(19)
(11) EP 2 359 735 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.2011  Patentblatt  2011/34

(21) Anmeldenummer: 11004329.6

(22) Anmeldetag:  26.05.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 15/42(2006.01)
F24C 15/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: V-Zug AG
CH-6301 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Freuduger, Urs
    5643 Sins (CH)
  • Dreher, Patrick
    5630 Muri (CH)

(74) Vertreter: Sutter, Kurt 
E. Blum & Co. AG Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)

   


(54) Haushaltsgerät mit Tür und Griff


(57) Das Haushaltsgerät besitzt eine Tür (2, 3), welche über einen Griff (10) betätigt werden kann. Der Griff (10) kann zwischen einer ersten und einer zweiten Position hin- und her bewegt werden, so dass ein Griffelement (11) des Griffs sich in der ersten Position nahe an oder in der Tür (2, 3) befindet, während es in der zweiten Position beabstandet von der Tür (2, 3) ist. Auf diese Weise kann der Griff (10) bei Nichtgebrauch aus dem Weg geräumt werden. Vorteilhaft kann mit dem Griff (10) zudem ein Luftspalt (22) geöffnet und verschlossen werden. Weiter kann ein Antrieb (37) zum Betätigen des Griffs vorgesehen sein.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einem Gehäuse, einer gegenüber dem Gehäuse beweglichen Türe, einem vom Gehäuse und der Tür gebildeten Innenraum und einem an der Tür angeordneten Griff.

Hintergrund



[0002] Geräte dieser Art sind bekannt, z.B. als Gargeräte (wie z.B. Backöfen, Steamer, Mikrowellenöfen), Kühlschränke, Geschirrspüler oder Wärmeschubladen.

[0003] An der Tür ist jeweils ein Griff angebracht, der ein Griffelement aufweist, das vom Benutzer zum Öffnen der Tür ergriffen wird. Der Griff wird jedoch in der Praxis aus technischen und/oder optischen Gründen oft als störend erachtet.

[0004] Es sind deshalb auch Lösungen bekannt, bei denen der Griff von einer Vertiefung in der Tür gebildet wird, in welche der Benutzer zum Öffnen der Tür eingreift. Diese Lösung ist jedoch nachteilig, weil die Vertiefung in der Tür aufwendig herzustellen ist, Platz braucht und, insbesondere bei einer thermisch isolierenden Tür (wie z.B. bei einem Backofen oder einem Kühlschrank) die Isolation beeinträchtigt.

Darstellung der Erfindung



[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäss darin, ein Alternative zu einem Haushaltsgerät bereitzustellen, bei welchem der Griff ebenfalls möglichst nicht stört.

[0006] Diese Aufgabe wird vom Haushaltsgerät gemäss Anspruch 1 gelöst.

[0007] Demgemäss besitzt das Haushaltsgerät ein Gehäuse und eine gegenüber dem Gehäuse bewegliche Türe. Von der Tür und dem Gehäuse wird ein Innenraum gebildet, wie z.B. ein Garraum oder ein Waschraum. An der Tür ist ein Griff mit einem Griffelement angeordnet. Um die Tür zu betätigen, kann der Benutzer das Griffelement ergreifen. Weiter kann der Griff zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegt werden, wobei sich das Griffelement in der ersten Position näher an der Tür befindet als in der zweiten Position.

[0008] Auf diese Weise kann der Griff in die zweite Position gebracht werden, wenn der Benutzer das Griffelement ergreifen soll. Wird hingegen das Griffelement nicht benötigt, kann der Griff in die erste Position gebracht werden, wo er mechanisch und optisch weniger stört.

[0009] Vorzugsweise ist das Griffelement in der ersten Position mindestens teilweise in die Tür versenkt, z.B. indem es mindestens teilweise in eine in der Tür vorgesehene Vertiefung eingeführt wird. Demgegenüber ist das Griffelement in der zweiten Position beabstandet von der Tür angeordnet, so dass es gut ergriffen werden kann.

[0010] In einer weiteren bevorzugten Variante ist an oder bei der Tür ein Luftspalt angeordnet, durch welchen Luft treten kann, z.B. um den Innenraum des Geräts oder die Nische, in der sich das Gerät befindet, bedarfsweise zu lüften. Der Griff kann nun so ausgestaltet werden, dass er in seiner ersten Position den Luftspalt mindestens teilweise verschliesst, während er in der zweiten Position den Luftspalt weniger (als in der ersten Position) oder gar nicht verschliesst. Auf diese Weise kann der Griff zwei Funktionen erfüllen, einerseits als Verschlusselement und andererseits als Bedienelement.

[0011] In einer vorteilhaften Ausführung besitzt das Haushaltsgerät weiter einen Antrieb, um den Griff z.B. automatisch (d.h. ohne direkte Benutzereinwirkung) von der ersten in die zweite und/oder von der zweiten in die erste Position überzuführen. Auf diese Weise kann dem Benutzer z.B. angezeigt werden, wann er das Gerät öffnen kann oder soll.

[0012] Die vorliegende Idee kann grundsätzlich bei verschiedensten Haushaltsgeräten eingesetzt werden, so z.B. bei Geräten, deren Innenraum heizbar ist, z.B. bei Gargeräten (Backöfen, Steamer, etc.), Geschirrspülern oder bei Vorrichtungen zum Erwärmen von Geschirr. Weiter eignet sie sich z.B. auch für Kühlschränke oder Geschirrspüler.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Backofen,

Fig. 2 eine erste Ausführung eines beweglichen Griffs,

Fig. 3 eine zweite Ausführung eines beweglichen Griffs,

Fig. 4. eine dritte Ausführung eines beweglichen Griffs,

Fig. 5 eine vierte Ausführung eines beweglichen Griffs und

Fig. 6 eine fünfte Ausführung eines beweglichen Griffs mit Antrieb.


Wege zur Ausführung der Erfindung


Ausführungsbeispiele:



[0014] Fig. 1 zeigt einen Backofen mit einem Gehäuse 1, an welchem zwei Türen 2, 3 angeordnet sind.

[0015] Die obere Tür 2 ist um eine horizontale Achse schwenkbar am Gehäuse 1 befestigt und bildet mit dem Gehäuse 1 zusammen einen ersten Innenraum 4 in Form der Muffel des Backofens. Die Muffel ist in bekannter Weise mit einer Heizung (nicht gezeigt) ausgestattet, mit der Speisen erwärmt werden können.

[0016] Die untere Tür 3 wird von der Frontplatte einer im Gehäuse 1 gehaltenen Schublade 6 gebildet. Die zweite Tür 3 bildet mit dem Gehäuse 1 einen zweiten Innenraum 7, der die eingeschobene Schublade 6 aufnimmt. Vorteilhaft ist auch der zweite Innenraum 7 mit einer Heizung heizbar, z.B. zum Erwärmen von Geschirr.

[0017] Beide Türen 2, 3 werden in Fig. 1 sowohl in geschlossener als auch (gestrichelt) in mindestens teilweise geöffneter Stellung dargestellt.

[0018] An beiden Türen 2, 3 ist ein Griff 10 angeordnet. Dieser Griff besitzt, wie gepunktet in Fig. 1 dargestellt, zwei mögliche Positionen. Im Folgenden wird der Griff 10 der Tür 2 anhand verschiedener Ausführungsbeispiele genauer beschrieben. Dabei ist zu beachten, dass auch der Griff 10 der Tür 3 in gleicher Art aufgebaut sein kann und dass, wie oben erwähnt, Türen mit Griffe dieser Art auch bei anderen Haushaltsgeräten eingesetzt werden können.

[0019] Eine erste Ausführung des Griffs 10 ist in Fig. 2 dargestellt. In dieser Ausführung besitzt der Griff 10 ein Griffelement 11, das vom Benutzer ergriffen werden kann, sowie ein gebogenes Führungselement 12, wobei das Griffelement 11 am Führungselement 12 angeordnet ist. Das Führungselement ist in einer Führung bestehend z.B. aus Rollen 13a, 13b in der Tür 2 gehalten, und zwar so, dass es entlang eines gebogenen Pfads beweglich ist. Auf diese Weise kann der Griff 10 eine erste und eine zweite Position einnehmen, wobei die erste Position in Fig. 2 in durchgezogenen Linien und die zweite Position gestrichelt dargestellt sind.

[0020] In der ersten Position ist das Griffelement 11 mindestens teilweise in einer Vertiefung 14 in der Tür 2 versenkt. Indem der Griff 10 in die gestrichelt dargestellte zweite Position übergeführt wird, tritt das Griffelement 11 aus der Vertiefung 14 aus und kommt in einer von der Tür 2 beabstandeten Position zu liegen, wo sie vom Benutzer gut ergriffen werden kann.

[0021] In der ersten Ausführung nach Fig. 2 ist der Griff im Wesentlichen um eine Achse 17, welche parallel zur Aussenfläche 18 der Tür verläuft, schwenkbar. Bei horizontal verlaufendem Griffelement 11 verläuft diese Achse 17 vorzugsweise ebenfalls horizontal.

[0022] Auch in der zweiten Ausführung nach Fig. 3 ist der Griff 10 um eine parallel zur Aussenfläche 18 der Tür verlaufende Achse 17 schwenkbar. In dieser Ausführung ist der Griff 10 hierzu schwenkbar in einem Schwenklager 20 an der Tür 2 befestigt. Er besitzt wiederum ein Griffelement 11, welches in diesem Falle den ersten Schenkel eines L-Profils bildet. Der zweite Schenkel des L-Profils ist am Schwenklager 20 befestigt und bildet zudem eine Verschlussplatte 21.

[0023] In der in Fig. 3 mit durchgezogenen Linien gezeigten ersten Stellung des Griffs 10 kommt das Griffelement 11 in einer Vertiefung 14 der Tür 2 zu liegen und ist ungefähr senkrecht zur Aussenseite 18 der Tür 2 angeordnet. Die Verschlussplatte 21 verläuft ungefähr parallel zur Aussenseite 18 und kommt über einem Luftspalt 22 zu liegen, der dem oberen Rand 23 der Tür 2 entlang läuft. Somit verschliesst der Griff 10 den Luftspalt 22 in der ersten Position zumindest teilweise. Der Luftspalt 22 ist mit dem Innenraum 4 und/oder anderen Teilen des Geräts verbunden. Vorzugsweise weist das Haushaltsgerät ein Gebläse auf, mit welchem Luft durch den Luftspalt 22 geblasen werden kann.

[0024] In der in Fig. 3 mit gestrichelten Linien gezeigten zweiten Stellung des Griffs 10 kommt das Griffelement 11 ausserhalb der Tür 2 in einem Abstand von der Tür zu liegen, so dass es gut ergriffen werden kann. Es verläuft ungefähr parallel zur Aussenseite 18. Die Verschlussplatte 21 steht nun jedoch ungefähr senkrecht zur Aussenseite 18 und gibt den Luftspalt 22 frei, so dass mehr Luft durch den Luftspalt fliessen kann.

[0025] Wie der Ausführung nach Fig. 3 entnommen werden kann, verläuft die Schwenkachse 17 vorzugsweise parallel zum Luftspalt 22, so dass der Luftspalt beim Schwenken des Griffs 10 über seine ganze Länge freigegeben werden kann.

[0026] Die in Fig. 4 gezeigte Ausführung ist ähnlich zu jener gemäss Fig. 3, indem der Griff 10 in einem Schwenklager 20 um eine Schwenkachse 17 verschwenkbar ist. Das Griffelement 11 ist über einen gebogenen Bügel 24 mit dem Schwenklager 20 verbunden. In der ersten Position (in Fig. 4 durchgezogen gezeichnet) befindet sich das Griffelement wiederum in einer Vertiefung 14 der Tür 2, während es in der zweiten Position (in Fig. 4 gestrichelt dargestellt) beabstandet von der Tür 2 ist.

[0027] In der in Fig. 5 gezeigten Ausführung weist der Griff 10 einen ersten und einen zweiten Schenkel 30 bzw. 31 auf. Ein erstes Ende 30a des ersten Schenkels 30 und ein erstes Ende 31a des zweiten Schenkels 31 sind beweglich, insbesondere schwenkbar, miteinander verbunden. Die gegenüber liegenden zweiten Enden 30b bzw. 31b der beiden Schenkel 30, 31 sind jeweils schwenkbar mit der Tür 2 verbunden, und zwar jeweils schwenkbar um Schwenkachsen 33, welche parallel zur Aussenfläche 18 der Tür 2 und senkrecht zur Längsachse der Schenkel 30, 31 verlaufen. Weiter ist vorteilhaft mindestens eines der zweiten Enden 30b, 31b verfahrbar mit der Tür 2 verbunden, so dass es in einer Richtung 32 senkrecht zu den Achsen 33 und parallel zur Aussenseite 18 der Tür 2 verschoben werden kann.

[0028] Der so ausgestaltete Griff 10 kann, wie in Fig. 5 dargestellt, in eine erste Position (durchgezogen dargestellt) und eine zweiten Position (gestrichelt dargestellt) gebracht werden, wobei der Innenwinkel α zwischen den Schenkeln 30, 31 in der ersten Position des Griffs grösser ist als in der zweiten Position. In der Ausführung nach Fig. 5 beträgt der Innenwinkel α in der ersten Position rund 180°, d.h. die beiden Schenkel 30, 31 verlaufen parallel zueinander und zur Oberfläche 18 der Tür 2. In der zweiten Position beträgt der Innenwinkel α z.B. 140°, so dass die ersten Enden 30a, 31a ein von der Tür 2 beabstandetes Griffelement 11 bilden, an welchem der Benutzer den Griff 10 ergreifen kann.

[0029] Eine weitere Ausführung ist in Fig. 6 dargestellt. Diese ist ähnlich wie jene nach Fig. 3 aufgebaut, jedoch mit zwei Unterschieden.

[0030] Zum einen ist schematisch ein Federelement 36 eingezeichnet, welches sich zwischen der Tür 2 und dem Griff 10 erstreckt. Es ist so angeordnet, dass die in ihm gespeicherte elastische Energie zwei Minima hat, nämlich in der ersten und der zweiten Position des Griffs, während es beim Übergang zwischen diesen beiden Positionen elastisch gedehnt wird. Auf diese Weise ist der Griff bistabil in der ersten oder der zweiten Position gehalten.

[0031] Zum anderen ist ein elektrischer Antrieb 37 vorgesehen, z.B. in Form eines Elektromagneten. In der vorliegenden Ausführung dient dieser Antrieb dazu, den Griff 10 von der ersten in die zweite Position überzuführen. Hierzu ist der Antrieb 37 mit einem stabförmigen Aktuator 38 im Bereich der Aussenkante 23 der Tür 2 ausgestattet. Der Aktuator kann vom Antrieb betätigt werden und wirkt mit dem Griff 10 zusammen, um diesen zu bewegen. In der Ausführung nach Fig. 6 ist hierzu am Griff 10 eine Nase 39 vorgesehen, gegen welche der Aktuator 38 von oben gedrückt werden kann, um den Griff soweit aus der ersten Position auszulenken, dass er von der Feder 36 sodann in die zweite Position übergeführt wird.

[0032] In der Ausführung nach Fig. 6 kann der Antrieb 37 den Griff wohl von der ersten in die zweite Position überführen, nicht aber von der zweiten in die erste Position. Somit kann durch Betätigen des Antriebs 37 dem Benutzer angezeigt werden, dass die Tür jetzt geöffnet werden kann. Weiter kann das Gerät den Luftspalt 22 bei Bedarf automatisch öffnen. Die Überführung des Griffs zurück in die erste Position erfolgt bei dieser Ausführung manuell durch den Benutzer.

[0033] In der gezeigten Ausführung ist der Antrieb 37 am Gehäuse 1 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass keine Kabel für den Antrieb in die Tür 2 gelegt werden müssen. Zudem ist es insbesondere auch bei Backöfen vorteilhaft, keine elektrischen Komponenten in der Tür unterzubringen, da dort relativ hohe Temperaturen herrschen können. Denkbar ist jedoch auch eine Anordnung des Antriebs in der Türe.

[0034] Die Betätigung des Griffs mit einem Antrieb kann auch in anderer Weise erfolgen. Beispielsweise kann der Antrieb direkt auf die Schwenkachse des Griffs wirken.

[0035] Weiter kann der Antrieb auch dazu ausgestaltet sein, den Griff von der zweiten in die erste Position überzuführen oder zwischen beiden Positionen hin- und herzubewegen.

Bemerkungen:



[0036] Das beschriebene Griffelement 11 des Griffs befindet sich in der ersten Position des Griffs 10 nahe an oder in der Tür 2, während es in der zweiten Position beabstandet von der Tür 2 ist. Auf diese Weise kann der Griff 10 der Tür 2 bei Nichtgebrauch aus dem Weg geräumt werden.

[0037] Weiter kann in der oben beschriebenen Weise vom Griff ein an oder in der Tür 2 angeordneter Luftspalt mindestens teilweise verschlossen werden. Dadurch wird eine gleichmässigere Oberfläche erzeugt, und zudem kann der Luftaustausch im Luftspalt durch Betätigen des Griffs beeinflusst werden.

[0038] Der Griff kann, wie erwähnt, manuell oder motorisch betätigt werden. Bei manueller Betätigung kann der Griff z.B. durch Ziehen, Drücken oder eine Kombination dieser Tätigkeiten zwischen den beiden Positionen hin-und herbewegt werden.

[0039] Ist ein Antrieb, d.h. eine motorische Steuerung, vorgesehen, so kann dieser entweder so ausgestaltet sein, dass er den Griff nur von der ersten in die zweite Position überführen kann, oder nur von der zweiten in die erste Position, oder in beide Richtungen. Kann der Antrieb den Griff nur in einer Richtung bewegen, so erfolgt die Bewegung in die andere Richtung durch den Benutzer. Es können Rastmechanismen oder Federmechanismen vorgehen sein, um den Griff in einer oder beiden der Positionen zu fixieren und/oder um die Bewegung in die eine oder andere Richtung zu unterstützen.

[0040] Bei motorischer Steuerung kann das Gerät vorteilhaft so ausgestaltet werden, dass es den Griff bei Bedarf automatisch von der ersten in die zweite Position bringt. Hierzu kann das Gerät z.B. mit einem Anwesenheitssensor ausgestattet sein, mit welchem die Anwesenheit eines Benutzers detektiert werden kann. Der Anwesenheitssensor ist vorzugsweise ein Annäherungs- oder Berührungssensor auf optischer, kapazitiver oder induktiver Basis. Wird mit dem Anwesenheitssensor die Anwesenheit eines Benutzers detektiert, wird der Griff von der ersten in die zweite Position übergeführt. Entfernt sich der Benutzer wieder, so kann der Griff wieder zurück in die erste Position gebracht werden.

[0041] Vorzugsweise ist der Griff in der ersten und zweiten Position selbstgehemmt, d.h. er verbleibt in der jeweiligen Position, wenn weder der Benutzer noch ein allfälliger Antrieb eine Kraft auf ihn ausübt. Eine Selbsthemmung dieser Art kann z.B. durch Federelemente (vgl. Fig. 6), magnetisch und/oder durch einen Einrastmechanismus realisiert werden. Darüber hinaus ist der Griff vorzugsweise bistabil, d.h. er ist nur in der ersten und der zweiten Position, nicht aber dazwischen selbstgehemmt.

[0042] Das Griffelement 11 kann in der zweiten Position relativ weit von der Tür 2 entfernt sein, insbesondere weiter als bei einer konventionellen Lösung mit fixem Griffelement. Somit kann der Griff gut ergriffen werden, und zudem wird bei allfällig heisser Tür (Backofen) die Verletzungsgefahr reduziert.

[0043] Ein Luftspalt 22 der oben beschriebenen Art ist insbesondere bei Backöfen sinnvoll, sowie bei Geschirrspülern, wo er dazu verwendet werden kann, dem Bottich während der Trocknungsphase feuchte Luft zu entziehen.

[0044] Die Tür kann einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, der z.B. von der Bewegung des Griffs von der ersten in die zweite Position entriegelbar sein kann. In einer anderen vorteilhaften Ausführung weist die Tür jedoch keinen Verriegelungsmechanismus auf oder sie weist zwar einen Verriegelungsmechanismus auf, aber der Griff ist ohne Betätigung des Verriegelungsmechanismus zwischen der ersten und der zweiten Position bewegbar.

[0045] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.


Ansprüche

1. Haushaltsgerät mit einem Gehäuse (1), einer gegenüber dem Gehäuse (1) beweglichen Tür (2, 3), einem vom Gehäuse (1) und der Tür (2, 3) gebildeten Innenraum und einem an der Tür (2, 3) angeordneten Griff (10) mit einem Griffelement (11) zur Betätigung der Tür (2, 3), dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (10) zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegbar ist, wobei das Griffelement (11) in der ersten Position näher an der Tür (2, 3) angeordnet ist als in der zweiten Position.
 
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, wobei an oder bei der Tür (2, 3) ein Luftspalt (22) angeordnet ist, und wobei der Griff (10) in der ersten Position den Luftspalt (22) mindestens teilweise verschliesst und in der zweiten Position den Luftspalt (22) weniger oder nicht verschliesst.
 
3. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Griff (10) um eine parallel zu einer Aussenfläche (18) der Tür (2, 3) verlaufende Schwenkachse (17) verschwenkbar ist.
 
4. Haushaltsgerät nach den Ansprüchen 2 und 3, wobei der Griff (10) eine Verschlussplatte (21) aufweist, wobei die Verschlussplatte (21) in der ersten Position im Bereich des Luftspalts (22) zu liegen kommt und in der zweiten Position nicht, und wobei das Griffelement (11) und die Verschlussplatte (21) zusammen um die Schwenkachse (17) verschwenkbar sind und die Schwenkachse (17) parallel zum Luftspalt (22) verläuft.
 
5. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Griff (10) ein gebogenes Führungselement (12) aufweist, an welchem das Griffelement (11) angeordnet ist, wobei das Führungselement (12) in einer Führung (13a, 13b) in der Tür (2, 3) entlang eines gebogenen Pfads beweglich gehalten ist.
 
6. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Griff (10) einen ersten und einen zweiten Schenkel (30, 31) aufweist, wobei ein erstes Ende (30a) des ersten Schenkels (30) beweglich mit einem ersten Ende (31a) des zweiten Schenkels (31) verbunden ist, und wobei ein zweites Ende (30b) des ersten Schenkels (30) und ein zweites Ende (31b) des zweiten Schenkels (31) schwenkbar mit der Tür (2, 3) verbunden sind, und wobei ein Innenwinkel (α) zwischen den Schenkeln (30, 31) in der ersten Position des Griffs (10) grösser ist als in der zweiten Position des Griffs (10),
und insbesondere wobei mindestens eines der zweiten Enden (30b, 31b) schwenkbar und verfahrbar mit der Tür (2, 3) verbunden ist.
 
7. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Antrieb (37) zum Überführen des Griffs (10) von der ersten in die zweite und/oder von der zweiten in die erste Position, und insbesondere wobei der Antrieb (37) am Gehäuse (1) angeordnet ist.
 
8. Haushaltsgerät nach Anspruch 7, wobei der Antrieb (37) einen Aktuator (38) im Bereich einer Aussenkante (23) der Tür (2, 3) aufweist, welcher vom Antrieb (37) betätigbar ist und mit dem Griff (10) zum Bewegen des Griffs (10) zusammenwirkt.
 
9. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei mit dem Antrieb (37) der Griff (10) von der ersten in die zweite Position überführbar ist, nicht aber von der zweiten in die erste Position.
 
10. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Tür (2, 3) gegenüber dem Gehäuse (1) schwenkbar ist, insbesondere um eine horizontale Achse.
 
11. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Tür (2, 3) an einer im Gehäuse (1) gehaltenen Schublade (6) angeordnet ist.
 
12. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Griffelement (11) in der ersten Position mindestens teilweise in die Tür (2, 3) versenkt und in der zweiten Position beabstandet von der Tür (2, 3) angeordnet ist.
 
13. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Heizung zum Heizen des Innenraums, und insbesondere wobei das Haushaltsgerät ein Gargerät, ein Geschirrspüler oder eine Vorrichtung zum Erwärmen von Geschirr ist.
 
14. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Anwesenheitssensor zur Detektion der Anwesenheit eines Benutzers, insbesondere einem Annäherungs- oder Berührungssensor, wobei das Haushaltsgerät dazu ausgestaltet ist, bei Detektion der Anwesenheit des Benutzers den Griff (10) von der ersten in die zweite Position überzuführen.
 
15. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Tür (2, 3) keinen Verriegelungsmechanismus aufweist oder
die Tür (2, 3) zwar einen Verriegelungsmechanismus aufweist, aber der Griff (10) ohne Betätigung des Verriegelungsmechanismus zwischen der ersten und der zweiten Position bewegbar ist.
 
16. Haushaltsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Griff (10) in der ersten und der zweiten Position selbstgehemmt, insbesondere bistabil, ist.
 




Zeichnung