[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Zylinderkörper,
in dem ein Zylinderkern drehbar aufgenommen ist, welcher Zylinderkern einen Schließzylinder
zur Aufnahme eines Schlüssels aufweist, welcher Schlüssel einen Anschlag aufweist,
über den die Einstecktiefe des Schlüssels im Zylinderkern begrenzt ist, wobei wenigstens
ein Sperrelement im Zylinderkern anordbar ist, das sich wenigstens teilweise in den
Schließkanal hinein erstreckt.
[0002] Bei bekannten Schließzylindern befindet sich der Anschlag zur Begrenzung der Einstecktiefe
des Schlüssels außenseitig am Zylinderkern. Der Anschlag ist häufig an der Schlüsselreide
ausgebildet und befindet sich an der Übergangsstelle zwischen der Schlüsselreide und
dem Schlüsselschaft, an dem der Schlüsselbart ausgeprägt ist. Wird der Schlüssel in
den Zylinderkern eingeführt, so gelangt der Anschlag am Schlüssel bei Erreichen der
erforderlichen Einstecktiefe zur Anlage gegen die Stirnfläche des Zylinderkerns. In
dieser Position korrespondiert der Schlüsselbart mit Zuhaltelementen, die im Zylinderkörper
aufgenommen sind. Dabei ist entscheidend, dass der Schlüssel in einer exakten Einstecktiefe
in den Schließkanal eingeführt ist. Nur dann kann sichergestellt werden, dass die
Zuhaltelemente in die richtige Position gebracht werden, um den Schließzylinder zu
schließen.
[0003] Es ist bekannt, den Schlüsselbart am Schlüsselschaft mittels eines Fräsverfahrens
zu fertigen. Dabei dient der Anschlag am Schlüssel zur Ausrichtung der Lage des Schlüsselbartes
in Richtung des Schlüsselschaftes. Ferner ist es möglich, den Anschlag in einem Arbeitsschritt
mit dem Schlüsselbart zu fräsen, so dass die genaue Lage des Anschlages mit der Lage
des Schlüsselbartes korrespondieren kann.
[0004] Die Kodierung des Schlüssels erfolgt zunächst über eine Profilausprägung des Schlüsselschaftes,
die mit der Profilausprägung des Schließkanals im Zylinderkern korrespondiert. Nur
Schlüssel, die eine Profilausprägung aufweisen, die mit der Profilausprägung des Schließkanals
korrespondiert, können in diesen auch eingeführt werden. Dabei ist es bekannt, die
Profilausprägung des Schlüssels leicht zu variieren, um zur Schaffung verschiedener
Schließberechtigungen eine Gruppe von Schlüsseln mit einer ersten Profilausprägung
zu versehen, die von einer anderen Gruppe von Schlüsseln einer anderen Profilausprägung
unterschieden wird. Damit können verschiedene Schließhierarchien geschaffen werden,
so dass beispielsweise Schlüssel einer hohen Schließhierarchie in alle Schließzylinder
einsteckbar sind, die einem Schließsystem angehören. Eine abzugrenzende Gruppe von
Schlüsseln kann jedoch nicht in alle Schließzylinder eingesteckt werden, wenn die
Profilausprägung des Schlüsselschaftes dies verhindert.
[0005] Eine weitere Unterteilung verschiedener Schließberechtigungen erfolgt durch die Ausbildung
des Schlüsselbartes am Schlüsselschaft, die mit einer bestimmten Zusammensetzung der
Zuhaltelemente im Schließzylinder korrespondiert. Auch hierüber können Schließberechtigungen
in verschiedene Schließhierarchien unterteilt werden, insbesondere, indem die Stiftung
von Schließanlagenzylindern, die einer Schließanlage angehören, entsprechend zusammengestellt
wird.
[0006] Nachteilhafterweise ist die Kodierbarkeit der Schlüssel begrenzt, die innerhalb unterschiedlicher
Schließberechtigungen eines Schließanlagensystems möglich ist. Insbesondere kann nicht
grundsätzlich sichergestellt sein, dass Schlüssel, die nicht Bestandteil der Schließanlage
sind, dennoch unberechtigt Verwendung finden können.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schließzylinder zu schaffen,
der eine erhöhte Sicherheit bietet. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Schließzylinder zu schaffen, der eine erhöhte Kodierbarkeit von Schlüsseln,
insbesondere innerhalb einer Schließanlage erreicht.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schließzylinder gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein Schließzylinder vorgesehen, der einen Zylinderkörper aufweist,
in dem ein Zylinderkern drehbar aufgenommen ist, welcher Zylinderkern einen Schließkanal
zur Aufnahme eines Schlüssels aufweist, welcher Schlüssel einen Anschlag aufweist,
über den die Einstecktiefe des Schlüssels im Zylinderkern begrenzt ist, wobei wenigstens
ein Sperrelement im Zylinderkern anordbar ist, das sich wenigstens teilweise in den
Schließkanal hinein erstreckt, wobei der Schlüssel eine Aussparung aufweist, die korrespondierend
zum Sperrelement ausgebildet ist, so dass sich das Sperrelement in die Aussparung
hinein erstreckt, wenn der Schlüssel in den Schließkanal eingeführt ist, um verschiedene
Schließberechtigungen zu erzeugen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schließzylinders mit einem Sperrelement
im Zylinderkern, das sich wenigstens teilweise in den Schließkanal hinein erstreckt,
und mit einer Aussparung, die korrespondierend zum Sperrelement ausgebildet ist, wird
der Vorteil erreicht, dass eine weitere Unterteilung in verschiedene Schließhierarchien
ermöglicht wird. Insbesondere wird die Sicherheit des Schließzylinders erhöht, indem
die Anordnung des Sperrelementes Schlüssel zur Schließung des Schließzylinders ausschließt,
die nicht über eine mit dem Sperrelement korrespondierende Aussparung verfügen. Folglich
kann neben der Erhöhung der Sicherheit des Schließzylinders der weitere Vorteil erreicht
werden, dass durch eine spezifische Anordnung des Sperrelementes im Zylinderkern und
eine korrespondierende Aussparung im Schlüssel die Möglichkeit einer zusätzlichen
Kodierung gegeben ist, die neben der spezifischen Ausgestaltung des Schlüsselbartes
am Schlüsselschaft und insbesondere der spezifischen Ausgestaltung des Schlüsselschaftes
mit entsprechenden Profilausprägungen eine weitere Variationsmöglichkeit von Schlüsselgruppen
innerhalb eines Schließsystems bietet.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Zylinderkern zur Aufnahme von Schlüsseln
unterschiedlicher Schlüsselprofile ausgebildet sein. Vorliegend ist mit einem Schlüsselprofil
sowohl die geometrische Ausbildung des Schlüsselbartes als auch die Profilausprägung
des Schlüsselschaftes, d.h. im Schlüsselrohling, bezeichnet. Die Ausbildung des Zylinderkerns
zur Aufnahme von Schlüsseln unterschiedlicher Schlüsselprofile bezeichnet folglich
die geometrische Ausbildung des Schließkanals. Die möglichen Kodierungen des Schließzylinders,
basierend auf der geometrischen Ausbildung des Schließkanals einerseits und basierend
auf der Kodierung des Schlüsselbartes andererseits können sich gegenseitig überlagern.
Dadurch entsteht eine mögliche Kombinatorik durch Multiplikation der Variation einerseits
des Schließkanals und andererseits der Stiftung des Schließzylinders durch die Zuhaltelemente.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Schließzylinders entsteht eine weitere
Überlagerung durch die geometrische Ausbildung und die Anordnung des Sperrelementes
im Zylinderkern korrespondierend zur Aussparung im Schlüssel.
[0012] Mit weiterem Vorteil kann die Anordnung des Sperrelementes im Zylinderkern derart
bestimmt sein, dass Schlüssel in verschiedene Schließberechtigungen unterteilbar sind.
Darüber hinaus kann die geometrische Bestimmung der Aussparung am Schlüssel derart
bestimmt sein, dass auch dadurch Schlüssel in verschiedene Schließberechtigungen unterteilbar
sind. Ist beispielsweise die Aussparung am Schlüssel zur unberechtigten Verwendung
in einem Schließzylinder zu kurz ausgeführt, und stößt das Sperrelement bei Einführen
des Schlüssels in den Schließkanal an das Ende der Aussparung an, so kann der Schlüssel
nicht hinreichend weit in den Schließkanal eingeführt werden. Im Ergebnis ist das
Schloss mit dem entsprechenden Schlüssel nicht schließbar.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können auch mehrere Sperrelemente im Zylinderkern
angeordnet werden. Sind mehrere Sperrelemente im Zylinderkern angeordnet, so kann
der Schlüssel, der mit dem Schließzylinder korrespondierend ausgeführt ist, auch eine
entsprechende Anzahl an Aussparungen aufweisen. Ferner können Sperrelemente derart
im Zylinderkern angeordnet sein, dass zwei oder mehr Sperrelemente in nur eine Aussparung
eingreifen können. Beispielsweise können die Sperrelemente geometrisch unterschiedlich
ausgebildet sein, beispielsweise können Sperrelemente verschiedener Länge vorgesehen
sein, die verschieden weit in den Schließkanal hineinragen. Korrespondierend dazu
können Aussparungen verschiedener Tiefe im Schlüssel ausgebildet sein, so dass ein
Sperrelement, dass weit in den Schließkanal hineinragt, mit einer Aussparung korrespondiert,
die tief ausgebildet ist. Ein Sperrelement, welches mit einer geringeren Länge in
den Schließkanal hineinragt, kann mit einer Aussparung korrespondieren, die eine geringere
Tiefe besitzt. Im Ergebnis können mehrere Sperrelemente korrespondierend mit mehreren
Aussparungen die Kombinatorik zwischen Schließzylindern und Schlüsseln weiter vergrößern.
[0014] Mit weiterem Vorteil können zwei Aussparungen auf beiden Flachseiten im Schlüsselschaft
gegenüberliegend in diesen eingebracht sein. Zwischen den Aussparungen bildet sich
somit ein Stegbereich verringerter Breite. Sind die Aussparungen im Schlüsselrücken
eingebracht, so entsteht ein Schlüsselrücken veränderlicher Breite, um mit gegenüberliegend
im Zylinderkern eingebrachten Sperrelementen zu korrespondieren.
[0015] Erfindungsgemäß verläuft das Sperrelement bei Einführen des Schlüssels in der Aussparung
des Schlüssels entlang, wobei die Aussparung in Richtung des Schließkanals länger
ist als die Länge, über die das Sperrelement in der Aussparung entlang verläuft. Zumindest
kann die Aussparung wenigstens die Länge aufweisen, die notwendig ist, um den Schlüssel
hinreichend tief in den Schließkanal einzuführen. Die Länge der Aussparung kann zwar
derart bemessen sein, dass das Sperrelement an das Ende der Aussparung anstößt, wodurch
der Weg begrenzt wird, über den der Schlüssel in den Schließkanal einführbar ist.
Dabei entsteht jedoch der Nachteil, dass die Länge der Aussparung exakt korrespondieren
muss mit der Positionierung des Schlüsselbartes am Schlüsselschaft. Wird der Schlüsselbart
auf bekannte Weise gefräst, wäre es unter regelmäßigen Bedingungen erreichbarer Genauigkeit
notwendig, die Aussparung in einer Aufspannung mit dem Schlüsselbart spanend herzustellen.
Alternativ müsste vorgesehen sein, die bereits vorhandene Aussparung als Anschlag
zu nutzen, um den Schlüsselschaft zu positionieren und anschließend den Schlüsselbart
spanend herzustellen. Der erfindungsgemäße Schließzylinder betrifft jedoch eine Ausführung,
in der ein Anschlag am Schlüssel vorgesehen ist, der zur Anlage an der Stirnfläche
des Zylinderkerns ausgeführt ist. Würde die Aussparung in der Länge derart bemessen
werden, dass das Sperrelement zusätzlich die Einstecktiefe eines korrespondierenden
Schlüssels begrenzen soll, wäre eine Doppelpassung gegeben, die technisch mit nicht
sinnvollem Aufwand hergestellt werden müsste. Folglich sieht die erfindungsgemäße
Ausbildung vor, dass die Aussparung im Schlüssel eine größere Länge hat, als die Länge,
über die das Sperrelement in der Aussparung entlangläuft, bis der Anschlag am Schlüssel
gegen die Stirnfläche des Zylinderkerns zur Anlage kommt.
[0016] Der Zylinderkern kann wenigstens eine Aufnahme aufweisen, in die das Sperrelement
einbringbar ist. Vorzugsweise können mehrere Aufnahmen im Zylinderkern vorgesehen
sein, in die wahlweise Sperrelemente einbringbar sind, so dass hierüber verschiedene
Schließberechtigungen erzeugbar sind. Beispielsweise kann der Zylinderkern mehrere
Aufnahmen aufweisen, in die jedoch nicht zwingend ein Sperrelement eingesetzt werden
muss. Wird beispielsweise ein Schließzylinder als Bestandteil einer Schließanlage
individuell mit Zuhaltelementen zusammengesetzt, kann in diesem Zuge zugleich entschieden
werden, ob und wie viele Sperrelemente in den Aufnahmen eingesetzt werden. Folglich
müssen in die Aufnahme nicht grundsätzlich Sperrelemente eingesetzt sein, um die Funktion
des Schließzylinders herzustellen. Die variable Anordnung von Sperrelementen im Zylinderkern
bietet ferner den Vorteil, dass keine Standard-Position von Sperrelementen vorliegt,
wodurch eine Manipulation des Schließzylinders weiter erschwert wird. Ferner können
Sperrelemente auch während des Gebrauchs eines Schließzylinders nachkonfektioniert
werden, um beispielsweise einen Schließzylinder innerhalb einer Schließberechtigung
von einer ersten Schießhierarchieebene in eine zweite Schließhierarchieebene zu überführen.
Beispielsweise kann dies durch einfaches Umstecken von Sperrelementen erfolgen.
[0017] Nach einer möglichen Ausführungsform kann das Sperrelement als Sperrstift und die
Aufnahme im Zylinderkern als Bohrung ausgebildet sein, in die der Sperrstift einbringbar
ist. Beispielsweise kann der Sperrstift in die Bohrung eingepresst werden oder der
Sperrstift wird in der Bohrung verpresst. Jedoch kann der Sperrstift auch in Gestalt
einer Stiftschraube ausgeführt sein, die derart tief in die Aufnahme eingeschraubt
wird, dass ein vorderes Ende der Stiftschraube mit einem gewünschten Abschnitt in
den Schließkanal hineinragt. Gemäß einem weiteren Vorteil kann der Sperrstift gestuft
ausgeführt sein, um mit Stufen zu korrespondieren, die in der Aussparung am Schlüssel
vorhanden sind. Auch hierüber lässt sich die Kombinatorik zwischen Schlüssel und Schließzylinder
weiter erhöhen. Der Sperrstift kann folglich als Zylinderstift, als gestufter Zylinderstift,
als Schraubelement oder als sonstiges Element mit einer wenigstens länglichen Erstreckung
ausgebildet sein.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Sperrelement als Sperrring
und die Aufnahme im Zylinderkern als Nut ausgebildet sein, in die der Sperrring einbringbar
ist. Der Sperrring kann beispielsweise in Gestalt eines Sicherungsringes, insbesondere
eines Sprengringes ausgebildet sein. Die im Zylinderkern eingebrachte Nut zur Aufnahme
des Sperrringes schneidet auf einem Abschnitt den Schließkanal, so dass ein Abschnitt
des Sperrringes in den Schließkanal hineinragt. Die Aussparung am Schlüssel, die mit
dem Sperrring korrespondiert, kann vorzugsweise im Rücken des Schlüsselschaftes eingebracht
sein, der gegenüberliegend vom Schlüsselbart am Schlüsselschaft ausgebildet ist. Die
Nut entspricht dabei einer Kürzung des Schlüsselrückens, so dass der volle Querschnitt
des Schlüsselrückens beispielsweise erst auf einem bestimmten Abschnitt des Schlüsselschaftes
gebildet ist.
[0019] Nach einer noch weiteren möglichen Ausführungsform kann das Sperrelement als Einlegeelement
und die Aufnahme im Zylinderkern als Einlegetasche ausgebildet sein. Das Einlegeelement
kann beispielsweise halbmondförmig ausgestaltet sein, wobei die gekrümmte Seite des
Halbmondes der Mantelfläche des Zylinderkerns entspricht. Die gerade Seite des halbmondförmigen
Einlegeelementes ragt in den Schließkanal hinein, um mit der Aussparung im Schlüssel
zu korrespondieren. Insbesondere ist es hinreichend, ein als Einlegeelement ausgebildetes
Sperrelement lediglich in die Einlegetasche einzulegen, um anschließend den Zylinderkern
in den Zylinderkörper des Schließzylinders einzuführen. Durch den Zylinderkanal im
Zylinderkörper wird folglich das Einlegeelement in der Einlegetasche gehalten.
[0020] Weiterführend kann das Einlegeelement wenigstens in dem Bereich, in dem dieses den
Schließkanal durchquert, eine Profilierung aufweisen, die mit einer Profilausbildung
des Schlüsselschaftes korrespondiert. Weist das Einlegeelement beispielsweise eine
einseitige Kerbung auf, so kann diese Kerbung mit einer seitlich in der Flachseite
des Schlüssels vorhandenen Aussparung korrespondieren.
[0021] Der Schlüssel kann insbesondere als Flachschlüssel ausgebildet sein und einen dem
Schlüsselbart gegenüberliegenden Schlüsselrücken aufweisen, wobei wenigstens eine
Aussparung vorzugsweise im Schlüsselrücken eingebracht ist. Diese Aussparung kann
beispielsweise mit dem als Sperrring oder als Einlegeelement ausgebildeten Sperrelement
korrespondieren.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann eine Aussparung in der Flachseite des Schlüssels
eingebracht sein, die insbesondere mit einem Sperrelement korrespondiert, das als
Sperrstift ausgebildet und in einer Bohrung im Zylinderkern eingesetzt ist.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schließzylinders kann
ein elektrisches Mittel vorgesehen sein, mit dem vorzugsweise die Verwendung eines
passenden Schlüssels detektierbar ist. Insbesondere kann ein elektrisch steuerbarer
Aktor vorgesehen sein, der bei Detektierung eines passenden Schlüssels durch das elektrische
Mittel aktivierbar ist, insbesondere um eine Schließung des Schließzylinders freizugeben.
Wird über das elektrische Mittel ein passender Schlüssel detektiert, kann das elektrische
Mittel die Detektion an den elektrisch steuerbaren Aktor übermitteln. Dieser kann
beispielsweise so ausgebildet sein, dass nur bei aktiviertem Aktor die Schließung
des Schließzylinders freigegeben wird. Das elektrische Mittel ist vorzugsweise derart
im Zylinderkern bzw. im Zylinderkörper angeordnet, dass das elektrische Mittel den
passenden Schlüssel nur dann detektiert, wenn dieser vollständig in den Schließkanal
eingeführt wurde. Wird beispielsweise ein nicht passender Schlüssel in den Schließkanal
eingeführt, und verhindert das Sperrelement das vollständige Einführen des Schlüssels
in den Schließkanal, so kann das elektrische Mittel den Schlüssel nicht detektieren,
und der Aktor zur Freigabe des Schließzylinders wird nicht aktiviert. Folglich kann
der elektrisch steuerbare Aktor nur dann aktivieren, wenn ein Schlüssel mit einer
in Bezug auf das vorhandene Sperrelement im Zylinderkern passenden Aussparung ausgeführt
und verwendet wird.
[0024] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schlüssels und eines Zylinderkerns mit einem Sperrelement,
dass als Sperrstift ausgeführt ist,
- Figur 2
- eine Detailansicht der Anordnung eines Sperrstiftes im Zylinderkern,
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schlüssels und eines Zylinderkerns mit einem
Sperrelement, das als Sperrring ausgeführt ist,
- Figur 4
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 in einem montierten Zustand,
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schlüssels und eines Zylinderkerns mit einem
Sperrelement, dass als Einlegeelement ausgeführt ist und
- Figur 6
- eine quergeschnittene Ansicht des Zylinderkerns mit eingestecktem Schlüssel und angeordnetem
Einlegeelement gemäß Fig. 5.
[0025] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Zylinderkerns 10, in den ein Schlüssel
12 einführbar ist. Der Schlüssel 12 kann in einen Schließkanal (in der Perspektive
nicht sichtbar) eingesteckt werden, bis ein Anschlag 13 am Schlüssel 12 gegen die
vordere Stirnfläche 18 des Zylinderkerns 10 zur Anlage kommt. Der Schlüssel 12 ist
als Flachschlüssel 12 ausgeführt und weist ein Schlüsselprofil 16 auf. Das Schlüsselprofil
16 beschreibt vorliegend sowohl die geometrische Gestalt des Sägezahnprofils des Schlüsselbartes
als auch die Profilausprägung des Schlüsselschaftquerschnittes. Der Anschlag 13 befindet
sich an der Schlüsselreide 17 im Übergang in den Schlüsselschaft, an dem das Schlüsselprofil
16 ausgebildet ist.
[0026] Das Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung lässt erkennen, dass der
Zylinderkern 10 eine Aufnahme 19 in Gestalt einer Bohrung 19 besitzt, in die ein Sperrelement
14, ausgeführt als Sperrstift 14a, einsetzbar ist. Auf nicht näher gezeigte Weise
ragt ein Teil des Sperrelementes 14 in den Schließkanal. Wird der Schlüssel 12 in
den Schließkanal eingeführt, so durchläuft der Schlüsselschaft auch den Bereich, in
den das Sperrelement 14a in den Schließkanal hineinragt. Am Schlüsselschaft ist eine
Aussparung 15 vorgesehen, die in der Flachseite 23 des Flachschlüssels 12, beispielsweise
als gefräster Ausschnitt, eingebracht ist. Durch die komplementäre Anordnung der Aussparung
15 am Flachschlüssel 12 und die Position der Bohrung 19 im Zylinderkern 10 kann der
Schlüssel 12 so tief in den Schließkanal eingeführt werden, bis der Anschlag 13 an
der Schlüsselreide 17 gegen die Stirnfläche 18 des Zylinderkerns 10 zur Anlage kommt.
Folglich lässt sich der Schlüssel 12 mit dem Zylinderkern 10 der gezeigten Anordnung
zur Schließung des Schließzylinders verwenden.
[0027] Figur 2 zeigt in einer Detailansicht die Anordnung des Sperrelementes 14 im Zylinderkern
10, welches als Sperrstift 14a ausgeführt ist. Der Sperrstift 14a ist in dem Abschnitt
gezeigt, der sich in den Schließkanal 11 im Zylinderkern 10 hineinerstreckt. Der Schlüssel
12 ist ebenfalls abschnittsweise gezeigt und besitzt die Aussparung 15, so dass bei
Einführen des Schlüssels 12 der Sperrstift 14a in der Aussparung 15 entlang läuft.
Die Einführrichtung des Schlüssels 12 erfolgt in der Bildebene von links nach rechts
in den Schließkanal 11. Die Ansicht verdeutlicht ferner, dass der Sperrstift 14a nicht
an das Ende der Aussparung 15 zur Anlage gelangt. Folglich dient das Sperrelement
14 nicht zur Begrenzung der Einstecktiefe des Schlüssels 12 in den Zylinderkern 10.
[0028] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zylinderkerns 10
und eines Schlüssels 12. Der Zylinderkern 10 weist eine Aufnahme 20 auf, die als umlaufende
Nut 20 im Zylinderkern 10 ausgebildet ist. Ferner ist das Sperrelement 14 als Sperrring
14b ausgebildet. Wird der Sperrring 14b in die Nut 20 im Zylinderkern 10 eingesetzt,
so durchläuft ein Abschnitt des Sperrringes 10b den Schließkanal 11. Dieser Abschnitt
korrespondiert mit der Aussparung 15, die im Schlüsselrücken 22 des Schlüsselschaftes
eingebracht ist. Durch die Anordnung der Aussparung 15 im Schlüsselrücken 22 kann
der Schlüssel 12 hinreichend tief in den Schließkanal 11 eingeführt werden, um den
Schlüssel 12 zur Schließung des Schließzylinders zu verwenden. Das Sperrelement 14
kann beispielsweise als Sprengring ausgebildet sein, oder das Sperrelement 14 ist
auf sonstige Weise derart federelastisch, dass dieses selbsthaltend in der Nut 20
angeordnet werden kann.
[0029] Die Figur 5 zeigt ein noch weiteres Ausführungsbeispiel eines Zylinderkerns 10 und
eines Schlüssels 12 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Zylinderkern 10 besitzt
eine Aufnahme 21, die als Einlegetasche 21 ausgeführt ist. In diese Einlegetasche
21 kann ein Sperrelement 14 eingelegt werden, das als Einlegeelement 14c ausgeführt
ist. Das Einlegeelement 14c hat einen halbmondförmigen Querschnitt, und die gekrümmte
Seite des halbmondförmigen Querschnittes schließt nach Einlegen in die Einlegetasche
21 mit der Mantelfläche des Zylinderkerns 10 ab. Der Schlüssel 12 besitzt wiederum
eine Aussparung 15, die derart im Schlüsselrücken 22 angeordnet ist, dass der Schlüssel
12 hinreichend tief in den Schließkanal des Zylinderkerns 10 einführbar ist.
[0030] Figur 6 zeigt eine quergeschnittene Ansicht des Zylinderkerns 10 gemäß Fig. 5 mit
einem Schließkanal 11, in den ein Flachschlüssel 12 eingeführt ist. Die Querschnittsebene
entspricht der Ebene zur Anordnung eines Einlegeelementes 14c gemäß dem Ausführungsbeispiel
in Figur 5. In die Einlegetasche 21 ist das Einlegeelement 14c eingebracht und der
quergeschnitten gezeigte Schlüssel 12 ist vollständig in den Schließkanal 11 eingeführt.
Dies wird durch die Aussparung 15 erzielt, die gemäß der Ansicht in Figur 5 im Schlüsselrücken
22 eingebracht ist.
[0031] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden
Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiven Einzelheiten, räumlich Anordnungen
und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein. Insbesondere kann die Ausgestaltung des Sperrelementes
14 als Sperrstift 14a, als Sperrring 14b, oder als Einlegeelement 14c miteinander
kombiniert werden, so dass in nur einem Zylinderkern 10 mehrere Aufnahmen 19, 20,
21 eingebracht sind, die entweder als Bohrung 19, als Nut 20 oder als Einlegetasche
21 ausgebildet sind. Im Ergebnis kann die Kombinatorik einer Schließanlage weiter
erhöht werden. Insbesondere dann, wenn die Aussparung 15 beispielsweise einmal am
Schlüsselrücken 22 und einmal in der Flachseite 23 des Flachschlüssels 12 eingebracht
ist, beeinflussen sich die beiden Aussparungen 15 nicht gegenseitig. Selbstverständlich
können auch mehrere Sperrelemente 14 mit einer Aussparung 15 im Schlüssel 12 korrespondieren.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10
- Zylinderkern
- 11
- Schließkanal
- 12
- Schlüssel, Flachschlüssel
- 13
- Anschlag
- 14
- Sperrelement
- 14a
- Sperrstift
- 14b
- Sperrring
- 14c
- Einlegeelement
- 15
- Aussparung
- 16
- Schlüsselprofil
- 17
- Schlüsselreide
- 18
- Stirnfläche
- 19
- Aufnahme, Bohrung
- 20
- Aufnahme, Nut
- 21
- Aufnahme, Einlegetasche
- 22
- Schlüsselrücken
- 23
- Flachseite
1. Schließzylinder
mit einem Zylinderkörper, in dem ein Zylinderkern (10) drehbar aufgenommen ist,
welcher Zylinderkern (10) einen Schließkanal (11) zur Aufnahme eines Schlüssels (12)
aufweist,
welcher Schlüssel (12) einen Anschlag (13) aufweist, über den die Einstecktiefe des
Schlüssels (12) im Zylinderkern (10) begrenzt ist,
wobei wenigstens ein Sperrelement (14) im Zylinderkern (10) anordbar ist, das sich
wenigstens teilweise in den Schließkanal (11) hinein erstreckt,
und wobei der Schlüssel (12) eine Aussparung (15) aufweist, die korrespondierend zum
Sperrelement (14) ausgebildet ist, sodass sich das Sperrelement (14) in die Aussparung
(15) hinein erstreckt, wenn der Schlüssel (12) in den Schließkanal (11) eingeführt
ist, um verschiedene Schließberechtigungen zu erzeugen.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (10) zur Aufnahme von Schlüsseln (12) unterschiedlicher Schlüsselprofile
(16) ausgebildet ist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung des Sperrelementes (14) im Zylinderkern (10) derart bestimmt ist, dass
Schlüssel (12) in verschiedene Schließberechtigungen unterteilbar sind.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Bestimmung der Aussparung (15) am Schlüssel (12) derart bestimmt
ist, dass Schlüssel (12) in verschiedene Schließberechtigungen unterteilbar sind.
5. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (13) am Schlüssel (12) an der Schlüsselreide (17) ausgebildet ist und
zum Anschlag gegen die Stirnfläche (18) des Zylinderkerns (10) dient.
6. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) beim Einführen des Schlüssels (12) in der Aussparung (15) des
Schlüssels (12) verläuft, wobei die Aussparung (15) in Richtung des Schließkanals
(11) länger ist als die Länge, über die das Sperrelement (14) in der Aussparung (15)
entlang verläuft.
7. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (10) wenigstens eine Aufnahme (19, 20, 21) aufweist, in die das
Sperrelement (14) einbringbar ist, wobei vorzugsweise mehrere Aufnahmen (19, 20, 21)
im Zylinderkern (10) vorgesehen sind, in die wahlweise Sperrelemente (14) einbringbar
sind, sodass verschiedene Schließberechtigungen erzeugbar sind.
8. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) als Sperrstift (14a) und die Aufnahme (19) im Zylinderkern
(10) als Bohrung (19) ausgebildet ist, in die der Sperrstift (14a) einbringbar ist.
9. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) als Sperrring (14b) und die Aufnahme (20) im Zylinderkern (10)
als Nut (20) ausgebildet ist, in die der Sperrring (14b) einbringbar ist.
10. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) als Einlegeelement (14c) und die Aufnahme (21) im Zylinderkern
(10) als Einlegetasche (21) ausgebildet ist.
11. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (12) als Flachschlüssel (12) ausgebildet ist und einen dem Schlüsselprofil
(16) gegenüberliegenden Schlüsselrücken (22) aufweist, wobei wenigstens eine Aussparung
(15) vorzugsweise im Schlüsselrücken (22) eingebracht ist.
12. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Aussparung (15) in der Flachseite (23) des Schlüssels (12) eingebracht
ist.
13. Schließzylinder nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisches Mittel vorgesehen ist, mit dem vorzugsweise die Verwendung eines
passenden Schlüssels (12) detektierbar ist.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisch steuerbarer Aktor vorgesehen ist, der bei Detektierung eines passenden
Schlüssels (12) durch das elektrische Mittel aktivierbar ist, insbesondere um eine
Schließung des Schließzylinders freizugeben.