[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Spieleinrichtung
eines Unterhaltungsautomaten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 36 40 630 C2 ist eine Antriebseinheit für eine Kugelspieleinrichtung eines Unterhaltungsautomaten
bekannt. Die Kugelspieleinrichtung umfasst einen schüsselförmig vertieften Spielkessel,
der einen nach innen geneigten, aus einer Mehrzahl von Anzeigefeldern gebildeten Anzeigebereich
und eine, an dessen Innenumfang sich anschließende, rillenförmig umlaufende Kugelbahn
aufweist. Unterhalb der Kugelbahn wird parallel zur Bahnlauffläche ein, auf einem
Doppelarm angeordneter Dauermagnet bewegt. Der Doppelarm wird über einen Riementrieb
von einem Antriebsmotor angetrieben. Die Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf,
dass der außenumfangsseitig angeordnete Ziffernkranz feststehend ist und zum anderen,
dass die umlaufende Kugel stets in der Kugelbahn verbleibt. Durch die starre Anordnung
des Ziffernkranzes und der nicht entnehmbaren Kugel erlebt der Benutzer des Unterhaltungsautomaten
kein roulettspezifisches Spielvergnügen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spieleinrichtung zu schaffen, die vertikal betreibbar
ist und ein roulettspieltischartiges Spielempfinden vermittelt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrensanspruchs
1 gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung beinhalten die Unteransprüche.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Spieleinrichtung weist den Vorteil
auf, dass für den Spieler sichtbar, die Kugel selbsttätig in die Kugelbahn gelegt
wird und sich diese nachfolgend entgegengesetzt zum rotierenden Ziffernkranz bewegt.
Durch eine kontinuierliche Verlangsamung der Umlaufgeschwindigkeit der Kugel wird
ein spieltischartiges Spielempfinden erreicht. Insbesondere wird dies dadurch unterstrichen,
dass die Kugel beim Erreichen der Zielposition unmittelbar die Drehrichtung ändert
und sich synchron mit dem Zielanzeigefeld des Ziffernkranzes fortbewegt.
[0007] Der freie Lauf der Kugel wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass mittels einer
hilfskraftbetätigbaren verschwenkbar angeordneten Kugelfangvorrichtung die Kugel aus
der Kugelbahn entnommen werden kann. Mit dieser Vorrichtung wird die Kugel gleichfalls
wieder in die Kugelbahn eingesetzt.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigt:
- Figur 1:
- ein Gehäuse mit einem vertikal angeordneten Roulettekessel, perspektivisch dargestellt,
- Figur 2:
- einen Roulettekessel, perspektivisch dargestellt und
- Figur 3:
- eine Antriebseinheit für einen Ziffernkranz des Roulettekessels, eine Entnahmevorrichtung
für eine Roulettekugel, perspektivisch dargestellt.
[0009] Ein in der Figur 1 dargestellter Unterhaltungsautomat 1 umfasst ein auf einer Bodenplatte
2 sich vertikal erstreckendes Grundgehäuse 3, an dem auf einer Frontseite 4 eine Spieleinrichtung
5 umschließendes Gehäuseteil 6 angeordnet ist. Die Spieleinrichtung 5 ist ein vertikal
angeordneter Roulettekessel. Der Roulettekessel umfasst einen auf einer Achse angeordneten
rotierbaren Ziffernkranz 7. Der Ziffernkranz 7 ist umlaufend von einer Kugelbahn 8
umgeben. Die Kugelbahn 8 weist einen U-förmigen Querschnitt auf. Das jeweilige freie
Schenkelende des U-förmigen Profils der Kugelbahn weist in Richtung der Frontseite
4. Ein nicht näher dargestellter, von einem Stellantrieb angetriebener Tragarm ist
drehbar auf einer horizontal angeordnete Achse befestigt. Der Tragarm ist unter Vermittlung
eines Abstandes hinter der Kugelbahn 8 angeordnet. Auf dem Tragarm ist ein Permanentmagnet
befestigt, der der Kugelbahn 8 zugeordnet ist. In einem Bereich 9 der Kugelbahn 8
ist eine Kugelfördereinrichtung 10 vorgesehen.
[0010] In dem sich vertikal erstreckenden Grundgehäuse 3 ist eine nicht näher dargestellte,
einen Mikrocomputer umfassende Steuereinheit angeordnet. Die Steuereinheit korrespondiert
mit einer Roulettesteuerung, von der jeweils ein Antriebsmotor für den Ziffernkranz
7, den Tragarm und den Stellantrieb für die Kugelfördereinrichtung 10 aktiviert werden.
[0011] In der Figur 2 ist die als Roulettekessel ausgebildete Spieleinrichtung 5 perspektivisch
dargestellt. Auf einer nicht näher dargestellten horizontal verlaufend angeordneten
Achse ist drehbar der Ziffernkranz 7 und ein Drehkreuz 11 angeordnet. Der Ziffernkranz
7 wird von der Kugelbahn 8 umgeben. Der Ziffernkranz 7 besteht aus 37 Ziffernfeldern,
wovon 18 Ziffernfelder 12 rotgrundig und 18 Ziffernfelder 12 weißgrundig ausgebildet
sind. Ein Ziffernfeld ist grüngrundig. Die Ziffernfelder 12 sind durchscheinend beleuchtbar.
Der Ziffernkranz 7 wird von der umlaufenden Kugelbahn 8 umgeben. Die Kugelbahn 8 weist
eine U-förmige Querschnittsfläche auf. An einem Bereich 9 des Roulettekessels weist
die Roulettekesselwandung 13 einen Durchbruch 14 auf. In dem Durchbruch 14 ist eine
verschwenkbare Kugelhalterung 15 einer nicht näher dargestellten Kugelfördereinrichtung
10 angeordnet. Im Bereich des Durchbruchs 14 sind kugelbahnseitig nicht näher dargestellte
Sensoren angeordnet, die mit der Roulettesteuereinheit in Wirkverbindung stehen.
[0012] In der Figur 3 ist die Rückseite der als Roulettekessel ausgebildeten Spieleinrichtung
5 perspektivisch dargestellt. Der Roulettekessel ist an einem Halterahmen 16 befestigt.
An dem Halterahmen 16 ist die horizontal verlaufende Achse befestigt. Auf der Achse
ist zum einen der Ziffernkranz 7 und zum auch der Tragarm 17 drehbar angeordnet. Der
Antrieb des Ziffernkranzes 7, sowie des Tragarms 17, erfolgt jeweils über einen Elektromotor
18, 19 unter Zwischenschaltung jeweils eines Zahnrad- 20, 21 und Riemengetriebes 22,
23. Der Antriebsmotor 18 ist ein Gleichstrommotor mit einem Drehgeber mit 12 Impulsen
pro Umdrehung. Eine Nullposition des Tragarmes 17 wird über eine gesonderte Lichtschranke
erfasst, die in der Kugelbahn 8 angeordnet ist.
[0013] Der Antrieb des Ziffernkranzes 7 erfolgt mit dem Gleichstrommotor 19, dem ein Drehgeber
mit 12 Impulsen pro Umdrehung zugeordnet ist. Eine Erfassung der Nullposition des
Ziffernkranzes 7 wird über gesonderte Lichtschranken erfasst, die an einem Motorträger
befestigt sind. Die Lichtschranke ist mit der Roulettesteuereinheit verbunden. Die
Kugelfördereinrichtung 10 umfasst eine am Halterahmen 16 befestigte Halterung 24.
Die Halterung 24 umfasst eine Welle 25, an der drehfest zwei parallel zueinander verlaufend
angeordnete Tragarme 26 angeordnet sind, an deren freiem Ende die Kugelhalterung 15
befestigt ist. An einem Ende der Welle 25 ist ein elektromagnetischer Stellantrieb
27 mit Getriebe angeordnet.
[0014] Bei einem spieleinsatzaufweisenden Münzstand in einem Guthabenspeicher des Unterhaltungsautomaten
1 wird seitens der Steuereinheit die Roulettesteuerung aktiviert, damit der Stellantrieb
27 aktiviert wird und die Kugel in die Kugelbahn 8 transportiert wird. Die Roulettesteuereinheit
aktiviert nachfolgend den Stellantrieb 18 für den Tragarm 17. Der Tragarm 17 wird
zur Kugelhalterung 15 verfahren, so dass die ferromagnetische Kugel nunmehr von dem
auf dem Tragarm 17 angeordneten Permanentmagnet in der Kugelbahn 8 gehalten wird.
Die Kugelfördereinrichtung 10 wird in ihre Ausgangsposition verfahren. Nachfolgend
werden von der Roulettesteuereinheit jeweils der Antriebsmotor 18, 19 des Tragarms
17 und des Ziffernkranzes 7 in gegensinniger Laufrichtung gestartet. Eine von der
Steuereinheit zufallsmäßig ermittelte Ziffer wird über eine serielle Schnittstelle
zur Roulettesteuerung übergeben. Die Roulettesteuerung reduziert nach Erhalt der Zielziffer
kontinuierlich die Umlaufgeschwindigkeit des Tragarms 17, bis eine vorgegebene minimale
Geschwindigkeit erreicht wurde. Die angestrebte Zielgeschwindigkeit wird über eine
vorgegebene Dauer eingehalten. Erreicht nunmehr die Kugel die angestrebte Zielziffer,
wird die Roulettesteuerung die Drehrichtung des Antriebs 18 wechseln. Dabei wird seitens
der Roulettesteuerung ermittelt, wie viele Ansteuerungsimpulse zum Antriebsmotor 18
übermittelt wurden, um eine Laufrichtungsänderung zu erzielen. Diese Zahl von Ansteuerungsimpulsen
wird dem Antriebsmotor 18 nachfolgend innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters zusätzlich
zu den erforderlichen Ansteuerungsimpulsen zugeführt, damit eine Synchronisation zwischen
der Zielziffer, des umlaufenden Ziffernkranzes 7 und des Tragarms 17 und somit der
Kugel besteht.
[0015] Nach erfolgter Synchronisation des Tragarms 17 und Ziffernkranzes 7 wird, nach einer
vorgegebenen Zeit, der Ziffernkranz 7 und der Tragarm 17 gleichzeitig stillgesetzt.
[0016] Eine Geschwindigkeitsregelung des Ziffernkranzes 7, als auch des Tragarms 17, erfolgt
bis zur Bekanntgabe der nachfolgend zu erreichenden Zielziffer in Form einer Geschwindigkeitsregelung
über Zeitvorgaben. Die Zeit zwischen zwei oder mehr Impulsen für die Ansteuerung des
jeweiligen Antriebsmotor 18, 19 wird von der Roulettesteuereinheit gemessen und mit
einem Sollwert verglichen. Die Roulettesteuerung umfasst einen Regelalgorithmus zur
Einstellung der Motorspannungen. Als Regelalgorithmus wird bevorzug der eines PI-Reglers
und/oder PT1-Reglers verwandt. Zur Abbremsung der Umlaufgeschwindigkeit des Tragarms
17 werden die Zeitvorgaben für die Ansteuerungsimpulse des Antriebsmotors 18, 19 über
eine lineare Funktion über die Zeit verändert. Zur Erzielung eines Synchronlaufs zwischen
dem Tragarm 17 bzw. der Kugel und dem Ziffernkranz 7 werden die Ausgangsimpulse der
Roulettesteuerung miteinander verglichen und bei Abweichungen entsprechend gegengeregelt.
Zur Gegenregelung umfasst die Roulettesteuerung einen Regelalgorithmus, z. B. PI-Regler,
zur Einstellung der Motorspannung.
[0017] Die Erkennung der jeweiligen Position des Tragarms 17 und/oder des Ziffernkranzes
7 erfolgt über den Tragarm 17 bzw. den Ziffernkranz 7 jeweils zugeordnete Sensoren,
z. B. Lichtschranken, die mit der Roulettesteuerung verbunden sind. Die aktuelle Position
des Tragarms 17 bzw. des Ziffernkranzes 7 wird durch Zählen der Impulse der jeweiligen
Drehgeber auf den Achsen der Antriebsmotoren 18, 19 ermittelt. Die Roulettesteuereinheit
verarbeitet die Impulse der Drehgeber auf die anzeigbaren 37 Felder. Ein Erreichen
der zufallsbestimmten Zielziffer für ein jedes Spiel wird durch die Gleichheit der
Felder von Ziffernkranz 7 und Tragarm 17 erkannt. Für unterschiedliche Positionen
wird ein entsprechender Versatz verwendet. Das Einlaufen in die Zielposition ist nur
von der Stellung des Tragarms 17 und des Ziffernkranzes 7 zueinander abhängig, nicht
aber von der jeweiligen absoluten Position.
1. Verfahren zum Betreiben einer Spieleinrichtung eines Unterhaltungsautomaten mit einer
mikrocomputerumfassenden Steuereinheit für die Ablaufsteuerung, wobei die Spieleinrichtung
eine Kugelführungsbahn umfasst, in der eine Kugel umlaufbar angeordnet ist und das
der Kugelführungsbahn ein Ziffernkranz zugeordnet ist und das mit einem von einer
der Steuerung aktivierbaren Stellantrieb ein Schwenkarm angetrieben wird, der eine
Kugelmitnahmeeinrichtung aufweist, die der Kugelführungsbahn zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Antriebseinheit (19, 21, 23) (18, 20, 22) eines Ziffernkranzes (7) und der Kugel
von der Steuereinheit derart aktiviert werden, dass der Ziffernkranz (7) und die Kugel
gegensinnig rotieren, dass von einer Roulettesteuereinheit eine Zielziffer für die
Kugel ermittelt wird, und dass die Umlaufgeschwindigkeit der Kugel kontinuierlich
verringert wird, und dass die Umlaufgeschwindigkeit des Ziffernkranzes (7) konstant
ist, und dass beim Erreichen einer vorgegeben Umlaufgeschwindigkeit der Kugel und
des Erreichens der Zielziffer am Ziffernkranz (7) von der Roulettesteuereinheit die
Drehrichtung und - geschwindigkeit von Ziffernkranz (7) und Kugel synchronisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem spieleinsatzaufweisenden Guthabenstand in einem Guthabenzähler des Unterhaltungsautomaten
(1) die Roulettesteuereinheit einen Stellantrieb (27) aktiviert, mit dem eine Kugelfördereinrichtung
(10) die Kugel in die Kugelbahn (8) befördert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach einem Verschwenken der Kugelfördereinrichtung (10) in Richtung der Kugelbahn
(8) diese blockiert wird und die Kugel mit der Kugelfördereinrichtung (10) aus der
Kugelbahn entnehmbar ist, in dem ein Tragarm für einen Vortrieb der Kugel, einen Durchbruch
(14) in der Wandung des Roulettekessels passiert hat.
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