[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür für einen Geräteschrank, Insbesondere für einen Verteilerschrank,
mit wenigstens einem lösbar daran befestigten Scharnier, welches einen Scharnierkörper
mit einem metallischen Scharnierstift aufweist, welcher Scharnierstift in eine hierfür
vorgesehene als Führungsöffnung genutzte Ausnehmung in dem betreffenden Geräteschrank
eingreift und so die Tür schwenkbar führt,
[0002] Türen für Geräteschränke sind in vielen Ausführungen bekannt. Meist unterscheiden
sie sich hinsichtlich der Größe sowie der Anlenkung im betreffenden Gehäuse, das heißt
durch das jeweils daran vorgesehene Scharnier.
[0003] Aus der
DE 88 00 918 U1 ist ein Scharnier für Schaltschtanktüren bekannt geworden, bei dem eine Scharniereinstellung
nach Lösen einer Feststellschraube durch Drehen einer Verstellschraube mittels Schraubendreher
in einer Handhabungslage, bei der die Längsachse des Schraubendrehers parallel zur
Türfläche verläuft, erfolgt. Da allerdings der Schraubendreher sich in dieser Betätigungslage
schlecht fassen lässt, ist das Einstellen des Scharniers erschwert.
[0004] Aus der
DE 4108430A1 ist ein Scharnier bekannt, bei welchem zur Scharnierverstellung eine gezahnte Feder
im Scharnierteil beziehungsweise gemäß einer Variante das Scharnierteil selbst mit
einer Zahnung versehen ist. Bei beiden Lösungen sind die Verstellung des Scharnierteils
und damit das Nachjustieren der Tür in einem entsprechenden Rahmen mit Hilfe eines
mit der Zahnung korrespondierenden Werkzeuges, zum Beispiel eines Kreuzschlitzschraubendrehers,
möglich.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Tür für
einen Geräteschrank der eingangs genannten Art anzugeben, die auf einfache Weise mit
einem einfach herstellbaren Scharnier versehen werden kann, dessen Einstellung jederzeit
problemlos ermöglicht ist, so dass die Ausrichtung der Tür ohne Schwierigkeiten jederzeit
durchgeführt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Demgemäß ist vorgesehen, dass die Tür an wenigstens einer Längsseite mit einem Falz
versehen ist, in welchen Falz der Scharnierkörper eingesetzt und fixiert ist, dass
der Scharnierstift in dem Führungskörper längsverschieblich geführt ist, so dass er
an einer Stirnseite des Führungskörpers übersteht und mit ausreichender Länge in die
vorgesehene Ausnehmung im Geräteschrank eingreift oder dass er in den Gehäusekörper
einschiebbar ist und so die Verbindung der Tür mit dem Geräteschrank löst.
[0008] Wichtig ist hierbei, dass der Türfalz und der Scharnierkörper möglichst gut aneinander
formangepasst sind, damit der Scharnierstift mit einer ausreichenden Führungslänge
in die als Führung dienende Ausnehmung im Gehäuse eingreift.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Falz,
in welchen der Scharnierkörper eingesetzt ist, Winkelförmig ausgebildet ist und dass
der innenliegende Schenkel des Falzes mit einer als Langloch geformten Ausnehmung
versehen ist, die mit einer zylindrischen Ausnehmung im Scharnierkörper korrespondiert,
wobei vorteilhafterweise der in den Falz eingesetzte Scharnierkörper mittels einer
die als Langloch geformte Ausnehmung durchgreifenden Hafteschraube an der Tür fixiert
ist.
[0010] In zweckmäßiger Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tür beziehungsweise der aus der
Tür und dem Scharnierkörper gebildeten Kombination dient die als Langloch geformte
Ausnehmung dazu, den darin eingesetzten Scharnierkörper auszurichten und lagerichtig
zu fixieren. Dadurch, dass die Halteschraube, welche in der korrespondierenden Öffnung
im Scharnierkörper zu dessen Fixierung eingeschraubt ist, im Langloch den Ausgleich
gewisser Fertigungstoleranzen zulässt, ist ein einfache Justierung der Tür möglich.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Falz mit einer
weiteren Ausnehmung versehen, die mit einem am Scharnierkörper angeordneten Zentrierzapfen
zusammenarbeitet und als Zentrieröffnung dient.
[0012] Dabei ist der aus dem Scharnierkörper herausragende Zentrierzapfen an seiner Stirnfläche
zumindest partiell angeschrägt und greift beim Einsetzen des Scharnierkörpers in die
Tür ohne weiteres in die Zentrieröffnung ein. Durch die Anschrägung, die vorzugsweise
in Richtung Außenkante der Tür weist weniger als den halben Querschnitt des Zentrierstiftes
umfasst, wird der an der Tür angeformte Falz geringfügig angehoben, so dass weder
eine Beschädigung der Tür noch eine Schwächung der Rückfederung des Falzes in seine
Ausgangslage zu besorgen ist, noch eine übermäßige Montagekraft erforderlich ist.
Überdies ist die erfindungsgemäß vorbereitete Tür bereits in diesem Zustand voll funktionsfähig,
das heißt ohne vorherige Fixierung mittels der Halteschraube.
[0013] Der Zentrierstift ragt soweit aus dem Scharnierkörper heraus, dass der Zentrierzapfen
mit dem Falz quasi bündig abschließt. Durch die zur Türaußenseite weisende Anschrägung
wird überdies sichergestellt, dass der in die Tür eingesetzte Scharnierkörper nicht
ohne entsprechende, eine gewisse Mindestkraft erfordernde Aufbiegung des Falzes entfernbar
ist.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Scharnierstift
an seinem innenseitigen Ende einstückig mit einem Querstück verbunden, das unter einem
Winkel von 30°< α < 115°, vorzugsweise 90°, zur Längsachse des Scharnierstiftes absteht
Dieses seitlich abstehende Querstück besitzt höchstens die Länge des Scharnierstiftes
und dient zu dessen Handhabung, wenn die Tür in den jeweiligen Schrank eingesetzt
oder daraus entnommen werden soll.
[0015] Das vom Scharnierstift abstehende Querstück als ist vorzugsweise als einstückige
Abwinklung ausgebildet und liegt parallel zur Erstreckungsfläche der Tür an deren
Innenseite auf einer entsprechend am Scharnierkörper vorbereiteten Auflagefläche an.
[0016] Vorzugsweise ist die am Scharnierkörper für das mit dem längsverschieblich geführten
Scharnierstift einstückig verbundene Querstück vorgesehen Auflagefläche als Verschiebeweg
mit zwei definierten Lagerungsorten ausgebildet. Diese beiden Lagerungsorte sind durch
eine Erhöhung gegeneinander abgegrenzt, so dass der Scharnierstift bei seiner Längsverschiebung
zwei stabile Positionen einnimmt, in welchen das Querstück entweder an dem einen oder
an dem anderen Lagerungsort verharrt.
[0017] Um sicherzustellen, dass eine ungewollte Verschiebung des Scharnierstiftes aus seiner
jeweiligen Lage unterbleibt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Scharnierstift
und/oder das Querstück von einer im Scharnierkörper angeordneten Federeinrichtung
beaufschlagt ist.
[0018] Hierzu dient je nach Ausführungsvariante eine Ringnut am innenseitigen Ende des Scharnierstiftes,
in welche die besagte Federeinrichtung eingreift und den Scharnierstift axial nach
außen beaufschlagt, so dass er nur gegen die Federkraft nach innen verschoben werden
kann.
[0019] Gemäß der alternativen Ausführungsform des Scharnierstiftes mit seitlich abstehendem
Querstück ist das Querstück radial beaufschlagt, so dass es in seiner Ruhelage bei
nach außen herausragendem Scharnierstift formangepasst gesichert ist und aus dieser
Position ebenfalls nur gegen die Kraft der das Querstück beaufschlagenden Federeinrichtung
verschoben werden kann. Zum Verschieben des Scharnierstiftes muss das Querstück ein
Formhindemis überwinden, das von einer Anformung gebildet ist, die auf dem Verschiebeweg
des Querstücks zwischen beiden Endlagen vorgesehen ist.
[0020] Hierbei ist zweckmäßigerweise die Kontur der Auflagefläche für das Querstück am Scharnierkörper
so geformt, dass dieses eine Zunahme der Federkraft herbeiführt, wobei die Federkraft
der Federeinrichtung, die als Schraubenfeder oder als Blattfeder oder als eine Kombination
daraus ausgebildet sein kann, vorzugsweise der Gewichtskraft der Tür entspricht. Hierdurch
ist sichergestellt, dass der aus dem Gehäuse ragende Scharnierstift während der Montage
oder Demontage der Tür im Falle, dass die Tür auf dem Boden abgestellt wird, nicht
ständig gegen die Federeinrichtung arbeitet und so die Federeinrichtung ermüdet, sondern
dass der Scharnierstift in einem solchen Fall in seine andere Endlage, das heißt in
die Demontageposition, verschoben wird.
[0021] Ein weiteres bevorzugtes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht vor, dass der
Scharnierkörper an seiner am Falz anliegenden Längsseite mit einem Vorsprung versehen
ist, so dass eine Kippbewegung des Scharnierkörpers um den Zentrierzapfen und das
Ausrichten des Scharnierkörpers in Bezug auf die Tür ermöglicht ist.
[0022] Zusätzlich kann die zur Türaußenseite weisende Längsseite des Scharnierkörpers beiderseits
des etwa mittig angeordneten Vorsprungs angeschrägt sein, so dass der Unterschied
zwischen dem Vorsprung und den endseitigen Kanten des Scharnierkörpers zusätzlich
erhöht ist. Hierdurch wird das mögliche zur exakten Ausrichtung der Schranktüre erforderliche
laterale Spiel des Scharnierkörpers erhöht, so dass auch übermäßige Fertigungstoleranzen
ausgeglichen werden können.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Scharnierkörpers ist
dieser dadurch gekennzeichnet, dass er mit zwei an der dem Vorsprung gegenüberliegenden
Längsseite endnah angeordneten Stellflächen zum Ausrichten versehen ist. Diese Stellflächen
dienen zur Handbetätigung bei gelockerter Halteschraube, um den Scharnierkörper mit
dem Justierzapfen als Drehpunkt einzustellen, das heißt auszurichten.
[0024] Vorzugsweise ist der Scharnierkörper als Druckgussformteil aus Kunststoff oder aus
Metall, zum Beispiel eine Zinkdruckgusslegierung, ausgebildet ist.
[0025] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0026] Anhand eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der
Erfindung sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sowie besondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0027] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausschnittvergrößerung einer Schranktür für einen Geräteschrank mit in
den vorgesehenen Falz eingesetztem Scharnierkörper gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 die Schranktür in anderer Darstellung mit dem in seine Endposition zu verlagernden
Scharnierkörper;
Fig. 3a die Schranktür gemäß Fig, 1 mit darin eingesetztem Scharnierkörper mit Beaufschlagung
der unteren Betätigungsfläche zur Justierung des Scharniers;
Fig. 3b die Schranktür gemäß Fig. 1 mit darin eingesetztem Scharnierkörper mit Beaufschlagung
der oberen Betätigungsfläche zur Justierung des Scharniers;
Fig. 4 den Scharnierkörper gemäß Fig. 1 bis 3b in Seitenansicht;
Fig. 5 eine Ausschnittvergrößerung einer Schranktür für einen Geräteschrank mit einem
in den vorgesehenen Falz eingesetzten Scharnierkörper gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 6 den Scharnierkörper gemäß Fig. 5 in Schrägansicht von unten;
Fig. 7 den in die die Schranktür gemäß Fig. 5 eingesetzten Scharnierkörper in Schrägansicht
von der Seite.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des unteren Teils einer Schranktür 10 für
einen hier nicht dargestellten Geräteschrank, zum Beispiel für einen Verteilerschrank,
mit einem in einen daran vorgesehenen Falz 11 eingesetzten Scharnier 12 gemäß einer
ersten Ausführungsform.
[0029] Von dem in den Falz 11 der Schranktür 10 eingesetzten Scharnier 12 ist in Figur 1
lediglich ein darin geführter Scharnierstift 14 gezeigt und zwei von der Außenkante
weg weisende Stellflächen 16, 18, welche zur Justierung des Scharniers 12 zwecks Ausrichtung
der Schranktür 10 in Einbaulage dienen, wie auch in den Fig. 3a und 3b näher gezeigt
ist, sowie ein dreieckförmiger Bügel 20, der zu einer in Fig. 4 genauer dargestellten
Federeinrichtung 20 gehört.
[0030] Ferner ist das Scharnier 12 mittels eines Zentrierzapfens 21 formschlüssig mit der
Schranktür 10 verbunden und mittels einer Halteschraube, 22 kraftschlüssig daran befestigt.
Hierzu wird das Scharnier 12 in den von der Schranktür 10 und dem Falz 11 begrenzten
Zwischenraum 24 bis zum Anschlag eingeführt, wobei es in der richtigen Endposition
mit dem am Scharnier angeordneten Zentrierzapfen 21 in eine zu dessen Aufnahme im
Falz 11 vorgesehene Ausnehmung 26 eingreift. Dann erfolgt die Justierung des Scharniers
12 und dessen Befestigung an der Schranktür 10 mittels der Halteschraube.
[0031] In Fig. 2 ist angedeutet, wie das Scharnier 12 in die Schranktür 10 eingesetzt wird.
Um eine möglichst einfache Montage zu gewährleisten, ist die Stirnfläche des senkrecht
aus dem Scharnier 12 vorstehenden Zentrierzapfens 21 partiell angeschrägt, so dass
der Falz 11 beim Einschieben des Scharniers 12 in den möglichst passgenau hieran angepassten
Zwischenraum 24 durch die Anschrägung am Zentrierzapfen 21 selbsttätig angehoben wird,
bis das Scharnier 12 seine horizontale Endposition erreicht hat, in welcher der Zentrierzapfen
21 mit der hierfür vorgesehenen Ausnehmung 26 im Falz 11 fluchtet und dementsprechend
darin eingreift.
[0032] Ferner zeigt die Darstellung in Fig. 2 ein ovales Langloch 28, das in den Falz 11
eingeformt ist und dazu dient, dass die zur Befestigung des Scharniers 11 an der Schranktür
10 in eine zylindrische Ausnehmung 32 im Scharnier 12 eingreifende Halteschraube 22
ausreichend seitlichen Bewegungsspielraum zur Justierung des Scharniers 11 hat.
[0033] Fig. 3a zeigt die Justierung des in die Schranktür 10 eingesetzten Scharniers 12
durch Beaufschlagung (oberer Pfeil) der unteren Betätigungsfläche 16 zur Ausrichtung
der Schranktür 10 in dem hier nicht dargestellten Geräteschrank.
[0034] Durch Betätigung der unteren Stellfläche 16 wird der Scharnierstift 14 nach außen
verlagert (unterer Pfeil), wobei der in der zugewiesenen Ausnehmung 26 im Falz 11
drehbeweglich gehaltene Zentrierzapfen 21 den Schwenkpunkt bildet.
[0035] Fig. 3b zeigt die Justierung des in die Schranktür 10 eingesetzten Scharniers 12
durch Beaufschlagung (oberer Pfeil) der oberen Betätigungsfläche 18 zur Ausrichtung
der Schranktür 10 in dem hier nicht dargestellten Geräteschrank.
[0036] Durch Betätigung der oberen Stellfläche 18 wird der Scharnierstift 14 nach innen
verlagert (unterer Pfeil), wobei der in der zugewiesenen Ausnehmung 26 im Falz 11
drehbeweglich gehaltene Zentrierzapfen 21 den Schwenkpunkt bildet.
[0037] In Fig. 4 ist das Scharnier 12 in Draufsicht auf eine Längsseite dargestellt. In
dieser Darstellung ist gut erkennbar, dass das Scharnier 12 im Wesentlichen aus einem
Scharnierkörper 30 besteht, in welchen der Scharnierstift 14 randnah an der Außenseite
eingesetzt ist. Der Scharnierstift 14 ist erfindungsgemäß längsverschieblich in dem
Scharnierkörper 30 geführt; um so eine einfache Montage der hier nicht gezeigten Schranktür
10 in dem jeweiligen Geräteschrank zu ermöglichen.
[0038] Die der Führung des Scharnierstiftes 14 benachbarten Außenseite des Scharnierkörpers
ist an dem Stiftende mit einem Anschlag 34 versehen, der im eingebauten Zustand den
Falz 11 abschließt, und ferner mit einem Steg 36, der sich am Falz 11 abstützt zum
Zwecke der Justierung, Wird also zur Justierung eine der Stellflächen 16,18 des Scharniers
12 beaufschlagt, so wird die Reaktionskraft nicht allein von dem Zentrierzapfen 21
auf die Schranktür 10 übertragen, sondern auch von dem Steg 36.
[0039] Ferner zeigt Fig. 4 die Funktion der Federeinrichtung 20, die als Bügelfeder mit
einem ein Dreieck bildenden Federbereich den Scharnierstift 14 beaufschlagt Zu diesem
Zweck ist der Scharnierstift 14 an seinem innenseitigen Ende mit einer umlaufenden
Ringnut 38 versehen, in welche die Federeinrichtung 20 form- und kraftschlüssig eingreift
und den Scharnierstift 14 nach außen beaufschlagt.
[0040] Zu Montagezwecken dient der aus dem Scharnierkörper 30 herausgeführte dreieckförmige
Federbereich, der es gestattet, den am Scharnierstift anliegenden Federarm 40 manuell
gegen die anliegende Federkraft zu betätigen, so dass hierdurch der Scharnierstift
14 nach innen beaufschlagt ist und die Montage der mit Scharnier 12 versehenen Schranktür
10 in dem betreffenden Geräteschrank gestattet. Nach Loslassen dieses dreieckförmigen
Bereiches kann die Federkraft wieder voll wirken und den Scharnierstift 14 nach außen
bewegen.
[0041] Die Federeinrichtung kann entweder als separates Teil formschlüssig mit dem Scharnierkörper
30 verbunden oder einstückig an den Scharnierkörper 30 angeformt sein.
[0042] Fig. 5 zeigt eine Ausschnittvergrößerung einer Schranktür 10 für einen hier gleichfalls
nicht gezeigten Geräteschrank, die ebenfalls mit einem Falz 11 versehen ist, in welchen
ein Scharnier 42 eingesetzt ist, welches entsprechend einer zweiten Ausführungsform
ausgebildet ist.
[0043] Im Wesentlichen, insbesondere was die Funktionalität betrifft, entspricht die zweite
Ausführungsform weitestgehend der in den Fig. 1 bis 4 ausführlich erläuterten ersten
Ausführungsform. So sind die Abmessungen wie auch die zur Justierung des Scharniers
42 vorgesehenen Einrichtungen identisch mit denen der ersten Ausführungform.
[0044] Demgemäss besitzt auch das Scharnier 42 gemäß zweiter Ausführungsform einen Zentrierzapfen
21 mit zugeordneter Ausnehmung 26 im Falz 11 der Schranktür 10 sowie einen Steg an
der nach außen weisenden Längsseite des Scharniers 42, über welche das Scharnier justiert
werden kann. Ebenso sind eine Halteschraube 22 mit zugeordnetem ovalen Langloch 28
im Falz 11 zur Fixierung des darin eingesetzten Scharniers 42 vorgesehen.
[0045] Die weiteren Ausführungen zur zweiten Ausführungsform sollen sich daher mit den von
der ersten Ausführungsform abweichenden Merkmalen befassen.
[0046] Die zweite Ausführungsform des Scharniers 42 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
praktisch nur durch den Scharnierstift 44, der anders als bei der ersten Ausführungsform
nicht ausschließlich geradlinig ausgeführt ist und an seinem innenseitigen Ende mit
einer Ringnut zum Eingriff einer Blattfeder versehen ist, sondern bei der zweiten
Ausführungsform besitzt der ebenfalls längsverschieblich im Scharnier 42 geführte
Scharnierstift 44 an seinem innenseitigen Ende eine seitlich abstehende Anformung,
die im Weiteren als Querstück 46 bezeichnet wird. Dieses Querstück 46 kann als einstückig
verbundene Abwinklung ausgebildet sein, es kann aber auch auf andere Weise, zum Beispiel
mittels Schweißen oder Löten beziehungsweise Hartlöten mit dem Scharnierstift verbunden
sein.
[0047] Wesentlich ist bei der zweiten Ausführungsform, dass der Scharnierstift 44 nicht
wie bei der ersten Ausführungsform durch die dreieckförmige Federeinrichtung 20 beziehungsweise
durch die dazugehörige Blattfeder 40 beaufschlagt wird, sondern dass das Querstück
46 jeweils zwei Endstellungen einnimmt, nämlich eine, bei der der Scharnierstift 44
nach außen ausgefahren ist, und eine, bei der Scharnierstift 44 nach innen eingefahren
ist.
[0048] Zur Positionsveränderung des Schannierstiftes 44 dient eine Führung wie auch bei
der ersten Ausführungsform und für das Querstück 46 ein im Inneren des Scharnierkörpers
50 vorgesehener entsprechender Gleitweg, wobei das Querstück an der der Außenseite
abgewandten Längsseite des Scharnierkörpers 50 heraustritt und entlang einer Auflagefläche
52 geführt ist, deren Länge dem erforderlichen Verstellweg des Scharnierstiftes 44
zwischen den beiden Endstellungen entspricht und auf welcher das Querstück 46 bei
Betätigung gleitet. Zwischen diesen beiden Endstellungen ist die Auflagefläche 52
mit einem Nocken 54 versehen, den das Querstück 46 überwinden muss, um in seine andere
Endstellung zu gelangen.
[0049] In der ersten Position, in welcher der Scharnierstift 44 nach außen ausgefahren ist,
unterliegt das Querstück 46 einer Beaufschlagung durch eine weitere Federeinrichtung
48, die beispielsweise als Bügelfeder ausgebildet sein kann und partiell das Querstück
umfasst. Vorzugsweise ist diese Federeinrichtung 48 an dem Scharnierkörper 50 einstückig
angeformt und verhindert, dass das Querstück zufällig seine Position verändert.
[0050] Soll der Scharnierstift 44 die jeweilige Endposition verändern, so bedarf es zumindest
zum Herausfahren des Scharnierstiftes 44 einer manuellen Betätigung, indem das Querstück
46 soweit angehoben wird, dass es den Nocken 54 gegen die Kraft der Federeinrichtung
48 überwinden kann, oder es ist mit entsprechender Kraft lateral zu beaufschlagen,
um in die andere Endstellung zu gelangen.
[0051] Auf diese Situation ist die Federkraft wie auch die Gestaltung des Nockens 54 auf
der Auflagefläche 52 abgestimmt, so dass beispielsweise bei einer zur Montage vorgesehenen
Schranktür 10, die vorübergehend auf dem Boden abgestellt wird, der ausgefahrene Scharnierstift
44 unter Einwirkung der Gewichtskraft der Schranktür in seine andere Endstellung beaufschlagt
wird und diese einnimmt, so dass keine Beschädigung des Scharnierstiftes oder gar
des Scharniers 42 zu besorgen ist.
[0052] Fig. 6 zeigt den Scharnierkörper 50 gemäß Fig. 5 in Schrägansicht von dessen in Einbaulage
unterem Ende aus. Sein Aufbau entspricht, wie zuvor bereits ausgeführt, weitgehend
dem Scharnierkörper 30 gemäß der ersten Ausführungsform. Insoweit sind alle dort bereits
erläuterten Merkmale in identischer Weise mit den entsprechenden Bezugsziffern versehen.
[0053] Lediglich der Scharnierstift 44 und dessen Betätigung ist hier unterschiedlich vorgesehen.
Zwar ragt er in seiner einen Endstellung auch hier aus dem Scharnierkörper 50 heraus
beziehungsweise ist er in der anderen Endstellung darin eingefahren, doch wie vorstehend
bereits ausgeführt, besitzt er eine seitlich abstehende als Querstück 46 bezeichnete
Anformung. Dieses Querstück 46 ist nicht ständig von einer Feder 20 beaufschlagt,
wie der Scharnierstift 14 gemäß der ersten Ausführungsform, sondern lediglich in der
Endposition, in welcher der Scharnierstift 46 aus dem Scharnierkörper 50 und im eingebauten
Zustand aus der Schranktür 10 herausragt, wie auch in der Fig. 7 klar erkennbar gezeigt
ist.
[0054] Fig. 7 zeigt den in die die Schranktür gemäß Fig. 5 eingesetzten Scharnierkörper
50 in Schrägansicht von der Seite, wobei zwischen den beiden Stellflächen 16, 18 der
Gleitweg für das Querstück 46 mit der entsprechenden Auflagefläche 52 und dem zwischen
den beiden jeweiligen Endstellungen für das Querstück 46 angeordneten Nocken 54. Oberhalb
des in der linken Endstellung befindlichen Querstückes 46 ist die Bügelfeder 48 angeordnet,
welche das Querstück 46 beaufschlagt und verhindert, dass das Querstück 46 den als
Gleitsperre dienenden Nocken 54 selbsttätig zu überwinden.
[0055] Vorzugsweise ist der Scharnierkörper sowohl gemäß der ersten Ausführungsform als
auch gemäß der zweiten Ausführungsform ausbildbar.
[0056] Die vorliegende Erfindung umfasst auch beliebige Kombinationen bevorzugter Ausführungsformen
sowie deren Ausgestaltungsmerkmale oder Weiterbildungen, sofern diese sich nicht gegenseitig
ausschließen.
Bezuaszeichenliste
[0057]
- 10
- Schranktür
- 11
- Falz
- 12
- Scharnier (gemäß einer ersten Ausführungsform)
- 14
- Scharnierstift (gemäß der ersten Ausführungsform)
- 16
- untere Stellfläche
- 18
- obere Stellfläche
- 20
- Federeinrichtung
- 21
- Zentrierzapfen
- 22
- Halteschraube
- 24
- Zwischenraum
- 26
- Ausnehmung für Zentrierzapfen
- 28
- ovales Langloch
- 30
- Scharnierkörper
- 32
- Ausnehmung im Scharnierkörpers für Halteschraube
- 34
- Anschlag
- 36
- Steg
- 38
- umlaufende Ringnut am Schar-nierstift
- 40
- Blattfeder
- 42
- Scharnierstift (gemäß einer zweiten Ausführungsform)
- 44
- Scharnierstift (gemäß der zweiten Ausführungsform)
- 46
- Querstück
- 48
- Federeinrichtung (gemäß einer zweiten Ausführungsform)
- 50
- Scharnierkörper
- 52
- Auflagefläche
- 54
- Nocken
1. Tür (10) für einen Geräteschrank, insbesondere Verteilerschrank, mit wenigstens einem
lösbar daran befestigten Scharnier (12, 42), welches einen Scharnierkörper (30, 50)
mit einem metallischen Scharnierstift (14, 44) aufweist, welcher Scharnierstift (14,
44) in eine hierfür vorgesehene Ausnehmung in dem betreffenden Geräteschrank eingreift
und so die Tür (10) schwenkbar führt, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (10) an wenigstens einer Längsseite mit einem Falz (11) versehen ist, in
welchen Falz (11) der Scharnierkörper (30, 50) eingesetzt und fixiert ist, dass der
Scharnierstift (14, 44) in dem Scharnierkörper (30, 50) längsverschieblich geführt
ist, so dass er an einer Stirnseite des Scharnierkörpers (30, 50) übersteht und in
die vorgesehene Ausnehmung im Geräteschrank eingreift oder dass er in den Gehäusekörper
einschiebbar ist und so die Verbindung der Tür (10) mit dem Geräteschrank löst.
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Falz (11), in welchen der Scharnierkörper (30, 50) eingesetzt ist, winkelförmig
ausgebildet ist und dass der zur Innenseite weisende Schenkel des Falzes (11) mit
einer als Langloch (28) geformten Ausnehmung versehen ist, die mit einer zylindrischen
Ausnehmung (24) im Scharnierkörper (30, 50) korrespondiert.
3. Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der in den Falz eingesetzte Scharnierkörper (30, 50) mittels einer die als Langloch
geformte Ausnehmung (28) durchgreifenden Halteschraube (22) an der Tür (10) fixiert
ist.
4. Tür nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die als Langloch geformte Ausnehmung (28) ermöglicht, den in die Tür (10) eingesetzten
Scharnierkörper (30, 50) auszurichten und lagerichtig zu fixieren.
5. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Falz (11) mit einer weiteren Ausnehmung (26) versehen ist, die mit einem am Scharnierkörper
(30, 50) angeordneten Zentrierzapfen (21) zusammenarbeitet und als Zentrieröffnung
dient.
6. Tür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Scharnierkörper (30, 50) herausragende Zentrierzapfen (21) an seiner
Stirnfläche zumindest partiell angeschrägt ist und beim Einsetzen des Scharnierkörpers
(30, 50) in die Tür (10) in die Zentrieröffnung eingreift.
7. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierzapfen (21) mit dem Falz (11) quasi bündig abschließt.
8. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierstift (14) an seinem innenseitigen Ende mit einer ringförmigen Nut (38)
versehen ist, die mit einer Federeinrichtung (20, 40) zusammenarbeitet.
9. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierstift (44) an seinem innenseitigen Ende einstückig mit einem Querstück
(46) verbunden ist, das unter einem Winkel von 30°< α < 115°, vorzugsweise 90°, zur
Längsachse des Scharnierstiftes (44) absteht.
10. Tür nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Scharnierstift (44) abstehende Querstück (46) als einstückige Abwinklung
ausgebildet ist.
11. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierkörper (30, 50) an seiner am Falz anliegenden Längsseite mit einem stegartigen
Vorsprung (36) versehen ist, so dass eine Kippbewegung des Scharnierkörpers (30, 50)
um den Zentrierzapfen (21) und so das Justieren des Scharnierkörpers (30, 50) in Bezug
auf die Tür (10) ermöglicht ist.
12. Tür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierkörper (30, 50) mit zwei an der dem Vorsprung gegenüberliegenden Längsseite
endnah angeordneten Stellflächen (16, 18) zum Justieren versehen ist.
13. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierkörper (30, 50) für das mit dem längsverschieblich geführten Scharnierstift
(44) einstückig verbundene Querstück (46) einen Verschiebeweg mit zwei definierten
Lagerorten aufweist, welche durch einen Nocken (54) gegeneinander abgegrenzt sind,
so dass der Scharnierstift (44) bei seiner Längsverschiebung zwei stabile Positionen
einnimmt.
14. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierstift (14, 44) und/oder das Querstück (46) von einer im Scharnierkörper
(30, 50) angeordneten Federeinrichtung (20, 40, 52) beaufschlagt ist.
15. Tür nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierkörper (30, 50) als Formteil ausgebildet ist.