[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung eines Blechs, insbesondere Grobblech,
mittels einer Kühlstrecke, wobei die Kühlstrecke eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechoberseite und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechunterseite aufweist, wobei mittels der Kühlung ein vorgegebener
Zielzustand des Blechs an einem Referenzpunkt bei und/oder nach Austritt aus der Kühlstrecke
erreicht wird, wobei eine Kühlmittelabgabe für eine erste und eine zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
ermittelt wird, wobei die erste und die zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung relativ
zum Blech gegenüberliegend angeordnet sind. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Kühlung eines Blechs mittels einer Kühlstrecke, wobei die Kühlstrecke eine Mehrzahl
von Kühlmittelabgabeeinrichtungen zur Kühlung einer Blechoberseite und eine Mehrzahl
an Kühlmittelabgabeeinrichtungen zur Kühlung einer Blechunterseite aufweist, wobei
mittels der Kühlung ein vorgegebener Zielzustand des Blechs wenigstens bei und/oder
nach Austritt aus der Kühlstrecke erreicht wird, wobei eine Kühlmittelabgabe für wenigstens
eine der Kühlmittelabgabeeinrichtung ermittelt wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
eine Steuer und/oder Regeleinrichtung für eine Kühlstrecke.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Walzstraßen, insbesondere Grobblechwalzstraßen
und betrifft insbesondere die Kühlung für Grobblech.
[0003] Die Kühlung bzw. der Betrieb der Kühlstrecke beeinflusst maßgeblich die Qualität
und die Eigenschaften des hergestellten Blechs. Die Kühlstrecke einer Grobblechstraße
dient insbesondere dazu, die Werkstoffeigenschaften des Blechs in gewünschter Weise
einzustellen.
[0004] Bei der Kühlung von Grobblech kann es aufgrund der vergleichsweise hohen Dicke und
des damit verbundenen Wärmeinhalts während des Kühlens zu Unplanheiten kommen, welche
durch thermische Verspannungen verursacht sind. Diese thermischen Verspannungen lassen
sich durch den Betrieb der Kühlstrecke beeinflussen. Ziel ist es stets ein planes
Blech herzustellen, welches die gewünschten mechanischen Eigenschaften aufweist.
[0005] Grobblech weist in der Regel eine Dicke von 3mm oder mehr auf und erfüllt damit die
Definition gemäß EN 10029.
[0006] Aus der Europäischen Offenlegungsschrift
EP 2070608 A1 ist ein Verfahren zum Kühlen von Grobblech bekannt. Hier wird eine Kühlmittelabgabe
der Stellglieder oberhalb und unterhalb des Blechs individuell eingestellt, insbesondere
derart, dass für die Blechoberseite und die Blechunterseite derselbe Wärmeübergangskoeffizient
vorliegt. Dies hat den Nachteil, dass trotz der vergleichsweise exakten Ermittlung
des Wärmeübergangskoeffizienten weiterhin Unplanheiten in der Kühlstrecke entstehen
können. Auch könnne hiermit keine Unplanheiten des Blechs behoben werden, welche bereits
vor der Kühlstrecke entstanden sind.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, beim Herstellen von Grobblech die Planheit von hergestelltem
Grobblech weiter zu erhöhen bei gleichzeitig hohem Durchsatz der Grobblechstraße.
[0008] Der verfahrensmäßige Teil wird gelöst durch ein Verfahren zur Kühlung eines Blechs
mittels einer Kühlstrecke, wobei die Kühlstrecke eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechoberseite und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechunterseite aufweist, wobei mittels der Kühlung ein vorgegebener
Zielzustand des Blechs an einem Referenzpunkt, insbesondere spätestens, bei und/oder
nach Austritt aus der Kühlstrecke erreicht wird, wobei eine Kühlmittelabgabe für eine
erste und eine zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung ermittelt wird, wobei die erste
und die zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung relativ zum Blech gegenüberliegend angeordnet
sind, wobei die Ermittlung der Kühlmittelabgabe für die erste und zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
anhand eines vorgegebenen abzuführenden Wärmestroms von der der jeweiligen Kühlmitteabgabeeinrichtung
zugewandten Blechseite erfolgt, wobei für den jeweils abzuführenden Wärmestrom eine
Temperatur, insbesondere Oberflächentemperatur, der jeweiligen Blechseite berücksichtigt
wird.
[0009] Der Erfinder hat erkannt, dass es für eine möglichst gute Einhaltung der Planheit
nicht ausreichend ist, lediglich den Wärmeübergangskoeffizienten jeweils für Oberseite
und Unterseite zu berücksichtigen und diesen einander anzugleichen.
[0010] Vielmehr wird ein möglichst planes Blech bspw. dann erreicht, wenn - bei plan einlaufendem
Blech - der Wärmestrom für Oberseite und Unterseite gleich groß ist. Hierzu muss jedoch
die Temperatur der Oberseite und der Unterseite explizit berücksichtigt werden, da
diese den abführbaren Wärmestrom direkt beeinflusst. Im Stand der Technik wird dies
nicht berücksichtigt. Vielmehr wird im Stand der Technik die Gleichheit des Wärmeübergangskoeffizienten
für Ober- und Unterseite angestrebt. Bei unterschiedlichen Temperaturen von Blechoberseite
und Blechunterseite führt dies jedoch gerade zu einem ungleichmäßigen Wärmefluss für
Ober- und Unterseite, welcher bei einem plan einlaufenden Blech eine Unplanheit bewirken
kann. Dies kann durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.
[0011] Die Temperatur der Blechoberseite bzw. Blechunterseite kann mittels einer Messung
ermittelt werden, bspw. mittels eines Pyrometers. Alternativ können auch berechnete
Ist-Temperaturen, bspw. bekannt aus einer Blechverfolgungsberechnung, herangezogen
werden.
[0012] Unter Kühlmittelabgabe wird sowohl die mengenmäßige Abgabe des Kühlmittels pro Zeiteinheit
verstanden, als auch die Art und Weise der Abgabe des Kühlmittels, bspw. der Einstellung
des Aufbringungswinkels, etc.... Häufig wird lediglich die Kühlmittelmenge pro Zeiteinheit
eingestellt.
[0013] Als Kühlmittelabgabeeinrichtungen wird eine Einrichtung angesehen, welche zur Abgabe
von Kühlmittel auf das Blech ausgebildet ist.
[0014] Die Kühlmittelabgabeeinrichtung kann eine einzeln schaltbare Ventilanordnung mit
einem oder mehreren Kühlmittelauslässen sein. Alternativ kann dies auch eine Mehrzahl
an einzeln schaltbaren Ventil-Auslass-Einrichtungen sein, welche gemeinsam gesteuert
bzw. betrieben werden. Erstgenannte Ausführung ist für die Erfindung bevorzugt, da
diese eine flexiblere Einstellung bzw. einen flexibleren Betrieb der Kühlstrecke erlaubt.
[0015] Vorzugsweise sind alle Kühlmittelabgabeeinrichtungen der Kühlstrecke, sowohl zur
Kühlung der Blechunterseite, als auch zur Kühlung der Blechoberseite, als jeweils
einzeln schaltbare Ventilanordnungen mit zugehörigen Kühlmittelauslässen ausgebildet.
[0016] Als Endzustand für ein Blech kann eine gewünschte zu erreichende Temperatur angesehen
werden oder auch ein gewünschtes Gefüge bzw. eine gewünschte Phasenzusammensetzung
des Blechs. Der Endzustand stellt sicher, dass ein gewünschtes Produkt tatsächlich
durch die Kühlstrecke der Grobblechwalzstraße bereitgestellt wird. Wird der Endzustand
nicht erreicht, so ist das hergestellte Produkt in der Regel minderwertig oder als
Schrott zu verwerfen.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Verhältnis von abzuführendem
Wärmestrom von Blechoberseite zu Blechunterseite in Abhängigkeit von einer, insbesondere
bei Einlauf in die Kühlstrecke vorliegenden, Planheit des Blechs eingestellt. Hierdurch
ist es möglich, mittels der Kühlstrecke bzw. der Kühlung derart auf das Blech einzuwirken,
wie es benötigt wird. Insbesondere kann mittels der Kühlstrecke korrigierend auf die
Planheit des Bleches eingewirkt werden, falls erforderlich. Hierdurch kann die Kühlstrecke
zur Einhaltung der Produktqualität betragen, da einerseits bereits unplanes Blech
in planes Blech überführt werden kann, andererseits plan in die Kühlstrecke einlaufendes
Blech auch wieder plan aus der Kühlstrecke ausläuft. Vorteilhafterweise kann hierzu
die Steuer- und/oder Regeleinrichtung für die Kühlstrecke mit einer Planheitsmesseinrichtung
vor der Kühlstrecke wirkverbunden werden, so dass die Kühlstrecke entsprechend in
Abhängigkeit von der erfassten Planheit gesteuert und/oder geregelt werden kann, insbesondere
derart, dass die Unplanheiten eines in die Kühlstrecke einlaufenden unplanen Blechs
verringert werden und plan in die Kühlstrecke einlaufendes Blech erhalten bleibt.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist bei einem planen Blech, insbesondere einem
plan in die Kühlstrecke einlaufenden Blech, das Verhältnis des von der Oberseite abzuführenden
Wärmestroms und des von der Unterseite abzuführenden Wärmestroms im Wesentlichen gleich
eins. D.h. die abgeführte Wärme pro Zeiteinheit auf der Oberseite ist gleich der abgeführten
Wärme pro Zeiteinheit auf der Unterseite. Aufgrund der ggf. unterschiedlichen Temperaturen
und der unterschiedlichen Kühlmittelverweildauer auf dem Blech, insbesondere für Blechoberseite
und Blechunterseite, bedeutet dies, dass für Oberseite und Unterseite unterschiedlich
viel Kühlmittel aufgebracht werden muss.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung wird bei einem unplanen Blech
das Verhältnis derart eingestellt, dass die Unplanheit des Blechs nach Durchlaufen
der Kühlstrecke relativ zur Unplanheit des Blechs vor Durchlaufen der Kühlstrecke
verringert ist. Hierdurch wird nicht nur sichergestellt, dass ein gewünschtes Produkt
mittels der Kühlstrecke hergestellt wird, sondern es kann auch noch auf die Qualität
des hergestellten Produkts im Hinblick auf Planheit mittels der Kühlstrecke Einfluss
genommen werden. Es können insbesondere durch eine entsprechend angepasste Kühlung,
d.h. entsprechende Ungleichverteilung des Wärmestroms für Blechoberseite und Blechunterseite,
Planheitsfehler des Blechs in der Kühlstrecke noch korrigiert werden, wodurch ggf.
auch die Ausbeute der Grobblechstraße steigt.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, die Kühlmittelabgabe für die erste und zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
mittels der folgenden Gleichungen zu ermitteln:

wobei
x: ein vorgebbarer Faktor zwischen 0 und 1 ist, wobei dieser von der Planheit des
in die Kühlstrecke einlaufenden Blechs oder einer Temperatur, insbesondere einer Temperaturdifferenz
zwischen Blechoberseite und Blechunterseite, abhängen kann,
j oben: ein abzuführender Wärmestrom von der Oberseite des Blechs,
j unten: ein abzuführender Wärmestrom von der Unterseite des Blechs, und
j ges: ein abzuführender und vorzugebender Gesamtwärmestrom.
[0021] Der jeweilige Wärmestrom kann über ein empirisches, physikalisches oder empirisch-physikalisches
Modell modelliert werden. Dieses kann der Fachmann bspw. mit Hilfe von in der Vergangenheit
gekühlten Blechen ermitteln. Das Modell des Wärmestroms ist in der Regel zumindest
eine Funktion der jeweiligen Temperatur der Blechseite, der jeweiligen Temperatur
des Kühlmittels, welches zur Kühlung verwendet wird, der Blechgeschwindigkeit, sowie
der Kühlmittelmenge. Weitere Parameter können auftreten, beispielsweise die Geschwindigkeit,
mit der das Kühlmittel auf der Blechoberfläche auftrifft.
[0022] Auf Basis des obigen Gleichungssystems kann dann eine Kühlmittelmenge für eine Kühlmittelabgabeeinrichtung
ermittelt werden, um einen gewünschten Wärmefluss einzustellen. Vorzugsweise wird
für die Ermittlung der Kühlmittelabgabe zusätzlich oder ersatzweise als Nebenbedingung
berücksichtigt, dass während des Durchlaufens der Kühlstrecke die Temperatur der Blechoberseite
und/oder die Temperatur der Blechunterseite jeweils stets größer oder gleich einer
vorgegebenen Grenztemperatur, insbesondere 350°C. Als Grenztemperatur wird vorzugsweise
eine Oberflächentemperatur des Blechs verwendet. Der Betrag der Grenztemperatur wird
bspw. derart bestimmt, dass das Kühlwirkungsprinzip für die gesamte Kühlstrecke das
gleiche ist. Ändert sich das Kühlwirkungsprinzip für das Blech, während dieses die
Kühlstrecke durchläuft, so wird die Kühlung schwer beherrschbar. Aus diesem Grund
wird vorgesehen, die Kühlstrecke derart zu betreiben, dass diese Grenztemperatur vorzugweise
weder von der Oberseite des Bleches noch von der Unterseite des Blechs während des
Durchlaufens der Kühlstrecke unterschritten wird. Dazu kann man entweder
j ges soweit vermindern, dass die genannte Nebenbedingung berücksichtigt wird (= zusätzlich),
oder man kann den berechneten Wärmestrom auf der Seite, die ansonsten zu einer Unterschreitung
führen würde, nachträglich entsprechend vermindern (= ersatzweise), dass die Unterschreitung
nicht erfolgt.
[0023] Bspw. kann die Grenztemperatur aus einem Temperaturbereich von 420°C bis 300°C ausgewählt
werden. In diesem Oberflächetemperaturbereich des Blechs tritt - abhängig von den
jeweiligen Kühlbedingungen in einer Kühlstrecke - insbesondere auf der Oberseite eine
Änderung des Kühlmittelverhaltens bei der Kühlung des Blechs auf, womit eine Änderung
des Kühlmechanismus bzw. Kühlwirkungsprinzips einhergeht. Diese Änderung führt zu
schwer beherrschbaren Kühlbedingungen, welche dazu führen, dass das Blech unplan aus
der Kühlstrecke auslaufen kann. Durch die Festlegung einer Grenztemperatur, welche
die Blechoberseite und/oder die Blechunterseite nicht unterschreiten darf, und Berücksichtigung
dieser Grenztemperatur bei der Ermittlung der Kühlmittelabgabe, kann sichergestellt
werden, dass ein kritisches, für die Kühlung kaum beherrschbares Temperaturregime
der Blechoberfläche während des Durchlaufens des Blechs durch die Kühlstrecke vermieden
wird. Während der Betrieb der oberhalb und unterhalb des Blechs angeordneten Kühlmittelabgabeeinrichtungen
in obiger Weise durch Verwendung eines Gleichungssystem gekoppelt wird, kann alternativ
eine getrennte Berechnung für oberhalb und unterhalb des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtungen
erfolgen.
[0024] In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform wird für wenigstens eine der
Kühlmittelabgabeeinrichtungen die Kühlmittelabgabe unabhängig von der Kühlmittelabgabe
einer anderen Kühlmittelabgabeeinrichtung, insbesondere einer relativ zum Blech gegenüberliegenden
Kühlmittelabgabeeinrichtung, ermittelt.
[0025] Dies ist deshalb möglich, da es bei beidseitiger Wärmeabfuhr in Dickenrichtung des
Blechs mindestens einen Punkt gibt, an welchem der Wärmefluss verschwindet bzw. gleich
Null ist. Für diese Punkt in Dickenrichtung findet kein Wärmaustausch statt. Das Blech
kann an diesem Punkt gedanklich geteilt werden, ohne dass sich dadurch das Ergebnis
verändert. Daher kann eine Berechnung des abzuführenden Wärmestroms bzw. einer hierfür
erforderlichen Kühlmittelmenge generell einseitig adiabatisch erfolgen, d.h. es muss
bei der Berechnung bezüglich einer Seite, beispielsweise der Oberseite, nicht die
Wechselwirkung mit der anderen Seite, beispielsweise der Unterseite des Blechs, berücksichtigt
werden.
[0026] Mit Vorteil erfolgt die Ermittlung derart, dass das Blech, insbesondere ohne explizite
Berechnung des oben genannten Punktes, im Wesentlichen parallel zur Oberseite oder
Unterseite virtuell in ein erstes Blech und ein zweites Blech geteilt wird, wobei
die Kühlmittelabgabe jeweils separat für das erste und das zweite Blech ermittelt
wird, wobei bei der jeweiligen Ermittlung ein Wärmeaustausch zwischen dem ersten Blech
und dem zweiten Blech unberücksichtigt bleibt.
[0027] Mit anderen Worten bedeutet dies, dass für das erste Blech, z.B. das obere, die Kühlmittelmenge
ermittelt wird, wobei für die dem zweiten Blech, z.B. dem unteren Blech, zugewandte
Grenzfläche des ersten Blechs kein Wärmeaustausch berücksichtigt wird. Ferner wird
die Kühlmittelabgabe für das zweite, z.B. das untere, Blech berechnet, wobei für die
dem ersten Blech zugewandte Grenzfläche des zweiten Blechs kein Wärmeaustausch berücksichtigt
wird. Der Wärmeaustausch zwischen dem ersten und dem zweiten Blech bleibt also rechentechnisch
unberücksichtigt. Dadurch erhält man eine Gleichung mit einer Unbekannten, welche
somit lösbar ist.
[0028] Der Begriff "virtuell" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Teilung des Blechs
nur aus einer Berechnungssicht erfolgt. Es erfolgt daher keine tatsächliche, d.h.
physische, Teilung des Blechs.
[0029] Für die obige getrennte Berechnung für erstes Blech und zweites Blech wird vorteilhaft
derart vorgegangen, dass für das erste Blech und das zweite Blech jeweils ein individueller,
insbesondere zeitlicher, Verlauf einer einen energetischen Zustand des Blechs beschreibenden
Größe ermittelt wird, anhand dessen ein abzuführender Wärmestrom für die jeweilige
Blechoberseite und die Blechunterseite ermittelt wird. Als den energetischen Zustand
beschreibende Größe kann bspw. ein, insbesondere berechneter, Ist-Temperaturverlauf,
Ist-Enthalpieverlauf oder ein Verlauf einer anderen geeigneten Größe verwendet werden.
Bei Verwendung eines zeitlichen Verlaufs wird dieses vorzugsweise individuell für
eine Vielzahl definierter Blechabschnitte vorgegeben, so dass für die Kühlung eine
größtmögliche Dynamik erreicht wird und das gesamte Blech durchgehend die gewünschten
Eigenschaften aufweist.
[0030] Vorzugsweise wird für die Ermittlung der Kühlmittelabgabe berücksichtigt, dass während
des Durchlaufens der Kühlstrecke die Temperatur der Blechoberseite und/oder die Temperatur
der Blechunterseite jeweils stets größer oder gleich einer vorgegebenen Grenztemperatur,
insbesondere 350°C. Als Grenztemperatur wird vorzugsweise eine Oberflächentemperatur
des Blechs verwendet. Der Betrag der Grenztemperatur wird bspw. derart bestimmt, dass
das Kühlwirkungsprinzip für die gesamte Kühlstrecke das gleiche ist. Ändert sich das
Kühlwirkungsprinzip für das Blech während dieses die Kühlstrecke durchläuft, so wird
die Kühlung schwer beherrschbar. Aus diesem Grund wird vorgesehen, die Kühlstrecke
derart zu betreiben, dass diese Grenztemperatur vorzugweise weder von der Oberseite
des Bleches noch von der Unterseite des Blechs während des Durchlaufens der Kühlstrecke
unterschritten wird. Bei diesem Verfahren wird dazu einfach die vorgegebene Grenzoberflächentemperatur
als Nebenbedingung bei der Ermittlung des jeweiligen Wärmestroms berücksichtigt.
[0031] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zur Kühlung eines Blechs mittels
einer Kühlstrecke, wobei die Kühlstrecke eine Mehrzahl von Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechoberseite und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen
zur Kühlung einer Blechunterseite aufweist, wobei mittels der Kühlung ein vorgegebener
Zielzustand des Blechs wenigstens bei und/oder nach Austritt aus der Kühlstrecke erreicht
wird, wobei eine Kühlmittelabgabe für wenigstens eine der Kühlmittelabgabeeinrichtungen
ermittelt wird, wobei bei der Ermittlung der Kühlmittelabgabe für wenigstens eine
der Kühlmittelabgabeeinrichtungen berücksichtigt wird, dass diejenige Blechseite,
welche dieser Kühlmittelabgabeeinrichtung zugewandt ist, insbesondere während der
Durchführung der Kühlung, stets eine Temperatur größer oder gleich einer vorgegebenen
Grenztemperatur aufweist.
[0032] Unabhängig von der Art und Weise der Kühlung eines Blechs in einer Kühlstrecke ist
es zu vermeiden, in einen Temperaturbereich des Blechs zugelangen, bei welchem sich
der Kühlmechanismus der Kühlstrecke verändert. Der Kühlmechanismus wird in der Regel
durch das Verhalten des Kühlmittels auf dem Blech bestimmt, z.B. Ausbildung von Dampfpolstern
bei Wasserkühlung, Art und Weise der Verteilung des Dampfes auf dem Blech usw. Kommt
es aufgrund des Temperaturverlaufs der Oberfläche des Blechs zu einer Änderung des
Verhaltens des Kühlmittels des Blechs und damit zu einer Änderung des Kühlmechanismus,
so führt dies zu einer schlechten Beherrschbarkeit der Kühlung und damit zu einem
in der Regel nicht den Kundenwünschen entsprechenden Produkt. Bspw. ist dies insbesondere
auf der Oberseite der Fall, wenn abseits des unmittelbaren Einwirkorts bzw. unmittelbar
in der Nähe des Kühlmittelstrahls etwa überschüssiges, auf der Oberseite abfließendes
Kühlmittel nicht mehr durch eine Dampfschicht von der Blechoberfläche getrennt ist,
sondern sich in flüssiger Phase unkontrolliert über das Blech bewegt und dabei allmählich
verdampft.
[0033] Insbesondere kann es bei Änderung des Kühlmechanismus zu einem unplanen Produkt kommen,
da der Wärmefluss aufgrund der Änderung des Kühlmechanismus insbesondere auf der Blechoberseite
schwer berechenbar und schwer voraussagbar ist. Hierdurch kommt es zu entsprechenden
Temperaturabweichungen, welche Materialverspannungen bedingen. Diese führen dazu,
dass sich das Blech verzieht und unplan wird.
[0034] Durch die Berücksichtigung einer Grenztemperatur bei der Ermittlung der Kühlmittelabgabe
kann dieses Problem vermieden werden, wodurch die Planheit des Blechs bei gleichzeitig
hohem Durchsatz verbessert wird.
[0035] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Steuer und/oder Regeleinrichtung für
eine Kühlstrecke, mit einem maschinenlesbaren Programmcode, welcher Steuerbefehle
umfasst, welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung bei deren Ausführung zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 veranlassen.
[0036] Die Erfindung erstreckt sich ferner auf einen maschinenlesbaren Programmcode für
eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Kühlstrecke, wobei der Programmcode
Steuerbefehle aufweist, welche die Regel- und/oder Steuereinrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 veranlassen.
[0037] Darüber hinaus erstreckt sich die Erfindung auf ein Speichermedium mit einem darauf
gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 12. Als Speichermedium
kommen alle Speichermedien in Frage, auf welche der entsprechende Programmcode hinterlegbar
ist, bspw. können dies CDs, DVDs, Flash-Speichermeiden, wie USB-Sticks, oder Speicherkarten
sein.
[0038] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Kühlstrecke zur Kühlung von Blech, wobei
die Kühlstrecke eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen zur Kühlung einer Blechoberseite
und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtung zu Kühlung einer Blechunterseite
aufweist, wobei die Kühlstrecke mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach Anspruch
11 wirkverbunden ist, wobei die Kühlmittelabgabeeinrichtungen mittels der Steuer-
und/oder Regeleinrichtung nach Anspruch 11 steuerbar und/oder regelbar sind. Hierdurch
wird eine Kühlstrecke bereitgestellt, mittels welcher die Planheit des zu kühlenden
Blechs verbessert wird.
[0039] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem Ausführungsbeispiel, welches
anhand der schematischen Zeichnungen nachfolgend genauer erläutert wird. Es zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer Kühlstrecke zum Kühlen von Grobblech mit einer
Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen,
- FIG 2
- ein Ablaufdiagramm zur Ermittlung einer Kühlmittelabgabe für eine Kühlmittelabgabeeinrichtung
auf Basis eines Gleichungssystems,
- FIG 3
- ein Ablaufdiagramm zur Ermittlung einer Kühlmittelabgabe für eine Kühlmittelabgabeeinrichtung
auf Basis einer getrennten Ermittlung für Blechoberseite und Blechunterseite
- FIG 4
- ein Ablaufdiagramm zur Ermittlung einer Kühlmittelabgabe unter Berücksichtigung einer
Grenztemperatur.
[0040] FIG 1 zeigt eine beispielhafte Kühlstrecke 1 zum Kühlen von Grobblech B. Diese ist
Teil einer nicht näher gezeigten Grobblechstraße.
[0041] Die Kühlstrecke 1 umfasst eine Vielzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen 2, welche
sowohl oberhalb als auch unterhalb des Blechs B angeordnet sind. Deren Kühlmittelabgabe
ist individuell einstellbar, wodurch eine möglichst große Flexibilität und Dynamik
der Kühlstrecke 1 ermöglicht wird.
[0042] Häufig ist jeder Kühlmittelabgabeeinrichtung 2 der Kühlstrecke 1 eine direkt gegenüberliegende
Kühlmittelabgabeeinrichtung 2 zugeordnet. Sind diese direkt gegenüberliegend angeordneten
Kühlmittelabgabeeinrichtungen in Betrieb, so kühlen diese jeweils denselben Blechabschnitt.
Die oberhalb des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung 2 kühlt eine Oberseite
O des Blechabschnitts, während die unterhalb des Blechs B angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung
2 eine Unterseite U des Blechabschnitts kühlt.
[0043] Ferner ist der Kühlstrecke 1 eine Planheitsmesseinrichtung 3 in Massenflussrichtung
vorgeordnet, mittels welcher eine Planheit des in die Kühlstrecke 1 einlaufenden Blechs
B erfasst werden kann.
[0044] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der Kühlstrecke 1 ferner zwei Temperaturmesseinrichtungen
4 bzw. 5 vorgeordnet, wovon die oberhalb des Blechs B angeordnete Temperaturmesseinrichtung
4 die Temperatur der Blechoberseite O erfasst und die unterhalb des Blechs B angeordnete
Temperaturmesseinrichtung 5 die Temperatur der Blechunterseite U. Alternativ kann
die Temperatur von Blechoberseite O und/oder von Blechunterseite U vor Einlaufen in
die Kühlstrecke 1 mittels eines Modells ermittelt werden. Da in der Regel das Blech
B berechnungstechnisch in eine Vielzahl an Blechabschnitten geteilt ist und jeder
dieser Blechabschnitte berechnungstechnisch verfolgt wird, kann die Ist-Temperatur
der Blechoberseite und/oder der Blechunterseite für einen jeweiligen Blechabschnitt
an einem vorgebbaren Referenzpunkt vor der Kühlstrecke auch mittels der Blechverfolgungsrechung
ermittelt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Temperaturmesseinrichtungen 4, 5
vor der Kühlstrecke 1 ganz oder teilweise entfallen können. Für den Fall, dass nur
eine Temperaturmessung, z. B. eine Temperaturmessung auf der Oberseite, vorhanden
ist, wird die von einem Modell berechnete Temperaturverteilung über die Blechdicke
anhand der Temperaturmessung zunächst derart adaptiert, dass gemessene und berechnete
Temperatur auf der Seite der Messung übereinstimmen. Sodann kann dem Modell der berechnete
Wert auf der gegenüberliegenden Seite entnommen werden, auf der die Messung fehlt.
[0045] Ferner weist die Kühlstrecke eine Temperaturmesseinrichtung 6 auf, welche in Massenflussrichtung
hinter der Kühlstrecke 1 angeordnet ist. Diese nach der Kühlstrecke 1 erfassten Temperaturwerte
können zur Korrektur, z.B. im Rahmen einer Modelladaption, der Berechnung der Kühlmittelabgabe
herangezogen werden.
[0046] Die Kühlmittelabgabeeinrichtung 2, die Temperaturerfassungseinrichtungen 4, 5 bzw.
6, und die Planheitsmesseinrichtung 3 ist bzw. sind mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung
10 wirkverbunden. Mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 wird der Betrieb
der Kühlstrecke 1, insbesondere die Kühlmittelabgabe, gesteuert bzw. geregelt. Auf
dieser Steuer-und/oder Regeleinrichtung 10 sind daher die entsprechenden Berechnungsverfahren
zur Ermittlung der Kühlmittelabgabe hinterlegt.
[0047] Insbesondere weist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 einen maschinenlesbaren
Programmcode 12 auf. Dieser umfasst Steuerbefehle, welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
10 zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlassen.
Der maschinenlesbare Programmcode 12 wird bspw. mittels eines Speichermediums 11,
etwa einer CD, einer DVD, einem Flash-Speichergerät, z.B. einem USB-Stick, oder anderen
Datenträgern hinterlegt. Alternativ kann der maschinenlesbare Programmcode 12 der
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 über ein Netzwerk zugeführt werden.
[0048] Insbesondere wird der maschinenlesbare Programmcode 12 auf einem Speichermedium hinterlegt,
welches Teil der Steuer-und/oder Regeleinrichtung 10 ist.
[0049] Nachfolgend werden Verfahren beschrieben, welche mit einer derart konfigurierten
Kühlstrecke 1 vorteilhaft ausgeführt werden können.
[0050] FIG 2 zeigt ein Ablaufdiagramm, gemäß dem die Kühlmittelabgabe, insbesondere die
pro Zeiteinheit abzugebende Kühlmittelmenge, für ein Paar direkt gegenüberliegend
angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtungen ermittelt wird.
[0051] In einem Verfahrensschritt 100 wird die Temperatur To der Blechoberseite und die
Temperatur Tu der Blechunterseite ermittelt. Dies kann bspw. mittels einer Messung
erfolgen, wie gemäß FIG 1, alternativ können diese Temperaturen aus den mitlaufenden
Modellberechungen ermittelt werden.
[0052] In einem Verfahrensschritt 101 wird auf Basis des gewünschten Zielzustands des Blechs
nach der Kühlstrecke ein Gesamtwärmestrom ermittelt, welcher erforderlich ist, das
Blech vom seinem bekannten Anfangszustand vor den beiden gegenüberliegenden Kühlmittelabgabeeinrichtungen
in den gewünschten Endzustand hinter den beiden gegenüberliegenden Kühlmittelabgabeeinrichtungen,
z.B. auf einen gewünschten Anfangszustand vor den beiden nächsten gegenüberliegenden
Kühlmittelabgabeeinrichtungen oder die Kühlstopptemperatur, zu überführen. Dadurch,
dass die Temperatur der Blechoberseite und der Blechunterseite bekannt ist, kann dies
mit erhöhter Genauigkeit erfolgen.
[0053] Somit ergibt für jedes Paar von gegenüberliegend angeordneten Kühlmittelabgabeeinrichtungen
ein Gesamtwärmestrom, der von diesem Paar abgeführt werden sollte, damit der gewünschte
Endzustand des Blechs erreicht wird.
[0054] Dieser erforderliche Gesamtwärmestrom ist nun auf die einzelnen Kühlmittelabgabeeinrichtungspaare
zu verteilen, wobei berücksichtigt wird, dass eine vorgegebene Grenztemperatur der
Blechoberseite und der Blechunterseite nicht unterschritten werden darf. Ferner wird
berücksichtigt, dass der abführbare Wärmestrom stark temperaturabhängig ist. Ferner
wird die Planheit des Blechs vor Einlauf in die Kühlstrecke berücksichtigt.
[0055] Dazu wird zunächst in einem Verfahrensschritt 102 beispielsweise abhängig vom Planheitsmesswert
des Blechs ein Zahlenwert
x, 0< x < 1, ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels einer Tabelle geschehen, die zu einem
gegebenen Planheitsmesswert einen passenden Wert für
x z. B.
x = 0.5 für planes Blech,
x=0.6 für Blech, das leicht nach oben gebogen ist und
x=0.4 für Blech, das leicht nach unten gebogen ist.
[0056] Sodann wird im Verfahrensschritt 103 der im Verfahrensschritt 101 ermittelte Gesamtwärmestrom
jges auf die beiden Kühlmittelabgabeeinrichtungen verteilt. Aus dem im Verfahrensschritt
101 ermittelten Gesamtwärmestrom
jges werden zunächst mittels der Gleichung

die Wärmeströme der Oberseite,
joben und der Unterseite,
junten , berechnet. Dabei bezeichnet
x die im Schritt 102 berechnete Konstante. Sodann wird mittels des Modells geprüft,
ob eine vorgegebene Grenztemperatur der Blechoberseite und der Blechunterseite unterschritten
wird. Ist dies nicht der Fall, kann sofort mit dem Schritt 103 mit
a=1 weiterverfahren werden. Ist dies der Fall, wird eine Zahl
a, 0 < a <1, derart berechnet, dass bei Anwendung der Wärmeströme
ajoben anstelle
Joben und/oder
ajunten anstelle
junten bei größtmöglichem Wert von
a diese Grenztemperatur gerade noch eingehalten wird. Mit diesen Wärmeströmen wird
dann mit Schritt 103 weiterverfahren.
[0057] Daraus lassen sich dann die Kühlmittelmengen für die Kühlmittelabgabeeinrichtung
oberhalb des Blechs und unterhalb des Blechs für das jeweilige Paar an Kühlmitteleinrichtungen
ermitteln. Dies erfolgt in einem Verfahrensschritt 104.
[0058] Läuft bspw. ein planes Blech in die Kühlstrecke ein, so wird unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Temperaturen der Blechoberseite und der Blechunterseite der
Wärmestrom derart eingestellt, dass von Blechoberseite und Blechunterseite der gleiche
Wärmestrom abgeführt wird. Dies bedingt nämlich, da die Temperatur von Blechoberseite
und Blechunterseite in der Regel unterschiedlich ist, eine Änderung der Kühlmittelmengen
für die oberhalb des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung und für die unterhalb
des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung verglichen mit den gemäß Stand
der Technik ermittelten Kühlmittelmengen. Eine gleichmäßige Kühlung ist jedoch nur
dann möglich, wenn der Wärmestrom auf Blechoberseite und Blechunterseite gleich ist,
was durch ein Vorgehen gemäße einer der Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
erreicht wird.
[0059] Ggf. kann auch eine gezielte ungleichmäßige Kühlung von Blechoberseite und Blechunterseite
gewünscht sein, bspw. dann, wenn das Blech bereits unplan in die Kühlstrecke einläuft.
Dies wird mittels der Planheitsmesseinrichtung erfasst. Das Ergebnis der Planheitsmessung
wird so in den weiteren Betrieb der Kühlstrecke einbezogen, wobei die Kühlung derart
angepasst wird, dass der Unplanheit des Blechs entgegengewirkt wird.
[0060] Ein weiterer Grund für eine ungleichmäßige Einstellung des Wärmestroms für Blechoberseite
und Blechunterseite kann auch eine zu große Temperaturdifferenz zwischen Blechoberseite
und Blechunterseite sein. Diese kann bei heute bekannten Kühlweisen zu Unplanheiten
des Blechs in der Kühlstrecke führen. Bspw. kann es bei zu großen Temperaturdifferenzen
zwischen Blechoberseite und Blechunterseite nicht mehr möglich sein, das Blech derart
zu kühlen, dass die Oberflächentemperatur stets oberhalb einer Grenztemperatur bleibt,
aber gleichzeitig eine höhere Wärmeabfuhr erforderlich ist, um ein planes Blech zu
erhalten, das den gewünschten Zielzustand auch erreicht. Die gezielte Ungleichverteilung
des Wärmeflusses zwischen Blechoberseite und Blechunterseite ist dazu geeignet, derartige
Temperaturdifferenzen zu verringern, und ein planes Blech herzustellen.
[0061] Dieses Vorgehen erfolgt für alle jeweils gegenüberliegenden Kühlmittelabgabeeinrichtungen
in dieser Weise. Ob dies für weitere gegenüberliegend angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtungen
erfolgen soll, wird jeweils in einem Verfahrensschritt 105 abgefragt.
[0062] Wird bspw. ein Endzustand des Blechs ohne weitere Kühlung erreicht, so ist keine
weitere Abfrage mehr nach einer weiteren Kühlmittelmengenermittlung für in Massenflussrichtung
nachfolgende Kühlmittelabgabeeinrichtungen mehr erforderlich. Ein solcher Abfrageschritt
kann zwischen Verfahrensschritt 103 und Verfahrensschritt 104 vorteilhaft vorgesehen
werden. Dies vermeidet weitere Berechnungszyklen, deren Ergebnis bereits von vornherein
feststeht, nämlich, dass die abzugebenden Kühlmittelmenge in diesen Fällen gleich
Null ist.
[0063] Somit wird also für die erforderlichen Paare an Kühlmittelabgabeeinrichtungen eine
individuell von der jeweiligen Kühlmittelabgabeeinrichtung abzugebende Kühlmittelmenge
ermittelt, welche das Erreichen des Zielzustands des Blechs unter Einhaltung entsprechender
Randbedingungen sicherstellt.
[0064] Anschließend erfolgt eine entsprechende Einstellung der Kühlmittelabgabeeinrichtungen
der Kühlstrecke auf obige Art und Weise, so dass der gewünschte Endzustand des Blechs
erreicht wird.
[0065] Eine alternative Vorgehensweise für die Ermittlung der Kühlmittelabgabe ist in FIG
3 schematisch dargestellt.
[0066] Gemäß FIG 3 wird für die Ermittlung der Kühlmittelabgabe für die Kühlmittelabgabeeinrichtungen
oberhalb und unterhalb des Blechs ein Berechnungsverfahren verwendet, welches die
Kühlmittelabgabe bzw. -menge getrennt für Blechoberseite und Blechunterseite ermittelt.
Hierzu wird das Blech berechnungstechnisch in ein oberes und ein unteres Blech geteilt,
wobei ein Wärmeaustausch zwischen diesem oberen und unteren Blech unberücksichtigt
bleibt.
[0067] In einem Verfahrensschritt 200 wird zunächst beispielsweise abhängig vom Planheitsmesswert
des Blechs ein Zahlenwert
x, 0 < x <1, ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels einer Tabelle geschehen, die zu einem
gegebenen Planheitsmesswert einen passenden Wert für
x z. B
. x = 0.5 für planes Blech,
x=0.6 für Blech, das leicht nach oben gebogen ist und
x =
0.4 für Blech, das leicht nach unten gebogen ist. Anschließend wird das Blech auf Höhe
x in ein oberes Blech und ein unteres Blech virtuell geteilt. Dabei bedeutet
x das Verhältnis der Dicke des unteren Blechs relativ zur Gesamtblechdicke. Die Teilung
erfolgt virtuell auf Höhe
x mal Blechdicke, gemessen ab der Unterseite des Blechs nach oben.
[0068] In einem Verfahrensschritt 200 wird die Temperatur der Blechoberseite und der Blechunterseite
vor der Kühlstrecke ermittelt. Hieraus und in Kenntnis des Temperaturverlaufs in Dickenrichtung
des Blechs wird eine mittlere Temperatur für das obere Blech und eine mittlere Temperatur
für das untere Blech ermittelt.
[0069] In einem Verfahrensschritt 201 wird nun für das obere Blech bspw. ein mittlerer Temperaturverlauf
über die Zeit für einen bestimmten Blechabschnitt des Blechs vorgegeben, so dass dieser
von einer bekannten mittleren Anfangstemperatur vor Kühlbeginn auf eine mittlere gewünschte
Endtemperatur überführt wird. Dies geschieht analog für das untere Blech in einem
Verfahrensschritt 204. Die vorgegebenen Temperaturverläufe sind für das obere Blech
und das untere Blech aufgrund der unterschiedlichen Anfangstemperatur und des unterschiedlichen
Kühlmittelverhaltens auf Blechoberseite und Blechunterseite in der Regel unterschiedlich.
Jedoch stimmt der zu erreichende Endzustand in der Regel für das obere und das untere
Blech überein.
[0070] Alternativ zu einem zeitlichen Temperaturverlauf kann auch ein örtlicher Temperaturverlauf
für die beiden Bleche vorgegeben werden. Denkbar ist ebenfalls eine Vorgabe eines
zeitlichen oder örtlichen Enthalpieverlaufs für das obere und untere Blech, so dass
das Blech einen gewünschten Endzustand erreicht.
[0071] In einem Verfahrensschritt 202 bzw. 205 wird aus dem jeweils vorgegebenen Verlauf
ein jeweiliger Wärmestrom für das obere bzw. untere Blech ermittelt, welcher erforderlich
ist, um den gewünschten Verlauf für das obere Blech bzw. das untere Blech einzustellen.
Dies geschieht mit den üblichen physikalischen Gleichungen, welche die Temperaturentwicklung
und den Wärmeübergang beschreiben.
[0072] In einem Verfahrensschritt 203 bzw. 206 wird aus den ermittelten Wärmeströmen für
das obere Blech und das untere Blech jeweils die Kühlmittelabgabe, insbesondere Kühlmittelmenge
pro Zeiteinheit, für die oberhalb des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung
und für die unterhalb des Blechs angeordnete Kühlmittelabgabeeinrichtung ermittelt.
[0073] In einem Verfahrensschritt 207 erfolgt eine entsprechende Einstellung der Kühlmittelabgabeeinrichtungen
der Kühlstrecke auf obige Art und Weise, so dass der gewünschte Endzustand des Blechs
erreicht wird.
[0074] FIG 4 zeigt ein Ablaufdiagramm, welches bei einer Ermittlung einer Kühlmittelabgabe
für eine Kühlmittelabgabeeinrichtung eine Grenztemperatur berücksichtigt. Die Berücksichtigung
einer solchen Grenztemperatur ist deswegen sehr vorteilhaft, weil - abhängig vom verwendeten
Kühlmittel - die Kühlwirkung maßgeblich vom Kühlmittelverhalten abhängt. Das Verhalten
des Kühlmittels kann sich bspw. aufgrund der Temperatur des Blechs ändern.
[0075] Bei der Verwendung von Wasser kann beobachtet werden, dass sich bspw. bei Temperaturen
der Blechoberfläche unterhalb von 350°C, das Verhalten des Kühlwassers ändert. Es
kommt zum Leidenfrosteffekt. Dies bedingt, dass insbesondere auf der Bandoberseite
die Kühlwirkung des Wassers und damit die Kühlung des Blechs kaum noch zu beherrschen
ist. Auf der Unterseite ist der Effekt nicht so stark, weil dort überschüssiges Kühlmittel
von der Oberfläche einfach herunterfallen kann. Andererseits kann eine hohe Kühlleistung,
d.h. eine hohe Kühlmittelmenge pro Zeiteinheit, für das Erreichen eines gewünschten
Zustands des Blechs erforderlich sein.
[0076] Dies führt jedoch dazu, dass deutlich mehr Wärme von der Oberfläche abgeführt wird,
als aus dem inneren des Blechs nachströmen kann. Es kommt zu einer starken Abkühlung
an der Oberfläche des Blechs in Verbindung mit einem hohen Temperaturgradienten in
Dickenrichtung des Blechs. Wird eine kritische Oberflächentemperatur unterschritten,
führt dies in der Regel zu einer Unplanheit des Blechs. Häufig ist dieses unplane
Blech als Produktionsausschuss anzusehen und nicht weiter verwertbar. Weiterhin besteht
die Gefahr, dass Anlagenteile beschädigt werden.
[0077] Um dieses zu vermeiden, kann die Kühlmittelabgabe unter Berücksichtigung einer Grenztemperatur
erfolgen, welche während der Kühlung zumindest nicht auf der Blechoberseite, ggf.
auch nicht auf der Blechunterseite unterschritten werden darf.
[0078] In einem Verfahrensschritt 300 wird die Temperatur der Blechoberseite und/oder die
Temperatur der Blechunterseite ermittelt. Dies kann wie oben beschrieben modellbasiert
erfolgen oder mittels einer Messung.
[0079] Die Ermittlung der Kühlmittelabgabe kann gemäß einem beliebigen Verfahren erfolgen,
vorzugsweise gemäß einem der oben geschilderten Verfahren. Dies geschieht gemäß FIG
4 in einem Verfahrensschritt 301.
[0080] In einem Verfahrensschritt 302 wird eine Oberflächentemperatur vorausberechnet, welche
sich einstellt, wenn die gemäß Verfahrensschritt 301 errechnete Menge an Kühlmittel
pro Zeiteinheit auf die Oberfläche des Blechs bzw. Blechabschnitts aufgebracht wird.
[0081] Die Einhaltung der Grenztemperatur wird in einem Verfahrensschritt 303 geprüft.
[0082] Unterschreitet die sich durch das Aufbringen des Kühlmittels einstellende Temperatur
der Blechoberfläche die Grenztemperatur, so wird die Kühlleistung bspw. auf in Massenflussrichtung
nachfolgende Kühlmittelabgabeeinrichtungen in einem Verfahrensschritt 304 umverteilt
oder reduziert.
[0083] Anschließend wird erneut eine Kühlmittelabgabe auf Basis der umverteilten oder reduzierten
Kühlleistung ermittelt, gemäß Verfahrensschritt 301. Daraus ergibt sich eine neue
Oberflächentemperatur, welche mit der Grenztemperatur verglichen wird. Unterschreitet
diese weiterhin, so wird solange Kühlleistung umverteilt oder reduziert, bis die Grenztemperatur
eingehalten wird.
[0084] Bei der Umverteilung oder Reduktion von Kühlleistung wird vorzugweise die Temperatur
des Blechs mitgerechnet, und festgestellt, wie die Kühlleistung der nachfolgenden
Kühlmittelabgabeeinrichtungen einzustellen ist, um bspw. einen gewünschten Wärmestrom
abzuführen, die Grenztemperatur einzuhalten und um den gewünschten Endzustand zu erreichen.
[0085] Die Umverteilung der Kühlleistung auf nachfolgende Kühlmittelabgabeeinrichtungen
bewirkt dabei einerseits die Einhaltung der Grenztemperatur, andererseits das Erreichen
des Zielzustands des Blechs nach Durchlaufen der Kühlung.
[0086] Die Prüfung auf Einhaltung der Grenztemperatur kann jeweils sukzessiv, d.h. nach
und nach für jede Kühlmittelabgabeeinrichtung gesondert erfolgen, oder für die gesamte
Kühlstrecke in Summe berechnet werden.
[0087] In einem Verfahrensschritt 305 werden die gemäß obigem Verfahren ermittelten Kühlmittelabgaben
in der Kühlstrecke eingestellt.
[0088] Vorzugsweise wird dieses Verfahren online, d.h. während des Kühlens von Grobblech
durchgeführt, so dass in Echtzeit der Kühlprozess optimiert ist und dementsprechend
kein Ausschuss durch Unterschreiten der Grenztemperatur erzeugt wird.
[0089] Alternativ wird vorzugsweise bereits vor Einlauf des Blechs in die Kühlstrecke eine
Kühlmittelabgabe, insbesondere abzugebende Kühlmittelmenge pro Zeiteinheit, bereits
derart ermittelt, dass die Grenztemperatur bereits hierbei berücksichtigt wird und
diese nicht unterschritten wird. Dies ist weniger zeitintensiv, da keine Regelschleifen
erforderlich sind. Die berechnete Kühlmittelabgabe wird dann beim Durchlauf des Blechs
durch die Kühlstrecke zeitrichtig zugeschaltet.
1. Verfahren zur Kühlung eines Blechs (B) mittels einer Kühlstrecke (1), wobei die Kühlstrecke
(1) eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) zur Kühlung einer Blechoberseite
(O) und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) zur Kühlung einer Blechunterseite
(U) aufweist, wobei mittels der Kühlung ein vorgegebener Zielzustand des Blechs (B)
an einem Referenzpunkt bei und/oder nach Austritt aus der Kühlstrecke (1) erreicht
wird, wobei eine Kühlmittelabgabe für eine erste und eine zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
(2) ermittelt wird, wobei die erste und die zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung (2)
relativ zum Blech (B) gegenüberliegend angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Kühlmittelabgabe für die erste und zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
(2) anhand eines vorgegebenen abzuführenden Wärmestroms von der der jeweiligen Kühlmitteabgabeeinrichtung
(2) zugewandten Blechseite (O, U) erfolgt, wobei für den jeweils abzuführenden Wärmestrom
eine Temperatur, insbesondere Oberflächentemperatur (To, Tu), der jeweiligen Blechseite
(O, U) berücksichtigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis von abzuführendem Wärmestrom von Blechoberseite (O) zu Blechunterseite
(U) in Abhängigkeit von einer, insbesondere bei Einlauf in die Kühlstrecke (1) vorliegenden,
Planheit des Blechs (B) eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem planen, insbesondere einem plan in die Kühlstrecke (1) einlaufenden, Blech
(B) das Verhältnis im Wesentlich gleich eins ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem unplanen, insbesondere einem unplan in die Kühlstrecke (1) einlaufenden,
Blech (B) das Verhältnis derart eingestellt wird, dass die Unplanheit des Blechs nach
Durchlaufen der Kühlstrecke relativ zur Unplanheit des Blechs (B) vor Durchlaufen
der Kühlstrecke (1) verringert ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Kühlmittelabgabe die erste und zweite Kühlmittelabgabeeinrichtung
(2) anhand der Gleichung:

erfolgt, wobei
x: ein vorgebbarer Faktor zwischen 0 und 1 ist,
Joben: ein abzuführender Wärmestrom von der Oberseite des Blechs,
Junten: ein abzuführender Wärmestrom von der Unterseite des Blechs, und
Jges: ein abzuführender und vorzugebender Gesamtwärmestrom.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass für wenigstens eine der Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) die Kühlmittelabgabe unabhängig
von der Kühlmittelabgabe einer anderen Kühlmittelabgabeeinrichtung (2), insbesondere
einer relativ zum Blech gegenüberliegenden Kühlmittelabgabeeinrichtung, ermittelt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung derart erfolgt, dass das Blech (2) im Wesentlichen parallel zur Oberseite
(O) oder Unterseite (U) virtuell in ein erstes Blech und ein zweites Blech geteilt
wird, wobei die Kühlmittelabgabe jeweils separat für das erste und das zweite Blech
ermittelt wird, wobei bei der jeweiligen Ermittlung ein Wärmeaustausch zwischen dem
ersten Blech und dem zweiten Blech unberücksichtigt bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass für das erste Blech und das zweite Blech jeweils ein individueller zeitlicher Verlauf
einer einen energetischen Zustand des Blechs (B) beschreibenden Größe ermittelt wird,
anhand dessen ein abzuführender Wärmestrom für die jeweilige Blechoberseite (O) und
die Blechunterseite (U) ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Kühlmittelabgabe berücksichtigt wird, dass während des Durchlaufens
der Kühlstrecke (1) die Temperatur der Blechoberseite (O) und/oder die Temperatur
der Blechunterseite (U) jeweils stets größer oder gleich einer vorgegebenen Grenztemperatur,
insbesondere 350°C, ist.
10. Verfahren zur Kühlung eines Blechs (B) mittels einer Kühlstrecke (1), wobei die Kühlstrecke
(1) eine Mehrzahl von Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) zur Kühlung einer Blechoberseite
und eine Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) zur Kühlung einer Blechunterseite
aufweist, wobei mittels der Kühlung ein vorgegebener Zielzustand des Blechs (B) wenigstens
bei und/oder nach Austritt aus der Kühlstrecke erreicht wird, wobei eine Kühlmittelabgabe
für wenigstens eine der Kühlmittelabgabeeinrichtung (2) ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Kühlmittelabgabe für wenigstens eine der Kühlmittelabgabeeinrichtungen
(2) berücksichtigt wird, dass diejenige Blechseite (O, U), welche dieser Kühlmittelabgabeeinrichtung
(2) zugewandt ist, insbesondere während der Durchführung der Kühlung, stets eine Temperatur
größer oder gleich einer vorgegebenen Grenztemperatur aufweist.
11. Steuer und/oder Regeleinrichtung (10) für eine Kühlstrecke (1), mit einem maschinenlesbaren
Programmcode (12), welcher Steuerbefehle umfasst, welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
(10) bei deren Ausführung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche veranlassen.
12. Maschinenlesbarer Programmcode (12) für eine Steuer-und/oder Regeleinrichtung (10)
für eine Kühlstrecke (1), wobei der Programmcode Steuerbefehle aufweist, welche die
Regel- und/oder Steuereinrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 veranlassen.
13. Speichermedium (11) mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode
gemäß Anspruch 12.
14. Kühlstrecke (1) zur Kühlung von Blech (B), wobei die Kühlstrecke (1) eine Mehrzahl
an Kühlmittelabgabeeinrichtungen (2) zur Kühlung einer Blechoberseite (O) und eine
Mehrzahl an Kühlmittelabgabeeinrichtung (2) zu Kühlung einer Blechunterseite (U) aufweist,
mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 11, wobei die Kühlmittelabgabeeinrichtungen
(2) mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) wirkverbunden sind und mit dieser
steuerbar und/oder regelbar sind.