[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Betriebsverfahren einer Befüllungsanlage
zum Befüllen von Behältnissen sowie eine Vorrichtung zum Abfüllen von Flüssigkeiten
in Behältnisse. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik seit langem
bekannt. Üblicherweise weisen diese Vorrichtungen eine Vielzahl von Fülleinrichtungen
mit Füllventilen auf, welche eine Flüssigkeit, beispielsweise ein Getränk, in Behältnisse
abfüllen. Dabei ist es bei diesen Vorrichtungen erforderlich, diese regelmäßig zu
reinigen. Hierzu sind im Stand der Technik bereits seit langem sogenannte CIP-Reinigungsverfahren
(cleaning in place) bekannt, bei denen die einzelnen Fülleinrichtungen mit einer Reinigungsflüssigkeit,
wie beispielsweise einer Lauge oder einer Säure, gespült werden. Eine Kontrolle des
Reinigungsvorgangs ist dabei beispielsweise über die Menge des zu einer angeschlossenen
CIP-Anlage rücklaufenden Reinigungsmittels möglich, wobei jedoch im Stand der Technik
bisher lediglich die Gesamtmenge der einzelnen Reinigungsmedien im Rücklauf der CIP-Anlage
gemessen und überwacht wurde.
[0002] Aus der
EP 0 672 613 B1 ist ein Verfahren zur Reinigung von Abfüllanlagen bekannt. Dabei wird ein Reinigungs-
und Sterilisationsmedium durch Produktleitungen und Füllköpfe der Abfüllanlage gepumpt
und die Menge des während des Reinigungs- und / oder Sterilisationsvorgangs durch
jeden einzelnen Füllkopf fließenden Reinigungsmittels gemessen. Entsprechend ist bei
dieser Anlage jedem Füllkopf eine Durchflussmesseinrichtung zugeordnet. Besondere
Verhältnisse treten bei solchen Abfüllanlagen auf, welche beispielsweise karbonisierte
Getränke abfüllen sollen. Bei derartigen Anlagen werden die Behältnisse nicht nur
mit der eigentlichen abzufüllenden Flüssigkeit, sondern auch mit gasförmigen Medien,
beispielsweise mit Kohlendioxid, Stickstoff oder einem anderen Inertgas oder Druckluft,
beaufschlagt. Umgekehrt sind auch Gasleitungen vorgesehen, welche ein Entlasten des
Behältnisses vorsehen, wobei hier Gas von den Behältnissen zurück in eine entsprechende
Leitung gelangt.
[0003] Im Rahmen von Spülverfahren und -prozessen wäre es auch wünschenswert, diese einzelnen
Gasleitungen ebenfalls zu reinigen. Während des Arbeitsbetriebs können nämlich auch
diese erwähnten Gas- bzw. Luftleitungen mit dem abzufüllenden Gut verunreinigt werden,
was bis zu einer vollständigen Verblockung des Gaswegs führen kann.
[0004] Problematisch ist hierbei, dass bislang im Stand der Technik nicht überprüft werden
kann, ob auch die jeweiligen Gasleitungen bzw. entsprechende Ventileinrichtungen tatsächlich
mit dem Spülmedium gereinigt werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Spülverfahren auch
für solche Abfüllanlagen, welche karbonisierte Getränke abfüllen, zu verbessern. Es
wird jedoch darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch für herkömmliche Abfüllanlagen Anwendung finden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren für eine Befüllungsanlage zum Befüllen
von Behältnissen mit einer Flüssigkeit weist die Befüllungsanlage eine Vielzahl von
Fülleinrichtungen auf, welche die Behältnisse mit der Flüssigkeit befüllen. Dabei
wird den Behältnissen - insbesondere wenigstens zeitweise während des Füllvorgangs
- mit wenigstens einer Gasaustauscheinrichtung über eine erste und eine zweite Leitungsverbindung
ein Gas zugeführt oder von dem Behältnis ein Gas abgeführt. Dabei unterscheiden sich
die erste Leitungsverbindung und die zweite Leitungsverbindung wenigstens abschnittsweise,
und es ist weiterhin ein Spülmodus vorgesehen, in dem die Fülleinrichtungen und die
Leitungsverbindungen wenigstens teilweise mit einem Spülmedium gespült werden. Das
Spülmedium wird dabei entsprechend des Spülvorganges ausgewählt, beispielsweise Lauge
und / oder Säure gefolgt von einer Wasserspülung bei einem Reinigungsvorgang oder
Heißwasser, Sattdampf oder Desinfektionsmittellösung wie beispielsweise Wasserstoffperoxidlösung,
Peressigsäurelösung oder ozonhaltiges Wasser bei einem Desinfektions- und / oder Sterilisationsschritt.
[0008] Erfindungsgemäß wird wenigstens ein für die Menge des durch die erste Leitungsverbindung
und des durch die zweite Leitungsverbindung gelangenden Spülmediums charakteristischer
Wert separat für diese Leitungsverbindungen bestimmt. Bei dem Wert kann es sich um
eine quantitative bzw. volumenmäßige Menge handeln oder etwa auch um die Information,
dass ein vorbestimmter Mengengrenzwert über- oder unterschritten wurde.
[0009] Es wird daher vorgeschlagen, im Gegensatz zum Stand der Technik nicht nur die Menge
an Spülmedium zu bestimmen, welche durch ein bestimmtes Füllorgan tritt, sondern darüber
hinaus eine Bestimmung der Teilmengen durchzuführen, welche durch die einzelnen Gasleitungen
gelangen. Auf diese Weise kann zuverlässig festgestellt werden, ob auch eine Reinigung
dieser einzelnen Gasleitungen stattgefunden hat.
[0010] Unter einer Gasaustauscheinrichtung wird eine Einrichtung verstanden, die in Fluidkommunikation
mit den jeweiligen Füllorganen bzw. dem gerade zu befüllenden Behältnis steht, und
welche bevorzugt in der Lage ist, das Behältnis mit einem Gas zu beaufschlagen und/oder
ein Gas von dem Behältnis abzuführen. Vorteilhaft weist die Gasaustauscheinrichtung
einen Ventilblock oder eine Vielzahl von vorteilhaft steuerbaren Ventilen auf.
[0011] Vorzugsweise strömt während des Spülmodus das Spülmedium wenigstens abschnittsweise
in eine Richtung durch die Fülleinrichtungen, welche der Strömungsrichtung der in
die Behältnisse zu füllenden Flüssigkeit entgegengesetzt ist.
[0012] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die Zuführung des Gases in die Behältnisse
und / oder die Abführung des Gases aus den Behältnissen durch wenigstens eine Ventileinrichtung
gesteuert. Vorteilhaft ist hier ein Ventilblock mit mehreren Ventilen vorgesehen,
wobei besonders bevorzugt diese Ventile auch verwendet werden, um eine separate Bestimmung
des durch die erste Leitungsverbindung und des durch die zweite Leitungsverbindung
gelangenden Spülmediums durchzuführen.
[0013] Vorteilhaft sind wenigstens zwei Ventileinrichtungen und besonders bevorzugt wenigstens
drei Ventileinrichtungen für gleiche oder auch unterschiedliche Gase vorgesehen. Genauer
gesagt wird die Zu- und Abführung des Gases von mehreren Ventileinrichtungen gesteuert,
und diese Ventileinrichtungen werden während des Spülprozesses wenigstens teilweise
zeitversetzt geschaltet. Durch dieses zeitversetzte Schalten ist insbesondere auch
die separate Bestimmung des durch die einzelnen Leitungsverbindungen, denen die Ventile
zugeordnet sind, fließenden Spülmediums möglich.
[0014] Bei einem bevorzugten Verfahren handelt es sich bei der abzufüllenden Flüssigkeit
um ein karbonisiertes Getränk bzw. ein Kohlensäure enthaltendes Getränk.
[0015] Vorteilhaft erfolgt die Bestimmung des Spülmediums auch für einzelne Fülleinrichtungen,
das heißt für einzelne Füllorgane separat. Dabei ist vorzugsweise jeder Fülleinrichtung
eine Durchflussmesseinrichtung zugeordnet, um diese separate Bestimmung zu erreichen.
So ist es möglich, dass bei bestimmten Füllertypen während der Reinigung füllorganabhängig
der Durchfluss gemessen und gegebenenfalls aufaddiert wird. Weiterhin wäre es möglich,
die einzelnen Abschnitte der Reinigung in unterschiedliche zeitliche Sektoren aufzuteilen
und auf einen oder mehrere Durchflussgrenzwerte zu überwachen und damit die Reinigungsqualität
auch ohne eine Mengenmessung zu beurteilen. In diesem Falle wird daher nicht die absolute
Messmenge des Spülmediums gemessen, sondern lediglich verglichen, ob die festgestellte
Menge einen bestimmten Grenzwert überschreitet. Gleichwohl wird auch hier zumindest
ein für die Menge charakteristischer Kennwert bestimmt. Besonders bevorzugt ist dies
die Feststellung, ob ein Durchfluss > 0, d.h. ob überhaupt ein Durchfluss durch eine
erste und / oder zweite Leitungsverbindung stattgefunden hat. Dies kann sehr schnell
nach Start der Reinigung festgestellt und der Reinigungsprozess zu Reparaturzwecken
angehalten werden. Dadurch entsteht nur ein Minimum an Ausfall an Produktionsbetriebsstunden.
[0016] Weiterhin ist es möglich, beispielsweise während jeder Umdrehung des Füllerkarussells
eine bestimmte Anzahl von Füllorganen beispielsweise 10 Füllorgane mit den geringsten
Durchflusswerten zu bestimmen und diese Informationen einem Benutzer auszugeben bzw.
in einem Datenspeicher abzulegen. Auf diese Weise kann stets festgestellt werden,
welche der Füllorgane jeweils mit den geringsten Mengen an Spülmedium versorgt wurden.
Weiterhin ist es auch möglich, für jedes einzelne Füllorgan diejenigen der oben erwähnten
Leitungsabschnitte zu ermitteln, für die jeweils die geringsten Durchflussmengen an
Spülmedium bestimmt wurden.
[0017] Bei der Durchführung ist es dabei möglich, sobald der Durchfluss eines Mediums beendet
wurde (was beispielsweise durch ein Koppelsignal von der CIP-Anlage feststellbar ist)
eine Tabelle mit den Durchflusswerten von zehn oder mehr Fülleinrichtungen bzw. auch
von einer bestimmten Anzahl an Gasleitungen zu erzeugen und die entsprechenden Fülleinrichtungen
oder Leitungsverbindungen parallel zu ermitteln. Auf diese Weise kann einerseits die
Qualität der Reinigung medienunabhängig ermittelt werden und andererseits ist es auch
denkbar, dass in absehbarer Zeit eine geeignete Sensorik die Qualität der Reinigung
messtechnisch ermittelt und in einem Zentralrechner bzw. dezentral und automatisch
die Reinigungszeit optimiert wird und / oder manuell auf Basis der ausgelesenen Daten
korrigiert wird.
[0018] Vorzugsweise erfolgt die Bestimmung der durch die erste Leitungsverbindung und der
durch die zweite Leitungsverbindung tretenden Menge an Spülmittel mit der gleichen
Messeinrichtung. Diese Durchflussmesseinrichtung kann beispielsweise in der Flüssigkeitszuleitung
vorgesehen sein, über welche das abzufüllende Getränk gefördert wird. Während des
Spülvorgangs fließt das Spülmedium vorzugsweise in umgekehrter Richtung durch diese
Durchflussmesseinrichtung, und auf diese Weise kann sowohl für die gesamte Fülleinrichtung
die Menge an Reinigungsmitteln bestimmt werden, welche durch diese hindurch getreten
ist, als auch, wie oben erwähnt, für die einzelnen Gaszuführungskanäle. Ebenso ist
der rein qualitative Nachweis möglich, ob überhaupt ein Durchfluss stattgefunden hat.
[0019] Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren werden die durch die unterschiedlichen Leitungsabschnitte
tretenden Mengen an Spülmittel summiert. Auch durch diese Summation ist es möglich,
festzustellen, ob sämtliche Leitungsabschnitte gereinigt wurden. So wäre es möglich,
in einem ersten Verfahrensschritt zu überprüfen, ob die Gesamtmenge ausreichend für
sämtliche Leitungsabschnitte ist und in einem weiteren Verfahrensschritt, falls dies
nicht der Fall sein sollte, festzustellen, welcher Leitungsabschnitt nicht oder nur
unzureichend mit Spülmittel beaufschlagt wurde.
[0020] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zum Abfüllen von Flüssigkeiten
in Behältnissen gerichtet, welche eine Vielzahl von Fülleinrichtungen aufweist, welche
die Flüssigkeit in die Behältnisse einführen und wobei wenigstens eine Gasaustauscheinrichtung
und insbesondere pro Fülleinrichtung wenigstens eine Gasaustauscheinrichtung vorgesehen
ist, welche - insbesondere wenigstens zeitweise während des Füllvorgangs - mit den
Behältnissen über wenigstens zwei wenigstens teilweise voneinander getrennte Leitungsverbindungen
in Gaskommunikation steht, um die Behältnisse mit wenigstens einem gasförmigen Medium
zu befüllen und/oder um ein gasförmiges Medium von den Behältnissen abzuführen. Dabei
weist die Gasaustauscheinrichtung wenigstens zwei Ventile zum Steuern des Gasaustausches
mit den Behältnissen auf und weiterhin ist eine Spüleinrichtung vorgesehen, welche
die Fülleinrichtungen und die Leitungsverbindungen zeitweise mit einem Spülmedium
spült. Daneben ist auch eine Durchflussmesseinrichtung vorgesehen, welche die Menge
des durch eine Fülleinrichtung tretenden Spülmediums bestimmt.
[0021] Erfindungsgemäß besteht eine Ansteuerungseinrichtung der Ventile derart mit der Durchflussmesseinrichtung
in Kommunikationsverbindungen, dass die Menge des durch die erste Leitungsverbindung
und des durch die zweite Leitungsverbindung gelangenden Spülmediums separat für diese
Leitungsverbindungen bestimmbar ist. Dabei ist es möglich, dass die Gasaustauscheinrichtung
einen Ventilblock aufweist, der sowohl die Ventile als auch die Leitungsabschnitte
oder Teile der Leitungsabschnitte enthält.
[0022] Während des Spülvorgangs steuert die genannte Ansteuerungseinrichtung die Ventile
bevorzugt gezielt und insbesondere zeitversetzt an, um auf diese Weise einen zeitversetzten
Eintritt des Spülmediums in die unterschiedlichen Leitungsverbindungen und gegebenenfalls
auch die Ventile selbst zu ermöglichen. Auf diese Weise kann die Durchflussmesseinrichtung
für jede dieser Leitungsverbindungen separat die jeweilige Durchflussmenge bestimmen
bzw. einen Kennwert ausgeben, der für diese Menge charakteristisch ist. Wie oben erwähnt
kann es sich bei diesem Kennwert auch um ein Signal handeln, welches das Überschreiten
oder das Unterschreiten eines bestimmten Grenzwertes anzeigt.
[0023] Bei den Leitungsverbindungen kann es sich beispielsweise um einen so genannten Rückgaskanal
handeln, der Luft aus dem Behältnis wieder zurück in den Ventilblock führt oder auch
um einen so genannten Vorspannkanal, der das Behältnis vor oder während des Spülvorgangs
mit Druckluft beaufschlagt.
[0024] Vorteilhaft ist jeder Fülleinrichtung eine Durchflussmesseinrichtung zugeordnet.
Diese Durchflussmesseinrichtung dient im Arbeitsbetrieb dazu, um das abzufüllende
Medium, das heißt, beispielsweise das Getränk mengenmäßig zu bestimmen. Doch auch
im Spülvorgang kann diese Durchflussmesseinrichtung verwendet werden, um das Spülmedium
ebenfalls mengenmäßig zu bestimmen. Vorteilhaft ist dabei jedoch pro Fülleinrichtung
lediglich eine Durchflussmesseinrichtung vorgesehen, die, wie oben erwähnt, durch
entsprechend geschickte Beschaltung der Ventile auch die Menge an Spülmedium bestimmt,
welche durch die einzelnen Leitungsverbindungen tritt. Vorteilhaft erlaubt die Durchflussmesseinrichtung
eine Mengenbestimmung der durch sie hindurchtretenden Flüssigkeit in beiden Flussrichtungen.
[0025] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Speichereinrichtung
auf, um für die einzelnen Fülleinrichtungen gemessene Durchflussmengen an Spülmittel
zu speichern bzw. zu bestimmen. Wie oben erwähnt ist es auch möglich, dass die Speichereinrichtung
aufgetrennt für die einzelnen Leitungsverbindungen die jeweils durchtretende Menge
an Spülmittel abspeichert. Die in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten können
beispielsweise automatisch ausgewertet werden und beispielsweise in tabellarischer
Form auf einem Bedien- und / oder Ausgabeterminal angezeigt und von einem Benutzer
abgerufen werden.
[0026] Weiterhin ist es möglich zu erkennen, ob eine Fülleinrichtung für die Abfüllung einer
bestimmten Flüssigkeit überhaupt geeignet ist. Probleme kann beispielsweise ein stark
schäumendes Produkt bereiten, bei dessen Abfüllung durch das Aufschäumen sehr häufig
Produktreste in die Leitungsverbindungen und die Ventile verschleppt werden. Insbesondere,
wenn das Produkt mit Kohlensäure versetzt ist und dabei auch noch Partikel wie Fruchtpulpe
oder Fruchtfasern enthält, können diese Partikel mit dem Schaum mit in die Gasleitungen
und Ventile gerissen werden und sich dort festsetzen. Häufig sind diese Partikel im
Durchmesser sogar größer als die einzelnen Ventilbohrungen, so dass ein Passieren
eines Ventils durch diese Partikel unmöglich ist und die Ventile komplett zugesetzt
werden. Hieraus wird auch die Wichtigkeit klar, dass die Ventile bzw. die Fülleinrichtungen
rückwärts durchspült wird, damit festgesetzte Partikel auf dem gleichen Weg entfernt
werden über den sie zum Ventil gelangt sind. Wird nun auf einer Abfüllanlage beispielsweise
ein derartiges neues Produkt gefahren, so kann über die Auswertung der erfassten Durchflusswerte
bei der Reinigung eine Veränderung im Durchspülverhalten im Vergleich zu den bisherigen
Erfahrungswerten erkannt werden. Ist der Trend der Durchflussmengen nach Umstellung
auf ein neues Produkt erheblich unterschiedlich zur Abfüllung bisheriger Produkte,
so kann dies entweder durch den Bediener der Abfüllanlage erkannt werden oder vorzugsweise
werden im Datenspeicher der Steuereinrichtung der Abfüllanlage die Durchflussmengen
bei der Reinigung mit Informationen über das vor der Reinigung abgefüllten Produktes
verknüpft. So kann automatisch eine Auswertung und Darstellung erfolgen, ob sich die
Reinigungsqualität nach Abfüllung eines bestimmten Produktes verschlechtert hat und
eine Meldung beispielsweise auf einem Bedienterminal ausgegeben werden. Nun kann entschieden
werden, ob das Produkt auf der Abfüllanlage weiterhin gefahren werden sollte oder
nicht.
[0027] Die beschriebenen Verfahren eignen sich hervorragend um einen anlagenspezifischen
hygienischen Zustand der einzelnen Füllorgane im Rahmen einer Füllanlagenvalidierung,
insbesondere einer Füllanlagenrevalidierung zu ermitteln
[0028] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
[0029] Darin zeigen:
- Fig. 1a-1b:
- zwei grob schematische Darstellungen einer Anlage zum Abfüllen von Getränken;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung eines möglichen zeitlichen Verlaufs des Reinigungsvorgangs;
- Fig. 3:
- ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Anlage; und
- Fig. 4a - 4b:
- zwei Darstellungen zur Veranschaulichung eines Reinigungsprozesses.
[0030] Die Figuren 1a und 1b zeigen grob schematisch Prinzip-Darstellungen einer Anlage
zum Befüllen von Behältnissen. Dabei ist ein Reservoir 34 wie beispielsweise ein Ringkessel
vorgesehen, der das abzufüllende Produkt enthält. Dieser versorgt über eine Produktzuleitung
36 eine Fülleinrichtung 4. Dabei sind mehrere derartige Produktzuleitungen und Fülleinrichtungen
in gleichmäßig verteiltem Abstand auf einem (nicht gezeigten) Trägerkarussell angeordnet.
Eine Durchflussmesseinrichtung 22 bestimmt sowohl während des normalen Arbeitsbetriebes
die Menge an Flüssigkeit, die über die jeweilige Fülleinrichtung 4 abgefüllt wird
- man spricht von volumetrischer Abfüllung - als auch im Rahmen des Spülvorgangs die
Menge an in umgekehrter Richtung durchtretendem Spülmittel. Die einzelnen Fülleinrichtungen
4 sind separat steuerbar sind. Bei der in Fig. 1a gezeigten Darstellung wird hier
lediglich das rechte Gasventil 4a mit dem Spülmittel gespült und entsprechend mit
der Durchflussmesseinrichtung 22 die durch dieses rechte Ventil tretende Menge an
Spülmittel bestimmt. Bei der in Fig. 1b gezeigten Darstellung wird durch entsprechende
Beschaltung der Ventile lediglich das linke Ventil 4b mit dem Spülmittel gespült,
sodass die Menge an durchtretendem Spülmittel separat für dieses linke Gasventil bestimmbar
ist. Das Bezugszeichen 10 bezieht sich auf ein (nur schematisch dargestelltes) Behältnis.
Es befindet sich im Abfüllbetrieb im an die Fülleinrichtung 4 angepressten Zustand,
so dass die Gasventile 4a, 4b in Fluidkommunikation mit dem Innenraum des Behältnisses
stehen. Die Behältnisse 10 werden dem Trägerkarussell über (nicht gezeigte) Zu- und
Abführeinrichtungen zugeführt bzw. abgeführt. Im Betriebszustand der Reinigung sind
an den Fülleinrichtungen keine Behältnisse 10 angeordnet. In diesem Zustand wird die
Fülleinrichtung mit einer sogenannten CIP-Kappe verschlossen.
[0031] Fig. 2 zeigt einen möglichen zeitlichen Verlauf der einzelnen Spülungen beispielsweise
über eine Umdrehung eines Trägerkarussells. So ist es möglich, dass eine Vielzahl
von Fülleinrichtungen beispielsweise an einem Trägerkarussell angeordnet ist und das
Spülen der einzelnen Fülleinrichtungen in unterschiedlichen zeitlichen Abschnitten
I - IV vorgenommen wird. Auf diese Weise können zeitlich oder auch räumlich die Spülvorgänge
einzelnen Fülleinrichtungen zugeordnet werden. In diesem Falle ist es ggf. nicht nötig,
die Menge an Spülmittel, die durch jede Fülleinrichtung durchtritt, quantitativ zu
bestimmen, es wäre hier möglich, zu überprüfen, ob ein bestimmter Grenzwert für eine
Menge über- oder unterschritten wird. Vorteilhaft wird in den unterschiedlichen Abschnitten
1 - IV jeweils ein anderes Gasventil geöffnet und dementsprechend durchspült, als
in dem davor liegenden Abschnitt. D.h. beispielsweise wird in einem Abschnitt I ein
erstes Gasventil 4a geöffnet und gespült wobei das Gasventil 4b geschlossen ist. Im
Abschnitt II wird das erste Gasventil 4a geschlossen und das zweite Gasventil 4b geöffnet
und gespült.
[0032] So wäre es möglich, in einem ersten Schritt die medienabhängigen Durchflusswerte
für jedes einzelne Gasventil zu bestimmen. Weiterhin können auch die momentanen Durchflusswerte
pro Fülleinrichtung und auch pro Gasventil bestimmt werden. Weiterhin könnten die
jeweiligen Messwerte mit den Nummern der einzelnen Fülleinrichtungen tabellarisiert
werden und auf diese Weise Durchflussgrenzwerte bestimmt werden. Im Anschluss könnten
Voralarme und Alarme von medienabhängigen Durchflusswerten generiert werden und im
Falle von extrem abweichenden Messwerten eine Fehlersuche an den einzelnen Fülleinrichtungen
vorgenommen werden.
[0033] Durch die einfache qualitative ja/nein-Bestimmung, ob an einer bestimmten Fülleinrichtung
4 mit angesteuertem, d.h. geöffnetem Gasventil, beispielsweise 4a, überhaupt ein Mediendurchfluss
vorhanden ist, kann schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Spülprozesses festgestellt
werden, ob ein Gasventil fehlerhaft nicht geöffnet oder durch Verunreinigungen verstopft
ist. Der für die Menge des durch das Gasventil hindurchtretenden Spülmediums charakteristische
Wert ist also "Durchfluss > 0". Wird für ein oder mehrere Gasventile dieser Wert erkannt,
kann über - später beschriebene - Steuer und / oder Speichereinrichtungen eine Störmeldung
erzeugt werden, die einem Bediener angezeigt oder signalisiert wird, oder der Spülprozess
wird, ebenfalls mit Erzeugung einer Störmeldung, automatisch abgebrochen.
[0034] Fig. 3 zeigt eine blockdiagrammartige Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage
zum Befüllen von Behältnissen 10. Die durchgezogenen Linien kennzeichnen dabei Medienleitungen,
die gestrichelten Linien Pneumatikleitungen und die strichpunktierten Linien elektrische
Verbindungsleitungen.
[0035] Hierbei bezieht sich das Bezugszeichen 4 wieder in seiner Gesamtheit auf die Fülleinrichtung
zum Abfüllen der (in Fig. 3 nicht dargestellten) Behältnisse 10. Das Bezugszeichen
5 kennzeichnet eine so genannte Spülkappe, die während des Spülvorganges das Füllventil
40 verschließt und auf diese Weise einen Kurzschluss des Spülmittels ermöglicht. Im
Abfüllbetrieb wird das abzufüllende Produkt über eine Zuleitung 7 und ein Ventil 54
zunächst zu einem Mediendrehverteiler 38 geführt. Ausgehend von diesem Mediendrehverteiler
38 gelangt das Produkt über eine Produktleitung 9 in ein Reservoir wie einem Ringkessel
34. Ausgehend von diesem Ringkessel 34 wird das Produkt über die Fortführung der Produkt
-leitung 36 zu der Fülleinrichtung 4 geführt. Ein Durchflussmesser 22 ermittelt die
Menge des abgefüllten Mediums. Dieser Durchflussmesser 22 ist über eine elektrische
Verbindungsleitung 11 mit einer Steuerung 62 verbunden.
[0036] Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet in seiner Gesamtheit eine Spüleinrichtung zum Spülen
der Fülleinrichtung 4. Hier sind mehrere Tanks 42, 44 und 46 vorgesehen, wobei beispielsweise
der Tank 42 ein Laugentank sein kann, der Tank 44 ein Säuretank und der Tank 46 symbolisch
für weitere mögliche Tanks steht, wie beispielsweise Heißwassertanks, Kaltwassertanks
und Desinfektionsmitteltanks. Die Ventile 43, 45, 47 sowie 53, 55 und 57 dienen zur
Steuerung des Spülmittelflusses durch die Fülleinrichtung. Über eine Pumpe 48 wird
das Spülmittel über eine Spülmittelleitung 52 und über eine Spülmittelrückleitung
58 gefördert.
[0037] Die Bezugszeichen 14, 16, und 18 beziehen sich auf die eingangs erwähnten Verbindungsleitungen,
welche die Fülleinrichtung 4 mit gasförmigen Medien versorgen bzw. das gasförmige
Medium von der Fülleinrichtung 4 aufnehmen.
[0038] Das Bezugszeichen 12 kennzeichnet eine entsprechende Gaskommunikationsleitung, welche
in die Leitungsverbindung 14, 16 und 18 mündet. Diesen Verbindungsleitungen 14, 16
und 18 sind jeweils Ventile 15, 17 und 19 zugeordnet, die unabhängig voneinander schaltbar
sind. Dabei kann es sich beispielsweise bei einem Ventil 15 um ein Pneumatikventil
für die CIP-Reinigung handeln um den Gesamtvolumenstrom durch die Fülleinrichtung
zu vergrößern und dadurch die Reinigungswirkung zu erhöhen. Es ist üblicherweise offen
geschaltet, wenn keine Erfassung der gasventilspezifischen Durchflussmengen vor sich
geht. Bei dem Bezugszeichen 17 handelt es ich um ein Pneumatikventil, welches zum
schnellen Entlasten während des Füllvorganges dient und bei dem Bezugszeichen 19 um
ein Pneumatikventil, welches dem langsamen Entlasten während des Füllvorganges dient.
Das Bezugszeichen 26 bezieht sich auf eine weitere Verbindungsleitung, welche hier
beispielsweise dem Schnellfüllen dienen kann. Entsprechend ist auch hier ein Pneumatikventil
27 in dieser Leitung angeordnet. Die Verbindungsleitung 28 kann dem Langsamfüllen
dienen und ebenfalls ein Pneumatikventil 29 aufweisen. Dabei ist der Ventilöffnungsquerschnitt
im Ventil für Langsamfüllen geringer als der im Ventil für Schnellfüllen. Alternativ
sind die Ventilöffnungsquerschnitte in allen Ventilen gleich groß und in der Leitung
28 ist eine (nicht gezeigte) Drossel angeordnet. Auch diese Leitungen 26 und 28 sind
von dem Spülmedium spülbar. Das Bezugszeichen 6 kennzeichnet in seiner Gesamtheit
die Gasaustauscheinrichtung, welche die einzelnen Verbindungsleitungen 14, 16, 18,
26, 28, die Ventile 15, 17, 19, 27 und 29 sowie die Gaskommunikationsleitung 12 enthält.
[0039] Das Bezugszeichen 66 kennzeichnet in seiner Gesamtheit den als Ansteuerungseinrichtung
dienenden Pneumatikblock, der über pneumatische Verbindungsleitungen 48 die einzelnen
Ventile 15, 17, 19, 27, 29 und auch das Füllventil 4a ansteuert. Dieser Pneumatikblock
66 kommuniziert wie erwähnt mit der Steuerungseinrichtung 62, so dass auch während
des Spülvorganges in Abhängigkeit von Messungen der Durchflussmesseinrichtung 22 (welche
über die Leitung 49 kommuniziert werden) die einzelnen Ventile zeitversetzt geschaltet
werden können. So wäre es beispielsweise möglich, während des Spülvorganges die Ventile
15, 17, 27 und 29 zunächst zu schließen und lediglich das Ventil 19 zu öffnen. Auf
diese Weise kann bestimmt werden, ob ausreichend Spülmittel durch die Leitungsverbindung
18 getreten ist. Anschließend könnte auch das Ventil 17 geöffnet werden, um auf diese
Weise zusätzlich festzustellen, ob auch ausreichend Spülmittel durch die Verbindungsleitung
16 getreten ist. Dieser Vorgang kann entsprechend für die weiteren Leitungsverbindungen
14, 16, 18, 26 und 28 wiederholt werden.
[0040] Das Bezugszeichen 24 bezieht sich auf eine Rückgasleitung, über welche während des
Füllprozesses das Füllgas wieder in den Ringkessel tritt. Das Bezugszeichen 64 bezieht
sich auf eine übergeordnete Prozessleitsteuerung, die insbesondere auch während des
Spülvorganges die Abstimmung mit weiteren Fülleinrichtungen 4 und denen diesen zugeordneten
Einzelventilen oder aber auch bevorzugt mit (nicht gezeigten) Maschinen, die parallel
zur Befüllungsanlage gereinigt werden übernimmt. Das Bezugzeichen 68 kennzeichnet
eine Speichereinrichtung, welche zum Abspeichern von Durchflussmengen der einzelnen
Fülleinrichtungen 4 bzw. auch der einzelnen Verbindungsleitungen dient. In dieser
Speichereinrichtung können auch Referenzwerte für die einzelnen Fülleinrichtungen
bzw. Verbindungsleitungen hinterlegt sein, mit welchen jeweils Vergleiche angestellt
werden können.
[0041] Fig. 4a zeigt einen Spülvorgang, bei dem eine Laugenreinigung des Ventils 19, welches
für das schnelle Entlasten zuständig ist, vorgenommen wird. Dabei sind die jeweils
schwarz dargestellten Ventile 43, 53, 54 und 19 geöffnet, die übrigen Ventile geschlossen.
Das Spülmedium kann hier demnach lediglich den Weg über die Leitungsverbindung 18
nehmen, so dass das Spülmittel zunächst über diese Leitungsverbindung und anschließend
über die Fülleinrichtung 4 und schließlich über die Durchflussmesseinrichtung 22 wieder
zurückgeführt wird.
[0042] Das erfindungsgemäße Prinzip "ja/nein-Durchflusserkennung" kann nicht nur bei Füllanlagen
zum Einsatz kommen, bei welchen ein Durchflussmesser zur Mengenerfassung in der Produktleitung
36 angeordnet ist. Wird beispielsweise die abzufüllende Produktmenge mit einer Füllstandssonde
bestimmt, die in ein Behältnis 10 hineinreicht, oder ist ein Behältnis 10 bei Abfüllung
an einer Wägezelle angeordnet, so kann beispielsweise in der Produktleitung 36 anstatt
eines Durchflussmessers ein einfacher "flow-switch" angeordnet werden, der keine Durchflussmengen
bestimmt, sondern nur die qualitative Aussage "Durchfluss ja/nein" macht. Auf diese
Weise ist das erfindungsgemäße Betriebsverfahren mit jeglicher Abfülltechnologie anwendbar.
[0043] Fig. 4b zeigt eine Situation, bei der eine vollständige Säurereinigung sämtlicher
Ventile 15, 17 und 19 vorgenommen wird. Dabei sind hier die Ventile 45, 55 zu dem
Säuretank 44 geöffnet und die Säure wird über sämtliche Leitungsverbindungen 14, 16
und 18 sowie auch die zugehörigen Ventile 15, 17 und 19 geführt.
[0044] Eine vorteilhafte Ausführung der Befüllungsanlage 1 weist in der Rückgasleitung 24
eine weitere (nicht gezeigte) Durchflussmesseinrichtung auf. Dadurch ist es ebenfalls
möglich den Durchfluss über die Leitungen 26, 28 über die Ventile 27, 29 zu bestimmen,
da dieser Weg einen Bypass zur Produktleitung 36 darstellt. Bei dieser Bestimmung
sind vorzugsweise die Ventile 17 und 19 sowie das Füllventil 40 geschlossen. Lediglich
das Ventil 15 sowie das Ventil 27 oder 29, bei dem die Durchflussmenge bestimmt werden
soll, sind geöffnet. Auch hier kann ein einfacher "flow-switch" zurja/nein-Durchflusserkennung
zum Einsatz kommen.
[0045] Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten
Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Befüllungsanlage
- 4
- Fülleinrichtung
- 4a, b
- Gasventile
- 5
- Spülkappe
- 6
- Gasaustauscheinrichtung
- 7
- Zuleitung
- 8
- Spüleinrichtung
- 9
- Produktleitung
- 10
- Behältnisse
- 11
- elektrische Verbindungsleitung
- 12
- Gaskommunikationsleitung
- 14, 16, 18
- Verbindungsleitungen
- 15, 17, 19
- (Pneumatik)ventile
- 22
- Durchflussmesseinrichtung
- 24
- Rückgasleitung
- 26, 28
- Verbindungsleitung
- 27,29
- (Pneumatik)ventil
- 34
- Reservoir / Ringkessel
- 36
- Produktleitung
- 38
- Mediendrehverteiler
- 40
- Füllventil
- 42,44,46
- Tanks
- 43, 45, 47
- Ventile
- 48
- Pumpe
- 52
- Spülmittelleitung
- 53, 54, 55, 57
- Ventile
- 58
- Spülmittelrückleitung
- 62
- Steuerung
- 66
- Pneumatikblock
- 64
- Prozessleitsteuerung
- 68
- Speichereinrichtung
1. Betriebsverfahren für eine Befüllungsanlage (1) zum Befüllen von Behältnissen (10)
mit einer Flüssigkeit, wobei die Befüllungsanlage (1) eine Vielzahl von Fülleinrichtungen
(4) aufweist, welche die Behältnisse (10) mit der Flüssigkeit befüllen, und den Behältnissen
(10) wenigstens zeitweise während des Füllvorgangs mit wenigstens einer Gasaustauscheinrichtung
(6) über eine erste und eine zweite Leitungsverbindung (14, 16) ein Gas zugeführt
oder von dem Behältnis (10) ein Gas abgeführt wird und sich die erste Leitungsverbindung
(14) und die zweite Leitungsverbindung (16) wenigstens abschnittsweise unterscheiden,
und wobei ein Spülmodus vorgesehen ist, in dem die Fülleinrichtungen (4) und die Leitungsverbindungen
(14, 16) wenigstens teilweise mit einem Spülmedium gespült werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein für die Menge des durch die erste Leitungsverbindung (14) und des durch
die zweite Leitungsverbindung (16) gelangenden Spülmediums charakteristischer Wert
separat für diese Leitungsverbindungen (14, 16) bestimmt wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
während des Spülmodus das Spülmedium wenigstens abschnittsweise in einer Richtung
durch die Fülleinrichtungen (4) strömt, welche der Strömungsrichtung der in die Behältnisse
(10) zu füllenden Flüssigkeit entgegengesetzt ist.
3. Betriebsverfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführung des Gases in die Behältnisse und/oder die Abführung des Gases aus den
Behältnissen (10) durch wenigstens eine Ventileinrichtung gesteuert wird.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zu- und/oder Abführung des Gases von mehreren Ventileinrichtungen gesteuert wird
und diese Ventileinrichtungen während des Spülprozesses wenigsten teilweise zeitversetzt
geschaltet werden
5. Betriebsverfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flüssigkeit ein karbonisiertes Getränk ist.
6. Betriebsverfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bestimmung des Spülmediums für einzelne Fülleinrichtungen (4) separat erfolgt.
7. Betriebsverfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bestimmung der durch die erste Leitungsverbindung (14) und der durch die zweite
Leitungsverbindung (16) tretenden Menge an Spülmittel mit der gleichen Messeinrichtung
(22) erfolgt.
8. Vorrichtung (1) zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Behältnisse (10) mit einer Vielzahl
von Fülleinrichtungen (4) welche die Flüssigkeit in die Behältnisse (10) einfüllen,
mit wenigstens einer Gasaustauscheinrichtung (6) welche mit den Behältnissen (10)
wenigstens zeitweise während des Füllvorgangs über wenigstens zwei wenigstens teilweise
voneinander getrennte Leitungsverbindungen (14, 16) in Gaskommunikation steht, um
die Behältnisse (10) mit wenigstens einem gasförmigen Medium zu befüllen und/oder
um ein gasförmiges Medium von den Behältnissen (10) abzuführen, wobei die Gasaustauscheinrichtung
(6) wenigstens zwei Ventile (15, 17) zum Steuern des Gasaustausches mit den Behältnissen
(10) aufweist mit einer Spüleinrichtung (8), welche die Fülleinrichtungen (4) und
die Leitungsverbindungen (14, 16) zeitweise mit einem Spülmedium spült, und mit einer
Durchflussmesseinrichtung (22), welche die Menge des durch eine Fülleinrichtung (4)
tretenden Spülmediums bestimmt, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Ansteuerungseinrichtung (62) der Ventile (15, 17) derart mit der Durchflussmesseinrichtung
(22) in Kommunikationsverbindung steht, dass die Menge des durch die erste Leitungsverbindung
(14) und des durch die zweite Leitungsverbindung (16) gelangenden Spülmediums separat
für diese Leitungsverbindungen (14, 16) bestimmbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Fülleinrichtung eine Durchflussmesseinrichtung (22) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Speichereinrichtung (68) aufweist, um für die einzelnen Fülleinrichtungen
gemessene Durchflussmengen an Spülmittel zu bestimmen.