[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlagdrehbohrvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Schlagdrehbohrvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Die Schlagdrehbohrvorrichtung weist einen Drehantrieb zum drehenden Antreiben eines
Werkzeugeinsteckendes und ein Schlagwerk mit einem Schlagkolben, welcher in einem
Gehäuse zwischen einer ersten Druckkammer, welche von einer Rückhubfläche des Schlagkolbens
begrenzt ist, und einer zweiten Druckkammer, welche von einer Arbeitshubfläche des
Schlagkolbens begrenzt ist, reversierend bewegbar gelagert ist, auf. Die Schlagdrehbohrvorrichtung
umfasst ferner eine gesteuerte Druckfluid-Zuführeinrichtung, mit welcher eine Zuführung
eines Druckfluides aus einer ersten Druckquelle einerseits zur ersten Druckkammer
und andererseits zur zweiten Druckkammer veränderlich steuerbar ist, wobei eine reversierende
Bewegung des Schlagkolbens mit einem Arbeitshub in Richtung auf das Werkzeugeinsteckende
und einem Rückhub in die entgegengesetzte Richtung erzeugbar ist.
[0003] Eine derartige Schlagdrehbohrvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 0 473 968 B1 bekannt.
[0004] Schlagdrehbohrvorrichtungen werden insbesondere in der Tiefbautechnik zum Erstellen
von Erdbohrungen oder zum Einbringen von Pfählen, Ankern oder Ähnlichem in den Boden
eingesetzt. Beim Erstellen von Bohrungen kann durch die schlagende Beaufschlagung
des Werkzeugeinsteckendes der Bohrfortschritt deutlich gesteigert werden. Hierdurch
wird die erforderliche Zeit zum Erstellen einer Bohrung reduziert, was insgesamt die
Bohrkosten minimiert.
[0005] Der Drehantrieb solcher Schlagdrehbohrvorrichtungen kann üblicherweise - abhängig
von den Arbeitsbedingungen - allein oder gemeinsam mit dem Schlagwerk betrieben werden.
Um bei einem reinen Drehbetrieb einen Verschleiß des Werkzeugeinsteckendes und des
Schlagkolbens zu vermindern, ist es bekannt, den Schlagkolben während des reinen Drehbetriebs
von dem Werkzeugeinsteckende abzuheben, also zu beabstanden.
[0006] Bekannte Hebevorrichtungen beinhalten dabei mechanische Bauteile, die das System
teuer und anfällig machen.
[0007] In der
EP 0 473 968 B1 wird vorgeschlagen, den Schlagkolben mittels eines ringförmig um den Schlagkolben
angeordneten Anschlagelements mechanisch in einer rückgezogenen Rückhubstellung festzulegen.
Da das Anschlagelement ringförmig um den Schlagkolben herum angeordnet ist, sind sowohl
das Anschlagelement als auch der Schlagkolben an der jeweiligen Berührungsfläche einem
Verschleiß ausgesetzt. Zudem ist für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung
eine Abdichtung des Schlagkobens gegenüber dem Anschlagelement erforderlich, was eine
hohe Passgenauigkeit voraussetzt und die Fertigungskosten erhöht.
[0008] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Schlagdrehbohrvorrichtung bereitzustellen, die einen Verschleiß des
Schlagkolbens weiter reduziert und besonders wirtschaftlich zu fertigen und zu betreiben
ist. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Verfahren
zum Betrieb einer Schlagdrehbohrvorrichtung anzugeben.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Schlagdrehbohrvorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren zum Betrieb einer Schlagdrehbohrvorrichtung nach Anspruch 11 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Schlagdrehbohrvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
Stellelement vorgesehen ist, welches zwischen einer Schlagbetriebsstellung und einer
Drehbetriebsstellung verstellbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass in der Drehbetriebsstellung
zum Beabstanden des Schlagkolbens von dem Werkzeugeinsteckende die erste Druckkammer
mit der Rückhubfläche mit einer zweiten Druckquelle leitungsverbunden ist.
[0011] Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einen Schlagbetriebsmodus und
einen Drehbetriebsmodus der Schlagdrehbohrvorrichtung bereitzustellen. In dem Schlagbetriebsmodus
ist das Schlagwerk eingeschaltet, wobei üblicherweise zusätzlich auch der Drehantrieb
eingeschaltet ist. In dem Drehbetriebsmodus ist ausschließlich der Drehantrieb in
Betrieb, während das Schlagwerk abgeschaltet ist.
[0012] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine rein hydraulische Einrichtung
zum Abheben des Schlagkobens bereitzustellen, welche beispielsweise bei einem hydraulisch
betriebenen Schlagbohrhammer Anwendung finden kann. Durch das Anheben des sich rein
axial bewegenden Schlagkolbens von dem in der Regel rotierenden Werkzeugeinsteckende
wird schädliche Reibung und dadurch resultierender Verschleiß zwischen dem Schlagkoben
und dem Werkzeugeinsteckende praktisch ausgeschlossen.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Schlagdrehbohrvorrichtung wird der Schlagkolben während
des Drehbetriebs rein hydraulisch - ohne mechanische Bauteile - in eine Rückhubstellung
gebracht und in dieser gehalten. Während des Drehbetriebs ist ein Verschleiß des Schlagkolbens
damit praktisch ausgeschlossen. Außerdem ist die Vorrichtung damit gegenüber bekannten
Hebevorrichtungen günstiger in der Herstellung und weniger anfällig im Betrieb.
[0014] Ein erster Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, die erste Druckkammer
im Schlagbetriebsmodus aus einer ersten Druckquelle mit einem Druckfluid zu versorgen,
wodurch die Rückhubfläche des Schlagkolbens mit dem Druckfluid beaufschlagt und der
Schlagkolben in Richtung der Rückhubstellung gedrückt wird. Im reinen Drehbetriebsmodus,
also bei einer Abschaltung des Schlagwerks, wird die erste Druckkammer an eine zweite
Druckquelle angeschlossen, so dass die Rückhubfläche des Schlagkolbens über eine zweite
Druckquelle mit Druck beaufschlagt wird. Hierdurch liegt auch bei einem reinen Drehbetrieb
der Schlagdrehbohrvorrichtung das Druckfluid mit Druck an der Rückhubfläche des Schlagkolbens
an und dieser wird trotz abgeschaltetem Schlagwerk weiterhin in Richtung der Rückhubstellung
gedrückt. Da im Drehbetriebsmodus an der Arbeitshubfläche kein Druck anliegt, wird
der Schlagkolben durch den an der Rückhubfläche anliegenden Druck in die Rückhubstellung
gedrückt. In dieser Rückhubstellung ist der Schlagkolben von dem Werkzeugeinsteckende
abgehoben, so dass keine Berührung zwischen Schlagkolben und Werkzeugeinsteckende
gegeben ist.
[0015] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung kann also darin gesehen werden, die Rückhubfläche
des Schlagkolbens sowohl während eines Schlagbetriebs als auch während eines reinen
Drehbetriebs mit dem Druckfluid unmittelbar zu beaufschlagen. Mit anderen Worten liegt
das Druckfluid sowohl im Schlagbetriebsmodus als auch im Drehbetriebsmodus mit Druck
direkt an der Rückhubfläche an. Dabei wird der erforderliche Druck während des Schlagbetriebs
durch die erste Druckquelle und während des Drehbetriebs durch die zweite Druckquelle
bereitgestellt.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gegeben, dass
die zweite Druckquelle eine Druckquelle zum Betrieb des Drehantriebs ist. Hierdurch
kann zum Beabstanden des Schlagkobens von dem Werkzeugeinsteckende eine bereits vorhandene
Druckquelle verwendet werden und die Bereitstellung weiterer Druckquellen ist nicht
erforderlich. Zudem ist die Druckquelle zum Betrieb des Drehantriebs im Drehbetriebsmodus
ohnehin in Betrieb.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Druckkammer mit der ersten Druckquelle und mit der zweiten Druckquelle leitungsverbunden
ist und dass eine Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer und der ersten Druckquelle
sowie eine Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer und der zweiten Druckquelle
durch das Stellelement, insbesondere wechselweise, verschließbar sind. Hierdurch wird
auf einfache Weise eine Druckbeaufschlagung der ersten Druckkammer, insbesondere wahlweise,
durch die erste und die zweite Druckquelle ermöglicht. Die Rückhubfläche des Schlagkolbens
ist daher sowohl mit der ersten als auch mit der zweiten Druckquelle leitungsverbunden
und durch beide Druckquellen, insbesondere wechselweise, mit einem Druckfluid beaufschlagbar.
[0018] Weiterhin ist es bevorzugt, dass mit dem Öffnen der Druckleitung zwischen der ersten
Druckkammer und der zweiten Druckquelle die Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer
und der ersten Druckquelle verschließbar ist und umgekehrt. Hierunter ist insbesondere
zu verstehen, dass gleichzeitig mit dem Öffnen der Druckleitung zwischen der ersten
Druckkammer und der zweiten Druckquelle ein Verschließen der Druckleitung zwischen
der ersten Druckkammer und der ersten Druckquelle bewirkt wird. Damit wird erreicht,
dass, abgesehen von einem möglichen, gewissen Überschneidungsbereich, die erste Druckkammer
jeweils nur mit einer der beiden Druckquellen in Leitungsverbindung steht. Die Rückhubfläche
des Schlagkolbens wird somit jeweils entweder durch die erste Druckquelle oder durch
die zweite Druckquelle mit dem Druckfluid druckbeaufschlagt. Der Schlagkoben wird
dadurch stets automatisch und passend zur jeweiligen Betriebsweise angehoben, ohne
dass ein Bediener dieses überwachen oder auslösen muss.
[0019] Eine besonders geeignete konstruktive Ausführungsform besteht darin, dass das Stellelement
als Steuerschieber ausgebildet ist, welcher von der ersten Druckquelle und der zweiten
Druckquelle druckbeaufschlagbar ist, und dass das Stellelement bei Abfall des Drucks
der ersten Druckquelle selbsttätig in die Drehbetriebsstellung verstellbar ist. Es
ist somit nicht erforderlich, das Stellelement bei Umschaltung in den reinen Drehbetriebsmodus
aktiv in die Drehbetriebsstellung zu verstellen. Vielmehr erfolgt die Verstellung
automatisch durch den Abfall des Drucks der ersten Druckquelle.
[0020] In diesem Zusammenhang ist es insbesondere bevorzugt, dass das Stellelement mindestens
zwei Steuerflächen aufweist, wobei eine erste Steuerfläche mit der zweiten Druckquelle
und eine zweite Steuerfläche mit der ersten Druckquelle leitungsverbunden ist. Durch
diese Ausführungsform wird das Stellelement selbst durch die beiden Druckquellen gesteuert.
Durch eine Beaufschlagung der ersten Steuerfläche wird das Stellelement in Richtung
der Schlagbetriebsstellung und durch eine Beaufschlagung der zweiten Steuerfläche
in Richtung der Drehbetriebsstellung gedrückt. Besonders bevorzugt ist es, dass die
erste Steuerfläche größer ist als die zweite Steuerfläche, so dass bei gleichem anliegendem
Druck aus beiden Druckquellen das Stellelement im Schlagbetriebsmodus in der Schlagbetriebsstellung
angeordnet ist.
[0021] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Stellelement eine dritte Steuerfläche aufweist,
welche mit einer drucklosen Umgebung oder einem drucklosen Tank leitungsverbunden
ist. Unter einem drucklosen Zustand kann zum einen ein Zustand bei normalem Umgebungsdruck,
also insbesondere etwa 1,013 bar (abs) verstanden werden. Zum anderen können manche
Tanks auch vorgespannt sein, wobei die verwendete Rückleitung einen Staudruck von
ca. 1 - 5 bar aufweisen kann. Die dritte Steuerfläche dient insbesondere dazu, unterschiedlich
große erste und zweite Steuerflächen bereitzustellen.
[0022] Grundsätzlich kann das Stellelement separat von dem Gehäuse des Schlagwerks angeordnet
sein. Nach der Erfindung ist es jedoch bevorzugt, dass das Stellelement in das Gehäuse
integriert ist. Die Anordnung in dem Gehäuse führt zu einem kompakten Aufbau und ermöglicht
kurze Leitungsverbindungen zu der ersten und zweiten Druckkammer.
[0023] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass die
Arbeitshubfläche des Schlagkolbens größer ist als die Rückhubfläche. Diese Ausführung
ermöglicht einen Betrieb des Schlagwerks, in welchem die kleinere Rückhubfläche permanent
druckbeaufschlagt ist, während die größere Arbeitshubfläche intervallartig mit Druck
beaufschlagt wird. Bei einer Druckbeaufschlagung beider Flächen wird also aufgrund
der größeren Arbeitshubfläche ein Arbeitshub ausgeführt und der Schlagkolben - entgegen
der Wirkung einer ständigen Rückstellkraft - in Richtung auf das Werkzeugeinsteckende
bewegt. Demgegenüber wird die Arbeitshubfläche des Schlagkolbens zur Ausführung eines
Rückhubes drucklos geschaltet, so dass der Schlagkolben unter Einwirkung der Rückstellkraft
in entgegengesetzte Richtung verschoben wird.
[0024] Demgemäß ist es insbesondere bevorzugt, dass die Arbeitshubfläche mittels der Druckfluid-Zuführeinrichtung
wechselweise mit Druck beaufschlagbar und drucklos schaltbar ist. Dies ist über die
gesteuerte Duckfluid-Zuführeinrichtung erzielbar, welche in an sich bekannter Weise
einen Steuerschieber und ein Leitungssystem aufweist, über welches die erste Druckquelle
intervallartig mit der zweiten Druckkammer leitungsverbunden und getrennt werden kann.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass die Schlagdrehbohrvorrichtung
einen Schlagkolben aufweist, welcher in einem Gehäuse zwischen einer ersten Druckkammer,
welche von einer Rückhubfläche des Schlagkolbens begrenzt ist, und einer zweiten Druckkammer,
welche von einer Arbeitshubfläche des Schlagkolbens begrenzt ist, reversierend bewegbar
gelagert ist. Ein Werkzeugeinsteckende wird mittels eines Drehantriebs drehend angetrieben.
Mittels einer gesteuerten Druckfluid-Zuführeinrichtung wird eine Zuführung eines Druckfluides
aus einer ersten Druckquelle einerseits zur ersten Druckkammer und andererseits zur
zweiten Druckkammer veränderlich gesteuert, wobei eine reversierende Bewegung des
Schlagkolbens mit einem Arbeitshub in Richtung auf das Werkzeugeinsteckende und einem
Rückhub in die entgegengesetzte Richtung erzeugt wird.
[0026] Unter einer veränderlich gesteuerten Zuführung des Druckfluides einerseits zur ersten
Druckkammer und andererseits zur zweiten Druckkammer ist insbesondere eine Zuführung
des Druckfluides zu den beiden Druckkammern zu verstehen, wobei zumindest die Zuführung
zu einer der beiden Druckkammern derart steuerbar ist, dass wechselweise eine Verbindung
der entsprechenden Druckkammer zu der ersten Druckquelle hergestellt und unterbrochen
wird. Die andere Druckkammer kann ständig mit der Druckquelle verbunden sein. Üblicherweise
liegt an der Rückhubfläche im Schlagbetrieb immer ein Arbeitsdruck an. Dieser Arbeitsdruck
wird über die erste Druckquelle bereitgestellt.
[0027] Die Arbeitshubfläche wird über das Stellelement abwechselnd mit Druck beaufschlagt
und drucklos geschaltet. Über Steuerkanten an dem Schlagkolben, welche jeweils an
einem Übergang von einem durchmesserkleineren Bereich zu einem durchmessergrößeren
Bereich angeordnet sind, wird das Stellelement gesteuert.
[0028] In einer unteren Endlage trifft der Schlagkolben auf das Werkzeugeinsteckende. Durch
das Auftreffen des Schlagkolbens auf eine Aufschlagfläche des Werkzeugeinsteckendes
wird die kinetische Energie des Schlagkolbens als Schlagenergie auf das Werkzeugeinsteckende
übertragen. An einem entgegengesetzten Ende des Werkzeugeinsteckendes 3 wird die Schlagenergie,
zum Beispiel über eine Bohrstange, an ein Bohrwerkzeug abgegeben.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellelement
in eine Drehbetriebsstellung eingestellt wird, wobei in der Drehbetriebsstellung die
erste Druckkammer mit der Rückhubfläche mit einer zweiten Druckquelle leitungsverbunden
wird und der Schlagkolben von dem Werkzeugeinsteckende beabstandet wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden die im Zusammenhang mit der Schlagdrehbohrvorrichtung beschriebenen
Vorteile erzielt.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen, in welchen eine
Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt ist, weiter erläutert. In diesen
zeigt:
- Fig. 1
- eine Schlagdrehbohrvorrichtung im Schlagbetriebsmodus und
- Fig. 2
- eine Schlagdrehbohrvorrichtung im reinen Drehbetriebsmodus.
[0031] In den Figuren 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Schlagdrehbohrvorrichtung 1 in Form
eines Schlagbohrhammers schematisch dargestellt. Die Schlagdrehbohrvorrichtung 1 weist
einen Drehantrieb 10 und ein Schlagwerk 20 auf. Fig. 1 zeigt die Schlagdrehbohrvorrichtung
1 in einem Schlagbetriebsmodus, in welchem das Schlagwerk 20 eingeschaltet ist. Fig.
2 zeigt die Schlagdrehbohrvorrichtung 1 in einem Drehbetriebsmodus, in welchem lediglich
der Drehantrieb 10 eingeschaltet und das Schlagwerk 20 abgeschaltet ist.
[0032] Mittels des Drehantriebs 10 kann ein Werkzeugeinsteckende 3 in Rotation versetzt
werden. Der Drehantrieb 10 weist einen Hydraulikmotor 12 auf. Ein Drehmoment des Hydraulikmotors
12 wird über mindestens ein Ritzel 14 auf das Werkzeugeinsteckende 3 übertragen. Zum
Antrieb des Hydraulikmotors 12 ist eine zweite Druckquelle vorgesehen, mit der ein
Hydraulikfluid abhängig von der Drehrichtung des Motors in Pfeilrichtung 16 oder 17
zugeführt werden kann.
[0033] Das Schlagwerk 20 weist einen Schlagkolben 22 auf, der über eine Rückhubfläche 24
und eine Arbeitshubfläche 26 alternierend, insbesondere auf und ab, beschleunigt werden
kann. Das Schlagwerk 20 ist mittels einer ersten Druckquelle betreibbar, über die
das Hydraulikfluid in Pfeilrichtung 18 zuführt werden kann. Die erste und die zweite
Druckquelle können beispielsweise eine Hydraulikpumpe aufweisen.
[0034] Der Schlagkolben 22 ist in einer zylinderförmigen Schlagkolbenkammer 41 eines Gehäuses
40 zwischen einer Rückhubstellung und einer Arbeitshubstellung axial verschiebbar
gelagert. In der Rückhubstellung ist der Schlagkolben 22 in die dem Werkzeugeinsteckende
3 entgegengesetzte Richtung verschoben und kann insbesondere von dem Werkzeugeinsteckende
3 abgehoben sein. Die Rückhubstellung des Schlagkolbens 22 kann auch als angehobene
Stellung bezeichnet werden. Beim Arbeitshub wird der Schlagkolben 22 hingegen in Richtung
auf das Werkzeugeinsteckende 3 zum sogenannten Aufschlagpunkt verschoben.
[0035] In einem ersten ringförmigen Umfangsbereich um den Schlagkolben 22 ist eine erste
Druckkammer 42 ausgebildet, die von der Rückhubfläche 24 begrenzt ist. Die erste Druckkammer
42 ist um einen ersten durchmesserkleineren Axialbereich des Schlagkolbens 22 gebildet.
Die Rückhubfläche bildet gleichzeitig eine erste Steuerkante 36.
[0036] In einem zweiten ringförmigen Umfangsbereich um den Schlagkolben 22 ist eine zweite
Druckkammer 44 vorgesehen, welche von der Arbeitshubfläche 26 begrenzt ist. Die zweite
Druckkammer 44 ist um einen zweiten durchmesserkleineren Axialbereich des Schlagkolbens
22 gebildet.
[0037] In einem dritten ringförmigen Umfangsbereich um den Schlagkolben 22 ist eine Umschaltkammer
43 vorgesehen, welche von zwei gleich großen ringförmigen Flächen des Schlagkobens
begrenzt ist. Die Umschaltkammer ist um einen dritten durchmesserkleineren Axialbereich
des Schlagkolbens 22 gebildet. Die dem Werkzeugeinsteckende 3 zugewandte ringförmige
Fläche bildet eine zweite Steuerkante 38.
[0038] In dem Gehäuse 40 ist ferner ein Steuerschieber 52 zur Steuerung der Bewegungsrichtung
des Schlagkolbens 22 angeordnet. Der Steuerschieber 52 ist in einer ersten Zylinderkammer
51 des Gehäuses 40 axial verschiebbar gelagert und weist eine axiale Durchgangsbohrung
54 und mindestens eine Querbohrung 56 auf, die sich ausgehend von der axialen Durchgangsbohrung
54 radial erstreckt. An einer äußeren Umfangsfläche des Steuerschiebers 52 ist eine
umlaufende Umfangsnut 58 ausgebildet. Ferner weist der Steuerschieber 52 mindestens
eine axiale Umschaltfläche 60 auf, die an einem durchmessergrößeren Axialbereich des
Steuerschiebers 52 ausgebildet ist. Durch eine Druckentlastung der Umschaltfläche
60 kann der Steuerschieber 52 axial in eine erste Endlage und durch Druckbeaufschlagung
in eine zweite Endlage verschoben werden. Eine Entlastungsfläche 62 ist über eine
erste Entlastungsleitung 28 mit einer drucklosen Umgebung oder einem drucklosen Tank
verbunden. Eine Längsachse 53 des Steuerschiebers 52 ist in diesem Ausführungsbeispiel
parallel zu einer Längsachse 23 des Schlagkolbens 22.
[0039] Eine erste Druckleitung 30 ist zwischen der ersten Zylinderkammer 51 und der ersten
Druckkammer 42 angeordnet und verbindet die erste Druckquelle über die Durchgangsbohrung
54 des Steuerschiebers 52 mit der ersten Druckkammer 42. Die erste Druckleitung 30
kann als Bohrung in dem Gehäuse 40 ausgebildet sein.
[0040] Mittels der ersten Druckquelle kann druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid, beispielsweise
ein Öl, über die erste Druckleitung 30 der ersten Druckkammer 42 zugeführt werden.
Über das unter Druck stehende Fluid ist die Rückhubfläche 24 beaufschlagbar, so dass
eine Rückhubkraft auf den Schlagkolben 22 in Richtung der Rückhubstellung des Schlagkolbens
22 ausgeübt werden kann.
[0041] Eine zweite Druckleitung 31 ist zwischen der ersten Zylinderkammer 51 und der zweiten
Druckkammer 44 angeordnet und verbindet die erste Druckquelle über die Querbohrung
56 des Steuerschiebers 52 mit der zweiten Druckkammer 44. Die zweite Druckleitung
31 kann ebenfalls als Bohrung in dem Gehäuse 40 ausgebildet sein. Über das druckbeaufschlagte
Fluid von der ersten Druckquelle ist die Arbeitshubfläche 26 beaufschlagbar, so dass
eine Arbeitshubkraft auf den Schlagkolben 22 in Richtung des Aufschlagpunktes ausgeübt
werden kann. Erste und zweite Druckleitungen 30, 31 können auch als erste und zweite
Ölkanäle bezeichnet werden.
[0042] Das Schlagwerk 20 weist ferner eine Rücklaufleitung 32 auf, die einerseits zwischen
der ersten Druckkammer 42 und zweiten Druckkammer 44 in die Schlagkolbenkammer 41
mündet und andererseits an eine drucklose Umgebung oder einem drucklosen Tank (Pfeil
19) angeschlossen ist.
[0043] Ferner ist eine Umschaltleitung 33 vorgesehen, die die Schlagkolbenkammer 41 mit
der Umschaltfläche 60 des Steuerschiebers 52 verbindet.
[0044] Als Teil des Schlagwerks 20 weist die Schlagdrehbohrvorrichtung 1 ein Stellelement
70 auf. Das Stellelement 70 ist in dem Gehäuse 40 des Schlagwerks 20 angeordnet und
kann auch als zweiter Steuerschieber bezeichnet werden. Grundsätzlich ist es abweichend
von der dargestellten Ausführungsform möglich, das Stellelement 70 extern, also außerhalb
des Gehäuses 40, anzuordnen.
[0045] Das Stellelement 70 ist in einer zweiten Zylinderkammer 69 in dem Gehäuse 40 längsverschiebbar
gelagert. Die zweite Zylinderkammer 69 ist sowohl mit der ersten Druckquelle, der
zweiten Druckquelle als auch mit der ersten Druckkammer 42 leitungsverbunden. Das
Stellelement 70 weist mindestens einen Schließbereich 80 auf, mit welchem die erste
Druckleitung 30 zwischen der ersten Druckkammer 42 und der ersten Druckquelle verschlossen
werden kann. Das Stellelement 70 weist ferner einen ersten Öffnungsbereich 82 mit
einem kleineren Durchmesser als der Schließbereich 80 auf, um die erste Druckleitung
30 zu öffnen. Des Weiteren ist ein zweiter Öffnungsbereich 84 vorgesehen, welcher
ebenfalls einen kleineren Durchmesser aufweist als der Schließbereich 80. Mit dem
zweiten Öffnungsbereich 84 kann eine Verbindung zwischen der zweiten Druckquelle und
der ersten Druckkammer 42 geöffnet werden. Schließlich ist ein Axialbereich 86 vorgesehen,
welcher als Führungsbereich zur Führung des Stellelements in der zweiten Zylinderkammer
69 bezeichnet werden kann.
[0046] Das Stellelement 70 weist ferner drei Steuerflächen 72, 74, 76 auf. Eine erste Steuerfläche
72 ist mit der zweiten Druckquelle verbunden und drückt das Stellelement 70 bei Druckbelastung
in Richtung der Drehbetriebsstellung. Eine zweite Steuerfläche 74 ist mit der ersten
Druckquelle leitungsverbunden und drückt das Stellelement 70 in Richtung der Schlagbetriebsstellung.
Die zweite Steuerfläche 74 ist über einen Seitenkanal 34 mit der ersten Druckquelle,
insbesondere über die erste Druckleitung, verbunden. Eine dritte Steuerfläche 76 ist
über eine zweite Entlastungsleitung 29 mit einem drucklosen Tank verbunden. Das Stellelement
70 ist ein im Wesentlichen rotationssymmetrischer Körper mit einer Längsachse 71,
die quer zu einer Längsachse des ersten Druckkanals ausgerichtet ist.
[0047] Das als zweiter Steuerschieber ausgebildete Stellelement 70 ist in die erste Druckleitung
30 eingebracht, um eine Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 42 und der ersten
Druckquelle zu schließen und zu öffnen. Gleichzeitig kann durch das Stellelement 70
die erste Druckkammer 42 mit der zweiten Druckquelle verbunden und getrennt werden.
Die zweite Druckquelle dient gleichzeitig dem Antrieb des Hydraulikmotors 12 des Drehantriebs
10.
[0048] Das Stellelement 70 wird durch die erste und zweite Steuerfläche 72, 74 betätigt,
wobei, wie oben dargestellt, die dritte Steuerfläche 76 drucklos geschaltet ist. Sobald
das Schlagwerk 20 eingeschaltet ist, ist auch das Stellelement 70 über den Seitenkanal
34 mit dem durch die erste Druckquelle bereitgestellten Arbeitsdruck zum Betrieb des
Schlagwerks versorgt. Da die zweite Steuerfläche 74 größer ist als die erste Steuerfläche
72, ist das Stellelement 70 immer in der Schlagbetriebsstellung angeordnet, selbst
wenn an beiden Steuerflächen 72, 74 ein Druck anliegt. Der Größenunterschied der beiden
Steuerflächen 72, 74 ist derart bemessen, dass selbst bei deutlich größerem Druck
an der ersten Steuerfläche 72 das Stellelement 70 in der Schlagbetriebsstellung angeordnet
ist.
[0049] Zur Abdichtung des Schlagkolbens 22 gegen das Gehäuse 40 sind in dem Gehäuse 40 mehrere
ringförmige Dichtelemente 46 vorgesehen.
[0050] Nachfolgend wird der Schlagbetriebsmodus der Schlagdrehbohrvorrichtung beschrieben.
[0051] Fig. 1 zeigt die Schlagdrehbohrvorrichtung 1 im Schlagbetriebsmodus. Dabei ist der
Schlagkolben 22 am Aufschlagpunkt dargestellt. Der Steuerschieber 52 befindet sich
in der ersten axialen Endlage. In dieser ist die zweite Druckleitung 31 über die Umfangsnut
58 in dem Steuerschieber 52 mit der Rücklaufleitung 32 leitungsverbunden und somit
drucklos geschaltet. In der ersten axialen Endlage des Steuerschiebers 52 ist ferner
die Querbohrung 56 derart axial verschoben, dass die Verbindung der zweiten Druckleitung
31 zur ersten Druckquelle geschlossen ist. Die zweite Druckkammer 44 ist somit druckentlastet
und an der Arbeitshubfläche 26 des Schlagkolbens 22 liegt kein Druck an.
[0052] Die erste Druckkammer 42 des Schlagkolbens 22 ist demgegenüber über die Durchgangsbohrung
54 des Steuerschiebers 52 mit der ersten Druckquelle verbunden, so dass über das Druckfluid
eine Kraft auf die Rückhubfläche 24 ausgeübt wird, die den Schlagkolben 22 in Richtung
der Rückhubstellung drückt. Rückhubfläche 24 und erste Druckkammer 42 sind somit mit
der ersten Druckquelle verbunden und die Rückhubfläche 24 ist druckbelastet.
[0053] Der Schlagkolben 22 bewegt sich unter Einwirkung der Druckbeaufschlagung der Rückhubfläche
24 ausgehend von dem in Fig. 1 dargestellten Aufschlagpunkt nach oben in die Rückhubstellung.
[0054] Sobald die erste Steuerkante 36 die Umschaltleitung 33 erreicht, wird die Umschaltleitung
33 über die erste Druckleitung 30 und die erste Druckkammer 42 mit der ersten Druckquelle
verbunden und somit unter Druck gesetzt. Dieser Druck wirkt auf die Umschaltfläche
60 des Steuerschiebers 52 und bewegt diesen in die zweite axiale Endlage.
[0055] In der zweiten axialen Endlage des Steuerschiebers 52 ist die zweite Druckkammer
44 über die zweite Druckleitung 31 und die Querbohrung 56 mit der ersten Druckquelle
verbunden und ist außerdem die Verbindung der zweiten Druckleitung 31 mit der Rücklaufleitung
32 unterbrochen. Somit liegt an der Arbeitshubfläche 26 ein Druck an, der aufgrund
der größeren Fläche der Arbeitshubfläche 26 gegenüber der Rückhubfläche 24 den Schlagkolben
22 - entgegen einer Rückstellkraft - wieder in die Arbeitshubstellung bewegt.
[0056] Sobald die zweite Steuerkante 38 des Schlagkolbens 22 die Umschaltleitung 33 erreicht,
wird diese über die Umschaltkammer 43 mit der Rücklaufleitung 32 verbunden und druckentlastet.
Hierdurch wird der Steuerschieber 52 erneut in die erste axiale Endlage verschoben.
Das Schlagwerk 20 hat nun wieder die in Fig. 1 dargestellte Stellung erreicht und
der Zyklus beginnt von neuem.
[0057] In der in Fig. 1 dargestellten Stellung befindet sich das Stellelement 70 in der
Schlagbetriebsstellung. Die zweite Steuerfläche 74 des Stellelements 70 ist mit dem
Druck aus der ersten Druckquelle beaufschlagt. Die erste Steuerfläche 72 des Stellelements
70 ist über eine dritte Druckleitung 35 mit dem Druck der zweiten Druckquelle beaufschlagt.
Da die zweite Steuerfläche 74 größer ist als die erste Steuerfläche 72, ist das Stellelement
70 in die Schlagbetriebsstellung verschoben.
[0058] In dieser ist die erste Druckleitung 30 zwischen der ersten Druckkammer 42 und der
ersten Druckquelle durch das Stellelement 70 geöffnet und das Schlagwerk kann arbeiten.
Ferner ist die Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 42 und der zweiten Druckquelle
geschlossen. Der erste Öffnungsbereich 82 des Stellelements 70 ist in der ersten Druckleitung
30 angeordnet, um die erste Druckleitung 30 zu öffnen. Der Schließbereich 80 verschließt
die Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 42 und der zweiten Druckquelle.
[0059] Nachfolgend wird der Drehbetriebsmodus beschrieben.
[0060] Fig. 2 zeigt die Schlagdrehbohrvorrichtung 1 im reinen Drehbetrieb. Hierbei ist die
erste Druckquelle abgeschaltet. In Pfeilrichtung 18 wird also kein Druck bereitgestellt.
In Pfeilrichtung 15 wird aufgrund des eingeschalteten Drehantriebs weiterhin Druck
bereitgestellt, so dass die erste Steuerfläche 72 des Stellelements 70 über die dritte
Druckleitung 35 mit Druck beaufschlagt ist. Da an der zweiten Steuerfläche 74 des
Stellelements 70 nun kein Druck mehr anliegt, wird das Stellelement 70 aufgrund des
über die zweite Druckquelle an der ersten Steuerfläche 72 anliegenden Drucks in die
Drehbetriebsstellung verschoben. Dabei fährt das Stellelement 70 nach einem bestimmten
Weg mit dem Schließbereich 80 die erste Druckleitung 30 zu. Gleichzeitig wird die
dritte Druckleitung 35 leitungsverbunden mit einem Überleitkanal 27, welcher in den
zur ersten Druckkammer 42 führenden Teil der ersten Druckleitung 30 mündet. Das Stellelement
70 hat damit seine Drehbetriebsstellung erreicht.
[0061] In dieser ist die erste Druckleitung 30 zwischen erster Druckkammer 42 und erster
Druckquelle verschlossen und eine Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 42 und
der zweiten Druckquelle hergestellt. Die Verbindung zwischen der ersten Druckkammer
42 und der zweiten Druckquelle erfolgt über den zweiten Öffnungsbereich 84 des Stellelements
70.
[0062] Da an der zweiten Druckkammer 44 und der Arbeitshubfläche 26 des Schlagkolbens 22
aufgrund der Abschaltung der ersten Druckquelle kein Druck anliegt, wird der Schlagkolben
22 durch den über die zweite Druckquelle an der ersten Druckkammer 42 anliegenden
Druck in die Rückhubstellung bewegt und insbesondere von dem Werkzeugeinsteckende
3 beabstandet und abgehoben. An der Anschlagfläche zwischen Schlagkolben 22 und Werkzeugeinsteckende
3 findet nun keine Berührung statt. Eine Reibung zwischen diesen Bauteilen ist somit
ausgeschlossen.
[0063] Bei einer erneuten Einschaltung des Schlagwerks 20 wird die zweite Steuerfläche 74
des Stellelements 70 über den Seitenkanal 34 erneut mit Druck beaufschlagt, so dass
das Stellelement 70 in die Schlagbetriebsstellung verstellt wird. In dieser ist die
Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 42 und der zweiten Druckquelle erneut durch
den Schließbereich 80 des Stellelements 70 verschlossen und die erste Druckleitung
30 durch den ersten Öffnungsbereich 82 des Stellelements 70 geöffnet.
1. Schlagdrehbohrvorrichtung mit
- einem Drehantrieb (10) zum drehenden Antreiben eines Werkzeugeinsteckendes (3),
- einem Schlagwerk mit einem Schlagkolben (22), welcher in einem Gehäuse (40) zwischen
einer ersten Druckkammer (42), welche von einer Rückhubfläche (24) des Schlagkolbens
(22) begrenzt ist, und einer zweiten Druckkammer (44), welche von einer Arbeitshubfläche
(26) des Schlagkolbens (22) begrenzt ist, reversierend bewegbar gelagert ist, und
- einer gesteuerten Druckfluid-Zuführeinrichtung (50), mit welcher eine Zuführung
eines Druckfluides aus einer ersten Druckquelle einerseits zur ersten Druckkammer
(42) und andererseits zur zweiten Druckkammer (44) veränderlich steuerbar ist, wobei
eine reversierende Bewegung des Schlagkolbens (22) mit einem Arbeitshub in Richtung
auf das Werkzeugeinsteckende (3) und einem Rückhub in die entgegengesetzte Richtung
erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Stellelement (70) vorgesehen ist, welches zwischen einer Schlagbetriebsstellung
und einer Drehbetriebsstellung verstellbar ist,
- wobei in der Drehbetriebsstellung zum Beabstanden des Schlagkolbens (22) von dem
Werkzeugeinsteckende (3) die erste Druckkammer (42) mit der Rückhubfläche (24) mit
einer zweiten Druckquelle leitungsverbunden ist.
2. Schlagdrehbohrvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Druckquelle eine Druckquelle zum Betrieb des Drehantriebs (10) ist.
3. Schlagdrehbohrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Druckkammer (42) mit der ersten Druckquelle oder der zweiten Druckquelle
leitungsverbunden ist und
dass eine Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer (42) und der ersten Druckquelle
sowie eine Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer (42) und der zweiten Druckquelle
durch das Stellelement (70), insbesondere wechselweise, verschließbar sind.
4. Schlagdrehbohrvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Öffnen der Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer (42) und der zweiten
Druckquelle die Druckleitung zwischen der ersten Druckkammer (42) und der ersten Druckquelle
verschließbar ist und umgekehrt.
5. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (70) als Steuerschieber ausgebildet ist, welcher von der ersten
Druckquelle und der zweiten Druckquelle druckbeaufschlagbar ist, und dass das Stellelement
(70) bei Abfall des Drucks der ersten Druckquelle selbsttätig in die Drehbetriebsstellung
verstellbar ist.
6. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (70) mindestens zwei Steuerflächen (72, 74) aufweist, wobei eine
erste Steuerfläche (72) mit der zweiten Druckquelle und eine zweite Steuerfläche (74)
mit der ersten Druckquelle leitungsverbunden ist.
7. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (70) eine dritte Steuerfläche (76) aufweist, welche mit einer drucklosen
Umgebung oder einem drucklosen Tank leitungsverbunden ist.
8. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (70) in dem Gehäuse (40) angeordnet ist.
9. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitshubfläche (26) des Schlagkolbens (22) größer ist als die Rückhubfläche
(24).
10. Schlagdrehbohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitshubfläche (26) mittels der Druckfluid-Zuführeinrichtung (50) wechselweise
mit Druck beaufschlagbar und drucklos schaltbar ist.
11. Verfahren zum Betrieb einer Schlagdrehbohrvorrichtung insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 10,
wobei
- die Schlagdrehbohrvorrichtung (1) einen Schlagkolben (22) aufweist, welcher in einem
Gehäuse (40) zwischen einer ersten Druckkammer (42), welche von einer Rückhubfläche
(24) des Schlagkolbens (22) begrenzt ist, und einer zweiten Druckkammer (24), welche
von einer Arbeitshubfläche (26) des Schlagkolbens (22) begrenzt ist, reversierend
bewegbar gelagert ist,
- ein Werkzeugeinsteckende (3) mittels eines Drehantriebs (10) drehend angetrieben
wird und
- mittels einer gesteuerten Druckfluid-Zuführeinrichtung (50) eine Zuführung eines
Druckfluides aus einer ersten Druckquelle einerseits zur ersten Druckkammer (42) und
andererseits zur zweiten Druckkammer (44) veränderlich gesteuert wird, wobei eine
reversierende Bewegung des Schlagkolbens (22) mit einem Arbeitshub in Richtung auf
das Werkzeugeinsteckende (3) und einen Rückhub in die entgegengesetzte Richtung erzeugt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Stellelement (70) in eine Drehbetriebsstellung eingestellt wird,
- wobei in der Drehbetriebsstellung die erste Druckkammer (42) mit der Rückhubfläche
(24) mit einer zweiten Druckquelle leitungsverbunden wird und der Schlagkolben (22)
von dem Werkzeugeinsteckende (3) beabstandet wird.