[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden von Stapeln
aus einem kontinuierlich in Richtung eines Stapelschachtes geförderten Schuppenstrom
von Druckprodukten.
[0002] Bei schnell-laufenden Vorrichtungen der oben genannten Art wird der auf einem Endlosförderer
transportierte Schuppenstrom üblicherweise verlangsamt oder sogar angehalten, um eine
Lücke zwischen zwei Druckprodukten zu erzeugen. In diese Lücke wird im Stapelschacht
ein Zwischenelement eingeführt und auf diesem ein aus den nachfolgenden Druckprodukten
bestehender Teilstapel gebildet. Zur Bildung einer solchen Lücke sind auch Lösungen
bekannt, bei denen der Schuppenstrom in seinem stromabwärtigen Bereich beschleunigt
wird oder bei denen stromaufwärtige Teile des Schuppenstroms verlangsamt und stromabwärtige
Teile beschleunigt werden.
[0003] Aufgrund derartiger Geschwindigkeitsänderungen gelangt eine Unruhe in den Schuppenstrom,
welche die Stapelbildung erschweren oder gar unterbrechen kann. Dabei kann es zu einer
veränderten Schuppenlänge bis hin zur negativen Überschuppung sowie zu einem seitlichen
Versatz, zu einer Schräglage und auch zu Beschädigungen einzelner oder mehrerer Druckprodukte
im Teilstapel und damit zu Problemen beim Bilden des Hauptstapels kommen.
[0004] Bei anderen bekannten Vorrichtungen wird der Schuppenstrom dem Stapelschacht kontinuierlich
zugeführt, wobei die auf diese Weise gebildeten Stapel erst später getrennt werden.
Das entsprechende Verfahren lässt sich jedoch mit vertretbarem Aufwand nicht automatisieren.
[0005] Aus der
DE 19855510 A1 ist eine Vorrichtung zum vertikalen Bilden von Teilstapeln von Druckprodukten bekannt.
Hier bewegen sich zwei beidseitig des Stapelschachtes angeordnete Auflagefinger einer
Trenneinrichtung in den Bereich des Stapelschachtes hinein. Die Auflagefinger schieben
sich zwischen zwei aufeinanderfolgende Druckprodukte des Schuppenstroms und verhindern
dadurch das Herabfallen des nachfolgenden Druckproduktes. Durch diese Verzögerung
im Schuppenstrom kann die in Form von zwei beidseitig des Stapelschachtes angeordneten
Rechen ausgebildete Stapelauflage in die Lücke zwischen den herab fallenden Druckprodukte
einfahren und einen sich bildenden Teilstapel aufnehmen. Nachteilig an einer derartigen
Einrichtung ist, dass Druckprodukte beim Einführen der Auflagefinger aufgespiesst
oder unsauber getrennt werden können, was zu Fehlfunktionen und Standzeiten der gesamten
Anlage führen kann.
[0006] Aus der
DE 19947329 A1 ist ebenfalls eine Vorrichtung bekannt, mit der auf einem Förderband in schuppenförmiger
Anordnung angelieferte Druckprodukte vertikal gestapelt und in Form von Teilstapeln
einer gewünschten Anzahl ausgegeben werden. Diese Vorrichtung weist einen an der dem
Förderband abgewandten Seite des Stapelschachtes angeordneten ersten Auflagefinger
auf. Dieser wird aus einer Ausgangsstellung, in der er oberhalb des Schuppenstroms
mittig in den Stapelschacht hineinragt, vertikal in eine in den Schuppenstrom hineinragende
Endstellung verfahren. Die nach dem Einnehmen der Endstellung des ersten Auflagefingers
in den Stapelschacht geförderten Druckprodukte werden somit auf diesem Auflagefinger
einen Teilstapel bildend abgelegt. Ein zweiter, an der dem Förderband zugewandten
Seite des Stapelschachtes angeordneter Auflagefinger wird ebenfalls in den Stapelschacht
eingeführt und dient gemeinsam mit dem ersten Auflagefinger der Abstützung des Teilstapels
sowie dessen Trennung vom vorherigen Teilstapel oder vom Hauptstapel. Nachdem die
Auflagefinger horizontal aus dem Stapelschacht heraus verfahren worden sind, fallen
die Druckprodukte des Teilstapels auf die im Stapelschacht angeordnete Stapelauflage
einen Hauptstapel bildend herab. Nachteilig an einer derartigen Vorrichtung ist, dass
bei hohen Zuführgeschwindigkeiten des Schuppenstroms dünne Druckprodukte durch die
Auflagefinger verformt und beschädigt werden können oder während der Zwischenlagerung
beidseitig des jeweiligen Auflagefingers in den Stapelschacht weit unter der Horizontalen
hineinragen und deswegen verformt hineinfallen können. Dies kann wiederum zu Fehlfunktionen
und Standzeiten der gesamten Anlage führen.
[0007] Bei Trenneinrichtungen, die an der dem Förderband abgewandten Seite des Stapelschachtes
angeordnet und insbesondere als Rechen ausgebildet sind und die mit einer hoher Geschwindigkeit
betrieben werden, kann es insbesondere bei Verwendung von dünnen oder grossflächigen
Druckprodukten dazu kommen, dass das erste Produkt nach der Trennstelle vom Rechen
derart ergriffen wird, dass es teilweise oberhalb und teilweise unterhalb der Finger
des Rechens positioniert ist und zudem beschädigt werden kann. Da ein solches verklemmtes
Druckprodukt im normalen Produktionsprozess nicht automatisch entfernt werden kann,
ist auch hierbei ein Herunterfahren der gesamten Anlage erforderlich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein auch für grosse Verarbeitungsgeschwindigkeiten
und zur Verwendung von dünnen Druckprodukten geeignetes einfaches und funktionssicheres
Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung zum Bilden von vertikalen Stapeln aus
einem Schuppenstrom von Druckprodukten bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird nach den Merkmalen des kennzeichnenden Teils der Patentansprüche
1 und 6 gelöst. Dabei werden zum Bilden von Stapeln aus einem kontinuierlich in Richtung
eines Stapelschachtes geförderten Schuppenstrom von Druckprodukten folgende Schritte
ausgeführt:
- Bilden eines Hauptstapels im Stapelschacht auf einer Stapelablage, wobei sich ein
Zwischenelement in einer Ruheposition ausserhalb des Stapelschachts befindet,
- Ausfahren des Zwischenelements in eine Endstellung im Stapelschacht,
- Ablegen der Druckprodukte auf dem Zwischenelement bzw. auf den jeweils auf diesen
bereits befindlichen Druckprodukten, wobei sich auf dem Zwischenelement ein Teilstapel
bildet
- Abtransport des Hauptstapels aus dem Stapelschacht,
- Einfahren des Zwischenelements in seine Ruheposition ausserhalb des Stapelschachts,
- Übergabe des bisherigen Teilstapels als neuer Hauptstapel an die Stapelablage, wobei
- vor dem Ausfahren des Zwischenelements ein Hilfsrechen aus einer Ruheposition ausserhalb
des Stapelschachts in eine Endstellung im Stapelschacht ausgefahren wird,
- Absenken der Stapelablage,
- Ausbilden eines freien Zwischenraums zwischen Hauptstapel und Teilstapel unterhalb
des Hilfsrechens,
- Ausfahren des Zwischenelements in den freien Zwischenraum und anschliessend in seine
Endstellung im Stapelschacht und
- Einfahren des Hilfsrechens in seine Ruheposition.
[0010] Ein Vorteil im Bezug auf bisher bekannte Verfahren liegt hier darin, dass der durch
den Hilfsrechen gebildete freie Zwischenraum ein Ausfahren des Zwischenelements in
eine "sichere Lücke" ermöglicht, ohne dass dabei unkontrolliert in den bisher gebildeten
Stapel aus Druckprodukten eingestochen wird. Damit lässt sich eine Verletzung oder
Verformung dieser Druckprodukte vermeiden, was zu einer Prozess-Sicherheit auch bei
hohen Zuführgeschwindigkeiten führt.
[0011] Vorteilhaft erfolgt das Ausfahren des Hilfsrechens aus seiner Ruheposition mit annähernd
gleicher Geschwindigkeit wie der Schuppenstrom und zumindest annähernd horizontal
in den Stapelschacht hinein. Dieser synchronisierte Bewegungsablauf bietet eine zusätzliche
Sicherheit für eine saubere Trennung der Produkte an einer gewünschten Stelle, da
unterschiedliche Geschwindigkeiten zwischen Hilfsrechen und Schuppenstrom bei hohen
Verarbeitungsgeschwindigkeiten zu mechanischen Verformungskräften oder elektrostatischen
Aufladungen führen können, die dünne oder grossflächige Druckprodukte beschädigen
können. Durch Ansteuern des Hilfsrechens über eine Maschinensteuerung, kann vorteilhaft
ein synchrones Ansteuern des Hilfsrechens mit dem Schuppenstrom erfolgen, um die o.g.
erforderlichen Bewegungsabläufe innerhalb der Stapelvorrichtung sicherzustellen. Darüber
hinaus erfolgt in einer weiteren Ausführungsform das Ansteuern des Hilfsrechens und
des Zwischenelements über eine kombinierte Maschinensteuerung. Dies birgt den Vorteil
in sich, dass eine noch genauere Ansteuerung der zusammenwirkenden Komponenten der
erfindungsgemässen Vorrichtung erzielt werden kann.
[0012] Dadurch, dass das Bilden von Stapeln bei konstanter Geschwindigkeit des Schuppenstroms
erfolgt, ermöglicht die vorliegende Vorrichtung einen verzögerungsfreien Bearbeitungsablauf
beim Stapeln der Druckprodukte, wodurch hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten erreicht
werden können.
[0013] Eine erfindungsgemässe Stapelvorrichtung umfasst einen Endlosförderer und einen stromab
des Endlosförderers angeordneten Stapelschacht, mit einem in den Stapelschacht ausfahrbaren,
einen Zwischenstapel aufnehmenden Zwischenelement und mit einer im Stapelschacht angeordneten
Stapelablage, zum Stapeln eines kontinuierlich in Richtung des Stapelschachts geförderten
Schuppenstroms von Druckprodukten, wobei die Stapelvorrichtung einen in den Stapelschacht
ausfahrbaren Hilfsrechen aufweist, der oberhalb des Zwischenelements angeordnet ist
und der mit einer zumindest annähernd gleichen Geschwindigkeit wie der Schuppenstrom
in den Stapelschacht hinein ausfahrbar ist. In einer weiteren Ausführungsform kann
der Hilfsrechen auch mit einer kleineren Geschwindigkeit als der Schuppenstrom in
den Stapelschacht eingeführt werden, wobei wegen des sanften Vorausgleitens des Schuppenstroms
eine zusätzliche Absicherung gegen eine Verletzung der Druckprodukte erfolgt.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist der Hilfsrechen so angeordnet ist, dass er
sich über eine gesamte Breite des Stapelschachts quer zu einer Förderrichtung des
Schuppenstroms erstreckt. Dadurch können grossformatige und dünne Druckprodukte während
des erfindungsgemässen Verfahrens noch besser abgestützt werden.
[0015] In einer Ausführungsform der Stapelvorrichtung weisen die Endlosförderer mehrere
parallel verlaufende und voneinander beabstandet umlaufende Transportbänder auf. Vorteilhaft
erweist sich dabei eine ausfahrbare Anordnung der Hilfsrechen in annähernd gleicher
Höhe wie die Transportbänder des Endlosförderers, weil damit eine versatzfreie Übernahme
der Druckprodukte von dem Schuppenstrom beim Ausfahren des Hilfsrechens sichergestellt
wird.
[0016] Vorteilhaft erweist sich ebenfalls eine Ausführungsform der Stapelvorrichtung, bei
der zwischen den voneinander beabstandeten Transportbändern Zwischenräume ausgebildet
sind und der Hilfsrechen in einer eingefahrenen Ruheposition in den Zwischenräumen
angeordnet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass beim Ausfahren des Hilfsrechens
in seine Endstellung die Druckprodukte in gleicher Höhe wie auf dem Endlosförderer
aufliegen. Dies erweist sich vor allem dann nützlich, wenn grosse Verarbeitungsgeschwindigkeiten
erzielt werden sollen und auch bei der Verwendung von dünnen Druckprodukten. Die Umlaufelemente,
über welche die Transportbänder geführt sind, können als Rollen, Zahnräder oder ähnliche
Bauteile ausgebildet sein, je nach Ausführungsform des Endlosförderers als Band-,
Riemen-, Zahnriemen- oder Kettenförderer. Die Antriebseinheiten für das Zwischenelement
und den Hilfsrechen können entweder pneumatische, hydraulische, elektrische oder ähnliche
Antriebs-Vorrichtungen sein, wobei eine entsprechende Antriebssteuerung für den erfindungsgemässen
Bewegungsablauf vorgesehen werden kann.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in Zusammenhang
mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Darstellung im Bereich der Stapelvorrichtung von Fig. 1 in einer ersten Betriebsstellung;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer zweiten Betriebsstellung;
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer dritten Betriebsstellung;
- Fig. 5
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer vierten Betriebsstellung;
- Fig. 6
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer fünften Betriebsstellung;
- Fig. 7
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer sechsten Betriebsstellung;
- Fig. 8
- eine Draufsicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit dargestelltem Schuppenstrom;
- Fig. 9
- eine Draufsicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
- Fig. 9A
- vergrössert dargestellte Details im Bereich des ausgefahrenen Hilfsrechens;
- Fig. 9B
- vergrössert dargestellte Details im Bereich des eingefahrenen Hilfsrechens;
- Fig. 10
- eine Draufsicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung ohne Druckprodukte.
[0019] In der Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 zum Bilden
von Stapeln aus einem Schuppenstrom 2 von Druckprodukten 3 zu sehen: Die Vorrichtung
1 weist einen als Förderband ausgebildeten, horizontalen Endlosförderer 4 und einen
daran in einer Förderrichtung anschliessenden, vertikalen Stapelschacht 5 auf. Im
Stapelschacht 5 ist eine Stapelablage 6 angeordnet. An der dem Endlosförderer 4 zugewandten
Seite des Stapelschachts 5 ist ein als Rechen ausgebildetes Zwischenelement 7 angeordnet.
[0020] Zudem weist die Vorrichtung 1 einen Hilfsrechen 8 auf, der in Höhe des Schuppenstromes
2 am Endlosförderer 4 angeordnet und im Wesentlichen horizontal in den Stapelschacht
5 einbringbar ausgebildet ist.
[0021] In den Figuren 2 bis 8 sind die erfindungsgemässen Verfahrensschritte anhand einer
Ausführungsform der Vorrichtung 1 dargestellt.
[0022] Fig. 2 zeigt das Bilden eines Hauptstapels 9 im Stapelschacht 5 auf der Stapelablage
6, wobei sich sowohl das Zwischenelement 7 als auch der Hilfsrechen 8 in einer Ruheposition
befinden. Dabei wird die Stapelablage 6 entsprechend des anwachsenden Hauptstapels
9 kontinuierlich abgesenkt. Hier ist auch der aus den Druckprodukten 3 gebildete Schuppenstrom
2 auf dem Endlosförderer 4 dargestellt.
[0023] Fig. 3 zeigt das Ausfahren des Hilfsrechens 8 zwischen die einlaufenden Druckprodukte
3 des Schuppenstroms 2 beim Erreichen der für den Hauptstapel 9 vorgesehenen Anzahl
von Druckprodukten 3. Dabei wird der Hilfsrechen 8 mit annähernd gleicher Geschwindigkeit
wie der Schuppenstrom 2 und zumindest annähernd horizontal in den Stapelschacht 5
bewegt. Die stromaufwärtigen Enden der Druckprodukte 3 werden nunmehr auf dem Hilfsrechen
8 abgestützt, während die stromabwärtigen Enden dieser Druckprodukte 3 weiterhin auf
der Stapelablage 6 bzw. auf den bereits auf dieser befindlichen Druckprodukten 3 des
Hauptstapels 9 abgelegt werden.
[0024] Fig. 4 zeigt den Hilfsrechen 8 in seiner ausgefahrenen Endstellung. Gleichzeitig
mit dem Erreichen dieser Endstellung des Hilfsrechens 8 werden die Stapelablage 6
und damit auch der Hauptstapel 9 abgesenkt, wobei ein freier Zwischenraum 10 für das
Ausfahren des Zwischenelements 7 gebildet wird. Der Hilfsrechen 8 bildet selbst keinen
Teilstapel, verhindert aber, dass die stromabwärtigen Enden der Druckprodukte 3 weiter
in den Stapelschacht 5 fallen können. In den vom Hilfsrechen 8 erzeugten Zwischenraum
10 kann das Zwischenelement 7 ohne Beschädigung von Druckprodukten 3 einfahren.
[0025] Fig. 5 stellt das Zwischenelement 7 in seiner ausgefahrenen Endstellung dar, in welcher
die stromabwärtigen Enden der bereits bis dahin auf dem Hauptstapel 9 abgelegten Druckprodukte
3 vom Zwischenelement 7 übernommen worden sind. Die nachfolgenden Druckprodukte 3
werden nun jeweils mit ihrem stromaufwärtigen Ende auf dem Hilfsrechen 8 und mit ihrem
stromabwärtigen Ende auf dem Zwischenelement 7 bzw. auf den jeweils auf diesen bereits
befindlichen Druckprodukten 3 abgelegt.
[0026] Fig. 6 zeigt in seine Ruheposition einfahrenden Hilfsrechen 8, wodurch die stromaufwärtigen
Enden der zuvor auf dem Hilfsrechen abgelegten Druckprodukte 3 unter Ausbildung eines
Teilstapels 11 an das Zwischenelement 7 übergeben werden. Die weitere Ausbildung des
Teilstapels 11 erfolgt dann auf dem sich absenkenden Zwischenelement 7, wobei der
Hauptstapel 9 mit der Stapelablage 6 weiter abgesenkt wird.
[0027] Fig. 7 deutet das nach dem nicht dargestellten Abtransport des Hauptstapels 9 erfolgende
Hochfahren der Stapelablage 6 bis unter das Zwischenelement 7 an, wobei letzteres
beim Erreichen der oberen Position der Stapelablage 6 in seine Ruheposition eingefahren
und der Teilstapel 11 an die Stapelablage 6 übergeben wird. Die sich nunmehr anschliessende
Ausbildung des Hauptstapels 4 erfolgt auf der Stapelablage 6, analog Fig. 2.
[0028] In der Draufsicht aus Fig. 8 ist eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 mit auf dem
Endlosförderer 4 und über dem Stapelschacht 5 liegenden, in Förderrichtung 16 sich
bewegende Schuppenstrom 2 aus Druckprodukten 3 dargestellt. Dabei befinden sich im
Stapelschacht 5 mit der Breite 15 sowohl ein auf der Stapelablage 6 aufliegender Hauptstapel
9 als auch ein auf dem Zwischenelement 7 aufliegender Teilstapel 11.
[0029] Fig. 9 zeigt eine Draufsicht der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 mit einem vergrössert
dargestellten Hilfsrechen 8, der in annähernd gleicher Höhe wie der Endlosförderer
4 angeordnet ist, auf dem Hilfsrechen 8 in eingefahrener Position (Fig. 9B) und in
ausgefahrener Position (Fig. 9A), in der die stromaufwärtigen Enden der nachfolgenden,
hier nicht dargestellten Druckprodukte 3 auf dem Hilfsrechen 8 aufgestützt werden
können. Die in den Fig. 9A und 9B vergrössert dargestellten Details umfassen auch
ein Stützelement 18, auf dem der Hilfsrechen 8 befestigt ist, sowie eine Gleitstange
19, auf der das Stützelement 18 gleitend angeordnet ist. Hier ist auch der Endlosförderer
(4) dargestellt, der mehrere parallel verlaufende und durch Zwischenräume (17) voneinander
beabstandete umlaufende Transportbänder (12) aufweist, wobei die Transportbänder (12)
um die Umlaufelemente (13) geführt sind. Die in den Fig. 9, 9A und 9B dargestellte
Ausnehmung 20 im Stapelschacht 5 ist für die Auf- und Ab-Bewegung des Zwischenelements
7 vorgesehen.
[0030] Fig. 10 zeigt eine Draufsicht der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 ebenfalls ohne
die zu stapelnden Druckprodukte, um die Anordnung des Zwischenelements 7 in seiner
ausgefahrenen Endstellung im Stapelschacht 5 zu verdeutlichen. Das Zwischenelement
7 ist dabei in seiner in den Stapelschacht 5 eingefahrenen Endstellung dargestellt.
In dieser Figur sind auch die Antriebseinheiten 14 für das Zwischenelement 7 und den
Hilfsrechen 8 zu sehen.
1. Verfahren zum Bilden von Stapeln aus einem kontinuierlich in Richtung eines Stapelschachtes
(5) geförderten Schuppenstrom (2) von Druckprodukten (3) mit folgenden Schritten:
- Bilden eines Hauptstapels (9) im Stapelschacht (5) auf einer Stapelablage (6), wobei
sich ein Zwischenelement (7) in einer Ruheposition ausserhalb des Stapelschachts (5)
befindet,
- Ausfahren des Zwischenelements (7) in eine Endstellung im Stapelschacht (5),
- Ablegen der Druckprodukte (3) auf dem Zwischenelement (7) bzw. auf den jeweils auf
diesen bereits befindlichen Druckprodukten (3), wobei sich auf dem Zwischenelement
(7) ein Teilstapel (11) bildet,
- Abtransport des Hauptstapels (9) aus dem Stapelschacht (5),
- Einfahren des Zwischenelements (7) in seine Ruheposition ausserhalb des Stapelschachts
(5),
- Übergabe des bisherigen Teilstapels (11) als neuer Hauptstapel (9) an die Stapelablage
(6),
dadurch gekennzeichnet, dass
- vor dem Ausfahren des Zwischenelements (7) ein Hilfsrechen (8) aus einer Ruheposition
ausserhalb des Stapelschachts (5) in eine Endstellung im Stapelschacht (5) ausgefahren
wird,
- Absenken der Stapelablage (6),
- Ausbilden eines freien Zwischenraums (10) zwischen Hauptstapel (9) und Teilstapel
(11) unterhalb des Hilfsrechens (8),
- Ausfahren des Zwischenelements (7) in den freien Zwischenraum (10) und anschliessend
in seine Endstellung im Stapelschacht (5) und
- Einfahren des Hilfsrechens (8) in seine Ruheposition.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ausfahren des Hilfsrechens (8) aus seiner Ruheposition in seine Endstellung mit
annähernd gleicher Geschwindigkeit wie der Schuppenstrom (2) und zumindest annähernd
horizontal in den Stapelschacht (5) hinein erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bilden von Stapeln bei konstanter Geschwindigkeit des Schuppenstroms (2) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ansteuern des Hilfsrechens (8) über eine Maschinensteuerung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ansteuern des Hilfsrechens (8) und des Zwischenelements (7) über eine kombinierte
Maschinensteuerung erfolgt.
6. Stapelvorrichtung (1) mit einem Endlosförderer (4) und einem stromab des Endlosförderers
(4) angeordneten Stapelschacht (5), mit einem in den Stapelschacht (5) ausfahrbaren,
einen Zwischenstapel aufnehmenden Zwischenelement (7) und mit einer im Stapelschacht
(5) angeordneten Stapelablage (6), zum Stapeln eines kontinuierlich in Richtung des
Stapelschachts (5) geförderten Schuppenstroms (2) von Druckprodukten (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stapelvorrichtung (1) einen in den Stapelschacht (5) ausfahrbaren Hilfsrechen
(8) aufweist, der oberhalb des Zwischenelements (7) angeordnet ist und der mit einer
zumindest annähernd gleichen Geschwindigkeit wie der Schuppenstrom (2) in den Stapelschacht
(5) hinein ausfahrbar ist.
7. Stapelvorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hilfsrechen (8) mit einer kleineren Geschwindigkeit als der Schuppenstrom (2)
in den Stapelschacht (5) hinein bewegbar ist.
8. Stapelvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hilfsrechen (8) so angeordnet ist, dass er sich über eine gesamte Breite (15)
des Stapelschachts (5) quer zu einer Förderrichtung (16) des Schuppenstroms erstreckt.
9. Stapelvorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7
dadurch gekennzeichnet, dass
der Endlosförderer (4) mehrere parallel verlaufende und voneinander beabstandete umlaufende
Transportbänder (12) aufweist.
10. Stapelvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hilfsrechen (8) in annähernd gleicher Höhe wie die Transportbänder (12) des Endlosförderers
(4) angeordnet ist.
11. Stapelvorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den voneinander beabstandeten Transportbändern (12) Zwischenräume (17) ausgebildet
sind und der Hilfsrechen (8) in einer eingefahrenen Ruheposition in den Zwischenräumen
(17) angeordnet ist.