[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Lamellen für ein Gliedertor sowie ein daraus gefertigtes
Gliedertor selbst. Ein derartiges Gliedertor kann beispielsweise als Rolltor oder
als Sektionaltor gestaltet sein und kann beispielsweise verwendet werden als Garagentor,
Hallentor, Rolladen, Jalousie oder dergleichen.
[0002] Ein Rolltor weist einen sogenannten Panzer auf. Dieser deckt im geschlossenen Zustand
eine Öffnung, wie eine Garageneinfahrt, einen Hallenzugang oder dergleichen ab. Der
Rolltorpanzer besteht aus einer Vielzahl von Lamellen, auch Lamellenprofile oder Stäbe
genannt, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Die Lamellen sind meistens
aus Metall, wie insbesondere Stahl oder Aluminium. Sie können ein- oder doppelwandig
sein, wobei letztere aus Gründen der Stabilität, der Wärmedämmung oder des Schallschutzes
meist ausgeschäumt sind, zum Beispiel mit Polyurethan, oder mit sonstigen Materialien
gefüllt sind, wie mit Mineralwolle. Der Rolltorpanzer wird üblicherweise durch Führungsschienen
geführt sowie beim Öffnen über Umlenkrollen geleitet und auf eine Welle gewickelt.
Die Führungsschienen können beispielsweise vertikal seitlich der Garageneinfahrt (oder
einer sonstigen Öffnung) montiert sein. Ein entsprechender Panzer weist Lamellen auf,
die horizontal übereinander angeordnet sind und beim Öffnen auf die Welle gewickelt
werden, die sich im Bereich der oberen Garagendecke befinden kann. Es ist jedoch auch
möglich, dass die Führungsschienen horizontal montiert sind und so vertikal angeordnete
Lamellen führen. Die Führungsschienen haben außerdem die Aufgabe, bei geschlossenem
Rolltorpanzer die Kräfte aufzunehmen, die auf ihn wirken, wie zum Beispiel durch Windlast
oder dergleichen.
[0003] Ein Sektionaltor enthält ein Torblatt mit mehreren Sektionen. Diese sind üblicherweise
ebenfalls durch Gelenke miteinander verbunden. Sektionaltore unterscheiden sich von
Rolltoren im Wesentlichen dadurch, dass die Sektionen nicht auf einer Welle aufgerollt
werden. Entsprechende Führungsschienen können ebenfalls im Bereich der Garageneinfahrt
(oder dergleichen) vertikal für ein Deckensektionaltor oder horizontal für ein Seitensektionaltor
verlaufen mit entsprechend horizontaler bzw. vertikaler Anordnung der Sektionen.
[0004] Lamellen, auch Lamellenprofile genannt, für einen Rolladen sind beispielsweise bekannt
aus der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung Nr.
1 895 322. Die dort vorgestellten speziellen Lamellenprofile weisen an ihren Längsseiten verlaufende
Rollungen auf, die zylindergelenkartig ineinander greifen. Damit erlaubt die Form
der dort vorgestellten Lamellenprofile eine gelenkartige Verbindung ohne dass es zusätzlicher
Scharniere oder dergleichen bedarf.
[0005] Die Offenlegungsschrift
DE 37 07 454 A1 stellt ein Rolltor - bzw. eine Rolltür oder ein Rollfenster - vor, das eine Vielzahl
von miteinander verbundenen Waagerechtlamellen, eine Wickelwalze zum Auf- bzw. Abwickeln
der Lamellen und zwei beidseitig der Lamellen angeordnete Führungsschienen, in denen
die Lamellenenden geführt sind, aufweist. Das dort vorgestellte Rolltor bezieht sich
im Wesentlichen auf die Führungsschienen, zeigt jedoch auch Lamellen, die an ihren
Längsseiten ein hakenförmiges Profil aufweisen und so miteinander verbunden werden
können.
[0006] Auch die Patentschrift
DE 195 23 349 B4 stellt eine spezielle Lamelle vor, die für ein Rolltor oder dergleichen geeignet
ist. Derartige Lamellen bilden ebenfalls eine gelenkartige Verbindung miteinander
durch Gelenkteile, die paarweise ineinander haken können und dort bestehen aus Verbindungsschenkeln,
die von einem Basiskörper der Lamelle abstehen, und zugehörigen Hakenteilen. Dabei
weist die eine Art von Hakenteilen an ihrer Innenseite eine konkav gekrümmte Gelenkfläche
auf und erstreckt sich über einen Winkel von etwa 180 Grad. Die andere Art von Hakenteilen
erstreckt sich im Sinne einer konvex eingerollten Schnecke über einen Winkel von etwa
360 Grad und weist zusätzlich eine Gelenk- oder Gleitfläche auf. Die dortigen Größen
der Hakenöffnungen und die zugehörigen vertikalen Krümmungsmaße sind so aufeinander
abgestimmt, dass in jeder Schwenkstellung des Gelenks ein quer zur Gelenkachse gerichtetes
Aushaken verhindert ist durch ein formschlüssiges Hintergreifen des konkaven Hakenteils
hinter dem konvexen Hakenteil. Einander benachbarte Lamellen lassen sich dort also
nur durch ein axiales Ineinanderschieben der Gelenkteile montieren bzw. umgekehrt
demontieren. Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, Lamellen der genannten
Art ein- und aushaken zu können ohne dass ein Aushaken auf unbeabsichtigte Weise im
Normalbetrieb erfolgen kann.
[0007] Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lamelle für ein Gliedertor
so zu gestalten, dass ein gewolltes Ein- und Aushaken möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Lamelle gemäß Anspruch 1.
[0009] Die erfindungsgemäße Lamelle weistzwei Gelenkteile auf, mittels derer solche Lamellen
paarweise gelenkartig miteinander verbunden werden können. Davon enthält ein Gelenkteil
ein spiral-ähnliches Element, im Folgenden auch Spirale genannt. Die Gelenkteile sind
so aufeinander abgestimmt, dass sie unter einem bestimmten Winkel ineinander gehakt
werden können. Dieses wird auch als "klicken" bezeichnet. Um das zu ermöglichen ist
ein Wandabschnitt vorgesehen, der sich von dem Lamellen-Grundkörper nach außen erstreckt
und dabei eine im Wesentlichen konstante Dicke sowie eine vorgegebene Breite hat.
An der dem Grundkörper abgewandten Seite des Wandabschnitts ist direkt oder über weitere
Mittel die Spirale mit einem ihrer Enden befestigt. Das andere Ende der Spirale ist
verbunden mit ihrer Krümmung. Durch den spiralförmigen Verlauf weist die Spirale eine
bestimmte Breite auf.
[0010] Es hat sich gezeigt, dass die genannte Aufgabe gut gelöst wird, wenn die Breite des
Wandabschnitts größer ist als das 1,3-fache der Breite der Spirale. Besonders bewährt
hat sich, wenn die Breite des Wandabschnitts das 1,5-fache der Spiralbreite beträgt,
wobei Toleranzen zu berücksichtigen sind. Der Begriff Breite" bezieht sich hier auf
den Querschnitt der Lamelle und ist unten im Zusammenhang mit der Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert.
[0011] Die besondere Anordnung von Stoßkanten, die paarweise gemeinsam eine Stoßstelle zwischen
miteinander verbundenen Lamellen ergeben, hat verschiedene Vorteile. Einerseits wird
eine Fuge im Bereich der Stoßstelle auf ein Minimum reduziert. Andererseits wird ein
Verschwenken der Lamellen zueinander in Richtung der Hauptsichtfläche weitestgehend
vermieden. Das ist insbesondere wichtig bei Lamellen, deren Oberfläche mittels eines
Lackiervorgangs oder einer Pulverbeschichtung farblich gestaltet ist. Denn der Farbeindruck
hängt bei vielen Farbtönen auch von dem Winkel des Lichteinfalls ab, bzw. auch vom
Betrachtungswinkel relativ zu einem Beobachter. Dadurch erhält die erfindungsgemäße
Lamelle, bzw. ein daraus hergestelltes Tor, einen qualitativ hochwertigen optischen
Eindruck.
[0012] Es ist für eine Serienfertigung vorteilhaft, wenn das zweite Gelenkteil ein kreis-ähnliches
Element mit einer Öffnung zur Aufnahme der Spirale enthält. Um auch in einem solchen
Fall ein unbeabsichtigtes Aushaken der einzelnen Lamellen mit hoher Gewissheit zu
verhindern, ist es vorteilhaft, wenn die lichte Öffnung des kreis-ähnlichen Elements
kleiner ist als die Breite der Spirale.
[0013] Weiterhin ist es aus fertigungstechnischen Gründen vorteilhaft, die erfindungsgemäßen
Lamellen aus Aluminium, beispielsweise mittels eines Strangpressverfahrens, herzustellen.
[0014] Um der erfindungsgemäßen Lamelle eine hohe Stabilität zu geben und gleichzeitig ein
sogenanntes Klicken der Gelenkteile zu ermöglichen, wird weiterhin vorgeschlagen,
dass der oben genannte Wandabschnitt eine Wanddicke innerhalb vorgegebener Werte aufweist.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert und es
werden weitere Vorteile genannt. Dabei zeigen jeweils in Querschnittsdarstellung:
- Fig. 1:
- Ein Lamellenpaar
- Fig. 2:
- Eine Lamelle mit verschiedenen Maßangaben
- Fig. 3:
- Ein erstes Gelenkteil der Lamelle
- Fig. 4:
- Ein zweites Gelenkteil der Lamelle.
[0016] In Fig. 1 ist das Profil eines Paares aus einer ersten Lamelle 10a und einer zweiten
Lamelle 10b dargestellt. Beide Lamellen 10 sind in diesem Ausführungsbeispiel baugleich.
Sie können Teil eines Rolltores, eines Sektionaltors oder dergleichen sein, das eine
Vielzahl weiterer Lamellen aufweist. Diese Lamellen können beispielsweise vertikal
zueinander angeordnet sein und ein Tor für eine Garage, eine Jalousie für eine Fensteröffnung
oder dergleichen bilden. Sie können auch horizontal nebeneinander angeordnet und so
beispielsweise Teil eines Seitensektionators sein. Auch eine solche Anordnung kann
als Garagentor, Jalousie oder dergleichen verwendet werden. Der Pfeil A deutet dabei
einen Blick von der Außenseite - beispielsweise auf ein Garagentor - an und der Pfeil
1 einen Blick von der Innenseite. Somit weist Pfeil A auf die Hauptsichtfläche der
Lamellen 10 bzw. des daraus hergestellten Garagentores (oder der Jalousie oder dergleichen)
und Pfeil I auf die Nebensichtfläche. Die hier verwendeten Geometriebezeichnungen,
wie "oben", "unten", "rechts", "links", beziehen sich üblicherweise auf die Darstellungen
in den Zeichnungen und nicht auf einen möglichen Einbauzustand der Lamellen. Die Lamellen
können je nach Anwendung eine Länge, das heißt Erstreckung in Zeichenebene, bis zu
mehreren Metern haben. Sie sind in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel als Strangpressprofile
gestaltet und aus Aluminium hergestellt.
[0017] Die Lamellen 10 weisen ein erstes Gelenkteil 12 und ein zweites Gelenkteil 14 auf.
Diese greifen bei dem dargestellten Lamellenpaar ineinander und bilden so das Gelenk
16. Dieses Gelenk 16 weist eine Stoßstelle 18 auf. Diese wird gebildet aus einer ersten
Stoßkante 20 der ersten Lamelle 10a und einer zweiten Stoßkante 22 der zweiten Lamelle
10b. Die erste Lamelle 10a hat aufgrund der Baugleichheit mit Lamelle 10b auf ihrer
linken Seite eine Stoßkante, die baugleich zur Stoßkante 22 ist. Analog gilt das für
die rechte Seite der zweiten Lamelle 10b, wo sich eine Stoßkante 20 befindet. Die
Stoßstelle 18 erlaubt, dass die Lamellen 10a, 10b in ihrem Gelenk zur Innenseite 1
hin - in dieser Darstellung nach unten - weit geschwenkt werden können. Ein Schwenken
hingegen zur Außenseite A hin - hier nach oben - ist jedoch fast nicht möglich.
[0018] Fig. 2 zeigt eine einzelne der in Fig. 1 dargestellten Lamellen 10. Durch diese Darstellung
werden einzelne Abmessungen und Details der Lamelle 10 beschrieben. Dafür sind eine
Reihe von Hilfslinien vorgesehen, wie insbesondere das zentrale Referenzkreuz 24,
die Referenzkreuze 26, genauer 26a, 26b, 26c (s. Fig. 3) und die Referenzkreuze 28,
genauer 28a, 28b (Fig. 4). Für eine bessere Übersichtlichkeit sind der linke Teil
120 der Lamelle 10 in-Fig. 3 und der rechte Teil 140 in Fig. 4 vergrößert dargestellt.
Die zur Beschreibung der Lamelle genannten Maße sind für eine bestimmte Ausführungsform
und können im Rahmen von Fertigungstoleranzen abweichen. Es versteht sich, dass einzelne
oder auch alle Maße im Rahmen des allgemeinen fachmännischen Wissens und Könnens abgewandelt
werden können.
[0019] Der Querschnitt der Lamelle 10 hat eine Breite, das heißt eine horizontale Erstreckung
a (80 mm). Der Abstand b zwischen den Stoßkanten 20 und 22 beträgt 65,6 mm. Die Lamelle
10 hat außerdem eine obere Wandung 30 und eine untere Wandung 32. Der Abstand der
zugehörigen Außenseiten entspricht der Höhe der Lamelle 10, ist mit c bezeichnet und
beträgt hier 18,5 mm. Die Wandungen haben eine nahezu gleiche Wandstärke ws, die 1,2
mm beträgt. Die untere Wandung 32 verläuft links nahezu in s-förmig geschwungener
Weise auf die obere Wandung 30 zu. Sie trifft die obere Wandung an einer Verbindungsstelle
34, deren rechte Seite einen Abstand d (14,35 mm) von der zweiten Stoßkante 22 hat.
Links neben der Stelle 34 befindet sich eine schräge Kante 36, die von rechts unten
nach links oben verläuft. Der Abstand von hier bis zur zweiten Stoßkante 22 ist e
(11,55 mm). Links davon schließt sich eine Wand 38, die eine Breite, das heißt eine
horizontale Erstreckung wb (8,1 mm) und eine nahezu konstante Dicke D1 (2,3 mm) hat.
Im linken oberen Bereich der Wand 38 befindet sich die zweite Stoßkante 22. Im linken
unteren Bereich geht die Wand 38 zunächst in einen spiralähnlich verlaufenden Teil
40 über, der im Folgenden auch kurz Spirale genannt wird. Dieser Teil 40 hat - bezogen
auf seine Außenfläche - zunächst einen Radius r1 (9,5 mm) bezogen auf das Referenzkreuz
26c, dann einen Radius r2 (6,2 mm) bezogen auf das Referenzkreuz 26a und schließlich
einen Radius r3 (4,0 mm) bezogen auf das Referenzkreuz 26b und mündet in einen nahezu
vertikal verlaufende Steg 42, der bei einem unteren Scheitelpunkt 44 mit der Spirale
40 verbunden ist. Die Spirale 40 hat eine Breite f von 12,29 mm.
[0020] Das zweite Gelenkteil 14 wird anhand von Fig. 2 und Fig. 4 näher erläutert. Es besteht
im Wesentlichen aus einem kreis-ähnlichen Element, dessen Innenseite im oberen Bereich
bezüglich des Referenzkreuzes 28b einen Radius r4 (9,8 mm) und im unteren Bereich
bezüglich des Referenzkreuzes 28a einen Radius r5 (6,6 mm) hat. Die Innenwände haben
auf Höhe der Referenzkreuze 28 einen horizontalen Abstand g (13,2 mm). Das kreis-ähnliche
Element weist eine Öffnung auf, deren lichte Weite mit h (10,59 mm) bezeichnet ist.
Es ist insbesondere in Fig. 4 deutlich zu erkennen, dass der untere Scheitelpunkt
46 des zweiten Gelenkteils 14, bzw. von dessen kreis-ähnlichem Element, sich rechts
von der ersten Stoßkante 20 befindet, und zwar in einem horizontalen Abstand i (0,55
mm).
[0021] In Fig. 2 ist außerdem ein Bereich 150 markiert. In diesem befinden sich bei dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel in der Querschnittsdarstellung dreieckförmige Markierungen,
die im Rahmen des Strangpressens erzeugt werden und deren Formation ein Hinweis ist
auf besondere Eigenschaften der Lamelle 10, wie Modellbezeichnung, Hersteller oder
dergleichen.
[0022] Bei den Lamellen 10 kommt es insbesondere auf den geometrischen Abgleich des ersten
Gelenkteils 12 mit dem zweiten Gelenkteil 14 an. Ein wesentlicher Punkt dabei ist
der Verlauf zwischen der Verbindungsstelle 34 und der Stoßkante 22. Während die Wandstärke
ws (1,2 mm) der Wandungen 30, 32 etwa gleich groß ist, beträgt die Wanddicke D2 (ca.
3 mm; s. Fig. 3) an der Stelle 34 mehr als doppelt soviel wie ws. Im weiteren Verlauf
(nach links) wird die Wandstärke durch den Verlauf der schrägen Kante 36 auf den Wert
D1 (2,3 mm) vermindert, der unterhalb des Wertes D2, jedoch mehr als das 1,5-fache
von ws beträgt. Der Wert D1 bleibt nahezu konstant für die Wand 38, die eine Breite
wb (8,1 mm) aufweist. Dieser Wert wb steht mit der horizontalen Ausdehnung f (12,29
mm) der Spirale 40, also deren Breite, in einem bestimmten Verhältnis. So gilt

mit K größer als 1,3.
Bevorzugt werden Werte für K im Bereich um 1,5, bei einer Toleranz von +/- 0,2.
[0023] Ein weiterer wesentlicher Punkt des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels betrifft
die Position der Stoßkante 22. Diese befindet sich links von der rechten Seite des
Stegs 42 und hat einen Abstand d (14,35 mm) von der rechten Seite der Stelle 34. Um
eine gute Montage zu ermöglichen sowie eine geringe Fuge bei der Hauptsichtfläche
an der Stoßstelle 18 zu erzielen, haben die Stoßkanten 20, 22 bei einer Lamellenbreite
a von 80 mm hier einen Abstand b von 65,6 mm voneinander.
[0024] Die Lamellen 10 gemäß der beschriebenen Ausführungsform haben verschiedene Vorteile.
So ist es einerseits möglich, dass die Gelenkteile 12 und 14 einfach miteinander befestigt
und auch wieder voneinander gelöst werden können. Das kann beispielsweise auf folgende
Weise geschehen. Die erste Lamelle 10a (siehe Fig. 1) bleibt in ihrer horizontalen
Position. Die zweite Lamelle 10b wird nach unten geschwenkt und zwar etwa um einen
Winkel von 110 bis 120 Grad. Durch die besondere spiral-ähnliche Ausgestaltung des
ersten Gelenkteils 12 der zweiten Lamelle 10b (oder einer sonstigen baugleichen Lamelle
10) kann dieses einfach durch die lichte Öffnung h des zweiten Gelenkteils 14 der
ersten Lamelle 10a heraus- bzw. umgekehrt hereingeführt werden. Das erlaubt eine einfache
und schnelle Montage von mehreren Lamellen 10 zu einem Rolltor für eine Garage oder
dergleichen. Dadurch ist es möglich, die einzelnen Lamellen 10 in kompakter Weise
von einem Produktionsbetrieb zu einem Kunden zu transportieren, bei dem ein entsprechendes
Garagentor eingebaut werden soll. Dort können die Lamellen zu dem Garagentor zusammengefügt
und so das Tor eingebaut werden. Dazu sind selbstverständlich noch weitere Mittel
erforderlich, wie Führungsschienen, Schlosselemente, Antriebseinheiten, Umlenkrollen,
Befestigungselemente und dergleichen. Auf diese wird jedoch hier nicht näher eingegangen,
da sie nicht erfindungsrelevant sind.
[0025] Andererseits erlaubt die besondere Ausgestaltung und Anordnung der Gelenkteile 12,
14, dass die Lamellen 10 im montierten Zustand bei normalem Betrieb als Garagentor
oder dergleichen unlösbar miteinander verbunden sind. Das ergibt sich insbesondere
daraus, dass bei Normalbetrieb die Lamellen 10 in einem Winkel zueinander geschwenkt
werden, der selbst im Bereich von Antriebs- oder Umlenkrollen üblicherweise nicht
größer als 90 Grad ist. Da außerdem die Spirale 40 einen geschlossenen Verlauf aufweist,
indem deren Ende im Scheitelpunkt 44 fest verbunden ist, hat das erste Gelenkteil
12 eine hohe Stabilität. Dadurch ist auch langfristig gewährleistet, dass das geometrische
Zusammenspiel zwischen den Gelenkteilen 12, 14 erhalten bleibt. Die Robustheit der
Ausführung wird weiterhin unterstützt durch die besondere Dicke D1 der Wand 38.
[0026] Ein weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich aus der besonderen Gestaltung und Anordnung
der beiden Stoßkanten 20, 22. Wenn die Lamellen 10 Teil eines Garagentors sind und
dieses geschlossen ist, haben diese eine Anordnung zueinander wie in Fig. 1 angedeutet.
Das heißt, sie sollten nicht zueinander verschwenkt sein. In einem solchen Betriebszustand
weist die Stoßstelle 18 nur eine äußerst geringe Fuge auf, die durch den Abstand der
Kante 20 der Lamelle 10a und der Kante 22 der Lamelle 10b gegeben ist. Diese äußerst
geringe Fuge vermittelt einen hochwertigen Eindruck des Garagentors auf der Hauptsichtfläche
(Pfeil A). Außerdem ist gewährleistet, dass die Lamellen 10a, 10b so gut wie nicht
zur Außenseite A geschwenkt werden können, was beispielsweise passieren könnte bei
einer Windlast oder dergleichen. Diese positiven Effekte sind sowohl gegeben, wenn
die üblicherweise mehrere Meter langen Lamellen 10 waagerecht übereinander oder senkrecht
nebeneinander angeordnet sind.
[0027] Die beschriebene Ausführungsform stellt ein bevorzugtes Beispiel dar. Es versteht
sich, dass im Rahmen des fachmännischen Könnens eine Vielzahl von Abwandlungen möglich
sind, wie beispielsweise:
- Die Lamelle 10 kann eine größere oder eine kleinere Breite a aufweisen.
- Für ein Garagentor, eine Jalousie oder dergleichen können unterschiedliche Lamellen
verwendet werden. So ist es insbesondere denkbar, dass aus optischen und/oder aus
technischen Gründen die Breiten a der einzelnen Lamellen unterschiedlich sind.
- Die lichte Weite h des zweiten Gelenkteils 14 kann vergrößert oder verkleinert werden,
wenn die Radien r1, r2, r3 des spiral-ähnlichen Verlaufs des Gelenkteils 12 angepasst
werden.
[0028] Bezunszeichenliste
- 10a, b
- Erste bzw. zweite Lamelle
- 12
- Erstes Gelenkteil
- 14
- Zweites Gelenkteil
- 16
- Gelenk
- 18
- Stoßstelle
- 20
- Erste Stoßkante
- 22
- Zweite Stoßkante
- 24
- Zentrales Referenzkreuz
- 26a, b, c
- Referenzkreuze im ersten Gelenkteil
- 28a, b
- Referenzkreuze im zweiten Gelenkteil
- 30
- Obere Wandung
- 32
- Untere Wandung
- 34
- Verbindungsstelle zwischen oberer und unterer Wandung
- 36
- Schräge Kante
- 38
- Obere horizontale Wand
- 40
- Spiral-ähnlich verlaufender Teil bzw. "Spirale"
- 42
- Steg am Ende der Spirale
- 44
- Unterer Scheitelpunkt beim ersten Gelenkteil
- 46
- Unterer Scheitelpunkt beim zweiten Gelenkteil
- a
- Breite der Lamelle 10
- b
- Abstand zwischen Stoßkanten 20, 22
- c
- Höhe der Lamelle 10
- d
- Abstand Verbindungsstelle 34 zur Stoßkante 22
- D1
- Wandstärke der Wand 38
- D2
- Dicke der Verbindungsstelle 34
- e
- Abstand zwischen schräger Kante und Stoßkante 22
- f
- Breite der Spirale 40
- g
- Horizontaler Abstand der Innenwände des Gelenkteils 14
- h
- Lichte Öffnung des Gelenkteils 14
- i
- Abstand unterer Scheitelpunkt 46 zu Stoßkante 20
- wb
- Breite der Wand 38
- ws
- Wandstärke der Wandungen 30, 32
- r1
- Erster Radius der Spirale 40
- r2
- Zweiter Radius der Spirale 40
- r3
- Dritter Radius der Spirale 40
- r4
- Oberer Radius von Gelenkteil 14
- r5
- Unterer Radius von Gelenkteil 14
1. Lamelle (10) mit einem ersten Gelenkteil (12) an einem ersten Lamellenende und einem
zweiten Gelenkteil (14) an einem zweiten Lamellenende, wobei das erste Gelenkteil
(12) ein spiral-ähnliches Element (40) enthält und ein Ende davon (42) mit einem Punkt
(44) an der Krümmung des spiral-ähnlichen Elements (40) verbunden ist, wobei die Lamelle
(10) eine erste Wandung (30) und eine zweite Wandung (32) hat, und die zweite Wandung
(32) einen derartigen Verlauf aufweist, dass sie mit der ersten Wandung (30) im Bereich
des ersten Gelenkteils (12) an einer Stelle (34) verbunden ist, wobei zwischen der
Stelle (34) und dem ersten Lamellenende ein Wandabschnitt (38) mit im Wesentlichen
konstanter Dicke (D1) vorhanden ist, dessen Breite (wb) einen Wert hat, der mehr als
das 1,3-fache der Breite (f) des spiral-ähnlichen Elements (40) beträgt.
2. Lamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (wb) des Wandabschnitts (38) einen Wert hat, der etwa das 1,5-fache der
Breite (f) des spiral-ähnlichen Elements (40) beträgt.
3. Lamelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gelenkteil (14) ein kreis-ähnliches Element enthält, das eine lichte Öffnung
(h) hat, deren Wert kleiner ist als die Breite (f) des spiral-ähnlichen Elements (40).
4. Lamelle nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Stoßkante (20) im Bereich des zweiten Lamellenendes und eine zweite Stoßkante
(22) im Bereich des ersten Lamellenendes vorhanden sind und dass die zweite Stoßkante
(22) sich etwa gleich nahe am ersten Lamellenende befindet wie der untere Scheitelpunkt
(44) des spiral-ähnlichen Elements (40).
5. Lamelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stoßkante (20) weiter vom zweiten Lamellenende entfernt ist als der untere
Scheitelpunkt (46) des kreis-ähnlichen Elements des zweiten Gelenkteils (14).
6. Lamelle nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wandung (30) und die zweite Wandung (32) nahezu die gleiche Wandstärke
(ws) aufweisen, dass die Stelle (34) eine Wanddicke (D2) hat, - deren Wert gleich
oder größer ist als der doppelte Wert der Wandstärke (ws), und dass die Dicke (D1)
des Wandabschnitts (38) einen Wert aufweist, der geringer ist als der der Wanddicke
(D2) und größer ist als das 1,5-fache des Wertes der Wandstärke (ws).
7. Lamelle nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Aluminium und bevorzugt mittels eines Strangpressverfahrens hergestellt ist.
8. Tor, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Lamellen (10) nach einem der obigen Ansprüche derart verbaut sind,
dass das erste Gelenkteil (12) einer ersten Lamelle (10b) in dem zweiten Gelenkteil
(14) einer zweiten Lamelle (10a) gelagert ist.
9. Tor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es derart gestaltet ist, dass die Lamellen (10) und somit die Gelenkteile (12, 14)
im wesentlichen übereinander angeordnet sind.
10. Tor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es derart gestaltet ist, dass die Lamellen (10) und somit die Gelenkteile (12, 14)
im wesentlichen nebeneinander angeordnet sind.