[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Heften von Druckprodukten mit einer Heftmaschine,
die zumindest einen mit einem in einer Produktlaufrichtung geförderten Druckprodukt
mitlaufenden Heftkopf sowie zumindest eine mitlaufende Umbiegereinrichtung aufweist,
mit Verfahrensschritten entsprechend den Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Heftmaschine
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Verfahren zum Heften von Druckprodukten, wie beispielsweise Broschüren, Zeitschriften
und dergleichen sind seit langem bekannt. So offenbart beispielsweise die
EP-A-1629992 ein Verfahren, bei dem einzelne Druckbogen auf der Sammelkette eines Sammelhefters
zu Druckprodukten zusammengetragen und sattelförmig zu einer Heftmaschine gefördert
werden. Die zum Heften verwendete Klammer wird in einem Heftkopf der Heftmaschine
gebildet, der in üblicher Weise einen Treiber und einen Bieger aufweist. Die durch
das Druckprodukt getriebene Heftklammer wird mit einer Umbiegereinrichtung geschlossen.
Zwischen dem Heftkopf und der Umbiegereinrichtung besteht ein Zwischenraum, durch
den die zu heftenden Druckprodukte gefördert und dabei geheftet werden. Zum Umstellen
auf Druckprodukte mit veränderter Produktdicke wird der Heftkopf manuell oder motorisch
vertikal versetzt.
[0003] Mit der
EP-A-0958942 ist eine Drahtheftmaschine bekannt geworden, bei der auch während eines Verarbeitungsauftrags
eine Anpassung an unterschiedliche Dicken der zu heftenden Druckprodukte möglich ist.
Dazu ist die Umbiegevorrichtung von unten derart abgestützt, dass sie bei entsprechenden
Dickenänderungen der zu heftenden Druckprodukte nach unten ausweichen kann. Vorgesehen
ist ein Handrad, mit dem über einen Exzenter ein Umbiegeträger auf die Dicke des dünnsten
zu bearbeitenden Druckprodukts einstellbar ist. Werden der Drahtheftmaschine dickere
Druckprodukte zugeführt, weicht der Umbiegeträger unter der Gegenkraft einer Feder
nach unten aus. Zur Anpassung an besonders dicke, voluminöse Druckprodukte werden
die Steuerkurven der Heftmaschine ausgetauscht.
[0004] Durch die
EP-A-1769937 ist eine Heftvorrichtung mit oberhalb des Heftkopfes angeordneten Stellmitteln bekannt
geworden. Zur Anpassung an die unterschiedliche Dicke von im Bearbeitungsablauf aufeinander
folgenden Druckprodukten ist der Heftkopf mit Hilfe dieser Stellmittel vertikal verschiebbar
ausgebildet.
[0005] Es ist zunehmend erforderlich, auch aus einer relativ grossen Anzahl von vor dem
Heftvorgang zusammengetragenen Druckbogen gebildete, voluminöse Druckprodukte zu heften.
Zum Volumen eines solchen Druckprodukts trägt nicht nur die Anzahl der zusammengetragenen
Druckbogen, sondern auch deren Falz und die zwischen den einzelnen Druckbogen eingeschlossene
Luft bei. Die zu heftenden Druckprodukte können eine Dicke von mehr als 20 mm aufweisen.
Ein korrektes Heften von derart voluminösen Druckprodukten ist jedoch schwierig. Obwohl
zum Heften voluminöser Druckprodukte ein grösserer Hub benötigt wird, steht dafür
in der Regel nicht mehr Zeit als zum Heften weniger voluminöser Druckprodukte zur
Verfügung. Damit ein funktionssicheres und korrektes Heften möglich ist, müssen voluminöse
Druckprodukte vor dem Einführen in die Heftmaschine vorkomprimiert werden. Dabei werden
die Druckprodukte jedoch stark verformt, insbesondere ausgewalkt. Auf diese Weise
können Markierungen, Einrisse und umgeklappte Druckbogen entstehen. Derart fehlerbehaftete
Druckprodukte müssen ausgeschleust werden.
[0006] Schliesslich ist mit der
EP-A-1419898 eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckerzeugnissen bekannt, mit der aufeinander
folgende Druckprodukte unterschiedlicher Dicke geheftet werden können, ohne manuelle
Eingriffe an den Einstellmitteln der Vorrichtung vornehmen zu müssen. Zu diesem Zweck
weist die Vorrichtung neben einer Einrichtung zur Dickenmessung und einer mit dieser
verbundenen Steuerung ein als drehwinkelgesteuerter Elektromotor ausgebildetes und
ebenfalls mit der Steuerung verbundenes Einstellmittel auf, mit dem eine Umbiegereinrichtung
auf eine bestimmte Dicke der zu heftenden Druckprodukte eingestellt werden kann und
zudem bei einer gegenüber einem vorlaufenden Druckprodukt veränderten Dicke eines
nachfolgenden Druckprodukts in ihrer Höhenlage entsprechend verstellbar ist. Die Verwendung
eines drehwinkelgesteuerten Elektromotors erlaubt einerseits eine sehr variable Einstellung
und Verstellung der Höhenlage der Umbiegereinrichtung, führt jedoch andererseits zu
einer nicht unwesentlichen Erhöhung der Kosten der Vorrichtung. Insbesondere ist dies
bei Nachrüstung einer bereits mit einer manuellen Höheneinstellung ausgerüsteten Vorrichtung
mit Einstellmitteln zur Verstellung der Höhenlage der Umbiegereinrichtung der Fall.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren und eine
entsprechende Heftmaschine vorzuschlagen, mit denen auch voluminöse Druckprodukte
einfach und ohne Leistungseinbusse korrekt sowie funktionssicher geheftet werden können.
[0008] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass vor dem
Einführen des zu heftenden Druckprodukts dessen Dicke ermittelt, der ermittelte Wert
mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen und die Umbiegereinrichtung beim Überschreiten
dieses Grenzwertes aus einer ersten, auf die Dicke der zu heftenden Druckprodukte
abgestimmten Position in eine vorgegebene zweite Position verbracht wird, welche quer
zur Produktlaufrichtung weiter als die beim Heftvorgang eingenommene erste Position
vom Heftkopf entfernt ist. Nach dem Einführen des Druckprodukts zwischen Heftkopf
und Umbiegereinrichtung wird letztere quer zur Produktlaufrichtung wieder in ihre
erste Position bewegt, in der die Heftklammer in das Druckprodukt eingetrieben wird.
Diese Verstellbarkeit der Umbiegereinrichtung von ihrer ersten in die zweite Position
und umgekehrt erlaubt es, auch voluminöse Druckprodukte einfach und ohne Leistungseinbusse
korrekt und funktionssicher zu heften.
[0009] Dazu wird bei jedem der Heftmaschine zugeführten Druckprodukt vorgängig geprüft,
ob der Abstand zwischen Heftkopf und Umbiegereinrichtung für eine ungehinderte Zufuhr
ausreichend gross ist. Wenn dies nicht der Fall ist, d.h. bei Zufuhr eines den vorgegebenen
Grenzwert überschreitenden, voluminösen Druckprodukts, wird die Umbiegereinrichtung
in die vorgegebene zweite Position vom Heftkopf entfernt, so dass das Druckprodukt
ungehindert zugeführt werden kann. Nach dem Zuführen des Druckprodukts, führt die
Umbiegereinrichtung zusätzlich zur und jeweils vor der Schliessbewegung der Heftklammer
eine Bewegung zum Heftkopf hin aus, d.h. sie wird aus ihrer zweiten in die erste Position
verbracht. Zudem führt der Heftkopf eine das Druckprodukt fixierende und/oder komprimierende
Bewegung aus. Nach dem Heften verbleibt die Umbiegereinrichtung in dieser ersten Position
und der Heftkopf fährt wieder von der Umbiegereinrichtung bzw. vom Druckprodukt weg.
[0010] Aufgrund der zurückgezogenen zweiten Position der Umbiegereinrichtung wird die Zufuhr
des zu heftenden Druckprodukts nur noch durch den Abstand des Heftkopfes zur Sammelkette
begrenzt. Die Umbiegereinrichtung beschränkt somit den zur Verfügung stehenden Platz
nicht mehr, weshalb das bisher vor dem Einführen in die Heftmaschine erforderliche
Vorkomprimieren der Druckprodukte vermieden werden kann.
[0011] Ist das ungeheftete Druckprodukt in die Heftmaschine eingeführt, so führt die Umbiegereinrichtung
ihre Bewegung zum Heftkopf hin aus und dieser beginnt das Druckprodukt zusammenzudrücken.
Dadurch kann das Druckprodukt in vergleichsweise kurzer Zeit fixiert und gleichzeitig
komprimiert werden. Das Druckprodukt ist nun in der ersten Position der Umbiegereinrichtung
zwischen dieser und dem Heftkopf fixiert, so dass nunmehr die Heftklammer eingestossen
und auf der Seite der Umbiegereinrichtung geschlossen werden kann. Nach dem erfolgten
Heften wird der Heftkopf vom Druckprodukt und der Umbiegereinrichtung entfernt, wodurch
das gerade geheftete Druckprodukt wieder freigegeben wird und abtransportiert werden
kann, so dass die Heftmaschine für die Zufuhr des nächsten Druckprodukts bereit ist.
[0012] Beim erfindungsgemässen Verfahren kann somit der beim Einführen eines ungehefteten
Druckprodukts vorhandene Abstand zwischen der Umbiegereinrichtung und dem Heftkopf
gegenüber den bekannten Lösungen des Standes der Technik entsprechend der Dicke des
zu heftenden Druckprodukts vergrössert werden. Daher können auch nicht vorkomprimierte,
vergleichsweise voluminöse Druckprodukte geheftet werden. Aufgrund des grösseren Durchgangs
kann dabei vermieden werden, dass einzelne Druckbogen des noch nicht gehefteten Druckprodukts
beim Einführen in die Heftmaschine am Heftkopf anstossen und sich gegeneinander verschieben
oder gar voneinander abgehoben und beschädigt werden.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umbiegereinrichtung
jeweils vertikal zum Heftkopf hin oder vom Heftkopf weg bewegt wird. Solche vertikale
Bewegungen können sehr funktionssicher und mit vergleichsweise einfachen mechanischen
Mitteln realisiert werden.
[0014] Vorzugsweise ist hierbei der Heftkopf oberhalb der Umbiegereinrichtung angeordnet.
Grundsätzlich ist jedoch auch eine Ausführung denkbar, bei welcher die Umbiegereinrichtung
oberhalb des Heftkopfes angeordnet ist. In der bevorzugten Ausführung wird die Umbiegereinrichtung
vor dem Einführen des Druckprodukts zwischen den Heftkopf und die Umbiegereinrichtung
von ihrer ersten Position nach unten in die zweite Position und nach dem Einführen
des Druckprodukts wieder in die erste Position zurück bewegt. Nach dem Heften des
Druckprodukts und dem Schliessen der Heftklammer verbleibt die Umbiegereinrichtung
in ihrer erste Position, solange bis erneut ein voluminöses Druckprodukt zugeführt
und detektiert wird.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung, bei der das Druckprodukt auf einer Sammelkette
eines Sammelhefters zur Heftmaschine gefördert wird, ist vorgesehen, dass die Umbiegereinrichtung
quer zur Produktlaufrichtung so weit in ihre zweite Position bewegt wird, dass eine
Oberkante der Umbiegereinrichtung die Sammelkette im Wesentlichen nicht überragt.
Der vertikale Abstand für den Transport des ungehefteten Druckprodukts wird dann somit
lediglich noch durch den Abstand der Sammelkette zum Heftkopf bestimmt. Damit ist
es möglich auch voluminöse Druckprodukte ohne die Gefahr von Qualitätsbeeinträchtigungen
korrekt zu heften.
[0016] Vorzugsweise beträgt der Hub der quer zur Produktlaufrichtung erfolgenden Bewegung
der Umbiegereinrichtung aus der ersten in die zweite Position wenigstens 5 mm, vorzugsweise
5-10 mm und besonders bevorzugt etwa 8 mm. Bevorzugt werden nach diesem Verfahren
Druckprodukte geheftet, die eine Dicke aufweisen, welche grösser als etwa 10 mm ist.
Selbstverständlich können auch Druckprodukte mit geringerer Dicke nach dem erfindungsgemässen
Verfahren geheftet werden. Bei Druckprodukten mit unter dem vorgegebenen Grenzwert
liegender Dicke entfällt jedoch die Bewegung der Umbiegereinrichtung aus der ersten
in die zweite Position.
[0017] Natürlich kann die vertikale Bewegung der Umbiegereinrichtung in ihre zweite Position
auch zur Anpassung der Heftmaschine an einen neuen Auftrag mit vom bisherigen abweichender
Dicke der Druckprodukte verwendet werden. Eine solche Einstellung der Heftmaschine
wird nicht bei jedem Heftvorgang, sondern lediglich einmal vor dem Heften des ersten
Druckprodukts einer Serie von Druckprodukten gleicher Dicke ausgeführt.
[0018] Die erfindungsgemässe Heftmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass in Produktlaufrichtung
vor der Umbiegereinrichtung eine mit der Maschinensteuerung wirkverbundene Dickenerkennungseinrichtung
angeordnet ist, wobei die Umbiegereinrichtung vor dem Einführen des Druckprodukts
zwischen Heftkopf und Umbiegereinrichtung mittels des mit ihr verbundenen Antriebs
in eine zweite, quer zur Produktlaufrichtung weiter als die erste Position vom Heftkopf
entfernte, vorgegebene Position verbringbar ist, wenn eine von der Dickenerkennungseinrichtung
ermittelte Dicke eines zu heftenden Druckprodukts einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet,
und wobei die Umbiegereinrichtung nach dem Einführen des Druckprodukts mittels des
Antriebs quer zur Produktlaufrichtung zurück in die erste Position bewegbar ist, in
welcher die Heftklammer in das Druckprodukt eingetrieben wird.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Antrieb von einem Hauptantrieb
der Heftmaschine oder von einem separaten Antrieb, insbesondere einem Servoantrieb,
gebildet. Dabei ist der Antrieb vorteilhaft auf eine vorgegebene Presskraft für die
Umbiegereinrichtung einstellbar.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umbiegereinrichtung
an einem Heftschlitten angeordnet ist, welcher insbesondere ein Heftschlittenunterteil
und ein Heftschlittenoberteil aufweist. Der Heftschlitten und damit auch die Umbiegereinrichtung
sind mittels zumindest eines mit dem Antrieb verbundenen Zylinders, einer Keilstange
oder eines Kurvenlineals vertikal bewegbar. Dies ermöglicht eine einfache und sichere
Bewegung der mit dem Heftschlitten verbundenen Umbiegereinrichtung und ist konstruktiv
besonders einfach realisierbar, wenn der Antrieb als separater Antrieb ausgebildet,
auf einer Spindel angeordnet und über auf der Spindel bewegbare Spindelmuttern mit
der vertikal verschiebbaren, den Heftschlitten tragenden Keilstange verbunden ist.
Bei einer Verschiebung der Keilstange werden der Heftschlitten und damit die Umbiegereinrichtung
dementsprechend vertikal nach oben bzw. nach unten bewegt.
[0021] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemässen Heftmaschine,
- Fig. 2
- Eine weitere Ansicht der Heftmaschine gemäss Fig. 1,
- Fig. 3
- Schematisch eine Ansicht einer Heftmaschine gemäss einer Variante,
- Fig. 4
- Eine weitere Ansicht der Heftmaschine gemäss der Fig. 3,
- Fig. 5
- Eine Darstellung der Heftmaschine analog der Fig. 2 und 4, in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6a
- Schematisch einen Schnitt durch die Heftmaschine zur Illustration der Bewegungen des
Heftkopfes und der Umbiegereinrichtung,
- Fig. 6b
- Eine schematische Darstellung der ersten Position der Umbiegereinrichtung beim Einführen
eines Druckprodukts,
- Fig. 6c
- Eine schematische Darstellung der zweiten Position der Umbiegereinrichtung beim Einführen
eines Druckprodukts,
- Fig. 7
- Schematisch das Einfahren eines Druckprodukts in eine Heftmaschine mit zwei Heftköpfen
und zwei Umbiegereinrichtungen, und
- Fig. 8
- Schematisch das Heften des eingefahrenen Druckprodukts in eine Heftmaschine gemäss
Fig. 7.
[0023] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Heftmaschine 1, die an einer Sammelkette 2 eines
an sich bekannten Sammelhefters 3 angeordnet ist. Die Sammelkette 2 besitzt Leitbleche
4, die sattelförmig ausgebildet sind und auf denen mit Mitnehmern 5 (Fig. 7 und 8)
Druckprodukte 6 transportiert werden können, welche jeweils einen Falz 6a aufweisen.
Die Leitbleche 4 sind so ausgebildet, dass zwischen ihnen ein Spalt 7 vorhanden ist,
der sich in Längsrichtung der Sammelkette 2 erstreckt. Die zu heftenden Druckprodukte
6 bestehen aus hier nicht gezeigten einzelnen Druckbogen, die vor der Heftmaschine
1 im Verlauf einer nicht dargestellten Sammelstrecke der Sammelkette 2 zusammengetragen
wurden. Im Bereich der Sammelstrecke kann das Druckprodukt 6 an seinem Falz 6a eine
Dicke aufweisen, die beispielsweise wesentlich grösser als 10 mm ist. Nach dem Heften,
in dessen Verlauf das Druckprodukt 6 insbesondere im Bereich seines Falzes 6a komprimiert
wird, beträgt die Dicke des Druckprodukts 6 an seinem Falz 6a beispielsweise nur noch
9,5 mm und die Gesamtdicke des Druckprodukts 6 somit 19 mm.
[0024] Die Heftmaschine 1 besitzt einen Heftschlitten 8 mit einem Heftschlittenoberteil
9 und einem Heftschlittenunterteil 10. Damit der Heftschlitten 8 beim Heften jeweils
mit einem auf der Sammelkette 2 geförderten Druckprodukt 6 mitläuft, ist er verschiebbar
an einer oberen Führung 11 und einer unteren Führung 12 gelagert. Die obere Führung
11 ist hier beispielsweise als ortsfeste Führungsstange ausgebildet, auf welcher der
Heftschlittenoberteil 9 gelagert ist. Das Verschieben erfolgt in an sich bekannter
Weise mit einem Antrieb 14. Der Heftschlittenunterteil 10 ist am Heftschlittenoberteil
9 so gelagert, dass sich letzterer quer zu einer Produktlaufrichtung 13 (Fig. 7 und
8), d.h. vertikal nach unten und nach oben bewegen kann. Hierzu sind zwei von dem
als Hauptantrieb ausgebildeten Antrieb 14 der Heftmaschine 1 betriebene Zylinder 15
vorgesehen, die jeweils mit einem oberen Ende am Heftschlittenoberteil 9 und mit einem
unteren Ende am Heftschlittenunterteil 10 befestigt sind. Die Zylinder 15 sind beispielsweise
als pneumatische Stellzylinder ausgebildet und über eine Maschinensteuerung 16 gesteuert.
Die vertikalen Bewegungen des Heftschlittenunterteils 10 sind durch hier nicht gezeigte
Anschläge begrenzt. Diese Anschläge können verstellbar sein. Der entsprechende Hub
kann somit vorzugsweise eingestellt werden. Die untere Führung 12 ist so ausgebildet,
dass sie die genannten vertikalen Bewegungen zulässt. Alternativ kann zur vertikalen
Verstellung des Heftschlittens 8 statt des als Hauptantrieb ausgebildeten Antriebs
14 auch ein mit der Maschinensteuerung 16 wirkverbundener, separater Antrieb 17 (Fig.
4), beispielsweise ein Servomotor, Verwendung finden, welcher vorteilhaft auf eine
vorgegebene Presskraft einstellbar ist.
[0025] Am Heftschlittenunterteil 10 ist wenigstens eine mit diesem verbundene, als Umbiegerblock
ausgebildete Umbiegereinrichtung 18 angeordnet, die gemeinsam mit dem Heftschlittenunterteil
10 bewegt wird. Oberhalb der Umbiegereinrichtung 18 ist ein Heftkopf 19 angeordnet,
der am Heftschlittenoberteil 9 befestigt und mit diesem bewegt wird. In an sich bekannter
Weise wird aus einem Draht eine Heftklammer 20 (Fig. 8) gebildet, welche mittels des
Heftkopfes 19 im Bereich des Falzes 6a von oben durch das Druckprodukt 6 getrieben
und auf dessen Unterseite mittels nicht dargestellter aktiver oder passiver Umbiegerelemente
der Umbiegereinrichtung 18 geschlossen wird. Die Umbiegereinrichtung 18 besitzt ein
oberes Ende 18a das vorzugsweise etwas unterhalb des Spaltes 7 der Leitbleche 4 angeordnet
ist, aber auch bis in den Bereich des Spaltes 7 hineinragen kann. Alternativ zu ihrer
oben beschriebenen Anordnung können der Heftkopf 19 und die Umbiegereinrichtung 18
auch anderweitig quer zur Produktlaufrichtung 13 versetzt zueinander angeordnet werden.
So kann der Heftkopf 19 beispielsweise unterhalb der Umbiegereinrichtung 18 angeordnet
sein.
[0026] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine Heftmaschine 1', die sich von der oben genannten
Heftmaschine 1 dadurch unterscheidet, dass die vertikalen Bewegungen des Heftschlittenunterteils
10 bzw. der mit diesem verbundenen Umbiegereinrichtung 18 mit einer Keilstange 21
erfolgen, auf welcher der Heftschlittenunterteil 10 mit zwei voneinander beabstandeten
Rollen 22 aufliegt. Die Keilstange 21 liegt jeweils mit einer Kurve 23 auf einer entsprechend
ausgebildeten Keilfläche 24 einer von zwei Spindelmuttern 25 auf, die mit einer Spindel
26 horizontal verschiebbar sind. Die Spindel 26 wird mit dem beispielsweise als Servomotor
ausgebildeten, separaten Antrieb 17 betrieben, welcher vorteilhaft direkt auf der
Spindel 26 angeordnet ist. Wird der Abstand zwischen den beiden Spindelmuttern 25
durch Drehen der Spindel 26 verkleinert, so fährt die Keilstange 21 nach oben. Entsprechend
wird der Heftschlittenunterteil 10 mit der Umbiegereinrichtung 18 nach oben bewegt.
Wird der Abstand zwischen den Spindelmuttern 25 vergrössert, so fährt der Heftschlittenunterteil
10 dementsprechend nach unten. Bei diesen Bewegungen ist der Heftschlittenunterteil
10 an Stangen 27 geführt, die am Heftschlittenoberteil 9 befestigt sind. In Richtung
der Sammelkette 2, d.h. in und entgegen der Produktlaufrichtung 13, ist der Heftschlitten
8 durch die untere Führung 12 geführt, welche analog wie bei der Heftmaschine 1 ausgebildet
sein kann. Für den Fachmann ist klar, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt,
das Heftschlittenunterteil 10 einer Heftmaschine 1" vertikal zu bewegen, beispielsweise
mittels eines oder mehrerer Kurvenlineale 28 (Fig. 5).
[0027] Wie bereits oben erwähnt, kann die Umbiegereinrichtung 18 grundsätzlich auch am Heftschlittenoberteil
9 befestigt sein. In diesem nicht dargestellten Fall ist der Heftkopf 19 am Heftschlittenunterteil
10 befestigt und die Zylinder 15, die Keilstange 21 oder das Kurvenlineal 28 sind
am Heftschlittenoberteil 9 angeordnet.
[0028] Die genannten vertikalen Bewegungen des Heftschlittenunterteils 10 sind Bewegungen,
die zusätzlich und synchron zum jeweiligen Heftvorgang, d.h. zum Bilden, Eintreiben
und Schliessen einer Heftklammer 20 durchgeführt werden. Dies wird nachfolgend anhand
der Figuren 6a - 6c, 7 und 8 näher erläutert.
[0029] Die Figur 6a zeigt schematisch die Heftmaschine 1 mit einem mittels der Sammelkette
2 eingeführten voluminösen Druckprodukt 6, auf welches der Heftkopf 19 quer zur Produktlaufrichtung
13 in einer vertikalen Bewegungsrichtung 29 abgesenkt und an welches die Umbiegereinrichtung
18 das Druckprodukt 6 komprimierend in einer vertikalen Bewegungsrichtung 30 von unten
herangefahren ist. Damit ist die Umbiegereinrichtung 18 entsprechend der Dicke der
zu heftenden, d.h. der bereits komprimierten Druckprodukte 6 positioniert. In dieser
ersten Position der Umbiegereinrichtung 18 überragt deren oberes Ende 18a eine Oberkante
2a der Sammelkette 2. In der ersten Position der Umbiegereinrichtung 18 und bei ebenfalls
abgesenktem Heftkopf 19 findet auch das spätere Heften der Druckprodukte 6 statt.
[0030] Die Fig. 6b zeigt das Einführen eines dicken, d.h. voluminösen Druckprodukts 6 in
die Heftmaschine 1. Deren Heftkopf 19 befindet sich dazu in einer oberen Stellung
und die Umbiegereinrichtung 18 in ihrer zuvor auf die Dicke der zu heftenden Druckprodukte
6 voreingestellten ersten Position, mit dem die Oberkante 2a der Sammelkette 2 überragenden
oberen Ende 18a. Es zeigt sich dabei deutlich, dass beim Zuführen eines voluminösen
Druckprodukts 6 aufgrund des in dieser ersten Position der Umbiegereinrichtung 18
relativ geringen Abstands zwischen dem Druckprodukt 6 und dem Heftkopf 19 die Gefahr
besteht, dass einzelne Druckbogen des zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehefteten und
nicht komprimierten Druckprodukts 6 beim Einführen in die Heftmaschine 1 am Heftkopf
19 anstossen und sich gegeneinander verschieben oder gar voneinander abgehoben und
beschädigt werden können.
[0031] Um diese Gefahr zu beseitigen wird vor dem Einführen des zu heftenden Druckprodukts
6 dessen Dicke ermittelt, der ermittelte Wert mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen
und die Umbiegereinrichtung 18 beim Überschreiten dieses Grenzwertes in eine vorgegebene
zweite Position verbracht, welche quer zur Produktlaufrichtung 13 weiter als die erste
Position vom Heftkopf 19 entfernt und in Fig. 6c dargestellt ist. Wie ersichtlich
wird dabei die Oberkante 2a der Sammelkette 2 nicht durch das obere Ende 18a der Umbiegereinrichtung
18 überragt. Dadurch wird ein zum Einführen des zu heftenden Druckprodukts 6 zur Verfügung
stehender Abstand A zwischen der Sammelkette 2 und dem Heftkopf 19 nicht durch die
Umbiegereinrichtung 18 beeinträchtigt, d.h. der zum Einführen des zu heftenden Druckprodukts
6 zur Verfügung stehende Abstand ist gegenüber den bekannten Lösungen des Standes
der Technik vergrössert ausgebildet. Der anzuwendende Grenzwert wird vom Maschinenführer
entsprechend des aktuellen Weiterverarbeitungsauftrags vorgegeben, beispielsweise
aufgrund des jeweils vorgesehenen Sicherheitsabstandes zwischen den Druckprodukten
und dem Heftkopf sowie in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit.
[0032] Zur Ermittlung der Dicke des in die Heftmaschine 1 einzuführenden Druckproduktes
6 ist in Produktlaufrichtung 13 vor dem Heftkopf 19 und der Umbiegereinrichtung 18
eine als auf die Sammelkette 2 ausgerichteter Sensor ausgebildete Dickenermittlungseinrichtung
31 angeordnet (Fig. 7). Natürlich kann die Dicke des Druckproduktes 6 auch auf andere
Weise ermittelt werden, beispielsweise durch vorgängiges Zählen der das Druckprodukt
6 bildenden Druckbogen und entsprechendes Multiplizieren der bekannten Dicke der Druckbogen
mit deren ermittelter Anzahl. Auch kann eine Dickenermittlungseinrichtung 31 in Produktlaufrichtung
13 nach dem Heftkopf 19 und der Umbiegereinrichtung 18 angeordnet werden, wobei die
ermittelte Dicke dann erst zur Einstellung der Umbiegereinrichtung 18 für die nachfolgenden
Druckprodukte 6 genutzt werden kann.
[0033] Die Fig. 6a zeigt die erste Position der Umbiegereinrichtung 18, in der auch das
Heften des Druckprodukts 6 stattfindet. Im Unterschied zur bereits oben beschriebenen,
vorgängigen Einstellung der Umbiegereinrichtung 18 befindet sich die Umbiegereinrichtung
18 zum Heften des Druckproduktes 6 bereits in ihrer ersten, voreingestellten Position
oder wird in der vertikalen Bewegungsrichtung 30 aus der zweiten, abgesenkten Position
in die erste Position verbracht. Erst danach erfolgt das Absenken des Heftkopfes 19
in der vertikalen Bewegungsrichtung 29 und damit das Fixieren und Komprimieren des
Druckproduktes 6 im Bereich seines Falzes 6a. Anschliessend treibt der Heftkopf 19
die Heftklammer 20 in das Druckprodukt 6 ein.
[0034] In der Figur 7 ist die Produktlaufrichtung 13 dargestellt, in welcher das Druckprodukt
6 in eine mit zwei Heftköpfen 19 und mit zwei Umbiegereinrichtungen 18 ausgestattete
Heftmaschine 1 eingefahren wird. Der die Heftköpfe 19 und die Umbiegereinrichtungen
18 aufnehmende Heftschlitten 8 wird gleichzeitig in einer ersten horizontalen Bewegungsrichtung
32 entgegen der Produktlaufrichtung 13 nach rechts bewegt. Die Heftköpfe 19 befinden
sich hierbei wie ersichtlich in ihrer oberen Position und die beiden Umbiegereinrichtungen
18 in ihrer zweiten, abgesenkten Position. Der zum Einführen eines Druckprodukts 6
verfügbare Abstand zwischen der Sammelkette 2 und den Heftköpfen 19 ist damit grösser
als bei den bisherigen Lösungen des Standes der Technik. Stellt die Maschinensteuerung
16 aufgrund der von der Dickenermittlungseinrichtung 31 erfassten Dicke des zugeführten
Druckprodukt 6 fest, dass der vorgegebenen Grenzwert nicht überschritten wird, so
werden die Umbiegereinrichtungen 18 nicht in ihre zweite Position abgesenkt, d.h.
sie verbleiben in ihrer ersten, angehobenen Position.
[0035] Die Figur 8 zeigt ein in die Heftmaschine 1 eingefahrenes Druckprodukt 6. Die beiden
Umbiegereinrichtungen 18 befinden sich in ihrer ersten, angehobenen Position, in der
das Druckprodukt 6 festgehalten wird. Die beiden in ihrer abgesenkten Position befindlichen
Heftköpfe 19 arbeiten dazu mit den beiden Umbiegereinrichtungen 18 zusammen. Der mit
den Heftköpfen 19 und den Umbiegereinrichtungen 18 ausgestattete Heftschlitten 8 wird
in einer der Produktlaufrichtung 13 entsprechenden zweiten horizontalen Bewegungsrichtung
33 und mit gleicher Geschwindigkeit wie das Druckprodukt 6 bewegt. Das Druckprodukt
6 kann somit vom mitlaufenden Heftschlitten 8 geheftet werden. Da die Heftvorrichtung
1 dieses Ausführungsbeispiels zwei Umbiegereinrichtungen 18 und zwei Heftköpfe 19
aufweist, kann gleichzeitig mit zwei Heftklammern 20 geheftet werden. Möglich sind
selbstverständlich auch Heftmaschinen 1 mit lediglich einer Umbiegereinrichtung 18
und einem Heftkopf 19 oder mit mehr als zwei Umbiegereinrichtungen 18 und Heftköpfen
19.
[0036] Ist das Druckprodukt 6 geheftet, so verbleiben die Umbiegereinrichtungen 18 zumindest
zunächst in ihrer ersten Position und die Heftköpfe 19 werden nach oben in die in
Fig. 7 gezeigte Position bewegt, wodurch das geheftete Druckprodukt 6 wieder freigegeben
ist und von der Sammelkette 2 abtransportiert wird. Im Wesentlichen gleichzeitig fährt
der Heftschlitten 8 in seiner ersten horizontalen Bewegungsrichtung 32 gemäss Fig.
7 nach rechts um ein nachfolgendes Druckprodukt 6 von der Sammelkette 2 aufzunehmen.
Damit kann ein neuer Heftvorgang beginnen. Der Hub den die Umbiegereinrichtungen 18
bei den genannten Bewegungen ausführen, kann je nach Druckprodukt 6 unterschiedlich
sein. Dieser Hub beträgt beispielsweise etwa 8 mm. Vorzugsweise liegt dieser Hub im
Bereich von etwa 5 - 10 mm. Zusätzlich zu den genannten vertikalen Bewegungen der
Umbiegereinrichtung 18 können die Zylinder 15, die Keilstange 21 oder das Kurvenlineal
28 dazu verwendet werden, der Umbiegereinrichtung 18 zur Anpassung an unterschiedliche
Dicken des Druckprodukts 6 anzupassen. Die zyklischen vertikalen Bewegungen der Umbiegereinrichtung
18 vor und nach dem Heften sind dann entsprechend kleiner oder grösser.
1. Verfahren zum Heften von Druckprodukten (6) mit einer Heftmaschine (1), die zumindest
einen mit einem in einer Produktlaufrichtung (13) geförderten Druckprodukt (6) mitlaufenden
Heftkopf (19) und zumindest eine mitlaufende Umbiegereinrichtung (18) aufweist, mit
folgenden Schritten:
• Positionieren der Umbiegereinrichtung (18) in einer der Dicke der zu heftenden Druckprodukte
(6) entsprechenden, quer zur Produktlaufrichtung (13) vom Heftkopf (19) beabstandeten
ersten Position,
• Einführen eines Druckprodukts (6) in Produktlaufrichtung (13) zwischen den Heftkopf
(19) und die Umbiegereinrichtung (18),
• Fixieren des eingeführten Druckprodukts (6) durch ein quer zur Produktlaufrichtung
(13) erfolgendes Annähern des Heftkopfes (19) an die Umbiegereinrichtung (18),
• Eintreiben einer Heftklammer (20) in das fixierte Druckprodukt (6) mittels des Heftkopfes
(19),
• Schliessen der eingetriebenen Heftklammer (20) durch eine Schliessbewegung der Umbiegereinrichtung
(18),
• Freigeben des gehefteten Druckprodukts (6) nach dem Schliessen der Heftklammer (20),
dadurch gekennzeichnet, dass
• vor dem Einführen des zu heftenden Druckprodukts (6) dessen Dicke ermittelt, der
ermittelte Wert mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen und die Umbiegereinrichtung
(18) beim Überschreiten dieses Grenzwertes in eine vorgegebene, quer zur Produktlaufrichtung
(13) weiter als die erste Position vom Heftkopf (19) entfernte, zweite Position verbracht
wird, und
• die Umbiegereinrichtung (18) nach dem Einführen des Druckprodukts (6) quer zur Produktlaufrichtung
(13) wieder in die erste Position bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Umbiegereinrichtung (18) zum Heftkopf (19) hin und vom Heftkopf
(19) weg jeweils vertikal erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Heftkopf (19) oberhalb der Umbiegereinrichtung (18) angeordnet ist, und die Umbiegereinrichtung
(18) vor dem zwischen den Heftkopf (19) und der Umbiegereinrichtung (18) erfolgenden
Einführen des Druckprodukts (6) von der ersten Position nach unten in die zweite Position
und nach dem Einführen des Druckprodukts (6) wider nach oben in ihre erste Position
bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprodukt (6) auf einer Sammelkette (2) eines Sammelhefters (3) zur Heftmaschine
(1) gefördert wird und die Umbiegereinrichtung (18) quer zur Produktlaufrichtung (13)
so weit in die zweite Position bewegt wird, dass eine Oberkante (18a) der Umbiegereinrichtung
(18) die Sammelkette (2) im Wesentlichen nicht überragt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub der quer zur Produktlaufrichtung (13) erfolgenden Bewegung der Umbiegereinrichtung
(18) aus der ersten in die zweite Position wenigstens 5 mm, vorzugsweise 5 - 10 mm
und besonders bevorzugt etwa 8 mm beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Druckprodukte (6) mit eine Dicke von mehr als 10 mm geheftet werden.
7. Heftmaschine zum Heften von Druckprodukten (6), mit einer Maschinensteuerung (16),
zumindest einem mit einem geförderten Druckprodukt (6) in einer Produktlaufrichtung
(13) mitlaufenden Heftkopf (19) und zumindest einer mitlaufenden Umbiegereinrichtung
(18), welche mittels eines mit ihr verbundenen Antriebs (14, 17) in eine der Dicke
der zu heftenden Druckprodukte (6) entsprechende, quer zur Produktlaufrichtung (13)
vom Heftkopf (19) beabstandete, erste Position verbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Maschinensteuerung (16) wirkverbundene Dickenermittlungseinrichtung
(31) angeordnet ist, wobei die Umbiegereinrichtung (18) vor dem Einführen des Druckprodukts
(6) zwischen Heftkopf (19) und Umbiegereinrichtung (18) mittels des Antriebs (14,
17) in eine zweite, quer zur Produktlaufrichtung (13) weiter als die erste Position
vom Heftkopf (19) entfernte, vorgegebene Position verbringbar ist, wenn eine von der
Dickenermittlungseinrichtung (31) ermittelte Dicke eines zu heftenden Druckprodukts
(6) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, und wobei die Umbiegereinrichtung
(18) nach dem Einführen des Druckprodukts (6) mittels des Antriebs (14, 17) quer zur
Produktlaufrichtung (13) wieder in die erste Position bewegbar ist.
8. Heftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (14, 17) von einem Hauptantrieb der Heftmaschine (1) oder von einem separaten
Antrieb, insbesondere einem Servoantrieb, gebildet ist.
9. Heftmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (14, 17) auf eine vorgegebene Presskraft einstellbar ist.
10. Heftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegereinrichtung (18) an einem Heftschlitten (8) angeordnet und mittels zumindest
eines mit dem Antrieb (14, 17) verbundenen Zylinders (15), zumindest einer Keilstange
(21) oder zumindest eines Kurvenlineals (28) vertikal bewegbar ist.
11. Heftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Heftschlitten (8) ein Heftschlittenunterteil (10) und ein Heftschlittenoberteil
(9) aufweist.
12. Heftmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (17) als separater Antrieb ausgebildet, auf einer Spindel (26) angeordnet
und über auf der Spindel (26) bewegbare Spindelmuttern (25) mit der vertikal bewegbaren,
den Heftschlitten (8) tragenden Keilstange (21) verbunden ist.
13. Heftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dickenermittlungseinrichtung (31) in Produktlaufrichtung (13) vor der Umbiegereinrichtung
(18) angeordnet ist.
14. Heftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Umbiegereinrichtungen (18) und zwei Heftköpfe (19) aufweist, wobei die beiden
Umbiegereinrichtungen (18) so an einem Heftschlitten (8) angeordnet sind, dass sie
quer zur Produktlaufrichtung (13) gemeinsam von der ersten in die zweite Position
bewegbar sind.
15. Heftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegereinrichtung (18) an unterschiedliche Dicken der zu heftenden Druckprodukte
(6) anpassbar ist.