[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für eine Optikeinrichtung gemäß Patentanspruch
1 bzw. Patentanspruch 11, eine Anordnung zum Untersuchen einer Schweißnaht eines Rohres
gemäß Patentanspruch 13, eine Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schweißnähten eines
Rohres gemäß Patentanspruch 14, ein Verfahren zur optischen Untersuchung der Innenwand
eines Rohres gemäß Patentanspruch 15 und ein Verfahren zur optischen Untersuchung
der Innenwand eines Rohres gemäß Patentanspruch 16.
[0002] Üblicherweise wird die beim Verschweißen von Metallelementen entstehende Schweißnaht
nach oder während des Schweißvorganges überprüft. Dabei wird die Schweißnaht nicht
nur auf der Außenseite des Rohres, sondern auch auf der Innenseite des Rohres überprüft.
Im Gegensatz zur Außenseite, die relativ leicht überprüft werden kann, ist die Überprüfung
der Schweißnaht auf der Innenseite des Rohres auf Grund der eingeschränkten Zugänglichkeit
deutlich aufwendiger.
[0003] Eine bekannte Möglichkeit der Überprüfung einer Schweißnaht auf der Innenseite eines
Rohres ist die optische Überprüfung durch eine Optikeinrichtung, die in das Rohr eingeführt
wird und senkrecht auf die Schweißnaht blickt. Die Optikeinrichtung muss in dem Rohr
entsprechend positioniert werden, so dass die Schweißnaht sich im Blickfeld der Optikeinrichtung
befindet. Ein Blick mit der Optikeinrichtung senkrecht auf die Rohrinnenwand und somit
senkrecht auf die Schweißnaht lässt jedoch beispielsweise nicht bzw. nur schwer erkennen,
ob die Wurzel der Schweißnaht in das Rohr hineinragt oder nicht. Solche Optikeinrichtungen
zur Überprüfung der Rohrinnenwand sind darüber hinaus technisch aufwändig und teuer.
Zudem erlauben übliche Optikeinrichtungen nur eine Untersuchung der Schweißnaht nach
dem Schweißvorgang, da die während des Schweißens auftretenden hohen Temperaturen
die Optikeinrichtung beschädigen.
[0004] Außerdem sind Optikeinrichtungen bekannt die eine Blickrichtung parallel zur Rohrachse
bei der Inspektion von Rohren mit kleinem Durchmesser ermöglichen. Diese haben den
Nachteil, dass die Kontur der Schweißnaht schlecht einzuschätzen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Führungsvorrichtung zur Führung einer
Optikeinrichtung in einem Rohr aufzuzeigen, die technisch einfach und kostengünstig
ist und eine sichere Untersuchung der Rohrinnenwand selbst und der Ausbildung der
Wurzel der Schweißnaht während eines Schweißvorganges erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 bzw. 11, eine Anordnung
nach Anspruch 13, eine Prüfvorrichtung nach Anspruch 14, ein Verfahren zur optischen
Untersuchung der Innenwand eines Rohres nach Anspruch 15 und ein Verfahren zur optischen
Untersuchung der Innenwand eines Rohres nach Anspruch 16 gelöst.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Führungsvorrichtung für eine Optikeinrichtung
zur Prüfung von Schweißnähten eines Rohres anzugeben, umfassend ein Führungsmittel,
das einen Hohlkörper zur Aufnahme der Optikeinrichtung mit einer ersten Einführungsöffnung
zum Einführen der Optikeinrichtung in den Hohlkörper bildet. Die Führungsvorrichtung
weist wenigstens ein Abstützmittel zum Abstützen des Hohlkörpers an einer Innenwand
des Rohres auf. Im Hohlkörper ist ein Längsspalt ausgebildet und das wenigstens eine
Abstützmittel ist angepasst derart, dass der Längsspalt im Gebrauch zur Innenwand
des Rohrs hin geöffnet ist und sich im Wesentlichen entlang der Innenwand des Rohres
derart erstreckt, dass ein durch den Längsspalt begrenztes Sichtfeld der Optikeinrichtung
im Gebrauch im Wesentlichen tangential zur Innenwand des Rohres verläuft.
[0008] Die Möglichkeit, eine Optikeinrichtung durch die Führungsvorrichtung derart in dem
Rohr anzuordnen, dass eine Blickrichtung der Optikeinrichtung im Gebrauch im Wesentlichen
tangential zur Innenwand des Rohres verläuft, hat den Vorteil, dass die Innenwand
des Rohres, insbesondere eine Schweißnaht, technisch einfach und kostengünstig überprüft
werden kann. Zudem können durch einen Blick in einer Richtung im Wesentlichen tangential
zur Rohrinnenwand, mehr bzw. andere Informationen gewonnen werden als durch einen
Blick senkrecht auf die Schweißnaht oder mit Blickrichtung parallel zur Rohrachse.
Beispielsweise kann geprüft werden, ob die Wurzel der Schweißnaht in das Rohr hineinragt.
Vorteilhaft ist auch, dass die Innenwand des Rohres, insbesondere die Wurzel einer
Schweißnaht, nicht nur nach dem Schweißen, sondern auch während des Schweißvorganges
sicher beobachtet und untersucht werden kann. Des Weiteren ist vorteilhaft, dass die
Schweißparameter während des Schweißvorganges überwacht und entsprechend angepasst
werden können.
[0009] Die Erfindung ist besonders für eine drehstarre Anordnung des Hohlkörpers im Rohr
geeignet. Zur Änderung der Prüfposition der Optikeinrichtung in Umfangsrichtung ist
die Optikeinrichtung relativ zum Hohlkörper bewegbar.
[0010] Die Führungsvorrichtung kann ein mit dem Führungsmittel verbundenes Einführungsrohr
zum Einführen der Optikeinrichtung in den Hohlkörper durch die erste Einführungsöffnung
umfassen. Vorteilhaft hieran ist, dass die Optikeinrichtung auf einfache Art und Weise
in die Führungsvorrichtung eingeführt und wieder entfernt werden kann.
[0011] Die Führungsvorrichtung kann eine zweite in dem Hohlkörper ausgebildete Einführungsöffnung
zum Einführen eines Optikeinrichtungszugseils oder einer Optikeinrichtungszugkette
in den Hohlkörper umfassen. Hierdurch ist es möglich, ein Optikeinrichtungszugseil
oder einer Optikeinrichtungszugkette auf einfache Art und Weise in den Hohlkörper
einzuführen und wieder zu entfernen, sowie mit der Optikeinrichtung zu verbinden,
und somit durch Ziehen am Optikeinrichtungszugseil oder an der Optikeinrichtungszugkette
die Position der Optikeinrichtung zu verändern.
[0012] In einer Ausführungsform bildet der Hohlkörper ein gekrümmtes, insbesondere kreisförmiges,
Rohr. Dies hat den Vorteil, dass die Optikeinrichtung auf einfache Art und Weise in
dem Hohlkörper in Umfangsrichtung des Hohlkörpers, insbesondere in beiden Richtungen,
d.h. im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn, bewegt werden kann. Vorteilhaft daran
ist auch, dass die Führungsvorrichtung einfach in gekrümmten bzw. kreisförmigen Rohren
angeordnet werden kann.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Führungsvorrichtung zwei Abstützmittel
und der Hohlkörper ist zwischen den beiden Abstützmitteln, insbesondere im Wesentlichen
mittig zwischen den beiden Abstützmitteln, angeordnet. Hierdurch wird die Positionsstabilität
der Führungsvorrichtung und insbesondere die Positionsstabilität des Hohlkörpers erhöht.
[0014] Die Führungsvorrichtung kann mindestens ein mit der Führungsvorrichtung verbindbares
Vorrichtungsführungsseil oder eine mit der Führungsvorrichtung verbindbare Vorrichtungsführungskette
zum Beibehalten und/oder Verändern der Position der Führungsvorrichtung entlang der
Längsachse des Rohres umfassen. Dies hat den Vorteil, dass die Position der Führungsvorrichtung
entlang der Längsachse des Rohres auf einfache Art und Weise beibehalten oder verändert
werden kann. Durch Verändern der Position der Führungsvorrichtung entlang der Längsachse
des Rohres können verschiedene Bereiche der Rohrinnenwand untersucht werden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform sind die beiden Abstützmittel und der Hohlkörper
derart ausgebildet, dass die Abstützmittel, der Hohlkörper und die Innenwand des Rohres
im Gebrauch einen ersten Hohlraum bilden. Der auf einfache Art und Weise gebildete
Hohlraum kann als Staukammer für eine Vorwärmung und/oder eine Wärmenachbehandlung
dienen. Alternativ oder zusätzlich kann die Führungsvorrichtung zwei mit dem Hohlkörper
verbindbare Begrenzungswände umfassen, die in Längsrichtung des Rohres vor und hinter
dem Hohlkörper angeordnet und derart ausgebildet sind, dass die Begrenzungswände und
das Rohr im Gebrauch einen zweiten Hohlraum (28) bilden. Hierdurch kann ein relativ
großer Hohlraum gebildet werden. Der Hohlraum kann als Staukammer für eine Vorwärmung
und/oder eine Wärmenachbehandlung dienen.
[0016] Der Hohlraum kann eine Formierkammer zur Aufnahme eines Formiergases bilden. Hierdurch
wird die Rohrinnenwand durch das Formiergas geschützt und eine übermäßige Oxidierung
der Rohrinnenwand während des Schweißvorganges verhindert.
[0017] Die Führungsvorrichtung kann eine mit Metallwolle oder Metalllegierungswolle, insbesondere
Stahlwolle, gefüllte Strömungskammer zum Einleiten des Formiergases umfassen, die
mit der Formierkammer fluidverbunden ist. Hierdurch wird das Strömungsverhalten des
Formiergases beim Einleiten in die Formierkammer verbessert.
[0018] Die Erfindung beruht ferner auf dem Gedanken, eine Führungsvorrichtung zur Führung
einer Optikeinrichtung in einem Rohr mit einem Führungsmittel anzugeben. Das Führungsmittel
weist ein im Wesentlichen gerades Längsteil, das sich im Gebrauch im Wesentlichen
in Axialrichtung des Rohres erstreckt, ein daran anschließendes im Wesentlichen kreisbogenförmiges
Mittelteil und ein daran anschließendes im Wesentlichen gerades Endteil auf, das sich
im Gebrauch im Wesentlichen in einer Radialrichtung des Rohres erstreckt. Das Endteil
weist eine Öffnung auf, die im Gebrauch einer Innenwand des Rohres gegenüber angeordnet
ist derart, dass ein Sichtfeld der Optikeinrichtung im Gebrauch im Wesentlichen tangential
zu einer Innenwand des Rohres verläuft. Hierdurch kann auf einfache Art und Weise
die Innenwand eines Rohres, insbesondere eine Schweißnaht, technisch einfach und kostengünstig
untersucht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, durch einen Blick in einer Richtung
im Wesentlichen tangential zur Rohrinnenwand mehr bzw. andere Informationen zu gewinnen,
als durch einen Blick senkrecht auf die Schweißnaht: Beispielsweise kann geprüft werden,
ob die Wurzel der Schweißnaht in das Rohr hineinragt. Zudem ist hieran vorteilhaft,
dass die Untersuchung der Innenwand des Rohres, insbesondere der Wurzel der Schweißnaht,
nicht nur nach dem Schweißen, sondern auch während eines Schweißvorganges möglich
ist.
[0019] Die Erfindung ist besonders für eine drehbewegliche Anordnung des Führungsmittels
geeignet, um die Prüfposition der Optikeinrichtung in Umfangsrichtung zu verändern.
[0020] Die Führungsvorrichtung wird an sich, d.h. ohne die Optikeinrichtung offenbart und
beansprucht. Ferner wird die Führungsvorrichtung mit der Optikeinrichtung offenbart
und beansprucht. Das gilt für die drehstarre und die drehbewegliche Ausbildung des
Führungsmittels sowie für alle erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele bzw. Ausführungsformen.
[0021] Insbesondere wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur optischen Untersuchung
der Innenwand eines Rohres, insbesondere der Wurzel einer Schweißnaht im Bereich der
Innenwand des Rohres, gelöst, wobei eine Optikeinrichtung in ein Führungsmittel, das
einen Hohlkörper zur Aufnahme der Optikeinrichtung bildet, durch eine erste Einführungsöffnung
eingeführt wird, das Führungsmittel in einem Rohr angeordnet und durch Abstützmittel
gehalten wird derart, dass ein im Hohlkörper ausgebildeter Längsspalt zur Innenwand
des Rohres hin geöffnet ist, die Optikeinrichtung im Hohlkörper entlang des Längsspaltes
geführt wird derart, dass eine Blickrichtung der Optikeinrichtung durch den Längsspalt
im Wesentlichen tangential zur Innenwand des Rohres verläuft, und die Innenwand des
Rohres, insbesondere die Schweißnaht, geprüft wird.
[0022] Alternativ wird die Aufgabe insbesondere durch ein Verfahren zur optischen Untersuchung
der Innenwand eines Rohres, insbesondere der Wurzel einer Schweißnaht im Bereich der
Innenwand des Rohres, gelöst, wobei eine Optikeinrichtung in ein Führungsmittel eingeführt
wird, das einen Hohlkörper zur Aufnahme der Optikeinrichtung bildet mit einem geraden
Längsteil, das im Gebrauch im Wesentlichen in Axialrichtung des Rohres verläuft, einem
daran anschließenden im Wesentlichen kreisbogenförmigen Mittelteil und einem wiederum
daran anschließenden im Wesentlichen geraden Endteil mit einer Öffnung, das sich im
Gebrauch im Wesentlichen in einer Radialrichtung des Rohres erstreckt. Das Führungsmittel
wird in einem Rohr angeordnet derart, dass eine Blickrichtung der Optikeinrichtung
durch die Öffnung im Wesentlichen tangential zur Innenwand des Rohres verläuft. Dann
wird die Innenwand des Rohres, insbesondere die Schweißnaht, geprüft.
[0023] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht darin, dass bei dem Verfahren die optische
Überprüfung im Wesentlichen tangential zur Innenwand des Rohres erfolgt, indem die
Blickrichtung der Optikeinrichtung im Gebrauch im Wesentlichen tangential zur Innenwand
des Rohres verläuft. Dies hat den Vorteil, dass die Innenwand des Rohres, insbesondere
die Schweißnaht, technisch einfach und kostengünstig überprüft werden kann. Zudem
werden durch die tangentiale Blickrichtung mehr Informationen gewonnen als durch ein
Verfahren, bei dem die Blickrichtung senkrecht zur Rohrinnenwand verläuft. Beispielsweise
kann geprüft werden, ob die Wurzel der Schweißnaht in das Rohr hineinragt oder zurückgefallen
ist. Vorteilhaft ist auch, dass die Innenwand des Rohres, insbesondere die Wurzel
einer Schweißnaht, selbst während des Schweißvorganges sicher beobachtet und untersucht
werden kann.
[0024] Bei dem Verfahren kann die Blickrichtung der Optikeinrichtung in Umfangsrichtung
des Rohres verändert werden. Vorteilhaft hieran ist, dass dadurch verschiedene Bereiche
der Rohrinnenwand optisch untersucht werden können.
[0025] Die Position des Führungsmittels kann in Längsrichtung des Rohres verändert werden.
Hierdurch können verschiedene Bereiche entlang der Längsrichtung des Rohres optisch
untersucht werden.
[0026] Das Führungsmittel kann auf einen Innendurchmesser des Rohres angepasst werden. Dadurch
können Rohre mit verschiedenen Durchmessern auf einfache Art und Weise optisch untersucht
werden.
[0027] Bei dem Verfahren kann die die Optikeinrichtung gekühlt werden. Hierdurch wird sichergestellt,
dass die Optikeinrichtung während eines Schweißvorganges nicht überhitzt. Zudem kann,
beispielsweise bei der Verwendung einer CCD-Kamera als Optikeinrichtung, das elektronische
Rauschen vermindert werden.
[0028] Das von der Optikeinrichtung erfasste Bild kann automatisch analysiert werden, insbesondere
zum automatischen Positionieren des Führungsmittels in dem Rohr. Vorteilhaft hieran
ist, dass durch eine automatische Analyse die Innenwand des Rohres, insbesondere eine
Schweißnaht an der Innenwand des Rohres, schneller und einfacher analysiert und beurteilt
werden kann. Durch eine automatische Positionierung des Führungsmittels können weitere
Abläufe automatisiert werden, wodurch die Untersuchung weiter beschleunigt wird.
[0029] Das Prüfen der Rohrinnenwand kann während eines Schweißvorganges des Rohres, insbesondere
der Rohrinnenwand, stattfinden. Hierdurch kann in Echtzeit (Real-Time) und "online"
der Schweißvorgang optisch untersucht bzw. beobachtet werden. Zudem können dadurch
die Schweißparameter während des Schweißvorganges überwacht und entsprechend angepasst
werden.
[0030] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform der Führungsvorrichtung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt der Führungsvorrichtung gemäß Fig. 1, die im Gebrauch in einem Rohr
angeordnet ist;
- Fig. 3
- einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Führungsvorrichtung;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Führungsvorrichtung;
- Fig. 5A
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Führungsvorrichtung, die im
Gebrauch in einem Rohr angeordnet ist;
- Fig. 5B
- eine Vorderansicht der Führungsvorrichtung gemäß Fig. 5A;
- Fig. 6
- einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Führungsvorrichtung; und
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch eine kreisförmige Dichtung in einem Rohr; und
- Fig. 8
- einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform einer kreisförmigen Dichtung.
[0031] Bei der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0032] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Führungsvorrichtung gezeigt.
Die Führungsvorrichtung ist zur Aufnahme einer Optikeinrichtung 17 vorgesehen und
dient zur Prüfung von Schweißnähten von Rohren, insbesondere zur Prüfung der Wurzel
von Schweißnähten an der Rohrinnenwand (siehe Fig. 2). Generell können auch andere
Strukturen an einer Rohrinnenwand, wie Ablagerungen oder Beschädigungen, mit der Führungsvorrichtung
untersucht werden. Anstelle von Rohren können andere Elemente mit einem Innenraum
untersucht werden, beispielsweise Kessel oder Armaturen einer Prozessanlage.
[0033] Die Führungsvorrichtung wird sowohl ohne Optikeinrichtung (Fig. 1) als auch mit Optikeinrichtung
17 (Fig. 2) offenbart und beansprucht. Ferner wird die Führungsvorrichtung als Komponente
einer Prüfvorrichtung offenbart und beansprucht, die ferner die Optikeinrichtung sowie
eine Auswertungseinrichtung (nicht gezeigt) aufweist, die der Optikeinrichtung zugeordnet
ist und beispielsweise einen Bildschirm zur Darstellung der Rohrinnenwand umfasst.
[0034] Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, weist die Führungsvorrichtung ein Führungsmittel
1a auf, das im Gebrauch, d.h. im Prüfbetrieb, druckstarr im Rohr 9 angeordnet ist.
Zur Veränderung der Ortslage der Optikeinrichtung 17 in Umfangsrichtung des Rohres
9 ist diese beweglich im Führungsmittel 1a angeordnet. Dazu weist das Führungsmittel
1a einen Hohlkörper 11 auf, der zur Aufnahme der Optikeinrichtung 17 angepasst ist.
Die Form des Hohlkörpers 11 in Längsrichtung entspricht dem Innenprofil des zu prüfenden
Elements, so dass die Optikeinrichtung 17 an der Innenfläche entlang geführt werden
kann. Bei einem Rohr 9, wie in Fig. 1, 2 gezeigt, ist der Hohlkörper 11 gekrümmt,
insbesondere kreisförmig gekrümmt derart, dass der Hohlkörper 11 konzentrisch im Rohr
9 angeordnet werden kann. Der Hohlkörper 11 bildet dabei einen Führungsring bzw. einen
Hohlring 11a. Andere Längsgeometrien des Hohlkörpers 11 sind möglich.
[0035] Der Querschnitt des Hohlkörpers 11 ist kreisförmig, wobei andere Querschnittsgeometrien
möglich sind. Der Hohlkörper 11 weist einen Sichtschlitz für die Optikeinrichtung
17 in der Form eines Längsspaltes 19 auf. Das Blickfeld bzw. der Sichtbereich der
Optikeinrichtung 17 ist durch den Sichtschlitz begrenzt (Fig. 2). Der Längsspalt 19
ist auf einem Außenumfang des Hohlkörpers 11 bzw. des Führungsrings 11a ausgebildet.
Konkret ist der Längsspalt 19 in einer imaginären Schnittebene angeordnet, die den
in der Form eines Hohlrings ausgebildeten Hohlkörper 11 mittig in zwei Halbschalen
teilt. Mit anderen Worten ist der Längsspalt 19 zentrisch bzw. punktsymmetrisch zum
Mittelpunkt M des Hohlringes bzw. Hohlkörpers 11 angeordnet (Fig. 2). Diese Anordnung
des Längsspaltes 19 hat den Vorteil, dass die Optikeinrichtung 17 einfach mit dem
Sichtschlitz ausgerichtet werden kann. Es ist möglich, den Sichtschlitz exzentrisch
anzuordnen, insbesondere wenn die Optikeinrichtung 17 durch Einbauten im Hohlkörper
11 zwangsgeführt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist der Hohlkörper
einbautenfrei. Eine Führung der Optikeinrichtung 17 im Hohlkörper 11 ist nicht erforderlich
aber auch nicht ausgeschlossen. Die Zentrierung der Optikeinrichtung 17 im Hohlkörper
11 erfolgt von selbst, da die Optikeinrichtung 17 an der Innenwandung des Hohlkörpers
11 anliegt und zwar im Bereich des Längsspaltes 11. Die Selbstzentrierung kann bspw.
dadurch erreicht werden, dass die Optikeinrichtung 17 eine nach Außen wirkende Rückstellkraft
im Hohlkörper 11 ausübt. Die Rückstellkraft kann durch eine Federwirkung der Optikeinrichtung
17 erreicht werden.
[0036] Der Längsspalt 19 erstreckt sich um den gesamten Hohlkörper, d.h. um 360°. Ein kleinerer
Winkel ist möglich. Der Längsspalt 19 verläuft geradlinig auf dem Umfang des Hohlkörpers
11.
[0037] Die Spaltbreite des Längsspaltes 19 ist kleiner als die Breite bzw. der Durchmesser
der Optikeinrichtung 17, so dass die Optikeinrichtung 17 im Hohlkörper 11 gehalten
wird. Ferner bestimmt die Spaltbreite die Größe bzw. Breite des angestrebten Sichtfeldes.
[0038] Zum Einführen der Optikeinrichtung 17 in den Hohlkörper 11 weist diese eine erste
Einführungsöffnung 60 auf, die tangential in den Hohlkörper 11, insbesondere am Innenumfang
des Hohlkörpers 11, mündet. Die Einführungsöffnung 60 kann durch ein flexibles oder
starres Einführungsrohr 15 parallel zur Achse des Rohres 9 verlängert werden.
[0039] Das Führungsmittel 1a umfasst ferner wenigstens ein Abstützmittel 55 zum Abstützen
des Hohlkörpers 11 an der Rohrinnenwand. Das Abstützmittel 55 ist angepasst derart,
dass der Längsspalt 19 im Gebrauch zur Innenwand 10 des Rohres 9 hin geöffnet ist
und sich im Wesentlichen entlang der Innenwand 10 erstreckt. Dazu ragt das Abstützmittel
55 radial nach außen über den Hohlkörper 11 vor und verbindet diesen im Gebrauch mit
der Innenwand 10 des Rohres 9.
[0040] Die Anordnung und Ausbildung des Längsspaltes 19 bewirkt, dass das durch den Längsspalt
19 geschaffene Sichtfeld tangential zur Innenwand 10 des Rohres 9 verläuft. Dies schafft
die Voraussetzung dafür, dass eine Optikeinrichtung 17 mit einer dem Sichtfeld angepassten
Blickrichtung, die im Hohlkörper geführt ist, die Innenwand 10 im Wesentlichen in
tangentialer Richtung visuell abtastet und aufnimmt.
[0041] Die Optikeinrichtung kann eine (Video-)Kamera 17, ein Lichtleiter oder eine sonstige
Einrichtung zur Übertragung von Bildinformationen sein. Die Optikeinrichtung kann
beispielsweise eine Linse umfassen, die mit einem Lichtwellenleiter, z.B. Glasfasern,
verbunden ist. Dadurch kann das umgelenkte Bild direkt betrachtet werden. Es ist auch
möglich, dass die Optikeinrichtung einen Lichtwellenleiter umfasst. Ebenso vorstellbar
ist eine Endoskop-Kamera und/oder eine CCD(Charge-Coupled-Device)-Kamera, die das
erfasste Bild in elektronische Signale umwandelt, die am anderen Ende auf einem Monitor
oder einer anderen Bilddarstellungsvorrichtung verarbeitet und als Bild dargestellt
werden. Dadurch kann der Betrachter des Monitors oder der Bilddarstellungsvorrichtung
auf einfache Art und Weise die Rohrinnenwand 10, insbesondere eine Schweißnaht 26
bzw. die Wurzel 25 einer Schweißnaht 26, optisch untersuchen. Vorzugsweise erfasst
die Optikeinrichtung nicht nur den für das menschliche Auge sichtbaren Bereich der
Strahlung, sondern kann Infrarot- und/oder UV-Strahlung optisch erfassen. Alternativ
oder zusätzlich ist auch eine Aufnahme der erfassten Bilder auf ein Speichermedium,
wie z.B. eine Festplatte, eine CD, eine DVD oder eine Speicherkarte, zum späteren
(erneuten) Betrachten vorstellbar.
[0042] Die Kamera 17 ist mit einer Kameraleitung 70 verbunden, über die die erfassten Bilder
übertragen werden. Vorstellbar ist auch eine drahtlose Übertragung der erfassten Bilder.
Die Kameraleitung 70 ist derart flexibel, dass die Kameraleitung 70 der Form des Führungsrings
11 folgen kann. Andererseits ist die Kameraleitung 70 derart starr, dass die Kamera
17 einfach in den Hohlkörper eingeführt und darin durch Schieben und Ziehen an der
Kameraleitung 70 bewegt werden kann.
[0043] Durch das erste Einführungsrohr 15 wird die Kamera 17 durch den Eintrittsbogen 12
in den Führungskörper 11 eingeführt. Das offene Ende des Einführungsrohrs 15 zeigt
im Wesentlichen in axiale Richtung des Rohres 9. Ebenso ist eine spiralförmiges Einführungsrohr
15 vorstellbar. Durch ein zweites Einführungsrohr 16 wird ein Kamerazugseil 14 durch
den Ein-/Austrittsbogen 13 in die Führungsvorrichtung eingeführt und mit der Kamera
17 verbunden. Das offene Ende des Einführungsrohrs 16 zeigt im Wesentlichen in axiale
Richtung des Rohres 9. Ebenso ist ein spiralförmiges Einführungsrohr 16 vorstellbar.
Durch Ziehen an diesem Kamerazugseil 14 kann die Position der Kamera 17 innerhalb
der Führungsvorrichtung in Umfangsrichtung des Rohres 9 verändert werden. Das Kamerazugseil
14 ist vorzugsweise ein Stahl, Metallseil oder ein Kunststoffseil. Ebenso vorstellbar
ist ein elastisches Seil. Die Führungsvorrichtung kann des Weiteren eine Einführungsöffnung
32 für ein Formiergas umfassen.
[0044] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer Führungsvorrichtung in einem Rohr 9, in die
eine Kamera 17 eingeführt ist. Die Führungsvorrichtung umfasst den vorstehend beschriebenen
kreisförmigen Führungsring 11, in den die Kamera 17 eingeführt ist. Der Führungsring
11 kann als flexibler Führungsring 11 ausgebildet sein. Auch andere Form des Führungsringes
11, insbesondere ovale und ellipsenförmige Formen sind vorstellbar. Die Kamera 17
blickt durch den Sichtschlitz 19 des Führungsrings 11 auf die Innenwand 10 eines Rohres
9. Die maximale Breite des Sichtbereichs 18 der Kamera 17 wird durch die Größe des
Sichtschlitzes 19 bestimmt. In den Sichtbereich 18 der Kamera fällt in Fig. 2 die
Wurzel 25 der Schweißnaht 2 der Rohrinnenwand 10.
[0045] Die Führungsvorrichtung wird durch das Abstützmittel in der Form von Führungsstützen
55 geführt, die sich jeweils auf den beiden Seiten des Führungsringes 11 befinden.
An den Führungsstützen 55 befinden sich Ringe zur Durchmesseranpassung 21, mit denen
die Führungsvorrichtung auf unterschiedliche Durchmesser von Rohren angepasst werden
kann. Hierdurch kann auch der Abstand zwischen Rohrinnenwand 10 und der Kamera 17
angepasst werden. Zwischen den Ringen zur Durchmesseranpassung 21 und der Rohrinnenwand
10 befindet sich jeweils eine Dichtung 20.
[0046] Die Ringe zur Durchmesseranpassung 21 sind miteinander und mit den Führungsstützen
55 durch die Verspannungselemente 41 verbunden.
[0047] Ebenfalls kann der Abstand zwischen Rohrinnenwand 10 und der Kamera 17 durch zusätzliche
Metallringe oder Blechringe angepasst werden.
[0048] Die Verspannungselemente 41 umfassen vorzugsweise Schrauben, Bolzen oder ähnliches.
Ebenso vorstellbar ist, dass die Verspannungselemente 41 Magnete umfassen. Die Verspannungselemente
41 sind vorzugsweise über den kreisförmigen Umfang der Ringe zur Durchmesseranpassung
21 gleichmäßig verteilt.
[0049] Die Führungsvorrichtung umfasst einen Verteilungsring 30 für ein Formiergas, der
sich neben dem Führungsring 11 befindet. Der Verteilungsring 30 ist als ringförmiger
Hohlkörper ausgebildet. Der Verteilungsring 30 weist vorzugsweise die gleiche bzw.
eine ähnliche Form auf wie der Führungsring 11. Das Volumen des Verteilungsrings 30
ist ungefähr halb so groß wie das Volumen des Führungsrings 11. Das Volumen des Verteilungsrings
30 für das Formiergas kann auch genau so groß oder größer als das Volumen des Führungsrings
11 sein. Das Formiergas gelangt durch die Einführungsöffnung 32 in den Verteilungsring
30 und verlässt durch die Eintrittsöffnung 31 den Verteilungsring 30 und gelangt in
den Führungsring 11 der Führungsvorrichtung. Dadurch ist der Führungsring 11 durch
das Formiergas freispülbar. Von hier aus gelangt das Formiergas in den Hohlraum 27.
Der Hohlraum 27 wird von der Rohrwand 10 und der Führungsvorrichtung begrenzt. Die
Einführungsöffnung 32 für das Formiergas zeigt im Gebrauch in die axiale Richtung
des Rohres 9. Die Öffnungsrichtung der Einführungsöffnung 32 für das Formiergas ist
im Wesentlichen parallel zur Öffnungsrichtung der Einführungsöffnung 60 für die Kameraleitung
70 und im Wesentlichen parallel zur Öffnungsrichtung der Einführungsöffnung 65 für
das Kamerazugseil. Die Öffnungsrichtungen der drei Einführungsöffnungen 32, 60, 65
können auch in jeweils unterschiedliche Richtungen zeigen.
[0050] Der Verteilungsring 30 kann mit einer Metallwolle oder einer Metalllegierungswolle,
wie z.B. Stahlwolle, teilweise oder ganz gefüllt sind. Durch diese Füllung verbessert
sich das Strömungsverhalten des Formiergases. Durch die Einleitung des Formiergases
durch den Führungsring 11 kann der Führungsring 11 von anderen Gases und/oder Flüssigkeiten
freigespült werden.
[0051] Die Blickrichtung 18 der Kamera 17 verläuft im Wesentlichen tangential zur Innenwand
10 des Rohres 9. Dies entspricht der typischen Blickrichtung einer die Schweißnaht
26 überprüfenden Person. Dadurch kann die Wurzel 25 der Schweißnaht 26 besser untersucht
werden bzw. mehr Informationen gewonnen werden, beispielsweise ob die Wurzel 25 in
das Rohr 9 hineinragt.
[0052] Im Wesentlichen tangential zur Rohrinnenwand 10 bedeutet, dass die Blickrichtung
18 der Kamera 17 bzw. das vom Längsspalt 19 begrenzte Sichtfeld im Wesentlichen in
Umfangsrichtung des Rohres 9 verläuft. Die Blickrichtung 18 bildet somit mit der Rohrinnenwand
10 einen spitzen Winkel.
[0053] Während eines Schweißvorganges wird die Kamera 17 durch den Führungsring 11 vor zu
großer Wärmestrahlung geschützt, da der Sichtschlitz 19, durch den Wärme eindringen
kann, relativ klein ist. Daher kann die Schweißnaht 26 bzw. die Wurzel 25 der Schweißnaht
26, auch während eines Schweißvorganges mit der Kamera 17 beobachtet und untersucht
werden. Die Überprüfung kann "online" bzw. in Echtzeit (Real-Time) durchgeführt werden.
[0054] Vorzugsweise wird die Kamera 17 zusätzlich gekühlt, um sie vor Überhitzung zu schützten,
indem beispielsweise ein Kühlmittel durch die Kameraleitung 70 zu der Kamera 17 geleitet
wird. Dadurch wird die Kameraleitung 70 ebenfalls gekühlt.
[0055] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Führungsvorrichtung, in die eine
Kamera 17 eingeführt ist und die in einem Rohr 9 angeordnet ist. Die Führungsvorrichtung
steht in Fig. 3 nicht durch Ringe zur Durchmesseranpassung 21 und Dichtungen 20 mit
der Rohrinnenwand 10 in Kontakt, sondern die Führungsvorrichtung ist durch Gleitfüße
33 an der Rohrinnenwand 10 abgestützt. Die Gleitfüße 33 sind durch Verspannungselemente
41 mit den Führungsstützen 55 der Führungsvorrichtung verbunden. Die Gleitfüße 33
weisen eine gebogene Form auf, wobei der zu der Innenwand 10 des Rohres 9 zugewandte
Teil der Gleitfüße 33 von dem Längsspalt 19 weg- und zu der Begrenzungswand 50 hingebogen
ist. Der Führungsring 11 ist durch Verbindungsseile 29 mit den Begrenzungswänden 50
verbunden. Die Verbindungsseile 29 laufen im Gebrauch im Wesentlichen in Längsrichtung
des Rohres 9. Die Begrenzungswände 50 haben einen Durchmesser der dem Durchmesser
des Rohres 10 nahezu entspricht, so dass die Dichtungen 20 nur einen kleinen Bereich
zwischen Begrenzungswand 50 und Rohrinnenwand 10 abdichten. Die Verbindungsseile 29
können Stahlseile, Metallseile, Kunststoffseile oder eine andere Art von Seilen oder
Ketten sein. Zwischen den Begrenzungswänden 50 und der Rohrinnenwand 10 befinden sich
Dichtungen 20. Die Dichtungen 20 der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind ringförmige
Gummidichtungen. Die Gummidichtungen sind in der jeweiligen Begrenzungswand 50 eingespannt
bzw. eingeklemmt. Auch andere Arten der Verbindung zwischen Gummidichtung und Begrenzungswand
50 sind vorstellbar. Die Dichtungen 20 entsprechen vorzugsweise den Dichtungen der
Ausführungsform, die in Fig. 2 gezeigt ist.
[0056] Die Begrenzungswände 50 bilden zusammen mit der Innenwand 10 des Rohres 9 und den
Dichtungen 20, die sich zwischen den Begrenzungswänden 50 und der Rohrinnenwand 10
befinden, einen Hohlraum 28. Der Hohlraum 28 umschließt die Schweißwurzel 25, den
Führungsring 11 und die Führungsstützen 55 sowie die Gleitfüße 33. Der Hohlraum 28
kann als Formierkammer und/oder als Wärmestaukammer für die Vorwärmung und/oder Wärmenachbehandlung
der Schweißnaht 26 bzw. der Wurzel 25 der Schweißnaht 26 fungieren. Eine der Begrenzungswände
50 ist mit einem Vorrichtungsführungsseil 45 verbunden. Das Vorrichtungsführungsseil
45 kann ein Stahlseil, ein Metallseil, ein Kunststoffseil oder ein andere Art von
Seil oder Kette sein. Durch Ziehen am Vorrichtungsführungsseil oder Kette 45 kann
die Längsposition der Führungsvorrichtung entlang des Rohres 9 verändert werden. Dadurch
können verschiedene Stellen der Rohrinnenwand 10 durch die Kamera 17 untersucht werden.
Auch bei dieser Ausführungsform der Führungsvorrichtung verläuft die Blickrichtung
18 der Kamera 17 im Wesentlichen tangential zur Innenwand 10 des Rohres 9.
[0057] Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung. Die Führungsvorrichtung umfasst einen kreisförmigen Führungsring
11, in dem die Kamera 17 geführt wird. Die Kamera 17 ist mit einem Kamerazugseil oder
Kette 14 verbunden, das einmal vollständig in dem Führungsring 11 umläuft und dann
den Führungsring 11 durch den Ein-/Austrittsbogen 13 verlässt. Die Kamera 17 hat einen
Sichtbereich 18, der im Wesentlichen tangential zur Innenwand 10 des Rohres 9, das
eine Achse 34 aufweist, verläuft. Durch Ziehen am Kamerazugseil oder an der Kamerazugkette
14 kann die Kamera 17 in Umfangsrichtung des Rohres 9 bewegt werden, wodurch sich
die Blickrichtung 18 ebenfalls entlang der Umfangsrichtung des Rohres 9 verändert.
Die Kamera 17 ist durch das Einführungsrohr 15 in den Führungsring 11 eingeführt.
Durch Ziehen oder Schieben an der Kameraleitung 70 kann die Kamera 17 in Umfangsrichtung
des Rohres 9 bewegt werden und somit die Blickrichtung 18 ebenfalls entlang der Umfangsrichtung
des Rohres 9 verändert werden. Das Kamerazugseil 14 verläuft in Fig. 4 im Führungsring
11 im Uhrzeigersinn. Die Kameraleitung 70 verläuft in Fig. 4 im Führungsring 11 entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn. Vorstellbar ist auch, dass die Kameraleitung 70 und das Kamerazugseil
11 jeweils umgekehrt verlaufen, jedoch ebenfalls in entgegen gesetzte Richtungen zueinander.
Durch Ziehen am Kamerazugseil oder an der Kamerazugkette 14 und an der Kameraleitung
70 bewegt sich die Kamera 17 in die zwei entgegen gesetzten Umfangsrichtungen des
Führungsrohres 11. Die Kamera 17 befindet sich am äußeren Rand des Führungsrings 11
und bewegt sich beim Ziehen der Kameraleitung 70 an diesem Rand entlang.
[0058] Fig. 5A zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung.
Die Führungsvorrichtung umfasst einen geraden ersten Teil 80, der in Axialrichtung
des Rohres 9 verläuft. Daran anschließend ist ein kreisbogenförmiger Teil 85 angeschlossen.
Wiederum daran anschließend ist ein gerader Endteil 90, der eine Öffnung umfasst.
Eine Kamera 17 blickt durch diese Öffnung im Wesentlichen tangential zur Innenwand
10 des Rohres 9. Hierdurch kann die Rohrinnenwand 10 bzw. die Wurzel 25 der Schweißnaht
26 erfasst werden. Der Durchmesser der Führungsvorrichtung ist sehr viel kleiner als
der Durchmesser des Rohres 9. Durch Drehen des geradlinigen Teils 80 in Umfangsrichtung
des Rohres 9 dreht sich insbesondere der gerade Endteil 90 in Umfangsrichtung des
Rohres 9. Dadurch können verschiedene Teile der Innenwand 10 des Rohres 9 untersucht
werden. Durch Verändern der Position in Längsrichtung des Rohres 9 können verschiedene
Stellen der Rohrinnenwand 10 entlang der Längsachse des Rohres 9 durch die Kamera
17 untersucht werden.
[0059] Fig. 5B zeigt eine Vorderansicht der Führungsvorrichtung gemäß Fig. 5A. Deutlich
zu erkennen ist, dass die Blickrichtung 18 der Kamera 17 im Wesentlichen tangential
zur Innenwand 10 des Rohres 9 verläuft und dass durch Drehen der Führungsvorrichtung
in Umfangsrichtung des Rohres 9 sich das Blickfeld 18 der Kamera 17 in Umfangsrichtung
des Rohres 9 über die Rohrinnenwand 10 bewegt.
[0060] Auch bei der in Fig. 5A und 5B gezeigten Ausführungsform ist anstelle der Kamera
17 jede andere Art von Optikeinrichtung vorstellbar, die in Zusammenhang mit der in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsform beschrieben wurde.
[0061] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt einer Führungsvorrichtung, die im Wesentlichen der
Führungsvorrichtung gemäß Fig. 2 entspricht. In Fig. 6 ist jedoch der Hohlraum 27
durch Dichtungen 20 abgedichtet, die Gummiringdichtungen umfassen, im Gegensatz zu
den Dichtungen 20 in Fig. 2. Diese Gummiringdichtungen sind jeweils zwischen einem
Metallring 40 auf der Außenseite des Hohlraumes und der Führungsstütze 55 mit Verspannungselementen
41 eingeklemmt bzw. verspannt.
[0062] Die Optikeinrichtung bzw. Kamera 70 kann mit einem Bildverarbeitungssystem verbunden
sein. Das Bildverarbeitungssystem analysiert das aufgenommene Bild der Kamera 17 von
der Rohrinnenwand 10. Auf Grundlage dieser Analyse, die beispielsweise das Bild auf
Wärmestellen analysiert, kann beispielsweise die Führungsvorrichtung und die Optikeinrichtung
derart gesteuert und positioniert werden, dass die Schweißstelle sich im Blickfeld
bzw. in der Mitte des Blickfelds der Optikeinrichtung befindet. Weitere Arten der
automatischen Bildanalyse wie beispielsweise das automatische Analysieren des Fortgangs
des Schweißvorganges und/oder der Qualität der Schweißnaht bzw. der Wurzel der Schweißnaht
sind vorstellbar. Das Bildverarbeitungssystem steuert vorzugsweise den Schweißvorgang
selbst.
[0063] Die Führungsvorrichtung ermöglicht beim Schweißen das Beobachten der kompletten Wurzel
mit und ohne Vorwärmung und mit oder ohne Formierung. Somit ermöglicht sie das Anpassen
von Parametern, um eine optimale Wurzelausbildung zu erreichen.
[0064] Das Beurteilen der Wurzel jeweils während des Schweißens von Stütz- und Fülllagen
vermeidet damit die Reparatur, die durch Zurückfallen oder Durchdrücken der Wurzel
beim Schweißen der Stütz- und Fülllagen nötig wäre.
[0065] Die Beurteilung der Wurzel vor dem Schweißen der folgenden Stütz- und Fülllagen hat
den Vorteil dass, wenn die Wurzel ausgebessert werden muss, dieses unmittelbar nach
dem Schweißen der Wurzel erfolgt. Dann ist es nicht notwendig die Stütz- und Fülllagen
für die Ausbesserung der Wurzel zu entfernen.
[0066] Die Führungsvorrichtung ermöglicht das Beurteilen der Wurzel nach der Wärmenachbehandlung
und unterstützt die Beurteilung auf Grund von Anzeigen der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung
(Ultraschall- und/oder Durchstrahlungsprüfung) und damit die bessere Beurteilung der
Anzeigen.
[0067] Nachfolgend wir eine weitere Erfindung beschrieben, die unabhängig von der Führungsvorrichtung
und unabhängig von dem Verfahren zur optischen Untersuchung der Innenwand eines Rohres
offenbart und beansprucht wird. Außerdem wird die nachfolgende Erfindung einschließlich
aller Ausführungsbeispiele im Zusammenhang bzw. zusammen mit der oben beschriebenen
Führungsvorrichtung einschließlich aller Ausführungsbeispiele offenbart und beansprucht.
Die Erfindung umfasst eine
1) Dichtung, insbesondere zum Abdichten eines Rohres 9', umfassend ein Begrenzungselement
31', ein seilförmiges Element 23', das auf einem Außenumfang des Begrenzungselements
31' angeordnet ist, und eine flächige Folie oder eine flächige Textilie 22', wobei
das seilförmige Element 23' in die Folie oder die Textilie 22' derart eingeschlagen
ist, dass zwei gegenüber liegende Enden 35', 36' der Folie oder der Textilie 22' aufeinander
angeordnet und mit wenigstens einem Befestigungsmittel 41' am Begrenzungselement 31'
fixiert sind.
[0068] Ein Vorteil hiervon ist, dass die Dichtung technisch einfach und kostengünstig ist.
Zudem kann die Dichtung einfach auf verschiedene Größen und Formen des abzudichtenden
Hohlraums bzw. der Hohlraumbegrenzungen angepasst werden. Die Dichtung hat vorzugsweise
eine flexible Form. Sie passt sich somit der Kontur des Außenumfang des Begrenzungselements
an.
[0069] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
2) Dichtung nach Punkt 1) dadurch gekennzeichnet, dass das seilförmige Element 23'
zum Abdichten eines Hohlraums 27' ausgebildet ist, der im Gebrauch durch das Begrenzungselement
31' und eine Innenwand 10' eines Rohres 9' begrenzt ist.
[0070] Durch diese Ausführungsform wird erreicht, dass ein Hohlraum, der sich innerhalb
eines Rohres befindet, durch die Dichtung technisch einfach abgedichtet werden kann.
Die Begrenzung des Hohlraums kann weitere Elemente umfassen.
[0071] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
3) Dichtung nach Punkt 1) oder 2) dadurch gekennzeichnet, dass die Textilie ein Tuch
ist.
[0072] Vorteilhaft daran ist, dass ein Tuch eine flexible Form hat und kostengünstig ist.
[0073] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
4) Dichtung nach einem der Punkte 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement
31' einen kreisförmigen Außenumfang aufweist und die beiden Enden 35', 36' der Folie
oder der Textilie 22' radial nach innen bezogen auf den kreisförmigen Außenumfang
des Begrenzungselements 31' angeordnet sind.
[0074] Ein Vorteil hiervon ist, dass die Dichtung auf einfache Art und Weise in einem kreisförmigen
Rohr zum Abdichten eines Hohlraums, der eine Innenwand des Rohres umfasst, angeordnet
werden kann.
[0075] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
5) Dichtung nach einem der Punkte 1) bis 4) dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement
31' zwei miteinander verspannbare Ringe, insbesondere Metallringe, umfasst, zwischen
denen die Folie bzw. die Textilie 22' angeordnet und fixiert ist.
[0076] Vorteilhaft hieran ist, dass die Folie bzw. die Textilie auf einfache Art und Weise
angeordnet und fixiert werden kann.
[0077] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
6) Dichtung nach Punkt 5) dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe im Wesentlichen koaxial
zueinander angeordnet sind.
[0078] Hierdurch wird erreicht, dass die Flächen, zwischen denen die Folie bzw. die Textilie
fixiert ist, aufeinander liegen.
[0079] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dichtung ist eine
7) Dichtung nach einem der Punkte 4) bis 6) dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
einer der Ringe im Gebrauch im Wesentlichen koaxial zu dem Rohr 9' angeordnet ist.
[0080] Vorteilhaft daran ist, dass die Dichtung auf einfache Art und Weise in einem kreisförmigen
Rohr angeordnet werden kann. Zudem ist dadurch der Abstand zwischen Ring und Rohrinnenwand
überall gleichgroß, was die Dichtheit der Dichtung weiter erhöht.
[0081] Die Dichtung kann durch folgendes Verfahren hergestellt werden:
8) Verfahren zur Herstellung einer Dichtung zum Abdichten eines Rohres 9', umfassend
folgende Schritte:
- a) Anordnen eines ersten Endes 35' einer flächigen Folie oder einer flächigen Textilie
22' an einem ersten Begrenzungselement 31';
- b) Anordnen eines seilförmigen Elements 23' auf einem Außenumfang des ersten Begrenzungselements
31';
- c) Einschlagen des seilförmigen Elements 23' mit der Folie oder der Textilie 22' derart,
dass ein zweites 36' dem ersten Ende 35' gegenüber liegendes Ende der Folie oder der
Textilie 22' auf dem ersten Ende 35' angeordnet wird; und
- d) Fixieren der beiden Enden 35', 36' durch Verspannen eines zweiten Begrenzungselements
32' mit dem ersten Begrenzungselement 31' mit wenigstens einem Befestigungsmittel
41'.
[0082] Auf diese Weise kann technisch einfach und kostengünstig eine Dichtung hergestellt
werden, die auf verschiedene Größen und Formen des abzudichtenden Hohlraums bzw. der
Hohlraumbegrenzungen angepasst werden kann.
[0083] Mit den vorstehend beschriebenen Dichtungen können Hohlräume derart abgedichtet werden,
dass Fluide, insbesondere Gase, nicht aus dem Hohlraum austreten und nicht in den
Hohlraum eintreten können. Die Dichtungen sind insbesondere gasfest.
[0084] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt einer Dichtung zur Gasabdichtung eines Hohlraums 27'
in einem kreisförmigen Rohr 9'. Der ringförmige Hohlraum 27' wird durch eine ringförmige
Führungsvorrichtung 1' mit einem ringförmigen Führungsring 11' für eine Kamera 17',
zwei Dichtungen mit zwei inneren Ringen 31' und der Innenwand 10' des Rohres 9' begrenzt.
Der Hohlraum 27' umschließt in Fig. 7 eine Wurzel 25' einer Schweißnaht 26'.
[0085] Die Dichtung umfasst allgemein ein längliches bzw. langgestrecktes flexibles Element,
insbesondere ein Seil bzw. eine Schnur 23', das bzw. die auf einer Außenkante des
ersten, inneren Rings 31' angeordnet ist. Das Seil bzw. die Schnur 23' ist mit einer
Folie bzw. einem Tuch 22' eingeschlagen und das erste 35' und das zweite Ende 36'
der Folie bzw. des Tuchs 22' sind zwischen dem ersten Ring 31', der dem Hohlraum 27'
zugewandt ist, und einem zweiten, äußeren Ring 32', der dem Hohlraum 27' abgewandt
ist, angeordnet und eingeklemmt bzw. eingespannt. Der zweite Ring 32' ist sozusagen
der Gegenring des ersten Ringes 31'.
[0086] Die Ringe 31', 32' dienen als Begrenzungselemente des Hohlraums 27'. Die Begrenzungselemente
können auch eine andere Form als die Ringform aufweisen, abhängig von der Form des
Hohlraums 27', d.h. angepasst an die Form des Hohlraums 27', der abgedichtet werden
soll. Vorstellbar ist beispielweise, dass bei einem quaderförmigen Rohr die Begrenzungselemente
ebenfalls eine quaderförmige Form aufweisen. Die Form der Begrenzungselemente kann
auch ovalförmig oder ellipsenförmig sein.
[0087] Je nach Größe und Form des Hohlraums 27' können die Begrenzungselemente unterschiedliche
Außenumfänge aufweisen. Die Größe der Begrenzungselemente wird vorzugsweise an die
Größe des Hohlraums 27' angepasst.
[0088] Das Seil bzw. die Schnur 23' ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ebenfalls
kreisförmig angeordnet und weist einen kreisförmigen Querschnitt auf. Das Seil bzw.
die Schnur 23' liegt auf dem Außenumfang des jeweiligen Begrenzungselements und passt
sich der Form des Außenumfangs des Begrenzungselements an. Bei einem quaderförmigen
Begrenzungselement hat das Seil bzw. die Schnur 23' ebenfalls eine quaderförmige Form.
Die Querschnittsform des Seils bzw. der Schnur 23' ist unabhängig von der Form, die
das Seil bzw. die Schnur 23' annimmt.
[0089] Das Seil bzw. die Schnur 23' besteht vorzugsweise aus Mineral-, Glas- oder Naturfaser,
Metall, einer Metalllegierung oder einem Kunststoff bzw. einer Kunststoffmischung.
Auch andere flexible Materialen für das Seil bzw. die Schnur 23' sind vorstellbar.
[0090] Die Ringe 31', 32' sind vorzugsweise Metallringe. Vorstellbar sind ebenfalls Metalllegierungsringe
oder Kunststoffringe. Der erste 31' und der zweite 32' Ring sind koaxial zueinander
angeordnet. Vorstellbar ist auch, dass die Achsen der beiden Ringe 31', 32' zueinander
verschoben sind. Zudem haben die beiden Ringe 31', 32' einen gleichgroßen Außenumfang
und eine gleichgroße Breite. Die Breite der Ringe 31', 32' bezeichnet hier nicht die
Dicke der Ringe 31', 32' in Längsrichtung des Rohres 9', sondern die Breite des Rands
der Ringe 31', 32' in Axialrichtung des Rohres 9'.
[0091] Die beiden Ringe 31', 32' können auch unterschiedliche Außenumfänge und unterschiedliche
Breiten haben. Die Ringe 31', 32' sind koaxial zu dem Rohr 9' angeordnet. Vorstellbar
ist ebenfalls, dass die Achsen der Ringe 31', 32' gegenüber der Achse des Rohres 9'
verschoben sind.
[0092] Die beiden Ringe 31', 32' sind jeweils mit Befestigungsmitteln 41' miteinander verspannt.
Die Befestigungsmittel 41' können beispielsweise Bolzen, Schrauben mit Muttern oder
ähnliches umfassen. Ebenfalls vorstellbar als Befestigungsmittel 41' sind Magnete.
Die Befestigungsmittel 41' sind in gleichmäßigen oder ungleichmäßigen Abständen entlang
der Umfangsrichtung der Ringe 31', 32' angeordnet und durch die beiden Ringe 31',
32' und die Folie bzw. das Tuch 22' geführt. In Fig. 7 ist zudem die jeweilige Führungsstütze
55' der Führungsvorrichtung 1 durch die Befestigungsmittel 41' mit dem ersten 31'
und zweiten 32' Ring verspannt.
[0093] Die Dichtungsfunktion der Dichtung wird durch den Teil des Tuches bzw. der Folie
22' wahrgenommen, der um das Seil bzw. die Schnur 23' anliegend angeordnet ist.
[0094] Das Tuch bzw. die Folie 22' kann aus einer Mineral-, Glas- oder Naturfaser, Metall,
einer Metalllegierung oder einem Kunststoff bzw. einer Kunststoffmischung bestehen.
Insbesondere der aus den Ringen 31', 32' herausstehende und um die Schnur bzw. das
Seil 23' umliegende bzw. umgeschlagene Teil der Folie bzw. des Tuchs 22' nimmt eine
Dichtungsfunktion wahr. Das Tuch bzw. die Folie 22' ist gegenüber dem Medium, das
in dem Hohlraum 27' bleiben soll bzw. nicht in den Hohlraum 27' eindringen darf, dicht.
Vorstellbar anstelle des Tuchs 22' ist auch jede andere Art von Textilie, wie z.B.
ein Gewebe, ein Gewirke oder ein Gestricke. Die Form des Tuchs bzw. der Folie 22'
weist vorzugsweise ein konkaves Ende auf. Vorstellbar ist auch, dass die Form des
Tuchs bzw. der Folie 22' rechteckig ist.
[0095] Das Tuch bzw. die Folie ist bei den sich im Hohlraum während eines Schweißvorganges
mit üblichen Schweißtemperaturen ergebenden Temperaturen thermisch beständig.
[0096] Die Dichtung wird hergestellt, indem folgende Schritte ausgeführt, insbesondere nacheinander
ausgeführt werden:
Zuerst wird ein erstes Ende 35' der Folie bzw. des Tuchs 32' an einer Fläche eines
ersten 31' dem Hohlraum 27' zugewandten Rings angeordnet, die dem Hohlraum 27' abgewandt
ist. Dann wird die Schnur bzw. das Seil 23' auf dem Außenumfang des ersten Ringes
31' angeordnet. Nun wird das Seil bzw. die Schnur 23' mit der Folie bzw. dem Tuch
22' eingeschlagen, so dass ein zweites 36' dem ersten Ende 35' gegenüberliegendes
Ende der Folie bzw. des Tuchs 23' auf dem ersten Ende 35' angeordnet wird. Darauffolgend
wird der zweite Ring 32' angeordnet und mit dem ersten Ring 31' verspannt, so dass
die beiden Enden 35', 36' des Tuchs bzw. der Folie 22' zwischen dem ersten 31' und
dem zweiten 32' Ring eingeklemmt bzw. eingespannt sind. Auf diese Weise wird vermieden,
dass auf der dem Hohlraum 37' zugewandten Seite Falten in der Folie bzw. dem Tuch
22' gebildet werden. Etwaige Falten können im Bereich des zweiten Endes 36' des Tuchs
bzw. der Folie 22' entstehen. Dieser Teil der Dichtung nimmt jedoch keine Dichtungsfunktion
wahr, so dass ein Auftreten von Falten in diesem Bereich unproblematisch ist.
[0097] Alternativ kann das erste Ende 35' im ersten Schritt an dem ersten Ring 31' nicht
nur angeordnet, sondern auch fixiert werden, beispielsweise durch Kleben oder mit
Hilfe von anderen Adhäsionsmitteln. Dann wird mit dem zweiten Ring 32' nur noch das
zweite Ende 36 des Tuchs bzw. der Folie 22' fixiert.
[0098] Vorstellbar ist auch, dass nur ein erster Ring 31' vorhanden ist und das zweite Ende
36' der Folie bzw. des Tuchs 22' am ersten Ring 31' und/oder am ersten Ende 35 der
Folie bzw. des Tuchs 22' fixiert wird, beispielsweise durch Kleben, mit Magneten,
mit Bolzen, mit Schrauben mit Muttern etc.
[0099] Fig. 8 zeigt eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer kreisförmigen Dichtung.
Im Unterschied zu der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform sind durch die Befestigungsmittel
41' nur der erste 31' und zweite Ring 32' miteinander verspannt, die das Tuch bzw.
die Folie 22' einklemmen bzw. einspannen.
[0100] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich
alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem
Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
[0101]
- 1
- Führungsvorrichtung
- 1a
- Führungsmittel
- 9
- Rohr
- 10
- Innenwand des Rohres
- 11
- Hohlkörper (Führungsring)
- 12
- Eintrittsbogen
- 13
- Austrittsbogen
- 14
- Kamerazugseil/Kamerazugkette
- 15
- Einführungsrohr Kamera
- 16
- Einführungsrohr Kamerazugseil/Kamerazugkette
- 17
- Kamera (Optikeinrichtung)
- 18
- Sichtbereich der Kamera
- 19
- Sichtschlitz im Führungsring (Längsschlitz)
- 20
- Dichtung
- 21
- Ringe zur Durchmesseranpassung
- 22
- Folie oder Tuch
- 23
- Schnur oder Seil
- 25
- Wurzel der Schweißnaht
- 26
- Schweißnaht
- 27
- Hohlraum
- 28
- großer Hohlraum
- 29
- Verbindungsseil/Verbindungskette Führungsvorrichtung-Begrenzungswand
- 30
- Verteilungsring Formiergas
- 31
- Eintrittsöffnung Formiergas
- 32
- Einführungsöffnung Formiergas
- 33
- Gleitfüße
- 34
- Achse des Rohres
- 40
- Metallring
- 41
- Verspannungselemente
- 45
- Vorrichtungsführungsseil/ Vorrichtungsführungskette
- 50
- Begrenzungswand
- 55
- Abstützmittel (Führungsstütze)
- 60
- Einführungsöffnung Kamera
- 65
- Einführungsöffnung Kamerazugseil
- 70
- Kameraleitung
- 80
- gerader erster Teil der Führungsvorrichtung
- 85
- kreisbogenförmiger Teil der Führungsvorrichtung
- 90
- gerader Endteil der Führungsvorrichtung
- 1'
- Führungsvorrichtung
- 9'
- Rohr
- 10'
- Innenwand des Rohres
- 11'
- Führungsring
- 17'
- Kamera
- 20'
- Dichtung
- 22'
- Folie oder Textilie (Tuch)
- 23'
- seilförmiges Element (Schnur oder Seil)
- 25'
- Wurzel der Schweißnaht
- 26'
- Schweißnaht
- 27'
- Hohlraum
- 31'
- erster, innerer Ring
- 32'
- zweiter, äußerer Ring
- 35'
- erstes Ende der Folie oder des Tuchs
- 36'
- zweites Ende der Folie oder des Tuchs
- 41'
- Befestigungsmittel
- 55'
- Abstützmittel (Führungsstütze)
1. Führungsvorrichtung für eine Optikeinrichtung (17) zur Prüfung von Schweißnähten eines
Rohres, umfassend ein Führungsmittel, das einen Hohlkörper (11) zur Aufnahme der Optikeinrichtung
(17) mit einer ersten Einführungsöffnung (60) zum Einführen der Optikeinrichtung (17)
in den Hohlkörper (11) bildet, und wenigstens ein Abstützmittel (55) zum Abstützen
des Hohlkörpers (11) an einer Innenwand (10) des Rohres (9),
wobei ein Längsspalt (19) im Hohlkörper (11) ausgebildet und das wenigstens eine Abstützmittel
(55) angepasst ist derart, dass der Längsspalt (19) im Gebrauch zur Innenwand (10)
des Rohres (9) hin geöffnet ist und sich im Wesentlichen entlang der Innenwand (10)
des Rohres (9) derart erstreckt, dass ein durch den Längsspalt (19) begrenztes Sichtfeld
der Optikeinrichtung (17) im Gebrauch im Wesentlichen tangential zur Innenwand (10)
des Rohres (9) verläuft.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein mit dem Führungsmittel verbundenes Einführungsrohr (15) zum Einführen der Optikeinrichtung
(17) in den Hohlkörper (11) durch die erste Einführungsöffnung (60).
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
eine zweite in dem Hohlkörper (11) ausgebildete Einführungsöffnung (65) zum Einführen
eines Optikeinrichtungszugseils oder einer Optikeinrichtungszugkette (14) in den Hohlkörper
(11).
4. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (11) ein gekrümmtes, insbesondere kreisförmiges, Rohr bildet.
5. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsvorrichtung zwei Abstützmittel (55) umfasst und der Hohlkörper (11) zwischen
den beiden Abstützmitteln (55), insbesondere im Wesentlichen mittig zwischen den beiden
Abstützmitteln (55), angeordnet ist.
6. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
mindestens ein mit der Führungsvorrichtung verbindbares Vorrichtungsführungsseil oder
eine mit der Führungsvorrichtung verbindbare Vorrichtungsführungskette (45) zum Beibehalten
und/oder Verändern der Position der Führungsvorrichtung entlang der Längsachse des
Rohrs (9).
7. Führungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abstützmittel (55) und der Hohlkörper (11) derart ausgebildet sind, dass die Abstützmittel
(55), der Hohlkörper (11) und die Innenwand (10) des Rohres (9) im Gebrauch einen
ersten Hohlraum (27) bilden.
8. Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
gekennzeichnet durch
zwei mit dem Hohlkörper (11) verbindbare Begrenzungswände (50), die in Längsrichtung
des Rohres (9) vor und hinter dem Hohlkörper (11) angeordnet und derart ausgebildet
sind, dass die Begrenzungswände (50) und das Rohr (9) im Gebrauch einen zweiten Hohlraum
(28) bilden.
9. Führungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlraum (27, 28) eine Formierkammer zur Aufnahme eines Formiergases bildet.
10. Führungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsvorrichtung eine mit Metallwolle oder Metalllegierungswolle, insbesondere
Stahlwolle, gefüllte Strömungskammer (30) zum Einleiten des Formiergases umfasst,
die mit der Formierkammer fluidverbunden ist.
11. Führungsvorrichtung zur Führung einer Optikeinrichtung (17) in einem Rohr (9) umfassend
ein Führungsmittel mit einem im Wesentlichen geraden Längsteil (80), das sich im Gebrauch
im Wesentlichen in Axialrichtung, insbesondere entlang der Mittellinie, des Rohres
(9) erstreckt, einem daran anschließenden im Wesentlichen kreisbogenförmigen Mittelteil
(85) und einem daran anschließenden im Wesentlichen geraden Endteil (90), das sich
im Gebrauch im Wesentlichen in Radialrichtung des Rohres (9) erstreckt, wobei das
Endteil (90) eine Öffnung aufweist, die der Innenwand (10) des Rohres (9) gegenüber
angeordnet ist derart, dass ein Sichtfeld der Optikeinrichtung (17) im Gebrauch im
Wesentlichen tangential zur Innenwand (10) des Rohres (9) verläuft.
12. Führungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsmittel um eine Achse drehbar angeordnet ist, die koaxial zur Längsachse
des geraden Längsteils (80) verläuft.
13. Anordnung zum Untersuchen einer Schweißnaht (26) eines Rohres (9) umfassend eine Führungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1-12 und ein Rohr (9), in dem die Führungsvorrichtung angeordnet
ist.
14. Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schweißnähten eines Rohres mit einer Führungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, einer in der Führungsvorrichtung geführten Optikeinrichtung
(17) und einer Auswertungseinrichtung, die mit der Optikeinrichtung (17) verbunden
oder verbindbar ist.
15. Verfahren zur optischen Untersuchung der Innenwand (10) eines Rohres (9), insbesondere
der Wurzel (26) einer Schweißnaht (25) im Bereich der Innenwand (10) des Rohres (9),
wobei
- eine Optikeinrichtung (17) in ein Führungsmittel, das einen Hohlkörper (11) zur
Aufnahme der Optikeinrichtung (17) bildet, durch eine erste Einführungsöffnung (60)
eingeführt wird,
- das Führungsmittel in einem Rohr (9) angeordnet und durch Abstützmittel (55) gehalten
wird derart, dass ein im Hohlkörper (11) ausgebildeter Längsspalt (19) zur Innenwand
(10) des Rohres (9) hin geöffnet ist,
- die Optikeinrichtung (17) im Hohlkörper (11) entlang des Längsspaltes (19) geführt
wird derart, dass eine Blickrichtung (18) der Optikeinrichtung (17) durch den Längsspalt
(19) im Wesentlichen tangential zur Innenwand (10) des Rohres (9) verläuft, und
- die Innenwand (10) des Rohres (9), insbesondere die Schweißnaht (25), geprüft wird.
16. Verfahren zur optischen Untersuchung der Innenwand (10) eines Rohres (9), insbesondere
der Wurzel (26) einer Schweißnaht (25) im Bereich der Innenwand (10) des Rohres (9),
wobei
- eine Optikeinrichtung (17) in ein Führungsmittel eingeführt wird, das einen Hohlkörper
(11) zur Aufnahme der Optikeinrichtung bildet mit einem geraden Längsteil, das im
Gebrauch im Wesentlichen in Axialrichtung des Rohres (9) verläuft, einem daran anschließenden
im Wesentlichen kreisbogenförmigen Mittelteil (85) und einem wiederum daran anschließenden
im Wesentlichen geraden Endteil (90) mit einer Öffnung, das sich im Gebrauch im Wesentlichen
in einer Radialrichtung des Rohres (9) erstreckt,
- das Führungsmittel in einem Rohr (9) angeordnet wird derart, dass eine Blickrichtung
(18) der Optikeinrichtung (17) durch die Öffnung im Wesentlichen tangential zur Innenwand
(10) des Rohres (9) verläuft, und
- die Innenwand (10) des Rohres (9), insbesondere die Schweißnaht (25), geprüft wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, wobei die Blickrichtung (18) der Optikeinrichtung
(17) in Umfangsrichtung des Rohres (9) verändert wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-17, wobei eine Position des Führungsmittels
in Längsrichtung des Rohres (9) verändert wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-18, wobei das Führungsmittel auf einen Innendurchmesser
des Rohres (9) angepasst wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-19, wobei die Optikeinrichtung (17) gekühlt
wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-20, wobei ein von der Optikeinrichtung (17)
erfasstes Bild automatisch analysiert wird, insbesondere zum automatischen Positionieren
des Führungsmittels in dem Rohr (9).
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-21, wobei das Prüfen der Rohrinnenwand (10)
während eines Schweißvorganges des Rohres (9), insbesondere der Rohrinnenwand (10),
stattfindet.