[0001] Die Erfindung betrifft einen Einbau für einen Kühlturm sowie einen Kühlturm, in dem
mehrere Einbauten hängend angeordnet sind.
[0002] Die Kühlung von tropfenförmigen ("rieselnden") Medien im Gegenstrom in einem Kühlturm
(Rieselkühlung) ist grundsätzlich bekannt. Hierzu werden Einbauten verwendet, die
als Pakete bzw. Stapel aus gewellten Kunststofflagen ausgebildet sind. Benachbarte
Kunststofflagen sind mit ihren Wellungen winklig zueinander angeordnet zu einem Stapel
zusammengesetzt, wobei die so hergestellten Einbauten derart in den Kühlturm eingebaut
werden, dass das von oben in den Kühlturm eingebrachte zu kühlende Medium (beispielsweise
Wasser) in die Kanäle zwischen benachbarte Kunststofflagen der Stapel gelangt und
von unten durch diese Kanäle Luft nach oben strömt, Mit anderen Worten sind die Einbauten
also im Kühlturm derart ausgerichtet, dass ihre einzelnen Kunststofflagen vertikal
verlaufen.
[0004] Die zuvor beschriebenen Einbauten werden innerhalb der Kühltürme übereinanderliegend
untergebracht, wobei die gesamte Anordnung auf einer Stützkonstruktion des Kühlturms
ruht, wie es beispielhaft in
DE-A-10 2005 010 462 beschrieben ist. Durch die Stützkonstruktion verteuert sich die Montage und erhöht
sich der konstruktive Aufwand, was nachteilig ist. Aus
EP-A-1 703 041 ist es bekannt, übereinander gestapelte Gittermattenstapel hängend in einen Rieselkühler
anzuordnen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Einbau für einen Kühiturm zu schaffen, dessen
Unterbringung im Kühlturm vereinfacht ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Einbau für einen Kühlturm vorgeschlagen,
der versehen ist mit
- einer Vielzahl von gewellten Kunststoff-Gittermatten, die zur Bildung eines Pakets
aneinander liegen, wobei jede Gittermatte mindestens ein erstes und ein zweites Durchgangsloch
aufweist und wobei die ersten Durchgangslöcher sowie die zweiten Durchgangslöcher
sämtlicher Gittermatten des Pakets jeweils zumindest bereichsweise miteinander fluchten,
- zwei strangförmigen Durchdringungselementen, die sich durch die ersten bzw. zweiten
Durchgangslöcher der Gittermatten hindurch erstrecken, wobei die beiden einander abgewandten
Enden der Durchdringungselemente beidseitig des Pakets überstehen, und
- Aufhängungselementen, die mit den überstehenden Enden der Durchdringungselemente zur
herabhängenden Anordnung des Pakets in einem Kühlturm in Eingriff bringbar sind.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die an sich bekannten Kunststoff-Gittermatten-Pakete
nicht mehr auf einer Stützkonstruktion innerhalb eines Kühlturms übereinander aufliegend
sondern von oben herabhängend im Kühlturm anzuordnen. Hierzu sind die Pakete von Durchdringungselementen
(Stangen o.dgl.) durchzogen, deren Enden beidseitig der Pakete aus diesen herausragen
und damit geeignet sind, über Aufhängungselemente im Turm aufgehängt zu werden. In
dieser Position befindet sich dann jedes Paket in seiner Einbau- und Funktionslage,
in der es von sich kreuzenden Kanälen in vertikaler Richtung durchzogen wird. Diese
Kanäle entstehen durch die gewellten Kunststoff-Gittermatten, wobei ein Medienaustausch
von Kanal zu Kanal auf Grund der Gitterstruktur der Kunststoffmatten möglich ist.
[0008] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene hängende Anordnung eines Kunststoff-Gittermatten-Pakets
entfällt die Stützkonstruktion im Kühlturm, wie sie gegenwärtig bei den bekannten
Konzepten erforderlich ist.
[0009] Als strangförmige Durchdringungselemente bieten sich in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung grundsätzlich sämtliche Profil- o.dgl. Stangenelemente an. Diese können
im Querschnitt kreisrund oder aber auch mehreckig sein.
[0010] Die Durchgangslöcher in den Gittermatten weisen eine Form auf, die es erlaubt, dass
sie die Durchdringungselemente aufnehmen. Auf Grund von Toleranzen o,dgl, Fertigungsungenauigkeiten
sollten die Durchgangslöcher eine Form und Größe aufweisen, die es erlaubt, dass die
Durchgangslöcher der Gittermatten eines Pakets zumindest bereichsweise in einem Ausmaß
miteinander fluchten, dass ein "Durchgangskanal" entsteht, der geeignet ist, das Durchdringungselement
aufzunehmen. Hier ist es zweckmäßig, wenn sich die ersten und zweiten Durchgangslöcher
in Richtung der herstellungstechnisch größten zu erwartenden Fertigungsabweichungen
erstrecken, und zwar in einem größeren Ausmaß als die Querschnittsform der Durchdringungselemente,
Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Durchgangslöcher bzw. zumindest die ersten
oder die zweiten Durchgangslöcher als Langlöcher ausgebildet sind.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die ersten Durchgangslöcher
jeweils eine Form aufweisen, die im wesentlichen gleich der Querschnittskontur der
Durchdringungselemente sind, und dass die zweiten Durchgangslöcher eine Form aufweisen,
die in Richtung einer beide Durchgangslöcher einer Gittermatte verbindenden gedachten
Linie eine größere Erstreckung aufweist als die Querschnittskontur des Durchdringungselements
in Richtung der gedachten Linie
[0012] Als Aufhängungselemente bieten sich Seile, Drähte oder Ketten an, die insbesondere
als Schlaufen ausgebildet sind, so dass in die Aufhängungselemente die Enden der Durchdringungselemente
einhängbar sind. Die Aufhängung der Aufhängungselemente am Kühlturm erfolgt zweckmäßigerweise
durch eine entsprechende einzelne Quertraverse o,dgl, Verstrebungen aufweisende Konstruktion
bzw. durch Haken.
[0013] Damit die einzelnen Pakete nicht unbeabsichtigt auseinanderfallen können, ist bei
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass die
Pakete von Zugankerelementen durchdrungen sind und/oder dass jeweils benachbarte Gittermatten
der Pakete kraftschlüssig (beispielsweise durch Zapfen-Loch-Verbindungen) miteinander
gekoppelt sind.
[0014] Mit dem erfindungsgemäßen Konzept ist es möglich, die Pakete innerhalb verschiedener
untereinanderliegender Ebenen im Kühlturm jeweils von oben herabhängend anzuordnen.
Hierbei können sich sämtliche Aufhängungselemente ausgehend von einer gemeinsamen
"Aufhängungsebene" im oberen Bereich des Kühlturms bis in Höhe der einzelnen Paket-Ebenen
erstrecken. Alternativ ist es möglich, dass die in unterschiedlichen Ebenen übereinander
angeordneten Pakete durch Aufhängungselemente aneinanderhängen, wobei nur die Pakete
in der obersten Ebene ihrerseits über Aufhängungselemente von der "Aufhängungsebene"
herabhängend angeordnet sind.
[0015] Schließlich ist aber auch eine Anordnung der hängenden Einbauten möglich, bei der
zumindest einige der Einbauten genutzt werden, um auf ihnen aufliegende Einbauten
zu platzieren. Damit entstehen Stapel von mindestens zwei übereinander angeordneten
und aufeinanderliegenden Paketen, wobei das unterste Paket an seinen Aufhängungselementen
hängt und damit die anderen Pakete trägt.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die strangförmigen
Durchdringungselemente an ihren Enden Vorsprünge o.dgl. aufweisen, die ein Abrutschen
der schlaufenförmigen Aufhängungselemente verhindern. Hierbei kann es sich beispielsweise
um auf die Enden der Durchdringungselemente aufgesetzte oder auf andere Art und Weise
angebrachte Scheiben, Stifte, Bolzen o.dgl. handeln. Auch auf die Enden aufgesetzte
Hülsen mit Außenflanschen sind denkbar.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele sowie unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Gittermattenpakets mit zwei dieses durchdringenden
strangförmigen Durchdringungselementen,
- Fig. 2
- ein erstes Beispiel für eine hängende Anordnung mehrerer in unterschiedlicher Ebene
positionierter Gittermattenpakete,
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel für eine hängende Anordnung mehrerer in unterschiedlicher
Ebene positionierter Gittermattenpakete und
- Fig. 4
- ein Beispiel für die Ausbildung der Enden der Durchdringungselemente zur Verhinderung
eines ungewollten Abrutschens der Aufhängungselemente.
[0018] Fig. 1 zeigt perspektivisch einen Einbau 10 für einen Kühlturm, wobei der Einbau
10 ein Paket 12 aus mehreren im Gebrauchszustand vertikal angeordneten gewellten Gittermatten
16 aufweist. Benachbarte Gittermatten 16 weisen sich kreuzende Wellungen auf. Hierdurch
entstehen in dem Paket 12 sich kreuzende Kanäle, wie es an sich bei Gittereinbauten
für Kühltürme bekannt ist.
[0019] Das Paket 12 ist durch zwei Zugankerelemente 18 gegen ein unbeabsichtigtes Auseinanderfallen
gesichert. Zusätzlich können benachbarte Gittermatten 16 durch Zapfen-Loch-Verbindungen
kraftschlüssig aneinander gekoppelt sein.
[0020] Die Besonderheit des Pakets 12 gemäß Fig. 1 besteht in zwei strangförmigen Durchdringungselementen
20, die in diesem Ausführungsbeispiel als Rohre (vorzugsweiseaus VA-Stahl) ausgebildet
sind. Alternativ können auch Vollmaterial-Durchdringungselemente sowie Durchdringungselemente
mit anderen als kreisförmigen runden Querschnittsflächen verwendet werden.
[0021] Die beiden strangförmigen Durchdringungselemente 20 ragen mit ihren Enden 22 beidseitig
aus dem Paket 12 heraus. Sie erstrecken sich ferner durch erste bzw. zweite Durchgangslöcher
23,24, die beide bzw. von denen mindestens eines als Langloch ausgebildet sein sollten
bzw. sollte. Entscheidend ist, dass die Durchgangslöcher eine Größe und Form aufweisen,
so dass im montierten Zustand des Pakets 12 sich durch diesen hindurch Durchgangskanäle
zur Aufnahme der Durchdringungselemente 20 bilden.
[0022] An den Enden 22 der Durchdringungselemente 20 befinden sich abstehende, umlaufende
Sicherungsvorsprünge in Form von Flanschen 25, die in diesem Ausführungsbeispiel als
Scheibenkörper ausgebildet sind und gegen ein Ablösen an den Durchdringungselementen
20 gesichert sind.
[0023] Die strangförmigen Durchdringungselemente 20 eignen sich nun dazu, mehrere Pakete
12 innerhalb eines Kühlturms so, wie beispielhaft in den Fign. 2 und 3 gezeigt, hängend
unterzubringen. Gemäß Fig. 2 sind drei Pakete 26,28,30 in drei verschiedenen Ebenen
von oben herabhängend innerhalb eines (nicht dargestellten) Kühlturmmantels angeordnet.
In diesem Kühlturmmantel sind im Regelfall mehrere Pakete pro Ebene nebeneinander
angeordnet, was in den Fign. 2 und 3 nicht gezeigt ist. Gemäß Fig. 2 hängen die Pakete
26 bis 30 in den verschiedenen Ebenen an Aufhängungselementen 32,34 bzw. 36, die sich
von einer gemeinsamen Aufhängungsebene 38 herab erstrecken. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 hängt lediglich das oberste Paket 26 über seine Aufhängungselemente 32
von der Aufhängungsebene 38 herab, während das nächst untere Paket 28 mit seinen Aufhängungselementen
34 an den Durchdringungselementen 20 des obersten Pakets 26 aufgehängt ist. In entsprechender
Weise ist das unterste Paket 30 über seine Aufhängungselemente 36 an den Durchdringungselementen
20 des mittleren Pakets 28 aufgehängt.
[0024] In Fig. 2 ist noch eine weitere alternative Ausgestaltung der hängenden Anordnung
der Einbauten in einem Kühlturm gezeigt. Auf dem obersten Paket 26 ruht ein (in diesem
Ausführungsbeispiel kleiner dimensioniertes) weiteres Paket 40 aus Gittermatten, Das
hängend angeordnete oberste Paket 26 trägt also das weitere Paket 40. Eine derartige
Anordnung von Paketen ist nicht nur für die oberste Ebene sondern auch für andere
Einbau-Ebenen im Kühlturm denkbar.
[0025] Fig. 4 zeigt beispielhaft, wie der Sicherungsvorsprung an den Enden 22 der Durchdringungselemente
20 ausgestaltet sein kann. Beispielhaft ist in Fig. 4 eine Hülse 42 aus insbesondere
VA-Stahl gezeigt, die einen Außenflansch 44 aufweist. Zur Sicherung der Anbringung
der Hülse 42 am Durchdringungselement 20 dient ein Sicherungsring 46.
[0026] Wie bereits oben erwähnt, bestehen die Durchdringungselemente vorzugsweise aus VA-Stahl.
Dies gilt auch für die Aufhängungselemente 32,34,36, bei denen es sich um Seile, Drähte
oder Ketten handeln kann. Auch die Sicherungsvorsprünge an den Enden 22 der Durchdringungselemente
20 bestehen vorzugsweise aus VA-Stahl.
[0027] Ganz grundsätzlich gilt, dass die Materialien, die für die hängende Anordnung der
Einbauten im Kühlturm verwendet werden, widerstandsfähig gegenüber den Medien (zu
kühlende Flüssigkeit und Kühlmedium) sein sollten, denen sie ausgesetzt sind.
1. Einbau für einen Kühlturm, mit
- einer Vielzahl von gewellten Kunststoff-Gittermatten (16), die zur Bildung eines
Pakets (12) aneinander liegen, wobei jede Gittermatte (16) mindestens ein erstes und
ein zweites Durchgangsloch (23,24) aufweist und wobei die ersten Durchgangslöcher
(23) sowie die zweiten Durchgangslöcher (24) sämtlicher Gittermatten (16) des Pakets
(12) jeweils zumindest bereichsweise miteinander fluchten,
- zwei strangförmigen Durchdringungselementen (20), die sich durch die ersten bzw.
zweiten Durchgangslöcher (23,24) der Gittermatten (16) hindurch erstrecken, wobei
die beiden einander abgewandten Enden (22) der Durchdringungselemente (20) beidseitig
des Pakets (12) überstehen, und
- Aufhängungselementen (32,34,36), die mit den überstehenden Enden (22) der Durchdringungselemente
(20)zur herabhängenden Anordnung des Pakets (12) in einem Kühlturm in Eingriff bringbar
sind.
2. Einbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchdringungselemente (20) eine im Wesentlichen kreisförmig begrenzte Querschnittsfläche
aufweisen.
3. Einbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Durchgangslöcher (23) jeweils eine Form aufweisen, die im wesentlichen
gleich der Querschnittskontur der Durchdringungselemente (20) sind, und dass die zweiten
Durchgangslöcher (24) eine Form aufweisen, die in Richtung einer beide Durchgangslöcher
(23,24) einer Gittermatte (16) verbindenden gedachten Linie eine größere Erstreckung
aufweist als die Querschnittskontur des Durchdringungselements (20) in Richtung der
gedachten Linie.
4. Einbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängungselemente (32,34,36) als Seile, Drähte oder Ketten ausgebildet sind.
5. Einbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seile, Drähte oder Ketten als Schlaufen ausgebildet sind, in die die Enden (22)
der Durchdringungselemente (20) einhängbar sind.
6. Einbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gittermatten (16) des Pakets (12) durch mindestens ein das Paket (12) durchdringendes
Zugankerelement (18) zusammengehalten sind und/oder dass jeweils benachbarte Gittermatten
(16) des Pakets (12) durch kraftschlüssige, d.h. form- oder stoffschlüssige Zapfen-Loch-Verbindungen
miteinander verbunden sind.
7. Kühlturm mit mehreren Einbauten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem
Kühlturmmantel, wobei mehrere Pakete (26,28,30) in mehreren Ebenen an ihren Aufhängungselementen
(32,34,36) übereinander hängend innerhalb des Kühlturmmantels angeordnet sind.
8. Kühlturm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ebene mehrere hängend angeordnete Pakete (26,28,30) aufweist.
9. Kühlturm nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Paket (26,28,30) in einer unterhalb der obersten Ebene angeordneten
Ebene mit seinen Aufhängungselementen (32,34,36) von den Enden (22) der Durchdringungselemente
(20) eines oberhalb des besagten Pakets (26,28,30) befindlichen anderen Pakets (26,28,30)
herabhängt.
10. Kühlturm nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf mindestens einem Paket (26,28,30) mindestens einer Ebene ein weiteres Paket (26,28,30)
aufliegt.