TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Glashalteprofil für Fenster- bzw. Türflügel
oder Festverglasungen.
HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
[0002] Glashalteprofile für Fenster- bzw. Türflügel oder Festverglasungen sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Das Profil ist dabei oftmals fester Bestandteil des Flügels oder
der Festverglasung und in Form von Punkthaltern in Abständen von 30-50 cm fest auf
den Rahmen aufgebracht.
[0003] Diese Art von Glashalteprofil eignet sich jedoch nicht für die Verwendung in Niedrigenergie-
und Passivhausfenstern bzw. -türen mit Überdämmung des Glasfalzbereiches. Passivhäuser
erzielen ihre Wärmegewinne insbesondere durch besondere Dämmeigenschaften ihrer Fenster,
d.h. der Verglasung einschließlich der Fensterrahmen, die im Falle von Passivhäusern
einen Wärmedurchgangskoeffizienten, den sogenannten U
w-Wert, von 0,80 W/(m
2K) nicht überschreiten dürfen. Herkömmliche Fensterkonstruktionen sind daher wegen
der enormen Wärmeverluste und der daraus resultieren CO
2-Emissionen weder im Neubau noch in der Sanierung zukünftig einsetzbar.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0004] Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Glashalteprofil für einen Fenster-
bzw. Türflügel oder eine Festverglasung vorzusehen, das über die geometrische Bauteilanordnung
innerhalb der Fensterrahmenkonstruktion bessere Dämmeigenschaften liefert und flexibler
und kostengünstiger in der Verwendung ist.
[0005] Das wird erreicht durch ein Glashalteprofil für einen Fenster- bzw. Türflügel oder
eine Festverglasung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die vorliegende Erfindung offenbart
ein Glashalteprofil für einen Fenster- bzw. Türflügel oder eine Festverglasung, das
durch eine Befestigungseinrichtung wie z.B. eine Schraubverbindung fest und sicher
am Flügel oder an der Festverglasung befestigt ist und den äußeren Abschluss des Flügels
oder der Festverglasung liefert. Dadurch wird die sonst übliche sehr kostenintensive
äußere Schale der Fenster- bzw. Türkonstruktion im Glasbereich überflüssig, was die
Herstellungskosten erheblich verringert. Durch Überdämmung der Wärmebrücke im Bereich
des Glasrandverbundes werden auch bessere Dämmeigenschaften zwischen Flügel und Blendrahmen
bzw. bei der Festverglasung erzielt.
[0006] Nach der vorliegenden Erfindung ist ein Glashalteprofil für Fenster- bzw. Türrahmen
mit Flügel und Blendrahmen oder eine Festverglasung vorgesehen, wobei das Glashalteprofil
die bei geschlossenem Fenster bzw. geschlossener Tür dem Blendrahmen zugewandte Seite
des Flügels oder der Festverglasung sowie einen Teil der Fenster-, Tür- oder Festverglasungsscheibe
überdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß das Glashalteprofil auf seiner dem Flügel oder
der Festverglasung abgewandten Außenseite mit einer Klappe versehen ist, die um ein
am Glashalteprofil vorgesehenes Scharnier so schwenk- bzw. aufklappbar ist, dass sie
den Zugang zur dem Flügel oder der Festverglasung zugewandten Innenseite des Profils
freigibt, sodaß das Glashalteprofil in geöffneter Klappenstellung mit separaten Befestigungsmitteln
wiederabnehmbar am Flügel oder an der Festverglasung befestigt werden kann, wobei
die separaten Befestigungsmittel bei geschlossener Klappe nach außen abgedeckt werden.
[0007] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0008]
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Glashalteprofil in einer Anordnung mit Fensterflügel
und Blendrahmen.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0009] Fig. 1 zeigt ein Glashalteprofil 1 nach der vorliegenden Erfindung für einen Fensterflügel
2 mit dem dazugehörigen Blendrahmen 3. Das erfindungsgemäße Profil 1, das aus Kunststoff
bestehen kann, überdeckt die Außenseite des Flügels 2 sowie den Teil der Scheibe 4,
der bei geschlossenem Fenster vom Blendrahmen überdeckt wird, und ist auf seiner dem
Flügel abgewandten Außenseite mit einer Klappe 5 versehen, die um ein angespritztes
Kunststoffscharnier 6 so schwenk- bzw. aufklappbar ist, dass sie den Zugang zur dem
Flügel zugewandten Innenseite des Profils freigibt. In geöffneter Klappenstellung
kann das Profil dann mit einer Schraube 7 in den Flügel 2 geschraubt werden. Danach
wird die Klappe 5 wieder verschlossen, indem z.B. ein an der Klappe 5 vorgesehener
Vorsprung 8 zur Flügelseite hin unter einem entsprechenden Vorsprung 9 einrastet,
der an der Innenseite des Profils vorgesehen ist und einen kleinen Abstand zur Aufnahme
des Klappenvorsprungs 8 läßt. Auf diese Weise ist das Profil 1 durch eine Schraubverbindung
am Flügel 2 befestigt, wobei die Schraube zum Blendrahmen hin abgedeckt ist, d.h.
nicht bis zur dem Blendrahmen 3 zugewandten Außenseite des Profils - d.h. der Klappe
5 - vordringt.
[0010] Diese Anordnung hat mehrere Vorteile. Zunächst ist das Profil 1 durch die Schraubverbindung
fest und sicher am Flügel 2 befestigt. Durch diese Verbindung wird andererseits eine
flexiblere Handhabung des Profils 1 gewährleistet, da es nicht mehr - wie im Stand
der Technik - die sonst übliche sehr kostenintensive äußere Schale der Fensterkonstruktion
im Glasbereich benötigt, was die Herstellungskosten erheblich verringert. Schließlich
führt die Verwendung der Klappe 5 zur Abdeckung der Schraube 7 und damit zu einer
optisch gefälligen Gesamterscheinung.
[0011] In das Profil 1 kann optional auf der dem Glas zugewandten Seite eine Dichtung 11
1 eingesteckt oder anextrudiert werden, was die Herstellungskosten weiter senkt. Diese
vorteilhafte Ausgestaltung des Glashalteprofils 1 sieht vor, daß das Profil an seiner
Schmalseite zwischen Scheibe 4 und Blendrahmen 3 eine Vertiefung 10 aufweist, in die
eine Dichtung 11 eingesetzt werden kann. Die Dichtung kann in herkömmlicher Weise,
z.B. über eine Schnappverbindung, in der Vertiefung 10 des Profils 1 befestigt werden.
Die Dichtung 11 sorgt für eine Abdichtung zwischen der Scheibe 4 und dem Blendrahmen,
der mit einer Aluminiumaußenschale 12 versehen sein kann. Es ist besonders vorteilhaft,
wenn hier die Stossstelle zwischen der Aluminiumaußenschale 12 und dem hölzernen Blendrahmen
3 ebenfalls über die Geometrie der Dichtung 11 abgedeckt wird. Diese Stossstelle erweist
sich ohne Abdichtung als sehr problematisch bei Schlagregen, da es sich um eine Kapillarfuge
handelt, die Wasser zwischen Blendrahmen 3 und Aluminiumaußenschale 12 saugen würde.
Wird die Dichtung 11 bereits bei der Herstellung des Profils 1 anextrudiert, ist eine
hohe Multifunktionalität sichergestellt. Gleichzeitig ermöglicht diese Anordnung die
komplette Überdämmung der Wärmebrücke im Bereich des Glasrandverbundes.
[0012] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt. Die obige Beschreibung anhand von Fenstern gilt natürlich in gleicher
Weise für Türen und Festverglasungen. Des weiteren kann die Schraubverbindung zwischen
Glashalteprofil und Flügel oder Festverglasung durch eine andere Verbindung ersetzt
werden.
1. Glashalteprofil (1) für Fenster- bzw. Türrahmen mit Flügel (2) und Blendrahmen (3)
oder eine Festverglasung, wobei das Glashalteprofil die bei geschlossenem Fenster
bzw. geschlossener Tür dem Blendrahmen zugewandte Seite des Flügels oder der Festverglasung
sowie einen Teil der Fenster-, Tür- oder Festverglasungsscheibe (4) überdeckt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Glashalteprofil (1) auf seiner dem Flügel oder der Festverglasung abgewandten
Außenseite mit einer Klappe (5) versehen ist, die um ein am Glashalteprofil vorgesehenes
Scharnier (6) so schwenk- bzw. aufklappbar ist, dass sie den Zugang zur dem Flügel
oder der Festverglasung zugewandten Innenseite des Profils freigibt, sodaß das Glashalteprofil
bei geöffneter Klappenstellung mit separaten Befestigungsmitteln wiederabnehmbar am
Flügel oder an der Festverglasung befestigt werden kann, wobei die separaten Befestigungsmittel
bei geschlossener Klappe nach außen abgedeckt werden.
2. Glashalteprofil (1) nach Anspruch 1, wobei das Glashalteprofil aus Kunststoff besteht.
3. Glashalteprofil (1) nach Anspruch 2, wobei das Scharnier (6) ein angespritztes Kunststoffscharnier
ist.
4. Glashalteprofil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein an der Klappe
(5) zur Flügel- oder Festverglasungsseite hin vorgesehener Vorsprung (8) unter einem
entsprechenden Vorsprung (9) einrastet, der an der Innenseite des Glashalteprofils
vorgesehen ist.
5. Glashalteprofil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Glashalteprofil
an seiner Schmalseite zwischen Fenster-, Tür- oder Festverglasungsscheibe (4) und
Blendrahmen (3) eine Vertiefung (10) aufweist, in die eine Dichtung (11) eingesetzt
werden kann, die für eine Abdichtung zwischen der Fenster- , Tür- oder Festverglasungsscheibe
und dem Blendrahmen sorgt.
6. Glashalteprofil (1) nach einem der Ansprüche 1-4, wobei an das Glashalteprofil an
seiner Schmalseite zwischen Fenster-, Tür- oder Festverglasungsscheibe (4) und Blendrahmen
(3) eine Dichtung (11) anextrudiert ist und somit Glashalteprofil (1) und Dichtung
(11) in einem Stück ausgeführt sind.
7. Glashalteprofil (1) nach Anspruch 6, wobei die Dichtung 11 so ausgebildet ist, dass
die Stossfuge zwischen der Aluminiumblende (12) und dem hölzernen Blendrahmen (3)
ebenfalls durch die Dichtung (11) abgedichtet ist.