so wird mit dem zuletzt gespeicherten Wert weitergearbeitet.
[0046] Fig. 3 zeigt den Verlauf des Wendelwiderstandes bei drei verschiedenen Lampentypen
während der Vorheizphase, die 500 ms dauert.
[0047] Bei der ersten Wendel ist der Kaltwiderstand Rcold1 2 WW, und der Heißwiderstand
Rhot1 3,88 WW; wobei WW für eine Widerstandswert-Einheit steht.
[0048] Bei der Wendel des zweiten Lampentyps ist der Kaltwiderstand Rcold2 4 WW. Er steigt
während der Vorheizphase auf den Heißwiderstand Rhot2 mit 14 WW an.
[0049] Die Wendel des dritten Lampentyps beginnt mit dem Kaltwiderstand Rcold3 bei 8 WW.
Dieser Widerstand steigt während der Vorheizphase auf den Heißwiderstand Rhot3 mit
40 WW.
[0050] Man erkennt, wie Widerstandswerte mit der thermischen Erwärmung aufspreizen. Voraussetzung
ist dabei, dass den Wendeln während der Vorheizphase immer die gleiche Heizleistung
bzw. der gleiche Heizstrom zugeführt wird.
[0051] Bildet man nun jeweils aus dem Heißwiderstand Rhot und dem Kaltwiderstand Rcold den
Differenzwiderstand, so ergibt sich für den ersten Lampentyp ein Differenzwiderstand
Rdiff1 von 1,88 WW. Der Differenzwiderstand Rdiff2 ist des zweiten Lampentyps beträgt
10 WW. Der Differenzwiderstand Rdiff3 für den dritten Lampentyp beträgt 32 WW.
[0052] Die Aufspreizung der Heißwiderstände Rhot1, Rhot2 und Rhot3 erlaubt es, für die Differenzwiderstände
Rdiff1, Rdiff2 und Rdiff3 Variationsbereiche zu definieren, die voneinander einen
Abstand haben. Die Variationsbereiche sind mit Schraffurlinien gekennzeichnet.
[0053] Eine sichere Identifizierung ist jedenfalls dann gegeben, wenn der ermittelte Differenzwiderstand
der Heizwendel einer Lampe in einen der drei schraffierten Bereiche fällt.
[0054] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass eine zufriedenstellende Bestimmung des Lampentyps
auch dann möglich ist, wenn man mit den drei eingezeichneten Pegeln arbeitet. Der
erste Pegel "Pegel 1" ist mit dem Kaltwiderstand Rcold1 des ersten Lampentyps identisch.
Der zweite Pegel "Pegel 2" ist mit dem Heißwiderstand Rhot2 des zweiten Lampentyps
identisch. Der dritte Pegel "Pegel 3" liegt mit beachtlichem Abstand über dem Heißwiderstand
Rhot3 des Lampentyps.
[0055] Mit den rechts in der Darstellung eingezeichneten Distanzpfeilen ist durch gestrichelte
Linien dargestellt, dass die Bestimmungsbereiche für den betreffenden Lampentyp über
den unteren nicht definierten Bereich hinaus bis zu dem nächsten Pegel reichen.
[0056] Die über die schraffierten Bereiche hinausgehenden Identifizierungszonen sind nicht
zwingend, sondern fallspezifisch gewählt worden. Wesentlich ist, dass die schraffierten
Bereiche, also die Variationsbereiche für die Differenzwiderstände eine Identifizierung
des Lampentyps mit großer Sicherheit erlauben.
[0057] Bei dem Lampentyp 3 wäre es jedoch denkbar, dass - bei entsprechender vorheriger
Erhitzung - der Kaltwiderstand Rcold3 im Verlauf der Vorheizzeit von 500 ms so weit
ansteigt, dass der Heißwiderstand Rhot3 weit über dem Wert (40 WW) liegt, der in Fig.
3 angegeben. Das hätte aber bei der vorausgesetzten konstanten Heizleistung bzw. dem
konstanten Wendelstrom zur Folge, dass zwischen den einzelnen Abschnitten der Wendel
Querentladungen auftreten, weil die Spannung zwischen diesen Abschnitten zu hoch wird.
Hier setzt deshalb die Wirkung der Wendelspannungs-Begrenzung ein, die in Zusammenhang
mit Block 6 in Fig. 1 erläutert wurde. Die Begrenzung der Heizspannung bewirkt, dass
der Heißwiderstand Rhot3 nicht auf den zuvor beschriebenen theoretischen Wert steigen
kann, sondern limitiert wird.
1. Verfahren zum Betrieb von Leuchtmitteln, insbesondere Gasentladungslampen oder LEDs
bzw. OLEDs,
wobei erkannt wird, ob an einer zum Einsatz der Leuchtmittel vorgesehenen Stelle,
bspw. einer Fassung, ein Leuchtmittel oder ein Substitutionswiderstand elektrisch
mit einer Betriebsschaltung für die Leuchtmittel verbunden ist,
wobei im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes ein spezielles, vom
Normalbetrieb abweichendes Verhalten der Betriebsschaltung auslöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes abweichende Betriebsparameter
für den nachfolgenden Betrieb eingestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
wobei im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes die Vorheizzeit oder
das Ablaufverhalten des Lampenstarts geändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei im Falle des Erkennens eines Substitutionswiderstandwertes
der Betriebsschaltung Betriebsparameter über den erkannten Wert des Substitutionswiderstandes
für den späteren Betrieb, d.h. nach dem nächsten Lampenstart, vorgegeben werden.
5. Verfahren zur Konfigurierung oder Programmierung einer Betriebsschaltung für Leuchtmittel,
aufweisend die Schritte des Einsetzens eines Substitutionswiderstands an einer zum
Einsatz der Leuchtmittel vorgesehenen Stelle, bspw. einer Fassung, und des Einstellens
von einem oder mehreren Betriebsparametern abhängig von der Erkennung des Vorhandenseins
eines Substitutionswiderstands und/oder dem Widerstandswerts von diesem.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei mittels des Substitutionswiderstands
zu betreibende Leuchtmitteltypen, insbesondere Wattagen vorgegeben werden.
7. Schaltung, insbesondere integrierte Schaltung wie bspw. ein ASIC, die zur Durchführung
eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
8. Vorschaltgerät (V) für mindestens zwei Gasentladungslampen (L1, L2) mit jeweils zwei
Heizwendeln (W1a, W2a, W1b, W2b), aufweisend:
- Mittel (8) zum Erzeugen eines konstanten Wendelstromes oder einer konstanten Heizleistung
und zum Beaufschlagen mindestens einer der beiden Heizwendeln (W1, W2 jeder Gasentladungslampe
(L1, L2) mit dem konstanten Heizstrom bzw. der konstanten Heizleistung,
- Messmittel (9) zum direkten oder indirekten Messen des Spannungsabfalls über jeweils
einer Wendel (W1b, W2b) jeder Gasentladungslampe (L1, L2),
- Programmgeber-Mittel (14), die zwei unterschiedliche Zeitpunkte während der Vorheizphase
festlegen, an denen der Spannungsabfall über den betreffenden Wendeln (W1b, W2b) gemessen
wird,
- Mittel (7) zum Messen des Wendelstromes,
- Speichermittel (15) zum Speichern der Messwerte des Spannungsabfalls über den Wendeln
(W1b, W2b) und des durch die Wendeln fließenden Wendelstromes zu den beiden von den
Programmgeber-Mitteln (14) vorgegeben Zeitpunkten,
- Mittel (10) zum Errechnen der Wendelwiderstände (Rcold1, Rcold2, Rhot1, Rhot2) zu
den beiden von den Programmgeber-Mitteln (14) vorgegeben Zeitpunkten durch Quotientenbildung
aus den gespeicherten Werten für den gemessenen Wendelstrom und den gemessenen Spannungsabfall
über den betreffenden Wendeln (W1b,W2b),
- Speichermittel (12) für eine Tabelle, in der zu jedem Lampentyp für eine bestimmte
Wendelstromstärke oder Heizleistung ein Referenz-Differenzwiderstandswert niedergelegt
ist,
- Entscheidungsmittel (12) zum Bestimmen des Lampentyps durch Vergleichen des errechneten
Differenzwiderstandes (Rdiff) mit den in den Speichermitteln (12) niedergelegten Referenz-Differenzwiderstandswerten.
9. Vorschaltgerät nach dem Anspruch 8, ferner
gekennzeichnet durch
- Mittel (5) zum Einstellen mindestens eines Betriebsparameters für den jeweils ermittelten
Lampentyp.
10. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel (8) zum Erzeugen eines konstanten Wendelstromes oder einer konstanten
Heizleistung einen Regler (8) für den Wendelstrom bzw. die Heizleistung umfassen.
11. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messmittel (9) zum direkten oder indirekten Messen des Spannungsabfalls über
den mit dem vorbestimmten konstanten Wendelstrom bzw. der vorbestimmten konstanten
Heizleistung beaufschlagten Wendeln (W1b,W2b) jeweils einen parallel zu den betreffenden
Heizwendeln (W1b, W2b) geschalteten Spannungsteiler (R1/R2, R3/R4) umfassen.
12. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Messung des Wendelstromes (8) mit den betreffenden Heizwendeln (W1b, W2b)ein
gemeinsamer Messwiderstand (R5) in Serie geschaltet ist, und dass der Spannungsabfall
über diesem Messwiderstand als Messwert für den gemeinsamen Wendelstrom verwendet
wird.
13. Leuchte,
aufweisend ein Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, das eine oder mehrere
parallel oder seriell verschaltete Gasentladungslampen betriebt.
14. Beleuchtungssystem,
aufweisend eine oder mehrere Leuchten, darunter wenigstens eine gemäss Anspruch 13,
die vorzugsweise miteinander und/oder mit einer zentralen Steuereinheit über ein Bussystem
verbunden sind.
15. Beleuchtungssystem nach Anspruch 14,
wobei das Beleuchtungssystem neben einer oder mehrerer Gasentladungslampen auch andere
Leuchtmittel, bspw. LEDs, OLEDs oder HID-Lampen, aufweist.