[0001] Solche Drehantriebe dienen dazu, zwei Bauteile gegeneinander zu drehen bzw. zu schwenken.
Solche Bauteile können Türen, Deckel oder dergleichen von Möbeln oder Fahrzeugen sein.
Ebenso können solche Drehantriebe verwendet werden, um Möbelteile gegeneinander zu
verschwenken. Insbesondere wird ein solcher Drehantrieb dazu eingesetzt, um das Kopf-
oder Fußteil eines Bettgestells gegenüber dem Bettrahmen hochzuschwenken.
[0002] Aus der
FR 1 328 909 A ist ein Drehantrieb bekannt, der ein Außenrohr aufweist, welches mit einem zu drehenden
Bauteil verbunden wird. In dem Außenrohr ist koaxial eine Gewindespindel angeordnet,
die durch einen axial außerhalb des Außenrohres angeordneten Motor rotierend antreibbar
ist. Die Gewindespindel treibt über eine Spindelmutter einen Drallschieber an, der
unverdrehbar und axial verschiebbar in dem Außenrohr angeordnet ist. In dem dem Motor
entgegengesetzten Ende des Außenrohres ist koaxial eine Drallwelle angeordnet, die
verdrehbar und axial fest in dem Außenrohr gelagert ist. Die Drallwelle ist unverdrehbar
mit dem zweiten Bauteil verbunden. Der Drallschieber umgreift die Drallwelle und greift
mit einem inneren Gewindeprofil in ein Steilgewinde der Drallwelle ein. Je nach Drehrichtung
der Gewindespindel verschiebt sich der Drallschieber axial in entgegengesetzten Richtungen
im Außenrohr, so dass der Drallschieber und mit diesem das Außenrohr gegenüber der
festgehaltenen Drallwelle in den entsprechenden Drehrichtungen gedreht wird. Die Steigung
des nicht hemmenden Steilgewindes der Drallwelle beträgt ein Vielfaches der Steigung
der Gewindespindel, so dass sich eine starke Drehzahluntersetzung bzw. Drehmomentübersetzung
zwischen dem Antriebsmotor und dem Drehantrieb ergibt.
[0003] Bei diesem bekannten Drehantrieb wirkt das starke Drehmoment zwischen den zwei Bauteilen
in beiden Drehrichtungen. Dient der Drehantrieb z. B. zum Hochschwenken eines Bauteils,
z. B. eines Deckels oder des Kopf- oder Fußteils eines Bettgestells, so wirkt dieses
starke Drehmoment auch beim Absenken des Bauteils. Gerät ein Fremdkörper, insbesondere
ein Körperteil einer Person bei dem Absenken des Bauteils versehentlich unter dieses
Bauteil, so wird der Fremdkörper bzw. das Körperteil zwischen den gegeneinander verschwenkten
Bauteilen unter der Wirkung dieses starken Drehmoments eingeklemmt, was zu Beschädigungen
und insbesondere zu Quetschungen und Verletzungen führen kann.
[0004] Zur Vermeidung dieses Nachteils ist in der älteren nicht vorveröffentlichten europäischen
Patentanmeldung Nr.
08 013 128.7 vorgeschlagen, in den Drehantrieb einen sogenannten "Freilauf" zu integrieren. Dieser
Freilauf bewirkt, dass der Drehantrieb nur in einem Drehsinn aktiv wirksam ist, während
in dem entgegengesetzten Drehsinn das Antriebsmoment des Drehantriebs nicht wirksam
ist. Insbesondere kann ein Deckel oder das Kopfteil eines Bettgestells unter den aktiven
Drehmoment des Drehantriebs hochgeschwenkt werden, während beim Schließen des Deckels
bzw. dem Niederschwenken des Kopfteils der Drehantrieb nicht aktiv wirksam ist. Der
Deckel bzw. das Kopfteil werden dann aufgrund des Freilaufs nur unter ihrem Eigengewicht
nach unten verschwenkt, so dass keine Gefährdung von Personen möglich ist, die sich
beim Abwärtsschwenken versehentlich unterhalb des Deckels oder Kopfteils oder eines
sonstigen Bauteils befinden.
[0005] Gegenstand der Anmeldung ist eine weitere Ausführung des Drehantriebs der europäischen
Patentanmeldung Nr.
08 013 128.7 mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0006] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Der erfindungsgemäße Drehantrieb hat neben den Vorteilen des Drehantriebs der europäischen
Patentanmeldung
08 013 128.7 weiter den Vorteil, dass das Drehmoment des Drehantriebs an beiden axialen Enden
des Außenrohres symmetrisch abgestützt wird. Dadurch wird ein gleichmäßiges Hochschwenken
des Bauteils auch bei großen Drehmomenten gewährleistet, ohne dass ein Kippmoment
auf die Schwenkachse bzw. das hochschwenkende Bauteil wirkt.
[0008] Der Freilauf gewährleistet einen Einklemmschutz, da das nach unten schwenkende Bauteil
nur unter seinem Eigengewicht auf dem Hindernis, z. B. dem Körperteil einer Person
auffliegt und durch den Drehantrieb nicht weiter verschwenkt wird. Der Drehantrieb
läuft dabei jedoch weiter, ohne das Bauteil mitzunehmen. Wird das die Schwenkbewegung
hemmende Hindernis entfernt, so wird das Bauteil durch den Drehantrieb nicht mehr
gestützt und kann frei über den Rest des Schwenkweges nach unten fallen, was wiederum
ein Gefahrenpotential in sich birgt. Um diese Gefahr zu vermeiden, ist in einer bevorzugten
Ausführung ein Sicherheitsendschalter vorgesehen, der betätigt wird, wenn der Freilauf
wirksam wird. Durch Betätigung des Sicherheitsendschalters wird der Antriebsmotor
abgeschaltet, so dass der Drehantrieb nicht leer weiterläuft, wenn die Abwärtsbewegung
des verschwenkbaren Bauteils gehemmt wird. Der stillgesetzte Drehantrieb stützt dadurch
das schwenkbare Bauteil in seiner jeweiligen aktuellen Schwenkstellung ab. Wird das
Hindernis entfernt, so verbleibt das Bauteil in seiner jeweiligen Schwenkstellung
und kann nicht frei nach unten fallen.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Axialschnitt durch eine erste Ausführung des Drehantriebs,
- Figuren 1a und 1b
- vergrößerte Ausschnittdarstellungen des in Figur 1 eingekreisten Bereichs in zwei
verschiedenen Betriebsstellungen,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1,
- Figur 3
- einen Schnitt gemäß der Schnittlinie A-A in Figur 1 und
- Figur 4
- einen Axialschnitt durch eine zweite Ausführung des Drehantriebs.
[0010] Soweit die zwei dargestellten Ausführungen übereinstimmen, sind für dieselben Teile
dieselben Bezugszeichen verwendet. Zu weiteren Einzelheiten des Drehantriebs wird
auf die europäische Patentanmeldung Nr.
08 013 128.7 Bezug genommen, deren gesamter Offenbarungsinhalt in die vorliegende Beschreibung
aufgenommen wird.
[0011] Der erfindungsgemäße Drehantrieb dient zum gegenseitigen Verschwenken zweier Bauteile,
insbesondere zum Hochschwenken eines Deckels gegenüber einem Korpus oder des Kopfteils
bzw. Fußteils eines Bettgestells gegenüber dem Bettrahmen. Dabei ist jeweils ein Außenrohr
des Drehantriebs mit einem Bauteil, insbesondere dem hochschwenkbaren Deckel oder
Kopfteil fest verbunden, während zwei Endstücke an den Enden des Außenrohres mit dem
anderen Bauteil, insbesondere dem Korpus bzw. dem Bettrahmen fest verbunden sind.
[0012] In der ersten Ausführung weist der Drehantrieb ein Außenrohr 10 auf, in dessen beiden
Enden jeweils ein Endstück 16 drehbar und axial unverschiebbar gelagert ist. Das Außenrohr
10 greift an dem hochschwenkbaren Bauteil an, während die Endstücke 16 beispielsweise
über radial abstehende Befestigungslaschen 18 an dem feststehenden Bauteil, z. B.
dem Bettrahmen befestigbar sind. Das durch die Endstücke 16 abgeschlossene Außenrohr
10 bildet einen vollständig gekapselten Antrieb, was insbesondere für die Verwendung
bei Krankenhausbetten aus hygienischen Gründen von Vorteil ist.
[0013] Das Außenrohr 10 ist an seinem Innenumfang mit achsparallel verlaufenden Führungsrillen
38 ausgebildet. Wie Figur 3 zeigt, können diese Führungsrillen 38 beispielsweise als
Auswölbungen der Wandung des Außenrohres 10 ausgebildet sein. Ein Drallschieber 40
ist axial verschiebbar und unverdrehbar in dem Außenrohr 10 geführt. Hierzu greift
der Drallschieber 40 mit achsparallelen Vorsprüngen 42 an seinem Außenumfang formschlüssig
in die Führungsrillen 38.
[0014] In jedem der beiden Endstücke 16 sitzt jeweils fest eine Drallwelle 32 bzw. 32a,
die von dem Endstück 16 koaxial in das Außenrohr 10 hineinragt. Die Drallwellen 32
bzw. 32a sind an ihrem Außenumfang mit einem Steilgewinde 34 ausgebildet.
[0015] Der Drallschieber 40 ist als hohle zylindrische Buchse ausgebildet. Die beiden axialen
Endstirnflächen des Drallschiebers 40 sind jeweils mit einem inneren Gewindeprofil
44 ausgebildet. Der Drallschieber 40 weist eine solche axiale Länge auf, dass er mit
dem inneren Gewindeprofil 44 seiner Endstirnflächen jeweils eine der Drallwellen 32
bzw. 32a koaxial umschließt und mit dem Gewindeprofil 44 auf dem Steilgewinde 34 der
Drallwelle 32 bzw. 32a sitzt, wie dies z. B. von Drillbohrern bekannt ist. Das innere
Gewindeprofil 44 entspricht dem Querschnittsprofil des Steilgewindes 34. Die axiale
Abmessung des Gewindeprofils 44 ist wesentlich geringer als die Steigung des Steilgewindes
34. Insbesondere ist das Gewindeprofil 44 durch die axial flache Stirnwand der Buchse
des Drallschiebers 40 gebildet, die einen dem Querschnittsprofil des Steilgewindes
34 entsprechenden Durchbruch aufweist. Das Steilgewinde 34 weist eine solche Steigung
auf, dass dieses Steilgewinde keine Selbsthemmung bewirkt.
[0016] Innen in dem Drallschieber 40 ist ein Antriebsmotor 20 axial fest und unverdrehbar
angebracht. Der Antriebsmotor 20 ist ein in seiner Drehrichtung umschaltbarer Elektromotor.
Der Antriebsmotor 20 treibt eine koaxial angeordnete Gewindespindel 22 an. Für den
Drehantrieb der Gewindespindel 22 ist diese Gewindespindel 22 drehschlüssig mit der
Welle des Antriebsmotors 20 verbunden. Die Gewindespindel 22 ist jedoch innerhalb
eines kleinen Hubweges von wenigen Millimetern axial gegen den Antriebsmotor 20 verschiebbar,
wie dies aus den Figuren 1a und 1b ersichtlich ist. Auf dem Gewinde der Gewindespindel
22 sitzt eine Spindelmutter 24. Die Gewindespindel 22 und die Spindelmutter 24 ragen
koaxial in die hohle Drallwelle 32. Die Spindelmutter 24 weist einen Außenbund 25
auf, mit welchem sich die Spindelmutter 24 axial an dem inneren Ende der Drallwelle
32 abstützten kann. Der axiale Anschlag des Außenbundes 25 der Spindelmutter 24 an
dem Ende des Drallrohres 32 wird durch eine Dämpfungsfeder 74 abgefedert, die zwischen
den Außenbund 25 und die Drallwelle 32 eingesetzt ist. Die Spindelmutter 24 sitzt
unverdrehbar und unter Reibung axial verschiebbar in der Drallwelle 32.
[0017] An der Stirnseite des Antriebsmotors 20 ist neben der Gewindespindel 22 ein Sicherheitsendschalter
76 angebracht. Zur Betätigung des Sicherheitsendschalters 76 ist an der Gewindespindel
22 ein Betätigungselement angebracht, insbesondere ein Betätigungsring 78, der auf
der Gewindespindel 22 sitzt und sich axial mit dieser bewegt.
[0018] Weiter ist in dem Drallschieber 40 auf der von der Gewindespindel 22 abgewandten
Seite des Antriebsmotors 20 ein Endschalter 50 angebracht. Zur Betätigung des Endschalters
50 dient ein Betätigungsstößel 80, der in der hohlen Drallwelle 32a angeordnet ist.
Der Betätigungsstößel 80 ragt axial aus dem inneren Ende der Drallwelle 32a in den
Drallschieber 40 hinein. Der Betätigungsstößel 80 sitzt auf einer axialen Gewindestange
32, die in einer Mutter 84 verstellbar ist. Die Mutter 84 sitzt fest in der Drallwelle
32a. Durch Verdrehen der Gewindestange 82 kann die axiale Position des Betätigungsstößels
80 in der Drallwelle 32a eingestellt werden.
[0019] Der Drehantrieb in dieser ersten Ausführung arbeitet in folgender Weise.
[0020] Zum Hochschwenken eines Bauteils, z. B. eines Kopfteils eines Bettgestells, wird
das Außenrohr 10 mit dem hochzuschwenkenden Kopfteil verbunden und die Drallwellen
32 und 32a werden mit ihren Endstücken 16 mit dem Rahmen des Bettgestells verbunden.
Die Anordnung von zwei Drallwellen 32 und 32a an den beiden Enden des Außenrohres
10 hat dabei den Vorteil einer symmetrischen Drehmomentabstützung an beiden Enden
des Drehantriebs.
[0021] Um das Kopfteil oder ein sonstiges Bauteil gegen sein Eigengewicht hochzuschwenken,
wird der Antriebsmotor 20 in dem Drehsinn eingeschaltet, dass die Gewindespindel 22
die Spindelmutter 24 gegen die Drallwelle 32 bewegt, so dass sich die Spindelmutter
24 mit ihrem Außenbund 25 axial an der Drallwelle 32 abstützt. Der Anschlag des Außenbundes
25 an dem Ende der Drallwelle 32 wird durch die Dämpfungsfeder 74 abgefedert. Die
sich in der axial abgestützten Spindelmutter 24 drehende Gewindespindel 22 drückt
den Antriebsmotor 20 mit dem Drallschieber 40 in Figur 1 nach links. Der Drallschieber
40 läuft dabei mit seinen inneren Gewindeprofilen 44 auf den Steilgewinden 34 der
Drallwellen 32 und 32a. Der Drallschieber 40 und mit diesem das Außenrohr 10 werden
hierdurch gegenüber den Drallwellen 32, 32a und den Endstücken 16 gedreht. Da die
Steigung der Drallwellen 32, 32a sehr viel größer ist als die Steigung der Gewindespindel
22 ergibt sich eine sehr hohe Drehzahluntersetzung bzw. Drehmomentübersetzung zwischen
dem Antrieb des Antriebsmotors 20 und dem Antrieb des Außenrohrs 10. Die Dämpfungsfeder
74 bewirkt dabei nicht nur ein weiches Anlaufen der Drehbewegung, sondern federt auch
eventuelle Belastungsstöße ab.
[0022] Da bei dieser Bewegung die Gewindespindel 22 axial gegen den Antriebsmotor 20 drückt,
wird die Gewindespindel 22 um ihren geringen axialen Hubweg in den Antriebsmotor 20
hineingedrückt, wie dies in der vergrößerten Ausschnittsdarstellung der Figur 1b gezeigt
ist. Der Betätigungsring 78 kommt dadurch axial nach links (in der Darstellung der
Figur 1) aus dem Bereich des Sicherheitsendschalters 76. Der Sicherheitsendschalter
76 ist somit nicht betätigt, so dass der Antriebsmotor 20 bestromt werden kann.
[0023] Der Antrieb in dieser Drehrichtung kann solange fortgesetzt werden, bis sich der
Drallschieber 40 soweit nach links bewegt hat, dass der Endschalter 50 an den Betätigungsstößel
80 gelangt und durch diesen betätigt wird. Wenn der Betätigungsstößel 80 den Endschalter
50 betätigt, wird die Bestromung des Antriebsmotors 20 abgeschaltet und die Schwenkbewegung
beendet. Durch axiales Verstellen des Betätigungsstößels 80 kann somit der Schwenkweg
des Drehantriebs einstellbar begrenzt werden.
[0024] Zum Verschwenken des Bauteils, z. B. des Kopfteils des Bettgestells nach unten wird
der Antriebsmotor 20 im entgegengesetzten Drehsinn angetrieben. Dadurch wird die Gewindespindel
22 in die Spindelmutter 24 hineingedreht. Wegen des nicht selbsthemmenden Steilgewindes
der Drallwellen 32 und 32a dreht sich dabei der Drallschieber 40 zusammen mit dem
Außenrohr 10 aufgrund des vom Gewicht des Bauteils erzeugten Drehmoments gegen die
Drallwellen 32, 32a, so dass sich der Drallschieber 40 nach rechts bewegt und die
Spindelmutter 24 an der Drallwelle 32 anliegend hält.
[0025] Wird die gegenseitige Drehbewegung von Außenrohr 10 und Drallwellen 32, 32a gehemmt,
z. B. weil ein Fremdkörper unter dem sich nach unten bewegenden Bauteil eingeklemmt
wird, so tritt der Freilauf in Funktion. Wird die gegenseitige Drehbewegung von Außenrohr
10 und Drallwelle 32 blockiert, dann zieht die angetriebene Gewindespindel 22 die
Spindelmutter 24 aus der Drallwelle 32 heraus, da die Spindelmutter 24 in dieser Axialrichtung
nicht abgestützt ist. Der Drehantrieb zwischen Außenrohr 10 mit dem Drallschieber
40 und der Drallwelle 32 ist damit unterbrochen. Zwischen dem Außenrohr 10 und den
Drallwellen 32, 32a wirkt nur noch das durch das Eigengewicht des Bauteils, z. B.
des Kopfteils bewirkte Drehmoment. Da die Spindelmutter 24 jedoch mit Reibung in der
Drallwelle 32 sitzt, wird zunächst die Gewindespindel 22, die axial leicht verschiebbar
in dem Antriebsmotor 20 sitzt, um ihren geringen axialen Hubweg nach rechts aus dem
Antriebsmotor 20 gezogen. Die Gewindespindel 22 nimmt dadurch die in Figur 1a gezeigte
Stellung ein. Dabei kommt der Betätigungsring 78 mit dem Sicherheitsendschalter 76
in Eingriff und betätigt diesen. Durch die Betätigung des Sicherheitsendschalters
76 wird die Bestromung des Antriebsmotors 20 unterbrochen. Die Spindelmutter 24 wird
somit nicht weiter aus der Drallwelle 32 herausgezogen, so dass sich der Freilaufweg
nicht weiter vergrößert. Der Freilauf gewährleistet somit den erforderlichen Schutz
gegen ein Einklemmen unter dem Antriebsdrehmoment des Antriebsmotors 20. Der Sicherheitsendschalter
76 verhindert zusätzlich, dass der Antriebsmotor 20 im Freilauf leer weiterläuft.
Dadurch ist sichergestellt, dass das verschwenkbare Bauteil, z. B. das Kopfteil des
Bettgestells, nicht frei nach unten fällt, wenn das blockierende Hindernis entfernt
wird.
[0026] In Figur 4 ist eine zweite Ausführung des Drehantriebs dargestellt. Auch bei dieser
Ausführung sind an beiden Enden des Außenrohres 10 durch den Drehantrieb gegen das
Außenrohr 10 verdrehbare Endstücke 16 angeordnet, so dass eine symmetrische Drehmomentabstützung
an beiden Enden des Drehantriebs vorhanden ist.
[0027] In dieser zweiten Ausführung ist der Antriebsmotor 20 in der Längsmitte des Außenrohres
10 drehfest und unverschiebbar in dem Außenrohr 10 angebracht. Der Antriebsmotor 20
weist eine durchgehende rotierend angetriebene hohle Welle auf, die mit einem Innengewinde
ausgebildet ist. Die Gewindespindel 22 durchsetzt koaxial die hohle Welle des Antriebsmotors
20, wobei das Innengewinde der Welle in das Gewinde der Gewindespindel 22 eingreift.
Bei rotierenden Antrieb der hohlen Welle des Antriebsmotors 20 wird dementsprechend
die Gewindespindel 22 axial gegenüber dem Antriebsmotor 20 verschoben. Die Gewindespindel
22 weist an ihren beiden axialen Enden Abschnitte 86 mit unrundem Querschnitt auf,
z. B. mit Sechskant-Querschnitt. Beiderseits des Antriebsmotors 20 sind jeweils Drallschieber
40 in das Außenrohr 10 eingesetzt, die axial verschiebbar und unverdrehbar in dem
Außenrohr 10 geführt sind. Die Drallschieber 40 haben jeweils die Form einer hohlzylindrischen
Buchse. In der jeweils dem Antriebsmotor 20 zugewandten Stirnfläche der Drallschieber
40 ist jeweils mittig ein axialer Durchbruch vorgesehen, dessen Querschnitt dem unrunden
Querschnitt der Abschnitte 86 der Gewindespindel 22 entspricht. Die Drallschieber
40 sind auf diese Weise axial auf den Abschnitten 86 der Gewindespindel 82 verschiebbar
und halten die Gewindespindel 22 drehfest in Bezug auf das Außenrohr 10. Auf dem in
Figur 4 rechten äußeren Ende des Abschnittes 86 der Gewindespindel 82 sitzt ein im
Durchmesser erweiterter Anschlag 88, der sich innerhalb des Drallschiebers 40 befindet.
Auf der in Figur 4 linken Seite der Gewindespindel 22 ist ein im Durchmesser erweiterter
Anschlag 90 angeordnet, der sich an der Stelle befindet, an welcher das Gewinde der
Gewindespindel 22 in den unrunden Abschnitt 86 übergeht. Dieser Anschlag 90 befindet
sich auf der dem Antriebsmotor 20 zugewandten Außenseite des Drallschiebers 40.
[0028] An der jeweils von dem Motor 20 abgewandten axialen Stirnseite sind die Drallschieber
40 jeweils mit einem inneren Gewindeprofil 44 ausgebildet. Mit diesem inneren Gewindeprofil
44 laufen die Drallschieber 40 jeweils auf einer hohlen Drallwelle 32 mit einem Steilgewinde
34. Diese Drallwellen 32 ragen koaxial in die Drallschieber 40 und sitzen jeweils
fest auf einem Endstück 16, welches drehbar in dem Ende des Außenrohres 10 gelagert
ist. Das Endstück 16 kann beispielsweise mit einer Befestigungslasche 18 ausgebildet
sein.
[0029] In dieser zweiten Ausführung arbeitet der Drehantrieb in folgender Weise.
[0030] Zum Hochschwenken eines Bauteils, z. B. des Kopfteils eines Bettgestells wird der
Antriebsmotor 20 in dem Drehsinn angetrieben, in welchen seine rotierende hohle Welle
die Gewindespindel 22 in der Figur 4 nach links verschiebt. Die Gewindespindel 22
wird dabei mittels der unrunden Abschnitte 86 und der Drallschieber 40 unverdrehbar
geführt. Bei dieser Verschiebung der Gewindespindel 22 nach links nimmt diese durch
den Anschlag 88 den rechten Drallschieber 40 ziehend mit, während sie den linken Drallschieber
40 durch den Anschlag 90 drückend mitnimmt. Die beiden Drallschieber 40 werden dadurch
in dem Außenrohr 10 nach links bewegt, dabei bringt der Eingriff der Drallschieber
40 in das Steilgewinde 34 der Drallwellen 32 die Drallschieber 40 und mit diesen das
Außenrohr 10 in Drehung gegenüber den Drallwellen 32 mit den Endstücken 16 und den
Befestigungslaschen 18.
[0031] Zum Absenken des Kopfteils wird der Antriebsmotor 20 im entgegengesetzten Drehsinn
angetrieben, wodurch die Gewindespindel 22 nach rechts bewegt wird. In dieser axialen
Bewegungsrichtung sind die Anschläge 88 und 90 nicht wirksam, so dass sich das Außenrohr
10 mit den Drallschiebern 40 unter dem Drehmoment des Eigengewichtes des Kopfteils
auf den Drallwellen 32 bewegt, wodurch die Drallschieber 40 an den Anschlägen 88 und
90 anliegend gehalten werden.
[0032] Wird die Schwenkbewegung des Kopfteils durch einen Fremdkörper gehemmt, so wird die
Drehbewegung des Außenrohres 10 und der Drallschieber 40 blockiert. Der weiterlaufende
Antriebsmotor 20 erzeugt dabei jedoch kein zusätzliches Drehmoment auf das Außenrohr
10, da sich die Gewindespindel 22 axial frei gegenüber den Drallschiebern 40 verschieben
kann. Der rechte Abschnitt 86 der Gewindespindel 22 wird in den rechten Drallschieber
40 axial hineingeschoben, während der linke Abschnitt 86 axial aus dem linken Drallschieber
40 herausgezogen wird. Dadurch wird die Freilauffunktion gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Außenrohr
- 16
- Endstücke
- 18
- Befestigungslasche
- 20
- Antriebsmotor
- 22
- Gewindespindel
- 24
- Spindelmutter
- 25
- Außenbund
- 32
- Drallwelle
- 34
- Steilgewinde
- 38
- Führungsrillen
- 40
- Drallschieber
- 42
- Vorsprünge
- 44
- Gewindeprofil
- 50
- Endschalter
- 74
- Dämpfungsfeder
- 76
- Sicherheitsendschalter
- 78
- Betätigungsring
- 80
- Betätigungsstößel
- 82
- Gewindestange
- 84
- Mutter
- 86
- Abschnitte der Gewindespindel
- 88
- Anschlag
- 90
- Anschlag
1. Drehantrieb, mit einem Antriebsmotor (20), mit einem Außenrohr (10), mit an den beiden
Enden des Außenrohres (10) jeweils koaxial drehbar und axial unverschiebbar gelagerten
Endstücken (16), mit jeweils einer an jedem der Endstücke (16) drehfest angeordneten
koaxial in das Außenrohr (10) ragenden Drallwelle (32, 32a), die ein Steilgewinde
(34) aufweist, und mit wenigstens einem Drallschieber (40), der in dem Außenrohr (10)
unverdrehbar und axial verschiebbar angeordnet ist, wobei der wenigstens eine Drallschieber
(40) die Drallwellen (32, 32a) koaxial umgreift und mit inneren Gewindeprofilen (44)
mit dem Steilgewinde (34) der jeweiligen Drallwelle (32, 32a) zusammenwirkt, wobei
der Antriebsmotor (20) koaxial innerhalb des Außenrohres (10) und in dessen mittlerem
Längenbereich angeordnet ist und wobei der Antriebsmotor (20) eine Gewindespindel
(22) drehend antreibt, die in einer Drehrichtung den wenigstens einen Drallschieber
(40) aktiv in dem Außenrohr (10) axial verschiebt, während in der entgegengesetzten
Drehrichtung ein Freilauf die Antriebsverbindung von Gewindespindel (22) und Drallschieber
(40) unterbricht.
2. Drehantrieb nach Anspruch 1, wobei ein Drallschieber (40) vorgesehen ist, der als
hohle zylindrische Buchse ausgebildet ist, wobei die inneren Gewindeprofile (44) an
den beiden axialen Endstirnflächen des Drallschiebers (40) ausgebildet sind, wobei
der Antriebsmotor (20) fest in dem Drallschieber angeordnet ist, wobei auf dem Gewinde
der Gewindespindel (22) eine Spindelmutter (24) sitzt, wobei die Gewindespindel (22)
und die Spindelmutter (24) koaxial in eine der Drallwellen eingreifen und wobei sich
die Spindelmutter (24) mit einem Außenbund (25) axial an dem inneren Ende der Drallwelle
(32) abstützt.
3. Drehantrieb nach Anspruch 2, wobei die Spindelmutter (24) in der hohlen Drallwelle
(32) unverdrehbar und axial verschiebbar geführt ist.
4. Drehantrieb nach Anspruch 3, wobei die Spindelmutter (24) in der Drallwelle (32) unter
Reibung axial verschiebbar ist, wobei die Gewindespindel (22) gegenüber dem Antriebsmotor
(20) axial bewegbar ist und wobei auf der Gewindespindel (22) ein Betätigungselement
(78) sitzt, das mit einem an dem Antriebsmotor (20) angeordneten Sicherheitsendschalter
(76) in der Weise zusammenwirkt, dass der Sicherheitsendschalter (76) die Bestromung
des Antriebsmotors (20) freigibt, wenn die Gewindespindel (22) den Drallschieber (40)
aktiv verschiebt, während der Sicherheitsendschalter (76) die Bestromung des Antriebsmotors
(20) im Freilauf unterbricht.
5. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei eine Drallwelle (32a) als Betätigungsstößel
(80) axial in den Drallschieber (40) hineinragt, und wobei in dem Drallschieber (40)
ein Endschalter (50) angeordnet ist, der durch den Betätigungsstößel (80) zur Begrenzung
des Drehweges betätigt wird.
6. Drehantrieb nach Anspruch 5, wobei der Betätigungsstößel (80) in der Drallwelle (32a)
axial verstellbar angeordnet ist.
7. Drehantrieb nach Anspruch 1, wobei zwei Drallschieber (40) vorgesehen sind, die als
Hohlbuchsen ausgebildet sind und jeweils mit ihrem inneren Gewindeprofil (44) mit
dem Steilgewinde (34) einer Drallwelle (32) zusammenwirken, wobei der Antriebsmotor
(20) axial zwischen den Drallschiebern (40) fest in dem Außenrohr (10) sitzt, wobei
die Gewindespindel (22) den Antriebsmotor (20) koaxial durchsetzt und durch den rotierenden
Antrieb des Antriebsmotors (20) axial in dem Antriebsmotor (20) verschoben wird, wobei
die Gewindespindel (22) an ihren beiden Enden axiale Abschnitte (86) mit unrundem
Querschnitt aufweist, wobei diese Abschnitte (86) jeweils entsprechend unrunde Durchbrüche
in den Stirnflächen der Drallschieber (40) axial verschiebbar durchgreifen und wobei
an dem axial äußeren Ende des einen Abschnittes (86) ein Anschlag (88) angeordnet
ist, der sich im Inneren des zugehörigen Drallschiebers (40) befindet, während an
dem axial inneren Ende des anderen Abschnittes (86) ein Anschlag (90) angeordnet ist,
der sich auf der dem Antriebsmotor (20) zugewandten axialen Außenseite des zugehörigen
Drallschiebers (40) befindet.