TECHNISCHER BEREICH
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bügeltuch gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen
Hauptanspruchs sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
[0002] Gattungsgemäße Bügeltücher bauen zum Bereitstellen einer flächenerstreckten Bügelfläche
auf einem hitzefesten, inerten Gewebe auf. Ein Bügeltuch wird zum Bügeln von Bügelware
auf eine Bügelunterlage - bevorzugt ein Bügelbrett - aufgelegt und bildet mit seiner
Oberfläche die hitzefeste, inerte Bügelfläche aus. Die Bügelware wird auf die Bügelfläche
aufgelegt und mit einer heißen, glatten Fläche - wie beispielsweise einem Bügeleisen
- gebügelt.
[0003] Die Hitzefestigkeit des Gewebes ist dabei so ausgelegt, dass die Hitzebelastung durch
ein oberseitig aufliegendes Bügeleisen zu keiner Schädigung des Gewebes führt. Dadurch
wird die Eignung zum druckverstärkten, langsamen Bügeln von groben Baumwollstoffen
sichergestellt.
[0004] Inert bezeichnet Gewebe, welche auch während des langsamen, druckverstärkten Bügelns
gegenüber anliegenden Stoffen und Geweben zu keiner Reaktion fähig sind und somit
keine Veränderungen von Farbigkeiten und Stabilitäten der zu bügelnden Ware bewirken
können.
[0005] Aus der
DE 297 04 672 U1 ist ein Bügeltuch in Form eines hitzefesten Textilüberzugs bekannt, wobei der Textilüberzug
als Überzug für Haushalts-Weißgeräte ausgelegt ist.
[0006] Problematisch ist bei Bügeltüchern, dass die mit dem Bügeleisen eingebrachte Wärme
und Wärmestrahlung bei offenen Gewebestrukturen weit in das Gewebe des Bügeltuches
eindringt und konvektiv über heiße Luftströmungen unkontrolliert ausgeleitet wird.
Durch die resultierende, ungleichmäßige Temperaturverteilung kommt es zu ungleichmäßiger
Glättung der Bügelware. Bei vollständig geschlossenen, oberseitig versiegelten Gewebestrukturen
kommt es hingegen direkt an der Oberfläche zum Hitzestau, wodurch schon kleine Auflage-Falten
in der Bügelware zu einem schädigenden, punktuellen Hitzemaximum führen können. Dies
führt zu den widersprüchlichen Anforderungen, die aufgebrachte Hitze zum einen möglichst
kontrolliert und gleichmäßig zu verteilen, zum anderen aber Temperaturschwankungen
- wie sie bei der Verteilung immer auftreten - möglichst zu vermeiden.
[0007] Angesichts dieser Problematik schlägt die
DE 297 04 672 vor, das Bügeltuch mit einer metallisierten Fläche auszurüsten. Durch die Metallisierung
wird eine die Wärme reflektierende Schicht bereitgestellt, welche die unkontrollierte,
konvektive Wärmeausleitung vermeidet. Allerdings bleibt dabei das Problem des konvektiven
Wärmestaus auf der Oberfläche unberücksichtigt. Mithin muss insbesondere bei groben,
heiß zu bügelnden Stoffen sorgfältigst auf vollflächig glatte Auflage geachtet werden,
um schädliche Hitzemaxima zu vermeiden.
[0008] Gleichsinnig offenbaren die
JP 020 11 200,
DE 19 064 29 und auch die
CH 3 36 047 zur Regulation der Hitzestrahlung das Aufbringen oder Einbringen einer Hitze reflektierenden
Schicht in Form von metallischen oder mineralischen Partikeln. Die Hitze reflektierende
Schicht wird - vorzugsweise in einer durchgehenden Harzschicht geträgert - sowohl
Hitze zurückführen und vorzugsweise auch keinerlei Wasserdampf passieren lassen. Besonders
beim Heißbügeln mit Dampfunterstützung wird so der Verlust von eingebrachter Hitze
minimiert. Auch die
GB 6 64 345 sowie die
US 3,911,603 offenbaren Mischungen aus Hitze reflektierenden Partikeln, welche über durchgängige
- vorzugsweise wasserdichte - Schichten aus Polymer und/oder Harz in eine Bügelunterlage
eingebracht werden sollen.
[0009] Den bekannten, optimierten Bügelunterlagen nach dem Stand der Technik ist gemein,
dass diese zwar einen Hitzeverlust minimieren, aber dabei das Problem eines Hitzestaus
entlang der Oberfläche unberücksichtigt lassen. Optimal ausgestaltete Bügelunterlagen
nach dem Stande der Technik sparen mithin Energie, führen aber bereits bei der geringsten
Überhitzung zu einem Wärmestau mit schädigenden Hitzemaxima in der zwischen Bügeleisen
und Bügeloberfläche angeordneten Bügelware.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden und ein Bügeltuch bereitzustellen, welches im Hinblick auf Wärmestau
und Wärmeausleitung während des Bügelns eine verbesserte Anwenderfreundlichkeit bereitstellt
und ein einfacheres Bügeln der Bügelware ermöglicht.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG UND VORTEILHAFTER MERKMALE
[0012] Erfindungsgemäß weist ein Bügeltuch 1, welches auf einem hitzebeständigen, inerten
Gewebe 2 aufbaut, entlang der Bügelfläche eine thermische Trennschicht 5 mit mineralischen
Partikeln auf. In der Verwendung bildet das Gewebe 2 oberseitig die Bügelfläche aus,
während die Unterseite 4 des Bügeltuches 1 auf einer Bügelunterlage - beispielsweise
einem Bügelbrett - aufliegt.
[0013] Mineralische Partikel stammen aus mineralischen Metallverbindungen, welche inert
und hitzebeständig sind und in Bezug auf die jeweilige Verbindung eine theoretische
Dichte von mehr als 1 Gramm pro Kubikzentimeter aufweisen.
[0014] Die thermische Trennschicht 5 enthält die vorbeschriebenen, mineralischen Partikel.
Diese partikuläre Schicht weist in den einzelnen Partikeln gegenüber dem Gewebe eine
Kombination von höherer, struktureller Dichte, niedriger Wärmeleitfähigkeit und erhöhter
Wärmekapazität auf. In Kombination mit der hohen Oberfläche, welche aus der partikulären
Struktur resultiert, wird eine Schicht erreicht, welche Wärme innerhalb des Volumens
der Schicht nahezu vollständig speichert und konvektiv sowie in Form von Wärmestrahlung
wieder zurückleitet.
[0015] Die Erfinder gehen davon aus, dass durch die kombinierte Wärmespeicherung und Rückleitung
eine gleichmäßigere Verteilung der Bügelwärme erzielt wird, welche die beobachtete,
verbesserte Benutzbarkeit und die verringerte Neigung zum Knittern und zur Faltenbildung
erklären kann.
[0016] Bevorzugt sind die mineralischen Partikel aus Verbindungen von Metallen mit Nichtmetallen
ausgewählt. Metall-Nichtmetall-Verbindungen weisen eine bessere, thermische Trennwirkung
und verringerten Anteil an Verlustwärme auf.
[0017] Besonders bevorzugt sind die Partikel keramischer Natur und weisen oxidische, silikatische
oder salzartige Strukturen auf. Keramische Strukturen enthalten keine wasserlöslichen
Anteile und sind besonders stabil. Partikel solcher Natur ergaben eine bessere Hitzebeständigkeit
und längere Lebenserwartung der thermischen Trennschicht beim druckbelasteten, heißen
Bügeln grober Baumwollstoffe.
[0018] Bevorzugt sind die mineralischen Partikel zumindest teilweise in einer Bindemittel-Matrix
angeordnet. Eine Matrix ist eine strukturierte Raumform, in welcher die Partikel mit
geregelter Dichte verteilt sind. Mit steigender Partikeldichte steigt die thermische
Trennwirkung, während mit zunehmendem Partikelabstand die Gleichmäßigkeit der Wärmeverteilung
verbessert werden kann.
[0019] Bevorzugt wird durch Trägern der Partikel über eine Bindemittelmatrix ein zur Unterseite
hin ansteigender Dichtegradient an Partikeln mit abnehmendem Partikelabstand eingestellt.
Dadurch wird auftreffende Wärme in den oberen Regionen der thermischen Trennschicht
zunächst konvektiv und reflektiv gleichmäßiger Verteilt, während in den unteren Bereichen
mit zunehmender Partikeldichte und abnehmendem Partikelabstand stärker die Speicherung
und Rückreflektion der Wärme stattfindet. Über dieses Modell kann die bei so ausgestalteter,
thermischer Trennschicht 5 festgestellte, vorteilhaft geringere Neigung zur thermischen
Beschädigung von empfindlichen Stoffen erklärt werden.
Besonders bevorzugt sind die Partikel auf Gewebefasern geträgert und die Gewebefasern
ihrerseits entlang des Gewebes 2 mit ansteigender Faserdichte in das Tuch eingearbeitet.
Diese Art der Partikeleinbringung erlaubt die gezielte Steuerung der Partikeldichte,
kann über mechanische Web- und Spinnprozesse erfolgen und benötigt keine zusätzlichen,
kostenintensiven Maßnahmen in der Herstellung. Mithin kann vorteilhaft auch das Gewebe
selbst als Matrix und/oder Bindemittel fungieren.
[0020] Bevorzugt ist die thermische Trennschicht 5 zumindest teilweise aus Vulkangestein-Partikeln
ausgebildet. Vulkangesteine sind bei extremer Hitze entstanden und waren über Jahrhunderte
der Witterung ausgesetzt. Durch die Witterung wurden die löslichen Anteile aus der
Struktur des Vulkangesteins heraus gespült. Dies erklärt den geringen Anteil an wasserlöslichen
Bestandteilen, die überwiegend keramische Struktur und hohe Hitzebeständigkeit. Dadurch
sind Vulkangesteine besonders inert, weisen aber gleichzeitig auch durchgehende Hohlräume
und Lücken auf, wodurch Wärmespeicherung und -verteilung im erfindungsgemäßen Bügeltuch
besonders vorteilhaft verbessert werden. Die Erfinder machen die Kombination der vorbeschriebenen
Eigenschaften für die beobachtete, überlegene, thermische Wirkung und vorteilhafte
Beständigkeit von Vulkangesteinen in einer thermischen Trennschicht 5 verantwortlich.
[0021] Erfindungsgemäß ist die thermische Trennschicht 5 zumindest teilweise aus porösen
Partikeln ausgebildet. Porosität wird durch Poren mit Durchmessern im Mikrometerbereich
bewirkt. Solche Poren weisen eine erhöhte, kapillare Saugwirkung auf und absorbieren
deutlich schneller Feuchtigkeit aus der umgebenden Luft. Hierbei kann Wärme zusätzlich
gespeichert/abgegeben werden. Die verbesserte, thermische Gleichmäßigkeit von porösen,
partikulären Trennschichten 5 wird von den Erfindern auf diesen Mechanismus zurückgeführt.
[0022] Besonders bevorzugt weist die thermische Trennschicht zumindest über ein horizontal
durchgehendes Schichtvolumen Partikel mit 30% bis 70% offener Porosität auf. Solch
eine Schicht zeigte beim Dampfbügeln mit erhöhter Feuchtigkeit eine deutlich verbesserte
Gleichmäßigkeit der Wärmeverteilung und Durchfeuchtung der Bügelware.
[0023] Bevorzugt weist das Bügeltuch 1 unterseitig zum Gewebe 2 eine elastische Stoffschicht
6 - bevorzugt eine Schaumstoffschicht, besonders bevorzugt Tüll-Meterware, - auf.
Der elastische Stoff ist durch hohe Elastizität bei niedriger Dichte gekennzeichnet.
Der bevorzugte Schaumstoff ist ein aufgeschäumter, hitzebeständiger Kunststoff zelliger
Struktur und niedriger Dichte. Die besonders bevorzugte Tüll-Meterware ist, beispielsweise
als Gitternetzstoff ausgebildet, durch eine sehr großzellige, allseits luftdurchlässige
Struktur niedrigster Dichte gekennzeichnet, welche durch geregelte Raffung in ihrer
Elastizität vorteilhaft eingestellt werden kann.
[0024] Vorliegend konnte mit einer hitzebeständigen, elastischen Stoffschicht 6 als Teil
der unterseitigen Struktur des Bügeltuchs 1 eine verbesserte Beständigkeit des Bügeltuchs
1 und der thermischen Trennschicht 5 festgestellt werden. Die Erfinder führen dies
auf die gleichmäßigere Druckverteilung bei kraftbeaufschlagtem Bügeln zurück: Eine
gleichmäßigere Druckverteilung bei nachgiebiger Unterlage vermag - insbesondere beim
Bügeln von Wäsche mit Knöpfen und hervorstehenden Applikationen - die schädliche,
punktuelle Druckbelastung zu vermeiden. Dadurch wird auch die thermische Trennschicht
5 geringeren Spannungen ausgesetzt, was die erhöhte Beständigkeit widerspruchsfrei
zu erklären vermag.
[0025] Bevorzugt ist die elastische Stoffschicht 6 zumindest anteilig offen ausgebildet.
Eine offen ausgebildete Stoffschicht 6 ist hierbei durch eine Struktur gekennzeichnet,
in der zumindest ein Teil einer Zellstruktur durchgehend miteinander verbunden den
allseitigen Ein- und Austritt von Umgebungsluft ermöglicht. Bei Dampfbügelprozessen
ermöglichte ein so strukturierter, elastischer Stoff das Ableiten von überschüssigem
Wasserdampf; der Wasserdampf wurde nachfolgend wieder aus dem Stoff heraus freigesetzt.
Im Ergebnis führte die luftdurchgängige Stoffschicht zu einem geringeren Wasserverbrauch
bei längerer Verweilzeit des Dampfes innerhalb der Bügelunterlage. Dabei war auch
das Dampfbügeln selbst deutlich vereinfacht, da mit der längeren Verweilzeit des Wasserdampfes
eine gleichmäßigere Feuchtigkeit und erleichtertes Bügelverhalten gegeben war.
[0026] Besonders bevorzugt wird als anteilig offen ausgebildete Stoffschicht 6 eine mindestens
zweischichtige Kombination aus geraffter Tüll-Meterware und unterseitig daran anliegender
Moltonschicht verwendet. Hierbei wurde durch beidseitig gerauten Moltonstoff eine
verbesserte Rutschfestigkeit eines schichtweise aufgebauten Bügeltuches 1 erzielt
und zugleich eine überraschend verbesserte Atmungsaktivität festgestellt. Die Erfinder
führen dies auf die Abfolge von sehr großmaschiger, luftdurchlässiger Tüllware und
deutlich dichterer, oberflächlich aufgerauter Stoffschicht zurück: Zum einen strömt
Luft vermehrt zwischen Gewebe 2 und Moltonschicht ein- und aus und wird gleichmäßiger
erwärmt. Zum anderen stellt der dichte Moltonstoff eine nur mit erheblich stärkerem
Druck verformbare Schicht bereit. Durch die harte Elastizität ist auch bei starker
Andruckkraft während des Bügelns deutlich die vollflächige Anlage des Bügeleisens
wahrnehmbar, wodurch das Bügeln erleichtert und die Gefahr der Beschädigung durch
zu hohe Andruckkräfte verringert wird.
[0027] Bevorzugt ist die Unterseite 4 zumindest teilweise als diffusionsoffene Polymerfolie
ausgebildet. Eine diffusionsoffene Polymerfolie ist für Wasser im gasförmigen Zustand
durchlässig, vermag aber Wasser im flüssigen Zustand zurückzuhalten. Insbesondere
beim Dampfbügeln mit intensivem Wassereintrag verhindert eine so ausgestaltete Unterseite
den Durchbruch und das unkontrollierte Ablaufen von Wasser und verringert dadurch
auch den Wasserverbrauch. Besonders bevorzugt ist eine solche Ausgestaltung mit einer
anteilig offen ausgebildeten Stoffschicht 6 - insbesondere einer offen porösen Schaumstoffschicht
- kombiniert, wodurch die effektive Nutzung von Wasserdampf während des Bügelns zusätzlich
erhöht wird.
[0028] Besonders bevorzugt ist die Unterseite 4 zumindest anteilig als diffusionsoffene
Polyester-Folie ausgebildet. Polyester-Polymerfolien können besonders einfach durch
Anschmelzen / Kaschieren unterseitig zur thermischen Trennschicht 5 auf ein Bügeltuch
aufgebracht werden. Als wasserdampfdurchlässige Polymerfolie verhindert eine solche,
unterseitige Polyester-Folie besonders kostengünstig das unkontrollierte Ablaufen
von Kondenswasser, stellt aber dennoch sicher, dass das Bügeltuch auch nach einem
Dampfbügeln vollständig zu trocknen vermag.
[0029] Bevorzugt wird das Bügeltuch 1 nach einem Verfahren hergestellt, umfassend die Schritte
- a) Bereitstellen von submillimeter großen, mineralischen Partikeln
- b) homogenisierendes Vermischen der mineralischen Partikel mit einem Binder unter
Erzeugung einer Partikel-Binder-Mischung
- c) unterseitiges Aufbringen der Partikel-Binder-Mischung an einem hitzebeständigen,
inerten Baumwoll-Gewebe 2
- d) Verfestigen des Binders unter Erzeugung einer unterseitigen, thermischen Trennschicht
5
[0030] Hierbei werden in Schritt a) submillimeter große, mineralische Partikel vorgelegt.
[0031] Bevorzugt weisen diese Partikel eine maximale Korngröße von 0,5 Millimetern und breite
Korngrößenverteilung auf. Die breite Korngrößenverteilung erlaubt das spätere, vorteilhafte
Klassieren, wodurch Dichte- und Abstandsgradienten eingestellt werden können. Besonders
bevorzugt wird die Partikelmischung durch wiederholtes Vermahlen und Sieben von prösem
Vulkangestein bereitgestellt. Poröses Vulkangestein bricht leicht unter Erzeugung
einer breiten Korngrößenverteilung, ist vorteilhaft inert und liefert durch Abtrennung
per Sieb mit einer Maschenweite von 0,5 mm und wiederholtes Mahlen der größeren Fraktionen
auf besonders einfache und energiesparende Art eine vorteilhafte Mischung mineralischer
Partikel überwiegend keramischer Natur.
[0032] Synthetische, poröse, keramische Vorläuferverbindungen stellen gleichsinnig behandelt
Partikelmischungen mit präzise vorhersagbaren Eigenschaften bereit. Besonders bevorzugt
wird eine Partikelmischung aus Vulkangestein und synthetischen, keramischen Verbindungen,
insbesondere eine überwiegend keramische Partikelmischung, verwendet.
[0033] In Schritt b) wird eine homogene Partikel-Binder-Mischung erzeugt. Bevorzugt wird
als Binder eine Faser verwendet, welche besonders einfach in das Gewebe integriert
ist/werden kann. Besonders bevorzugt wird ein flüssiger oder schmelzflüssiger Binder
verwendet, in dem die Partikel suspendiert werden. Ein schmelzflüssiger Binder bietet
zusätzlich den Vorteil, dass der bei Raumtemperatur starre Binder eine einmal im schmelzflüssigen
Zustand eingestellte Partikelverteilung dauerhaft fixiert.
[0034] In Schritt c) wird die Partikel-Binder-Mischung an einem hitzebeständigen, inerten
Baumwoll-Gewebe 2 unterseitig aufgebracht. Ein Baumwollgewebe basiert auf besonders
hitzebeständigen Baumwollfäden, welche auf Grund ihrer faserigen Oberflächenstruktur
eine besonders feste und langlebige Befestigung der Partikel ermöglichen. Bei faserartigen
Bindemitteln kann die Aufbringung sogar über besonders einfache Integration der faserartigen
Anteile in die Gewebefasern der Baumwollfäden erfolgen. Vorteilhaft wird bei flüssigen
und/oder schmelzflüssigen Bindern über die Gewebestruktur im unterseitigen Bereich
eine Raumverteilung des Binders vorgegeben, welche beispielsweise über verjüngende
und abnehmende, vertikale Fadenzwischenräume einen Gradienten an Partikel-Binder-Mischung
vorgibt.
[0035] Die Verwendung von flüssigen oder schmelzflüssigen Bindern erlaubt besonders bevorzugt
das vorbereitende Klassieren der Suspension durch Vibration, wobei feinteilige Anteile
sich unterseitig ansammeln, während grobteilige Anteile aufschwimmen. Auf diese Weise
kann eine flächige Binder-Partikel-Schicht bereits vor dem Einbringen in das Gewebe
vorteilhaft vorklassiert werden, um einen Dichtegradienten der Partikel innerhalb
der thermischen Trennschicht zusätzlich vorteilhaft einzustellen.
[0036] In Schritt d) wird der Binder verfestigt und die Partikelverteilung innerhalb der
thermischen Trennschicht wird dauerhaft fixiert. Vorteilhaft kann ein flüssiger Binder
hierbei gleichzeitig als Kleber oder Verbinder für angrenzende Schichten - besonders
bevorzugt für eine elastische Stoffschicht und / oder diffusionsoffene Polymerfolie
- dienen.
[0037] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen. Es versteht sich, dass
die vorbeschriebenen Merkmale und Vorteile und nachfolgenden Ausführungsbeispiele
nicht beschränkend aufzufassen sind. Vorteilhafte, zusätzliche Merkmale und zusätzliche
Merkmalskombinationen, wie sie in der Beschreibung erläutert sind, können im Rahmen
der unabhängigen Ansprüche im beanspruchten Bügeltuch sowohl einzeln als auch abweichend
kombiniert verwirklicht werden, ohne dass der Bereich der Erfindung verlassen würde.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0038] Die Figuren veranschaulichen an Hand von Prinzipskizzen in Schnittbildern:
- Fig. 1
- Bügeltuch 1 mit hitzebeständigem, inertem Gewebe 2 und aufgebrachter, thermischer
Trennschicht 5 auf der Unterseite 4
- Fig. 2
- Bügeltuch 1 mit hitzebeständigem Gewebe 2 mit darin eingebrachter, thermischer Trennschicht
5 und unterseitig aufgebrachter, elastischer Stoffschicht 6
- Fig. 3
- Bügeltuch 1 mit hitzebeständigem Gewebe 2, bei dem die thermische Trennschicht 5 sowohl
in das oberseitige, hitzebeständige Gewebe 2 als auch in die unterseitige, elastische
Stoffschicht 6 hineinreicht und die beiden Strukturen 2, 6 fest miteinander verbindet.
DETAILLIERTE ERLÄUTERUNG DER ERFINDUNG AN HAND VON AUSFÜHRUNGBEISPIELEN
[0039] Fig. 1 veranschaulicht eine Ausführungsform eines Bügeltuches 1, bei der unterseitig
auf einem hitzebeständigen, inerten Gewebe 2 eine thermische Trennschicht 5 aufgebracht
ist. Diese Ausführungsform ist von besonders einfacher Struktur und stellt ein Bügeltuch
bereit, welches zur Bereitstellung einer Bügeloberfläche auf geeigneten Flächen von
Haushaltsgeräten sowie auf Bügelflächen aufgebracht werden kann, um die Vorteile der
thermischen Trennschicht 5 zu nutzen.
[0040] Besonders vorteilhaft wird für die Verwendung des Bügeltuches 1 als Überzug oder
Bügelbrettbezug für längserstreckte Flächen mit ähnlicher Breite aber variierender
Länge ein reines Baumwoll-Gewebe verwendet, welches als Strickware mit erhöhter Querelastizität
ausgebildet ist. Strickwaren erhöhter Querelastizität, besonders bevorzugt Gewirke
von Rundstrickmaschinen, stellen über die Fadenführung innerhalb des Gewebes eine
richtungsabhängige Elastizität bereit, welche die Grundelastizität der in Schlaufen
gelegten Fäden wiederspiegelt. Solche Gewebe sind mithin im Wesentlichen allein quer
zur Wirkrichtung elastisch, ohne dass es dazu gesonderter Maßnahmen bedarf. Querelastizitäten
von bis zu 100 % sind dabei vorteilhaft zugänglich. Durch die Verwendung reiner Baumwollfäden
in solch einer Struktur in Querrichtung zur Längserstreckung der Bügelfläche wird
somit vorteilhaft ein Gewebe bereitgestellt, dass sich elastisch an die variierende
Länge anpassen kann.
[0041] Es versteht sich, dass der vorbeschriebene Vorteil bei beispielsweise in der Breite
variierenden Bügelbrett-Serien durch Längsausrichtung der Wirkrichtung gleichsinnig
Anwendung finden kann. Die verbesserte Querelastizität von Strickware stellt durch
Ausrichtung parallel zu der herstellerseitig variierten Abmessung von Bügelbrettern
einen überraschend vielseitig an schwankende Abmessungen anpassbaren Bezugsstoff bereit.
[0042] In Kombination mit reinen Baumwollfäden wird ein Gewebe 2 erzielt, bei dem eine besonders
widerstandsfähige Verankerung der Partikel der thermischen Trennschicht auf den oberflächenreichen
Fasern der Baumwollfäden möglich ist. Durch Trägern der Partikel auf den jeweiligen
Fäden bleibt dabei die Querelastizität der Strickware vorteilhaft erhalten.
[0043] Als besonders vorteilhaft hat sich in der Herstellung eine zweistufige Aufbringung
der Partikel auf Baumwollgeweben erwiesen:
In einem ersten Schritt c1) wird zunächst eine Partikel-Binder-Suspension mit einem
aktivierten reaktiv-Binder oberflächlich auf die Fläche eines Stoffes - bevorzugt
über einen Spachtel oder ein Messer - aufgetragen.
[0044] Ein aktivierter reaktiv-Binder bezeichnet hierbei einen Binder, welcher in Luftkontakt
und/oder nach Zugabe eines Starters innerhalb einer vorgegebenen Zeit abbindet. Durch
Erwärmen kann die Aushärtungszeit entsprechend verkürzt werden. Solche Binder erlauben
besonders vorteilhaft das maschinelle, gesteuerte Aufbringen einer Partikelschicht.
[0045] Durch die dünne, oberflächliche Aufbringung werden zunächst Partikel einzeln und
in kleinen Agglomeraten fadenweise in das Gewebe 2 eingebracht und bilden nachfolgend
eine Vielzahl an festen Binderbrücken auf den Fasern der jeweiligen Fäden aus.
[0046] In einem zweiten Schritt c2) wird eine dickere Schicht an Partikel-Binder-Suspension
- vorteilhaft mit aktiviertem reaktiv-Binder - unter Druck auf der vorbehandelten
Gewebefläche abgezogen. Hierbei ist das Verhältnis von Binder zu Partikelmenge klein,
sodass die Partikel allein von einer durchgehenden Binder-Schicht umhüllt sind. Die
Partikel bilden Agglomerate aus, welche zu den Fäden, den schon verankerten Partikeln
und untereinander Kontaktpunkte aufweisen. Durch Aushärtung unter wechselnder Querspannung
- bevorzugt durch Führen von Gewebebahnen über mehrere Rollen - werden die Agglomerate
jeweils fadenweise besonders fest über die zuvor erzeugten Binderbrücken im Gewebe
verankert. Hierbei weisen die Agglomerate einen durchgehenden Lückengrad von mindestens
10% auf, wodurch ein allseitiges Ein- und Ausströmen von Gasen erleichtert wird. Dergestalt
ausgebildet ist sogar eine optisch durchgängige, blickdichte Partikel-Schicht für
Gase stets diffusionsoffen, sodass selbst bei erhöhter Wasserdampfbelastung in Bügelanlagen
ein Flüssigkeitsstau nicht auftreten kann.
[0047] Eine so vorteilhaft ausgestaltete Schicht in einer Anordnung, wie sie in Figur 1
veranschaulicht ist, auf einem quer zur Längsrichtung einer Bügelfläche ausgerichteten
Gewebe hoher Querelastizität, stellt ein Bügeltuch bereit, dass besonders vorteilhaft
als Bügelbrettbezug elastisch an unterschiedlich lange Bügelflächen angepasst werden
kann und alle Vorteile der thermischen Trennschicht 5 in besonders vorteilhafter Kombination
mit einbringt.
[0048] Fig. 2 veranschaulicht ein Bügeltuch 1 mit hitzebeständigem Gewebe 2 mit darin eingebrachter,
thermischer Trennschicht 5 und unterseitig aufgebrachter, elastischer Stoffschicht
6. Durch das Einbringen der Trennschicht 5 in die Struktur des Gewebes 2 wird ein
Bügeltuch erzielt, bei dem die Partikel der thermischen Trennschicht 5 vorteilhaft
stabil innerhalb des Gewebevolumens verankert sind. Durch geregelte, einseitige Einbringung
kann dabei eine besonders vorteilhafte, zur Oberfläche hin abnehmende Partikeldichte
innerhalb des Gewebevolumens eingestellt werden, welche konvektive Wärmeverteilung,
Wärmespeicherung und Wärmerückführung während des Bügelns besonders wirksam und vorteilhaft
kombiniert zum Tragen bringt.
[0049] Durch eine unterseitig zum Gewebe 2 angeordnete, elastische Stoffschicht 6 wird dabei
eine Druckbelastung während des Bügelns gleichmäßiger verteilt. Bevorzugt handelt
es sich bei der elastischen Stoffschicht 6 um eine allseits gasdurchlässigen Stoff.
Durch die Druckbelastung während des Bügelns wird ein Teil des enthaltenen, freien
Gasvolumens durch die thermische Trennschicht 5 nach oben zur Bügelfläche strömen.
Hierbei wird das aufströmende Gas durch die in der Trennschicht gespeicherte Wärme
aufgeheizt und trägt dadurch zur gleichmäßigeren Wärmeverteilung vorteilhaft bei.
[0050] Besonders bevorzugt wird als elastische Stoffschicht 6 ein Tüllstoff mit gestrickter,
flächiger Netzstruktur verwendet. Ein solcher Tüllstoff ist durch eine netzartige
Struktur mit großer Maschenweite gekennzeichnet, bei der vorteilhaft wie unter Fig.
1 vorbeschrieben eine Querelastizität strukturell vorgegeben wird. Durch quer-Raffen
einer solchen Tüllstoffbahn in aneinander angrenzenden Schlaufen und Falten wird die
Querelastizität auch über die Dicke der Stoffschicht 6 wirksam eingebracht. Eine solche
Stoffschicht 6 weist eine extrem niedrige Dichte, sehr gute Gasdurchlässigkeit und
hohe, strukturelle Elastizität auf. Hierbei fördert die Gasdurchlässigkeit bei geringstem
Materialaufwand vorteilhaft die Wirkung der thermischen Trennschicht 5.
[0051] Besonders bevorzugt wird eine solche Tüllstoffbahn mit einem vorteilhaften, querelastischen
Gewebe 2 wie es unter Figur 1 beschrieben ist, kombiniert. Hierbei wird durch gleichsinnige
Ausrichtung der Webstruktur von Stoffschicht 6 und Gewebe 2 eine richtungsgleiche,
unidirektionale Elastizität in der gesamten Struktur des Bügeltuches 1 erzielt, bei
der selbst bei stärksten Dehnungen keine destruktiven Spannungen zwischen Gewebe 2
und Stoffschicht 6 auftreten können; eine solche Anordnung erwies sich als überlegen
belastbar und beständig.
[0052] Besonders bevorzugt wird in der Herstellung als elastische Stoffschicht 6 ein quergeraffter
Polyester-Tüllstoff mit Netzstruktur verwendet, welcher zuvor oberseitig mit einem
flüssigen Heißkleber und/oder Binder bestrichen in das Bügeltuch 1 integriert wird.
Der Polyester vermag mit einem Reaktivbinder/Heißkleber flächig zu verschmelzen/reagieren,
so dass während des Bestreichens flächig erstreckte Kontaktbereiche auf den Fäden
des Tüllstoffes ausgebildet werden. Bei dem nachfolgenden Raffen/Auflegen entstehen
an allen mit Binder benetzten Kontakt- und Auflagepunkten Binderbrücken mit vorteilhaft
flächiger, stabiler Brückenbasis.
[0053] Fig. 3 veranschaulicht ein Bügeltuch 1 mit hitzebeständigem Gewebe 2, bei dem die
thermische Trennschicht 5 sowohl in das oberseitige, hitzebeständige Gewebe 2 als
auch in die unterseitige, elastische Stoffschicht 6 hineinreicht und die beiden Strukturen
2, 6 fest miteinander verbindet. Ein so strukturiertes Bügeltuch 1 bringt die unter
Figur 1 und 2 vorbeschriebenen Vorteile ein und erweist sich zusätzlich als überlegen
in der Handhabung und Beständigkeit. Die Erfinder führen dies auf die hier vorliegenden
Übergangsbereiche der thermischen Trennschicht 5 zurück. Die in Gewebe 2 und Stoffbahn
6 hineinreichende, thermische Trennschicht 5 stellt durch die Übergangsbereiche deutlich
gleichmäßigere Temperaturgradienten ein. Die gleichmäßigeren Temperaturgradienten
können einerseits eine bessere, thermische Trennung von Stoffschicht 6, Gewebe 2 und
Bügelfläche bewirken, bieten dabei andererseits bei aus- und einströmenden Gasen eine
längere Wegstrecke, über welche die Gase erwärmt/abgekühlt werden. In Kombination
mit der in den Partikeln gespeicherten Wärme verbessert sich dadurch die Gleichmäßigkeit
der Wärmeverteilung, wodurch die überlegene Handhabbarkeit erklärt werden kann.
[0054] Besonders vorteilhaft wird eine Ausführungsform, wie sie in Figur 3 veranschaulicht
ist, als Bügelbrettbezug unter Verwendung eines querelastischen Gewebes 2 und einer
auf einem querelastischen Tüllstoff aufbauenden Stoffschicht 6 gemäß vorteilhafter
Kombination gemäß der Beschreibung der Figur 2 ausgebildet. Ein dergestalt ausgebildeter
Bügelbrettbezug weist überlegene Handhabbarkeit, hohen Bügelkomfort und verbesserte
Haltbarkeit auf. Das fadenweise Trägern und Verbinden von Gewebe 2, Stoffschicht 6
und Partikeln der thermischen Trennschicht 5 über einen flüssigen Reaktivbinder und/oder
heiß aushärtenden Duroplasten führt zu einem einstückigen, überlegenen Bügeltuch 1,
das in seiner Struktur über eine Vielzahl an Verbindungspunkten mit Binderbrücken
spannungsfrei und verbessert stabilisiert ist und gleichzeitig eine verbesserte Wärmeführung
während des Bügelns bietet.
[0055] Bevorzugt wird eine Ausbildung des Bügeltuches 1 als Bügelbrettbezug mit mindestens
einem elastischen Twist-Gummizug versehen, über den ein die verfügbare Bügelfläche
überragender Oberseitenteil unterseitig raffbar ist.
[0056] Bei einer besonders vorteilhaften Verwendung eines als Bügelbrettbezug ausgebildeten
Bügeltuches 1 wird zusätzlich eine dichte Stoffschicht mit einer Flächendichte von
maximal 200 Gramm pro Quadratmeter, besonders bevorzugt ein Moltonstoff, zuvor unter
den Bügelbrettbezug gezogen und mit mindestens einem Seilzug ― bevorzugt mit in Tunnelzügen
im Stoff geführtem Seilzug, insbesondere ein Zug bestehend aus fester Kordel oder
aus einem elastischem Zugband, insbesondere einem Gummizug ― gestrafft und das Bügeltuch
zusätzlich fixiert; besonders bei einer Flächendifferenz zwischen Bügelfläche und
Bügeltuch von mehr als 50% kann über eine beidseitig aufgeraute Stoffschicht einen
festen, glatten Sitz des Bügeltuches auf einem Bügelbrett sicherstellen, wobei die
Gleichmäßigkeit der thermischen Trennschicht 5 überraschend verstärkt wird.
[0057] Besonders vorteilhaft weist ein als längserstreckter Bügelbrettbezug ausgebildetes
Bügeltuch 1 mittig zu seiner Längserstreckung an beiden Außenkanten, welche in aufgelegter
Lage unterseitig zum Bügelbrett angeordnet sind, eine Reihe von Längsschlitzen auf,
welche das Bedienen eines unterseitigen Arretiermechanismus der Bügelbrettbeine ermöglichen.
Durch Ausführen eines Hebels des besagten Arretiermechanismus durch einen der Längsschlitze
ist auch unterseitig am Bügelbrett eine durchgängige, gleichmäßige Anlage des Bügeltuches
1 gewährleistet und ein Verrutschen und Verziehen wird zusätzlich verhindert.
[0058] Ein weiteres Ausführungsbeispiel wurde wie folgt hergestellt:
In einem ersten Schritt a1) wurde ein zumindest querelastisches Gewirke ― bevorzugt
ein Jersey-Stoff ― bestehend aus reiner Baumwolle, vorbereitend mit einem oberflächenaktiven
Gleitmittel gewaschen. Das oberflächenaktive Gleitmittel ― bevorzugt ein silikonartiges
Gleitmittel auf Basis eines Silikon-Tensids ― zieht auf den Baumwollfasern auf, separiert
diese und senkt zudem die Oberflächenspannung des Wassers. Dadurch wird eine vollständige
Durchdringung des Gewirkes mit Flüssigkeit sichergestellt. Zusätzlich werden die Fäden
des Gewirkes oberflächlich geschmeidiger und können besser gleiten, wodurch die Querelastizität
verbessert und stabilisiert wird. Besonders bevorzugt wird das so vorbereitete, vollständig
einmal durchtränkte Gewebe anschließend noch eingefärbt. Nun wurden ( a2) ) submillimeter
große, mineralische Partikel bereitgestellt und ( b) ) mit einem Binder unter Erzeugung
einer Partikel-Binder-Mischung homogenisierend vermischt.
[0059] In einem zweiten Schritt c1) wurde zunächst eine erste, dünne Schicht der Partikel-Binder-Mischung
mit einer Abstreifkante unterseitig auf das vorbereitete, querelastische Gewirke flächig
aufgetragen und angetrocknet. Durch die dünne, flächige Aufbringung auf die per Gleitmittel
aktivierte Oberfläche ziehen Partikel fein verteilt einzeln und in kleinen Agglomeraten
im Gewebe 2 auf und bilden während des Antrocknens eine Vielzahl an festen Binderbrücken
mit breiter Basis aus.
[0060] In einem dritten Schritt c2) wurde eine dickere Schicht an Partikel-Binder-Mischung
auf die vorbehandelte Gewebefläche unterseitig aufgetragen und in einem vierten Schritt
c3) als Stoffschicht 6 eine quer geraffte, querelastische Tüll-Meterware - bevorzugt
aus 100% Polyester-Fasern bestehend - mit gleichsinnig zum Gewebe ausgerichteter Webstruktur
auf die Unterseite des Gewebes aufgelegt.
[0061] In einem fünften Schritt d) wurde mit einer heißen Walze unter Druck die aufgelegte,
quergeraffte Tüll-Meterware heiß auflaminiert und die Schicht der Partikel-Binder-Mischung
im innigen Kontakt mit Gewebe, Binderbrücken und Tüll-Meterware ausgehärtet. Durch
Führen der Gewebebahn über die heiße Walze werden die Binderbrücken jeweils fadenweise
unter kontinuierlich wechselnder Querspannung fest mit der Tüll-Meterware an Kontaktpunkten
verbunden. Die zuvor erzeugten Binderbrücken sind im Gewebe und über die zusätzlich
aushärtende Schicht mit der Tüll-Meterware durchgängig verbunden. Durch die gleichsinnige
Ausrichtung von Gewebe und Tüll-Meterware wird eine richtungsgleiche, unidirektionale
Elastizität in der gesamten Struktur des Bügeltuches 1 erzielt, bei der selbst bei
stärksten Dehnungen keine destruktiven Spannungen zwischen Gewebe 2 und Stoffschicht
6 auftreten können.
[0062] In einem sechsten Schritt wird aus dem Gewebe 2 mit unterseitiger, thermischer Trennschicht
5 ein Bügeltuch 1 mit einer Längserstreckung parallel zur unidirektional dominierenden
Elastizität ausgeformt, die Seitenränder werden unterseitig umgelegt, fixiert und
mit einer elastischen Gummieinfassung - bevorzugt mit einem Gummizug - versehen.
[0063] Schließlich wurde in einem siebten Schritt als unterseitige Auflage-Schicht ein aus
100% Polyester bestehender Moltonunterzug mit einer Flächendichte von 200 Gramm pro
Quadratmeter, 5% kleinerer Fläche und mindestens einem in Tunnelzügen im Stoff geführtem
Seilzug, insbesondere ein Zug bestehend aus fester Kordel oder aus einem elastischem
Zugband, insbesondere einem Gummizug, ausgeformt und in das Bügeltuch 1 als vorteilhafte,
unterseitige Auflage eingebracht.
[0064] Ein beispielsweise durch das vorbeschriebene Verfahren hergestelltes, vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bügeltuches 1 weist in Kombination auf,
dass
- das Bügeltuch als längserstreckter Bügelbrettbezug ausgebildet ist,
- eine die Bügelfläche ausbildende Oberseite (3), eine auf einer Bügelunterlage aufliegende
Unterseite (4) und ein hitzebeständiges, inertes Gewebe (2), aufweist,
- wobei das Gewebe (2) als Jersey-Stoff, bevorzugt Strickware, aus 100% Baumwolle mit
einer Querelastizität von bis zu 100 %, bevorzugt 30 bis 70 %, ausgebildet ist, seine
Wirkrichtung quer zur Längserstreckung des Bügelbrettbezugs angeordnet ist und das
Gewebe ein oberflächlich geträgertes Gleitmittel, bevorzugt eine Tensid-Verbindung
auf Silikonbasis, aufweist,
- wobei dass das Bügeltuch (1) entlang der Bügelfläche unterseitig eine mittels eines
ausgehärteten, flüssigen Binders befestigte, thermische Trennschicht (5) bestehend
aus staubfeinen, mineralischen Partikeln, bevorzugt bestehend aus bis zu 0,05 Millimeter
großen, keramischen Partikeln, aufweist,
- wobei die Partikel einzeln und in Agglomeraten über den Binder separiert auf den Fäden
des Gewebes (2) befestigt sind und die Agglomerate aus Partikeln bestehen, welche
oberflächlich an ihren wechselseitigen Kontaktpunkten über Binderbrücken verbunden
sind und ein durchgängig verbundenes Lückenvolumen von mindestens 10% aufweisen,
- dass das Bügeltuch (1) unterseitig zum Gewebe (2) eine elastische Stoffschicht (6)
aufweist, wobei die elastische Stoffschicht (6) als luftiger, in Falten geraffter
und am Gewebe (2) fixierter Tüll-Stoff - bevorzugt aus 100% Polyester - mit gestrickter,
flächiger Netzstruktur mit gleichsinniger Ausrichtung der Wirkrichtung und gleichsinniger
Querelastizität ausgebildet ist,
- wobei wiederum die Fixierung der elastischen Stoffschicht an den Kontaktpunkten der
Falten mit der Gewebeunterseite über den Binder der Partikel der thermischen Trennschicht
(5), gegeben ist, dass umlaufend in der Außenkante des Bügeltuches (1) ein elastisches
Gummiband angeordnet ist, wobei bevorzugt unterseitig zu der elastischen Stoffschicht
(6) ein aus 100% Polyester bestehender Moltonunterzug mit einer Flächendichte von
200 Gramm pro Quadratmeter, 5% kleinerer Fläche und mindestens einem in Tunnelzügen
im Stoff geführtem Seilzug, insbesondere ein Zug bestehend aus fester Kordel oder
aus einem elastischem Zugband, insbesondere einem Gummizug, anliegend angeordnet ist.
[0065] Die vorliegende Erfindung beansprucht erstmals ein Bügeltuch 1, bei dem über eine
partikuläre, thermische Trennschicht 5 durch kombinierte Wärmespeichrung und konvektive
sowie transmissive Wärmeabgabe eine bessere Handhabbarkeit und bessere Bügelleistung
bereitgestellt wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0066]
- 1
- Bügeltuch
- 2
- hitzebeständiges, inertes Gewebe
- 3
- Oberseite
- 4
- Unterseite
- 5
- thermische Trennschicht
- 6
- elastische Stoffschicht
1. Bügeltuch (1), umfassend ein hitzebeständiges, inertes Gewebe (2) mit einer die Bügelfläche
ausbildenden Oberseite (3) und eine auf einer Bügelunterlage aufliegende Unterseite
(4), wobei das Bügeltuch (1) entlang der Bügelfläche eine thermische Trennschicht
(5) umfassend mineralische Partikel aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Trennschicht (5) zumindest teilweise aus porösen Partikeln besteht
wobei Poren mit Durchmessern im Mikrometerbereich mit erhöhter, kapillarer Saugwirkung
gegenüber Feuchtigkeit der umgebenden Luft ausgebildet sind.
2. Bügeltuch nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die mineralischen Partikel aus Verbindungen von Metallen mit Nichtmetallen ausgewählt
sind, besonders bevorzugt umfassend mindestens eine Verbindung aufweisend mindestens
eine Substanzklasse aus der Gruppe bestehend aus keramischen Oxiden, Silikaten und
Salzen.
3. Bügeltuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mineralischen Partikel zumindest teilweise in einer Bindemittel-Matrix angeordnet
sind.
4. Bügeltuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Trennschicht (5) zumindest teilweise aus Vulkangestein-Partikeln ausgebildet
ist.
5. Bügeltuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Trennschicht (5) zumindest teilweise aus Partikeln mit 30% bis 70%
offener Porosität besteht.
6. Bügeltuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügeltuch unterseitig zum Gewebe (2) eine elastische Stoffschicht (6), vorzugsweise
Schaumstoffschicht, besonders bevorzugt Tüll-Meterware, aufweist.
7. Bügeltuch nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Stoffschicht (6) zumindest anteilig offen porös ausgebildet ist.
8. Bügeltuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (4) als zumindest teilweise diffusionsoffene Polymerfolie, bevorzugt
als Polyester-Folie, ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Bügeltuches (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte umfasst
a) Bereitstellen von submillimeter großen, mineralischen porösen Partikeln
b) homogenisierendes Vermischen der mineralischen Partikel mit einem Binder unter
Erzeugung einer Partikel-Binder-Mischung
c) unterseitiges Aufbringen der Partikel-Binder-Mischung an einem hitzebeständigen,
inerten Baumwoll-Gewebe (2)
d) Verfestigen des Binders unter Erzeugung einer unterseitigen, thermischen Trennschicht
(5) aufweisend poröse, saugfähige Partikel.
10. Bügeltuch nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bügeltuch als längserstreckter Bügelbrettbezug ausgebildet ist,
ein hitzebeständiges, inertes Gewebe (2) aufweist und eine die Bügelfläche ausbildende
Oberseite (3) und eine auf einer Bügelunterlage aufliegende Unterseite (4) aufweist,
wobei das Gewebe (2) als Jersey-Stoff, bevorzugt Strickware aus 100 % Baumwolle mit
einer Querelastizität von bis zu 100 %, bevorzugt 30 bis 70 %, ausgebildet ist und
seine Wirkrichtung quer zur Längserstreckung des Bügelbrettbezugs angeordnet ist und
das Gewebe ein oberflächlich geträgertes Gleitmittel, bevorzugt eine Tensid-Verbindung
auf Silikonbasis, aufweist,
dass das Bügeltuch (1) entlang der Bügelfläche unterseitig eine mittels eines ausgehärteten,
flüssigen Binders befestigte, thermische Trennschicht (5) bestehend aus staubfeinen,
mineralischen, porösen Partikeln, bevorzugt bestehend aus bis zu 0,05 Millimeter großen,
keramischen Partikeln, aufweist,
wobei die Partikel einzeln und in Agglomeraten über einen Binder separiert auf den
Fäden des Gewebes (2) saugfähig befestigt sind
wobei weiterhin die Agglomerate aus Partikeln bestehen, welche oberflächlich an ihren
wechselseitigen Kontaktpunkten über Binderbrücken verbunden sind und ein durchgängig
verbundenes Lückenvolumen von mindestens 10% aufweisen,
dass das Bügeltuch (1) unterseitig zum Gewebe (2) eine elastische Stoffschicht (6) aufweist,
wobei die elastische Stoffschicht (6) als luftiger, in Falten geraffter und am Gewebe
(2) fixierter Tüll-Stoff - bevorzugt aus 100% Polyester - mit gestrickter, flächiger
Netzstruktur mit gleichsinniger Ausrichtung der Wirkrichtung und gleichsinniger Querelastizität
ausgebildet ist,
wobei wiederum die Fixierung der elastischen Stoffschicht an den Kontaktpunkten der
Falten mit der Gewebeunterseite über den Binder der Partikel der thermischen Trennschicht
(5), gegeben ist und
dass umlaufend in der Außenkante des Bügeltuches (1) ein elastisches Gummiband angeordnet
ist, wobei bevorzugt unterseitig zu der elastischen Stoffschicht (6) ein aus 100%
Polyester bestehender Moltonunterzug mit einer Flächendichte von 200 Gramm pro Quadratmeter,
5% kleinerer Fläche und mindestens einem in Tunnelzügen im Stoff geführtem Seilzug,
insbesondere ein Zug bestehend aus fester Kordel oder aus einem elastischem Zugband,
insbesondere einem Gummizug, anliegend angeordnet ist.