[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilieranlage zum Längsumformen eines Metallbandes
oder Ausgangsprofils in ein Profil oder Rohr mittels einer Mehrzahl von in Linie hintereinander
angeordneten Umformstationen, in denen jeweils eine Gruppe von Rollumformwerkzeugen
zusammengefasst ist und die vom Metallband oder Ausgangsprofil sukzessive durchlaufen
werden, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer Profilieranlage der vorliegenden Art durchläuft das Metallband oder Ausgangsprofil
nacheinander die einzelnen Umformstationen und wird dort jeweils einem Umformschritt
unterzogen, bis es schließlich seine (vorläufige) Endform erhalten hat. Der Begriff
Rollumformwerkzeug wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Oberbegriff für die
formgebenden Rollen in einer Umformstation verwendet, die als Unterrolle, Oberrolle,
Seitenrolle, Zwischenrolle oder als sonstige Rolle ausgebildet sein und zum Umformen
oder Walzen des Werkstücks dienen können.
[0003] Bei Profilieranlagen der vorliegenden Art handelt es sich um kontinuierlich arbeitende
Anlagen, die aus Bandmaterial, das quasi endlos durch die Profilieranlage transportiert
wird, ein längs umgeformtes Profil (oder Rohr) herstellen. Da die Profile bzw. Rohre
demnach in einer Länge erzeugt werden, die der Länge des als Ausgangsmaterial verwendeten
Metallbandes entspricht, müssen fertige oder weiter verarbeitungsfähige Profilstücke
abgelängt werden, was eine entsprechende Trennmaschine erforderlich macht. Um geschlossene
Profile oder Rohre herzustellen, umfasst die Profilieranlage neben der eigentlichen,
aus den Umformstationen gebildeten Profiliermaschine außerdem üblicherweise eine Schweißvorrichtung,
in der das kontinuierlich durchlaufende Profil längs verschweißt wird.
[0004] Ferner sind in Profilieranlagen oft Stanzmaschinen oder dergleichen nichtkontinuierliche
Bearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise zum Prägen und Bördeln, in die Profilieranlage
integriert. Sollen diese vor der Trenneinrichtung angeordnet sein, um beispielsweise
Stanzungen in ein bereits teilweise umgeformtes Profil einzubringen, bevor es in weiteren
Umformstationen weiter längs umgeformt wird, muss die Profilieranlage den Transport
des Profils in Intervallen bis zum Stillstand abbremsen, um anschließend wieder anzulaufen.
Während des Stillstands des Profils kann dann die Stanzoperation und dergleichen durchgeführt
werden. Lediglich dann, wenn vor dem ersten Umformschritt ein flaches Metallband mit
Stanzungen versehen werden soll, kann ein Abbremsen des Profiltransports durch eine
Bandschlaufe vermieden werden. Sobald eine erste, längs verlaufende Abbiegung in das
Metallband eingebracht worden ist, scheidet diese Maßnahme aus.
[0005] Es liegt auf der Hand, dass ein intervallartiges Abstoppen und Wiederanlaufen des
Profiltransports die durchschnittliche Produktionsgeschwindigkeit einer Profilieranlage
verringert. Des Weiteren ergeben sich hierdurch in Anlagenteilen, die an sich auf
einen kontinuierlichen Transport des Profils angewiesen sind, wie insbesondere bei
einer Schweißvorrichtung, besondere Anforderungen. In einer Patentanmeldung der Anmelderin
(
EP-A-1 375 053) wurde dieses Problem zwar gelöst, so dass auch bei intervallartigem Abstoppen des
Profiltransports eine kontinuierliche, gleichmäßige Schweißnaht hergestellt werden
kann; jedoch ist der Aufwand hierfür naturgemäß höher als bei einer einfachen Schweißvorrichtung,
die eine Längs-Schweißnaht auf einem kontinuierlich durch die Schweißvorrichtung transportierten
Profil erzeugt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Profilieranlage
vorzuschlagen, in die mit geringerem Aufwand als bisher Bearbeitungsschritte mit diskontinuierlich
arbeitenden Vorrichtungen integriert werden können.
[0007] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Profilieranlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäße Profilieranlage sind in den Ansprüchen
2 bis 11 niedergelegt.
[0008] Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Profilieranlage mit zumindest einer Mehrzahl von
auf einem Maschinenunterbau befestigten Umformstationen verfügt demnach an oder neben
dem Maschinenunterbau über Linearführungen, auf denen angetriebene, in und gegen die
Bewegungsrichtung des Metallbandes oder Profils verfahrbare Wagen sitzen. Diese Wagen
dienen zur Aufnahme von auf das Profil einwirkenden Werkzeugen, beispielsweise zum
Trennen, Stanzen, Prägen und dergleichen, sowie von Manipulatoren, Schweißeinrichtungen
oder sonstigen Vorrichtungen, die das Profil bearbeiten. Die verfahrbaren Wagen können
vor oder zwischen den Umformstationen angeordnet sein sowie vor oder nach der Trenneinrichtung,
wobei die Trenneinrichtung selbst ebenfalls auf einem solchen Wagen angebracht sein
kann. Bearbeitungsschritte nach der Trenneinrichtung, die mit Werkzeugen auf einem
erfindungsgemäßen Wagen durchgeführt werden, können beispielsweise das Setzen von
Gehrungsschnitten oder das Einbringen von Stanzungen oder dergleichen in das fertige
Profil sein.
[0009] Die Linearführungen verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen entlang des gesamten Maschinenunterbaus,
wobei dies jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht notwendig ist. Es kann
beispielsweise vorgesehen sein, lediglich im Bereich der Trenneinrichtung erfindungsgemäße
Linearführungen mit verfahrbaren Wagen vorzusehen. Ebenso ist es möglich, beispielsweise
lediglich zwischen zwei Funktionsgruppen mit jeweils mehreren Umformstationen einen
verfahrbaren Wagen mit beispielsweise einer Zwischenstanzmaschine vorzusehen.
[0010] Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch nicht notwendig, dass die Linearführungen
und die Wagen direkt am Maschinenunterbau angebracht sind; vielmehr ist es auch möglich,
Linearführungen seitlich neben dem Maschinenunterbau anzubringen, wobei die daran
angebrachten Wagen dann jedoch in der Regel über dem Maschinenunterbau bewegt werden
müssen, um Werkzeuge oder Manipulatoren tragen zu können, die auf das Profil einwirken.
Dies ermöglicht insbesondere das Nachrüsten von bereits laufenden Profilieranlagen
mit erfindungsgemäßen Wagen.
[0011] Am vorteilhaftesten wird die Erfindung jedoch so umgesetzt, dass ein durchgehender
Maschinenunterbau mit durchgehenden Linearführungen vorhanden ist, so dass die Profilieranlage
auf dem Maschinenunterbau modular aufgebaut werden kann. Hierzu können zusätzlich
zu den Linearführungen am Maschinenunterbau Haltevorrichtungen vorgesehen sein, die
zum Anbringen von Funktionsgruppen mit mehreren Umformstationen oder für die Umformstationen
direkt dienen.
[0012] In diesem Fall ist es dann zweckmäßig, wenn mehrere, voneinander unabhängig bewegbare
Wagen vorhanden sind. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass zwei oder mehr
Wagen steuerungstechnisch oder mechanisch miteinander gekoppelt werden.
[0013] Für den Antrieb der einzelnen Wagen kann vorgesehen sein, dass entlang der Linearführungen
an oder neben dem Maschinenunterbau Zahnstangen angebracht sind. Die Wagen können
dann anhand angetriebener Zahnräder entlang dieser Zahnstangen laufen.
[0014] Alternativ hierzu kann der Antrieb der Wagen jedoch auch mittels Linearmotoren oder
auf sonstige Weise erfolgen. Werden die Wagen mit Linearmotoren angetrieben, findet
sich zweckmäßigerweise der Primärteil des Linearmotors am Wagen und der Sekundäranteil
an den Linearführungen, entlang deren der Wagen läuft.
[0015] Zweckmäßigerweise ist jeder Wagen mit einer Schleppkette für Versorgungsleitungen,
wie Stromleitungen, Pneumatikleitungen und dergleichen versehen, so dass er sich autark
entlang der Linearführungen bzw. auf dem Maschinenunterbau bewegen kann.
[0016] Die erfindungsgemäße Profilieranlage muss nicht vollständig modular aufgebaut sein,
um gegenüber dem Stand der Technik besondere Vorteile zu entfalten. Es reicht beispielsweise
schon, nach einer mitlaufenden Trenneinrichtung mindestens einen, zusammen mit der
Trenneinrichtung bewegbaren Wagen mit einem Manipulator vorzusehen, der mit Greifwerkzeugen
ausgerüstet ist. Dieser greift das abzutrennende Profil oder Rohr vor oder während
des Trennschnitts, so dass das abgetrennte Profil oder Rohr nach dem Trennschnitt
in definierter Position und Orientierung verbleibt. Der Manipulator kann das abgetrennte
Profil oder Rohr dann also definiert an eine Einrichtung zum Wegtransportieren oder
Weiterbearbeiten der abgetrennten Profile oder Rohre übergeben, wobei er vorzugsweise
auf einem Wagen sitzt, der auf eine Geschwindigkeit beschleunigbar ist, die über der
normalen Profilgeschwindigkeit liegt; hierdurch kann er nach dem Trennschnitt eine
beschleunigte Transportbewegung durchführen und das abgetrennte Profil oder Rohr für
eine bessere Übergabe vom nachfolgenden Profilstrang längs separieren.
[0017] Diese Umsetzung des erfinderischen Gedankens beseitigt den bisherigen Nachteil aller
Profilieranlagen nach dem Stand der Technik, bei denen das durch eine mitlaufende
Trennmaschine abgetrennte Profil oder Rohr auf eine Transportvorrichtung, ein Magazin
oder in eine Wanne fällt, so dass insbesondere die Orientierung, also die Winkellage
des Profils bzw. Rohrs um seine Längsachse, dem Zufall überlassen bleibt. Die Orientierung
insbesondere von Profilen ist jedoch nicht nur dann wichtig, wenn sie weiter bearbeitet
werden sollen, sondern beispielsweise schon dann, wenn sie zum Versenden verpackt
werden. Eine insbesondere in ihrer Orientierung definierte Übergabe von Profilen musste
dementsprechend bislang händisch geschehen. Ein mit der vorliegenden Erfindung mögliches
automatisiertes Ergreifen der Profile noch während des Trennvorgangs ermöglicht, dass
die Profile eine definierte, bekannte Position und Orientierung haben, wenn sie gegriffen
werden. Eine in Position und Orientierung definierte Übergabe ist dann nur noch eine
an sich bekannte steuerungstechnische Frage.
[0018] Ein auf einem erfindungsgemäßen Wagen laufender Manipulator zur Übergabe von abgetrennten
Profilen, oder vorzugsweise zwei solcher Wagen mit Manipulatoren, ist, wie bereits
erwähnt, vorzugsweise in der Lage, die Profilbewegung nach dem Abtrennen des Profils
zu beschleunigen, um das abgetrennte Profil vom nachfolgenden Profilstrang zu separieren,
bevor es übergeben wird. Die Übergabe selbst kann dann vorzugsweise relativ zur Bewegungsrichtung
nach rechts und nach links erfolgen, und dies bevorzugterweise in unterschiedlichen
Positionen relativ zur Profilbewegung. Hierdurch können beispielsweise Profile unterschiedlicher
Länge sortiert übergeben oder beispielsweise qualitativ minderwertige Profile ausgeschleust
werden.
[0019] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können auch mehrere Trenneinrichtungen vorhanden
sein, die vorzugsweise mit einem oder mehreren nachgeordneten Manipulatoren zusammenarbeiten.
Dies kann insbesondere dann, wenn nur kurze Stücke vom quasi endlos hergestellten
Profil abgelängt werden sollen, die Produktivität der gesamten Anlage signifikant
erhöhen. Denn mit beispielsweise zwei Trenneinrichtungen können pro Arbeitsgang gleichzeitig
zwei Profilstücke vom Profilstrang abgetrennt werden, während die Produktion in unverminderter
Geschwindigkeit weiterläuft. Die vorzugsweise vorhandenen Manipulatoren sorgen dafür,
dass insbesondere die zwischen zwei Trenneinrichtungen befindlichen, abgetrennten
Profilstücke in geordneter Form aus dem Bewegungsbereich der Trenneinrichtungen entnommen
werden.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Profilieranlage ist
im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische, schematische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgestalteten Profilieranlage;
- Figur 2
- eine schematische, perspektivische Ansicht des hinteren Teils dieser Profilieranlage.
[0021] In Figur 1 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Profilieranlage in perspektivischer Ansicht gezeigt. Diese Profilieranlage ist vollständig
modular aufgebaut, wofür insbesondere ein durchgehender Maschinenunterbau 1 vorhanden
ist. Dieser besteht im wesentlichen aus einem in seiner Grundform U-förmigen Metallprofil
2 mit seitlichen Auskragungen 3. Die seitlichen Auskragungen 3 bilden Linearführungen
4 für entlang dieser Linearführungen 4 bewegbare Wagen 5. Jeder dieser Wagen 5 verfügt
über eine eigene Antriebsvorrichtung 6, die vorliegend aus einem Elektromotor besteht,
der ein Zahnrad antreibt. Über die gesamte Länge des Maschinenunterbaus 1 ist eine
Zahnstange 7 parallel zu den Linearführungen 4 angeordnet, in die die Zahnräder der
Antriebsvorrichtungen 6 der bewegbaren Wagen 5 eingreifen. Die Positionen der Wagen
5 sind demnach exakt festgelegt und jederzeit exakt anzufahren, beispielsweise mittels
eines stationären Gebers am Maschinenunterbau 1 als Absolut-Wegmesssystem oder mittels
Gebern an den einzelnen Elektromotoren als Relativ-Wegmesssystem mit Nullpunktdefinition
und einem Inkrementalzähler. Jeder Wagen 5 verfügt außerdem über eine Schleppkette
8 für (nicht dargestellte) Versorgungsleitungen, hier insbesondere Stromleitungen
für die Antriebsvorrichtung 6 und eine Signalleitung für die erforderliche Steuerung
der Wagen 5.
[0022] Außer den Linearführungen 4 verfügt der Maschinenunterbau 1 über (nicht erkennbare)
Haltevorrichtungen und Zentrierstifte für Schnellwechselplatten 9, auf denen die eigentliche
Profiliermaschine aufgebaut wird: Jede Schnellwechselplatte 9 trägt im vorliegenden
Fall vier Gerüste 10 zur Lagerung von (nicht dargestellten) Rollumformwerkzeugen,
so dass jedes Gerüst 10 eine Umformstation zum Längsumformen eines Metallbandes oder
Profils bildet. Dieses Metallband oder Profil ist in Figur 1 nicht dargestellt; es
wird oberhalb des Maschinenunterbaus 1, parallel zu diesem, durch die Umformstationen
10 geführt und dort Schrittweise umgeformt.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind demnach zwei Funktionsgruppen 11 mit mehreren
Umformstationen 10 jeweils auf einer Schnellwechselplatte 9 auf den Maschinenunterbau
1 gesetzt, und zwar beabstandet voneinander. Zwischen den beiden Funktionsgruppen
11, sowie davor und danach ist jeweils ein autark beweglicher Wagen 5 angeordnet,
auf dem Bearbeitungsmaschinen, wie insbesondere Maschinen zum Vor- und Zwischenstanzen,
befestigt sein können. Diese Bearbeitungsmaschinen laufen während des Bearbeitungsschritts
mit dem kontinuierlich durch die Funktionsgruppen 11 transportieren Profil mit und
können somit die Bearbeitung bei einer Relativgeschwindigkeit "Null" durchführen.
[0024] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau ist lediglich beispielhaft; die Anzahl und Abfolge
der Wagen 5 und der Umformstation-Funktionsgruppen 11 ist vollkommen frei. Mit dem
erfindungsgemäßen Konzept können an jeder Stelle der Profilieranlage Funktionen wie
Stanzen, Prägen, Bördeln, Schweißen sowie das eigentliche Profilieren und das Trennen
angeordnet werden. Dieser modulare Aufbau macht es möglich, beliebige Fertigungsstrategien
auf einer Anlage zu realisieren. Diskontinuierliche Bearbeitungsschritte, wie insbesondere
Stanzen, können im Mitlauf erfolgen, wodurch sich die Teilleistung der Profilieranlage
erhöht. Außerdem können diskontinuierliche Bearbeitungsschritte, wie Stanzprozesse,
mit anderen Verfahren kombiniert werden, die einen kontinuierlichen Prozess voraussetzen,
wie beispielsweise Schweißen, Schäumen, Schaben und dergleichen.
[0025] Die in Figur 1 gezeigte Profilieranlage ist schließlich mit einer Trenneinrichtung
12 zum Abtrennen der fertig umgeformten Profile versehen, die ihrerseits auf einem
beweglichen Wagen 5 befestigt ist und im mitlaufenden Betrieb arbeitet. Der Trenneinrichtung
12 nachgeschaltet sind zwei weitere Wagen 5 mit jeweils einem Manipulator 13 zu erkennen.
Dieser Abschnitt des vorliegenden Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Profilieranlage wird in Figur 2 deutlicher dargestellt:
Der in Figur 2 dargestellte Endabschnitt der Profilieranlage aus Figur 1 umfasst die
Trenneinrichtung 12 sowie die beiden Manipulatoren 13, die alle jeweils auf einem
autark bewegbaren Wagen 5 befestigt sind. Die beiden Manipulatoren betätigen jeweils
einen Greifer 14 zum Ergreifen eines Profils 15 vor oder während des Abtrennens in
der Trenneinrichtung 12. Zu diesem Zweck laufen die beiden Wagen der Manipulatoren
13 synchron mit den Wagen 5 der Trenneinrichtung 12 mit dem Profil 15 mit. Sie sind
solcherart voneinander beabstandet, dass das Profil 15 bezüglich seiner Eigenstabilität
an möglichst optimalen Punkten von den Greifern 14 ergriffen und gehalten werden kann.
Werden kürzere Profile 15 abgetrennt, wird der Abstand der beiden Wagen verringert.
[0026] Sobald die Trenneinrichtung 12 das Profil 15 abgetrennt hat, beschleunigen die Wagen
5 der beiden Manipulatoren 13, um das Profil 15 von der Trenneinrichtung 12 und dem
dieser nachfolgenden Profilstrang zu separieren. Ist dies erfolgt, können die Manipulatoren
13 die Greifer 14 gegen den Uhrzeigersinn verschwenken, so dass das Profil 15 relativ
zur Bewegungsrichtung nach links ausgegeben wird. Dadurch, dass die Greifer 14 das
Profil 15 bereits während des Trennvorgangs ergriffen haben, kann die Ausgabe des
Profils 15 mit bekannter, definierter Position und Orientierung desselben erfolgen.
[0027] Bevor die Ausgabe des Profils 15 durch die Manipulatoren 13 erfolgt, können auf (nicht
dargestellten) weiteren Wagen weitere Bearbeitungsvorrichtungen, beispielsweise eine
Einrichtung zum Einbringen eines Gehrungsschnitts in das Profil 15 aktiviert werden
und einen Gehrungsschnitt bereits während des Mitlaufens durchführen. Zur Vereinfachung
der Steuerungstechnik können die in Figur 2 dargestellten Wagen 5 gegebenenfalls auch
mechanisch gekoppelt laufen. Hierdurch wäre lediglich die Flexibilität hinsichtlich
verschiedener Längen der Profile 15 eingeschränkt.
[0028] Der in Figur 2 dargestellte Endabschnitt einer Profilieranlage kann auch an eine
herkömmliche, ansonsten nicht erfindungsgemäß ausgestaltete Profilieranlage angebaut
und diese dementsprechend erfindungsgemäß nachgerüstet werden.
1. Profilieranlage zum Längsumformen eines Metallbandes oder Ausgangsprofils in ein Profil
oder Rohr, mit einer Mehrzahl von in Linie hintereinander angeordneten Umformstationen
(10), in denen jeweils eine Gruppe (11) von Rollumformwerkzeugen zusammengefasst ist
und die vom Metallband oder Ausgangsprofil sukzessive durchlaufen werden, sowie mit
einem Maschinenunterbau (1) auf dem die Umformstationen (10) direkt oder indirekt
befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem oder neben dem Maschinenunterbau (1) Linearführungen (4) mit angetriebenen,
in und gegen die Bewegungsrichtung des Metallbandes oder Profils verfahrbaren Wagen
(5) zur Aufnahme von auf das Profil (15) einwirkenden Werkzeugen (12), Manipulatoren
(13) und dergleichen vorhanden sind.
2. Profilieranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass entlang der Linearführungen (4) Zahnstangen (7) vorgesehen sind.
3. Profilieranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb der Wagen (5) mittels Linearmotoren erfolgt, wobei deren Primärteil am
Wagen (5) und deren Sekundärteil entlang der Linearführungen (4) angeordnet ist.
4. Profilieranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilieranlage zumindest teilweise modular aufgebaut ist, mit einem durchgehenden
Maschinenunterbau (1), an dem Linearführungen (4) für entlang des Maschinenunterbaus
(1) verfahrbare, angetriebene Wagen (5) mit auf das Profil (15) einwirkenden Werkzeugen
(12), Manipulatoren (13) und dergleichen angebracht sind, und der über Haltevorrichtungen
(9) zum Anbringen von Funktionsgruppen (11) mit jeweils mehreren Umformstationen (10)
verfügt.
5. Profilieranlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere, voneinander unabhängig bewegbare Wagen (5) vorhanden sind.
6. Profilieranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wagen (5) jeweils mit einer Schleppkette (8) für Versorgungsleitungen, wie Stromleitungen,
Pneumatikleitungen und dergleichen versehen sind.
7. Profilieranlage nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf Wagen (5), die zwischen zwei oder mehr Umformstation-Funktionsgruppen (11) angeordnet
sind, Stanz-, Präge- oder Bördelwerkzeuge befestigt sind.
8. Profilieranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine den Umformstationen (10) nachgeschaltete, mitlaufende Trenneinrichtung
(12) vorhanden ist, und dass nach der Trenneinrichtung (12) mindestens ein synchron
zur Trenneinrichtung (12) bewegbarer Wagen (5) mit einem Manipulator (13) mit Greifwerkzeugen
(14) angeordnet ist, um das abgetrennte Profil (15) oder Rohr vor dem oder während
des Trennschnitts zu greifen und nach dem Trennschnitt in definierter Position und
Orientierung an eine Einrichtung zum Wegtransportieren oder Weiterbearbeiten der abgetrennten
Profile oder Rohre zu übergeben.
9. Profilieranlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Trenneinrichtungen (12) und mehrere Manipulatoren (13) vorgesehen sind, die
separat oder elektrisch und/oder mechanisch gekoppelt bewegbar sind.
10. Profilieranlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Wagen (5) schneller als die Geschwindigkeit des Profils (15)
antreibbar ist, um nach dem Trennschnitt eine beschleunigte Transportbewegung zum
Längs-Separieren des abgetrennten Profils (15) oder Rohrs durchführen zu können.
11. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Manipulator (13) so ausgebildet ist, dass er das abgetrennte Profil (15) oder
Rohr in Bewegungsrichtung gesehen wahlweise nach rechts und nach links und/oder in
unterschiedlichen Positionen übergeben kann.