(19) |
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(11) |
EP 2 357 433 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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17.08.2011 Patentblatt 2011/33 |
(22) |
Anmeldetag: 12.02.2010 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA RS |
(71) |
Anmelder: ZEO-TECH
Zeolith Technologie GmbH |
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85716 Unterschleissheim (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Peter, Maier-Laxhuber, Dr.
85276 Pfaffenhofen (DE)
- Ralf, Schmidt, Dr.
D-85354 Freising (DE)
- Reiner, Wörz, Dipl.-Ing.
D-85293 Reichertshausen (DE)
- Andreas, Becky
D-85521 Ottobrunn (DE)
- Gert, Richter
D-02943 Boxberg / O.L. (DE)
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Inertgas-Falle an geschlossenen Sorptionssystemen |
(57) Inertgas-Falle für geschlossene Sorptionssysteme (1) die ein Arbeitsmittel (12, 34)
enthalten, das von einem festen Sorptionsmittel (31) dampfförmig periodisch sorbiert
wird, sowie einen Verflüssiger (6), zur Verflüssigung von Arbeitsmitteldampf, wobei
im Bereich des Verflüssigers (6) ein Hohlraum (13, 24, 36) zur Pufferung für Inertgas
angeschlossen ist und der Hohlraum (13, 24, 36) im unteren Bereich ein Eingangsventil
(19) enthält und wobei das Eingangsventil (19) hohlraumseitig immer mit flüssigem
Arbeitsmittel bedeckt ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren zum Entfernen störender Inertgase
aus geschlossenen, periodisch arbeitenden Sorptionssystemen gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 11.
[0002] In der
DE-OS-34 25 419 sind Heiz- und Kühlverfahren beschrieben, die nach dem Sorptionsprinzip mit dem Stoffpaar
Zeolith-Wasser unter Vakuumbedingungen arbeiten. Das feste Sorptionsmittel Zeolith
sorbiert dabei ein Arbeitsmittel (z.B. Wasserdampf), sofern dieses von Inertgasen
ungehindert in das Sorptionsmittelgefüge einströmen kann.
[0003] Inertgase können sowohl im Sorptionsmittel als auch im Arbeitsmittel vorsorbiert
sein, durch chemische Reaktionen freigesetzt werden, aus den vorhandenen Materialien
(Behälterwände, Dichtmaterialien, Wärmetauscher usw.) ausgasen oder über Leckagen
in das System eintreten. Die störenden Inertgase oder -dämpfe verhindern einen schnellen
Sorptionsprozess, da sie den Zutritt des dampfförmigen Arbeitsmittels zum Sorptionsmittel
erschweren, was wiederum zu einer deutlichen Verlangsamung der Kälte- bzw. Wärmeerzeugung
führen kann. Ein erheblicher Leistungsabfall dieser Sorptionssysteme ist die Folge.
[0004] In Sorptionssystemen hat sich der Einsatz von Zeolith als Sorptionsmittel und von
Wasser als Arbeitsmittel als vorteilhaft erwiesen. Zeolithe haben eine sehr gute Fähigkeit,
Wasser aufzunehmen. Dabei werden große Mengen Sorptionswärme frei. Zusätzlich hat
Wasser eine hohe Verdampfungs- sowie Erstarrungsenthalpie, so dass sich dieses Stoffpaar
besonders für Heiz- und Kühlverfahren nach dem Sorptionsprinzip eignet. Bei Verwendung
dieses Stoffpaares treten in Sorptionssystemen insbesondere die Inertgase Wasserstoff,
Kohlenwasserstoffe und CO
2 auf. Werden diese für den Sorptionsprozess inerten Gase nicht aus dem Vakuumsystem
entfernt, wird der Sorptionsprozess spürbar behindert.
[0005] Die
DE 4444252 offenbart den Einsatz des Bindemittels Ca(OH)
2 um das Fremdgas CO
2 in einem Sorptionssystem, das mit der Stoffpaarung Wasser-Zeolith arbeitet, zu binden.
[0006] Bei größeren Sorptionssystemen saugen eigens installierte Vakuumpumpen Inertgase
aus dem Vakuumsystem ab. Bei kleinen oder mobilen Sorptionssystemen ist der zusätzliche
Aufwand für eine Vakuumpumpe und die dafür notwendige Steuerung nicht wirtschaftlich.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in geschlossenen, periodisch arbeitenden
Sorptionssystemen störende Inertgase während der gesamten Laufzeit aus dem Sorptionsprozess
dauerhaft zu entfernen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Teile der Patentansprüche 1 und
11.
[0009] Die Erfindung nutzt das Phänomen, dass strömender Arbeitsmitteldampf Inertgase mitreißt
und dort aufkonzentriert, wo das Arbeitsmittel während der Desorptionsphase kondensiert.
Erfindungsgemäß wird an dieser Sammelstelle eine Inertgas-Falle angeschlossen, durch
deren Eingangsventil Arbeitsmitteldampf samt mitgerissenem Inertgas in einen dahinterliegenden
Hohlraum strömen kann.
Das Eingangsventil ist dabei so angeordnet, dass hohlraumseitig immer ein Rest flüssigen
Arbeitsmittels verbleibt und somit dem Inertgas den Weg zurück in das Sorptionssystem
versperrt. Im Hohlraum sammelt sich neben den Inertgasen auch verflüssigtes Arbeitsmittel.
Letzteres muss wieder zurück in den Sorptionskreislauf gelangen können. Erfindungsgemäß
bleibt das Eingangsventil in den Hohlraum solange offen, bis das flüssige Arbeitsmittel
bei sinkendem Gesamtdruck wieder zurück in das Sorptionssystem gedrückt wird. Bevor
allerdings Inertgas mit austreten kann muss das Eingangsventil schließen. Vorteilhaft
wird hierzu das Eingangsventil als Schwimmerventil ausgestaltet, das auf flüssigem
Arbeitsmittel schwimmt und schwimmend das Ventil offen hält. Somit schließt das Eingangsventil
selbsttätig bevor das gesamte Arbeitsmittel zurückgeflossen ist. Das Inertgas verbleibt
somit mit einem kleinen Rest Arbeitsmittel im Hohlraum separiert.
[0010] Prinzipiell kann das Eingangsventil mit einer Steuerung versehen sein, die das Ventil
öffnet, sobald im Sorptionssystem ein höherer Druck als im Hohlraum ansteht und dann
schließt, sobald bei tieferem Systemdruck ein minimaler Flüssigkeitsstand erreicht
wird.
Vorteilhaft wird das Eingangsventil als Schwimmerventil ausgeführt, das auf flüssigem
Arbeitsmittel schwimmt und dabei das Ventil offen hält. Das Ventil selbst kann als
eine kleine Öffnung im unteren Bereich des Hohlraumes ausgeführt sein, die wiederum
von einem saugerförmigen, flexiblen Balg verschlossen werden kann, sobald der Schwimmerkörper
bei sinkendem Arbeitsmittelniveau auf den Balg aufsetzt. Das Gewicht des Schwimmkörpers
muss folglich groß genug sein, um die Öffnung sicher zu verschließen bevor das Inertgas
rückströmen kann. Während der Desorptionsphasen wird der Schwimmkörper von dem in
den Hohlraum einströmendem Arbeitsmitteldampf angehoben. Eine eigene Ventilsteuerung
ist bei dieser Bauweise nicht notwendig.
[0011] Sofern das Arbeitsmittel Wasser ist, kann der Schwimmkörper z.B. kostengünstig aus
dem Kunststoff Polypropylen (PP) gefertigt sein. Dieser Kunststoff hat eine geringere
Dichte als Wasser und schwimmt somit auch als massiver Körper auf dem flüssigen Arbeitsmittel.
[0012] Der Hohlraum kann für die gesamte Inertgasmenge, die während der Betriebsdauer des
Sorptionssystems zu erwarten ist, ausgelegt sein. Sofern aber der hierfür notwendige
Hohlraum nicht im Bauvolumen des Sorptionssystems untergebracht werden kann, ist eine
wiederkehrende Entnahme des gesammelten Inertgases notwendig.
[0013] Spätestens dann, wenn der Gesamtdruck im Hohlraum so groß ist, dass während der Desorptionsphase,
bei welcher der Systemdruck ja bekanntlich am höchsten ist, kein weiterer Arbeitsmitteldampf
in den Hohlraum einströmen kann, muss das Inertgas entfernt werden.
Hierzu eignen sich mehrere Maßnahmen. Zum einen kann über ein Austrittsventil von
Zeit zu Zeit das Inertgas abgeblasen werden. Dies ist aber nur bei Arbeitsmitteln
möglich, die bei Umgebungstemperaturen einen Überdruck aufweisen.
[0014] Beim Arbeitsmittel Wasser ist dies nicht der Fall. Hier muss das im Hohlraum befindliche
Restwasser (z.B. mittels einer elektrischen Heizung) auf Temperaturen von über 100
°C erhitzt werden. Wenn das Austrittsventil als Überdruckventil ausgeführt ist, erfolgt
die Ausblasung ohne weitere Eingriffe.
[0015] Der Zeitpunkt für eine Aufheizung des Restwassers kann auch über das Temperaturdifferenz-Signal
zweier Temperaturmessstellen bestimmt werden. Da der Arbeitsmitteldampf immer im unteren
Bereich in den Hohlraum einströmt und folglich das Inertgas in den oberen Bereich
des Hohlraumes gedrängt wird, stellt sich je nach Inertgas-Anteil eine mehr oder weniger
ausgeprägte Temperaturdifferenz ein. Ohne Inertgas sind die beiden Temperaturen identisch.
Je mehr Inertgas angesammelt ist, umso größer ist die Temperaturdifferenz. Beträgt
die Verflüssigungstemperatur eines Sorptionssystems z.B. 60 °C, kann bei einer Umgebungstemperatur
von 25 °C eine maximale Differenz von 35 K als Eingangswert für den Start der Heizung
des im Hohlraum verbliebenen Arbeitsmittels eingestellt sein. Bei höheren Kondensationstemperaturen
kann die Temperaturdifferenz auch bei 70 K oder darüber liegen. Eine Abschaltung der
Beheizung kann erfindungsgemäß über dasselbe Temperaturdifferenz-Signal erfolgen.
Sobald nämlich das Inertgas aus dem Hohlraum ausgeblasen ist, kondensiert Arbeitsmitteldampf
auch im oberen Bereich. Die Temperaturdifferenz wird dadurch augenblicklich kleiner
und kann somit als Abschaltsignal für die Heizung dienen.
[0016] Zum anderen können Inertgase aus dem Hohlraum aber auch regelmäßig abgepumpt werden.
Bereits einfach aufgebaute Vakuumpumpen können dies übernehmen, da deren notwendiger
Enddruck lediglich leicht unterhalb des höchsten Systemdrucks während der Desorption
liegen muss. Bei Wasser als Arbeitsmittel und einer maximalen Kondensationstemperatur
von z.B. 60 °C muss die Vakuumpumpe lediglich einen Enddruck unterhalb von 200 mbar
erreichen. Auch in diesem Fall kann das Austrittsventil vorteilhaft als Einwegventil
ausgebildet sein. Die Vakuumpumpe kann vorteilhaft manuell betätigt sein.
[0017] Das Öffnen und Schließen einer Kühlraumtür oder eines Kühlboxdeckels kann z.B. über
ein mechanisches Übertragungssystem mit der Hubbewegung einer kleinen Membranpumpe
gekoppelt sein. Bei jeder Tür- bzw. Deckelbetätigung wird automatisch etwas Unterdruck
erzeugt, um das Sorptionssystem des Kühlraumes bei Bedarf oder permanent nachzuevakuieren.
[0018] Für das Inertgas Kohlendioxid (CO
2) sind Reaktions-Stoffe bekannt, die eine chemische oder physikalische Bindung mit
CO
2 eingehen und die beim Binden und Festhalten von CO
2 keine weiteren störenden Gase oder Dämpfe freisetzen. Vorteilhaft sind folglich Reaktionspartner,
die sich bei Anwesenheit von CO
2 in Carbonate umwandeln.
Für das Binden von CO
2 eignet sich demzufolge Atemkalk wie er heute in Kreislauf-Atemschutzgeräten und Narkosegeräten
zum Einsatz kommt. Der Reaktions-Stoff enthält überwiegend Calciumhydroxid Ca(OH)
2 und Natriumhydroxid NaOH. Ca(OH)
2 reagiert dann unter Aufnahme von CO
2 zu CaCO
3. Erfindungsgemäß wird dieser Reaktions-Stoff innerhalb des Hohlraumes angeordnet.
Insbesondere der obere Bereich des Hohlraumes eignet sich in idealer Weise für den
Reaktions-Stoff da dort das Inertgas mit der höchsten Konzentration ansteht.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung skizziert.
Es zeigt, jeweils in geschnittener Darstellung:
Fig. 1 ein Sorptionssystem mit einer Inertgas-Falle,
Fig. 2 eine Inertgas-Falle mit Heizung und
Fig. 3 ein einfaches Sorptionssystem mit integrierter Inertgas-Falle
[0020] In einem geschlossenen Sorptionssystem 1 enthält ein Sorptionsmittelbehälter 2 eine
Zeolithfüllung und einen Wärmetauscher 3 zum Erhitzen und Kühlen der Zeolithfüllung.
Ein Dampfkanal 5, der zugleich als Kondenstor 6 fungiert, führt zu einem Sammelbehälter
7, der über ein Ventil 8 an einen Verdampfer 9, der als Arbeitsmittel Wasser 12 enthält,
angebunden ist. Im Sammelbehälter 7 ist über dem maximalen Wasserstand eine Leitung
10 angeschlossen, die zu einem Eingangsventil 19 mit dahinterliegendem Hohlraum 13
führt. Das Eingangsventil 19 besteht aus einem zylindrischen Polypropylen-Schwimmkörper
14, der am unteren Ende einen saugerförmigen Balg 15 enthält, mit dem er eine Öffnung
16 zur Leitung 10 verschließen kann, sobald der Wasserstand 17 im unteren Bereich
des Hohlraumes 13 soweit abgesunken ist, dass der Balg 15 auf der Öffnung 16 aufliegt.
Im oberen Bereich des zylindrischen Hohlraumes 13 befindet sich ein Austrittsventil
18 über das mit Hilfe einer andockbaren Vakuumpumpe (nicht gezeichnet) der Hohlraum
13 und über die Leitung 10 das gesamte Sorptionssystem 1 evakuiert werden kann.
[0021] Das Sorptionssystem 1 arbeitet periodisch. Während jeder Desorptionsphase wird die
Zeolithfüllung über den Wärmetauscher 3 auf hohe Temperaturen (z.B. 200°C) erhitzt.
Der Wasserdampfdruck im Sorptionsmittelbehälter 2 steigt dadurch an. Wasserdampf strömt
über den Dampfkanal 5 in den Kondensator 6. Unter Wärmeabgabe verflüssigt sich der
Dampf bei Temperaturen von ca. 60 bis 80 °C. Das Kondensat fließt in den Sammelbehälter
7 ab. Dort staut es sich, da das Ventil 8 zum Verdampfer während der Desorptionsphase
geschlossen ist. Ein Teil des aus dem Sorptionsmittel abströmenden Wasserdampfes reißt
Inertgase mit in den Sammelbehälter 7 und von dort durch die Leitung 10 zur Öffnung
16 unterhalb des Schwimmkörpers 14. Dieser wird durch den einströmenden Wasserdampf
angehoben bis er auf dem flüssigen Arbeitsmittelkondensat schwimmt. Der einströmende
Wasserdampf transportiert das Inertgas in den Hohlraum 13. Er selbst kondensiert partiell
an den Wänden des Hohlraumes 13 während das Inertgas im oberen Bereich aufkonzentriert.
Nach der Desorptionsphase kühlt sich das Sorptionsmittel wieder ab. Der Arbeitsmitteldampfdruck
im System sinkt. In der Folge nimmt der Zustrom von Arbeitsmitteldampf in den Hohlraum
13 ab bis sich die Druckverhältnisse umkehren. Im Bereich vor der Öffnung 16 zur Leitung
10 steht flüssiges Arbeitsmittel, das jetzt zurück in das restliche Sorptionssystem
1 gedrückt wird. Allerdings nur solange bis der Flüssigkeitsstand 17 soweit abgesenkt
ist, dass der Balg 15 auf der Öffnung 16 aufsetzt und die Strömung abreißt.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Inertgas-Falle, ähnlich wie in Fig. 1, erweitert um eine Heizung
20 im Bereich der Restflüssigkeit 21 und zwei Temperaturfühler 22, 23 im unteren und
oberen Bereich des Hohlraumes 24. Die Leitung 10 mündet wiederum im unteren Bereich
eines zylindrischen Hohlraumes 24. Ein am Ende der Leitung 10 fixierter, flexibler
Sauger 26 bildet den Ventilsitz für den frei schwimmenden Schwimmkörper 27, der geführt
vom zylindrischen Hohlraum 24 entsprechend dem Stand der Restflüssigkeit auf dem Sauger
aufsitzt oder frei schwimmt. Die Differenz der beiden Temperaturfühler 22, 23 wird
von einem Regler 25 ausgewertet, der bei Überschreiten einer voreingestellten Temperaturdifferenz
die Heizung 20 in Betrieb setzt und bei Unterschreiten einer kleiner gewählten Differenz
wieder abschaltet.
Der Vorgang der Entfernung von Inertgas aus dem Hohlraum 24 erfolgt nunmehr vollkommen
selbstregelnd. Während einer Adsorptionsphase sind die beiden Temperaturfühler 22,
23 auf Umgebungstemperatur. Während der Desorptionsphase tritt nunmehr von unten Wasserdampf
in den Hohlraum 24 ein und kondensiert in allen Bereichen gleichmäßig, sofern kein
oder nur wenig Inertgas vorhanden ist. Befindet sich jedoch viel Inertgas im Hohlraum
24, kondensiert er nur im unteren Bereich, während im oberen Bereich die Temperatur
kaum ansteigt. Der Regler 25 erkennt dies und setzt bei Überschreiten der voreingestellten
Differenz die elektrische Heizung 20 in Betrieb. Die Temperatur der Restflüssigkeit
21 steigt daraufhin soweit an, bis der Gesamtdruck im Hohlraum 24 das Überdruckventil
28 zur Umgebung leicht öffnet und das Inertgas aus der Inertgas-Falle auspresst. Der
nachströmende Wasserdampf kondensiert augenblicklich auch im kälteren, oberen Bereich
aus und erhöht die Temperatur am oberen Temperaturfühler 23. Die Differenz im Regler
25 fällt unter den unteren Sollwert und schaltet die Heizung 20 wieder ab. Der Hohlraum
24 ist nunmehr frei von Inertgas und kann ab der folgenden Desorptionsphase wieder
Inertgas ansammeln bis irgendwann wieder der Regler 25 anspricht und die Austragung
von Inertgas veranlasst.
[0023] Fig. 3 zeigt schließlich eine weitere, kostengünstige Inertgas-Falle für ein einfaches
Sorptionssystem 1 mit dem Stoffpaar Zeolith-Wasser. Innerhalb eines gasdichten Zylinders
30 befindet sich im oberen Bereich eine Zeolithfüllung 31, die von einem mit Wärmeträgerkreislauf
32 beheizt und gekühlt wird. Im unteren Bereich ist ein Wärmetauscher 33 angeordnet,
der während der Desorptionsphase Wärme aufnimmt und während der Adsorptionsphase Wärme
an das ihn umgebende, verdampfende Wasser 34 abgibt. Der Wasserstand 35 schwankt somit
innerhalb eines minimalen und maximalen Füllstands, je nachdem in welchem Betriebszustand
sich das Sorptionssystem gerade befindet. Die Inertgas-Falle ist ebenfalls innerhalb
des Zylinders 30 angeordnet. Ihr Hohlraum 36 wird teilweise von dem gasdichten Zylinder
30 begrenzt und hat somit eine Kühlfläche 37 nach außen. Über diese Kühlfläche 37
kann der in den Hohlraum einströmende Wasserdampf kondensieren und die Strömung aufrechterhalten
werden. Die anderen Grenzflächen 38 des Hohlraumes 36 zeigen nach innen. Im untersten
Teil des Hohlraumes 36 befindet sich eine Bohrung 39, die etwas oberhalb des maximalen
Füllstandes 35 mündet. Die Bohrung 39 kann hohlraumseitig von einem flexiblen Sauger
40, der am unteren Ende des Schwimmkörpers 41 befestigt ist, verschlossen werden.
Im oberen Bereich des Hohlraumes 36 befindet sich ein Reaktionsmittel 42 zur chemischen
Bindung von Kohlendioxid, der Hauptkomponente des separierten Inertgases. Im Reaktionsmittel
42 enthaltener Atemkalk reagiert mit Kohlendioxid zu nicht löslichem Kalziumkarbonat
(CaCO
3) unter Abgabe eines Wassermoleküls. Der Hohlraum 36 selbst hat kein Austrittsventil,
da das Hohlraumvolumen ausreichend bemessen ist.
[0024] Zur Erstinbetriebnahme des Systems, bei welcher der Zylinder 30 samt Hohlraum 36
evakuiert werden muss, wird der Zylinder 30 gekippt, damit der Schwimmer 41 die Bohrung
39 zum Evakuieren frei geben kann. Nach dem Evakuieren wird der Zylinder 30 wieder
in den Betriebszustand zurück gestellt. Der Hohlraum 36 ist jetzt bereit zur Pufferung
von Inertgasen.
1. Inertgas-Falle für geschlossene Sorptionssysteme (1) die ein Arbeitsmittel (12, 34)
enthalten, das von einem festen Sorptionsmittel (31) dampfförmig periodisch sorbiert
wird, sowie einen Verflüssiger (6), zur Verflüssigung von Arbeitsmitteldampf,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des Verflüssigers (6) ein Hohlraum (13, 24, 36) zur Pufferung für Inertgas
angeschlossen ist und der Hohlraum (13, 24, 36) im unteren Bereich ein Eingangsventil
(19) enthält und dass
das Eingangsventil (19) hohlraumseitig immer mit flüssigem Arbeitsmittel für rückströmendes
Inertgas blockiert ist.
2. Inertgas-Falle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) im oberen Bereich über ein Austrittsventil (18, 28) verfügt,
über welches das im Hohlraum (13, 24, 36) separierte Inertgas bei Bedarf entfernt
werden kann.
3. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Eingangsventil (19) einen Schwimmkörper (14, 27, 41) und eine Ventildichtung enthält
und dass
der Schwimmkörper (14, 27, 41) auf flüssigem Arbeitsmittel schwimmt und im schwimmenden
Zustand das Eingangsventil (19) offen ist.
4. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Austrittsventil (18, 28) als Überdruckventil ausgeführt ist, das bei Überdruck
innerhalb des Hohlraums (13, 24, 36) gegenüber dem äußeren Luftdruck öffnet und im
Hohlraum (13, 24, 36) angesammelte Inertgase zusammen mit dem ausströmenden Arbeitsmitteldampf
durch das Überdruckventil ausblasen lässt.
5. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Austrittsventil (18, 28) als Evakuierungsventil ausgeführt ist, über welches das
Sorptionssystem (1) während der Erstinbetriebnahme evakuiert werden kann.
6. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Inertgas-Falle über eine Heizung (20) verfügt, über welche das im Bereich des
Eingangsventils (19) verbleibende, flüssige Arbeitsmittel so weit erhitzt werden kann,
bis innerhalb des Hohlraumes (13, 24, 36) gegenüber dem äußeren Luftdruck ein Überdruck
entsteht.
7. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) am unteren Bereich und am oberen Bereich jeweils einen Temperaturfühler
(22, 23) aufweist und die Temperaturdifferenz der Temperaturfühler zur Ansteuerung
der Heizung (20) dient.
8. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
an das Austrittsventil (18, 28) eine Vakuumpumpe anschließbar ist, mit deren Hilfe
die Inertgase aus dem Hohlraum (13, 24, 36) bei Bedarf abgepumpt werden können.
9. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumpumpe mechanisch betätigbar ist und der Antrieb durch die Betätigung eines
am Gesamtsystem ohnehin notwendigen Bauteils, insbesondere einer Tür oder Klappe,
erfolgt.
10. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) einen Reaktionsstoff (42) zur Bindung eines oder mehrerer
Inertgase enthält.
11. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen Sorptionssystem (1)
bei welchem ein mit Arbeitsmittel (12, 34) beladenes Sorptionsmittel (31) erhitzt
wird und der dabei abströmende Arbeitsmitteldampf Inertgase aus dem Bereich des Sorptionsmittels
(31) mitreißt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsmitteldampf ein Eingangsventil (19), das einen Schwimmkörper (14, 27, 41)
enthält, öffnet und zusammen mit dem mittransportierten Inertgas in einen dahinterliegenden
Hohlraum (13, 24, 36) einströmt und das Arbeitsmittel dort mindestens teilverflüssigt
und dass
bei abfallendem Arbeitsmitteldampfdruck im Sorptionsmittel (31) flüssiges Arbeitsmittel
solange aus dem Hohlraum (13, 24, 36) durch den auf flüssigem Arbeitsmittel (21) schwimmenden
Schwimmerkörper (14) zurückfließt, bis das flüssige Arbeitsmittel (21) größtenteils
aus dem Hohlraum (13, 24, 36) zurück in das Sorptionssystem (1) geflossen ist und
dass
das Eingangsventil (19) schließt, bevor das im Hohlraum (13, 24, 36) angesammelte
Inertgas in das Sorptionssystem (1) rückströmen kann.
12. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen Sorptionssystem (1)
nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Entfernen von Inertgas aus dem Hohlraum (13, 24, 36) flüssiges Arbeitsmittel (21)
im Bereich des Eingangsventils (19) erhitzt wird, bis der Gesamtdruck innerhalb des
Hohlraumes (13, 24, 36) groß genug ist, ein Überdruckventil (18, 28) zu öffnen und
dass
der in die Umgebung abströmende Arbeitsmitteldampf das Inertgas mitreißt.
13. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen Sorptionssystem (1)
nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beheizung des flüssigen Arbeitsmittels (21) innerhalb des Hohlraumes (13, 24,
36) dann erfolgt, wenn eine merkliche Temperaturdifferenz zwischen dem unteren und
dem oberen Bereichs des Hohlraumes (13, 24, 36) auftritt.
14. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen Sorptionssystem nach
einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturdifferenz zwischen 20 und 90 K und vorzugsweise zwischen 30 und 50 K
liegt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Inertgas-Falle für geschlossene und periodisch arbeitende Sorptionssysteme (1) die ein Arbeitsmittel (12, 34) enthalten, das von einem festen
Sorptionsmittel (31) dampfförmig periodisch sorbiert wird, sowie einen Verflüssiger
(6), zur Verflüssigung von Arbeitsmitteldampf,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des Verflüssigers (6) ein Hohlraum (13, 24, 36) zur Pufferung für Inertgas
angeschlossen ist und der Hohlraum (13, 24, 36) im unteren Bereich ein Eingangsventil
(19) enthält und dass
das Eingangsventil (19) hohlraumseitig immer mit flüssigem Arbeitsmittel für rückströmendes
Inertgas blockiert ist.
2. Inertgas-Falle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) im oberen Bereich über ein Austrittsventil (18, 28) verfügt,
über welches das im Hohlraum (13, 24, 36) separierte Inertgas bei Bedarf entfernt
werden kann.
3. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Eingangsventil (19) einen Schwimmkörper (14, 27, 41) und eine Ventildichtung enthält
und dass
der Schwimmkörper (14, 27, 41) auf flüssigem Arbeitsmittel schwimmt und im schwimmenden
Zustand das Eingangsventil (19) offen ist.
4. Inertgas-Falle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Austrittsventil (18, 28) als Überdruckventil ausgeführt ist, das bei Überdruck
innerhalb des Hohlraums (13, 24, 36) gegenüber dem äußeren Luftdruck öffnet und im
Hohlraum (13, 24, 36) angesammelte Inertgase zusammen mit dem ausströmenden Arbeitsmitteldampf
durch das Überdruckventil ausblasen lässt.
5. Inertgas-Falle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Austrittsventil (18, 28) als Evakuierungsventil ausgeführt ist, über welches das
Sorptionssystem (1) während der Erstinbetriebnahme evakuiert werden kann.
6. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Inertgas-Falle über eine Heizung (20) verfügt, über welche das im Bereich des
Eingangsventils (19) verbleibende, flüssige Arbeitsmittel so weit erhitzt werden kann,
bis innerhalb des Hohlraumes (13, 24, 36) gegenüber dem äußeren Luftdruck ein Überdruck
entsteht.
7. Inertgas-Falle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) am unteren Bereich und am oberen Bereich jeweils einen Temperaturfühler
(22, 23), aufweist und die Temperaturdifferenz der Temperaturfühler zur Ansteuerung
der Heizung (20) dient.
8. Inertgas-Falle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
an das Austrittsventil (18, 28) eine Vakuumpumpe anschließbar ist, mit deren Hilfe
die Inertgase aus dem Hohlraum (13, 24, 36) bei Bedarf abgepumpt werden können.
9. Inertgas-Falle nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumpumpe mechanisch betätigbar ist und der Antrieb durch die Betätigung eines
am Gesamtsystem ohnehin notwendigen Bauteils, insbesondere einer Tür oder Klappe,
erfolgt.
10. Inertgas-Falle nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (13, 24, 36) einen Reaktionsstoff (42) zur Bindung eines oder mehrerer
Inertgase enthält.
11. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen, periodisch arbeitenden Sorptionssystem (1) bei welchem ein mit Arbeitsmittel (12, 34) beladenes Sorptionsmittel
(31) erhitzt wird und der dabei abströmende Arbeitsmitteldampf Inertgase aus dem Bereich
des Sorptionsmittels (31) mitreißt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsmitteldampf ein Eingangsventil (19), das einen Schwimmkörper (14, 27, 41)
enthält, öffnet und zusammen mit dem mittransportierten Inertgas in einen dahinterliegenden
Hohlraum (13, 24, 36) einströmt und das Arbeitsmittel dort mindestens teilverflüssigt
und dass
bei abfallendem Arbeitsmitteldampfdruck im Sorptionsmittel (31) flüssiges Arbeitsmittel
solange aus dem Hohlraum (13, 24, 36) durch den auf flüssigem Arbeitsmittel (21) schwimmenden
Schwimmerkörper (14) zurückfließt, bis das flüssige Arbeitsmittel (21) größtenteils
aus dem Hohlraum (13, 24, 36) zurück in das Sorptionssystem (1) geflossen ist und
dass das Eingangsventil (19) schließt, bevor das im Hohlraum (13, 24, 36) angesammelte
Inertgas in das Sorptionssystem (1) rückströmen kann.
12. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen, periodisch arbeitenden Sorptionssystem (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Entfernen von Inertgas aus dem Hohlraum (13, 24, 36) flüssiges Arbeitsmittel (21)
im Bereich des Eingangsventils (19) erhitzt wird, bis der Gesamtdruck innerhalb des
Hohlraumes (13, 24, 36) groß genug ist, ein Überdruckventil (18, 28) zu öffnen und
dass
der in die Umgebung abströmende Arbeitsmitteldampf das Inertgas mitreißt.
13. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen, periodisch arbeitenden Sorptionssystem (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beheizung des flüssigen Arbeitsmittels (21) innerhalb des Hohlraumes (13, 24,
36) dann erfolgt, wenn eine merkliche Temperaturdifferenz zwischen dem unteren und
dem oberen Bereichs des Hohlraumes (13, 24, 36) auftritt.
14. Verfahren zur Separation von Inertgas aus einem geschlossenen, periodisch arbeitenden Sorptionssystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturdifferenz zwischen 20 und 90 K und vorzugsweise zwischen 30 und 50 K
liegt.


IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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