[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gelenkmarkise mit doppelter Tuchbahn als
Sonnen- oder Wärmeschutz.
[0002] Gelenkmarkisen umfassen wenigstens zwei oder mehrere Gelenkarme und eine Tuchwelle,
die dafür verantwortlich sind das Markisentuch herauszufahren. Die Arme der Gelenkmarkise
werden zumeist mit Hilfe von Stahl- oder Gasdruckfedern ausgefahren. Solche gattungsgemäßen
Gelenkmarkisen sind beispielsweise in der
DE 10 2005 040 756 A1,
DE 261 35 83 C2,
DE 244 35 96 B2 oder der
DE 20 2007 017 835 A1 beschrieben.
[0003] Viele der bekannten Gelenkmarkisen besitzen offene Gelenkarme, bei welchen die Tuchwelle
offen sichtbar ist. Bei geschlossenen Gelenkmarkisen ist die Tuchwelle durch ein Gehäuse
geschützt. Die bei Gelenkmarkisen verwendeten Gelenkarme sind notwendig, um einen
möglichst großen Ausfahrbereich des Markisentuchs sicherzustellen. Dadurch sind selbst
große und schwere Markisenkonstruktionen möglich. Nachteilig bei den bekannten Gelenkmarkisen
ist jedoch, dass je nach Anordnung, die Gelenkarme immer von einer Seite sichtbar
sind, d.h. entweder sind die Gelenkarme von unten vom Boden sichtbar, oder (beispielsweise
bei einem Hotelgebäude von einem oberen Stockwerk) von oben sichtbar. Beide Konstruktionen
erfüllen daher nicht die hohen Ansprüche, wie sie insbesondere im gewerblichen Bereich
gefordert werden, beispielsweise in Hotels oder in der Gastronomie der gehobenen Kategorie.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gelenkmarkise
bereitzustellen, bei der die für das Ausfahren des Markisentuchs erforderlichen Gelenkarme
beidseitig flächig kaschiert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Gelenkmarkise mit den Merkmalen das Anspruches
1. Bevorzuge Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen wieder.
[0006] Die erfindungsgemäße Gelenkmarkise dient als Sonnen- oder Wärmeschutz und besteht
aus zwei Markisentüchern, die von jeweils einer Tuchwelle über wenigstens einen Gelenkarm
gemeinsam ausgefahren und gleichzeitig gespannt werden. Die beiden Tuchwellen vorzugsweise
sind übereinander angeordnet. Der/die Gelenkarm(e) wird/werden von oben und von unten
durch die beiden Markisentücher kaschiert. Somit ist erfindungsgemäß oberhalb des
Gelenkarmes eine erste Tuchwelle mit einem oberen Markisentuch und unterhalb des Gelenkarmes
eine zweite Tuchwelle mit einem unteren Markisentuch angeordnet. Der Gelenkarm ist
zwischen den Bahnen der beiden Markisentücher geführt. Die beiden Markisentücher werden
am Ende des Gelenkarmes von einem Abschlusselement gehalten.
[0007] Vorzugsweise sind die erste Tuchwelle und die zweite Tuchwelle in einer gemeinsamen
Tuchwellenkonsole gelagert. Die Tuchwellenkonsole besitzt hierfür jeweils einen ersten
Aufnahmebereich zur Aufnahme der ersten Tuchwelle und einen weiteren Aufnahmebereich
zur Aufnahme der zweiten Tuchwelle. In einer Ausführungsform hält die Tuchwellenkonsole
die beiden Tuchwellen, die in den jeweiligen Aufnahmebereichen gelagert sind. Der
Gelenkarm besitzt ein oder mehrere Gelenkarmlager, welches vorzugsweise in der Tuchwellenkonsole
zwischen den beiden Tuchwellen angeordnet ist. Der Antrieb der beiden Tuchwellen erfolgt
auf herkömmliche Weise, beispielsweise über eine pneumatische Feder.
[0008] Beim Ausfahren des Gelenkarmes (oder der Gelenkarme) werden das obere Markisentuch
und das untere Markisentuch gleichzeitig von der jeweiligen Tuchwelle abgewickelt.
Vorzugsweise sind die beiden Tuchwellen über einen Träger miteinander verbunden und
werden von diesem beanstandet gehalten. In einer alternativen Ausführungsform kann
auch vorgesehen sein, dass anstelle einer einzigen Tuchwellenkonsole die erste und
die zweite Tuchwelle in zwei einzelnen Tuchwellenkonsolen gelagert sind.
[0009] Das obere und das untere Markisentuch ist mit dem Abschlusselement vorzugsweise über
Spannnuten verbunden.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass durch das obere Markisentuch der
Gelenkarm der die Gelenkarmkonstruktion von oben und durch das untere Markisentuch
von unten kaschiert wird. Durch diese Art der Kaschierung ist der Gelenkarm von beiden
Seite nicht mehr sichtbar.
[0011] Die Erfindung wird in den nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine isometrische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkmarkise,
- Fig. 2
- eine Seitendarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkmarkise.
[0013] In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen Gelenkmarkise gezeigt.
Ein Gelenkarm 28 wird zwischen einem oberen Markisentuch 10 sowie einem unteren Markisentuch
20 geführt. Das obere Markisentuch 10 und das untere Markisentuch 20 sind am Ende
des Gelenkarms 28 mit einem Abschlusselement 12 verbunden. Die beiden Markisentücher
10, 20 werden über Spannnuten 15 an dem Abschlusselement 12 gehalten. Das Abschlusselement
12 wird seitlich von Seitenelementen 14 abgeschlossen. Das obere Markisentuch 10 wird
von einer ersten Tuchwelle 16 auf- bzw. abgewickelt. Das zweite untere Markisentuch
20 wird von einer weiteren unterhalb der ersten Tuchwelle 16 angeordneten zweiten
Tuchwelle 26 auf- und abgewickelt. Die beiden Tuchwellen 16, 26 sind in der gezeigten
Ausführungsform entlang einer vertikalen Achse übereinander angeordnet. Beide Markisentücher
10, 20 werden über den Gelenkarm 28 gleichzeitig ausgefahren. Die Achsen der beiden
Tuchwellen 16, 26 werden von einem Träger 22 gehalten.
[0014] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Gelenkmarkise in Seitendarstellung
gezeigt. Zu erkennen sind die beiden entlang einer vertikalen Achse übereinender angeordneten
Tuchwellen 16, 26 sowie die beiden Markisentücher 10, 20 die am Ende über entsprechende
Spannnuten 15 von dem Abschlusselement 12 gehalten werden. Am Abschlusselement 12
befindet sich eine stirnseitige Abdeckplatte 17, die in Nuten 18 eingerastet ist.
Das Abschlusselement 12 besitzt in der gezeigten Ausführungsform einen kammerartigen
Aufbau mit entsprechenden begrenzenden Abschlusskammern 14, was der Konstruktion eine
besonders hohe Stabilität verleiht.
[0015] Der Gelenkarm 28 ist am tuchwellenseitigen Ende über wenigstens ein Gelenkarmlager
25 übergelagert. Bei Ausfahren des Gelenkarmes 28 bewegen sich die beiden Tuchwellen
16, 26 über Gelenkarmlager 24, 25 wodurch die beiden Markisentücher 10, 20 von den
Tuchwellen 16, 26 abgewickelt werden.
[0016] Die obere Tuchwelle 16 ist in einem ersten Aufnahmebereich 34 und die darunterliegende
zweite Tuchwelle 26 in einem zweiten Aufnahmebereich 35 gelagert. Beide Aufnahmebereiche
34, 35 sind in einer gemeinsamen Tuchwellenkonsole 32 integriert. Alternativ kann
die Tuchwellenkonsole 32 auch aus getrennten Einheiten bestehen, in denen jeweils
eine Tuchwelle 16, 26 aufgenommen wird.
[0017] Durch die erfindungsgemäß Konstruktion wird der Gelenkarm 28 sowohl von dessen Oberseite
als auch von dessen Unterseite durch das obere Markisentuch 10 und dem unteren Markisentuch
20 kaschiert.
1. Gelenkmarkise als Sonnen- oder Wärmeschutz, bestehend aus wenigstens einem Markisentuch
(10), einer in einer Tuchwellenkonsole (32) gelagerten Tuchwelle (16) zum Auf- und
Abwickeln des Markisentuchs (10) über wenigstens einen ausfahrbaren Gelenkarm (28),
dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Gelenkarmes (28) eine erste Tuchwelle (16) mit einem oberen Markisentuch
(10) und unterhalb des Gelenkarmes (28) eine zweite Tuchwelle (26) mit einem unteren
Markisentuch (20) angeordnet sind, wobei der Gelenkarm (28) zwischen den Bahnen der
beiden Markisentücher (10, 20) geführt ist und wobei die beiden Markisentücher (10,
20) am Ende des Gelenkarmes (28) von einem Abschlusselement (12) gehalten werden.
2. Gelenkmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Tuchwelle (16) und die zweite Tuchwelle (26) in einer gemeinsamen Tuchwellenkonsole
(32) gelagert sind, wobei die Tuchwellenkonsole (32) jeweils einen ersten Aufnahmebereich
(34) zur Aufnahme der ersten Tuchwelle (16) und einen weiteren Aufnahmebereich (35)
für die zweite Tuchwelle (26) besitzt.
3. Gelenkmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Tuchwelle (16) und die zweite Tuchwelle (26) in zwei getrennten Tuchwellenkonsolen
(32) gelagert sind.
4. Gelenkmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkarm (28) wenigstens ein Gelenkarmlager (25) besitzt, welches in der Tuchwellenkonsole
(32) zwischen den beiden Tuchwellen (16, 26) angeordnet ist.
5. Gelenkmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Tuchwellen (16, 26) über einen Träger (2) miteinander verbunden sind und
von diesem gehalten werden.
6. Gelenkmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (12) Spannnuten (15) zur Fixierung der Markisentücher (10, 20)
umfasst.
7. Gelenkmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Markisentücher (10, 20) und der Gelenkarm (28) mit dem Abschlusselement
(12) verbunden sind und von einer stirnseitig angebrachten Abdeckplatte (17) verdeckt
werden.
8. Gelenkmarkise nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Tuchwellen (16, 26) entlang einer Achse übereinander angeordnet und über
den Gelenkarm (28) gleichzeitig ausfahrbar sind.