[0001] Die Erfindung betrifft eine Mediendecke, insbesondere für Labors, mit einem Zuluftkanal
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] In der Gebäudetechnik werden für die Einrichtung von Forschungslaboratorien wie z.B.
für die chemische oder physikalische Forschung bekanntermaßen Deckenkonstruktionen
eingesetzt, bei denen die Zuleitungen für Abluft, Zuluft, die im Labor benötigten
technischen Gase, Flüssigkeiten, Strom- und Datenleitungen etc. innerhalb der Decken
mit Hilfe von geeigneten Befestigungseinrichtungen mittels Dübeln unmittelbar an der
zugehörigen Gebäudedecke befestigt werden. Da die Verlegung der Leitungen dabei in
der Regel nacheinander von unterschiedlichem Personal durchgeführt wird, ergibt sich
die Schwierigkeit, dass der Verlauf der Leitungen mitunter nicht nur kreuz und quer
sowie wechselweise in mehreren Ebenen erfolgt, sondern dass zudem auch durch die individuelle
Montage der Befestigungseinrichtungen nachträglich nur sehr aufwändig räumliche Veränderungen
einer bestehenden Laboranordnung vorgenommen werden können.
[0003] Aus der
WO 2007/033821 ist eine Mediendecke zur Führung von Versorgungsleitungen in einem Raum eines Gebäudes
bekannt, die einen eigensteifen Tragrahmen aus Profilträgern aufweist, der im Bereich
der Decke des Raumes befestigt ist. Auf dem Tragrahmen sind hierbei wenigstens ein
Zuluftkanal für die Zufuhr von Frischluft sowie mindestens ein Abluftkanal und Leitungen
für die Zufuhr von Sanitär-Medien aufgenommen, wobei der Zuluftkanal sich oberhalb
des Gangbereichs im Wesentlichen bündig mit der Unterseite des Tragrahmens in der
Ebene des Tragrahmens erstreckt und die Leitungen zur Zufuhr der Sanitär- Medien oberhalb
des Zuluftkanals in einer zweiten Ebene verlaufen
[0004] Obgleich die in der zuvor genannten Patentanmeldung beschriebene Mediendecke nicht
nur eine sehr schnelle und einfache Montage sondern zusätzlich auch eine in hohem
Maße strukturierte Verlegung der Zuluft- und Abluftkanäle sowie der Medienleitungen
erlaubt, ist die gesamte Konstruktion durch den eingesetzten Zuluftkanal, der in der
Ebene der Tragrahmenkonstruktion geführt ist, vergleichsweise teuer, da für eine im
Wesentlichen geradlinige Leitungsführung Durchbrüche in den Profilträgern der Tragrahmenkonstruktion
vorgesehen werden müssen.
[0005] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mediendecke zu schaffen,
die sich mit einem verringerten Herstellungsaufwand kostengünstiger fertigen lässt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Gemäß der Erfindung umfasst eine Mediendecke, die als horizontale Raumaufteilung
insbesondere in einem Labor dient, und die Versorgungsleitungen wie Medienleitungen
für Wässer, Gase, Vakuum, Heizung und Kälte sowie auch für die elektrische und datentechnische
Versorgung von Laborarbeitsplätzen führt, einen eigensteifen Tragrahmen auf Profilträgern,
der im Bereich der Decke eines Raumes über entsprechend ausgestaltete Stützen im Abstand
von dieser befestigt wird.
[0008] An dem Tragrahmen aus Profilträgern ist weiterhin ein Zuluftkanal für die Zufuhrt
von Frischluft in den Raum des Gebäudes angeordnet.
[0009] Die erfindungsgemäße Mediendecke zeichnet sich dadurch aus, dass der Zuluftkanal
einen langgestreckten Hohlkörper aus einem flexiblen, im Wesentlichen luftundurchlässigen
Werkstoff oder einem formstabilen eigensteifen Werkstoff umfasst, der an der Unterseite
des Tragrahmens, bevorzugt im Bereich zweier parallel zueinander verlaufender Profilträger,
bündig an deren Unterseite aufgenommen ist, und der über seine Länge hinweg mit einer
Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen versehen ist, über die die im Innenraum des Hohlkörpers
geführte Zuluft in den Raum austritt.
[0010] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Zuluftkanal aufgrund seiner
flexiblen Gestaltung auch nach der vollständigen Montage der Mediendecke mit den darauf
angeordneten Komponenten im Bereich des Bodens des Raumes, bzw. in Arbeitshöhe und
dem anschließenden Anheben des montierten Rahmens an die Gebäudedecke sehr leicht
am Tragrahmen befestigt werden kann. Die Komponenten können hierbei insbesondere die
kompletten Abluftkanäle mit Ansaugöffnungen Volumenstromreglern und Schalldämpfern,
Kühldecken, Filter, Umluftkühlgeräte, gebäudeleittechnische Installationen wie Sensoren,
oder auch Versorgungsleitungen für die Sanitärmedien sowie auch die Stromschienen
und elektrischen Zuleitungen für die Beleuchtung, Signaleinrichtungen und Lautsprecher
umfassen.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Mediendecke besteht darin, dass sich der
Hohlkörper in gleicher Weise wieder sehr leicht vom Tragrahmen abnehmen lässt, um
diesen beispielsweise in vorgegebenen Zeitintervallen zu reinigen.
[0012] Der langgestreckte Hohlkörper besteht gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
bevorzugt aus einem flexiblen textilen sicherheitstechnisch geeigneten Werkstoff wie
z.B. einem schwer entflammbaren technischen Synthetikgewebe oder Folienmaterial, welches
an die jeweiligen Bedürfnisse flexibel angepasst ist und beispielsweise eine Dicke
von 0,03 mm bis 1 mm oder mehr aufweisen kann. Hierdurch ergibt sich der weitere Vorteil,
dass der Hohlkörper bei Bedarf auch sehr bequem in bekannten Industriewaschmaschinen
gereinigt werden kann.
[0013] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung umfasst der Tragrahmen wenigstens einen,
bevorzugt jedoch zwei sich entlang der langgestreckten Hohlkörper erstreckende Profilkörper,
in denen jeweils mindestens eine Längsnut vorgesehen ist, welche parallel zum Hohlkörper
ausgerichtet ist. Der Hohlkörper weist hierbei eine sich im Wesentlichen parallel
zur Längsnut erstreckende Schlaufe auf, in der ein gummielastischer Formkörper, beispielsweise
mit einem im Wesentlichen kreisrunden Außendurchmesser, der z.B. aus Kautschuk oder
Polyurethan bestehen kann, eingebracht ist. Der gummielastische Formkörper besitzt
dabei einen größeren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Nut, so dass dieser
von Hand von der Unterseite der Mediendecke aus formschlüssig in die Nut eingepresst
werden kann und in dieser formschlüssig fixiert ist. Die Nut kann hierzu bevorzugt
auch einen sich erweiternden Nutengrund aufweisen, so dass der gummielastische Formkörper
sich innerhalb des Nutengrundes zu seiner vollständigen Größe erweitern kann.
[0014] Durch diese Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der erfindungsgemäße
langgestreckte Hohlkörper sich sehr schnell und mit nur wenigen Handgriffen auch von
ungeübtem Personal am Tragrahmen der Mediendecke befestigen und von diesem lösen lässt,
wodurch die Montagekosten sowie auch die Wartungs- und Reinigungskosten für den Hohlkörper
entscheidend verringert werden können. Zudem besitzt der erfindungsgemäße Hohlkörper
aufgrund seiner Flexibilität den Vorteil, dass er im Bereich der Tragrahmenkonstruktion
zwangsweise erforderliche quer verlaufende Profilträger problemlos überbrücken kann,
ohne dass es hierzu besonderer Maßnahmen bedarf. Im Bereich der zu überbrückenden
Querträger sind die zuvor erwähnten Schlaufen dazu bevorzugt unterbrochen, wodurch
sich die Möglichkeit einer über die gesamte Länge des Hohlkörpers hinweg bündigen
Anlage desselben an der Unterseite der Tragrahmenkonstruktion eröffnet.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besitzt der langgestreckte Hohlkörper
einen D-förmigen Querschnitt, wobei der abgeflachte Teil des Hohlkörpers unmittelbar
plan oder bündig an der Unterseite des Tragrahmens anliegt und im Wesentlichen eine
geschlossene, luftundurchlässige Fläche bildet. Der gewölbte Abschnitt des D-förmigen
Querschnitts, welcher in vorteilhafter Weise dem Gangmittelbereich eines Labors in
dem betreffenden Raum zugeordnet ist, ist bevorzugt mit einer Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen
in Form von Löchern oder auch Schlitzen versehen.
[0016] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der langgetreckte Hohlkörper sehr kostengünstig
gefertigt werden kann, wozu die Löcher beispielsweise mittels eines Lasers oder einer
Stanze nach einem vorgegebenen Muster bevorzugt maschinell in den D-förmigen Querschnitt
eingebracht werden können. Dabei ist die Belegungsdichte der Löcher, die in den an
sich im Wesentlichen luftundurchlässigen Werkstoff eingebracht werden sowie auch die
Größe der Löcher im Bereich des gewölbt verlaufenden Teils des Hohlkörpers jederzeit
mit geringem Aufwand in Abhängigkeit von den jeweiligen lüftungstechnischen Anforderungen,
wie insbesondere der Luftmenge und der Temperatur sowie der Anordnung der Labormöbel
und der Abzüge an die jeweiligen Anforderungen anpassbar.
[0017] Im Anschluss daran wird der D-formige Querschnitt im Falle des textilen Werkstoffs
beispielsweise durch Vernähen oder Abnähen, bzw. durch Verkleben eines in der zuvor
beschriebenen Weise perforierten flächigen Schnittmusters aus dem flexiblen luftundurchlässigen
Werkstoff in seine endgültige räumliche Form gebracht.
[0018] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anzahl der Löcher pro Flächeneinheit
ausgehend von der Mitte des D-förmigen Querschnitts in Querrichtung des Hohlkörpers
zu dessen Seitenrändern hin vergrößert. Die Löcher können beispielsweise einen Durchmesser
im Bereich zwischen 0,4 mm im Zentrum des D-förmigen Abschnitts und z.B. 3,0 mm in
den Randbereichen desselben besitzen, und erstrecken sich bevorzugt in Reihen oder
Clustern über die gesamte Länge des Hohlkörpers hinweg.
[0019] Die Anzahl der Löcher kann hierbei beispielsweise zwischen fünf Löchern pro dm
2 und über hundert Löchern pro dm
2 betragen, wobei der Durchmesser der Löcher hierbei zusätzlich auch noch im Bereich
zwischen 0,4 mm und 3 mm variieren kann. Die ideale Anordnung der Lochmuster wir dabei
bevorzugt mit Hilfe von Computer unterstützten Strömungssimulationen (CFD) an die
jeweiligen Bedürfnisse und räumlichen Gegebenheiten in dem betreffenden Labor angepasst,
derart, dass die aus den Luftaustrittsöffnungen austretende Luft den Bereich unterhalb
des Hohlkörpers nach einem vorgegebenen Mengenmuster beaufschlagt
[0020] Dadurch wird die bekannte, sich aus der Einbringung von kalter Zuluft bildende umgekehrte
Tropfenform der sich beschleunigenden Zuluft unterbunden. Dies ermöglicht in besonders
vorteilhafter Weise die Einbringung von wesentlich höheren Zuluftmengen bei gleichzeitig
deutlich tieferen Zulufttemparaturen, ohne dass es zu den bei diesen Zuluftmengen
und Zuluftemperaturen üblicher Weise auftretenden Zuglufterscheinugen kommt, die vom
Laborpersonal in der Regel als sehr störend empfunden werden und leicht zu Erkältungskrankheiten
führen können.
[0021] Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken steht der langgestreckte
Hohlkörper mit einem Haupt-Zuluftkanal in Strömungsverbindung, welcher in der Ebene
oberhalb des Tragrahmens auf diesem angeordnet sein kann und beispielsweise durch
geeignete Winkelprofile am Tragrahmen gehalten wird. Der Haupt-Zulftkanal, der mit
dem langgestreckten Hohlkörper strömungsmäßig über Querverbindungskanäle und bevorzugt
von oben her in die Hohlkörper einmündende Stutzen oder dergleichen verbunden ist,
besteht bevorzugt aus einem geringfügig luftdurchlässigen Werkstoff, z.B. aus einem
unbeschichteten Textil- oder Kunststoffgewebe, insbesondere Polyamidgewebe, mit einer
Maschenweite von z.B. 0,01 mm. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt,
dass es in den Abzweigungsbereichen des Haupt-Zuluftkanals infolge der sich ändernden
Druck- und Strömungsverhältnisse nicht zu einem Auftreten von Kondenswasser kommt,
wie dies z.B. bei metallischen Zuluftkanälen des Standes der Technik häufig zu beobachten
ist, wenn diese nicht aufwändig isoliert sind.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der langgestreckte Hohlkörper
aus mehreren Teilabschnitten zusammengesetzt sein, die über Reißverschlüsse und/oder
Klettverschlüsse im Wesentlichen luftdicht miteinander verbindbar sind. Die Reißverschlüsse
oder Klettverschlüsse sind dabei bevorzugt an den umlaufenden Stirnrändern der Teilabschnitte
des Hohlkörpers angeordnet, so dass mehrere Hohlkörperabschnitte miteinander zu einem
Hohlkörper beliebiger Länge verbunden werden können.
[0023] Weiterhin kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass der langgestreckte Hohlkörper an
einer zwischen zwei Profilträgern verlaufenden Platte, z.B. einer Aluminiumplatte,
die die beiden Profilträger an deren Unterseite überspannt und durch einfache Senkschrauben
und in die Längsnuten der Profilträger eingreifende Nutensteine gehalten wird, mit
Hilfe von Klettband befestigt wird. Dieses kann z.B. eine Breite im Bereich von 40
mm besitzen und in Form von zwei Streifen auf die Unterseite der Platte entlang von
deren Seitenrändern parallel zu den Profilträgern aufgeklebt sein. Der langgestreckte
und in sich geschlossene Hohlkörper weist an seiner Oberseite die zu den Klettbändern
korrespondieren Hakenbänder auf, die nach dem Andrücken des Hohlkörpers an den Klettbändern
einhaken und den Hohlkörper an der Platte unterhalb des Tragrahmens lösbar fixieren.
[0024] Der Einsatz von Klettband sowie auch von Reißverschlüssen ist ebenfalls im Bereich
der Abzweigstellen zwischen dem Haupt-Zuluftkanal und dem Verbindungskanal, bzw. dem
Verbindungskanal und dem Stutzen von Vorteil, welcher den langgestreckten Hohlkörper
mit dem Verbindungskanal strömungsmäßig verbindet.
[0025] Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung besteht der Hohlkörper
aus einem formstabilen eigenelastischen Werkstoff, insbesondere aus Metallblech oder
Kunststoff, und weist einen ersten und einen zweiten seitlichen Längsabschnitt auf,
der bevorzugt integral am Hohlkörper geformt ist. Jedem der beiden seitlichen Längsabschnitte
des Hohlkörpers ist ein an der Unterseite des Tragrahmens befestigter nutenartige
Aufnahmeabschnitt zugeordnet, der sich parallel zum Hohlkörper erstreckt, und in den
der jeweilige Aufnahmeabschnitt einsteckbar ist. Um den Hohlkörper bei dieser Ausführungsform
der Erfindung am Tragrahmen zu befestigen, wird der bevorzugt die Form eines liegenden
"D" mit den daran geformten zusätzlichen seitlichen Längsabschnitten oder - anders
ausgedrückt - die Form eines " Ω " aufweisende, bevorzugt einteilige Formkörper kurzzeitig
im Bereich der seitlichen Längsabschnitte entgegen seiner Eigenelastizität zusammengedrückt,
wodurch die Längsabschnitte aufgrund der kurzzeitig verringerten Breite des Hohlkörpers
in die nutenartigen Aufnahmeabschnitte eingeführt werden können. Nach dem Loslassen
des Hohlkörpers werden die Längsabschnitte dann aufgrund der Eigenelastizität in die
nutenartigen Aufnahmeabschnitte gedrängt und der Hohlkörper auf diese Weise am Tragrahmen
fixiert.
[0026] Die zuvor beschriebene Ausführungsform der Erfindung besitzt den Vorteil, dass der
Hohlkörper sehr kostengünstig z.B. aus Metallblech, insbesondere aus Aluminium- oder
Stahlblech mit einer Stärke von z.B. 0,5mm bis 1,0 mm, durch Formbiegen gefertigt
werden kann, wobei die Luftaustrittsöffnungen in vorteilhafter Weise bevorzugt vor
dem Formbiegen in den gewölbten, in Richtung des Bodens des Raumes weisenden Abschnitt
des Hohlköpers eingestanzt oder mit Hilfe eines Lasers eingebracht werden.
[0027] Nach einem weitem der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken kann der Hohlkörper sowohl
in der flexiblen, als auch in der eigensteifen Ausführungsform zumindest abschnittsweise
aus einem lichtdurchlässigen Werkstoff bestehen, z.B. aus transparentem Gewebe oder
transluzentem Kunststoff, wobei im Inneren des Hohlkörpers eine Lichtquelle angeordnet
ist, die über die oberhalb des Zuluftkanals angeordneten elektrischen Versorgungsleitungen
mit Elektrizität versorgt werden können. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der
Hohlkörper gleichzeitig auch die Funktion einer Lampe übernimmt, die geschützt innerhalb
des Zuluftkanals aufgenommen und aufgrund der einfachen Demontage des Hohlkörpers
insbesondere bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung jederzeit
problemlos zugänglich ist. Durch die hiermit verbundene Doppelfunktion des Hohlkörpers
als Zuluftkanal sowie auch als Lichtquelle, ergeben sich erhebliche Kostenvorteile:
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
[0029] In den Zeichnungen zeigen,
- Fig. 1
- eine schematische räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Mediendecke mit dem
daran im unteren Bereich angeordneten langgestreckten Hohlkörpers aus textilem Werkstoff
sowie einem in Querrichtung oberhalb der Rahmenebene verlaufenden Haupt-Zuluftkanal,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Mediendecke im Bereich eines Querträgers,
- Fig. 3
- eine Detailansicht des Randbereichs des langgestreckten Hohlkörpers aus textilem Werkstoff
zur Verdeutlichung der Befestigung desselben an einem sich entlang des Hohlkörpers
erstreckenden Profilträger, und
- Fig. 4
- eine weitere Querschnittsansicht der Mediendecke gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, bei der der langgestreckte Hohlkörper aus einem eigensteifen formstabilen
und bevorzugt transparenten oder transluzentem Werkstoff besteht.
[0030] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, umfasst eine erfindungsgemäße Mediendecke 1 zur Führung
von Versorgungsleitungen 6 in einem Raum eines Gebäudes einen eigensteifen Tragrahmen
2 aus Profilträgern 4, der an der nicht näher gezeigten Decke des Raumes über Abstandshalter
8 befestigt ist. Wie der Darstellung von Fig. 1 weiterhin entnommen werden kann, ist
an der Unterseite des Tragrahmens 2 ein Zuluftkanal aufgenommen, der aus einem langgestreckten
Hohlkörper 10 besteht, welcher aus einem flexiblen textilen Werkstoff besteht, der
als solcher für Luft undurchlässig ist. Der Hohlkörper 10 besitzt einen im Wesentlichen
D-förmigen Querschnitt und ist über seine Länge hinweg mit einer Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen
12 versehen, die in den flexiblen Werkstoff als ein den gewünschten Strömungsverhältnissen
angepasstes Muster, bevorzugt mit Hilfe einer Stanze oder eines Lasers eingebracht
werden.
[0031] Wie hierbei der Darstellung von Fig. 2 im einzelnen entnommen werden kann, sind die
Luftaustrittsöffnungen 12 nicht gleichmäßig über den Querschnitt des Hohlkörpers 10
verteilt angeordnet, sondern erstrecken sich bevorzugt in Reihen über die gesamte
Länge hinweg, wobei die Dichte und auch die Größe der Öffnungen 12 ausgehend von dem
durch die Linie 15 angedeuteten Zentrum des Hohlkörpers 10 zu dessen Seiten hin zunimmt.
[0032] Zusätzlich oder alternativ kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Öffnungen
12 nicht gleichmäßig verteilt auf dem gekrümmten Abschnitts des Hohlkörpers angeordnet
sind, sondern insbesondere in den seitlichen Teilen des gekrümmten Abschnitts jenseits
des Zentrums 15 zu mehreren in Clustern in diesen eingebracht sind, das heißt in Anhäufungen
von z.B. 10 Löchern, die beispielsweise eine Größe von lediglich 0.4 mm besitzen.
[0033] Die inhomogene Verteilung der Löcher ist in Fig. 2 lediglich schematisch angedeutet.
[0034] Wie der Darstellung von Fig. 2 und Fig. 3 weiterhin entnommen werden kann, ist der
lang gestreckte Hohlkörper 10 an der Unterseite des Tragrahmens 2 lösbar befestigt,
wozu am Hohlkörper beiderseits jeweils eine Schlaufe 14a, 14b ausgebildet ist, in
der ein langgestreckter Formkörper 16 aus einem gummielastischen Werkstoff aufgenommen
ist, der z.B. in die Schlaufe vom einen Ende des Hohlkörpers 10 aus eingeschoben wird.
[0035] Der Tragrahmen 2 umfasst bei dieser Ausführungsform der Erfindung einen ersten und
einen zweiten Profilkörper 4a, 4b, in denen jeweils eine der jeweiligen Schlaufe 14a,
14b zugeordnete Längsnut 18a, 18b geformt ist, die zumindest im Bereich der Außenseite
des Profilkörpers 4a, 4b eine kleinere Öffnungsbreite als der Außendurchmesser des
Formkörpers 16 besitzt, so dass der Formkörper zusammen mit der diesen umgebenden
Schlaufe 14a, 14b von Hand in die Nut 18a, 18b eingepresst werden kann, wie dies in
Fig. 3 angedeutet ist. Gemäß der Darstellung von Fig. 3 kann sich die Breite der Längsnut
18a, 18b zur Innenseite des Profilkörpers 4a, 4b hin, d.h. in Richtung zum Nutengrund
hin erweitern, wodurch das Einführen des Formkörpers 16 erleichtert und dessen Halt
innerhalb der Längsnut 18a, 18b verbessert wird.
[0036] Gemäß der Darstellung von Fig. 1 erfolgt die Zufuhr der aus darstellungstechnischen
Gründen nur in Fig. 2 durch Pfeile angedeuteten Zuluft in den langgestreckten Hohlkörper
10 über einen Haupt-Zuluftkanal 20, der mit dem Hohlkörper 10 über einen ebenfalls
aus einem flexiblen, bevorzugt textilen Werkstoff bestehenden Verbindungskanal 22
und einen Stutzen 24 strömungsmäßig verbunden ist. Der Haupt-Zuluftkanal 20 sowie
auch der Verbindungskanal 22 bestehen bevorzugt aus einem leicht luftdurchlässigen
Werkstoff und sind zusammen mit dem Stutzen 24 in vorteilhafter Weise in einer Ebene
angeordnet, die sich oberhalb der Ebene des Tragrahmens 2 befindet. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, dass der Tragrahmen 2 zur Montage der Mediendecke 1 im Bereich des
Bodens des Gebäudes oder in einer gewünschten Arbeitshöhe zusammen mit allen oberhalb
des Tragrahmens 2 angeordneten Komponenten fertigt montiert werden kann, wobei hierbei
auch der sich bevorzugt quer zum langgestreckten Hohlkörper 10 erstreckende Haupt-Zuluftkanal
20 auf dem Tragrahmen 2 befestigt werden kann.
[0037] Dabei ist es für die Montage der Mediendecke 1 nicht erforderlich, dass auch der
Hohlkörper 10 von Anfang an mit am Tragrahmen 2 befestigt werden muss, wodurch sich
insbesondere die Montage der Mediendecke 1 in Arbeitshöhe deutlich erleichtert, die
z.B. im Bereich von 80 cm bis 130 cm liegen kann.
[0038] Nach der vollständigen Montage des Tragrahmens 2 und der darauf angeordneten Komponenten
wird die gesamte Konstruktion durch eine oder mehrere Hebevorrichtungen, z.B. Flaschenzüge
oder Elektrolifter, angehoben und die Stützen 8 an der Gebäudecke befestigt. In einer
Zwischenposition von ca. 1.8 bis 2.0m Höhe erfolgt dann die Befestigung des langgestreckten
Hohlkörpers 10, bzw. der einzelnen Teilabschnitte desselben am Tragrahmen 2, wobei
die Verbindung der Teilabschnitte untereinander über nicht näher gezeigte luftdichte
Reißverschlüsse und/oder Klettverschlüsse und die Verbindung mit dem in diesem Falle
eigensteifen Stutzen 24 über eine umlaufende elastische Schnur 26 erfolgen kann, welch
letztere die an den bevorzugt verdickten Kanten des Stutzens 24 von außen her anliegenden
vertikalen Abschnitte 28 des Hohlkörperwerkstoffs umspannt, wie dies in Fig. 2 angedeutet
ist.
[0039] Gemäß der Darstellung von Fig. 4 besteht der Hohlkörper 10 bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform der Erfindung aus einem formstabilen eigenelastischen Werkstoff, insbesondere
aus Metallblech oder Kunststoff, und weist einen ersten und einen zweiten seitlichen
Längsabschnitt 30a, 30b auf, der bevorzugt integral am Hohlkörper 10 geformt ist.
Jedem der beiden seitlichen Längsabschnitte 30a, 30b ist ein an der Unterseite des
Tragrahmens 4 befestigter nutenartiger oder taschenartiger Aufnahmeabschnitt 32a,
32b zugeordnet, der sich parallel zur Längsachse des Hohlkörpers 10 in horizontaler
Richtung erstreckt und bevorzugt über nicht näher bezeichnete Schrauben und Nutensteine
an dem jeweiligen Profilträger 4a, 4b befestigt wird. Die nutenartigen Aufnahmeabschnitte
32a, 32b können in vorteilhafter Weise durch in den Zeichnungen nicht dargestellte
Deckenplatten abgedeckt werden, wie sie z.B. in Verbindung mit Klimadecken zum Einsatz
gelangen. Um den Hohlkörper 10, der bei dieser Ausführungsform der Erfindung bevorzugt
die Form eines liegenden "D" mit den daran geformten zusätzlichen Längsabschnitten,
bzw. eines " Ω " besitzt, am Tragrahmen 4 lösbar zu befestigen, werden die Längsabschnitte
30a, 30b kurzzeitig zum Zentrum 15 des Hohlkörpers 10 hin zusammengedrückt und die
Längsabschnitte anschließend in die nutenartigen Aufnahmeabschnitte 32a, 32b eingeführt.
Nach dem Loslassen des Hohlkörpers 10 werden die Längsabschnitte dann aufgrund der
Eigenelastizität des eigensteifen Werkstoffs, aus dem der Hohlkörper besteht, in die
nutenartigen Aufnahmeabschnitte 32a, 32b gedrängt, wodurch der Hohlkörper 10 lösbar
formschlüssig am Tragrahmen 4 gehalten wird.
[0040] Die Verteilung und Ausgestaltung der Luftaustrittsöffnungen entspricht bei dieser
Ausführungsform der Erfindung bevorzugt der Verteilung und Ausgestaltung der Luftaustrittsöffnungen
der zuerst beschriebenen Ausführungsform desselben aus flexiblen, insbesondere textilem
Werkstoff.
[0041] Nach einem weitem der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken kann der Werkstoff des
Hohlkörpers 10 zumindest abschnittsweise lichtdurchlässig sein, z.B. transparenter
oder transluzenter Kunststoff, oder der Hohlkörper 10 kann im Falle der Metallbleche
mit Öffnungen versehen sein, die durch einen durchsichtigen Werkstoff luftdicht verschlossen
sind. Im Inneren des Hohlkörpers 10 ist erfindungsgemäß eine Lichtquelle 34 angeordnet,
die z.B. eine Leuchtstoffröhre oder LED umfasst, welche ggf. durch ein geeignetes
Vorschaltgerät 36, das bevorzugt auf der Oberseite des Hohlkörpers 10 angeordnet ist,
betrieben wird. Der Hohlkörper 10 ist bei den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen
mit Ausnahme im Bereich der Luftaustrittsöffnungen und ggf. der Öffnungen für die
Stromzuführungen zu den Lichtqellen 34 über seine gesamte Länge hinweg im Querschnitt
betrachtet ähnliche einem Luftsack geschlossen.
1. Mediendecke (1) zur Führung von Versorgungsleitungen in einem Raum eines Gebäudes,
insbesondere in einem Labor, mit einem eigensteifen Tragrahmen (2) aus Profilträgern
(4, 4a, 4b), der im Bereich der Decke des Raumes befestigt ist, sowie mit wenigstens
einem Zuluftkanal (10, 20) für die Zufuhr von Frischluft sowie Leitungen (6) für die
Zufuhr von Sanitär-Medien,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zuluftkanal einen an der Unterseite des Tragrahmens (2) lösbar an diesem aufgenommenen
langgestreckten Hohlkörper (10) aus einem flexiblen, insbesondere textilen im Wesentlichen
luftundurchlässigen Werkstoff oder einem formstabilen eigenelastischen Werkstoff umfasst,
der über seine Länge hinweg mit einer Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen (12) versehen
ist, über die im Inneren des Hohlkörpers (10) geführte Zuluft in den Raum austritt.
2. Mediendecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragrahmen (2) wenigstens einen sich entlang des langgestreckten Hohlkörpers erstreckenden
Profilkörper (4a, 4b) mit einer darin vorgesehenen Längsnut (18, 18b) umfasst, und
dass der Hohlkörper (10) eine sich im Wesentlichen parallel zur Längsnut (18a, 18b)
erstreckende Schlaufe (14a, 14b) umfasst, in der ein gummielastischer Formkörper (16)
aufgenommen ist, der einen größeren Außendurchmesser als die Nut (18a, 18b) aufweist
und formschlüssig in diese einpressbar ist.
3. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (10) einen D-förmigen Querschnitt besitzt, wobei der abgeflachte Teil
des Hohlkörpers an der Unterseite des Tragrahmens (2), insbesondere bündig mit diesem,
verläuft und die Luftaustrittsöffnungen (12) im gewölbten Abschnitt des D-förmigen
Querschnitts angeordnet sind.
4. Mediendecke nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Anzahl der Luftaustrittöffnungen (12) pro Flächeneinheit ausgehend von der
Mitte (15) des D-förmigen Querschnitts in Querrichtung des Hohlkörpers (10) zu dessen
Seitenrändern hin vergrößert derart, dass die aus den Luftaustrittsöftnungen (12)
austretende Luft den Bereich unterhalb des Hohlkörpers nach einem vorgegebenen Mengenmuster
beaufschlagt.
5. Mediendecke nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Größe der Luftaustrittsöffnungen (12) ausgehend von der Mitte (15) des D-förmigen
Querschnitts in Querrichtung des Formkörpers (10) zu dessen Seitenrändern hin vergrößert.
6. Mediendecke nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Luftaustrittsöffnungen (12) in parallel zur Längsachse des Hohlkörpers (10) verlaufenden
Reihen angeordnet sind.
7. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (10) aus einem textilen Werkstoff besteht, der durch Vernähen, Verschweißen
oder Verkleben von bevorzugt einer einstückigen Werkstoffbahn erhalten wird.
8. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der langgestreckte Hohlkörper (10)mit einem Haupt-Zuluftkanal (20) in Strömungsverbindung
steht, welcher in der Ebene oberhalb des Tragrahmens (2) auf diesem angeordnet ist,
und welcher insbesondere aus einem luftdurchlässigen textilen Material besteht.
9. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der langgestreckte Hohlkörper (10) aus mehreren Teilabschnitten besteht, die über
im Wesentlichen luftundurchlässige Reißverschlüsse und/oder Klettverschlüsse miteinander
verbindbar sind.
10. Mediendecke nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (10) aus einem formstabilen eigenelastischen Werkstoff, insbesondere
aus Metallblech oder Kunststoff, besteht und einen ersten und einen zweiten seitlichen
Längsabschnitt (30a, 30b) umfasst, welcher zur Befestigung des Hohlkörpers am Tragrahmen
(4) durch ein kurzzeitiges Verformen des Hohlkörpers (10) jeweils in einen zugeordneten,
sich parallel zum Hohlkörper (10) erstreckenden nutenartigen Aufnahmeabschnitt (32a,
32b) einsteckbar ist und in diesem durch die Eigenelastizität des Werkstoffs gehalten
wird.
11. Mediendecke nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (10) einteilig ausgebildet ist und einen im Wesentlichen Ω- förmigen
Querschnitt besitzt, wobei der erste und der zweite Längsabschnitt (30a; 30b) im Wesentlichen
horizontal verlaufen und in den jeweiligen nutartigen Aufnahmeabschnitt (32a, 32b)
eingesteckt sind.
12. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (10) zumindest abschnittsweise aus einem lichtdurchlässigen Werkstoff,
insbesondere aus lichtdurchlässigem Kunststoff, besteht, und dass im Inneren des Hohlkörpers
eine Lichtquelle (34) angeordnet ist.
13. Mediendecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der langgestreckte Hohlkörper (10) über Klettband an einer sich entlang der Unterseite
des Tragrahmens (4) erstreckenden ebenen Platte lösbar befestigt ist.