(19)
(11) EP 2 362 055 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.2011  Patentblatt  2011/35

(21) Anmeldenummer: 11154792.3

(22) Anmeldetag:  17.02.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/263(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 18.02.2010 EP 10153949

(71) Anmelder: Alcoa Aluminium Deutschland, Inc.
58642 Iserlohn (DE)

(72) Erfinder:
  • Chinn, Keith
    Warrington, Warrington WA53RY (GB)

(74) Vertreter: Trinks, Ole 
Meissner, Bolte & Partner GbR Widenmayerstrasse 48
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Wärmeisoliertes Rahmenprofil


(57) Es wird ein Rahmenprofil, insbesondere für Fenster und Türen angegeben, welches eine innenseitige Profilkammer (110a) sowie eine außenseitige Profilkammer (110b) aufweist, die über einen tragenden, wärmeisolierenden Bereich (120) verbunden sind. Mit dem Ziel einer Gewichtsreduzierung sind die an den wärmeisolierenden Bereich (120) angrenzende Seitenflächen der innenseitigen- bzw. außenseitigen Profilkammer (110a,110b) aus wärmeisolierendem Material gefertigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rahmenprofil insbesondere für Fenster und Türen gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1.

[0002] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere ein Rahmenprofil, welches mindestens eine innenseitige Profilkammer sowie mindestens eine außenseitige Profilkammer aufweist, wobei die mindestens eine innenseitige Profilkammer und die mindestens eine außenseitige Profilkammer über erste und zweite Isolierstege miteinander verbunden sind. Die ersten und zweiten Isolierstege sind dabei ausgelegt, zwischen der innen- und außenseitigen Profilkammer einen wärmeisolierenden Bereich auszubilden.

[0003] Rahmenprofile dieser Art sind dem Prinzip nach bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Um die Wärmeisolation von Fenstern und Türen zu erhöhen, werden gerade bei Rahmenprofilen aus Aluminium Isolierschichten aus Kunststoff in das Hohlprofil eingebaut. Die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium wird damit unterbrochen und folglich eine höhere Wärmedämmung erreicht.

[0004] Aus der Druckschrift EP 1 614 848 A1 ist beispielsweise ein Hohlprofil bekannt, welches zwei Aluminium-Profilkammern aufweist, die über Isolierstege verbunden sind und somit das Rahmenprofil für die Flügel eines Schiebefensters bilden.

[0005] Nachteilig bei den bekannten Rahmenprofilen ist, dass generell viel Aluminium oder ähnliche teure Materialien für die Herstellung der Profilkammern verwendet wird, was die Herstellungskosten deutlich erhöht. Auch ist Aluminium im Vergleich zu Kunststoffen relativ schwer, wodurch die Fensterrahmen häufig sehr massiv ausfallen.

[0006] Aufgrund der oben erwähnten Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Rahmenprofil aus dem Stand der Technik dahingehend weiterzuentwickeln, dass der Einsatz an Aluminium oder ähnlichen Metallen bei der Herstellung reduziert werden kann. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, die Wärmedämmung der Aluminiumrahmen noch weiter zu verbessern.

[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst.

[0008] Dementsprechend zeichnet sich das erfindungsgemäße Rahmenprofil dadurch aus, dass die an dem zwischen der innen- und außenseitigen Profilkammer vorgesehenen wärmeisolierenden Bereich angrenzende Seitenflächen der Profilkammern aus einem wärmeisolierenden Material gefertigt sind.

[0009] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen insbesondere darin, dass im Vergleich zum Stand der Technik Aluminium oder ähnliche Metalle bei der Herstellung des Rahmenprofils eingespart werden können, ohne hierfür einen Stabilitätsverlust in Kauf nehmen zu müssen. Die Seitenflächen der innenseitigen Profilkammer bzw. der außenseitigen Profilkammer, welche an dem wärmeisolierten Bereich angrenzen, werden nicht aus Aluminium, sondern wie auch die Isolierstege aus einem wärmeisolierenden Material gefertigt. Die erwähnten Seitenflächen werden in vorteilhafter Weise so ausgebildet, dass sie die Belastungen auf den Rahmen mit aufnehmen können. Die Reduzierung an Aluminium oder ähnlichem Metall kann in einer Gewichtsreduzierung von etwa 14 % resultieren. Weiterhin werden die Herstellungskosten gesenkt, was die Rahmenprofile insgesamt wettbewerbsfähiger macht.

[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Rahmenprofils sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0011] So ist als vorteilhafte Weiterbildung zum erfindungsgemäßen Rahmenprofil vorgesehen, dass jede am wärmeisolierenden Bereich angrenzende Seitenfläche der innen- bzw. außenseitigen Profilkammer einstückig mit mindestens einem der beiden ersten und zweiten Isolierstege gebildet ist. Dadurch können noch einmal Herstellungskosten gespart werden, da weniger Produktionsschritte zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rahmenprofils benötigt werden. Des Weiteren wird die Stabilität des gesamten Rahmenprofils erhöht.

[0012] Es kann dabei vorgesehen sein, jeden der Isolierstege mit einer der Seitenflächen zu verbinden. Alternativ ist es auch denkbar, dass nur einer der beiden Isolierstege mit beiden Seitenflächen verbunden ist, wobei der andere Isoliersteg wie aus dem Stand der Technik bekannt ausgebildet ist.

[0013] Nach einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, den wärmeisolierenden Bereich als Hohlkammer auszubilden. Dies spart wiederum Materialkosten und ermöglicht eine zusätzliche Reduktion des Gewichts. Die Wärmedämmfähigkeit des Rahmenprofils ist dadurch nur wenig beeinträchtigt, da Luft bekanntlich ebenfalls eine niedrige Wärmeleitfähigkeit besitzt.

[0014] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

[0015] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Schnittdarstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Rahmenprofils;
Fig. 2
eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmenprofils; und
Fig. 3
eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmenprofils.


[0016] In der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung sind gleiche oder gleichwirkende Teile aus Gründen der Übersichtlichkeit mit identischen Bezugszeichen versehen.

[0017] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Rahmenprofils. Die raumseitige und damit warme innenseitige Profilkammer 110a ist über einen wärmeisolierenden Bereich 120 mit der kaltseitigen (da au-βenseitig angebrachten) außenseitigen Profilkammer 110b verbunden. Der wärmeisolierende Bereich 120 dient dazu, die Wärmeleitung zwischen den Enden des Rahmenprofils zu unterbrechen. Im Einzelnen wird der wärmeisolierende Bereich 120 durch erste und zweite Isolierstege 123, 124 ausgebildet, welche die innenseitige Profilkammer 110a mit der außenseitigen Profilkammer 110b verbinden. Wie ferner in Fig. 1 gezeigt, sind die an den wärmeisolierenden Bereich 120 angrenzenden Seitenflächen 121 der Profilkammern 110a, 110b, aus demselben Material wie die Profilkammern 110a, 110b gefertigt.

[0018] Fig. 2 zeigt in einer Schnittdarstelllung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmenprofils. Hier ist - im Unterschied zum Stand der Technik gemäß Fig. 1 - der wärmeisolierende Bereich 120 um die an die innenseitige Profilkammer 110a bzw. an die außenseitige Profilkammer 110b angrenzenden Seitenflächen 121 erweitert. Mit anderen Worten, die Seitenflächen 121 sind nicht mehr aus demselben Material wie die Profilkammern 110a, 110b gebildet und bilden folglich einen Teil des wärmeisolierenden Bereichs. Insbesondere sind die Seitenflächen 121 gemäß der vorliegenden Erfindung aus einem wärmeisolierenden Material gebildet, welches dennoch genügend Stabilität aufweist, um den Belastungen auf das Rahmenprofil Stand zu halten. Bei dem wärmeisolierende Material handelt es sich vorzugsweise um dasselbe Material, aus welchem auch die Isolierstege 123, 124 gebildet sind.

[0019] Der wärmeisolierende Bereich 120 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 durch zwei symmetrische, rechteckige Isolierelemente gebildet, welche einstückig ausgebildet sind. Jedes der beiden Isolierelemente stellt eine Seitenfläche 121 in Verbindung mit einem der beiden Isolierstege 123, 124 dar.

[0020] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform zeigt eine weitere Variante, bei der beide Seitenflächen 120 einstückig mit dem ersten Isoliersteg 123 ausgebildet sind. Dementsprechend ist der zweite Isoliersteg 124 unverändert bezüglich des Standes der Technik.

[0021] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau aller hierin offenbarter Merkmale.

Bezugszeichenliste



[0022] 
110a
innenseitige Profilkammer
110b
außenseitige Profilkammer
120
wärmeisolierender Bereich
121
Seitenflächen
123
erster Isoliersteg
124
zweiter Isoliersteg



Ansprüche

1. Rahmenprofil, insbesondere für Fenster und Türen, welches mindestens eine innenseitige Profilkammer (110a) sowie mindestens eine außenseitige Profilkammer (110b) aufweist, wobei die mindestens eine innenseitige Profilkammer (110a) und die mindestens eine außenseitige Profilkammer (110b) über erste und zweite Isolierstege (123, 124) miteinander verbunden sind und die ersten und zweiten Isolierstege (123, 124) einen wärmeisolierenden Bereich (120) ausbilden,
gekennzeichnet dadurch, dass
am wärmeisolierenden Bereich (120) angrenzende Seitenflächen (121) der Profilkammern (110a, 110b) aus einem wärmeisolierenden Material gefertigt sind.
 
2. Rahmenprofil nach Anspruch 1,
wobei jede der am wärmeisolierenden Bereich (120) angrenzenden Seitenflächen (121) mit mindestens einem der beiden ersten und zweiten Isolierstege (123, 124) aus einem Stück gebildet ist.
 
3. Rahmenprofil nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der wärmeisolierende Bereich (120) als Hohlkammer ausgebildet ist.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente