Technisches Gebiet:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Abwärmenutzung einer
Brennkraftmaschine mit einem Abwärmekreislauf, in dem ein Arbeitsmedium umgewälzt
wird und durch den Abwärme der Brennkraftmaschine in mechanische Arbeit umgewandelt
wird. Der Abwärmekreislauf verfügt über einen Verdampfer, in dem das Arbeitsmedium
zumindest teilweise in einen dampfförmigen Aggregatzustand überführt wird, über eine
Expandereinheit zur Bereitstellung der mechanischen Arbeit, in der das zumindest teilweise
dampfförmige Arbeitsmedium entspannt wird, und über einen Kondensator, in dem das
Arbeitsmedium in einen flüssigen Aggregatzustand überführt wird.
Stand der Technik:
[0002] Um Kraftstoffeinsparungen, insbesondere bei mobilen Brennkraftmaschinen, wie etwa
Kraftfahrzeugverbrennungsmotoren, realisieren zu können, werden derzeit vornehmlich
zwei technische Lösungen priorisiert. Neben dem Einsatz unterschiedlicher Hybridkonzepte,
die sich vor allem für den Stadt- und Verteilerverkehr aufgrund der dort vorkommenden
Brems- und Beschleunigungsvorgänge anbieten, sind ferner Wärmerückgewinnungssysteme
bekannt, die die Abwärme einer Brennkraftmaschine nutzen, um zusätzliche Antriebsenergie
bereitzustellen. Derartige Systeme zur Abwärmenutzung bieten sich bei mobilen Brennkraftmaschinen
vor allem für Fahrzeuge, die im Fernverkehr betrieben werden, an.
[0003] In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 10 2006 043 139 A1 ein Wärmerückgewinnungssystem für einen Verbrennungsmotor bekannt, bei dem die im
Bereich der Brennkraftmaschine anfallende Abwärme an einen sekundären Wärmekreislauf,
in dem ein Arbeitsmedium umgewälzt wird, bekannt. Die im Bereich der Brennkraftmaschine
anfallende Abwärme wird zunächst in einem Verdampfer des sekundären Wärmekreislaufs
an das Arbeitsmedium übertragen, das hierdurch in einen weitgehend dampfförmigen Aggregatzustand
umgewandelt wird. Das dampfförmige Arbeitsmedium wird schließlich in einer Expandereinheit,
die die Wärmeenergie in mechanische Arbeit umwandelt, entspannt, so dass dem Fahrzeug
zusätzliche Antriebsenergie aus der Abwärme der Brennkraftmaschine zur Verfügung gestellt
werden kann. Nach Entspannung im Expander wird das Arbeitsmedium des sekundären Wärmekreislaufes
in einen Kondensator gefördert, in dem es unter Wärmeabgabe verflüssigt wird, so dass
der entsprechende Dampfkreisprozess geschlossen ist.
[0004] Als Arbeitsmedien für die Anwendung in Abwärmenutzungskreisläufen kommen grundsätzlich
alle aus der Prozessthermodynamik bekannten Fluide, wie etwa Alkohole, Kohlenwasserstoffe,
Kohlenstoff-Fluor-Verbindungen oder bekannte Sicherheitsarbeitsmittel, in Frage. Aufgrund
der thermodynamischen und physikalischen Eigenschaften sowie der einfachen und preisgünstigen
Verfügbarkeit wurde allerdings dazu übergegangen, auch in Abwärmenutzungssystemen
entionisiertes Wasser als Arbeitsmedium zu verwenden.
[0005] Ein großer Nachteil von Wasser, vor allem in mobilen Anwendungen solcher Systeme,
ist die Einfrierproblematik des Mediums. Hierbei sind vor allem die Bereiche des sekundären
Wärmekreislaufs gefährdet, in denen das Medium im flüssigen Zustand unter hohem Druck
steht. Die in diesen Abschnitten des Abwärmenutzungskreislaufes befindlichen Komponenten
und Bauteile müssen einerseits eine hohe Steifigkeit aufgrund des hohen Druckes aufweisen
und andererseits so flexibel sein, dass durch eine Volumenausdehnung des frierenden
Wassers die Komponenten nicht beschädigt werden.
[0006] Ausgehend von der aus dem Stand der Technik bekannten Problematik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Abwärmenutzungssystem für eine Brennkraftmaschine anzugeben,
das unabhängig von den Umgebungstemperaturen betriebssicher betreibbar ist. Hierbei
sollen insbesondere die Hochdruckkomponenten des als sekundärer Wärmekreislauf ausgeführten
Abwärmenutzungskreislaufes trotz erhöhter Anforderungen an die Betriebssicherheit
im Hinblick auf ihre konstruktive Gestaltung sowie die Materialauswahl mit verhältnismäßig
einfachen Mitteln sicher gegen ein Einfrieren geschützt werden. Ein Abwärmenutzungssystem
einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs,
soll auf verhältnismäßig einfache Weise bei unterschiedlichen Temperaturen sowohl
im Kurzzeitals auch im Langzeitbetrieb sicher betreibbar sein.
[0007] Die zuvor beschriebene Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Ferner ist eine vorteilhafte Verwendung im Anspruch 16 angegeben. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden
Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Abwärmenutzung einer Brennkraftmaschine
mit einem Abwärmekreislauf, in dem ein Arbeitsmedium umgewälzt wird und durch die
Abwärme der Brennkraftmaschine und/oder Abgaswärme in mechanische Arbeit umgewandelt
wird, wobei in dem Abwärmekreislauf ein Verdampfer, in dem das Arbeitsmedium durch
Aufnahme von Abwärme der Brennkraftmaschine zumindest teilweise in einen dampfförmigen
Aggregatzustand überführt wird, eine Expandereinheit zur Bereitstellung der mechanischen
Arbeit, in der das zumindest teilweise dampfförmige Arbeitsmedium entspannt wird und
ein Kondensator, in dem das Arbeitsmedium in einen flüssigen Aggregatzustand überführt
wird, derart weitergebildet worden, dass im Abwärmekreislauf wenigstens eine Einfrierschutzeinrichtung
vorgesehen ist, die durch ein Einfrieren des Arbeitsmediums bedingte Schäden im Abwärmekreislauf
verhindert.
[0009] Durch das Vorsehen einer separaten Einfrierschutzeinrichtung innerhalb des Abwärmekreislaufs
wird entweder sichergestellt, dass ein Einfrieren des Arbeitsmediums auch bei tiefen
Außentemperaturen zuverlässig verhindert wird, oder dass die Komponenten trotz zulassen
des Einfrierend des Arbeitsmedium aufgrund ihrer erfindungsgemäßen Ausführung nicht
beschädigt werden. Somit sind die üblicherweise verwendeten Komponenten des als sekundärer
Wärmekreislauf ausgeführten Abwärmekreislaufs ohne erhebliche konstruktive Änderungen
oder den Einsatz spezieller Werkstoffe einsetzbar. Die erfindungsgemäße Einfrierschutzeinrichtung
kann hierbei sowohl permanent aktiviert sein oder wenigstens zeitweise zugeschaltet
werden, beispielsweise in Abhängigkeit vorgebbarer Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
und / oder der Umgebungstemperatur. Unter Abwärme- oder Abwärmenutzungskreislauf wird
gemäß der Erfindung und der nachfolgenden Beschreibung ein sekundärer Wärmekreislauf
verstanden, in den Abwärme aus einem Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine, die ansonsten
an die Umgebungsluft abgegeben würde, eingekoppelt wird. Der Abwärme- oder Abwärmenutzungskreislauf
stellt hierbei einen geschlossenen Kreislauf bzw. Kreisprozess dar, in dem ein Arbeitsmedium,
das innerhalb des Kreislaufs seinen Aggregatzustand ändert, umgewälzt wird. Als Abwärme
der Brennkraftmaschine wird im Sinne der Erfindung und der nachfolgenden Beschreibung
sowohl die direkt im Bereich der Brennkraftmaschine abgeführte Abwärme als auch die
Abwärme verstanden, die dem Abgas der Brennkraftmaschine entnommen wird. Dies ist
darauf zurück zu führen, dass sowohl die Abwärme, die direkt aus der Brennkraftmaschine
abgeführt wird als auch die Abwärme, die dem Abgas entnommen wird, aus der in der
Brennkraftmaschine stattfindenden Verbrennung resultiert.
[0010] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die Einfrierschutzeinrichtung
als zumindest ein Zusatzstoff ausgeführt, der nach Zugabe zum Arbeitsmedium, einen
Gefrierpunkt des Arbeitsmediums, also die Temperatur, bei der das Arbeitsmedium von
einem flüssigen in einen festen Aggregatzustand übergeht, verringert. Der verwendete
Zusatzstoff, beispielsweise ein Alkohol, wie Ethanol oder Propanol, zeichnet sich
vorzugsweise durch seine Mischbarkeit mit Wasser und einen wesentlich geringeren Gefrierpunkt
als Wasser aus. Die Mischung aus Arbeitsmedium und Zusatzstoff liegt im Arbeitsmediumtank
vorzugsweise in flüssiger Form vor und wird von dort aus auf bevorzugte Weise mit
Hilfe einer Speisewasserpumpe zunächst dem Verdampfer zugeführt bevor es durch die
weiteren Komponenten des Abwärmenutzungskreislaufes geleitet wird.
[0011] Da die Menge des vom Speisetank zu den Verdampfern gelangende Arbeitsmediums geregelt
wird, um den Massenstrom den Anforderungen des Gesamtsystems anzupassen, wird auch
stets ein Mediummassenstrom mit einem definierten Mischverhältnis zwischen Arbeitsmedium
und Zusatzstoff zu den einzelnen Komponenten, insbesondere dem Verdampfer sowie dem
Kondensator, zugeführt. Durch eine vorteilhafte Regelung des Mediummassenstroms anhand
der Verdampferaustrittstemperatur wird sichergestellt, dass das in den Verdampfer
eintretende Medium mit einer Temperatur aus dem Verdampfer austritt, die über den
Siedepunkten der Bestandteile des Arbeitsmediums liegt. Trotz der im Verdampfer lokal
unterschiedlichen Verdampfungsbereiche sind somit am Austritt des Verdampfers alle
Bestandteile des Gemischs in einem dampfförmigen Zustand vorhanden. Hierdurch wird
vor allem sichergestellt, dass es nicht zu einer Entmischung des Arbeitsmediums und
des Zusatzstoffes aufgrund der unterschiedlichen Siedepunkte dieser Stoffe kommt.
[0012] Eine besondere Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass die Verdampferaustrittstemperatur
auf ein vergleichsweise hohes Niveau, insbesondere 300°C, ganz besonders geeignet
sind mehr als 350°C, über den Siedetemperaturen beider Komponenten, also jeweils des
Arbeitsmediums sowie des Zusatzstoffes, eingestellt werden. Beim Kondensieren wird
wiederum sichergestellt, dass die Siedetemperatur beider Bestandteile jeweils unterschritten
wird, so dass diese wieder in die flüssige Phase übergeführt werden und sich das Zusatzmittel
in dem bevorzugt als Arbeitsmedium verwendeten Wasser löst. Durch die jeweils vollständige
Überführung des Arbeitsmediums in den dampfförmigen bzw. in den flüssigen Zustand
bleibt das Mischverhältnis auch über die Phasenübergänge in gesamten Kreislauf gleich.
[0013] Besonders geeignete Zusatzstoffe, die als Einfrierschutzeinrichtung für einen Abwärmekreislauf
einer Brennkraftmaschine mit einem dort umwälzenden Arbeitsmedium eingesetzt werden
können, sind Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol oder Pentanol, sowie daraus abgeleitete
oder erweiterte Verbindungen. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls denkbar, geeignete
Mischungen dieser Alkohole zu verwenden.
[0014] Bei den vorgenannten Alkoholen handelt es sich um einfache Basisalkohole, wobei durch
Veränderung der Molekülketten einzelne Eigenschaften der Alkohole auf bevorzugte Weise
gezielt verändert werden können.
[0015] Eine weitere besondere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als Einfrierschutzeinrichtung
spezielle Erweiterungsvolumina innerhalb des als sekundärer Wärmekreislauf ausgeführten
Abwärmenutzungskreislaufes vorgesehen sind. Derartige Erweiterungs- und/oder Ausdehnvolumina
werden entweder als zusätzliche Behälter ausgeführt oder durch flexible Dehnmittel,
die bei einem Druckaufbau, beispielsweise durch sich bildendes Eis, nachgeben und
die zumindest an einem Bauteil des sekundären Wärmekreislaufes vorgesehen sind, bereitgestellt.
[0016] Die zuvor beschriebenen, als Erweiterungs- und/oder Ausdehnvolumina ausgeführten
Einfrierschutzeinrichtungen werden bevorzugt im Niederdruckbereich von Abwärmenutzungssystemen
eingesetzt. Spezielle Ausdehnvolumina sind auf vorteilhafte Weise im Bereich eines
Tanks, eines Filters oder einer Kondensatabsaugpumpe vorgesehen. Vorzugsweise weisen
die Erweiterungs- und/oder Ausdehnvolumina zumindest abschnittsweise einen Kunststoff
auf, der aufgrund seiner Flexibilität die Volumenausdehnung beim Einfrieren des Arbeitsmediums
ohne Beschädigung mit ausführt. Alternativ oder in Ergänzung hierzu ist es grundsätzlich
denkbar, dass Leitungen im Niederdruckbereich als flexible Kunststoffleitungen, insbesondere
als Polyamidleitungen, ausgeführt werden.
[0017] Um im Hochdruckbereich eines die Abwärme einer Brennkraftmaschine nutzenden sekundären
Wärmekreislaufes zusätzliche Ausdehnungsvolumina zu schaffen, ist es denkbar, Leitungen
als faser-, gewirk- und/oder gewebeverstärkte Hochdruck-Heißwasserschläuche auszuführen,
deren Fasern, Gewirk und/oder Gewebe im Gegensatz zu massiven Edelstahlleitungen gewisse
Ausdehnungen ohne Beschädigung überstehen. Einen weiteren Vorteil bieten derartige
Hochdruckschläuche, da sie wesentlich flexibler und einfacher zu verlegen sind als
massive Edelstahlleitungen.
[0018] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist an einem Verdampfer
und/oder an einem Kondensator ein Ausdehn- oder Erweiterungsvolumen vorgesehen, das
beim Betrieb der Brennkraftmaschine und des Abwärmekreislaufes nicht vollständig mit
Arbeitsmedium gefüllt ist. Auf diese Weise wird bei einem möglichen Einfrieren des
Arbeitsmediums das zusätzliche Volumen des Arbeitsmediums aufgenommen oder das Ausdehn-
bzw. Erweiterungsvolumen wird nur in einer Form gedehnt, dass keine bleibenden Schäden
am Verdampfer und/oder Kondensator entstehen. Ebenso ist es auch in diesem Fall denkbar,
das Ausdehn- oder Erweiterungsvolumen derart auszuführen, dass es sich in geeigneter
Weise flexibel verformt. Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann ein Ausgleichsvolumen
auch im Bereich des Speisetanks, etwa aufgrund nicht vollständiger Befüllung des Behälters
mit Arbeitsmedium und/oder durch Verwendung eines flexiblen Materials für den Behälter.
Geschaffen werden. Vorzugsweise wird durch den Speisetanks selbst ein Ausgleichsvolumen
bereitgestellt.
[0019] In einer speziellen Ausführung der Erfindung sind der Speistank und der Ausgleichsbehälter
des Fahrzeugkühlsystems, also wenigstens eines primären Kreislaufs zum Abführen der
im Bereich der Brennkraftmaschine und/oder der Abgasabführung, anfallenden Abwärme,
hydraulisch voneinander getrennt in einem Bauteil kombiniert. Durch diese Maßnahme
wird auf vorteilhafte Weise sichergestellt, dass bis zur Inbetriebnahme des sekundären
Abwärmekreislaufs nach Erreichen der Motorbetriebstemperatur im Speistank gefrorenes
Medium zumindest teilweise durch die Wärme des Motorkühlwassers wieder in den flüssigen
Aggregatszustand übergeführt wird. Eine weitere besondere Weiterbildung der Erfindung
sieht vor, dass die Einfrierschutzeinrichtung wenigstens ein Heizmittel aufweist,
mit dem das Arbeitsmedium temperierbar ist. Die erfindungsgemäß eingesetzten Heizmittel
werden hierbei bevorzugt auf zwei unterschiedliche Weisen eingesetzt. Einerseits ist
es denkbar, mit einem geeigneten Heizmittel das Arbeitsmedium warm zu halten, andererseits
sind derartige Heizmittel zum Ausheizen des Mediums aus Leitungen oder Komponenten
des als sekundärer Wärmekreislauf ausgeführten Abwärmenutzungskreislaufs einsetzbar.
[0020] Bei Systemen zum Warmhalten des Mediums werden bevorzugt elektrische Heizeinrichtungen
innerhalb des Abwärmekreislaufes eingesetzt. Die Heizmittel können hierbei in den
Leitungen und / oder den einzelnen Komponenten, wie etwa Verdampfer, Kondensator oder
Pumpen, angeordnet werden. Mit Hilfe der Heizmittel wird die Temperatur des Arbeitsmediums
oder eines Gemischs aus Arbeitsmedium und wenigstens einem weiteren Stoff stets über
dessen Gefrierpunkt gehalten.
[0021] Ergänzend oder alternativ zu den Heizmitteln für das Warmhalten des Mediums können
Heizmittel dazu verwendet werden, dass das Arbeitsmedium aus Leitungen und / oder
Komponenten des Abwärmekreislaufs ausgeheizt wird. Beim Ausheizen des Arbeitsmediums
wird das in einer Leitung und/oder Komponente des sekundären Wärmekreislaufs verbleibende
Arbeitsmedium derart erhitzt, dass es weitgehend verdampft. Nach Beendigung des Ausheizvorgangs
kondensiert das Medium in der entsprechenden Leitung und/oder Komponente des Abwärmekreislaufes
erneut, so dass sich das Volumen des in der Leitung und/oder der Komponente verbliebenen
Mediums durch das Kondensieren erheblich verringert. Insbesondere bilden sich lediglich
einige Kondensattropfen in der Leitung und/oder der Komponente, beispielsweise in
den Kanälen des Verdampfers und / oder des Kondensators, so dass es bei einem Einfrieren
dieser Resttropfen des Arbeitsmediums nicht zu einer Schädigung der ausgeheizten Leitung
und/oder Komponente kommt.
[0022] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die Heizmittel zum Ausheizen
des Arbeitsmediums derart geregelt, dass bei einem Betriebsstopp der Brennkraftmaschine,
bei der Einleitung einer Betriebsruhe der Brennkraftmaschine oder sobald sich die
Brennkraftmaschine bei oder unterhalb eines vorgebbaren Lastpunktes, insbesondere
bei Leerlaufdrehzahl, befindet, der Ausheizvorgang gestartet wird.
[0023] Als Heizmittel kommen unterschiedliche Bauteile in Frage. Einerseits können die ohnehin
im Abwärmekreislauf vorgesehenen Komponenten als Heizmittel zum Ausheizen bestimmter
Leitungen und/oder Komponenten genutzt werden, andererseits können zusätzliche Heizmittel,
insbesondere elektrische Heizmittel, im Abwärmekreislauf vorgesehen werden.
[0024] In einer ersten geeigneten Variante für den Ausheizvorgang wird die Restwärme wenigstens
einer Leitung und/oder wenigstens einer Komponente des Abwärmekreislaufes genutzt.
Hierfür wird zunächst die Zufuhr des Arbeitsmediums durch die Speisepumpe in den Abwärmekreislauf
gestoppt. Durch diese Maßnahme wird der Druck im Abwärmesystem verringert und aufgrund
der Restwärme der einzelnen Komponenten des Abwärmekreislaufs verdampft das in den
einzelnen Leitungen und/oder Komponenten, insbesondere im Verdampfer, Kondensator
und / oder den Verbindungsleitungen befindliche Arbeitsmedium. Sobald der sich durch
Aufheizung mittels Restwärme bildende Dampf beim Abkühlen der einzelnen Komponenten
des Abwärmekreislaufes wieder kondensiert, verbleiben lediglich vernachlässigbar wenige
Kondensattropfen in den einzelnen Komponenten, insbesondere den Kanälen des Kondensators
und / oder des Verdampfers. In diesem Zusammenhang wird der Ausheizvorgang derart
durchgeführt, dass nach dessen Beendigung lediglich eine so kleine Restmenge des Arbeitsmediums
in den ausgeheizten Leitungen und/oder Komponenten verbleibt, dass ein Einfrieren
der entsprechenden Tropfen des Restarbeitsmediums nicht zu einer Schädigung des Abwärmekreislaufes
führt.
[0025] Um sicher zu stellen, dass stets ausreichend Restwärme für die Verdampfung des im
Abwärmekreislauf verbleibenden Arbeitsmediums vorhanden ist, sieht eine Weiterbildung
des zuvor geschilderten Verfahrensablaufs vor, dass beim Start des aus Brennkraftmaschine
und Abwärmenutzungskreislauf bestehenden Gesamtsystems erst Arbeitsmedium über die
Speisepumpe in den Abwärmekreislauf gepumpt wird, sobald die einzelnen Leitungen und/oder
Komponenten, insbesondere der Verdampfer, durch das heiße, die Brennkraftmaschine
verlassene Abgas auf die benötigte Temperatur aufgeheizt wurden. Unter benötigter
Temperatur ist hierbei eine Temperatur oberhalb des Siedepunktes des Arbeitsmediums
zu verstehen.
[0026] Eine weitere spezielle Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Einfrierschutzeinrichtung
Mittel zum Ausblasen, Aussaugen und / oder zur Selbstentleerung wenigstens einer Komponente
des Abwärmekreislaufes aufweist. Derartige Systeme werden bevorzugt im Bereich von
massiven Bauteilen eines Abwärmekreislaufes angeordnet, die nicht in geeigneter Weise
ausheizbar sind. Dass einzelne Komponenten des Abwärmekreislaufes nicht in ausreichendem
Maße ausheizbar sind, ist oftmals darauf zurückzuführen, dass diese nicht über eine
ausreichende Restwärme verfügen und/oder nicht beständig gegen entsprechend hohe Temperaturen
sind.
[0027] Beim Ausblasen wird an einer geeigneten Stelle des Abwärmekreislaufes kurzzeitig
Luft in das System eingeblasen, die das Medium aus wenigstens einer Leitung und/oder
einer Komponente des Abwärmekreislaufes, insbesondere den Pumpen, dem Verdampfer und
/ oder dem Kondensator hinausbläst. Das Ausblasen muss hierbei nicht zwangsläufig
derart durchgeführt werden, dass das Medium vollständig aus der entsprechenden Komponente
entfernt wird. Vielmehr ist es in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass
das Ausblasen nur solange oder so intensiv geschieht, bis eine definierbare Restmenge
des Arbeitsmediums noch in der entsprechenden Leitung und/oder Komponenten verbliebt.
Das Ausblasen erfolgt somit vorzugsweise derart, dass nur noch eine Resttropfenmenge
in der wenigstens einen für das Ausblasen vorgesehenen Leitung und/oder Komponente
verbleibt, deren Einfrieren das Abwärmesystem nicht in unzulässiger Weise schädigt.
[0028] In einer weiteren speziellen Weiterbildung der Erfindung wird mit Hilfe von Aussaugmitteln
aus wenigstens einer Komponente des Abwärmekreislaufes das Arbeitsmedium ausgesaugt.
Vorteilhaferweise wird das abgesaugte Arbeitsmedium in einen Ausgleichsbehälter und
/ oder den Speisetank zurückgefördert. Bevorzugt erfolgt das Aussaugen in Bereichen
des Abwärmekreislaufes, die besonders gefährdet gegenüber dem Einfrieren des Arbeitsmediums
sind. Zum Aussaugen wird beispielsweise mit einer elektrisch betriebenen Pumpe das
Arbeitsmedium aus wenigstens einer Leitung und/oder Komponente des Abwärmekreislaufes
abgesaugt. Hierbei wird innerhalb der für das Absaugen vorgesehenen Leitung und/oder
Komponente auf bevorzugte Weise ein Raum vorgesehen, in dem sich die in der Komponente
verbleibende Flüssigkeit sammeln und von der Pumpe abgesaugt werden kann. Durch diese
Maßnahme kann die für die Absaugung vorgesehene Komponente des Abwärmekreislaufs flüssigkeitsfrei
gemacht werden oder wiederum zumindest sichergestellt werden, dass das darin verbleibende
Arbeitsmedium nur noch in einer Menge bzw. in einer Resttropfenanzahl vorliegt, deren
Einfrieren nicht zu einer Schädigung des Abwärmenutzungssystems führt.
[0029] Eine weitere besonders geeignete Ausführungsform in Bezug auf die Entleerung wenigstens
einer Komponente des Abwärmekreislaufes stellt die Selbstentleerung dar. Mittel zur
Selbstentleerung werden auf bevorzugte Weise in Ergänzung zu Ausblas- und / oder Aussaugmitteln
vorgesehen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mittels Selbstentleerungsmitteln
Arbeitsmedium nur dann aus wenigstens einer Leitung und/oder Komponente des Abwärmekreislaufes
entfernt werden kann, wenn dies aufgrund der Schwerkraft möglich ist. Dies ist vorzugsweise
dann der Fall, wenn das Arbeitsmedium bei Betätigung des Selbstentleerungsstellmittels
schwerkraftbedingt aus der wenigstens einen Komponente bis zur nächsten Absaug- oder
Ausheizstelle oder einem Ausgleichs- bzw. dem Speisemediumbehälter fließen kann. Um
die Selbstentleerungsmittel auf bevorzugte Weise nutzen zu können, sind die entsprechenden
Komponenten des Abwärmekreislaufes höher anzuordnen als die Punkte, zu denen das Arbeitsmedium
schwerkraftbedingt fließen soll.
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Abwärmenutzungskreislauf einer Brennkraftmaschine;
- Fig. 2:
- Als Heizmittel ausgeführte Einfrierschutzeinrichtung zum Warmhalten und / oder Ausheizen
für ein Abwärmenutzungskreislauf;
- Fig. 3:
- Kondensator eines Abwärmenutzungskreislaufs mit Mitteln zum Aussaugen des Arbeitsmediums;
- Fig. 4:
- Verdampfer eines Abwärmenutzungskreislaufs mit Mitteln zum Ausblasen des Arbeitsmediums
sowie
- Fig. 5:
- Mittel zur Selbstentleerung einer Komponente eines Abwärmenutzungskreislaufs.
[0031] Figur 1 zeigt einen Abwärmenutzungskreislauf, mit dem die Abwärme einer Brennkraftmaschine
in mechanische Arbeit umgewandelt wird. Hierfür wird die in der Brennkraftmaschine
oder im Abgassystem anfallende Abwärme zunächst an einen primären Kühlkreislauf übertragen
bevor es dem als sekundären Wärmekreislauf ausgeführten Abwärmekreislauf zur Verfügung
gestellt wird. Die wesentlichen für die Abwärmenutzung benötigten Komponenten sind
ein Verdampfer 1, in dem ein Arbeitsmedium aus der flüssigen in die dampförmige Phase
überführt wird, eine Expandereinheit 2, in der das dampfförmige Arbeitsmedium entspannt
und hierdurch mechanische Arbeit abgegeben wird, und ein Kondensator, in dem das Arbeitsmedium
wieder in den Ausgangszustand vor der Verdampfung verflüssigt wird.
[0032] Im Folgenden wird näher auf die konkrete in Figur 1 dargestellte Anlagenkonfiguration
eingegangen. Aus einem Speisetank 5 wird mit Hilfe der Speisepumpe 12 ein Arbeitsmedium
in den Abwärmenutzungskreislauf gefördert. Die Menge des jeweils in den Kreislauf
geförderten und die einzelnen Komponenten, insbesondere die Verdampfer 1 a, 1 b und
die Expandereinheit 2 durchströmenden Arbeitsmediums wird in Abhängigkeit der Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine, insbesondere der abzuführenden Abwärme geregelt. In den parallel
verschalteten Verdampfern 1 a und 1 b wird die Abwärme der Brennkraftmaschine genutzt,
indem im Verdampfer 1 a die Abwärme einer Abgasrückführung und im Verdampfer 1 b die
an einer anderen Stelle des Abgasstrangs bereit gestellte Abwärme für die Verdampfung
des Arbeitsmediums verwendet wird. Als Arbeitsmedium wird entionisiertes Wasser verwendet,
das insbesondere aufgrund seiner thermodynamischen Eigenschaften, der einfachen Handhabung
und der geringen Kosten Vorteile gegenüber anderen Arbeitsmedien bietet.
[0033] In den Verdampfern 1 a und 1 b findet eine Verdampfung des Arbeitsmediums und, sofern
als Gefrierschutzmittel ein Alkohol zugesetzt ist, des Zusatzstoffs statt. Der Dampf
wird über ein Dreiwegeventil 6 zur Expandereinheit geleitet. In der Expandereinheit
2 wird der Dampf zumindest teilweise entspannt und das entspannte Arbeitsmedium an
Leitungen des Abwärmenutzungskreislaufes abgegeben. Das Drosselventil 7 dient, parallel
zur Expandereinheit 2 geschaltet, einerseits dem Anfahren und Abschalten des Systems
und andererseits dem Abführen von einem nicht für die Entspannung vorgesehenem Anteil
des dampfförmigen Arbeitsmediums aufgrund entsprechender Leistungsanforderungen.
[0034] Das gesamte entspannte Arbeitsmedium wird nunmehr zu einem Kondensator 3 gefördert,
in dem das Arbeitsmedium unter Wärmeabgabe wieder in den ursprünglichen Zustand verflüssigt
und daraufhin mittels einer Kondensatabsaugpumpe 8 über einen Filter 9 in den Speisetank
gefördert wird.
[0035] Aufgrund der dort herrschenden Zustandsparameter des Arbeitsmediums lässt sich der
Abwärmenutzungskreislauf grob in drei Bereiche, nämliche einen Niederdruck-, einen
Hochdruckflüssig- und einen Hochdruckdampfbereich, aufteilen. Diese drei Bereiche
bzw. die in den jeweiligen Bereichen angeordneten Komponenten und Leitungen sind in
unterschiedlichem Maße durch ein Einfrieren des Arbeitsmediums gefährdet.
[0036] Da bei einer Abkühlung des Hochdruckdampfbereich der Dampf zunächst entspannt wird
und schließlich kondensiert, so dass bei einer Außerbetriebnahme des Abwärmenutzungssystems
Arbeitsmedium nur noch in Tropfenform vorliegt, ist dieser Bereich nicht durch ein
mögliches Einfrieren des Arbeitsmediums gefährdet. In diesem Bereich befinden sich
das Dreiwegeventil 7, die Expandereinheit 2 und das Drosselventil 7. Unter Umständen
ist hinter der Expandereinheit 2 noch ein Rückschlagventil vorgesehen. Die Verbindungsleitungen
in diesem Bereich sind als Edelstahlrohrleitungen ausgeführt.
[0037] Der Kondensator 3, die Kondensatabsaugpumpe 8, der Filter 9 sowie der Speisetank
5 befinden sich im Niederdruckbereich. Ohne das Vorsehen von geeigneten Schutzmaßnahmen
kann es in diesem Bereich beim Einfrieren des Arbeitsmediums zu erheblichen Schäden
an den Leitungen und/oder den Anlagenkomponenten kommen. Aus diesem Grund sind hier
mehrere Einfrierschutzmittel vorgesehen. Zunächst kann bei Bedarf dem Arbeitsmedium
eine geringe Menge Propanol beigefügt werden. Darüber hinaus sind die Verbindungsleitungen
zwischen dem Ausgang des Kondensators 3 und des Eingangs der Speisepumpe als Polyamidleitungen
ausgeführt, die sich durch eine gewisse Flexibilität auszeichnen. Ferner sind zumindest
der Filter 9, in geeigneter Weise die Kondensatabsaugpumpe 8 und der Filter 9 oberhalb
des Speisetanks 5 angeordnet, so dass bei diesen Komponenten bei Außerbetriebnahme
der Abwärmenutzungsanlage eine Selbstentleerung des Arbeitsmedium in den Speisetank
5 erfolgt. Weiterhin ist vorgesehen, dass das nach Außerbetriebnahme im Kondensator
3 verbleibende Arbeitsmedium zumindest weitgehend durch die Kondensatabsaugpumpe 8
abgesaugt und in den Speisetank 5 gefördert wird. Auf diese Weise verbleibt im Kondensator
3 maximal eine Restmenge des Arbeitsmediums, die in Tropfenform vorliegt und den Kondensator
3 bei einem Einfrieren nicht gefährdet. Der Speistank 5 und ein zumindest einen Teil
der Einfierschutzeinrichtung 4 bildende Ausgleichsbehälter des Fahrzeugkühlsystems
sind hydraulisch voneinander getrennt in einem Bauteil kombiniert. Dadurch wird sichergestellt,
dass nach Erreichen der Motorbetriebstemperatur bis zur Inbetriebnahme des sekundären
Abwärmekreislaufs das im Speistank gefrorene Medium zumindest teilweise durch die
Wärme des Motorkühlwassers wieder in den flüssigen Aggregatszustand übergeführt worden
ist.
[0038] Die Speisepumpe 12 sowie die strömungstechnisch parallel angeordneten Verdampfer
1 a und 1 b befinden sich in einem Hochdruckflüssigbereich, der bei einem Einfrieren
des Arbeitsmediums besonders stark in Bezug auf Beschädigungen gefährdet ist.
[0039] Die in diesem Bereich vorgesehenen Verbindungsleitungen sind als Hochdruckschläuche
ausgeführt. Hierbei handelt es sich um flexible Schläuche aus einem Gummi oder Kunststoff
enthaltenden Grundmaterial, in das ein Gewebe eingebettet ist. Diese Schläuche bieten
einerseits den Vorteil, dass sie flexibel und somit gut zu montieren sind und dass
sie andererseits auch hohen Drücken, die aufgrund des Einfrierens des Arbeitsmediums
auftreten können, widerstehen.
[0040] Weiterhin sind in den Verdampfern 1 a und 1 b Heizmittel vorgesehen, die das Arbeitsmedium
im Bedarfsfall auf eine Temperatur erwärmen, die oberhalb des Gefrierpunktes des Mediums
liegt. Darüber wird bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform die Speisepumpe
12 bzw. die Stromregelventile 13 erst in Betrieb genommen und somit Arbeitsmedium
in den Abwärmenutzungskreislauf einschließlich der Verdampfer 1 a und 1 b gefördert,
wenn die Verdampfer auf eine Temperatur aufgewärmt sind, die bei einer Außerbetriebnahme
sicher stellt, dass das in den Verdampfern 1 a, 1 b verbliebene Arbeitsmedium verdampft,
so dass schließlich nur eine Restmenge des Arbeitsmedium in Tropfenform in den Verdampfern
1 a, 1 b verbleibt. Sollte diese Restmenge des Arbeitsmediums einfrieren, sind die
Verdampfer 1 a, 1 b hierdurch nicht durch entsprechende Schäden gefährdet.
[0041] Ergänzend zu der im Zusammenhang mit Figur 1 erläuterten Ausführungsform sind in
den Figuren 2 bis 5 spezielle Einfrierschutzmittel dargestellt, die jeweils ergänzend
oder alternativ in eine Anlagenkonfiguration gemäß Figur 1 integriert werden können.
[0042] In Figur 2 ist ein Verdampfer 1 dargestellt, wie er sowohl als die Abwärme einer
Abgasrückführung nutzender Verdampfer 1 a oder aber als Verdampfer 1 b, der die an
anderer Stelle des Abgasstrangs anfallende Abwärme nutzt, eingesetzt werden kann.
In dem Verdampfer 1 ist ein elektrisch betriebenes Heizmittel 10, vorzugsweise in
Form wenigstens eines Heizdrahts, vorgesehen, mit dem die Kanäle des Verdampfers 1
im Bedarfsfall auf eine Temperatur aufgeheizt werden, die oberhalb des Gefrierpunktes
des Arbeitsmediums liegt. Bei Außerbetriebnahme der Brennkraftmaschine und/oder des
Abwärmenutzungskreislaufs wird das Arbeitsmedium mit Hilfe des Heizmittels 10 ferner
auf eine Temperatur aufgeheizt, die über dem Siedepunkt des Arbeitsmediums liegt,
so dass dieses verdampf und nach Abkühlung des Verdampfers schließlich nur noch eine
Restmenge in Tropfenform im Verdampfer 1 verbleibt. Sollten diese Tropfen einfrieren,
sind keine Schäden am Verdampfer 1 zu befürchten.
[0043] Figur 3 zeigt einen Kondensator 3, dem eine Kondensatabsaugpumpe 8 nachgeschaltet
ist. Bei einer Außerbetriebnahme des Abwärmenutzungskreislaufs wird mit Hilfe der
Kondensatabsaugpumpe 8 Arbeitsmedium entweder vollständig oder zumindest derart, dass
die im Kondensator 3 verbleibende Restmenge des Arbeitsmediums beim Einfrieren keine
Schäden am Kondensator 3 hervorruft, abgesaugt.
[0044] In Figur 4 ist ein massiv ausgeführter Verdampfer 1 dargestellt, der aufgrund seiner
Bauform nicht für den Einsatz einer Ausheizung des Arbeitsmediums als Einfrierschutzeinrichtung
eignet. In diesem Fall ist als Einfrierschutzeinrichtung ein Mittel zum Ausblasen
der Arbeitsmediums 11 aus dem Verdampfer 1 vorgesehen. Bei Außerbetriebnahme der Brennkraftmaschine
und/oder des Abwärmenutzungskreislaufs wird mittels einer Lufteinblasdüse 11 zumindest
so viel Arbeitsmedium aus dem Verdampfer ausgeblasen, dass es bei einem Einfrieren
des unter Umständen zurück bleibenden Arbeitsmediums nicht zu Schäden am Verdampfer
1 kommt. Das Arbeitsmedium wird derart aus dem Verdampfer 1 ausgeblasen, dass es zurück
in die Zuführleitungen, oder weiter in die Ableitungen und zumindest teilweise in
den Speisetank 5 fließt.
[0045] Figur 5 zeigt schließlich die Verwendung von Mitteln zur Selbstentleerung als Einfrierschutzeinrichtung
4. Hierbei ist ein Ausgleichstank 13 als Erweiterungsvolumen vorgesehen, der nicht
vollständig mit Arbeitsmedium gefüllt ist. Alternativ oder ergänzend kann auch der
Speisetank 5 gleichzeitig die Funktion eines Erweiterungsvolumens übernehmen.
[0046] In dem dargestellten Fall ist der Filter 9 oberhalb des Ausgleichstanks angeordnet,
so dass bei einer Außerbetriebnahme des Abwärmenutzungskreislaufs das im Filter befindliche
Arbeitsmedium schwerkraftbedingt in den Ausgleichstank fließt. Sollte dies nicht ohnehin
aufgrund des Strömungswiderstands der Fall sein, kann auf der dem Ausgleichstank 13
gegenüberliegenden Seite des Filters 9 ein Rückschlagventil vorgesehen sein, dass
ein Rückfließen des Arbeitsmediums in den Abwärmenutzungskreislauf zuverlässig verhindert.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Verdampfer
- 2
- Expandereinheit
- 3
- Kondensator
- 4
- Einfrierschutzeinrichtung
- 5
- Speisetank
- 6
- Dreiwegeventil
- 7
- Drosselventil
- 8
- Kondensatabsaugpumpe
- 9
- Filter
- 10
- Heizmittel
- 11
- Ausblasmittel
- 12
- Speisepumpe
- 13
- Ausgleichstank
- 14
- Stromregelventile
- 15
- Rückschlagventil
1. Vorrichtung zur Abwärmenutzung einer Brennkraftmaschine mit einem Abwärmekreislauf,
in dem ein Arbeitsmedium umwälzt und durch den Abwärme der Brennkraftmaschine und/oder
Abgaswärme in mechanische Arbeit umgewandelt wird, wobei in dem Abwärmekreislauf ein
Verdampfer (1), in dem das Arbeitsmedium durch Aufnahme von Abwärme der Brennkraftmaschine
zumindest teilweise in einen dampfförmigen Aggregatzustand überführt wird, eine Expandereinheit
(2) zur Bereitstellung der Antriebsenergie, in der das zumindest teilweise dampfförmige
Arbeitsmedium entspannt wird und mit einem Kondensator (3), in dem das Arbeitsmedium
in einen flüssigen Aggregatzustand überführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass im Abwärmekreislauf wenigstens eine Einfrierschutzeinrichtung (4) vorgesehen ist,
die durch ein Einfrieren des Arbeitsmediums bedingte Schäden im Abwärmekreislauf verhindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dass die Einfrierschutzeinrichtung (4) über zumindest einen Zusatzstoff verfügt, der
bei Zugabe zum Arbeitsmedium, einen Gefrierpunkt, also eine Temperatur bei der das
Arbeitsmedium von einem flüssigen in einen festen Aggregatzustand übergeht, verringert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einfrierschutzeinrichtung (4) wenigstens ein Heizmittel (10) aufweist, mit dem
das Arbeitsmedium temperierbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Heizmittel (10) die nach Außerbetriebnahme des Abwärmekreislaufs im Verdampfer
(2) und/oder im Kondensator (3) vorhandene Restwärme nutzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Heizmittel (10) als elektrisch betriebenes Heizmittel ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einfrierschutzeinrichtung (4) wenigstens ein Stellmittel aufweist, mit dem in
Nichtbetriebsphasen der Brennkraftmaschine Arbeitsmedium zumindest teilweise aus wenigstens
einem Bauteil des Abwärmekreislaufs ableitbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stellmittel als Ausblas- oder als Absaugeinrichtung ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass als Stellmittel eine Pumpe (8, 12) vorgesehen ist, mit der Arbeitsmedium aus einer
Komponente des Abwärmekreislaufs, insbesondere aus wenigstens einer Pumpe, dem Verdampfer
(1) und/oder dem Kondensator (3) ableitbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass als Stellmittel eine Luftblaseinrichtung (11) vorgesehen ist, mit der Arbeitsmedium
aus einer Komponente des Abwärmekreislaufs, insbesondere aus wenigstens einer Pumpe,
dem Verdampfer (1) und/oder dem Kondensator ausblasbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass als Einfrierschutzeinrichtung (4) ein Ausgleichsvolumen vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Speisetank (5) als Ausgleichvolumen ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Speisetank (5) und ein Kühlmittelausgleichsbehälter eines Fahrzeugkühlsystems
hydraulisch voneinander getrennt als eine Komponente ausgeführt sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass als Einfrierschutzeinrichtung (4) zumindest eine flexible Verbindungsleitung vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass als Einfrierschutzeinrichtung wenigstens eine Verbindungsleitung in einem Bereich
zwischen dem Kondensator (3) und einer Speisepumpe (12) als Kunststoffleitung, insbesondere
als Polyamidleitung ausgeführt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass als Einfrierschutzeinrichtung wenigstens eine Verbindungsleitung in einem Bereich
zwischen einer Speisepumpe (12) und dem Verdampfer (1) als Gummi- oder Kunststoffleitung
mit einer Gewebe- oder Drahtarmierung ausgeführt ist.
16. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche in einem Kraftfahrzeug,
insbesondere in einem Nutzfahrzeug, mit einer Brennkraftmaschine und einem Abwärmenutzungssystem,
das die im Bereich der Brennkraftmaschine anfallende und/oder im Abgas enthaltene
Wärme zumindest teilweise in mechanische Arbeit umwandelt.