[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Zuführen
von einzelnen losen Blattstapeln aus einer Druckmaschine in eine Klebebindemaschine,
wobei die Blattstapel aus der Druckmaschine auf einem Stapel versetzt aufeinanderliegen
[0002] Durch den Einsatz von Digitaldruck eröffnet sich die Möglichkeit, individuelle Druckprodukte
herzustellen. Hierdurch werden häufig nur relativ kleine Serien einer bestimmten Buchart
und Buchdicke hergestellt, so dass dies bei der Automation hinsichtlich Flexibilität
berücksichtigt werden muss. Nach dem Bedrucken der einzelnen Seiten eines jeweiligen
Druckproduktes werden diese Seiten einer Klebebindemaschine zugeführt, wobei gewährleistet
sein muss, dass dem jeweiligen Druck auch der jeweils gewünschte, möglicherweise noch
individualisierte Einband zugeführt wird.
[0003] Es muss dafür gesorgt werden, dass die aus der Druckmaschine herauskommenden einzelnen
Blattstapel mit einsprechend hoher Geschwindigkeit möglichst kontinuierlich eine Klebebindemaschine
zugeführt werden, wobei die einzelnen Blattstapel eine Höhe von 1,5 mm und darüber
aufweisen können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung vorzuschlagen, mit der die aus einer Druckmaschine stammenden Blattstapel,
die zueinander versetzt auf einem Stapel aufeinanderliegen, automatisch einer Klebebindemaschine
einzeln zum Binden zugeführt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen der nebengeordneten Hauptansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den jewelligen rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Gemäß der Erfindung wird bei dem Verfahren in dem Merkmal A der obere Blattstapel
in einer definierten Höhe und Nähe zu einer horizontalen Transporteinrichtung angeordnet.
Dies kann derart erfolgen, dass der Stapel stirnseitig oder auch seitlich der Transporteinrichtung,
die üblicherweise in Form eines Transportbandes ausgebildet ist, angeordnet wird.
Es ist vorteilhaft, den Stapel mit den darauf befindlichen Blattstapeln an der Stirnseite
der Transporteinrichtung anzuordnen, um die Zuführung in Transportrichtung so erleichtern.
Um den oberen Blattstapel definiert anzuordnen, kann der gesamte Stapel mit den darauf
befindlichen losen Blattstapeln in der Höhe und bei Bedarf auch seitlich so positioniert
werden, dass eine möglichst einfache Übergabe des oberen Blattstapels auf die Transporteinrichtung
möglich ist.
[0007] Nach der Positionierung des oberen Blattstapels werden im nächsten Merkmal B der
obere und der darunter befindliche versetzt zum oberen angeordnete Blattstapel an
der aus dem Stapel durch den Versatz herausragenden Überstand mittels eines ersten
und zweiten Lagengreifers gegriffen, um beim nachfolgendem Merkmal C beim teilweisen
Abziehen des oberen Blattstapels von dem Stapel mittels dem den oberen Blattstapel
haltenden Lagengreifers ein Verrutschen des unter dem oberen Blattstapel befindlichen
Blattstapels zu verhindern.
[0008] Nach dem zumindest teilweisen Abziehen des oberen Blattstapels wird dieser gemäß
Merkmal D an einen Abziehgreifer übergeben, der den Blattstapel vorzugsweise an zwei
Stellen sicher greift und den Blattstapel von dem Stapel herunterzieht und gemäß Merkmal
E den Blattstapel auf die horizontale Transporteinrichtung mit einem definierten Abstand
zu dem vorangegangenen Blattstapel ablegt. Vorzugsweise transportiert der Abziehgreifer
den Blattstapel mit der gleichen Geschwindigkeit der Transporteinrichtung. Damit wird
gewährleistet, dass der lose Blattstapel beim Auflegen auf die Transporteinrichtung
nicht verrutscht. Nach dem Auflegen ist der Abziehgreifer bereit, einen weiteren bereits
teilweise von dem Stapel heruntergezogenen Blattstapeln zu übernehmen und wird dazu
zurück in Richtung Stapel bewegt. Gleichzeitig werden die auf dem Transportband liegenden
Blattstapel der Klebebindemaschine zugeführt.
[0009] Nach der Übergabe des Blattstapels an einen Abziehgreifer gemäß Merkmal D wird der
nächste Blattstapel, der nun der obere Blattstapel ist, wieder in definierter Höhe
und Nähe der Transporteinrichtung positioniert. Der Vorgang läuft in gleicher Weise
ab, mit dem Unterschied, dass der Versatz des jetzt oberen Blattstapels zu dem jetzt
nächsten darunter befindlichen Blattstapel gegenüber dem vorangegangenen Ablaufzyklus
um 180 Grad versetzt ist. Dies betrifft sowohl bei dem Versatz in einer ebenen Richtung
als auch in zwei ebenen Richtungen (x, y) zu. Der nächste darunter befindliche Blattstapel
wird mittels des freien Lagengreifers entsprechend dem Merkmal B gegriffen, damit
vor dem Abziehen beide Blattstapel seitlich gehalten werden. Anschließend werden die
Merkmale C bis F wiederholt.
[0010] Vorzugsweise wird nach der Übergabe eines Blattstapels an den Abziehgreifer, der
jetzt freie Lagergreifer beim Zurückbewegen zum Greifen der jetzt zweitoberen Lage
nach unten bewegt. Gleichzeitig wird der den jetzt oberen Blattstapel noch greifende
Lagengreifer mit dem Stapel zur Positionierung des Stapels in definierter Höhe nach
oben bewegt. Dadurch wird die Schnelligkeit des Abstapelns verbessert.
[0011] Vorzugsweise wird kurz vor dem Greifen des jeweiligen Blattstapels auf den oberen
Blattstapel in einem Bereich, in dem obere Blattstapel auf dem darunter befindlichen
versetzten Blattstapel liegt, an einer versetzten Kante des darunter befindlichen
Blattstapels vertikaler Druck ausgeübt. Im fortlaufenden Verfahren wird durch den
wechselseitigen Eingriff der Lagengreifer der Druck auf den oberen Blattstapel immer
an der Kante ausgeübt, die dem Lagengreifer für den oberen Blattstapel gegenüber liegt.
Dadurch wird erreicht, dass der Zwischenraum zwischen den Blattstapel, der nur 1,5
mm betragen kann und die den Zwischenraum bildenden Kanten für das Eingreifen einer
Greifeinrichtung und Greifen des Überstandes definiert wird.
[0012] Das Eingreifen in den Zwischenraum kann mittels eines dünnen Hebers oder ähnlichen
geeigneten Mitteln in Verbindung einer entsprechend ausgebildeten Greifeinrichtung
erfolgen. Nach dem Eingreifen in den Zwischenraum kann mit der hierbei tätigwerdenden
Greifeinrichtung der obere Blattstapel gegriffen und zumindest teilweise von dem Stapel
abgezogen werden.
[0013] Der Versatz der einzelnen aufeinanderliegenden losen Blattstapel erfolgt üblicherweise
nur in eine Richtung, so dass die Überstände der Blattstapel immer um 180 Grad zueinander
angeordnet sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Blattstapel so aufeinanderliegen,
dass ein Versatz zu dem darunter befindlichen Blattstapel in zwei ebenen Richtungen
(x, y) erfolgt. Abhängig von der Art der versetzten Stapelung kann der Abzug entweder
quer oder längs zu dem Versatz durchgeführt werden. In den meisten Fällen werden die
Blattstapel einen einfachen Versatz, d. h. in nur einer ebenen Richtung aufweisen.
Hierdurch hat der Stapel mit den einzelnen Blattstapeln eine definierte Anlagekante
in Richtung der horizontalen Transporteinrichtung. Gemäß dieser bevorzugten Ausbildung
des Verfahrens werden die Blattstapel quer zum Versatz der Blattstapel zueinander
abgezogen. Gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung können durch die definierte Anlagekante
und den Abzug quer zu dem Versatz auch leicht in die zur Anlagekante entgegengesetzte
Richtung veränderliche Formate verarbeitet werden.
[0014] Das derart ablaufende Verfahren ermöglicht somit den gewünschten kontinuierlichen
Ablauf bei hoher Taktgeschwindigkeit und ohne Verrutschen der einzelnen Blätter eines
Blattstapels.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens werden die Blattstapel
auf die Transportrichtung veränderbarer Bänder der horizontalen Transporteinrichtung
gelegt, die als Speicher zur Erzielung eines gleichen Anreihungsabstandes der Blattstapel
dienen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn beim Abnehmen der Blattstapel von
den Stapeln eine Verzögerung eintritt, die beispielsweise dann eintreten kann, wenn
entweder ein neuer Stapel mit losen Blattstapeln herangeführt und der Abstapelvorgang
deshalb unterbrochen wird, oder wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung
der Stapel von unten aufgefüllt wird. Hierzu ist es erforderlich, in bekannter Art
und Weise, mittels einer entsprechenden Halteeinrichtung den bereits in Position befindlichen
Stapel freischwebend zu halten und von unten einen weiteren Stapel heranzuführen.
Danach wird die Halteeinrichtung zwischen den beiden Stapeln herausgezogen. Auch dieser
Vorgang kann zu einer kurzen Unterbrechung des Abstapelvorgangs führen, da der obere
Blattstapel wieder genau positioniert werden muss. Mittels eines bekannten in Transportrichtung
veränderbaren Bandes kann diese Unterbrechung aufgefangen werden, so dass dem Klebebinder
die Blattstapel kontinuierlich zugeführt werden.
[0016] Vorzugsweise wird der obere Blattstapel mit der Unterkante auf der Höhe der Transporteinrichtung
oder mit einem Versatz zu der Höhe der Transporteinrichtung von maximal +0,5 mm positioniert,
um die Höhendifferenz möglichst gering zu halten.
[0017] Um eine ausreichende Schnelligkeit zu gewährleisten, wird der Stapel bereits für
den nächsten oberen Blattstapel in Position gebracht, sobald der vorangegangene Blattstapel
von dem Stapel gezogen wurde. Zusätzlich werden vorteilhafterweise die Merkmale A
bis C mit den nachfolgenden Blattstapeln gleichzeitig mit Merkmal F für den vorangegangenen
Blattstapel ausgeführt. Das bedeutet, dass ein Greifen der Blattstapel bereits durchgeführt
wird, wenn der vorangegangene Blattstapel noch der Transporteinrichtung zugeführt
wird.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird die Dicke der Blattstapel
und/oder der Zwischenraum zwischen den Blattstapeln sowie die Blattstapelkanten der
beiden oberen Blattstapel im Bereich des Versatzes detektiert, um damit die genauen
Positionen für das Niederdrücken und/oder Eingreifen in den Zwischenraum zu steuern.
[0019] Vorteilhafterweise erfolgt das Niederhalten und das Greifen pneumatisch und die dazu
erforderlichen Einrichtungen werden mittels Servomotoren in horizontaler und vertikaler
Richtung betätigt.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln
aus einer Druckmaschine in eine Klebebindemaschine weist einen in vertikaler Richtung
verfahrbaren Stapelträger an der Stirnseite einer horizontalen Transporteinrichtung
zur Aufnahme eines Stapels aus einzelnen losen Blattstapeln,
Detektiereinrichtungen zum Erkennen der Kanten der beiden oberen Blattstapel im Bereich
des Versatzes,
Detektiereinrichtungen zum Erfassen der Dicke oder des Zwischenraumes zwischen den
Blattstapeln,
Detektiereinrichtungen zum Positionieren des oberen Blattstapels in einer definierten
Stellung zur Stirnseite der Transporteinrichtung,
rechte und linke Niederhalter im Bereich der dem Überstand des jeweiligen Blattstapels
gegenüberliegenden Kante,
in horizontaler und vertikaler Richtung bewegbare rechte und linke Greifeinrichtungen
zum Greifen der beiden oberen Blattstapel an dem Überstand und Bewegen des Blattstapels
in Richtung Transporteinrichtung, und
eine parallel zu der Transporteinrichtung verfahrbare Abziehgreifeinrichtung zum Greifen
der vom Stapel mittels der Greifeinrichtung vereinzelnden Blattstapel und Ablegen
des Blattstapels auf der Transporteinrichtung
auf.
[0021] Mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Verfahren sowie der Vorrichtung ist es möglich,
einzelne Blattstapel bis hinab zu einer Dicke von 1,5 mm, die versetzt aufeinanderliegend
von einer Druckmaschine auf einem Stapel bereitgestellt werden, von diesem herunterzunehmen
und auf eine horizontale Transporteinrichtung zu bringen, die dann die einzelnen Blattstapel
kontinuierlich zu einer Klebebindemaschine weitertransportiert. Das Verfahren erlaubt
eine hohe Taktzahl im Bereich von 7500 Takte pro Stunde, wobei die Besonderheit darin
besteht, dass die Blattstapel zueinander versetzt sind und unterschiedlich dick sein
können. Je nach Anwendungsfall können die einzelnen Blattstapel in der Dicke von oben
nach unten abnehmen oder zunehmen, wobei die Kenntnis über die ungefähre Dicke des
jeweiligen Blattstapels für das Verfahren von Vorteil ist. Grundsätzlich ist es aber
auch möglich, dass Blattstapel unterschiedlicher Dicke im Stapel verteilt verarbeitet
werden können.
[0022] Im Nachfolgenden werden anhand der Figuren 1 bis 11 die verschiedenen Ablaufschritte
beim Abstapeln von einzelnen Blattstapeln dargestellt, nachdem diese in einem Stapel
von der Druckmaschine zur Verfügung gestellt wurden. Die Figuren zeigen ins perspektivischer
Ansicht schematisch einen Stapel mit versetzt angeordneten Blattstapeln und einer
horizontalen Transporteinrichtung in den jeweiligen, nachfolgend näher erläuterten
Ablaufpositionen. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und den beigefügten
Zeichnungen. Die einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren
bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
[0023] Die Figuren 1 bis 11 zeigen eine Abstapelvorrichtung 1 mit einem Stapel 3 aus versetzt
zueinander angeordneten Blattstapeln 4 auf einem Stapelheber 2. In der Beschreibung
und in den Ansprüchen werden die jeweiligen Bezugsziffern ohne zusätzliche Buchstaben
verwendet, wenn sie allgemein die einzelnen bezeichneten Gegenstände betreffen. Die
Blattstapel 4 sind versetzt zueinander angeordnet, so dass sie in Richtung eines Transportbandes
5 eine gemeinsame Anschlagkante haben und der Versatz in diesem Ausführungsbeispiel
nur in einer ebenen Richtung gegeben ist. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass
ein Versatz in zwei ebenen Richtung nach dem gleichen Prinzip abgearbeitet werden
kann. Der Abzug des jeweiligen oberen Blattstapels 4 erfolgt quer zum Versatz der
einzelnen Blattstapel 4 zueinander. Der Stapel 3 ist in dem Ausführungsbeispiel an
der Stirnseite 15 des Transportbandes 5 angeordnet.
[0024] Die Blattstapel 4 sind für die nachfolgende Beschreibung mit 4a bis 4f bezeichnet,
wobei die Blattstapel 4e und 4f bereits auf dem Transportband 5 befindliche Blattstapel
bezeichnen. Der Stapelheber 2 ist in der Lage, sich in vertikaler Richtung zu bewegen,
um den jeweiligen oberen Blattstapel (4a in Figur 1, 4b in Figur 4, 4c in Figur 10)
in eine definierte Position relativ zu dem Transportband 5 zu bringen. Die definierte
Höhe wird durch den Höhenmesser 11 in den Figuren symbolisiert. Der Stapelheber 2
ist in den Figuren schematisch auch als Transportband dargestellt, das beispielsweise
ermöglicht, den Stapel 3 in einem definierten Abstand zu dem Transportband zu bringen.
Durch die zusätzliche Verfahrbarkeit in der Höhe wird in dem Ausführungsbeispiel der
Stapel 3 so bewegt, dass der jeweils obere Blattstapel mit der Unterkante auf der
Transportbandebene oder mit einem geringfügigen Versatz zur Höhe der Transporteinrichtung
von maximal 0,5 mm darüber angeordnet wird, um beim Abziehen des jeweils oberen Blattstapels
möglichst wenig Höhendifferenz zu haben. Die Feststellung der richtigen Höhe wird
durch entsprechende nicht dargestellte Sensoren ermittelt. Des Weiteren wird durch
nicht dargestellte Sensoren auf beiden Seiten des Stapels der Versatz der jeweiligen
Plattstapel 4 und die jeweiligen Kanten 14 detektiert und in der ebenfalls nicht dargestellten
Steuereinrichtung zur Steuerung des rechten Lagengreifers 7 und des linken Lagengreifers
8 verwendet. Die Figuren zeigen weiterhin rechte und linke Niederhalter 9, 10 sowie
einen Abziehgreifer 6, der entlang dem Transportband 5 verfahrbar ist und den jeweiligen
Blattstapel 4 nach Erreichen der Transportbandgeschwindigkeit auf dem Transportband
5 ablegt. Der Antrieb dieser Lagengreifer 7, 8 und auch des Abziehgreifers 6 erfolgt
mittels nicht dargestellter Servomotoren. Die Niederhalter 9, 10 dienen dazu, um kurz
vor dem Greifen des jeweiligen Lagengreifers 7, 8 auf den jeweiligen oberen Blattstapel
4a bzw. 4b bzw. 4c zu drücken, um den jeweiligen Zwischenraum 13a, 13b, 13c, 13d und
damit auch die Kanten 14b, 14c, 14d besser detektierbar und damit greifbar zu machen,
da die Dicke eines Blattstapels nur 1,5 mm betragen kann.
[0025] Figur 1 zeigt bereits zwei Blattstapel 4e und 4f, die auf dem Transportband 5 mittels
des Abziehgreifers 6 abgelegt wurden. Der Abziehgreifer 6 ist geöffnet und bewegt
sich in horizontaler Richtung in Richtung Stapel 3. Beide Lagengreifer 7, 8 sind geschlossen,
so dass der rechte Lagengreifer 7 den oberen Blattstapel 4a an dem Überstand 12a festhält
und hierzu in den Zwischenraum 13a eingreift. Entsprechend hält der linke Lagengreifer
8 den darunter liegenden Blattstapel 4b an dem Überstand 12b und greift hierzu in
den Zwischenraum 13b ein.
[0026] In Figur 2 hat der rechte Lagengreifer 7 den Blattstapel 4a zur Übergabe an den Abziehgreifer
6 ein Stück weit von dem Stapel 3 in Richtung Transportband 5 bewegt. Der rechte Lagengreifer
7 fährt in die Übergabeposition und der Abziehgreifer 6 fährt dem rechten Lagengreifer
7 entgegen.
[0027] In der Figur 3 übergibt der rechte Lagengreifer 7 den oberen Blattstapel 4a an den
Abziehgreifer 6. Der rechte Lagengreifer 7 öffnet, während der Abziehgreifer 6 schließt.
Der linke Lagengreifer 8 ist weiterhin geschlossen und hält den Blattstapel 4b fest.
[0028] In Figur 4 fährt der Abziehgreifer 6 zum Transportband 5, während der rechte Lagengreifer
7 sich nach unten bewegt, um als Nächstes den Blattstapel 4c zu greifen. Gleichzeitig
bewegt sich der Stapel 3 zusammen mit dem linken Lagengreifer 8 nach oben, um den
nun oberen Blattstapel 4b wieder in die definierte Position zu dem Transportband 5
zu bringen.
[0029] In Figur 5 öffnet der Abziehgreifer 6 nach Erreichen der Transportbandgeschwindigkeit
und eines definierten Anreihungsabstandes zu dem Blattstapel 4e und lässt damit den
Blattstapel 4a los. Gleichzeitig fährt der rechte Lagengreifer 7 in den Stapel 3 ein,
wobei der rechte Niederhalter 9, wie vorstehend beschrieben, an der Kante 14b auf
den oberen Blattstapel 4b drückt.
[0030] In Figur 6 fährt der Abziehgreifer 6 bereits wieder in Richtung Stapel 3 und der
rechte Lagengreifer 7 schließt, um den Blattstapel 4c an dem Überstand 12c zu greifen.
[0031] In Figur 7 hat der linke Lagengreifer 8 bereits den oberen Blattstapel 4b ähnlich
wie in Figur 2 in Richtung Abziehgreifer 6 bewegt, um den oberen Blattstapel 4b in
die Übergabeposition zu dem Abziehgreifer 6 zu bringen.
[0032] In Figur 8 findet die Übergabe des oberen Blattstapels 4b an den Abziehgreifer 6
durch den linken Lagengreifer 8 statt, wobei der linke Lagengreifer 8 öffnet und der
Abziehgreifer 6 fließt.
[0033] In Figur 9, ähnlich wie in Figur 4, zieht der Abziehgreifer 6 den oberen Blattstapel
4b von dem Stapel 3 in Richtung Transportband 5, wobei, nachdem der obere Blattstapel
4b den Stapel 3 verlassen hat, der linke Lagengreifer 8 sich nach unten bewegt, um
als nächstes den Blattstapel 4d zu greifen. Gleichzeitig bewegt sich der rechte Lagengreifer
7 zusammen mit dem Stapel 3 wieder nach oben, um den oberen Blattstapel 4c wieder
in die definierte Position zu dem Transportband 5 zu bringen.
[0034] In Figur 10 bewegt sich der Abziehgreifer 6 weiter in Transportrichtung, um dann
wiederum, wie bereits vorstehend beschrieben, bei Erreichen der Transportbandgeschwindigkeit
und des definierten Anreihungsabstandes den Blattstapel 4b auf dem Transportband 5
abzulegen. In Figur 10 ist der Abziehgreifer jedoch noch geschlossen. Der linke Lagengreifer
8 fährt in den Zwischenraum 13c in dem Stapel 3 ein, wobei der linke Niederhalter
10 auf den oberen Blattstapel 4c an der Kante 14c drückt.
[0035] In Figur 11 öffnet der Abziehgreifer 6 um den Blattstapel 4b abzulegen, während der
linke Lagengreifer 8 weiter in den Blattstapel 3 einfährt. Als Nächstes wird nun,
ähnlich wie in Figur 6 der linke Lagengreifer 8 schließen, damit der Blattstapel 4d
festgehalten wird, wenn im nächsten Verfahrensschritt, wie in Figur 2 gezeigt, der
rechte Lagengreifer 7 den nun oberen Blattstapel 4c in Richtung Abziehgreifer 6 zwecks
Übergabe bewegt.
1. Verfahren zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln (4) aus einer
Druckmaschine in eine Klebebindemaschine, wobei die Blattstapel (4) aus der Druckmaschine
auf einem Stapel (3) versetzt aufeina11derliegen, gekennzeichnet durch
A Anordnen des oberen Blattstapels (4a, 4b, 4c) in definierter Höhe
und Nähe zu einer horizontalen Transporteinrichtung (5)
B Greifen des oberen und des darunter befindlichen versetzt zu dem
oberen angeordneten Blattstapel (4a, 4b; 4b, 4c) an der aus dem Stapel (3) durch den Versatz herausragenden Überstand (12a, 12b, 12c) mittels eines ersten und eines
zweiten Lagengreifers (7, 8),
C teilweises Abziehen des oberen Blattstapels (4a, 4b, 4c), von dem
Stapel (3) mittels des den oberen Blattstapels (4a, 4b, 4c) haltenden Lagengreifers
(7, 8, 7),
D Übergeben des oberen Blattstapels (4a, 4b, 4c) an einen Abziehgreifer (6),
E Transportieren des Blattstapels (4a, 4b) mittels des Abziehgreifers
(6) auf die horizontale Transporteinrichtung (5), Ablage des Blattstapels (4a, 4b)
mit definiertem Abstand zu einem voranlaufenden Blattstapel (4e), Zurückbewegen des
Abziehgreifers (6) und Weitertransportieren der Blattstapel (4) zu der Klebebindemaschine,
F Anordnung des nächsten oberen Blattstapels (4b, 4c) in definierter
Höhe zu der Transporteinrichtung (5) und Greifen des nächsten Blattstapels (4c) mittels
des freien Lagengreifers (7, 8) entsprechend Merkmal B,
G Wiederholen der Merkmale C bis F.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Übergabe eines Blattstapels (4a, 4b) an den Abziehgreifer (6) der jetzt
freie Lagergreifer (7, 8) beim Zurückbewegen zum Greifen der jetzt zweitoberen Lage
(4c, 4d) nach unten und der den jetzt oberem Blattstapel (4b, 4c) noch greifende Lagengreifer
(8, 7) mit dem Stapel (3) zur Positionierung des Stapels (3) in definierter Höhe nach
oben bewegt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stapel (3) bereits in für den nächsten oberen Blattstapel (4b, 4c) in Position
gebracht wird, sobald der vorangegangene Blattstapel (4a, 4b) von dem Stapel (3) gezogen
wurde.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass kurz vor dem Greifen des jeweiligen Blattstapels (4a, 4b, 4c, 4d) auf den oberen
Blattstapel (4a, 4b, 4c) an der Kante (14b, 14c) des oberen Blattstapels (4b, 4c),
die dem jeweiligen Lagengreifer (8, 7) gegenüberliegt, vertikaler Druck auf den oberen
Blattstapel (4b, 4c) ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattstapel (4a, 4b) mit der Geschwindigkeit der horizontalen Transporteinrichtung
(5) auf diese abgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für einen kontinuierlichen Ablauf die Blattstapel auf in Transportrichtung veränderbare
Bänder der horizontalen Transporteinrichtung (5) abgelegt werden, um als Speicher
zur Erzielung eines gleichen Anreihungsabstandes der Blattstapel (4) zu dienen.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stapel (3) von unten aufgefüllt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Blattstapel mit der Unterkante auf der Höhe der Transporteinrichtung (5)
oder mit einem Versatz zu der Höhe der Transporteinrichtung von maximal +0,5 mm positioniert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Blattstapel (4) und/oder der Zwischenraum (13) zwischen den Blattstapel
(4) sowie die Blattstapelkanten (14) der jeweils beiden oberen Blattstapel (4a, 4b;
4b, 4c; 4c, 4d) im Bereich des Versatzes detektiert werden.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Niederhalten und Greifen pneumatisch durchgeführt wird und die dazu erforderlichen
Einrichtungen mittels Servomotoren in horizontaler und vertikaler Richtung betätigt
werden.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattstapel (4), bei einfachem Versatz der Blattstapel (4) in nur einer Richtung
quer zum Versatz der Blattstapel (4) abgezogen werden.
12. Vorrichtung zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln (4) aus einer
Druckmaschine in eine Klebebindemaschine, wobei die Blattstapel (4) aus der Druckmaschine
auf einem Stapel (3) versetzt aufeinanderliegen,
gekennzeichnet durch
- einen in vertikaler Richtung verfahrbaren Stapelträger (2) an einer Stirnseite (15)
einer horizontalen Transporteinrichtung (5);
- Detektiereinrichtungen zum Erkennen der Kanten (14) der jeweils beiden oberen Blattstapel
(4a, 4b; 4b, 4c; 4c, 4d) im Bereich des Versatzes;
- Detektiereinrichtungen zum Erfassen der Dicke und/oder des Zwischenraums (13a, 13b,
13c) zwischen den Blattstapel (4);
- Detektiereinrichtungen zum Positionieren des oberen Blattstapels (4a, 4b, 4c) in
einer definierten Stellung zur Stirnseite (15) der Transporteinrichtung (5)
- rechte und linke Niederhalter (9, 10) in einem Bereich der dem Überstand (12a, 12b,
12c, 12d) des jeweiligen Blattstapels (4a, 4b, 4c, 4d) gegenüberliegenden Kante (14a,
14b, 14c, 14d);
- in horizontaler und vertikaler Richtung bewegbare erste und zweite Lagengreifer
(7, 8) zum Greifen der jeweils beiden oberen Blattstapel (4a, 4b; 4b, 4c; 4c, 4d)
an dem jeweiligen aus dem Stapel (3) durch den Versatz herausragenden Überstand (12a, 12b, 12c, 12d) und bewegen des jeweiligen
oberen Blattstapels (4a, 4b) in Richtung Transporteinrichtung (5);
- einen parallel zu der Transporteinrichtung (5) verfahrbaren Abziehgreifer (6) zum
Greifen der vom Stapel (3) mittels eines Lagengreifers (7, 8) vereinzelten Blattstapels
(4a, 4b) und Ablegen des Blattstapels (4a, 4b) auf der Transporteinrichtung (5).