[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließanlage für eine Tür oder dergleichen, mit
- zumindest einer auf ein Verriegelungselement arbeitenden Motoreinheit, welche zumindest
einen in einem Motorgehäuse angeordneten Antriebsmotor aufweist und
- einem an der Motoreinheit befestigbaren und mit dieser verbundenen Steuermodul, mit
zumindest einer Steuereinheit und gegebenenfalls einer Empfangseinheit,
wobei das Steuermodul nach Überprüfung eines Steuersignals zum Betätigen des Verriegelungselementes
ein Schaltsignal an die Motoreinheit abgibt.
[0002] Vorzugsweise handelt es sich im Rahmen der Erfindung um eine Schließanlage mit Mehrfachverriegelung,
z. B. ein Treibstangenschloss, bei welchem neben einem Zentralschloss ein oder mehrere
Zusatzverriegelungen vorgesehen sind, welche mit dem Zentralschloss über Treibstangen
verbunden sind, wobei diese Treibstangen hinter einer Schlossstulpe geführt sind.
Das Zentralschloss, die Zusatzverriegelungen und die Motoreinheit sind vorzugsweise
rückseitig an dieser Schlossstulpe befestigt, so dass die Schließanlage nicht nur
über das z. B. drücker- und/oder schlüsselbetätigbare Zentralschloss sondern auch
über die Motoreinheit entriegelbar bzw. betätigbar ist. Die Schließanlage weist vorzugsweise
außerdem eine mit der Motoreinheit über ein Verbindungskabel verbundene Energieversorgungseinheit
auf, z. B. einen Transformator oder dergleichen Netzgerät. Dieses ist z. B. außerhalb
des Türflügels, z. B. im Türrahmen oder im Bereich des Türrahmens angeordnet. Ferner
kann die Schließanlage zumindest eine Fernbetätigungseinheit aufweisen, welche einen
Sender aufweist. In das Steuermodul kann nicht nur eine Steuereinheit für den Motor,
sondern auch eine Empfangseinheit integriert sein, so dass mit der Sendeeinheit ein
Steuersignal erzeugt wird, welches von der Empfangseinheit empfangen wird. Nach Überprüfung
und Verifizierung erzeugt die Steuereinheit dann ein entsprechendes Schaltsignal für
den Motor, z. B. ein Öffnungssignal, so dass bei autorisierter Betätigung der Fernbetätigungseinheit
die Schließanlage elektromotorisch öffnet. Insoweit handelt es sich vorzugsweise um
eine Schließanlage mit Zutrittskontrolle, da durch Überprüfung des Sendesignals eine
Verifikation erfolgt. Die Erfindung umfasst aber auch Schließanlagen, bei denen die
Steuereinheit nicht über ein drahtloses Sendesignal, sondern über ein drahtgebundenes
Signal angesprochen wird. In diesem Fall ist das Steuermodul nicht zugleich als Empfangsmodul
ausgebildet. Im Übrigen erfasst die Erfindung auch Schließanlagen für Fenster.
[0003] Aus der Praxis sind zunächst einmal Schließanlagen bekannt, bei denen nicht nur die
Energieversorgungseinheit, sondern auch die Empfangseinheit sowie die mit der Empfangseinheit
verbundene Steuereinheit außerhalb des Türflügels, z. B. innerhalb des Mauerwerks
angeordnet sind. Die Montage ist insoweit verhältnismäßig aufwendig, da regelmäßig
entsprechende Ausnehmungen gestemmt, Unterputzdosen eingesetzt und verputzt werden
müssen. Dabei sind Empfangseinheit und Steuereinheit mit Auswerteelektronik als separate
Bauteile ausgebildet, so dass innerhalb des Mauerwerks eine aufwendige Verkabelung
erfolgen muss. Außerdem müssen nicht nur für die Versorgungsspannung Verbindungskabel
aus dem Türaußenbereich in den Bereich des Türflügels verlegt werden, sondern zum
Öffnen des Motorschlosses müssen zusätzliche Steuerleitungen (in der Regel potentialfrei)
von der Auswerteelektronik im Mauerwerk bis zu dem in den Türflügel integrierten Motor
geführt werden. Dieses ist nicht nur mit einem zusätzlichen Verkabelungsaufwand und
folglich zusätzlichen Montagekosten verbunden, sondern die Übertragung des Öffnungsimpulses
per Kabel über verhältnismäßig weite Strecken ist auch mit Sicherheitsrisiken verbunden,
da ein einfaches Überbrücken der potentialfreien Steuerleitung bereits eine motorische
Öffnung des Schlosses verursachen würde. Schließlich kann eine Funktionsüberprüfung
bei den bekannten Schließanlagen erst nach vollständiger Installation der Anlage vor
Ort erfolgen, so dass eine Funktionsüberprüfung der Zutrittskontrolle im Türenwerk
in der Regel nicht möglich ist.
[0004] Ferner kennt man eine Schließanlage mit einem elektromotorischen Antriebsaggregat
für eine Treibstange an einem Türflügel und mit einer Strom- und Datenübertragungseinheit
zur Übertragung von Leistungs- und Datenströmen von dem Türrahmen auf den Türflügel
zur Versorgung des Antriebsaggregates. Die Strom- und Datenübertragungseinheit ist
dabei als Federkontakteinheit mit Federkontakten am Türflügel und Gegenkontakten am
Türrahmen oder umgekehrt ausgebildet (vgl.
EP 1 455 038 A2).
[0005] Um die beschriebenen Nachteile bei der aus der Praxis bekannten Schließanlage zu
überwinden, ist bereits vorgeschlagen worden, die Empfangseinheit in einem Empfangsmodul
zu integrieren, welches nicht im Bereich des Türrahmens, sondern im Bereich des Türflügels
montiert und unmittelbar an der Motoreinheit bzw. an dem Motorgehäuse befestigt wird
(vgl.
EP 1 837 467 A2). Danach ist eine Schließanlage der eingangs beschriebenen Art bekannt, bei welcher
das Steuermodul als Empfangssteckmodul mit einem separaten Steckergehäuse ausgebildet
ist und gleichsam zwischen die Steckeraufnahme der Motoreinheit und den Stecker des
Verbindungskabels zwischengeschaltet wird. Das Empfangsmodul bzw. Steckermodul muss
folglich nicht länger als separates Bauteil im Bereich des Türrahmens oder auch außerhalb
des Türrahmens angeordnet sein, sondern es ist ein einziges Steckmodul vorgesehen,
welches unmittelbar an das Motorgehäuse ansteckbar ist, und zwar über den ohnehin
am Motor vorgesehenen Stecker. Die Fixierung des Steckmoduls erfolgt dabei im Wesentlichen
über die elektrischen Steckverbindungen selbst, wobei zusätzlich eine Fixierung mittels
Schrauben möglich ist.
Die aus der
EP 1 837 467 A2 bekannte Ausführungsform hat sich in der Praxis grundsätzlich bewährt, sie ist jedoch
weiterentwicklungsfähig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließanlage für eine Tür oder dergleichen
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche nicht nur beim einfachen und kostengünstigen
Aufbau in verschiedenen Konfigurationen einsetzbar ist und sich zugleich durch hohe
Sicherheit gegen Manipulationen auszeichnet, sondern die sich darüber hinaus auch
durch eine vereinfachte Montage und Handhabung auszeichnet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Schließanlage
für eine Tür oder dergleichen, dass das Steuermodul in eine taschenartige Aussparung
des Motorgehäuses einsetzbar ist und darin fixierbar oder fixiert ist. Dabei ist das
Steuermodul vorzugsweise mit zumindest einem Anschlusskabel mit der Motoreinheit verbunden
oder verbindbar.
[0008] Die Erfindung geht dabei - wie bereits die
EP 1 837 467 A2 - von der Erkenntnis aus, dass der Aufbau und die Montage einer Schließanlage mit
Zutrittskontrolle zunächst einmal erheblich vereinfacht werden können, wenn die Steuereinheit
und die Empfangseinheit nicht länger als separate Bauteile im Bereich des Türrahmens
oder außerhalb des Türrahmens, z. B. im Bereich des Mauerwerks angeordnet sind, sondern
wenn ein einziges Steuermodul, welches vorzugsweise als Steuer- und Empfangsmodul
ausgebildet ist, unmittelbar an das Motorgehäuse der Motoreinheit ansteckbar ist.
Davon ausgehend schlägt die Erfindung nun vor, ein solches Steuermodul in eine gegebenenfalls
ohnehin vorhandene Aussparung des Motorgehäuses zu integrieren. Damit wird ein besonders
kompakter Aufbau realisiert und insbesondere wird erreicht, dass die Ausnehmungen
bzw. Ausfräsungen im Türflügel, in welche die Motoreinheit im Zuge der Montage integriert
wird, gegenüber den herkömmlichen Ausführungsformen nicht vergrößert bzw. verlängert
werden müssen. Denn in besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das
Steuermodul bzw. dessen Gehäuse in seinen Außenmaßen derart an das Motorgehäuse und
die Aussparung des Motorgehäuses angepasst, dass die Gesamthöhe und die Gesamtbreite
des Motorgehäuses durch das montierte Steuermodul nicht oder nicht wesentlich vergrößert
wird, indem z. B. die Höhe und die Breite des Steuermoduls die Höhe und die Breite
der Aussparung des Motorgehäuses nicht oder nicht wesentlich übersteigt.
[0009] So ist aus der Praxis bereits eine Schließanlage mit einer Motoreinheit bekannt,
bei welcher das Motorgehäuse an einem Ende, z. B. an seinem oberen Ende, eine stegartige
und sich in Treibstangenlängsrichtung erstreckende stulpseitige Gehäuseverlängerung
aufweist, wobei im Bereich dieser Gehäuseverlängerung, nämlich vom Stulp aus gesehen
rückseitig eine taschenartige Aussparung gebildet wird. In diese ohnehin vorhandene
taschenartige Aussparung lässt sich nun das erfindungsgemäße Steuermodul als Steckmodul
integrieren, denn die Maße des Steuermoduls sind an die Maße der Aussparung angepasst.
Die Gesamtmaße der Motoreinheit bzw. Motorgehäuses werden dadurch nicht oder nur unwesentlich
vergrößert, so dass sich die Motoreinheit in ein und dieselbe Ausfräsung des Türflügels
integrieren lässt, unabhängig davon, ob ein Steuermodul montiert ist oder nicht. Das
erfindungsgemäße Steuermodul, welches besonders bevorzugt als Steuer- und Empfangsmodul
ausgebildet ist und folglich nicht nur eine Steuereinheit, sondern auch eine Empfangseinheit
aufweist, lässt sich folglich mit bekannten Motoreinheiten kombinieren, ohne dass
die Motoreinheit vollkommen neu konzipiert werden muss. Grundsätzlich umfasst die
Erfindung aber auch Ausführungsformen, bei welchen die Motoreinheit bzw. das Motorgehäuse
mit eigens konzipierten taschenartigen Aussparungen für das Steuermodul versehen wird.
Grundsätzlich ist es zweckmäßig, wenn das Steuermodul eine Dicke aufweist, welche
in etwa der Dicke der Motoreinheit bzw. des Motorgehäuses entspricht oder gegebenenfalls
auch kleiner ist.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steuermodul mittels
einer oder mehrer Formschlussverbindungen, z. B. Rastverbindungen oder Klemmverbindungen,
an dem Motorgehäuse fixierbar ist. Dazu kann das Steuermodul einen oder mehrere Steck-
oder Rastzapfen aufweisen, welche in eine oder mehrere Steck- oder Rastaufnahmen des
Motorgehäuses eingreifen. Alternativ oder ergänzend kann umgekehrt das Motorgehäuse
einen oder mehrere Steck- oder Rastzapfen aufweisen, welche in eine oder mehrere Steck-
oder Rastaufnahmen des Steuermoduls eingreifen. Jedenfalls ist eine einfache und sichere
mechanische Fixierung des Steuermoduls im Sinne einer Steckverbindung an dem Motorgehäuse
möglich.
[0010] Bevorzugt erfolgt diese Fixierung ausschließlich mechanisch, ohne dass zugleich eine
elektrische Kontaktierung im Zuge des Fixierens erfolgt. Denn nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul ― im Gegensatz
zu dem bekannten Steuermodul gemäß
EP 1 837 467 A2 - nicht zugleich mechanisch fixiert und elektrisch kontaktiert wird, sondern das
Steuermodul ist mit zumindest einem Anschlusskabel mit der Motoreinheit verbunden
oder verbindbar. Dieses Anschlusskabel kann als mehradriges Kabel einerseits als Energieversorgungskabel
und andererseits als Steuerkabel ausgebildet sein. Es kann beispielsweise eine oder
mehrere Adern für die Energieversorgung des Steuermoduls und andererseits zumindest
eine Ader für das zu erzeugende Schaltsignal aufweisen.
[0011] Sofern die Motoreinheit in an sich bekannter Weise eine Steckeraufnahme aufweist,
in welche ein endseitig an ein Verbindungskabel angeschlossener Stecker für die Energieversorgung
der Motoreinheit einsteckbar ist, schlägt die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung
vor, dass das Anschlusskabel des Steuermoduls mit dem Stecker des Verbindungskabels
kontaktierbar oder kontaktiert ist. Auch diese Ausgestaltung gewährleistet, dass das
Steuermodul mit herkömmlichen Motoreinheiten verwendet werden kann, ohne dass Modifizierungen
hinsichtlich der elektrischen Kontaktierung erforderlich sind.
[0012] Sofern die Steckeraufnahme der Motoreinheit an einem Ende, z. B. auf der Unterseite
des Motorgehäuses angeordnet ist, schlägt die Erfindung in bevorzugter Weiterbildung
vor, dass das Steuermodul an dem gegenüberliegenden Ende, z. B. auf der Oberseite
des Motorgehäuses fixierbar ist.
[0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit selbstständiger Bedeutung weist das
Steuermodul zumindest einen Eingabetaster für die Eingabe von Funktionsbefehlen auf.
Außerdem kann das Steuermodul zumindest eine optische Anzeige, z. B. eine Leuchtdiode,
für die Ausgabe von Statusinformationen und/oder Kontrollinformationen oder dergleichen
aufweisen. Der Eingabetaster bildet in an sich bekannter Weise gleichsam eine Anlerntaste,
um das Steuermodul anzulernen und folglich auf verschiedene Sender abzustimmen. Über
den integrierten Taster kann das Steuermodul in den Anlern- oder Löschmodus versetzt
werden. Um zu erkennen, ob beim Drücken der Anlerntaste der richtige Modus (anlernen
oder löschen) aktiviert wurde, befindet sich ferner eine optische Anzeige, z. B. eine
Leuchtdiode in dem Steuermodul. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Leuchtdiode
so in das Steuermodul zu integrieren, dass sie unmittelbar von außen sichtbar ist,
z. B. neben, unterhalb oder oberhalb des Tasters angeordnet ist. In einer besonders
bevorzugten Weiterbildung ist der Eingabetaster als Lichtleittaster aus einem transparenten
Material gefertigt, wobei diesem Lichtleittaster dann die Leuchtdiode als optische
Anzeige zugeordnet ist, wobei die Leuchtdiode in diesem Fall innerhalb des Steuermoduls
angeordnet sein kann. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Taster zugleich
Betätigungselement und Anzeigeelement ist, so dass von Außen lediglich der Taster
zugänglich sein muss, während die Leuchtdiode selbst im Innern des Steuermoduls angeordnet
sein kann. Dieses ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau, insbesondere unter
Berücksichtigung der Tatsache, dass die Gesamtmaße der Motoreinheit durch das zusätzliche
Steuermodul nicht oder nur unwesentlich vergrößert werden sollen. Dennoch kann es
zweckmäßig sein, wenn das Steuermodul einen Vorsprung aufweist, in welcher der Taster
zumindest bereichsweise integriert ist, wobei dieser Vorsprung einen Abschnitt des
Motorgehäuses übergreifen kann. Insbesondere wenn das Steuermodul im Bereich der bereits
beschriebenen Gehäuseverlängerung des Motorgehäuses fixiert wird, kann es zweckmäßig
sein, wenn das Steuermodul einen diese Gehäuseverlängerung übergreifenden Vorsprung
aufweist, damit der Eingabetaster ohne weiteres zugänglich ist.
[0014] Denn vorzugsweise ist in der Schlossstulpe und gegebenenfalls in einer Treibstange
eine oder mehrere Durchbrechungen vorgesehen, welche mit dem Eingabetaster und/oder
mit der optischen Anzeige fluchten. Sofern ein kombinierter Lichtleittaster vorgesehen
ist, reicht eine einzige verhältnismäßig kleine Durchbrechung, durch welche sowohl
die Betätigung des Tasters als auch die optische Anzeige realisiert wird. Dieses ist
im vorliegenden Fall besonders vorteilhaft, weil durch eine solche platzsparende Ausgestaltung
das Steuermodul kompakt aufgebaut werden kann, so dass - wie von der Erfindung angestrebt
- keine oder lediglich eine unwesentliche Vergrößerung der Gesamtanordnung im Bereich
der Motoreinheit erfolgt.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine im Bereich einer Tür installierte Schließanlage,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Schließanlage nach Fig. 1 im Bereich der Motoreinheit,
- Fig. 3
- einen weiter vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 2,
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 3 in einer anderen Montagestellung und
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Steuermodul nach Fig. 3 in einer anderen Ansicht.
[0016] In den Figuren ist eine Schließanlage für eine Tür dargestellt. Es handelt sich im
Ausführungsbeispiel um eine Schließanlage mit Mehrfachverriegelung, welcher als Verriegelungselement
nicht nur ein Zentralschloss 1, sondern als weitere Verriegelungselemente auch Zusatzverriegelungen
2 aufweist, welche von dem Zentralschloss 1 über jeweils eine obere und eine untere
Treibstange 3 betätigt werden. Auf eines oder auf mehrere der Verriegelungselemente
arbeitet über die Treibstangen 3 eine Motoreinheit 4, welche innerhalb des Türflügels
5 angeordnet ist. Zentralschloss 1, Zusatzverriegelungen 2 und Motoreinheit 4 sind
dabei rückseitig an einer Schlossstulpe 6 befestigt, wobei die Treibstangen 3 rückseitig
hinter der Schlossstulpe 6 geführt sind. Die Motoreinheit 4 ist über ein Verbindungskabel
7 mit einer Energieversorgungseinheit, z. B. einem Transformator 8, verbunden, welcher
im Bereich des Türrahmens 9 oder neben der Tür, z. B. im Mauerwerk angeordnet ist.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Schließanlage lässt sich gegebenenfalls
manuell über das Zentralschloss 1, z. B. einen Schließzylinder und/oder einen Türdrücker
betätigen. Es kann sich um eine selbstverriegelnde Schließanlage handeln, d. h. es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Schließanlage selbsttätig verriegelt, sobald
der Türflügel 5 in den Türrahmen 9 fällt. Diese Selbstverriegelung kann mechanisch
erfolgen oder auch über die Motoreinheit 4 ausgelöst werden. Einzelheiten sind in
den Figuren nicht dargestellt.
[0017] Jedenfalls besteht die Möglichkeit, die Schließanlage über die Motoreinheit 4 zu
entriegeln, und zwar im Ausführungsbeispiel mittels einer Fernbetätigungseinheit 10,
welche einen Sender 11 aufweist. Es handelt sich hier um einen Handsender, der als
Funksender ausgebildet ist. Außerdem ist ein Steuermodul 16 vorgesehen, welches einerseits
eine Steuereinheit 13 und andererseits eine Empfangseinheit 12 aufweist. Steuereinheit
13 und Empfangseinheit 12 können auch miteinander kombiniert sein. Mit der Fernbetätigungseinheit
10 lässt sich beispielsweise ein Öffnungssignal erzeugen, welches von der Empfangseinheit
12 des Steuermoduls 16 empfangen wird. Nach Überprüfung und Verifikation des von der
Empfangseinheit 12 empfangenen Öffnungssignals wird mit Hilfe der Steuereinheit 13
ein Schaltsignal an die Motoreinheit 4 abgegeben, so dass der Motor die Schließanlage
elektromotorisch entriegeln und gegebenenfalls öffnen kann. Erfindungsgemäß handelt
es sich bei dem Steuermodul 16 um ein an der Motoreinheit 4 befestigbares und mit
dieser verbindbares Steuermodul 16. Empfang und Steuerung sind folglich nicht außerhalb
des Türflügels 5 im Bereich der Energieversorgungseinheit 8 angeordnet, sondern mit
in den Türflügel 5 integriert. Zur Energieversorgung ist die Motoreinheit 4 mit dem
Transformator 8 über das Verbindungskabel 7 verbunden, wobei das Verbindungskabel
7 endseitig einen Stecker 15 aufweist, welcher an die unterseitige Steckeraufnahme
14 der Motoreinheit 4 bzw. des Motorgehäuses 18 angeschlossen ist. Steuerung und Empfang
werden von dem Steuermodul 16 realisiert. Dieses ist erfindungsgemäß in eine taschenartige
Aussparung 19 des Motorgehäuses 18 eingesteckt und in dieser Aussparung 19 fixiert.
Die elektrische Kontaktierung des Steuermoduls 16 erfolgt jedoch nicht im Zuge des
Einsteckens des Steuermoduls 16 in die Gehäuseaussparung 19, sondern mit Hilfe eines
separaten Anschlusskabels 21, welches an das Steuermodul 16 angeschlossen ist und
mit dem Stecker 15 des Verbindungskabels 7 kontaktiert wird.
[0018] Dabei ist erkennbar, dass das Motorgehäuse 18 in dem dort dargestellten Ausführungsbeispiel
in an sich bekannter Weise oberseitig eine rückseitig an die Schlossstulpe 6 anschließbare
Gehäuseverlängerung 20 aufweist. Diese Gehäuseverlängerung 20 nimmt im Inneren einen
Führungsbereich für einen nicht dargestellten Treibstangenanschlussschieber auf. Die
Gehäuseverlängerung 20 wird folglich benötigt, um mit der Motoreinheit 4 bzw. dem
darin angetriebenen Antriebsmotor einen Treibstangenanschlussschieber zu verschieben,
an dem wiederum die Treibstangen 3 angeschlossen sind. Rückseitig hinter dieser Gehäuseverlängerung
20 ist nun ein (bislang ungenutzter) Freiraum vorgesehen, der eine Gehäuseaussparung
19 bildet. In diese bei bekannten Motoreinheiten ohnehin vorhandene Gehäuseaussparung
19 wird nun das Steuermodul 16 integriert. Dabei ist insbesondere in Fig. 2 erkennbar,
dass das Steuermodul 16 bzw. dessen Modulgehäuse 17 in seinen Ausmaßen derart an das
Motorgehäuse 18 und die Gehäuseaussparung 19 des Motorgehäuses 18 angepasst ist, dass
die Gesamthöhe H und die Gesamtbreite B des Motorgehäuses durch das montierte Steuermodul
16 nur unwesentlich vergrößert wird. Dieses gelingt dadurch, dass die Höhe h und die
Breite b des Steuermoduls die Höhe h' und Breite b' der Aussparung 19 nicht oder nicht
wesentlich übersteigen. Damit wird deutlich, dass die Motoreinheit 4 auch mit dem
montierten Steuermodul 16 in eine Ausfräsung des Türflügels 5 eingreifen kann, die
gegenüber den herkömmlichen Ausführungsformen nicht vergrößert werden muss. Im Ausführungsbeispiel
wird das Steuermodul 16 folglich an dem der Steckeraufnahme 14 gegenüberliegenden
oberen Ende des Motorgehäuses 18 fixiert.
[0019] Die Fixierung erfolgt nun nicht im Zuge der elektrischen Kontaktierung, sondern mit
lediglich mechanischen Mitteln, und zwar im Wege einer Steck- bzw. Rastverbindung.
Dazu weist das Modulgehäuse 17 (unterseitig) eine Rastnase 22 auf, welche in eine
korrespondierende Rastaufnahme 23 am Motorgehäuse 18 eingreift. Ergänzend weist das
Motorgehäuse 18 an seinem oberen Ende, nämlich an dem oberen Ende der Gehäuseverlängerung
20 eine weitere Führung 24 auf, welche in eine korrespondierende Aufnahme 25 am Modulgehäuse
17 eingreift. Im Zuge des Aufsteckens des Steuermoduls 16 auf das Motorgehäuse 18
erfolgt folglich eine sichere mechanische Fixierung. Die elektrische Kontaktierung
erfolgt dann mit Hilfe des bereits beschriebenen Anschlusskabels 21. Bei diesem Anschlusskabel
21 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein dreiadriges Kabel. Zwei Adern dienen
der Stromversorgung des Steuermoduls und eine Ader dient als Datenleitung bzw. Steuerleitung
für die Übertragung des Schaltsignals von dem Steuermodul 16 an die Motoreinheit 4.
Einzelheiten sind nicht dargestellt.
[0020] Um das Steuermodul 16 nach der Montage abschließend in Betrieb nehmen zu können,
weist das Steuermodul 16 einen Eingabetaster 26 als Anlerntaster auf. Mit Hilfe dieses
Anlerntasters 26 lassen sich Funktionsbefehle eingeben, mit welchen das Steuermodul
16 angelernt und folglich an verschiedene Fernbetätigungseinheiten 10 angepasst werden
kann.
[0021] Im Ausführungsbeispiel ist dabei ein Handsender 10 als Fernbetätigungseinheit vorgesehen.
Im Rahmen der Erfindung besteht nun zunächst einmal die Möglichkeit, für verschiedene
Fernbetätigungseinheiten 10 verschiedene, jeweils wahlweise ansteckbare Steuermodule
16 vorzusehen. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein installiertes Steuermodul 16
an verschiedene und insbesondere mehrere Fernbetätigungseinheiten 10 anzulernen.
[0022] Um den Anlernvorgang zu erleichtern, weist das Steuermodul 16 eine optische Anzeige
auf, die mit Hilfe einer Leuchtdiode 27 realisiert wird. Im Rahmen der Erfindung wird
dieses in besonders kompakter Weise realisiert, denn der Eingabetaster 26 ist als
Lichtleittaster aus einem transparenten Material gefertigt. Dazu wird auf Fig. 5 verwiesen.
Es ist erkennbar, dass der transparente Lichtleittaster 26 einerseits auf den im Innern
des Modulgehäuses angeordneten Schalter 28 arbeitet und dass andererseits die Leuchtdiode
27 unmittelbar dem Lichtleittaster 26 zugeordnet ist. Die mit Hilfe der Leuchtdiode
27 erzeugten Informationssignale lassen sich folglich unmittelbar an dem Taster 26
erkennen, so dass der Taster gleichsam selbst die Anzeige bildet. Dieses ermöglicht
einen kompakten Aufbau, wie in Fig. 5 erkennbar ist. Im Übrigen ermöglicht diese kombinierte
Ausgestaltung mit Lichtleittaster, dass im Bereich der Schlossstulpe 6 lediglich eine
einzige kleine Durchbrechung 29 vorgesehen sein muss, durch welche sowohl der Taster
betätigt als auch die Anzeige abgelesen werden kann. In Fig. 5 ist im Übrigen auch
das Anschlusskabel 21 erkennbar, welches als dreiadrige Leitung ausgebildet ist, und
zwar mit der in Fig. 5 dargestellten Zugentlastung.
[0023] Im Übrigen ist in Fig. 5 erkennbar, dass das Steuermodul 16 bzw. dessen Gehäuse 17
einen Vorsprung 30 aufweist, welcher die stegartige Gehäuseverlängerung 20 des Motorgehäuses
18 übergreift. Obwohl das Steuermodul 16 folglich im Wesentlichen in der Aussparung
19 und folglich hinter der Gehäuseverlängerung 20 angeordnet ist, lässt sich der Taster
26 von der Frontseite durch die Schlossstulpe 6 hindurch betätigen. Diese Bauweise
führt dazu, dass die Gesamtausmaße des Motorgehäuses - wie bereits oben beschrieben
- nur unwesentlich vergrößert werden. Es ist erkennbar, dass die Gesamthöhe H des
Motorgehäuses (einschließlich dem Modulgehäuse) lediglich um die Höhe a dieses Vorsprungs
30 verlängert wird. Da in diesen Vorsprung 30 lediglich der kombinierte Lichtleittaster
integriert werden muss, ist eine besonders kompakte Bauweise realisiert.
[0024] Das Steuermodul 16 arbeitet im Ausführungsbeispiel als Funkempfangsmodul und die
Fernbetätigungseinrichtung 10 ist als Handsendeeinrichtung 10 ausgebildet. Optional
oder ergänzend können jedoch auch andere Fernbetätigungseinrichtungen mit dem Steuermodul
16 bzw. dessen Empfänger zusammenarbeiten, z. B. ein Funk-Wandtaster, ein Funk-Transponderleser,
ein Funk-Fingerscan und/oder eine Funk-Tastatur, so dass beliebige Zutrittskontrollsysteme
verwendet und gegebenenfalls miteinander kombiniert werden können. Neben Funkübertragungen
sind auch andere drahtlose Übertragungsarten oder auch drahtgebundene Übertragungsarten
möglich.
[0025] Das Steuermodul 16 kann mit vollmotorischen oder auch halbmotorischen Schlössern
bzw. Schließanlagen kombiniert werden.
1. Schließanlage für eine Tür oder dergleichen, mit
- zumindest einer auf ein Verriegelungselement arbeitenden Motoreinheit (4), welche
zumindest einen in einem Motorgehäuse (18) angeordneten Antriebsmotor aufweist,
- ein an der Motoreinheit (4) befestigbares und mit dieser verbundenes Steuermodul
(16), mit zumindest einer Steuereinheit (13), welche nach Überprüfung eines Steuersignals
zum Betätigen des Verriegelungselementes ein Schaltsignal an die Motoreinheit (4)
abgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) in eine taschenartige Gehäuseaussparung (19) des Motorgehäuses
(18) einsetzbar und darin fixierbar ist.
2. Schließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) mit zumindest einem Anschlusskabel (21) mit der Motoreinheit
(4) verbunden oder verbindbar ist.
3. Schließanlage nach Anspruch 1 oder 2, mit zumindest einer mit der Motoreinheit (4)
über ein Verbindungskabel (7) verbundene Energieversorgungseinheit (8), wobei die
Motoreinheit (4) eine Steckeraufnahme (14) aufweist, in welche ein z. B. endseitig
an das Verbindungskabel (7) angeschlossener Stecker (15) einsteckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusskabel (21) mit dem Stecker (15) des Verbindungskabels (7) kontaktierbar
oder kontaktiert ist.
4. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit zumindest einer Fernbetätigungseinheit
(10), welche einen Sender (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Steuermodul (16) eine Empfangseinheit (12) für den Empfang eines Steuersignals
der Fernbetätigungseinheit (10) integriert ist.
5. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Motoreinheit (4) z. B. unterhalb
oder oberhalb eines Zentralschlosses (1) rückseitig an einer Schlossstulpe (6) befestigt
ist und auf zumindest eine Treibstange (3) arbeitet, welche mit dem Zentralschloss
(1) und gegebenenfalls einer oder mehreren Zusatzverriegelungen (2) in Verbindung
steht.
6. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) bzw. dessen Gehäuse (17) in seinen Außenmaßen derart an das
Motorgehäuse (18) und die Aussparung (19) des Motorgehäuses (18) angepasst ist, dass
die Gesamthöhe (H) und Gesamtbreite (B) des Motorgehäuses (18) durch das montierte
Steuermodul (16) nicht oder nicht wesentlich vergrößert wird, in dem z. B. die Höhe
(h) und die Breite (b) des Steuermoduls (16) die Höhe (h') und die Breite (b') der
Gehäuseaussparung (19) nicht oder nicht wesentlich übersteigen.
7. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) mittels einer oder mehrerer Formschlussverbindungen, z. B. Rastverbindungen
oder Klemmverbindungen, fixierbar ist.
8. Schließanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) einen oder mehrere Steck- oder Rastzapfen oder Führungen (22)
aufweist, welche in eine oder mehrere Steck- oder Rastaufnahmen oder dergleichen Aufnahmen
(23) des Motorgehäuses (18) eingreifen und/oder dass das Motorgehäuse (18) eine oder
mehrere Steck- oder Rastzapfen oder Führungen (24) aufweist, welche in eine oder mehrere
Steck- oder Rastaufnahmen oder dergleichen Aufnahmen (25) des Steuermoduls (16) eingreifen.
9. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Steckeraufnahme (14) an
einem Ende, z. B. an der Unterseite des Motorgehäuses (18) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) an dem gegenüberliegenden Ende, z. B. auf der Oberseite des
Motorgehäuses (18) fixierbar ist.
10. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) zumindest einen Eingabetaster (26) für die Eingabe von Funktionsbefehlen
und/oder dass das Steuermodul (16) zumindest eine optische Anzeige (27) für die Ausgabe
von Status- und/oder Kontrollinformationen oder dergleichen aufweisen.
11. Schließanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingabetaster (26) als Lichtleittaster aus einem transparenten Material gefertigt
ist, dem eine Leuchtdiode (27) als optische Anzeige zugeordnet ist.
12. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Motorgehäuse (18) an einem
Ende, z. B. an dem oberen Ende, eine stegartige, sich in Treibstangenlängsrichtung
erstreckende Gehäuseverlängerung (20) aufweist, wobei die Aussparung (19) im Bereich
dieser Gehäuseverlängerung bzw. hinter der Gehäuseverlängerung gebildet wird.
13. Schließanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (16) einen die Gehäuseverlängerung (20) übergreifenden Vorsprung
(30) aufweist, in welchen der Taster (26) zumindest bereichsweise integriert ist.