[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrisch betriebene Haarformungs-/Pflegeeinrichtung,
insbesondere einen Haarglätter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 20 2005 015 599 U1 ist eine gattungsgemäße, elektrisch betriebene Haarformungs-/Pflegeeinrichtung mit
einem zugehörigen Werkzeug bekannt, umfassend zumindest eine an einen Hochspannungsgenerator
angeschlossene Elektrode zum Abgeben von lonen bei einem Betrieb des Hochspannungsgenerators.
Diese zumindest eine Hochspannungselektrode ist an oder in dem Werkzeug in der Gestalt
angeordnet, dass die von der Elektrode emittierten lonen unmittelbar und auf direktem
Wege dem mit dem Werkzeug zu behandelnden Haar zugeführt werden. Hierdurch soll insbesondere
das zu behandelnde Haar einem effektiveren lonenstrom ausgesetzt werden können.
[0003] Aus der
US 2009/0126757 A1 ist eine weitere Haarformungs-/Pflegeeinrichtung bekannt.
[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine gattungsgemäße
Haarformungs-/Pflegeeinrichtung eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere den Gebrauch der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung auch
für Ungeübte erleichtert.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine an sich bekannte, elektrisch
betriebene Haarformungs-/Pflegeeinrichtung, insbesondere einen Haarglätter, mit zumindest
einem Sensor auszustatten, wobei dieser Sensor in der Lage ist, eine Relativbewegung/-beschleunigung
zwischen der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung und den Haaren und/oder eine Bewegung/Beschleunigung
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung selbst zu erfassen und bei Unter-/Überschreiten
eines vordefinierten Grenzwertes, das heißt einer vordefinierten Geschwindigkeit bzw.
Beschleunigung, ein entsprechendes Signal zu erzeugen. Bewegt beispielsweise nämlich
ein Benutzer seine zu glättenden Haare zu langsam durch den Haarglätter, so kann es
aufgrund der geringen Geschwindigkeit zu einer Überhitzung und dadurch zu einer Schädigung
der Haare kommen. Mit der erfindungsgemäßen Haarformungs-/Pflegeeinrichtung wird dem
Benutzer, insbesondere einem Ungeübten, eine Hilfestellung zur richtigen Anwendung
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung gegeben, wodurch insbesondere Schädigungen des
Haares zuverlässig vermieden werden können. Besonders Anwendern bzw. Benutzern die
den Haarglätter zum ersten Mal oder nur sehr selten benutzen, ist dies eine große
Hilfestellung.
[0007] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist der wenigstens
eine Sensor als Beschleunigungssensor oder als Bewegungssensor ausgebildet und erfasst
eine Beschleunigung bzw. eine Bewegung insbesondere optisch. Bei einer Ausbildung
des zumindest einen Sensors als Bewegungssensor kann dieser eine Relativbewegung zwischen
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung und den zu behandelnden Haaren und/oder eine Bewegung/Beschleunigung
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung selbst erfassen und den Benutzer unmittelbar darauf
hinweisen, sofern er bspw. die Haarformungs-/Pflegeeinrichtung zu langsam oder zu
schnell bewegt. In ähnlicher Weise kann dies auch von einem so genannten Beschleunigungssensor
bewerkstelligt werden. Erfasst der Sensor die Bewegung/Beschleunigung der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
selbst, so können aus dieser Bewegung/Beschleunigung Rückschlüsse auf die Relativbewegung/-Beschleunigung
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung zu den Haaren gezogen werden.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, erzeugt
der wenigstens eine Sensor bei einem Überschreiten bzw. einem Unterschreiten des vordefinierten
Grenzwerts ein akustisches und/oder ein optisches Warnsignal. Insbesondere durch ein
akustisches Warnsignal kann somit der Benutzer der erfindungsgemäßen Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
unmittelbar darauf hingewiesen werden, dass er diese falsch handhabt, wobei das akustische/optische
Warnsignal von dem Sensor so lange aufrecht erhalten werden kann, so lange der vordefinierte
Grenzwert unter- bzw. überschritten wird. Die Erzeugung eines bspw. akustischen Warnsignals
kann elektronisch vergleichsweise einfach und gleichzeitig kostengünstig realisiert
werden. Bei der Erzeugung eines optischen Warnsignals stellt sich unter Umständen
die Schwierigkeit ein, dass der Benutzer der erfindungsgemäßen Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
während einem Frisiervorgang keinen unmittelbaren Blickkontakt mit der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
hat und dadurch das optische Warnsignal nicht oder nur unzureichend wahrnehmen kann.
[0009] Zweckmäßig übermittelt der wenigstens eine Sensor bei Unterschreiten des vordefinierten
Grenzwerts ein Steuersignal an eine Steuereinrichtung, woraufhin diese eine Heizleistung
eines Heizelements zumindest reduziert oder dieses bspw. komplett abschaltet und/oder
ein Peltierelement zur Kühlung des Heizelements aktiviert. Erkennt somit der zumindest
eine Sensor, dass die bspw. als Haarglätter ausgebildete Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
zu langsam bewegt wird und dadurch eine Schädigung der zu glättenden Haare zu befürchten
ist, so kann die Steuereinrichtung durch eine Reduzierung der an das Heizelement abgegebenen
Heizleistung und/oder durch eine Aktivierung einer aktiven Kühlung die Temperaturbelastung
für die zu glättenden Haare schnell reduzieren. Selbstverständlich kann zusätzlich
noch ein akustisches Warnsignal erzeugt werden. Im Umkehrschluss hierzu ist es auch
denkbar, dass der wenigstens eine Sensor bei Überschreiten des vordefinierten Grenzwerts
ein Steuersignal an die Steuereinrichtung übermittelt, woraufhin diese dann die Heizleistung
des Heizelements erhöht, um somit eine zufriedenstellende Glättwirkung sicherstellen
zu können.
[0010] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0011] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0012] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0013] Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haarformungs/Pflegeeinrichtung,
- Fig. 2
- ein Funktionsschema der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung.
[0014] Entsprechend der Fig. 1, weist eine erfindungsgemäße Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1, welche im dargestellten Beispiel als Haarglätter ausgebildet ist, zumindest einen
Sensor 2 auf, der eine Relativbewegung/-beschleunigung zwischen der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1 und Haaren 4 und/oder eine Bewegung/Beschleunigung der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1 selbst erfasst und bei Unter-/Überschreiten eines vordefinierten Grenzwerts ein
Signal erzeugt. Im zuletzt genannten Fall kann der Sensor 2 aus der erfassten Bewegung/Beschleunigung
der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung 1 selbst eine Relativbeschleunigung/Relativbewegung
zu den Haaren 4 ermitteln. Hierdurch ließe sich insbesondere ein Sichtfenster einsparen.
Der wenigstens eine Sensor 2 kann dabei bspw. als Beschleunigungs- oder als Bewegungssensor
ausgebildet sein und eine Beschleunigung bzw. eine Bewegung insbesondere optisch erfassen.
Vorzugsweise ist dabei der Sensor 2 ausschließlich dann aktiv, sofern die Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1 geschlossen ist. Bei einem Unter- bzw. Überschreiten des vordefinierten Grenzwerts
kann der wenigstens eine Sensor 2 ein akustisches und/oder ein optisches Warnsignal
C (vgl. Fig. 2) erzeugen und so auf die falsche Handhabung der erfindungsgemäßen Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1 hinweisen.
[0015] Stellt bspw. der zumindest eine Sensor 2 ein Unterschreiten des vordefinierten Grenzwerts
fest, kann er auch zusätzlich oder alternativ ein Steuersignal an eine Steuereinrichtung
3 übermitteln, woraufhin diese eine Heizleistung eines Heizelements 6 (Verfahrensschritt
A in Fig. 2) zumindest reduziert und/oder ein Peltierelement 7 zur Kühlung des Heizelements
6 aktiviert (Verfahrensschritt B in Fig. 2). In umgekehrter Weise kann der wenigstens
eine Sensor 2 bei Überschreiten des vordefinierten Grenzwerts ein Steuersignal an
die Steuereinrichtung 3 übermitteln, woraufhin diese dann eine Heizleistung des Heizelements
6 erhöht. Der zumindest eine Sensor 2 ist dabei vorzugsweise im Bereich des Heizelements
6 angeordnet, in jedem Fall sollte er jedoch in demjenigen Bereich vorgesehen sein,
in welchem die erfindungsgemäße Haarformungs-/Pflegeeinrichtung 1 mit den zu formenden,
insbesondere mit den zu glättenden Haaren 4, in Kontakt steht. Generell ist auch denkbar,
dass die Steuereinrichtung 3 nach Erhalt eines entsprechenden Signals vom Sensor 2
die Haarformungs-/Pflegeeinrichtung 1 insgesamt abschaltet, so dass diese erneut,
bspw. an einem Schalter 5, reaktiviert werden muss.
[0016] Betrachtet man die Fig. 2, so kann man die prinzipielle Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Haarformungs-/Pflegeeinrichtung 1 erkennen. Bei einem Unter-/Überschreiten des vordefinierten
Grenzwerts einer Relativbewegung/-beschleunigung zwischen der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
1 und den Haaren 4, wird vom Sensor 2 ein entsprechendes Signal erzeugt, wobei dieses
Signal ein Steuersignal für die Steuereinrichtung 3 und/oder ein insbesondere akustisches
Warnsignal C sein kann. Erhält die Steuereinrichtung 3 bspw. ein entsprechendes Steuersignal
vom Sensor 2, so kann diese die an das Heizelement 6 abgegebene Heizleistung in einem
Verfahrensschritt A zumindest reduzieren und/oder in einem Verfahrensschritt B zusätzlich
ein Peltierelement 7 zur Kühlung des Heizelements 6 aktivieren.
[0017] Generell können mit der erfindungsgemäßen Haarformungs-/Pflegeeinrichtung 1 die Handhabung
derselben deutlich vereinfacht und insbesondere auch ungeübte Benutzer auf eine richtige
Anwendung hingewiesen werden.
[0018] Bezugszeichnliste
- 1
- Haarformungseinrichtung
- 2
- Bewegungssensor
- 3
- Steuereinrichtung
- 4
- Haar
- 5
- Schalter
- 6
- Heizelement
- 7
- Peltierelement
1. Elektrisch betriebene Haarformungs-/Pflegeeinrichtung (1), insbesondere ein Haarglätter,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haarformungs-/Pflegeeinrichtung (1) zumindest einen Sensor (2) aufweist, der
eine Relativbewegung/-beschleunigung zwischen der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
(1) und den Haaren (4) und/oder eine Bewegung/Beschleunigung der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
(1) selbst erfasst und bei Unter-/Überschreiten eines vordefinierten Grenzwertes ein
Signal erzeugt.
2. Haarformungs-/Pflegeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (2) als Beschleunigungssensor oder als Bewegungssensor
ausgebildet ist und eine Beschleunigung oder eine Bewegung der Haare (4) in der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung
(1) oder der Haarformungs-/Pflegeeinrichtung (1) selbst, insbesondere optisch, erfasst.
3. Haarformungs-/Pflegeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (2) bei Unter-/Überschreiten des vordefinierten Grenzwertes
ein akustisches und/oder optisches Warnsignal (C) erzeugt.
4. Haarformungs-/Pflegeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (2) bei Unterschreiten des vordefinierten Grenzwertes
ein Steuersignal an eine Steuereinrichtung (3) übermittelt, wobei die Steuereinrichtung
(3) derart ausgebildet ist, dass sie nach Erhalt des Steuersignals eine Heizleistung
eines Heizelementes (6) zumindest reduziert und/oder ein Peltierelement (7) zur Kühlung
des Heizelementes (6) aktiviert.
5. Haarformungs-/Pflegeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (2) bei Überschreiten des vordefinierten Grenzwertes ein
Steuersignal an die Steuereinrichtung (3) übermittelt, wobei die Steuereinrichtung
(3) derart ausgebildet ist, dass sie nach Erhalt des Steuersignals eine Heizleistung
des Heizelementes (6) erhöht.
6. Haarformungs-/Pflegeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haarformungs-/Pflegeeinrichtung (1) als beheizbarer Lockenstab ausgebildet ist.