[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungs-Slicer, mit einer Produktzuführung, wenigstens einem Schneidmesser,
das um eine Messerachse rotiert und/oder um eine Mittelachse planetarisch umläuft
und dem wenigstens ein aufzuschneidendes Produkt in einer Produktzuführrichtung zuführbar
ist, und einer Verstelleinrichtung für das Schneidmesser, mit der das Schneidmesser
zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung bewegbar ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Lebensmittelprodukte
wie beispielsweise Wurst, Fleisch und Käse mit hoher Geschwindigkeit in Scheiben zu
schneiden. Typische Schnittgeschwindigkeiten liegen zwischen mehreren 100 bis einigen
1.000 Schnitten pro Minute. Moderne Hochleistungs-Slicer unterscheiden sich unter
anderem in der Ausgestaltung des Schneidmessers sowie in der Art und Weise des Rotationsantriebs
für das Schneidmesser. So genannte Sicheloder Spiralmesser rotieren um eine hier auch
als Messerachse bezeichnete Rotationsachse, wobei diese Rotationsachse selbst keine
zusätzliche Bewegung ausführt. Bei Slicern mit Kreismessern ist dagegen vorgesehen,
das rotierende Kreismesser zusätzlich um eine von der Rotationsachse beabstandete
weitere Achse (hier auch Mittelachse genannt) planetarisch umlaufen zu lassen. Welchem
Messertyp bzw. welcher Antriebsart der Vorzug zu geben ist, ist von der jeweiligen
Anwendung abhängig. Generell lässt sich sagen, dass mit lediglich rotierenden Sichelmessern
höhere Schnittgeschwindigkeiten erzielt werden können, wohingegen rotierende und zusätzlich
planetarisch umlaufende Kreismesser ohne Einbußen bei der Schneidqualität universeller
einsetzbar sind.
[0003] Die vorstehend erwähnten hohen Schnittgeschwindigkeiten machen es - und dies gilt
unabhängig vom Messertyp und von der Antriebsart - erforderlich, dass in bestimmten
Betriebssituationen, insbesondere bei einem portionsweisen Aufschneiden von Produkten,
so genannte Leerschnitte durchgeführt werden, in denen sich das Messer weiterhin bewegt,
d.h. seine Schneidbewegung ausführt, dabei jedoch nicht in das Produkt, sondern "ins
Leere" schneidet, damit vorübergehend keine Scheiben vom Produkt abgetrennt werden
und diese "Schneidpausen" dazu genutzt werden können, eine mit den zuvor abgetrennten
Scheiben gebildete Portion, beispielsweise einen Scheibenstapel oder geschindelt angeordnete
Scheiben, abzutransportieren. Die zwischen zwei aufeinanderfolgend abgetrennten Scheiben
verstreichende Zeit reicht ab einer bestimmten Schneidleistung bzw. Schnittgeschwindigkeit
für einen ordnungsgemäßen Abtransport der Scheibenportionen nicht aus. Die Länge dieser
"Schneidpausen" und die Anzahl der Leerschnitte pro "Schneidpause" sind von der jeweiligen
Anwendung abhängig.
[0004] Ein in der Praxis bekanntes Problem in Verbindung mit der Durchführung von Leerschnitten
besteht darin, dass es in den meisten Fällen nicht genügt, einfach die Zufuhr des
Produktes vorübergehend anzuhalten, um das Abtrennen von Scheiben zu verhindern. Bei
Produkten mit weicher Konsistenz kommt es nämlich regelmäßig vor, dass sich nach dem
Anhalten des Produktvorschubs Entspannungseffekte einstellen, wodurch das vordere
Produktende über die Schneidebene hinaus und damit in den Wirkungsbereich des Schneidmessers
gelangt. Die Folge ist ein unerwünschtes Abtrennen so genannter Produktschnipsel oder
Produktschnitzel. Abgesehen davon kommt es zu einer solchen Schnitzelbildung unabhängig
von der Produktkonsistenz zwangsläufig immer dann, wenn die Produkte während des Aufschneidebetriebs
kontinuierlich zugeführt werden, d.h. auch bei Produkten mit fester Konsistenz, bei
denen also die vorstehend erwähnten Entspannungseffekte nicht auftreten, kommt es
bei einer kontinuierlichen Produktzufuhr zu einer Schnitzelbildung.
[0005] Die vorstehend beschriebenen Phänomene sind dem Fachmann hinreichend bekannt, weshalb
hierauf nicht näher eingegangen wird.
[0007] Demnach wurde bereits vorgeschlagen, für die Durchführung von Leerschnitten die Produktzufuhr
nicht nur zu unterbrechen, sondern zusätzlich das Produkt - gegebenenfalls samt Produktauflage
- zurückzuziehen. Dieser Ansatz stößt insbesondere dann an Grenzen, wenn die Schnittgeschwindigkeiten
und/oder die dabei zu bewegenden Massen zu groß werden, da dann nicht mehr sichergestellt
werden kann, dass das vordere Produktende ausreichend schnell zurückgezogen werden
kann. Als Alternative zum Zurückziehen des Produkts wurde ferner bereits vorgeschlagen,
das Schneidmesser vom vorderen Produktende wegzubewegen. Beide Lösungsansätze haben
zur Folge, dass zwischen dem vorderen Produktende und dem Schneidmesser ein ausreichend
großer Abstand hergestellt wird, der eine Schnitzelbildung sicher verhindert. Der
erforderliche Messerhub beträgt lediglich einige Millimeter, muss allerdings in einer
sehr kurzen Zeit in der Größenordnung von einigen Hundertstel Sekunden erfolgen. Die
Möglichkeit einer Messerverstellung kann auch für weitere Zusatzfunktionen genutzt
werden, z.B. für das Einstellen des Schneidspalts oder für Leerschnitte im Rahmen
einer Höheneinstellung bzw. Einstellung der Eintauchtiefe des Schneidmessers, die
insbesondere in Bezug auf das oder die aufzuschneidenden Produkte bzw. die Produktauflage
erfolgt, worauf nachstehend näher eingegangen wird.
[0008] Der Stand der Technik schlägt verschiedene Möglichkeiten vor, den gewünschten Abstand
zwischen Messer und Produkt durch eine Verlagerung des Messers herzustellen.
[0009] Eine Möglichkeit, die beispielsweise in
DE 101 47 348 A1 beschrieben ist, besteht darin, lediglich die rotierende Messerhalterung, an der
das Messer auswechselbar angebracht ist und die auch als Messeraufnahme, Messerwelle
oder Rotor bezeichnet wird, zu bewegen, und zwar relativ zu den übrigen Bestandteilen
des so genannten Messerkopfes, der zusätzlich zu der erwähnten Messerhalterung insbesondere
eine Drehlagerung für die Rotationsbewegung des Messers bzw. der Messerhalterung sowie
ein Basisteil umfasst, mit dem der Messerkopf und damit die Messerhalterung an einem
Gestell oder Rahmen des Slicers befestigt wird. Diese Befestigung kann beispielsweise
an oder in einem so genannten Schneidkopfgehäuse erfolgen, an oder in welchem nicht
nur der Messerkopf samt Messer, sondern außerdem der Antriebsmotor für den mit dem
Messerkopf z.B. über einen Antriebsriemen zusammenwirkenden Messer-Rotationsantrieb
angebracht sind.
[0010] Es ist auch möglich, den Messerkopf als Ganzes zu verlagern, so dass zum Verstellen
des Messers eine Relativbewegung zwischen Messerhalterung und Drehlagerung des Messers
nicht erforderlich ist. Eine derartige Lösung ist beispielsweise in
DE 10 2006 043 697 A1 gezeigt.
[0011] Des Weiteren ist es möglich, das gesamte Schneidkopfgehäuse samt Messerkopf und Rotationsantrieb
zu bewegen. Lösungen dieser Art sind beispielsweise in
EP 1 046 476 A2 beschrieben.
[0012] Diese vorstehend erläuterten Lösungsansätze unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich
der Größe der zu bewegenden Masse, sondern auch hinsichtlich des Konstruktionsaufwandes
sowie der Anwendbarkeit für unterschiedliche Messer- bzw. Antriebsarten. Eine Bewegung
lediglich der Messerhalterung beispielsweise hat zwar den Vorteil einer relativ geringen
zu bewegenden Masse, bedeutet aber einen relativ hohen konstruktiven Auf wand, da
mit dem Messer ein Gegenstand entlang einer Achse verschoben werden muss, der gleichzeitig
mit hoher Geschwindigkeit um eben diese Achse rotiert. Hierfür sind Probleme in Verbindung
mit der Lagerung des Messers bzw. der Messerhalterung zu lösen. Während die vorstehend
erwähnten Sichel- oder Spiralmesser lediglich um eine Achse rotieren, diese Achse
aber nicht zusätzlich eine Umlaufbewegung ausführt, lassen sich Konzepte zum Verstellen
des Messers trotz der erwähnten Lagerungsproblematik mit vertretbarem Aufwand realisieren.
Anders ist dies bei Slicern mit rotierenden und gleichzeitig planetarisch umlaufenden
Kreismessern, denn hier besteht das Problem, mit vertretbarem konstruktiven Aufwand
eine Verlagerung nur des Messers bzw. der Messerhalterung zu bewerkstelligen.
[0013] Die obigen Ausführungen gelten auch dann, wenn - wie grundsätzlich z.B. zum Abtrennen
ovaler Scheiben von Produkten mit kreisförmigem Querschnitt bekannt - die von der
Schneide des Messers definierte Schneidebene nicht senkrecht zur Produktzuführung
verläuft.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufschneidvorrichtung mit verstellbarem Schneidmesser
der eingangs genannten Art insbesondere dahingehend weiter zu verbessern, dass die
Messerverstellung in konstruktiver Hinsicht einfach und zuverlässig sowie insbesondere
in Verbindung mit der Durchführung von Leerschnitten einsetzbar ist.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0016] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das Schneidmesser an einem ersten Bereich mit
der Verstelleinrichtung und an einem zweiten Bereich mit einer Führung gekoppelt,
wobei die Verstellbewegung des Schneidmessers durch eine Erregerbewegung der Verstelleinrichtung
und durch die Führung festgelegt ist. Hierbei dient die Verstelleinrichtung nicht
lediglich zur Erzeugung der Verstellbewegung, sondern sorgt gleichzeitig dafür, die
Verstellbewegung und somit die Bewegung des Schneidmessers im Raum festzulegen. Die
Verstelleinrichtung und die Führung, die an insbesondere unterschiedlichen Bereichen
des Schneidmessers angreifen, können so gemeinsam eine Zwangsführung für das Schneidmesser
bilden und auf diese Weise dessen Bewegung im Raum eindeutig festlegen. Deshalb ist
es erfindungsgemäß nicht erforderlich, zusätzlich zu wenigstens zwei wie auch immer
gearteten Führungen oder Halterungen des Schneidmessers die Verstelleinrichtung als
eine dritte Einrichtung vorzusehen, die an einem dritten Bereich des Schneidmessers
angreift, um das Schneidmesser lediglich in Bewegung zu setzen, während die Festlegung
der Verstellbewegung lediglich durch die zwei oder mehr Führungen bzw. Halterungen
erfolgt. Daher kann erfindungsgemäß das Verstellen des Schneidmessers auf eine in
konstruktiver Hinsicht besonders einfache Weise realisiert werden.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verstellbewegung
des Schneidmessers eine Schwenk- oder Kippbewegung ist oder eine Schwenk- oder Kippbewegung
umfasst. Die Verstellbewegung des Schneidmessers kann also, muss aber nicht eine reine
Schwenk- bzw. Kippbewegung sein. Insbesondere kann es sich bei der Verstellbewegung
um eine Überlagerung zweier Einzelbewegungen handeln, von denen die eine durch die
Führung und die andere durch die Verstelleinrichtung vorgegeben ist.
[0018] Die Führung für das Schneidmesser kann eine Schwenklagerung umfassen. Bevorzugt umfasst
die Führung wenigstens einen Lenker und/oder Hebel, insbesondere wenigstens ein Paar
von Lenkern und/oder Hebeln, der bzw. die jeweils einerseits am Schneidmesser und
andererseits an einer Basis angelenkt sind. Bei der Basis handelt es sich insbesondere
um ein Schneidkopfgehäuse. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Anlenkung an
der Basis über der Anlenkung am Schneidmesser liegt.
[0019] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Verstelleinrichtung einen Exzenterantrieb.
Alternativ kann die Verstelleinrichtung einen Linearantrieb umfassen, bei dem es sich
insbesondere um einen Spindelantrieb oder um eine Zylinder-Kolben-Anordnung handelt.
[0020] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist das Schneidmesser am zweiten Bereich
schwenkbar aufgehängt und am ersten Bereich auslenkbar gehalten.
[0021] Die Verstelleinrichtung und/oder die Führung können mit einem Drehlager für eine
Antriebswelle gekoppelt sein.
[0022] Die Antriebswelle kann Bestandteil einer Antriebseinheit sein, die verstellbar ist
und hierdurch die Verstellung des Schneidmessers bewirkt. Die Antriebseinheit wiederum
kann Bestandteil eines das Schneidmesser umfassenden Messerkopfes sein. Alternativ
kann die Antriebseinheit einen Messerkopf tragen, bei dem es sich um einen Sichelmesserkopf
für ein um die Messerachse rotierendes Sichelmesser oder um einen Kreismesserkopf
für ein um die Messerachse rotierendes und um die Mittelachse planetarisch umlaufendes
Kreismesser handelt. Die verstellbare Antriebseinheit kann hierbei also universell
für unterschiedliche Typen von Messerköpfen eingesetzt werden.
[0023] Allgemein kann also erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass zum Verstellen des Schneidmessers
eine das Schneidmesser, eine Messerhalterung, an der das Schneidmesser auswechselbar
anbringbar ist, und/oder einen Messerkopf tragende Antriebseinheit verstellbar ist.
[0024] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Antriebseinheit eine
Antriebswelle und wenigstens zwei in Richtung der Längsachse der Antriebswelle beabstandete
Drehlager für die Antriebswelle. Dabei kann vorgesehen sein, dass das eine Drehlager
mit der Verstelleinrichtung und das andere Drehlager mit der Führung gekoppelt ist.
Für dieses Prinzip wird auch unabhängig Schutz beansprucht, worauf nachstehend noch
näher eingegangen wird.
[0025] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Messerkopf als Ganzes mittels der
Verstelleinrichtung verstellbar, wobei bevorzugt der Messerkopf eine Messerhalterung,
an der das Schneidmesser auswechselbar anbringbar ist, und wenigstens ein Drehlager
für die Bewegung des Schneidmessers um die Messerachse und/oder um die Mittelachse
umfasst. Bei dem Messerkopf kann es sich wiederum um einen Sichelmesserkopf für ein
um die Messerachse rotierendes Sichelmesser oder um einen Kreismesserkopf für ein
um die Messerachse rotierendes und um die Mittelachse planetarisch umlaufendes Kreismesser
handeln.
[0026] Ferner schlägt die Erfindung vor, dass ein ortsfestes Gestell vorgesehen ist, wobei
ein Messerkopf als Ganzes oder eine Messerhalterung, an der das Schneidmesser auswechselbar
anbringbar ist, relativ zu einem gestellfesten Träger verstellbar ist. Der Träger
kann an oder in einem Schneidkopfgehäuse angeordnet sein. Bei dem Träger kann es sich
auch um das Schneidkopfgehäuse selbst handeln.
[0027] In einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Verstellbewegung
des Schneidmessers derart ausgelegt, dass in der Zusatzfunktionsstellung des Schneidmessers
der Abstand zwischen dem Schneidmesser und einer Bezugsebene, die parallel zu einer
durch eine Schneide des in der Schneidstellung befindlichen Schneidmessers definierten
Schneidebene verläuft, mit zunehmender Entfernung von einer durch eine Produktauflage
der Produktzuführung definierten Ebene zunimmt. Das Schneidmesser kann hierbei gewissermaßen
nach vorne gekippt werden. Dadurch kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass
bei einem während des Aufschneidens kontinuierlich erfolgendem Vorschub des Produkts
in für den Fachmann bekannter Weise ein über die Schneidebene vorstehender, zumindest
näherungsweise keilförmiger vorderer Produktabschnitt vorhanden ist, der ohne ein
Verstellen des Schneidmessers in unerwünschter Weise vom Produkt abgetrennt werden
würde, wenn der Produktvorschub - beispielsweise zur Durchführung von Leerschnitten
- vorübergehend angehalten wird. Die Verstellbewegung des Schneidmessers kann erfindungsgemäß
derart auf dieses Phänomen abgestimmt werden, dass das Schneidmesser entsprechend
dieser Keilform verschwenkt oder gekippt wird, d.h. das Schneidmesser wird so verstellt,
wie es für eine Vermeidung von Schnitzelbildung gerade eben nötig ist. Für dieses
Prinzip wird auch unabhängig Schutz beansprucht, worauf nachstehend noch näher eingegangen
wird.
[0028] Dabei kann die Verstellbewegung des Schneidmessers derart ausgelegt sein, dass das
Schneidmesser zumindest näherungsweise um einen, insbesondere gedachten, Punkt verschwenkbar
oder kippbar ist, der in einer durch die Produktauflage definierten Ebene oder darunter
gelegen ist.
[0029] Ein dem Schneidmesser zugeordneter Rotationsantrieb kann gestellfest angeordnet oder
zu einer auf die Verstellbewegung des Schneidmessers abgestimmten Kompensationsbewegung
in der Lage sein.
[0030] Der Rotationsantrieb kann zusammen mit einem Messerkopf an oder in einem gestellfesten
Schneidkopfgehäuse angeordnet sein.
[0031] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Rotationsantrieb mit einem die Verstellbewegung
als Ganzes ausführenden Messerkopf oder mit einem die Verstellbewegung ausführenden
Teil des Messerkopfs, insbesondere einer Messerhalterung, zusammenwirkt, insbesondere
über wenigstens einen Antriebsriemen.
[0032] Wie vorstehend bereits erwähnt, ist gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der
Erfindung vorgesehen, dass die Verstellbewegung des Schneidmessers derart ausgelegt
ist, dass in der Zusatzfunktionsstellung der Abstand zwischen dem Schneidmesser und
einer Bezugsebene, die parallel zu einer durch eine Schneide des in der Schneidstellung
befindlichen Schneidmessers definierten Schneidebene verläuft und insbesondere auf
der der Produktzuführung zugewandten Seite des Schneidmessers gelegen ist, mit zunehmender
Entfernung von einer durch eine Produktauflage der Produktzuführung definierten Ebene
zunimmt.
[0033] Ebenfalls vorstehend bereits erwähnt wurde ein weiterer unabhängiger Aspekt der Erfindung,
wonach zum Verstellen des Schneidmessers eine Antriebseinheit für das Schneidmesser
verstellbar ist, die eine Antriebswelle und wenigstens zwei in Richtung der Längsachse
der Antriebswelle beabstandete Drehlager für die Antriebswelle umfasst, wobei das
eine Drehlager mit der Verstelleinrichtung und das andere Drehlager mit einer Führung
gekoppelt ist.
[0034] Die Erfindung betrifft des weiteren die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
zur Durchführung von Leerschnitten, insbesondere beim portionsweisen Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, wobei zur vorübergehenden Unterbrechung des Abtrennens
von Scheiben von dem Produkt das Schneidmesser von dem vorderen Produktende wegbewegt
und nach Durchführung eines oder mehrerer Leerschnitte zur Wiederaufnahme des Abtrennens
von Scheiben von dem Produkt wieder zurückbewegt wird.
[0035] Die Leerschnitte können bei angehaltenem Produktvorschub durchgeführt werden. Es
ist alternativ auch möglich, den Produktvorschub während der Leerschnittphase fortzuführen.
[0036] Generell ist der Begriff "Zusatzfunktion" dahingehend zu verstehen, dass damit eine
Funktion gemeint ist, die nicht ausschließlich die eigentliche Aufschneidefunktion,
also die Rotations- bzw. Umlaufbewegung des Schneidmessers, betrifft. Bei der Zusatzfunktion
handelt es sich insbesondere um die Durchführung von Leerschnitten beim portionsweisen
Aufschneiden der Produkte. Bei der Zusatzfunktion kann es sich auch um eine Höheneinstellung
bzw. Einstellung der Eintauchtiefe des Schneidmessers, insbesondere in Bezug auf das
oder die aufzuschneidenden Produkte bzw. die Produktauflage, handeln, genauer gesagt
um die Vermeidung einer Schnitzelbildung bei im Rahmen der Höhen- bzw. Eintauchtiefeneinstellung
durchgeführten Leerschnitten. Die Verstellbewegung des Messers erfolgt also bei Bedarf
dann, wenn die Zusatzfunktion durchgeführt werden soll, wobei diese Zusatzfunktion
- je nach ihrer Art - bei rotierendem bzw. umlaufendem Schneidmesser und/oder bei
stillstehendem Schneidmesser durchführbar ist. Wenn im Folgenden von der Durchführung
von Leerschnitten die Rede ist, dann soll - sofern sinnvoll - darunter allgemein die
Durchführung einer wie auch immer gearteten Zusatzfunktion zu verstehen sein, wie
sie z.B. in der vorliegenden Offenbarung explizit erwähnt ist.
[0037] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist - wie bereits erwähnt - vorgesehen,
dass die Verstellbewegung des Schneidmessers eine Schwenk- oder Kippbewegung ist oder
eine Schwenk- oder Kippbewegung umfasst. Dies hat den Vorteil, dass die zum Verstellen
erforderlichen Kräfte relativ gering gehalten werden können. Ferner ist vorteilhaft,
dass keine Gleit- oder Schiebelager benötigt werden, wie sie bei einer rein translatorischen,
beispielsweise axialen, Verstellbewegung erforderlich sind.
[0038] Wenn die Verstellbewegung derart ausgelegt ist, dass das Schneidmesser in der Zusatzfunktionsstellung
mit der durch die Schneide des Schneidmessers definierten Schneidebene nicht mehr
parallel zu der in der Schneidstellung gegebenen Schneidebene ausgerichtet ist, dann
ist dies für die Durchführung von Leerschnitten unerheblich, da es auf die Orientierung
des Schneidmessers bezüglich des vorderen Produktendes grundsätzlich nicht ankommt,
solange sichergestellt ist, dass vom vorderen Produktende keine Schnitzel abgetrennt
werden, indem z.B. dafür gesorgt wird, dass ein ausreichend großer Abstand zwischen
Schneidmesser und vorderem Produktende vorhanden ist.
[0039] Das Vorsehen einer Schwenk- oder Kippbewegung zumindest als Bestandteil der Verstellbewegung
hat des Weiteren den Vorteil, dass auf diese Wiese ein gewünschte Abstand zwischen
Schneidmesser und vorderem Produktende besonders schnell und auch besonders einfach
hergestellt werden kann.
[0040] Ferner wird gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgeschlagen, dass für eine
Zusatzfunktion, insbesondere eine Leerschnittphase, in der sich das Schneidmesser
weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt abtrennt, zwischen dem
Schneidmesser und dem Produkt ein Abstand herstellbar ist, und dass die Produktzuführung
dazu ausgebildet ist, das Produkt während der Durchführung der Zusatzfunktion weiterhin
entlang der Vorschubrichtung zu fördern.
[0041] Dieser Aspekt wird sowohl in Kombination mit den in den Ansprüchen offenbarten Gegenständen
als auch als unabhängiger Aspekt offenbart und beansprucht.
[0042] Ein Hintergrund dieses Aspektes ist der Umstand, dass bei bekannten Lösungen prinzipiell
der Produktvorschub z.B. während der Leerschnittphase angehalten wird, d.h. das Fördern
des Produkts entlang der Vorschubrichtung wird vorübergehend unterbrochen. Bei Beendigung
der Leerschnittphase, wenn also Produkt und Schneidmesser wieder aneinander herangeführt
werden, wird der Produktvorschub wieder in Gang gesetzt. Dabei besteht das Problem,
dass es zu Ungleichmäßigkeiten in der Bewegung des vorderen Produktendes kommen kann,
was sich in einer verminderten Schnittqualität äußert. Entsprechendes gilt für andere
Zusatzfunktionen als die Durchführung von Leerschnitten.
[0043] Demnach ist es also möglich, bei der Durchführung der Zusatzfunktion, insbesondere
bei der Durchführung von Leerschnitten, den Produktvorschub fortzuführen, d.h. es
ist nicht erforderlich, die Produktzuführung zu unterbrechen. Eine Schnitzelbildung
wird gleichwohl vermieden, wenn die Verstelleinrichtung das Schneidmesser derart verstellt,
dass während der gesamten Zusatzfunktionsphase ein ausreichender Abstand zwischen
Schneidmesser und weiterhin gefördertem Produkt vorhanden ist.
[0044] Hierbei wird die Erkenntnis berücksichtigt, dass eine Ursache für z.B. leerschnittbedingte
Schnittqualitätseinbußen darin bestehen könnte, dass bei jedem neuerlichen Ingangsetzen
des Produktvorschubs zunächst die Haftreibung überwunden werden muss, was den antreibenden
Komponenten der Produktzuführung vorübergehend einen erhöhten mechanischen Widerstand
entgegensetzt. Nach dem Übergang in die Gleitreibungsphase sinkt dieser Widerstand
schnell ab und kann zu einer kurzfristigen Beschleunigung des Produkts führen. Je
nach Konsistenz des Produkts sowie z.B. Anzahl, Frequenz und Dauer der Leerschnittphasen
können somit Ungleichmäßigkeiten in der Produktzuführung entstehen, die letztlich
zu einer Verschlechterung der Schneidqualität führen können.
[0045] Deshalb ist die Produktzuführung gemäß diesem Aspekt dazu ausgebildet, das Produkt
während der Zusatzfunktionsphase weiterhin entlang der Vorschubrichtung zu fördern.
Es wurde nämlich erkannt, dass das wiederholte Unterbrechen und wieder Ingangsetzen
des Produktvorschubs hinsichtlich der Schneidergebnisse nachteilig ist. Weiterhin
wurde erkannt, dass ein Anhalten der Produktförderung in Vorschubrichtung z.B. während
der Leerschnittphase nicht zwingend erforderlich ist. So könnte es beispielsweise
bei bestimmten Anwendungen akzeptabel sein, nach jeder Leerschnittphase eine dickere
Produktscheibe abzutrennen. Sollte dies nicht erwünscht sein, so besteht die Möglichkeit,
das Produkt nicht anzuhalten, sondern lediglich die Vorschubgeschwindigkeit zu verringern,
wie nachfolgend noch genauer erläutert wird. Durch das Wegfallen der wiederholten
Beschleunigungs- und Abbremsphasen für das Produkt sowie durch Vermeidung einer periodischen
Abfolge von Haftreibungsphasen und Gleitreibüngsphasen wird ein wesentlich stabilerer
und gleichmäßigerer Betrieb der Schneidvorrichtung ermöglicht, was insbesondere bei
schnell arbeitenden Hochleistungs-Slicern bedeutende Vorteile hinsichtlich der Schnittqualität
bietet.
[0046] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Produktzuführung dazu ausgebildet, das Produkt
während der Leerschnittphase mit einer verringerten Leerschnittgeschwindigkeit entlang
der Vorschubrichtung zu fördern. Die Produktfördergeschwindigkeit wird also bei Beginn
der Leerschnittphase gegenüber dem aktuellen Wert herabgesetzt. Diese Herabsetzung
der Produktfördergeschwindigkeit auf die Leerschnittgeschwindigkeit erfolgt unabhängig
davon, dass die Produktfördergeschwindigkeit auch während des Normalschnittbetriebs
Schwankungen unterworfen sein kann. Beispielsweise kann eine Steuerung dafür sorgen,
dass trotz der Änderung in der Größe der Produktquerschnittsfläche stets Produktscheiben
von gleichem Gewicht abgetrennt werden, indem während des Aufschneidens des Produktes
die Fördergeschwindigkeit fortlaufend entsprechend angepasst wird. Die Geschwindigkeitsverringerung
ist bei einer derartigen Anwendung bezogen auf den jeweiligen aktuellen Wert der Normalschnittgeschwindigkeit
oder auf einen durchschnittlichen Wert für die Normalschnittgeschwindigkeit zu sehen.
Das Ausmaß der Geschwindigkeitsverringerung kann in weiten Bereichen nach der jeweiligen
Anwendungsvorgabe gewählt werden, da es genügt, ein vollständiges Anhalten oder Stoppen
des Produkts zu verhindern, um Haftreibungseffekte auszuschließen. Die Leerschnittgeschwindigkeit
kann in Abhängigkeit von der Dauer der Leerschnittphase und/oder der Größe des Abstandes
zwischen Schneidmesser und Produkt gewählt sein. Die Leerschnittgeschwindigkeit kann
insbesondere umso geringer gewählt werden, je länger die Dauer der Leerschnittphase
oder je größer der Abstand zwischen Schneidmesser und Produkt ist. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass bei der Wiederannäherung von Schneidmesser und Produkt nach Beendigung
der Leerschnittphase keine unerwünscht dicken Produktscheiben abgetrennt werden.
[0047] Eine Ausführungsform sieht vor, dass z.B. für die Leerschnittphase zur Herstellung
des Abstandes das Schneidmesser relativ zu dem Produkt bewegbar ist.
[0048] Dabei kann ein das Schneidmesser umfassender und für die Leerschnittphase zur Herstellung
des Abstandes als Ganzes bewegbarer Schneidkopf vorgesehen sein, welcher entsprechend
verstellt wird. Diese Variante hat unter anderem den Vorteil, dass ein für eine Rotation
des Schneidmessers erforderliches Lager von der Verstellbewegung nicht betroffen ist.
Zur praktischen Umsetzung der Erfindung ist es somit nicht erforderlich, spezielle
Schneidköpfe zu entwickeln, da die Erfindung in Verbindung mit herkömmlichen Schneidköpfen
eingesetzt werden kann, die ohne eine Verstellbewegung des Schneidkopfs als Ganzes
keine Verstellbewegung des Messers oder der Messerwelle ermöglichen.
[0049] Der Begriff Schneidkopf ist insofern breit zu verstehen, als hierdurch die Größe
oder der Umfang der als Ganzes verstellbaren Einheit nicht festgelegt ist. Insbesondere
kann je nach konkreter Ausgestaltung der Auf schneidevorrichtung ein für den Drehantrieb
des Schneidmessers sorgender Antriebsmotor entweder zu dem Schneidkopf gehören und
somit gemeinsam mit dem Schneidmesser und den übrigen Komponenten bewegt werden oder
an dieser Bewegung nicht teilnehmen. Die Antriebsmittel zwischen insofern stationärem
Antriebsmotor einerseits und Schneidmesser oder Messerwelle andererseits können in
diesem Fall so ausgestaltet werden, dass sie die Verstellbewegung zulassen. Des Weiteren
kann der Schneidkopf nur einen so genannten Messerkopf, der insbesondere das Schneidmesser
samt Halterung und Getriebe umfassen kann, oder den Messerkopf und ein so genanntes
Messerkopfgehäuse umfassen, das den Messerkopf zumindest teilweise umgibt und den
für den Drehantrieb des Schneidmessers sorgenden Antriebsmotor umfassen kann, wobei
letzteres aber nicht zwingend ist. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen,
dass es für die in der Praxis relevanten Situationen, in denen ein Verstellen des
Schneidmessers erforderlich oder gewünscht ist, ein maximaler Verstellweg von nicht
mehr als 5 bis 10 mm ausreichend ist, wobei in vielen Fällen die maximal notwendigen
Verstellwege sogar kleiner als 5 mm sind. Insbesondere reicht es für die Durchführung
schnitzelfreier Leerschnitte aus, wenn zwischen dem Schneidmesser und dem vorderen
Produktende ein Abstand von wenigen Millimetern hergestellt wird.
[0050] Alternativ kann z.B. für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstanddes zumindest
ein Teil der Produktzuführung relativ zu dem Schneidmesser bewegbar sein. Beispielsweise
könnte eine Produktauflage oder ein schlittenartiges Teil derselben relativ zu dem
Schneidmesser bewegt werden oder die Produktzuführung als Ganzes könnte zum Durchführen
von Leerschnitten von dem Schneidmesser weg bewegt werden. Auf welche Weise die Beabstandung
zwischen Produkt und Schneidmesser letztlich erfolgt, also durch Bewegung des Schneidmessers
oder durch Bewegung eines Teils der Produktzuführung, bleibt der jeweiligen Anwendung
überlassen und kann insbesondere in Abhängigkeit vom Messertyp oder der Produktzuführungsanordnung
ausgewählt werden. Bei gängigen Anwendungen mit hoher Schneidgeschwindigkeit sollte
für eine Leerschnittphase ausgehend vom regulären Schneidebetrieb die Herstellung
des Abstands zwischen Produkt und Schneidmesser innerhalb einiger Millisekunden erfolgen.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Produktzuführung eine Produktauflage,
auf der das Produkt aufliegt, und/oder ein, insbesondere am hinteren Produktende und/oder
an einer Produktseite angreifendes, Fördermittel, wobei für die Leerschnittphase zur
Herstellung des Abstandes die Produktauflage und/oder das Fördermittel relativ zu
dem Schneidmesser bewegbar ist. Beispielsweise kann das Produkt auf einem verschiebbaren
Schlitten aufliegen, welcher zur Durchführung von Leerschnitten um einen Rückzugshub
von dem Schneidmesser zurückgezogen wird. Alternativ könnte das Produkt auch auf einem
Bandförderer aufliegen, welcher das Produkt zum Durchführen von Leerschnitten entgegen
der Vorschubrichtung bewegt. Bei dem Fördermittel kann es sich z.B. um angetriebene
Krallen handeln, welche am hinteren Produktende angreifen und das Produkt auf der
Produktauflage entlang der Vorschubrichtung fördern.
[0052] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Produkt auf einer Produktauflage
aufliegt und mittels eines, insbesondere am hinteren Produktende und/oder an einer
Produktseite angreifenden, Fördermittels relativ zu der Produktauflage bewegbar ist,
wobei z.B. für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes die Produktauflage
relativ zu dem Schneidmesser und während der Leerschnittphase das Produkt mittels
des Fördermittels relativ zu der Produktauflage bewegbar ist. Das Fördermittel kann
also während der Leerschnittphase als Ganzes um einen Rückzugshub von dem Schneidmesser
wegbewegt werden, dabei aber weiterhin das Produkt in Vorschubrichtung fördern, so
dass stets eine Relativbewegung zwischen Produkt und Produktauflage gegeben ist.
[0053] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere mittels einer Vorrichtung der hier angegebenen Art, bei dem mittels einer
Produktzuführung wenigstens einem Schneidmesser, das um eine Messerachse rotiert und/oder
um eine Mittelachse planetarisch umläuft, wenigstens ein aufzuschneidendes Produkt
in einer Produktzuführrichtung zugeführt wird, und eine Verstelleinrichtung für das
Schneidmesser vorgesehen ist, mit der das Schneidmesser, insbesondere zur Durchführung
von Leerschnitten, zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung
bewegbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass das Schneidmesser an einem ersten Bereich
mit der Verstelleinrichtung und an einem zweiten Bereich mit einer Führung gekoppelt
ist und zum Verstellen des Schneidmessers dessen Verstellbewegung durch eine Erregerbewegurig
der Verstelleinrichtung und durch die Führung festgelegt wird,
und/oder es ist dabei vorgesehen, dass die Verstellbewegung des Schneidmessers derart
ausgeführt wird, dass in der Zusatzfunktionsstellung der Abstand zwischen dem Schneidmesser
und einer Bezugsebene, die parallel zu einer durch eine Schneide des Schneidmessers
definierten Schneidebene verläuft und insbesondere auf der der Produktzuführung zugewandten
Seite des Schneidmessers gelegen ist, mit zunehmender Entfernung von einer durch eine
Produktauflage der Produktzuführung deimierten Ebene zunimmt,
und/oder es ist dabei vorgesehen, dass zum Verstellen des Schneidmessers eine.Antriebseinheit
für das Schneidmesser verstellt wird, die eine Antriebswelle und wenigstens zwei in
Richtung der Längsachse der Antriebswelle beabstandete Drehlager für die Antriebswelle
umfasst, wobei
das eine Drehlager mit der Verstelleinrichtung und das andere Drehlager mit einer
Führung gekoppelt ist.
[0054] Insbesondere wird zum Verstellen des Schneidmessers eine Schwenkoder Kippbewegung
des Schneidmessers ausgeführt wird.
[0055] Ferner wird gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgeschlagen, dass während
einer Leerschnittphase, in der sich das Schneidmesser weiterhin bewegt, dabei jedoch
keine Scheiben von dem Produkt abtrennt, zwischen dem Schneidmesser und dem Produkt
ein Abstand hergestellt wird, wobei während der Leerschnittphase das Produkt weiterhin
entlang der Vorschubrichtung gefördert wird.
[0056] Die Produktförderung wird also nicht zu Beginn der Leerschnittphase gestoppt. Insbesondere
kann die Produktförderung kontinuierlich weiterlaufen.
[0057] Dieser Aspekt wird sowohl in Kombination mit den in den Ansprüchen offenbarten Gegenständen
als auch als unabhängiger Aspekt offenbart und beansprucht.
[0058] Demnach ist es also möglich, dass bei der Durchführung der Zusatzfunktion, insbesondere
bei der Durchführung von Leerschnitten, der Produktvorschub fortgeführt wird, d.h.
es ist nicht erforderlich, die Produktzuführung zu unterbrechen. Eine Schnitzelbildung
wird gleichwohl vermieden, wenn das Schneidmesser derart verstellt wird, dass während
der gesamten Zusatzfunktionsphase ein ausreichender Abstand zwischen Schneidmesser
und weiterhin gefördertem Produkt erzielt wird.
[0059] Gemäß einer Ausführungsform wird während der Leerschnittphase eine Relativbewegung
zwischen dem Produkt und einer Produktauflage, auf der das Produkt aufliegt, ununterbrochen
aufrechterhalten. Der Vorteil dieser ununterbrochenen Aufrechterhaltung der Relativbewegung
besteht in der Vermeidung von Haftreibungseffekten, wie sie bei einem Stillstand zwischen
Produkt und Produktauflage auftreten.
[0060] Für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes kann das Schneidmesser, insbesondere
ein das Schneidmesser umfassender und für die Leerschnittphase zur Herstellung des
Abstandes als Ganzes bewegbarer Schneidkopf, relativ zu dem Produkt und/oder das Produkt,
insbesondere zumindest ein Teil der Produktzuführung, relativ zu dem Schneidmesser
bewegt werden. Es kann also - vereinfacht gesagt - entweder das Messer weg vom Produkt
oder das Produkt weg vom Messer bewegt werden. Es ist prinzipiell auch möglich, sowohl
das Messer als auch das Produkt wegzubewegen, also - anders als bei einem Wegbewegen
nur des Messers oder nur des Produkts - weder das Produkt noch das Messer stationär
zu belassen.
[0061] Gemäß einer Ausführungsform wird für die Leerschnittphase zur Herstellung des Abstandes
eine Produktauflage, auf der das Produkt aufliegt, relativ zu dem Schneidmesser bewegt,
wobei während der Leerschnittphase das Produkt relativ zu der Produktauflage bewegt
wird. Das zugehörige Fördermittel kann mit der Produktauflage relativ zu dem Schneidmesser
bewegt werden. Die durch das Fördermittel hervorgerufene Relativbewegung zwischen
Produkt und Produktauflage bleibt von der Relativbewegung zwischen der Produktauflage
und dem Schneidmesser also unbeeinflusst.
[0062] Während der Leerschnittphase kann das Produkt mit einer verringerten Leerschnittgeschwindigkeit
entlang der Vorschubrichtung gefördert werden. Die Leerschnittgeschwindigkeit kann
dabei wie oben erläutert in Abhängigkeit von der Dauer der Leerschnittphase und/oder
der Größe des Abstandes zwischen Schneidmesser und Produkt gewählt werden.
[0063] Gemäß einer Ausführungsform wird die Leerschnittgeschwindigkeit derart gewählt, dass
während der Leerschnittphase das Produkt um ein Maß gefördert wird, das der gewünschten
Dicke der nach der Leerschnittphase als erstes abzutrennenden Scheibe entspricht.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die Dicke der Produktscheiben trotz des wiederholten
Durchführens von Leerschnitten stets gleich bleibt, obwohl der Produktvorschub nie
angehalten oder unterbrochen wird.
[0064] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips eines Slicers mit axial verstellbarem
Schneidmesser gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2a und 2b
- eine schematische Seitenansicht (Fig. 2b zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Fig.
2a) eines erfindungsgemäßen Slicers mit verkippbarem Schneidmesser,
- Fig. 3a und 3b
- jeweils schematisch eine Seitenansicht einer möglichen konkreten Ausgestaltung eines
Schneidkopfs eines erfindungsgemäßen Slicers in einer Schneidstellung (Fig. 3a) und
in einer Leerschnittstellung (Fig. 3b),
- Fig. 4a und 4b
- schematisch eine Seitenansicht einer weiteren möglichen konkreten Ausgestaltung eines
Schneidkopfs eines erfindungsgemäßen Slicers in einer Schneidstellung (Fig. 4a) und
in einer Leerschnittstellung (Fig. 4b),
- Fig. 5
- schematisch eine Aufschneidevorrichtung gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 6
- die Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 5 während einer Leerschnittphase, und
- Fig. 7
- eine erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung während einer Leerschnittphase.
[0065] Nachstehend werden unterschiedliche Bezugsziffern auch für solche Teile und Begriffe
verwendet, die tatsächlich einander entsprechen.
[0066] Die nachstehend erläuterten Ausführungsbeispiele können entweder miteinander kombiniert
oder jeweils separat realisiert werden.
[0067] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht einen aus dem Stand der Technik
bekannten Hochleistungs-Slicer, der dazu dient, Lebensmittelprodukte 27, wie beispielsweise
Fleisch, Wurst, Schinken oder Käse, in Scheiben zu schneiden. Während des Schneidvorgangs
liegt das Produkt 27 auf einer Produktauflage 37 auf und wird mittels einer Produktzuführung
13 entlang einer Produktzuführrichtung F in Richtung einer Schneidebene S bewegt.
Die Produktzuführrichtung F verläuft senkrecht zur Schneidebene S. Wie im Einleitungsteil
erwähnt, sind auch solche Slicer bekannt, bei denen der Winkel zwischen Produktzuführrichtung
und Schneidebene von 90° verschieden ist. Von der Produktzuführung 13 sind in Fig.
1 lediglich die bereits erwähnte Produktauflage 37 sowie ein so genannter Produkthalter
25 dargestellt, der mit Krallen bzw. Greifern in das hintere Ende des Produkts 27
eingreift und durch nicht dargestellte Antriebsmittel in und gegen die Produktzuführrichtung
F antreibbar ist, wie es durch den Doppelpfeil angedeutet ist.
[0068] Die Schneidebene S ist unabhängig von dem Betriebszustand des Schneidmessers 11 stets
durch die Schneide des Schneidmessers 11 definiert. Während des Aufschneidebetriebs
wirkt das Schneidmesser 11 mit einer auch als Gegenmesser bezeichneten Schneidkante
31 zusammen, die den vorderen Abschluss der Produktauflage 37 bildet. In der Praxis
handelt es sich bei der Schneidkante meist um ein separates, auswechselbares Bauteil
z.B. aus Kunststoff oder Stahl, welches hier aus Gründen der Einfachheit nicht dargestellt
ist.
[0069] Wie im Einleitungsteil erwähnt, kann es sich bei dem Schneidmesser 11 um ein so genanntes
Kreismesser handeln, das sowohl um eine Mittelachse planetarisch umläuft als auch
um eine eigene Messerachse rotiert. Alternativ kann es sich bei dem Schneidmesser
11 um ein so genanntes Sichel- oder Spiralmesser handeln, das eine nicht kreisförmige
Messerscheibe mit einem die Schneide bildenden, z.B. auf einer Spiralbahn um die Messerachse
liegenden Rand aufweist und nicht planetarisch umläuft, sondern lediglich um die Messerachse
A rotiert. Grundsätzlich können auch noch andere Messertypen vorgesehen sein. Der
Antrieb für das Schneidmesser 11 ist in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0070] Um im Rahmen einer Zusatzfunktion des Slicers zwischen dem Messer 11 und dem vorderen
Ende des Produkts 27 einen Abstand herzustellen, ist eine nicht dargestellte Verstelleinrichtung
vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, das Schneidmesser 11 zu bewegen. Wie durch den
Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, das Schneidmesser
parallel zu seiner Rotationsachse (Messerachse) A zu bewegen. Hierzu kann das Schneidmesser
11 parallel zur Rotationsachse A verschieblich gelagert sein. In Verbindung mit der
Durchführung von Leerschnitten wird bei ausgerücktem Messer 11 (in Fig. 1 durch eine
gestrichelte Linie angedeutet), also bei vom vorderen Produktende beabstandeten Messer
11, eine Schnitzel- oder Schnipselbildung sicher vermieden.
[0071] Bei einem portionsweisen Aufschneiden des Produkts 27, wie es in Fig. 1 dargestellt
ist, bilden die abgetrennten Produktscheiben 33 Portionen 35, die in Fig. 1 als Scheibenstapel
dargestellt sind. Sobald eine Portion 35 fertig gestellt ist, wird diese Portion 35
in einer Richtung T abtransportiert. Damit für den Abtransport der fertigen Scheibenportionen
35 genügend Zeit zur Verfügung steht, werden bis zum Beginn der Bildung der nächsten
Portion 35 die erwähnten Leerschnitte ausgeführt, wozu einerseits die auch als Produktvorschub
bezeichnete Produktzufuhr (hier also der Produkthalter 25) fortgeführt oder gestoppt
und andererseits das Schneidmesser 11 mittels der erwähnten Verstelleinrichtung in
die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Stellung bewegt wird.
[0072] Fig. 2a zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen Slicer in einer Seitenansicht.
Die Produktzuführung 13 ist in derjenigen Stellung gezeigt, in welcher das Produkt
27 aufgeschnitten wird. Zum Beladen mit einem neuen Produkt kann die Produktzuführung
13 in eine zumindest näherungsweise horizontale Stellung verschwenkt werden. In der
dargestellten Schneidestellung jedoch ist die Produktzuführung 13 und damit die Produktzuführrichtung
F gegenüber der Horizontalen H geneigt, und zwar um einen Winkel α, der beispielsweise
etwa 40° beträgt. Da in diesem Ausführungsbeispiel die Produktzuführrichtung F und
damit die durch die Produktauflage 37 definierte Ebene E parallel zur Messerachse
A verläuft (was aber - wie vorstehend bereits erwähnt - nicht zwingend ist), ist hier
der Neigungswinkel α zwischen der Horizontalen H und der Ebene E der Produktauflage
37 eingezeichnet. Die Erfindung ist aber auch in Verbindung mit solchen Slicern einsetzbar,
bei denen ein in horizontaler oder vertikaler Richtung zugeführtes Produkt aufgeschnitten
wird.
[0073] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel stellt die Produktauflage 37 eine schiefe
Ebene für das Produkt 27 dar. Die Vorschubbewegung des Produkts 27 wird hierdurch
von der Erdanziehung unterstützt. Von größerer Bedeutung ist jedoch, dass aufgrund
der Schrägstellung der Produktzuführung 13 das vordere Produktende nicht - wie es
bei einem horizontal liegenden Produkt der Fall wäre - vertikal orientiert ist, so
dass aufgrund der Neigung des vorderen Produktendes die Ablage der abgetrennten Produktscheiben
33 - hier auf einem Abtransportband 45 - verbessert oder überhaupt erst eine brauchbare
Produktablage ermöglicht wird.
[0074] Während bei aus dem Stand der Technik bekannten Slicern das Schneidmesser 11 - entsprechend
der Darstellung in Fig. 1 - parallel zur Messerachse A bewegt wird, um beispielsweise
zur Durchführung von Leerschnitten einen Abstand zwischen Schneidmesser 11 und vorderem
Produktende zu erzielen, sind erfindungsgemäß - wie Fig. 2b anhand zweier Beispiele
zeigt - Verstellbewegungen des Schneidmessers 11 vorgesehen, bei denen sich die Orientierung
des Schneidmessers 11 und damit die Orientierung der durch die Schneide des Schneidmessers
11 definierten Schneidebene S im Raum verändert.
[0075] In Fig. 2b ist mit durchgezogenen Linien die Schneidposition des Messers 11 dargestellt,
in welcher die Schneidebene S und eine durch die Schneidkante 31 definierte Bezugsebene
zusammenfallen, was hier insofern eine Vereinfachung darstellt, als in der Praxis
zwischen dem Schneidmesser 11 und der Schneidkante 31 ein kleiner, meist einstellbarer
Schneidspalt vorhanden ist, worauf hier aber nicht näher eingegangen zu werden braucht.
Mit gestrichelten Linien ist gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Zusatzfunktionsstellung
angedeutet, in welcher das Schneidmesser 11 - hier als Bestandteil des Messerkopfs
19 - ausgehend von der Schneidstellung eine Verstellbewegung erfahren hat, die eine
- bezogen auf die Zeichnungsansicht - im Uhrzeigersinn erfolgende Schwenk- oder Kippbewegung
umfasst. Gemäß einem weiteren, durch strichpunktierte Linien angedeuteten Ausführungsbeispiel
ist die Schwenk- oder Kippbewegung des Schneidmessers entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgt.
[0076] Die Erfindung ermöglicht somit - je nach konkreter Ausgestaltung - Verstellbewegungeri
des Schneidmessers bzw. eines das Schneidmesser umfassenden Messerkopfs sowohl in
dem einen als auch in dem entgegengesetzten Schwenk- bzw. Kippsinn. Insbesondere sieht
die Erfindung vor, dass nicht lediglich das Messer 11 bzw. eine Messerhalterung alleine,
sondern der hier lediglich schematisch angedeutete Messerkopf 19 als Ganzes verstellt
wird. Hierauf wird nachstehend in Verbindung mit den Fig. 3a und 3b bzw. den Fig.
4a und 4b näher eingegangen. Die Verstellbewegung des Messers 11 bzw. des Messerkopfs
19 erfolgt letztlich relativ zu einem ortsfesten Rahmen oder Gestell 23 des Slicers.
Auch hierauf wird nachstehend in Verbindung mit den genannten Figuren näher eingegangen.
[0077] Die Fig. 3a und 3b zeigen eine mögliche konkrete Ausgestaltung der Erfindung. Bei
dem Messerkopf 19 handelt es sich um einen Sichelmesserkopf, d.h. das Schneidmesser
11 ist ein Sichelmesser, das eine Eigenrotationsbewegung um eine Messerachse A ausführt
und nicht zusätzlich planetarisch umläuft.
[0078] Das Messer 11 ist auswechselbar an einer hier so bezeichneten Messerhalterung 17
angebracht, die auch als Messeraufnahme, Rotor oder Messerwelle bezeichnet wird.
[0079] Der hier als Ganzes in nachstehend näher beschriebener Weise verstellbare Messerkopf
19 umfasst des Weiteren eine Antriebswelle 65, die in einem vorderen Drehlager 21
und in einem hinteren Drehlager 20 drehbar gelagert ist. Der Drehantrieb der Antriebswelle
65 erfolgt mittels eines den Rotationsantrieb bildenden Motors 39, der über einen
Antriebsriemen 43 mit einer Riemenscheibe 71 zusammenwirkt, die drehfest auf der Antriebswelle
65 angebracht ist. Der Motor 39 ist fest mit einer Wand 47 verbunden, die Bestandteil
eines Schneidkopfgehäuses 41 ist, welches bezüglich der Verstellbewegung des Messerkopfs
19 an einem ortsfesten Gestell oder Rahmen 23 (vgl. Fig. 2a und 2b) angebracht ist.
Eine Verstellbarkeit des Schneidkopfgehäuses 41 als Ganzes in Richtungen, die in der
durch die Schneide des Messers 11 definierten Schneidebene S liegen, relativ zur Produktauflage
(von der hier lediglich die durch sie definierte Ebene E dargestellt ist) sind darüber
hinaus möglich, für den Gegenstand der Erfindung, ansonsten aber nicht weiter von
Bedeutung.
[0080] Eine Abdeckung oder Haube, die mit dem Schneidkopfgehäuse 41 verbunden ist und während
des Schneidebetriebs das Schneidmesser 11 zumindest teilweise umgibt, ist ebenfalls
vorgesehen, hier aber nicht dargestellt.
[0081] Der Messerkopf 19 ist im vorderen Bereich mittels eines eine Führung 61 bildenden
Hebelpaares 63 am Schneidkopfgehäuse 41 schwenkbar aufgehängt. Die Anlenkpunkte 73
der Hebel 63 am Schneidkopfgehäuse 41 liegen oberhalb und hinter den Anlenkpunkten
75 der Hebel 63 am Messerkopf 19. Diese Aufhängung des Messerkopfs 19 erfolgt über
dessen vorderes Drehlager 21.
[0082] An einem hinteren Bereich, nämlich am hinteren Drehlager 20, ist der Messerkopf 19
von einer Verstelleinrichtung 15 derart gehalten, dass zum Verstellen des Messerkopfs
19 und damit des Schneidmessers 11 relativ zum Schneidkopfgehäuse 41 das die Antriebswelle
65 drehbar lagernde Drehlager 20 durch eine Erregerbewegung der Verstelleinrichtung
15 auslenkbar ist. Diese Erregerbewegung wird dadurch erzeugt, dass eine bezüglich
des Schneidkopfgehäuses 41 ortsfeste, drehantreibbare Welle 67 drehfest mit einem
Exzenter 69 verbunden ist, der sich in einer entsprechenden Aufnahme des Drehlagers
20 drehen kann.
[0083] Die Aufhängung bzw. Halterung des Messerkopfs 19 ist in diesem Ausführungsbeispiel
derart ausgelegt, dass eine durch Verdrehen der Welle 67 erzeugte Drehbewegung des
Exzenters 69 um 90° gegen den Uhrzeigersinn (wie in Fig. 3b durch den Pfeil angedeutet)
eine Verstellbewegung V des Messerkopfs 19 und damit des Schneidmessers 11 bewirkt,
die eine im Uhrzeigersinn erfolgende Schwenk- oder Kippbewegung umfasst. Durch die
Erregerbewegung der Verstelleinrichtung 15 wird das Drehlager 20 - und damit der Messerkopf
19 in seinem hinteren Bereich - nach vorne und nach unten bewegt. Im Zusammenwirken
mit der im vorderen Bereich durch die Hebel 63 vorgesehenen schwenkbaren Aufhängung
ergibt sich die erwähnte Verstellbewegung, die zur Folge hat, dass sich die Orientierung
der durch die Schneide des Schneidmessers 11 definierten Schneidebene S bezüglich
des Schneidkopfgehäuses 41 und somit bezüglich des vorderen Endes des Produkts 27
verändert.
[0084] Das Ausmaß dieses Verkippens des Schneidmessers 11 ist vergleichsweise klein. Zur
Veranschaulichung dieser Bewegung wird daher nochmals auf den in Fig. 2b gestrichelt
dargestellten Messerkopf 19 verwiesen.
[0085] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4a und 4b unterscheidet sich von jenem der Fig.
3a und 3b insbesondere durch eine andere vordere schwenkbare Aufhängung des Messerkopfs
19 und eine gegensinnige Drehbewegung der mit dem hinteren Drehlager 20 über den Exzenter
69 zusammenwirkenden Welle 67 der Verstelleinrichtung 15.
[0086] Die Anlenkpunkte 73 und 75 der Hebel 63 liegen zumindest näherungsweise in einer
Ebene, die parallel zur Schneidebene S des Messers 11 in der in Fig. 4a dargestellten
Schneidstellung verläuft. Die Aufhängung und Halterung des Messerkopfs 19 in diesem
Ausführungsbeispiel sind derart gewählt, dass die hier im Uhrzeigersinn erfolgende
Drehbewegung des Exzenters 69 um 90° zur Folge hat, dass sich das hintere Drehlager
20 des Messerkopfs 19 bezüglich des Schneidkopfgehäuses 41 nach vorne und nach oben
bewegt. Hierdurch wird der Messerkopf 19 und damit das Schneidmesser 11 nach vorne
gekippt. In der Leerschnittstellung gemäß Fig. 4b nimmt somit der Abstand zwischen
dem Schneidmesser 11 und der ursprünglichen, in der Schneidstellung gemäß Fig. 4a
gegebenen Lage der Schneidebene S mit zunehmender Entfernung von der durch die Produktauflage
definierten Ebene E zu. Die Lage der Anlenkpunkte 73 und 75 alleine ist nicht bestimmend
für den "Drehsinn" der Kippbewegung des Schneidmessers 11, sondern lediglich ein Parameter
von mehreren Parametern, die insgesamt Richtung und Ausmaß der Kippbewegung des Schneidmessers
11 festlegen.
[0087] Das Ausmaß dieses Verkippens des Schneidmessers 11 ist wiederum vergleichsweise klein,
so dass zur Veranschaulichung dieser Bewegung auf den in Fig. 2b strichpunktiert dargestellten
Messerkopf 19 verwiesen wird.
[0088] Durch entsprechende Auslegung der Aufhängung und Halterung des Messerkopfs 19 kann
diese Verstellbewegung derart konzipiert werden, dass das Schneidmesser 11 zumindest
näherungsweise um einen virtuellen Punkt verschwenkt oder gekippt wird, der in der
durch die Produktauflage definierten Ebene E oder darunter liegt.
[0089] Der Messerkopf 19 einschließlich der Verstelleinrichtung 15 kann alternativ zu den
erläuterten Ausführungsbeispielen derart ausgebildet sein, dass der Messerkopf 19
samt Verstelleinrichtung 15 vollständig innerhalb des Schneidkopfgehäuses 41 liegt.
[0090] Des Weiteren können erfindungsgemäß zusätzliche Maßnahmen, die bislang nicht erwähnt
wurden, vorgesehen sein, um die Auslenkung bzw. die Längung des Antriebsriemens 43,
die beim Verstellen des Messerkopfs 19 und damit der unmittelbar vom Antriebsriemen
43 drehangetriebenen Riemenscheibe 71 auftritt, zumindest teilweise zu kompensieren.
Eine Maßnahme hierzu kann beispielsweise darin bestehen, beim Verstellen des Messerkopfs
19 auch den Drehantriebsmotor 39 in auf die Verstellbewegung des Messerkopfs 19 abgestimmter
Weise derart zu bewegen, dass zumindest bis zu einem gewissen Grad die Auswirkungen
der Messerkopf-Verstellbewegung auf den Antriebsriemen 43 kompensiert werden.
[0091] Der Effekt der Riemenlängung bzw. -auslenkung kann auch durch eine geeignete Orientierung
des Messerkopfs, die von jener in den Fig. 3a und 3b bzw. in den Fig. 4a und 4b abweicht,
zumindest weitgehend eliminiert werden.
[0092] In Fig. 5 ist eine Schneidvorrichtung dargestellt, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt ist. Die Schneidvorrichtung umfasst eine Produktzuführung 111, welche eine
Produktauflage 113 und ein Fördermittel 115 umfasst. Auf der Produktauflage 113 liegt
ein Produkt 117 auf, an dessen hinterem Ende das Fördermittel 115 angreift, um das
Produkt 117 auf der Produktauflage 113 entlang einer Vorschubrichtung R 1 mit einer
Fördergeschwindigkeit V
01 durch eine Schneidebene S1 zu fördern. Wie vorstehend erwähnt kann es sich bei der
Fördergeschwindigkeit V
o1 um einen Durchschnitts- oder Basiswert handeln, um welchen der tatsächliche Wert
z.B. zur Anpassung an eine variierende Querschnittsform des Produktes schwankt. Die
Produktzuführung 111 kann weitere Komponenten zur Produktführung und -halterung, wie
z.B. seitliche Führungsschienen oder Niederhalten, aufweisen, welche in Fig. 5 der
Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Bei dem Fördermittel 115 handelt es sich
im dargestellten Beispiel um ein Paar angetriebener Krallen, welche das Produkt 117
auf die Schneidebene S 1 zu schieben.
[0093] In der Schneidebene S 1 läuft ein Schneidmesser 119 planetarisch um, wobei alternativ
auch ein nicht planetarisch umlaufendes, sondern lediglich rotierendes Schneidmesser,
insbesondere ein Sichelmesser, Verwendung finden kann. Das Schneidmesser 119 wirkt
mit einer am vorderen Ende der Produktauflage 113 vorgesehenen, hier die Schneidebene
S1 definierenden Schneidkante 121 zusammen, die als Gegenmesser wirkt, um Scheiben
von dem geförderten Produkt 117 abzutrennen.
[0094] Die abgetrennten Produktscheiben fallen auf eine in Fig. 5 ebenfalls nicht dargestellte
Transporteinrichtung, beispielsweise einen beweglichen Tisch oder einen Band- oder
Riemenförderer, und werden portionsweise abtransportiert. Beispielsweise können sie
einer nachgeschalteten Verpackungsmaschine zugeführt werden. Um einen fertiggestellten
Portionsstapel aus abgetrennten Produktscheiben abzutransportieren, ist bei der Schneidvorrichtung
eine Leerschnittphase vorgesehen, in der sich das Schneidmesser 119 weiterhin bewegt,
dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt 117 abtrennt.
[0095] Für die Leerschnittphase wird ein Abstand D 1 zwischen dem Schneidmesser 119 und
dem vorderen Ende 120 des Produkts 117 hergestellt, wie aus Fig. 6 hervorgeht. In
dem dargestellten Beispiel wird das Schneidmesser 119 zum Durchführen von Leerschnitten
von der Produktzuführung 111 weg bewegt. Alternativ könnte auch umgekehrt vorgegangen
werden, also die Produktzuführung 111 mitsamt der Produktauflage 113 und dem Fördermittel
115 von dem Schneidmesser zurückgezogen werden. Der Rückzugshub, welcher dem Abstand
D1 entspricht, ist in Fig. 6 zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt. Wie vorstehend
ausgeführt, beträgt er üblicherweise nur wenige Millimeter. Außerdem wird im Stand
der Technik der Produktvorschub gestoppt oder angehalten, indem das Fördermittel 115
entsprechend angesteuert wird. Die Fördergeschwindigkeit V
01 beträgt somit während der Leerschnittphase Null.
[0096] Demgegenüber wird gemäß Fig. 7, welche eine Aufschneidevorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt und bei welcher die gleichen Bezugszeichen verwendet werden wie
in den Fig. 5 und 6, das Produkt 117 während der Leerschnittphase weiterhin durch
das Fördermittel 115 gefördert. Abgesehen von der Weiterförderung des Produkts 117
während der Leerschnittphase weist die Aufschneidevorrichtung gemäß Fig. 7 die gleichen
Merkmale auf wie die in Zusammenhang mit Fig. 5 und 6 beschriebene Vorrichtung des
Stands der Technik.
[0097] Die Förderung während der Leerschnittphase erfolgt mit einer Leerschnittgeschwindigkeit
V
L1, welche gegenüber der ursprünglichen Fördergeschwindigkeit V
01 verringert ist. Dies wird dadurch erreicht, dass das Fördermittel 115 durch eine
in Fig. 7 nicht dargestellte Steuereinrichtung entsprechend angesteuert wird. Während
der Leerschnittphase wird also eine Relativbewegung zwischen dem Produkt 117 und der
Produktauflage 113 ununterbrochen aufrechterhalten. Der Wert der Leerschnittgeschwindigkeit
V
L1 wird derart gewählt, dass während der Leerschnittphase das Produkt 117 um ein Fördermaß
M 1 gefördert wird, das der gewünschten Dicke der nach der Leerschnittphase als erstes
abzutrennenden Produktscheibe entspricht. Die Produktscheibendicke bleibt dann konstant,
obwohl ein stetiger Produktvorschub stattfindet, sodass also durch die Leerschnittphase
kein negativer Einfluss auf die Produktscheibendicke ausgeübt wird. Dies bedeutet,
dass die Leerschnittgeschwindigkeit V
L1 umso geringer gewählt wird, je mehr Leerschnitte in der Leerschnittphase durchzuführen
sind bzw. je größer der Abstand D1 ist.
[0098] Da in Verbindung mit Leerschnitten zu keinem Zeitpunkt ein Stillstand zwischen dem
Produkt 117 und der Produktauflage 113 eintritt, werden Probleme, welche durch Haftreibung
bedingt sind, vermieden.
[0099] Das Zurückbewegen des Schneidmessers 119 zur Beendigung der Leerschnittphase erfolgt
insbesondere in zeitlicher Abstimmung mit der Schneidebewegung des Schneidmessers,
beispielsweise mit dessen Winkelstellung, um eine störungsfreie Wiederaufnahme des
Schneidebetriebs sicherzustellen.
Bezugszeichenliste
[0100]
- 11
- Schneidmesser
- 13
- Produktzuführung
- 15
- Verstelleinrichtung
- 17
- Messerhalterung
- 19
- Messerkopf
- 20
- Drehlager
- 21
- Drehlager
- 23
- Gestell
- 25
- Produkthalter
- 27
- Produkt
- 31
- Schneidkante
- 33
- Produktscheibe
- 35
- Scheibenportion
- 37
- Produktauflage
- 39
- Rotationsantrieb, Motor
- 41
- Träger, Schneidkopfgehäuse
- 43
- Antriebsriemen
- 45
- Abtransportband
- 47
- Wand
- 61
- Führung
- 63
- Hebel
- 65
- Antriebswelle
- 67
- Welle
- 69
- Exzenter
- 71
- Riemenscheibe
- 73
- Anlenkpunkt
- 75
- Anlenkpunkt
- A
- Messerachse
- F
- Produktzuführrichtung
- S
- Schneidebene
- T
- Abtransportrichtung
- V
- Verstellbewegung
- H
- Horizontale
- D
- Drehachse des Spindelantriebs
- α
- Neigungswinkel
- E
- Ebene
- 111
- Produktzuführung
- 113
- Produktauflage
- 115
- Fördermittel
- 117
- Produkt
- 118
- hinteres Produktende
- 119
- Schneidmesser
- 120
- vorderes Produktende
- 121
- Schneidkante
- R1
- Vorschubrichtung
- S1
- Schneidebene
- VL1
- Leerschnittgeschwindigkeit
- V01
- Fördergeschwindigkeit
- D 1
- Abstand
- M 1
- Fördermaß
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27; 117), insbesondere Hochleistungs-Slicer,
mit
- einer Produktzuführung (13; 111),
- wenigstens einem Schneidmesser (11; 119), das um eine Messerachse (A) rotiert und/oder
um eine Mittelachse planetarisch umläuft und dem wenigstens ein aufzuschneidendes
Produkt (27; 117) in einer Produktzuführrichtung (F; R1) zuführbar ist, und
- einer Verstelleinrichtung (15) für das Schneidmesser (11; 119), mit der das Schneidmesser
(11; 119) zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung bewegbar
ist,
wobei das Schneidmesser (11; 119) an einem ersten Bereich mit der Verstelleinrichtung
(15) und an einem zweiten Bereich mit einer Führung (61) gekoppelt ist, und
wobei die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119) durch eine Erregerbewegung
der Verstelleinrichtung (15) und durch die Führung (61) festgelegt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119) eine Schwenk- oder Kippbewegung
ist oder eine Schwenk- oder Kippbewegung umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit der Verstelleinrichtung (15) gekoppelte erste Bereich des Schneidmessers
(11; 119) - in Produktzuführrichtung (F; R1) gesehen - vor dem mit der Führung (61)
gekoppelten zweiten Bereich des Schneidmessers (11; 119) gelegen ist, und/oder dass
die Führung (61) eine Schwenklagerung umfasst, und/oder dass die Führung (61) wenigstens
einen Lenker und/oder Hebel (63), insbesondere wenigstens ein Paar von Lenkern und/oder
Hebeln, umfasst, der bzw. die jeweils einerseits am Schneidmesser (11; 119) und andererseits
an einer Basis (41), insbesondere einem Schneidkopfgehäuse, angelenkt sind, wobei
insbesondere die Anlenkung an der Basis (41) oberhalb der Anlenkung am Schneidmesser
(11; 119) gelegen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (15) einen Exzenterantrieb umfasst, oder dass die Verstelleinrichtung
einen Linearantrieb umfasst, insbesondere einen Spindelantrieb oder eine Zylinder-Kolben-Anordnung.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidmesser (11; 119) am zweiten Bereich schwenkbar aufgehängt und am ersten
Bereich auslenkbar gehalten ist, und/oder dass die Verstelleinrichtung (15) und/oder
die Führung (61) mit einem Drehlager (20, 21) für eine Antriebswelle (65) gekoppelt
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verstellen des Schneidmessers (11; 119) eine das Schneidmesser (11; 119), eine
Messerhalterung (17), an der das Schneidmesser (11; 119) auswechselbar anbringbar
ist, und/oder einen Messerkopf (19) tragende Antriebseinheit verstellbar ist, die
eine Antriebswelle (65) und wenigstens zwei in Richtung der Längsachse der Antriebswelle
(65) beabstandete Drehlager (20, 21) für die Antriebswelle (65) umfasst, wobei das
eine Drehlager (20) mit der Verstelleinrichtung (15) und das andere Drehlager (21)
mit der Führung (61) gekoppelt ist, und/oder dass eine Messerhalterung, an der das
Schneidmesser auswechselbar anbringbar ist, mittels der Verstelleinrichtung verstellbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Messerkopf (19) als Ganzes mittels der Verstelleinrichtung (15) verstellbar ist,
wobei vorzugsweise der Messerkopf (19) eine Messerhalterung (17), an der das Schneidmesser
(11; 119) auswechselbar anbringbar ist, und wenigstens ein Drehlager (20, 21) für
die Bewegung des Schneidmessers (11) um die Messerachse (A) und/oder um die Mittelachse
umfasst, und/oder dass ein Messerkopf (19) als Sichelmesserkopf für ein um die Messerachse
(A) rotierendes Sichelmesser (11; 119) ausgebildet ist, und/oder dass ein Messerkopf
als Kreismesserkopf für ein um die Messerachse rotierendes und um die Mittelachse
planetarisch umlaufendes Kreismesser ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein ortsfestes Gestell (23) vorgesehen ist, wobei ein Messerkopf (19) als Ganzes
oder eine Messerhalterung, an der das Schneidmesser auswechselbar anbringbar ist,
relativ zu einem gestellfesten Träger (41) verstellbar ist, wobei insbesondere der
Träger an oder in einem Schneidkopfgehäuse angeordnet oder von dem Schneidkopfgehäuse
(41) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119) derart ausgelegt ist, dass in der
Zusatzfunktionsstellung der Abstand zwischen dem Schneidmesser (11; 119) und einer
Bezugsebene, die parallel zu einer durch eine Schneide des in der Schneidstellung
befindlichen Schneidmessers (11; 119) definierten Schneidebene (S; S1) verläuft, mit
zunehmender Entfernung von einer durch eine Produktauflage (37) der Produktzuführung
(13; 111) definierten Ebene (E) zunimmt, und/oder dass die Verstellbewegung des Schneidmessers
(11; 119) derart ausgelegt ist, dass das Schneidmesser (11; 119) zumindest näherungsweise
um einen, insbesondere gedachten, Punkt verschwenkbar oder kippbar ist, der in einer
durch die Produktauflage (37; 113) definierten Ebene (E) oder darunter gelegen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Schneidmesser (11; 119) ein Rotationsantrieb (39) zugeordnet ist, wobei insbesondere
der Rotationsantrieb (39) gestellfest angeordnet oder zu einer auf die Verstellbewegung
des Schneidmessers (11; 119) abgestimmten Kompensationsbewegung in der Lage ist, und/oder
dass der Rotationsantrieb (39) zusammen mit einem Messerkopf (19) an oder in einem
gestellfesten Schneidkopfgehäuse (41) angeordnet ist, und/oder dass der Rotationsantrieb
(39) mit einem die Verstellbewegung als Ganzes ausführenden Messerkopf (19) oder mit
einem die Verstellbewegung ausführenden Teil des Messerkopfes, insbesondere einer
Messerhalterung, zusammenwirkt, insbesondere über wenigstens einen Antriebsriemen
(43).
11. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27; 117), insbesondere Hochleistungs-Slicer,
mit
- einer Produktzuführung (13; 111),
- wenigstens einem Schneidmesser (11; 119), das um eine Messerachse (A) rotiert und/oder
um eine Mittelachse planetarisch umläuft und dem wenigstens ein aufzuschneidendes
Produkt (27; 117) in einer Produktzuführrichtung (F; R1) zuführbar ist, und
- einer Verstelleinrichtung (15) für das Schneidmesser (11; 119), mit der das Schneidmesser
(11; 119) zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung bewegbar
ist,
wobei die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119) derart ausgelegt ist, dass
in der Zusatzfunktionsstellung der Abstand zwischen dem Schneidmesser (11; 119) und
einer Bezugsebene, die parallel zu einer durch eine Schneide des Schneidmessers (11;
119) definierten Schneidebene (S; S1) verläuft und insbesondere auf der der Produktzuführung
zugewandten Seite des Schneidmessers gelegen ist, mit zunehmender Entfernung von einer
durch eine Produktauflage (37; 113) der Produktzuführung (13; 111) definierten Ebene
(E) zunimmt, wobei insbesondere die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119)
derart ausgelegt ist, dass das Schneidmesser (11; 119) zumindest näherungsweise um
einen, insbesondere gedachten, Punkt verschwenkbar oder kippbar ist, der in der durch
die Produktauflage (37; 113) definierten Ebene (E) oder darunter gelegen ist.
12. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27; 117), insbesondere Hochleistungs-Slicer,
mit
- einer Produktzuführung (13;111 ),
- wenigstens einem Schneidmesser (11; 119 ), das um eine Messerachse (A) rotiert und/oder
um eine Mittelachse planetarisch umläuft und dem wenigstens ein aufzuschneidendes
Produkt (27; 117) in einer Produktzuführrichtung (F; R1) zuführbar ist, und
- einer Verstelleinrichtung (15) für das Schneidmesser (11; 119), mit der das Schneidmesser
(11; 119) zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung bewegbar
ist,
wobei zum Verstellen des Schneidmessers (11; 119) eine Antriebseinheit für das Schneidmesser
(11; 119) verstellbar ist, die eine Antriebswelle (65) und wenigstens zwei in Richtung
der Längsachse der Antriebswelle (65) beabstandete Drehlager (20, 21) für die Antriebswelle
(65) umfasst, wobei das eine Drehlager (20) mit der Verstelleinrichtung (15) und das
andere Drehlager (21) mit einer Führung (61) gekoppelt ist, wobei insbesondere die
Antriebseinheit das Schneidmesser (11; 119), eine Messerhalterung (17), an der das
Schneidmesser (11; 119) auswechselbar anbringbar ist, und/oder einen Messerkopf (19)
trägt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für eine Phase, insbesondere eine Leerschnittphase, in der sich das Schneidmesser
(11; 119) weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben von dem Produkt (27; 117)
abtrennt, zwischen dem Schneidmesser (11; 119) und dem Produkt (27; 117) ein Abstand
(D1) herstellbar ist, und
dass die Produktzuführung (27; 111) dazu ausgebildet ist, das Produkt (27; 117) während
der Phase weiterhin entlang der Vorschubrichtung (F; R1) zu fördern.
14. Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (27; 117), insbesondere mittels
einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem mittels einer Produktzuführung (13; 111) wenigstens einem Schneidmesser (11;
119), das um eine Messerachse (A) rotiert und/oder um eine Mittelachse planetarisch
umläuft, wenigstens ein aufzuschneidendes Produkt (27; 117) in einer Produktzuführrichtung
(F; R1) zugeführt wird, und eine Verstelleinrichtung (15) für das Schneidmesser (11;
119) vorgesehen ist, mit der das Schneidmesser (11; 119), insbesondere zur Durchführung
von Leerschnitten, zwischen einer Schneidstellung und einer Zusatzfunktionsstellung
bewegbar ist,
wobei das Schneidmesser (11; 119) an einem ersten Bereich mit der Verstelleinrichtung
(15) und an einem zweiten Bereich mit einer Führung (61) gekoppelt ist und zum Verstellen
des Schneidmessers (11; 119) dessen Verstellbewegung durch eine Erregerbewegung der
Verstelleinrichtung (15) und durch die Führung (61) festgelegt wird; und/oder
wobei die Verstellbewegung des Schneidmessers (11; 119) derart ausgeführt wird, dass
in der Zusatzfunktionsstellung der Abstand zwischen dem Schneidmesser (11; 119) und
einer Bezugsebene, die parallel zu einer durch eine Schneide des Schneidmessers (11;
119) definierten Schneidebene (S; S1) verläuft und insbesondere auf der der Produktzuführung
zugewandten Seite des Schneidmessers gelegen ist, mit zunehmender Entfernung von einer
durch eine Produktauflage (37; 113) der Produktzuführung (13; 111) definierten Ebene
(E) zunimmt;
und/oder
wobei zum Verstellen des Schneidmessers (11; 119) eine Antriebseinheit für das Schneidmesser
(11; 119) verstellt wird, die eine Antriebswelle (65) und wenigstens zwei in Richtung
der Längsachse der Antriebswelle (65) beabstandete Drehlager (20, 21) für die Antriebswelle
(65) umfasst, wobei das eine Drehlager (20) mit der Verstelleinrichtung (15) und das
andere Drehlager (21) mit einer Führung (61) gekoppelt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verstellen des Schneidmessers (11; 119) eine Schwenkoder Kippbewegung des Schneidmessers
(11; 119) ausgeführt wird, und/oder dass während einer Phase, insbesondere einer Leerschnittphase,
in der sich das Schneidmesser (11; 119) weiterhin bewegt, dabei jedoch keine Scheiben
von dem Produkt (27; 117) abtrennt, zwischen dem Schneidmesser (11; 119) und dem Produkt
(27; 117) ein Abstand (D1) hergestellt wird, und
dass während der Phase das Produkt (27; 117) weiterhin entlang der Vorschubrichtung (F;
R1) gefördert wird.