Hörgerät mit Frequenzverschiebung und zugehöriges Verfahren
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Hörgeräts und ein Hörgerät
mit einer verbesserten Rückkopplungsunterdrückung durch den Einsatz einer optimierten
Frequenzweiche.
[0002] Ein häufiges Problem bei Hörgeräten ist die Rückkopplung zwischen dem Ausgang des
Hörgeräts und dem Eingang, die sich als Pfeifen störend bemerkbar macht. Figur 1 zeigt
das Prinzip einer akustischen Rückkopplung. Ein Hörgerät 1 weist ein Mikrofon 2 auf,
das ein akustisches Nutzsignal 10 aufnimmt, in ein elektrisches Mikrofonsignal 11
umwandelt und an eine Signalverarbeitungseinheit 3 abgibt. In der Signalverarbeitungseinheit
3 wird das Mikrofonsignal 11 u.a. aufbereitet, verstärkt und als elektrisches Hörersignal
12 an einen Hörer 4 abgegeben. Im Hörer 4 wird das elektrische Hörersignal 12 wieder
in ein akustisches Ausgangssignal 13 gewandelt und an das Trommelfell 7 eines Hörgeräteträgers
abgegeben.
[0003] Das Problem besteht nun darin, dass ein Teil des akustischen Ausgangssignals 13 über
einen akustischen Rückkopplungspfad 14 zum Eingang des Hörgeräts 1 gelangt, wo es
sich mit dem Nutzsignal 10 überlagert und als Summensignal vom Mikrofon 2 aufgenommen
wird. Bei einer ungünstigen Phasenlage und Amplitude des rückgekoppelten Ausgangssignals
kommt es zu dem störenden Rückkopplungspfeifen. Insbesondere bei einer offenen Hörgeräteversorgung
ist die Dämpfung der akustischen Rückkopplung gering, wodurch das Problem verschärft
wird.
[0004] Zur Lösung stehen seit einiger Zeit adaptive Systeme zur Rückkopplungsunterdrückung
zur Verfügung. Dazu wird der akustische Rückkopplungspfad 14 im Hörgerät 1 digital
nachgebildet. Die Nachbildung erfolgt beispielsweise mittels eines adaptiven Kompensationsfilters
5, das von dem Hörersignal 12 gespeist wird. Nach einer Filterung im Kompensationsfilter
5 wird ein gefiltertes Kompensationssignal 15 vom Mikrofonsignal 11 subtrahiert. Im
Idealfall wird die Wirkung des akustischen Rückkopplungspfads 14 dadurch aufgehoben
und es entsteht ein rückkopplungsfreies Eingangssignal 16 für die Signalverarbeitungseinheit
3.
[0005] Für eine effektive Rückkopplungsunterdrückung ist eine Regelung bzw. Anpassung von
Filterkoeffizienten des adaptiven Kompensationsfilters 5 erforderlich. Dazu wird mit
Hilfe einer Detektionseinheit 6 das Mikrofonsignal 11 ausgewertet und auf mögliche
Rückkopplungen untersucht. Durch die Regelung bzw. Anpassung der Filterkoeffizienten
können aber auch Artefakte entstehen, da bei einem nicht optimal eingestellten adaptiven
Kompensationsfilter 5 zusätzliche Signalkomponenten erzeugt werden oder ein Rückkopplungspfeifen
auftritt. In der
EP 1 033 063 B1 ist ein Hörgerät mit einer Rückkopplungsunterdrückung offenbart, wobei zur Verbesserung
der Rückkopplungsunterdrückung zwei parallel arbeitende adaptive Kompensationsfilter
eingesetzt werden.
[0006] Eine hohe Korrelation zwischen Nutzsignal 10 und Rückkopplungssignal 14 stellt für
eine optimale Rückkopplungsunterdrückung ein großes Problem dar, weil durch die Korrelation
auch Eingangssignalkomponenten angegriffen werden und Fehladaptionen des Kompensationsfilters
auftreten.
[0007] Eine Lösung dieses Problems wird in
JASA Vol. 94, pt.6, 1993-Dec., 3248 ff. offenbart. Ein Nutzsignal wird von einem rückgekoppelten Störsignal dekorreliert,
indem die Frequenz des Ausgangssignals eines Hörgeräts und damit die Frequenz des
rückgekoppelten Signals gegenüber der Frequenz des Nutzsignals verschoben wird.
[0008] Leider verursachen die Frequenzverschiebungen bzw. - verzerrungen auch deutlich wahrnehmbare
Artefakte. Eine Verzerrung bei tiefen Frequenzen ist in der Regel nicht möglich, da
das menschliche Gehör im tiefen Frequenzbereich sehr empfindlich auf Verzerrungen
reagiert. Daher werden meist nur die hohen Frequenzen verschoben. Trotzdem kann es
dabei zu einer hörbaren "Verstimmung" des Nutzsignals kommen.
[0009] Wesentlich unangenehmer sind Überlagerungsartefakte, bei denen ein in der Frequenz
verschobene Signal und ein unverschobene Signal gleichzeitig wahrgenommen werden,
was bei tonalen Signalen zu einer deutlichen Modulation bzw. Schwebung oder einer
Rauhigkeit führt. Nahezu unvermeidlich sind akustische Überlagerungen, die durch den
Zufluss von Direktschall, beispielsweise durch das Vent, erfolgen.
[0010] Bauartenbedingt kann es aber auch zu Überlagerungen durch nicht ideale Split-Band
Filter kommen. Um nur hochfrequente Frequenzanteile verschieben zu können, müssen
diese von den niederfrequenten Anteilen getrennt werden. Dazu wird eine Frequenzweiche,
auch Split-Band Filter genannt, benötigt. Die Frequenzweiche kann aber keine ideale
Trennung vollziehen, wodurch es im Bereich der Grenzfrequenz der Frequenzweiche zu
störenden Überlagerungen kommt.
[0011] Abhängig von der Frequenzverschiebung werden diese Überlagerungen als Amplitudenmodulation
oder als Signalrauhigkeit wahrgenommen. In allen beschriebenen Fällen sind die Überlagerungen
störend, besonders wenn es sich bei einem Eingangssignal um Musik oder allgemeiner
um tonale Signale handelt.
[0012] Bekannte Frequenzweichen in Hörgeräten sind vom Typ Butterworth. Sie sind nicht ideal
und haben bei ihrer Grenzfrequenz GF eine endliche Frequenzüberlappung. In Figur 2
ist als Beispiel der Frequenzgang einer Frequenzweiche eines Hörgeräts vom Typ Butterworth
9. Ordnung mit einer Grenzfrequenz GF von 900 Hz dargestellt. Die Kurven K1, K2 zeigen
die Amplitude D in dB in Abhängigkeit der Frequenz F in Hz im Bereich 0 bis 1150 Hz.
Die Kurve K1 zeigt eine Tiefpasscharakteristik und die Kurve K2 eine Hochpasscharakteristik.
Die Summenkurve K3 aus den Kurven K1 und K2 ergibt eine flache, konstante Frequenzantwort.
Die Kurve K4 zeigt eine gegenüber der Kurve K2 um 25 Hz zu höheren Frequenzen verschobene
Hochpasscharakteristik.
[0013] Bei einer Addition der Signalanteile entsprechend der Kurven K1 und K3 kommt es vor
allem im Bereich der Grenzfrequenz GF zu nicht zu vernachlässigenden Überlagerungen
von in der Frequenz verschobenen und unverschobenen Signalanteilen, was in einem Ausgangssignal
des Hörgeräts als Modulation oder starke Rauhigkeit wahrgenommen wird. Beide Wirkungen
sind störend und fallen in der Wahrnehmung durch einen Hörgeräteträger meist deutlich
stärker auf als die Frequenzverschiebung.
[0014] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Wahrnehmung von Artefakten einer Frequenzverschiebung
bei Hörgeräten zu verringern.
[0015] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit dem Hörgerät und dem Verfahren
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0016] Die Erfindung beansprucht ein Hörgerät mit einer adaptiven Rückkopplungsunterdrückungseinheit
und einer Signalverarbeitungseinheit. Das Hörgerät umfasst außerdem ein durch eine
erste Grenzfrequenz charakterisiertes Tiefpassfilter, das aus einem Ausgangssignal
der Signalverarbeitungseinheit einen niederfrequenten Signalanteil auskoppelt, ein
durch eine zweite Grenzfrequenz charakterisiertes Hochpassfilter, das aus dem Ausgangssignal
der Signalverarbeitungseinheit einen hochfrequenten Signalanteil auskoppelt, und eine
Frequenzverschiebeeinheit, welche die Frequenz des hochfrequenten Signalanteils zu
höheren Frequenzen verschiebt. Zwischen der ersten und der zweiten Grenzfrequenz besteht
ein vorgebbarer Abstand bzw. eine Lücke. Durch die unterschiedlichen Grenzfrequenzen
werden durch eine Frequenzverschiebung verursachte Signalverzerrungen effektiv unterdrückt.
Grund ist, dass so sich weniger überlappende verschobene und unverschobene Signalanteile
entstehen. Somit kann eine Rückkopplungsunterdrückung bei höheren Frequenzen kontinuierlich
arbeiten. Die Unterdrückung erfolgt dann schnell.
[0017] In einer Weiterbildung kann der Abstand zwischen 20 Hz und 50 Hz groß sein. Versuche
haben gezeigt, dass ein Abstand der Grenzfrequenzen in dieser Größe ausreichend ist.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Frequenzverschiebung des
hochfrequenten Signalanteils 10 Hz bis 30 Hz beträgt. Dadurch wird eine akustische
Rückkopplungsunterdrückung optimiert.
[0019] Des Weiteren umfasst das Hörgerät einen Addierer, in dem der niederfrequente Signalanteil
und der in der Frequenz verschobene hochfrequente Signalanteil summiert werden, wobei
ein Ausgangssignal des Hörgeräts gebildet wird.
[0020] Vorzugsweise können das Tiefpassfilter und/oder das Hochpassfilter als Cauer-Filter
(auch als elliptisches Filter bezeichnet) ausgebildet sein. Durch die große Flankensteilheit
dieses Filtertyps werden Signalverzerrungen effektiver verhindert.
[0021] Die Erfindung beansprucht auch ein Verfahren zur Frequenzverschiebung in einem Hörgerät.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Auskoppeln eines niederfrequenten Signalanteils aus einem signalverarbeiteten Mikrofonsignal
(am Ausgang einer Signalverarbeitungseinheit) durch ein durch eine erste Grenzfrequenz
charakterisierten Tiefpassfilter,
- Auskoppeln eines hochfrequenten Signalanteils aus dem signalverarbeiteten Mikrofonsignal
(am Ausgang der Signalverarbeitungseinheit) durch ein durch eine zweite Grenzfrequenz
charakterisierten Hochpassfilter, wobei zwischen der ersten und der zweiten Grenzfrequenz
ein vorgebbarer Abstand bzw. eine Lücke vorhanden ist, und
- Verschieben der Frequenz des hochfrequenten Signalanteils zu höheren Frequenzen,
[0022] In einer Weiterbildung des Verfahrens kann der Abstand der Grenzfrequenzen zwischen
20 Hz und 50 Hz gewählt werden.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann die Frequenz des hochfrequenten
Signalanteils um 10 Hz bis 30 Hz verschoben werden.
[0024] Das Verfahren umfasst vorzugsweise auch eine Addition des niederfrequenten Signalanteils
mit dem in der Frequenz verschobenen hochfrequenten Signalanteil, wobei ein Ausgangssignal
des Hörgeräts gebildet wird.
[0025] Außerdem kann das Tiefpassfilter und/oder das Hochpassfilter als Cauer Filter ausgeführt
werden.
[0026] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen
zu Ausführungsbeispielen anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Blockschaltbild eines Hörgeräts mit akustischer Rückkopplung und Rückkopplungsunterdrückung
gemäß Stand der Technik,
- Figur 2:
- einen Frequenzgang einer Frequenzweiche vom Typ Butterworth 9. Ordnung gemäß Stand
der Technik,
- Figur 3:
- ein Blockschaltbild eines Hörgeräts mit einer Rückkopplungsunterdrückung und einer
Frequenzweiche und
- Figur 4:
- Frequenzgänge zweier Cauer-Filter.
[0028] Figur 3 zeigt ein Hörgerät 1 mit einem ein akustisches Eingangssignal 101 aufnehmenden
Mikrofon 2 und mit einem ein akustisches Ausgangssignal 13 abgebenden Hörer 4. Wie
oben beschrieben wird ein Teil des Ausgangssignals 13 über einen Rückkopplungspfad
14 zum Mikrofon 2 des Hörgeräts 1 rückgekoppelt, wobei es sich mit einem Nutzsignal
10 zu dem Eingangssignal 101 überlagert. Das Mikrofon 2 wandelt das akustische Eingangssignal
101 in ein elektrisches Mikrofonsignal 102 um.
[0029] Etwaige auftretende akustische Rückkopplungen werden mit Hilfe einer Rückkopplungsunterdrückungseinheit
17 erkannt, aus einem Hörereingangssignal 108 nachgebildet und als invertiertes Rückkopplungsunterdrückungssignal
109 zum Mikrofonsignal 102 in einem zweiten Addierer 22 addiert. Am Ausgang des zweiten
Addierers 22 entsteht so ein rückkopplungsunterdrücktes Mikrofonsignal 107, das einer
Signalverarbeitungseinheit 3 zugeführt wird. Ein Ausgangssignal 103 der Signalverarbeitungseinheit
3 wird dem Eingang einer Frequenzweiche mit einem Tiefpassfilter 18 und einem Hochpassfilter
19 zugeführt.
[0030] Am Ausgang des Tiefpassfilters 18 steht ein Tiefpassausgangssignal 105 und am Ausgang
des Hochpassfilters 19 steht ein Hochpassausgangssignal 104 zur Verfügung. Das Hochpassausgangssignal
104 wird mit Hilfe einer Frequenzverschiebeeinheit 20 um etwa 10 Hz bis 30 Hz zu höheren
Frequenzen hin verschoben. Das frequenzverschobene Hochpassausgangssignal 106 wird
in einem ersten Addierer 21 zum Tiefpassausgangssignal 105 addiert.
[0031] Am Ausgang des ersten Addieres 21 steht ein Hörereingangssignal 108 zur Verfügung,
das durch den Hörer 4 in das akustische Ausgangssignal 13 gewandelt wird.
[0032] Erfindungsgemäß haben das Tiefpassfilter 18 und das Hochpassfilter 19 unterschiedliche
Grenzfrequenzen GF1, GF2, wodurch nahezu keine störenden Überlagerungseffekte von
originalen und in der Frequenz verschobenen Signalkomponenten auftreten können. Vorzugsweise
sind die beiden Filter 18, 19 elliptische Filter, auch Cauer-Filter genannt. Sie besitzen
eine besonders steile Flanke, wodurch eine ungewollte Signalüberlagerung im Filterüberlappungsbereich
zusätzlich zur unterschiedlichen Wahl der Grenzfrequenzen extrem reduziert werden
kann.
[0033] Die Erfindung ist sowohl für Hörgeräte mit einem als auch mit mehreren Mikrofonen
einsetzbar. Bei mehreren Mikrofonen gibt es auch mehrere Rückkopplungsunterdrückungseinheiten
und mehrere erfindungsgemäße Frequenzweichen, die von unterschiedlichen signalverarbeiteten
Mikrofonsignalen gespeist werden.
[0034] In Figur 4 sind Frequenzgänge K5, K6, K7, K8, K9, K10 entsprechender erfindungsgemäß
verwendeter Cauer-Filter dargestellt. Die beiden Diagramme der Figur 4 zeigen die
Amplitude D in dB in Abhängigkeit der Frequenz F in kHz für einen Frequenzbereich
von 650 Hz bis 1150 Hz.
[0035] Das obere Diagramm der Figur 4 zeigt die Frequenzgänge K5, K6 erster Cauer-Filter
mit einer schmalen und tiefen Kerbe des Summenfrequenzgangs K7 infolge einer entsprechenden
Ausbildung der ersten Cauer-Filter. Der Abstand zwischen der ersten Grenzfrequenz
GF1 des Tiefpasses (Kurve K5) und der zweiten Grenzfrequenz GF2 des Hochpasses (Kurve
K6) ist relativ klein gewählt. Die erste Grenzfrequenz GF1 liegt bei etwa 890 Hz,
die zweite Grenzfrequenz GF2 bei etwa 910 Hz.
[0036] Das untere Diagramm der Figur 4 zeigt die Frequenzgänge K8, K9 zweiter Cauer-Filter
mit einer breiteren und weniger tiefen Kerbe des Summenfrequenzgangs K10 infolge einer
entsprechenden Ausbildung der zweiten Cauer-Filter. Die Lücke zwischen der ersten
Grenzfrequenz GF1 des Tiefpasses (Kurve K8) und der zweiten Grenzfrequenz GF2 des
Hochpasses (Kurve K9) ist größer gewählt. Die erste Grenzfrequenz GF1 liegt bei etwa
880 Hz und die zweite Grenzfrequenz GF2 bei etwa 920 Hz.
[0037] Versuche haben gezeigt, dass die Erfindung wesentlich geringere Signalstörungen bei
Hörgeräten mit Frequenzverschiebung erzeugt, weil keine doppelten Frequenzkomponenten
auftreten, die einen rauen Klang verursachen würden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Hörgerät
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer
- 5
- Kompensationsfilters
- 6
- Detektionseinheit
- 7
- Trommelfell
- 10
- Nutzsignal
- 11
- Mikrofonsignal
- 12
- Hörersignal
- 13
- Ausgangssignal
- 14
- Rückkopplungspfad
- 15
- Kompensationssignal
- 16
- Eingangssignal
- 17
- Rückkopplungsunterdrückungseinheit
- 18
- Tiefpassfilter mit erster Grenzfrequenz GF1
- 19
- Hochpassfilter mit zweiter Grenzfrequenz GF2
- 20
- Frequenzverschiebeeinheit
- 21
- Erster Addierer
- 22
- Zweiter Addierer
- 101
- Eingangssignal mit akustischen Rückkopplungen
- 102
- Mikrofonsignal
- 103
- Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3
- 104
- Hochpassausgangssignal
- 105
- Tiefpassausgangssignal
- 106
- Frequenzverschobenes Hochpassausgangssignal
- 107
- Rückkopplungsunterdrücktes Mikrofonsignal
- 108
- Hörereingangssignal
- 109
- Rückkopplungsunterdrückungssignal
- D
- Dämpfung in dB
- F
- Frequenz in kHz
- GF
- Grenzfrequenz der Butterworth-Filter
- GF1
- Erste Grenzfrequenz
- GF2
- Zweite Grenzfrequenz
- K1
- Frequenzgang eines Butterworth-Tiefpassfilters
- K2
- Frequenzgang eines Butterworth-Hochpassfilters
- K3
- Summen-Frequenzgang der beiden Butterworth-Filter
- K4
- Frequenzgang eines in der Frequenz verschobenen Butterworth-Hochpassfilters
- K5
- Frequenzgang eines ersten Cauer-Tiefpassfilters
- K6
- Frequenzgang eines ersten Cauer-Hochpassfilters
- K7
- Summen-Frequenzgang der beiden ersten Cauer-Filter K5, K6
- K8
- Frequenzgang eines zweiten Cauer-Tiefpassfilters
- K9
- Frequenzgang eines zweiten Cauer-Hochpassfilters
- K10
- Summen-Frequenzgang der beiden zweiten Cauer-Filter K5, K6
1. Hörgerät (1) mit
- einer Rückkopplungsunterdrückungseinheit (17) und
- einer Signalverarbeitungseinheit (3)
gekennzeichnet durch:
- ein durch eine erste Grenzfrequenz (GF1) charakterisiertes Tiefpassfilter (18), das aus einem
Ausgangssignal (103) der Signalverarbeitungseinheit (3) einen niederfrequenten Signalanteil
(105) auskoppelt,
- ein durch eine zweite Grenzfrequenz (GF2) charakterisiertes Hochpassfilter (19), das aus dem
Ausgangssignal (103) der Signalverarbeitungseinheit (3) einen hochfrequenten Signalanteil
(104) auskoppelt, und
- eine Frequenzverschiebeeinheit (20), welche die Frequenz (F) des hochfrequenten
Signalanteils (104) zu höheren Frequenzen verschiebt,
wobei zwischen der ersten und der zweiten Grenzfrequenz (GF1, GF2) ein vorgebbarer
Abstand besteht.
2. Hörgerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen 20 Hz und 50 Hz groß ist.
3. Hörgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frequenzverschiebung des hochfrequenten Signalanteils (104) 10 Hz bis 30 Hz beträgt.
4. Hörgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch:
- einen ersten Addierer (21), in dem der niederfrequente Signalanteil (105) und der
in der Frequenz verschobene hochfrequente Signalanteil (106) summiert werden, woraus
ein Ausgangssignal (13) des Hörgeräts (1) bildbar ist.
5. Hörgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefpassfilter (18) und/oder das Hochpassfilter (19) als Cauer-Filter ausgebildet
sind.
6. Verfahren zur Frequenzverschiebung in einem Hörgerät (1),
gekennzeichnet durch:
- ein Auskoppeln eines niederfrequenten Signalanteils (105) aus einem signalverarbeiteten
Mikrofonsignal (103) durch ein durch eine erste Grenzfrequenz (GF1) charakterisiertes Tiefpassfilter (18),
- ein Auskoppeln eines hochfrequenten Signalanteils (104) aus dem signalverarbeiteten
Mikrofonsignal (103) durch ein durch eine zweite Grenzfrequenz (GF2) charakterisiertes Hochpassfilter (19), wobei zwischen
der ersten und der zweiten Grenzfrequenz (GF1, GF2) ein vorgebbarer Abstand besteht,
und
- ein Verschieben der Frequenz (F) des hochfrequenten Signalanteils (104) zu höheren
Frequenzen,
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen 20 Hz und 50 Hz gewählt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frequenz (F) des hochfrequenten Signalanteils (104) um 10 Hz bis 30 Hz verschoben
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8
gekennzeichnet durch:
- eine Addition des niederfrequenten Signalanteils (105) und des in der Frequenz (F)
verschobenen hochfrequenten Signalanteils (106), wobei ein Ausgangssignal (13) des
Hörgeräts (1) gebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefpassfilter (18) und/oder das Hochpassfilter (19) als Cauer-Filter ausgebildet
werden.