[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kippfenster für Stallungen, Kellerräume oder
dergleichen mit einem Blendrahmen und einem durch einen Flügelrahmen und eine Scheibe,
insbesondere Glasscheibe, gebildeten Kippflügel, bei dem beide Rahmen insbesondere
durch ein Hohlprofil gebildet sind, einem zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen angeordneten
Kippbeschlag und einem Betätigungselement zum Öffnen und Schließen des Kippflügels.
[0002] Bei Fenstern für Stallungen, Kellerräume und dergleichen besteht das Problem, dass
Teile des Fensters aufgrund der beiden genannten Anwendungen herrschenden Außeneinflüssen
wie hohe Feuchtigkeit rosten. Es ist daher bekannt, Teile dieser Fenster, insbesondere
die Beschläge, aus Edelstahl zu fertigen. Nachteilig ist hierbei der hohe Preis von
Edelstahl. Außerdem ist die Verwendung von Edelstahl nicht in allen Anwendungsfällen
vorteilhaft.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kippfenster der eingangs genannten
Art anzugeben, welches die geschilderten Probleme löst.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass alle genannten Elemente des Kippfensters
aus Kunststoff bestehen.
[0005] Durch Verwendung von ausschließlich Kunststoff für die Teile des Kippfensters kann
ein Rosten verhindert werden. Kunststoff ist gegenüber Edelstahl deutlich kostengünstiger.
Zudem hat sich herausgestellt, dass Kunststoff auch bestimmten Außeneinflüssen besser
gewachsen ist als Edelstahl, insbesondere feuchte, salzhaltige Luft, wie sie beispielsweise
in der Nähe von Meeren vorkommt.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Kippbeschlag zwei
Eckwinkel, die in den beiden unteren Ecken des Kippflügels angeordnet sind und die
jeweils an ihrem vertikalen Schenkel einen horizontal nach außen vorstehenden Zapfen
aufweisen, der mit je einer zugeordneten Aufnahme am Blendrahmen zusammenwirkt. Ein
derartiger Kippbeschlag ist besonders stabil und verhindert insbesondere anders als
bekannte Kippbeschläge derartiger Fenster ein Herausheben des Kippflügels durch Windböen
und ähnliche Außeneinflüsse.
[0007] Besonders bevorzugt ist eine Aufnahme als Ring oder einseitig zum Zapfen hin offene
Aufnahme ausgebildet, während die andere Aufnahme als nach oben offene Lagerschale
ausgebildet ist. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Flügel vom Blendrahmen zu lösen,
beispielsweise zu Reinigungs- oder Reparaturzwecken. Dabei weist der der Lagerschale
zugeordnete Zapfen insbesondere einen asymmetrischen Querschnitt mit einem kleineren
Durchmesser und einem größeren Durchmesser auf, während die obere Öffnung der Lagerschale
eine Öffnungsweite aufweist, die mindestens geringfügig größer ist als der kleine
Durchmesser aber kleiner als der größere Durchmesser. Dadurch kann der Flügel nur
in einer bestimmten Kippposition vom Blendrahmen gelöst werden. Diese Position kann
so gewählt werden, dass sie beim normalen Verkippen nicht auftritt, so dass ein Ausheben
durch Windböen oder dergleichen trotzdem vermieden ist.
[0008] Die Aufnahmen für die Zapfen sind bevorzugt durch auf den Blendrahmen aufgebrachte
Beschlagteile, insbesondere einen Kunststoffbügel und eine Kunststofflagerschale gebildet.
Diese Elemente können dadurch besonders günstig als separate Kunststoffteile gefertigt
werden.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Kippflügel und Blendrahmen
mindestens eine Kuntstoffausstellschere vorhanden, die bei geschlossenem Flügel zwischen
Blendrahmen und Kippflügel verdeckt angeordnet und bevorzugt auslösbar ausgebildet
ist. Durch die verdeckte Anordnung der Ausstellscheren kann ein besonders vorteilhaftes
Erscheinungsbild des Kippfensters erreicht werden. Dies wird insbesondere dadurch
ermöglicht, dass durch den speziellen Kippbeschlag Flügelrahmenprofile verwendet werden
können, die so tief sind, dass die Ausstellscheren verdeckt werden können. Grundsätzlich
können aufgrund der erfindungsgemäßen Beschläge alle Arten von Flügelrahmenprofilen
verwendet werden, insbesondere auch normale Profile von Wohnraumfenstern.
[0010] Der Kippflügel des erfindungsgemäßen Kippfensters kann daher auch nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung eine Doppelverglasung, insbesondere eine Isolierverglasung,
und einen entsprechenden Hohlprofilrahmen aufweisen. Insbesondere kann der Kippflügel
mit einem so genannten flächenversetzten Anschlagprofil ausgebildet sein. Sowohl die
Doppelverglasung als auch das flächenversetzte Anschlagprofil bewirken eine besonders
gute Wärmeisolierung, die bei Stallfenstern und dergleichen der genannten Art bislang
nicht möglich war. Erst durch den erfindungsgemäßen Kippbeschlag sind derart große
und schwere Kippflügel verwendbar. Die Dichtigkeit kann noch dadurch verbessert werden,
dass zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen zwei voneinander beabstandete umlaufende
Dichtungen, insbesondere Lippendichtungen, vorhanden sind.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist als Betätigungselement mindestens
ein am Flügelrahmen angebrachter Drehgriff vorgesehen, der mit einem am Blendrahmen
vorgesehenen Riegelelement zusammenwirkt, welches von einem am Drehgriff vorgesehenen
Zapfen hintergriffen wird. Das Betätigungselement kann dadurch in sehr einfacher Weise
ausgebildet sein. Insbesondere sind außer dem Drehgriff und dem Riegelelement keine
weiteren Beschlagteile wie Schubstangen und ähnliches erforderlich. Dadurch entfällt
auch die Notwendigkeit, weitere Metallteile zu verwenden, die wiederum zu den eingangs
genannten Rostproblemen führen.
[0012] Die das Riegelelement hintergreifende Lasche ist bevorzugt als seitlicher Vorsprung
an einem am Drehgriff vorhandenen Zapfen ausgebildet, der in einer Drehstellung das
Riegelelement hintergreift. Zwischen Riegelelement und Vorsprung ist dabei bevorzugt
eine Auflaufschräge vorgesehen, durch welche der Flügel beim Schließen gegen den Blendrahmen
gezogen wird. Die Dichtigkeit des geschlossenen Kippfensters kann dadurch weiter erhöht
werden.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch unabhängig beansprucht
wird, ist der Drehgriff mit seinem Zapfenteil durch eine auf dem Flügelrahmen befestigte
Rosette geführt und in dieser drehgelagert, wobei der Zapfenteil in seinem innerhalb
der Rosette gelegenen Bereich mindestens einen, bevorzugt zwei diametral und symmetrisch
angeordnete seitliche Vorsprünge aufweist, die mit mindestens einem an der Rosette
vorgesehenen Anschlag zur Begrenzung der Drehbewegung des Drehgriffs in eine, bevorzugt
zwei Richtungen zusammenwirkt. Die Funktionalität des Drehgriffs kann dadurch auf
einfache Weise verbessert werden.
[0014] Die seitlichen Vorsprünge des Drehgriffs sind insbesondere in einer dem Flügelrahmen
zugewandten Ausnehmung der Rosette aufgenommen und schließen bündig mit der dem Flügelrahmen
zugewandten Seite der Rosette ab. Durch diese Ausgestaltung ist der Drehgriff besonders
fest und sicher gelagert. Die seitlichen Vorsprünge sind zwischen der Aufnahme der
Rosette und dem Flügelrahmen sicher eingeschlossen. Aufgrund des bündigen Abschlusses
ergibt sich dabei eine kipp- und verkantungsfreie Drehführung des Drehgriffs.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest der auf der flügelabgewandten
Seite der Rosette liegende Abschnitt des Drehgriffs einen Durchmesser auf, der kleiner
ist als die Rosettenöffnung. Dadurch kann der Drehgriff einstückig hergestellt und
trotzdem in die Rosettenöffnung eingeführt werden. Dadurch können die Herstellungskosten
gesenkt werden, insbesondere wenn der Drehgriff aus Kunststoff besteht.
[0016] Ebenfalls unabhängig beansprucht werden ein Kippbeschlag und ein Betätigungselement
mit den zuvor beschriebenen Merkmalen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kippfenster,
- Fig. 1b
- eine perspektivische Ansicht des Kippfensters von Fig. 1a,
- Fig. 2a
- einen ersten erfindungsgemäßen Eckwinkel,
- Fig. 2b
- einen zweiten erfindungsgemäßen Eckwinkel,
- Fig. 3a
- eine erfindungsgemäße Lagerschale,
- Fig. 3b
- eine erfindungsgemäße Ringaufnahme,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kippfenster im Bereich des Drehgriffs,
- Fig. 5a und b
- perspektivische Ansichten zweier erfindungsgemäßer Drehgriffe,
- Fig. 6a und b
- zwei andere perspektivische Ansichten der Drehgriffe von Fig. 5, und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Rosette.
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Kippfenster, welches insbesondere für Stallungen, Kellerräume,
Garagen, Werkstätten, Industriegebäude und dergleichen einsetzbar ist, umfasst einen
Blendrahmen 1 und einen durch einen Flügelrahmen 2 und eine Glasscheibe 3 gebildeten
Kippflügel 4. Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 sind jeweils durch ein Kunststoffhohlprofil
5 bzw. 6 gebildet, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind. Wie man erkennt, sind die Profile
5, 6 als flächenversetzte Anschlagprofile ausgebildet, die zwischen sich zwei Anschläge
7 und 8 ausbilden. Die Anschläge ergeben sich dabei aus in Fig. 4 nicht dargestellten
umlaufenden Gummidichtungen, die in die Aufnahmen 9 und 10 eingesetzt sind. Hierdurch
ergibt sich ein besonders dichter und wärmeisolierender Aufbau.
[0019] Wie man in Fig. 4 außerdem erkennt, weist der Flügelrahmen 2 in seinem Hohlprofil
6 die Aufnahmemöglichkeit für eine hier ebenfalls nicht dargestellte Isolierglasscheibe
auf. In Aufnahmen 11 und 12 können dabei wiederum umlaufende Gummidichtungen eingesetzt
werden. Der Aufbau derartiger Isolierglasscheiben ist an sich bekannt und entspricht
im Wesentlichen Isolierglasscheiben und Hohlprofilen von Wohnungsfenstern.
[0020] Das erfindungsgemäße Kippfenster weist Kippbeschläge auf, deren Bestandteile in den
Fig. 2 und 3 näher dargestellt sind. Die Fig. 2a und b zeigen zwei Eckwinkel 13 und
14, von denen ein Eckwinkel 13 an der linken unteren Ecke des Kippflügels 4 und der
andere Eckwinkel 14 an der rechten unteren Ecke des Kippflügels 4 angeordnet ist.
Die Anordnung kann aber auch umgekehrt sein. Die Befestigung erfolgt bevorzugt über
Schrauben, für welche Durchführungen 15 in den Eckwinkeln 13, 14 vorgesehen sind.
[0021] Den Eckwinkeln 13, 14 sind Aufnahmen 16, 17 zugeordnet, die in den Fig. 3a und 3b
näher dargestellt sind. Die Aufnahme 17 ist als Ringaufnahme mit einer Durchtrittsöffnung
18 mit kreisförmigem Querschnitt und zwei beidseits der Durchtrittsöffnung 18 angeformten
Befestigungslaschen 19 ausgebildet. Jede Befestigungslasche 19 weist eine Durchtrittsöffnung
20 zur Durchführung eines Befestigungselements, insbesondere einer Schraube auf. Damit
kann die Aufnahme 17 auf dem Blendrahmen 1 befestigt werden.
[0022] Der zugeordnete Eckwinkel 14 der Aufnahme 17 weist an seinem vertikalen Schenkel
21 einen horizontal abstehenden Zapfen 22 auf, welcher am unteren Ende des vertikalen
Schenkels 21 angeordnet ist. Der Zapfen 22 ist entsprechend der Durchtrittsöffnung
18 der Aufnahme 17 mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet, wobei der Durchmesser
des Zapfens 22 an den Durchmesser der Durchtrittsöffnung 18 angepasst ist, so dass
der mit seinem Zapfen 22 in die Durchtrittsöffnung 18 der Aufnahme 17 eingesetzte
Eckwinkel 14 relativ zu dieser verkippbar ist. Über einen Absatz 23 am Ansatz des
Zapfens 22 ist dabei ein ausreichender Abstand zwischen dem vertikalen Schenkel 21
des Eckwinkels 14 und der Aufnahme 17 gewährleistet.
[0023] Der andere Eckwinkel 13 weist ebenfalls einen Zapfen 24 auf, dessen Querschnitt jedoch
nur teilkreisförmig ist, indem die Oberseite 25 des Zapfens 24 flach ausgebildet ist.
Die zugeordnete Aufnahme 16 weist ein entsprechendes Gegenstück auf, nämlich eine
Lagerschale 26 mit abschnittsweise kreisförmigem und nach oben offenem Querschnitt.
Der Querschnitt ist dabei wieder an den Zapfen 24 so angepasst, dass der mit dem Zapfen
24 in die Lagerschale 26 eingesetzte Eckwinkel 13 um die Aufnahme 16 verkippbar ist.
Die seitliche Öffnung 27 der Lagerschale 26 weist eine Öffnungsweite auf, die kleiner
ist als der Kreisdurchmesser a des Zapfens 24 aber größer als der Durchmesser b senkrecht
zur Oberseite 25 des Zapfens 24. Der Zapfen 24 kann daher nur dann nach oben über
die seitliche Öffnung 27 aus der Aufnahme 16 entnommen werden, wenn der Eckwinkel
13 so weit gegenüber der Aufnahme 16 verkippt ist, dass die Oberseite 25 des Zapfens
24 nach vorne oder hinten zeigt. Wenn die maximale normale Kippstellung des Kippflügels
so gewählt ist, dass die Oberseite 25 des Zapfens 24 noch nicht nach vorne bzw. hinten
weist, kann daher der Kippflügel aus den Ecklagern 16, 17 nicht ausgehoben werden.
Ein seitliches Herausziehen der Eckwinkel 13, 14 aus den Aufnahmen 16, 17 ist bei
montiertem Kippflügel 4 ohnehin nicht möglich.
[0024] Die Aufnahme 16 weist im Übrigen ebenfalls seitlich angeformte Befestigungslaschen
28 auf, die jeweils mit einer Durchtrittsöffnung 29 für ein Befestigungsmittel, insbesondere
eine Schraube versehen sind. Damit kann die Aufnahme 16 wie die Aufnahme 17 auf dem
Blendrahmen 1 montiert werden. Außerdem weist auch der Eckwinkel 13 einen Absatz 23
um den Zapfen 24 auf.
[0025] Zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Kippflügel 4 sind zwei Ausstellscheren 30 angeordnet,
die sich im seitlichen oberen Bereich des Kippflügels 4 befinden und in herkömmlicher
Weise ausgebildet sein können. Die Ausstellscheren 30 sind dabei so zwischen den Profilen
5, 6 angeordnet, dass sie von diesen verdeckt werden, von vorne also nicht sichtbar
sind. Die Ausstellscheren 30 bestehen wie alle übrigen zuvor beschriebenen Teile bis
eventuell auf die Schrauben aus Kunststoff.
[0026] Zur Betätigung des Kippflügels 4 sind zwei Drehgriffe 31 vorgesehen, deren genaue
Ausgestaltung insbesondere den Figuren 5 und 6 entnehmbar ist. Die Drehgriffe 31 bestehen
jeweils aus einem Griffteil 32 und einem daran unter einem Winkel von 90° angeformten
Betätigungszapfen 33. Der Griffteil 32 ist im Querschnitt kreisförmig, während sich
der Betätigungszapfen 33 ausgehend von seinem freien Ende zunächst leicht konisch
erweitert und dann wieder verjüngt. An seinem freien Ende ist der Betätigungszapfen
33 mit einer seitlich vorstehenden Lasche 34 versehen, die mit einem Verriegelungselement
35 zusammenwirkt, welches in eine Nut 36 des Blendrahmenhohlprofils 5 eingesetzt ist.
Das Verriegelungselement 35 weist hierfür eine Hinterschnittfläche 36 auf, die von
der Lasche 34 hintergriffen werden kann. Die Hinterschnittfläche 36 ist dabei zur
Vorderseite 37 der Lasche 34 so geneigt, dass der Kippflügel 4 beim Eindrehen der
Lasche 34 zum Blendrahmen 1 hin gezogen wird. Dadurch ist ein festes und dichtes Anliegen
des Kippflügels 4 am Blendrahmen 1 gewährleistet.
[0027] In dem Übergangsbereich zwischen den beiden oben erwähnten gegensinnig konischen
Abschnitten des Betätigungszapfens 33 weisen die Drehgriffe 31 jeweils einen erweiterten
Absatz mit zwei weiteren, in entgegengesetzte Richtungen vom Betätigungszapfen 33
abstehenden Laschen 38 auf. Außerdem ist beidseits der beiden Laschen 38 jeweils ein
kleinerer Absatz 39 bzw. 40 vorgesehen. Der auf Seiten der Verriegelungslasche 34
liegende Absatz 39 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf, der an den Innenquerschnitt
einer Durchtrittsöffnung 41 des Kippflügelhohlprofils 3 derart angepasst ist, dass
der Drehgriff 31 dadurch in dieser Durchtrittsöffnung drehgeführt ist. Der auf der
dem Griffteil 32 zugewandten Seite gelegene Absatz 40 weist ebenfalls einen kreisförmigen
Querschnitt auf. Dieser ist an eine Durchtrittsöffnung 42 in einer Rosette 43 derart
angepasst, dass der Drehgriff 31 auch in der Rosette 43 drehgeführt ist. Die Rosette
43, die im Einzelnen in Fig. 7 dargestellt ist, ist im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet und weist seitlich der Durchtrittsöffnung 42 zwei Befestigungslaschen
44 mit je einer Durchtrittsöffnung 45 auf, über welche die Rosette an dem Kippflügelhohlprofil
6 befestigbar ist.
[0028] Wie man in Fig. 7 erkennt, weist die Durchtrittsöffnung 42 der Rosette 43 einen erweiterten
Abschnitt 46 auf. Der Durchmesser des erweiterten Abschnitts 46 ist an den Abstand
der beiden voneinander weg weisenden Außenseiten 47 der beiden Laschen 38 des Betätigungszapfen
33 so angepasst, dass die beiden Laschen 38 in dem erweiterten Abschnitt 46 drehbar
sind. Der erweiterte Abschnitt 46 ist zudem mit zwei einander gegenüberliegenden nach
innen weisenden Vorsprüngen 48 versehen. Diese dienen als Anschlag für die beiden
Laschen 38. Auf diese Weise ist die Verdrehung des Betätigungszapfens 33 und damit
des Drehgriffs 31 in zwei entgegengesetzte Richtungen begrenzt. Die Vorsprünge 48
sind dabei so angeordnet und ausgebildet, dass der eine Anschlag einer Öffnungsstellung
des Kippflügels und der andere Anschlag einer Schließstellung des Kippflügels entspricht.
[0029] Des Weiteren ist die Höhe des erweiterten Abschnitts 46 in Durchtrittsrichtung des
Betätigungszapfens 43 genauso groß gewählt wie die Dicke der Laschen 38, so dass die
Laschen 38 nicht über die dem Kippflügelhohlprofil 6 zugewandte Seite 49 der Rosette
43 überstehen. Die Rosette 43 kann dadurch mit eingesetztem Drehgriff 31 bündig auf
die zugewandte Seite 50 des Kippflügelhohlprofils 6 aufgesetzt werden, wie dies in
Fig. 4 erkennbar ist. Das Kippflügelhohlprofil 6 bildet dadurch zusammen mit der Rosette
43 eine feste und sichere Führung für den Drehgriff 31, die jegliches Verkippen oder
Wackeln verhindert.
[0030] Alle in den Zeichnungen dargestellten Elemente bestehen aus Kunststoff. Sie sind
dadurch kostengünstig herstellbar und gewährleisten, dass das erfindungsgemäße Kippfenster
auch unter extremen Bedingungen, wie Meeresluft nicht rostet. Die stabilen Eckwinkel
13, 14 ermöglichen zusammen mit den Aufnahmen 16, 17 eine Ausbildung des Kippflügelhohlprofils
6 als flächenversetztes Anschlagprofil wie bei Wohnungsfenstern. Außerdem werden dadurch
große Flügelgrößen ermöglicht, so dass mit weniger Fenstern ein großer Lichteintritt
in Räume ermöglicht wird. Über die Ausbildung des Zapfens 24 und der zugeordneten
Lagerschale 26 ist zudem ein unbeabsichtigtes Ausheben des Kippflügels 4 aus dem Kipplager
sicher verhindert. Dennoch kann der Kippflügel 4 zu Reinigungs- oder Reparaturzwecken
einfach vom Blendrahmen 1 abgenommen werden, indem die Ausstellscheren 30 gelöst und
der Kippflügel 4 so weit nach vorne gekippt wird, bis die Oberseite 25 des Zapfens
24 nach vorne bzw. hinten zeigt. Zunächst wird der Zapfen 24 nach oben aus der Lagerschale
26 ausgehoben. Danach kann der Zapfen 22 seitlich aus der Aufnahme 18 herausgezogen
werden. In entsprechend umgekehrter Weise kann der Kippflügel 4 wieder mit dem Blendrahmen
1 verbunden werden.
[0031] Der Griffteil 32 der Drehgriffe weist einen Kreisdurchmesser auf, der so klein gewählt
ist, dass der Drehgriff 31 über diesen Griffteil 32 in die Durchtrittsöffnung 42 der
Rosette 43 eingeführt werden kann. Wie aus den Fig. 5a und 5b bzw. 6a und 6b ersichtlich
ist, sind die nach außen weisenden Laschen 38 der beiden Griffe darüber hinaus um
90° zueinander versetzt. Dadurch kann für den linken und den rechten Drehgriff 31
dieselbe Rosette 43 verwendet werden, ohne dass die inneren Vorsprünge 48 um 90° versetzt
werden müssen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügelrahmen
- 3
- Glasscheibe
- 4
- Kippflügel
- 5
- Blendrahmenhohlprofil
- 6
- Flügelrahmenhohlprofil
- 7
- erster Anschlagbereich
- 8
- zweiter Anschlagbereich
- 9
- Aufnahme in 5
- 10
- Aufnahme in 6
- 11
- Aufnahme in 6
- 12
- Aufnahme in 6
- 13
- Eckwinkel
- 14
- Eckwinkel
- 15
- Durchtrittsöffnung
- 16
- Aufnahme
- 17
- Aufnahme
- 18
- Durchtrittsöffnung
- 19
- Befestigungslasche
- 20
- Durchtrittsöffnung
- 21
- vertikaler Schenkel
- 22
- Zapfen
- 23
- Absatz
- 24
- Zapfen
- 25
- Oberseite von 24
- 26
- Lagerschale
- 27
- seitliche Öffnung
- 28
- Befestigungslasche
- 29
- Durchtrittsöffnung
- 30
- Ausstellschere
- 31
- Drehgriff
- 32
- Griffteil
- 33
- Betätigungszapfen
- 34
- Verriegelungslasche
- 35
- Verriegelungselement
- 36
- Hinterschnittfläche von 35
- 37
- Vorderseite von 34
- 38
- Anschlaglasche
- 39
- Absatz
- 40
- Absatz
- 41
- Durchtrittsöffnung
- 42
- Durchtrittsöffnung
- 43
- Rosette
- 44
- Befestigungslasche
- 45
- Durchtrittsöffnung
- 46
- erweiterter Abschnitt
- 47
- Außenseite von 38
- 48
- Vorsprung
- 49
- Seite von 43
- 50
- Seite von 6
- a
- erster Durchmesser von 24
- b
- zweiter Durchmesser von 24
1. Kippfenster für Stallungen, Kellerräume oder dergleichen mit einem Blendrahmen (1)
und einem durch einen Flügelrahmen (2) und eine Scheibe (3), insbesondere Glasscheibe,
gebildeten Kippflügel (4), bei dem beide Rahmen (1, 2) insbesondere durch ein Hohlprofil
(5, 6) gebildet sind, einem zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2) angeordneten
Kippbeschlag (13, 14, 16, 17) und einem Betätigungselement (31) zum Öffnen und Schließen
des Kippflügels (4), dadurch gekennzeichnet, dass alle genannten Elemente des Kippfensters aus Kunststoff bestehen.
2. Kippfenster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kippbeschlag zwei Eckwinkel (13, 14) umfasst, die in den beiden unteren Ecken
des Kippflügels (4) angeordnet sind und die jeweils an ihrem vertikalen Schenkel (21)
einen horizontal nach außen vorstehenden Zapfen (22, 24) aufweisen, der je mit einer
zugeordneten Aufnahme (18, 26) am Blendrahmen (1) zusammenwirkt, wobei eine Aufnahme
(18) bevorzugt als Ring oder einseitig offene Aufnahme und die andere Aufnahme (26)
bevorzugt als nach oben offene Lagerschale ausgebildet ist.
3. Kippfenster nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Lagerschale (26) zugeordnete Zapfen (24) einen asymmetrischen Querschnitt
mit einem größeren ersten Durchmesser (a) und einem kleineren zweiten Durchmesser
(b) aufweist und dass die obere Öffnung (27) der Lagerschale (26) eine Öffnungsweite
aufweist, die mindestens geringfügig größer ist als der kleine Durchmesser (b) aber
kleiner als der größere Durchmesser (a).
4. Kippfenster nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmen (16, 17) für die Zapfen (22, 24) durch auf den Blendrahmen (1) aufgebrachte
Beschlagteile, insbesondere einen Kunststoffbügel und eine Kunststofflagerschale,
gebildet sind.
5. Kippfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Kippflügel (4) und Blendrahmen (1) mindestens eine Kunststoffausstellschere
(30) vorhanden ist, die bei geschlossenem Kippflügel (4) zwischen Blendrahmen (1)
und Flügelrahmen (2) verdeckt angeordnet und bevorzugt auslösbar ausgebildet ist.
6. Kippfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kippflügel (4) eine Doppelverglasung, insbesondere Isolierverglasung, und einen
entsprechenden Hohlprofilrahmen (6) aufweist, insbesondere mit einem flächenversetzten
Anschlagprofil (7, 8), wobei bevorzugt zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2)
zwei voneinander beabstandete umlaufende Dichtungen, insbesondere Lippendichtungen,
vorhanden sind.
7. Kippfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Betätigungselement mindestens ein am Flügelrahmen (2) angebrachter Drehgriff (31)
vorgesehen ist, der mit einem am Blendrahmen (1) vorgesehenen Riegelelement (35) zusammenwirkt,
welches von einer am Drehgriff (31) vorgesehenen Lasche (34) hintergriffen wird.
8. Kippfenster nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lasche (34) als seitlicher Vorsprung an einem Betätigungszapfen (33) des Drehgriffs
(31) ausgebildet ist, der in einer Drehstellung das Riegelelement (35) hintergreift,
wobei zwischen Riegelelement (35) und Lasche (34) bevorzugt eine Auflaufschräge (36,
37) vorgesehen ist, durch welche der Kippflügel (4) beim Schließen gegen den Blendrahmen
(1) gezogen wird.
9. Kippfenster für Stallungen, Kellerräume oder dergleichen mit einem Blendrahmen (1)
und einem durch einen Flügelrahmen (2) und eine Scheibe (3), insbesondere Glasscheibe,
gebildeten Kippflügel (4), bei dem beide Rahmen (1, 2) insbesondere durch ein Hohlprofil
(5, 6) gebildet sind, einem zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2) angeordneten
Kippbeschlag (13, 14, 16, 17) und einem Betätigungselement (31) zum Öffnen und Schließen
des Kippflügels (4), welches als Drehgriff ausgebildet ist, insbesondere nach Anspruch
7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Drehgriff (31) mit seinem Betätigungszapfen (33) durch eine auf dem Flügelrahmen
(2) befestigte Rosette (43) geführt und in dieser drehgelagert ist, wobei der Befestigungszapfen
(33) in seinem innerhalb der Rosette (43) gelegenen Bereich mindestens einen, bevorzugt
zwei diametral und symmetrisch angeordnete seitliche Vorsprünge (38) aufweist, die
mit mindestens einem an der Rosette (43) vorgesehen Anschlag (48) zur Begrenzung der
Drehbewegung des Drehgriffs (31) in eine, bevorzugt zwei Richtungen zusammenwirkt.
10. Kippfenster nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Vorsprünge (38) in einer dem Flügelrahmen (2) zugewandten Ausnehmung
(46) der Rosette (43) aufgenommen sind und bündig mit der dem Flügelrahmen (2) zugewandten
Seite (49) der Rosette (43) abschließen, wobei bevorzugt zumindest der auf der flügelabgewandten
Seite der Rosette (43) liegende Abschnitt (32) des Drehgriffs (31) einen Durchmesser
aufweist, der kleiner ist als die Durchtrittsöffnung (42) der Rosette (43).
11. Kippbeschlag für ein Fenster, insbesondere Stallfenster, Kellerfenster oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag zwei an den beiden unteren Ecken des Kippflügels (4) befestigbare Eckwinkel
(13, 14) mit jeweils an ihren vertikalen Schenkeln (21) horizontal abstehenden Zapfen
(22, 24) sowie zwei am Blendrahmen (1) oder der Zarge befestigbare zugeordnete Aufnahmen
(16, 17) aufweist, wobei bevorzugt eine Aufnahme als Ring oder einseitig offene Aufnahme
ausgebildet ist und die andere Aufnahme als nach oben offene Lagerschale (26), und
wobei alle genannten Elemente aus Kunststoff bestehen.
12. Kippbeschlag nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Lagerschale (26) zugeordnete Zapfen (24) einen asymmetrischen Querschnitt
mit einem größeren ersten Durchmesser (a) und einem kleineren zweiten Durchmesser
(b) aufweist und dass die obere Öffnung (27) der Lagerschale (26) eine Öffnungsweite
aufweist, die mindestens geringfügig größer als der kleinere Durchmesser (b) aber
kleiner als der größere Durchmesser (a) ist.
13. Betätigungselement zur Betätigung eines Kippflügels (4) eines Kippfensters, insbesondere
Stallfenster, Kellerfenster oder dergleichen, mit einem Drehgriff (31), der mit einem
am Blendrahmen (1) vorgesehenen Riegelelement (35) zusammenwirkt, welches von einer
am Drehgriff (31) vorgesehenen Lasche (34) hintergriffen wird, wobei die Lasche (34)
bevorzugt als seitlicher Vorsprung an einem Betätigungszapfen (33) ausgebildet ist,
der in einer Drehstellung das Riegelelement (35) hintergreift, wobei zwischen Riegelelement
(35) und Lasche (34) weiter bevorzugt eine Auslaufschräge (36, 37) vorgesehen ist,
durch welche der Kippflügel (4) beim Schließen gegen den Blendrahmen (1) gezogen wird.
14. Betätigungselement nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Drehgriff (31) mit seinem Betätigungszapfen (33) durch eine auf dem Flügelrahmen
(2) befestigte Rosette (43) hindurchführbar und in dieser drehlagerbar ist, wobei
der Befestigungszapfen (33) in seinem innerhalb der Rosette (43) gelegenen Bereich
mindestens einen, bevorzugt zwei, diametral und symmetrisch angeordnete seitliche
Vorsprünge (38) aufweist, die mit mindestens einem an der Rosette (43) vorgesehenen
Anschlag (48) zur Begrenzung der Drehbewegung des Drehgriffs (31) in eine, bevorzugt
zwei Richtungen zusammenwirken.
15. Betätigungselement nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Vorsprünge (38) in einer dem Flügelrahmen (2) zugewandten Ausnehmung
(46) der Rosette (43) aufgenommen sind und bündig mit der dem Flügelrahmen (2) zugewandten
Seite (49) der Rosette (43) abschließen und/oder dass zumindest der auf der flügelabgewandten
Seite der Rosette (43) liegende Griffteil (32) des Drehgriffs (31) einen Durchmesser
aufweist, der kleiner ist als die Durchtrittsöffnung (42) der Rosette (43).