[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpeinrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer
Pumpeinrichtung, mit deren Hilfe ein ausreichender Druck für ein Kraftstoff-Einspritzsystem
eines Kraftfahrzeugs aufgebaut werden kann.
[0002] Es ist bekannt, für ein Kraftstoff-Einspritzsystem, insbesondere ein Common-Rail-System
mit Hilfe einer Pumpeinrichtung Kraftstoff auf 1.000 bis 2.000 bar zu verdichten.
Zum Ansaugen des Kraftstoffs ist in der Pumpeinrichtung eine integrierte Transferpumpe
vorgesehen, die Kraftstoff aus einem Tank ansaugt und auf einen Niederdruck verdichtet.
Der Kraftstoff wird auf diesem Niederdruckniveau einer in die Pumpeinrichtung integrierten
Hochdruckpumpe zugeführt und auf den für das Kraftstoff-Einspritzsystem benötigten
Betriebsdruck verdichtet.
[0003] Insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik, die bei einem Stillstand
des Kraftfahrzeugs im normalen Fahrbetrieb das Kraftfahrzeug automatisch ausschalten
und später wieder einschalten, ist es besonders wichtig, dass möglichst schnell nach
dem Einschalten des Kraftfahrzeugs, der für das Kraftstoff-Einspritzsystem erforderliche
Betriebsdruck aufgebaut ist. Hierbei hat sich herausgestellt, dass die interne Transferpumpe
der Pumpeinrichtung einem schnellen Druckaufbau entgegensteht, so dass die Transferpumpe
durch eine im Kraftstofftank angeordnete Intankpumpe ersetzt wurde. Die zusätzliche
Intankpumpe führt jedoch zu einer Kostenerhöhung und einem erhöhten Bauraumbedarf.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pumpeinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben
einer Pumpeinrichtung zu schaffen, mit dessen Hilfe in einer bauraumsparenden Art
und Weise ein schneller Druckaufbau, wie insbesondere in einer Start-Stopp-Situation,
ermöglicht wird.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Pumpeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Pumpeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
8. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Pumpeinrichtung für ein Kraftfahrzeug-Einspritzsystem eines
Kraftfahrzeugs weist eine Niederdruckleitung zum Leiten eines Fluids mit einem Niederdruck,
eine Transferpumpe zum Verdichten und Fördern des Fluids aus einem Tank in die Niederdruckleitung
und eine Hochdruckpumpe zum Verdichten und Fördern des Fluids aus der Niederdruckleitung
in eine Hochdruckleitung auf. Erfindungsgemäß ist mit der Niederdruckleitung ein Niederdruckspeicher
zum Speichern eines Teils des geförderten Fluids auf einem Speicherdruck verbunden.
[0007] Durch den zwischen der Transferpumpe und der Hochdruckpumpe angeordneten Niederdruckspeicher
kann ein hinreichendes Volumen an Kraftstoff auf einem hinreichend hohen Druckniveau
gespeichert werden, so dass die Hochdruckpumpe während der Anfahrphase der Transferpumpe
nach einem Einschalten des Kraftfahrzeugs aus dem Niederdruckspeicher gespeist werden
kann. Dies ermöglicht nach dem Einschalten der Pumpeinrichtung einen schnellen Druckaufbau
ohne den Bauraum durch eine weitere Pumpe, beispielsweise eine in einem Kraftstofftank
vorgesehene Intankpumpe, signifikant zu erhöhen. Da lediglich die reduzierte Pumpleistung
der Transferpumpe während der Anfahrphase durch die Speicherkapazität des Niederdruckspeichers
kompensiert werden braucht, kann der Niederdruckspeicher entsprechend klein dimensioniert
werden. Der Niederdruckspeicher kann insbesondere in die Pumpeinrichtung, insbesondere
in das Gehäuse der Pumpeinrichtung, integriert werden. Mit Hilfe des Niederdruckspeichers
kann ein Verdichterraum der Hochdruckpumpe gefüllt werden, so dass direkt nach dem
Einschalten der Pumpeinrichtung die Hochdruckpumpe mit dem ersten Pumpvorgang den
erforderlichen Betriebsdruck für das Kraftstoff-Einspritzsystem bereitstellen kann.
Es ist nicht erforderlich, mit dem Ausgang der Hochdruckpumpe einen Hochdruckspeicher
zu verbinden, so dass der Niederdruckspeicher für hinreichend niedrige Drücke ausgelegt
sein kann. Der Speicherdruck im Niederdruckspeicher kann dem maximal möglichen in
der Niederdruckleitung auftretenden Druck entsprechen. Wenn der Niederdruckspeicher
nach dem Ausschalten der Pumpeinrichtung komprimiert wird, kann der Speicherdruck
sogar noch höher liegen. In der Regel kann der Speicherdruck im Wesentlichen dem Niederdruck
entsprechen oder etwas darunter liegen. Nach dem Einschalten der Pumpeinrichtung und
nach dem Anfahren der Transferpumpe kann der Niederdruckspeicher allmählich gefüllt
werden, ohne dass der in den Niederdruckspeicher abgezweigte Volumenstrom die Pumpleistung
der Hochdruckpumpe beeinträchtigt oder den in das Kraftstoff-Einspritzsystem geleiteten
Volumenstrom reduziert. Insbesondere sind die Transferpumpe, die Niederdruckleitung,
die Hochdruckpumpe und der Niederdruckspeicher innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses
der Pumpeinrichtung angeordnet, so dass sich entsprechend kurze Leitungswege ergeben.
[0008] Insbesondere weist die Hochdruckpumpe mindestens ein Einlassventil auf, wobei das
Einlassventil bei einem Öffnungsdruck p
o öffnet und der Speicherdruck p
s größer als ein um einen Druckunterschied Δp unterhalb des Öffnungsdrucks liegender
Druck p
o-Δp ist, wobei der Druckunterschied Δp insbesondere 0,0 bar < Δp ≤ 2,0 bar, vorzugsweise
0,1 bar ≤ Δp ≤ 1,0 bar und besonders bevorzugt 0,2 bar ≤ Δp ≤ 0,5 bar beträgt. Dadurch
liegt der Speicherdruck p
s leicht unterhalb des Öffnungsdrucks des Einlassventils für die Hochdruckpumpe. Dadurch,
dass das Einlassventil bei einem derartig gewählten Speicherdruck geschlossen ist,
werden Leckageverluste über die Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe vermieden.
Gleichzeitig kann der Niederdruckspeicher den Druckaufbau der Transferpumpe beim Anfahren
unterstützen, so dass entsprechend schnell ein oberhalb des Öffnungsdrucks p
o des Einlassventils liegender Niederdruck aufgebaut wird. Insbesondere, wenn das Kraftfahrzeug
und die Pumpeinrichtung längere Zeit ausgeschaltet sind, bietet sich ein derartig
gewählter Speicherdruck p
s an, um das Volumen des Niederdruckspeichers klein halten zu können und unnötige Leckageströme
zu vermeiden.
[0009] Vorzugsweise weist die Hochdruckpumpe mindestens ein Einlassventil auf, wobei das
Einlassventil bei einem Öffnungsdruck p
o öffnet, und der Speicherdruck p
s größer als der Öffnungsdruck p
o ist, wobei ein Druckunterschied p
s-p
o des Speicherdruck p
s zum Öffnungsdruck p
o insbesondere 0,05 bar ≤ p
s-p
o ≤ 2,0 bar, vorzugsweise 0,1 bar ≤ p
s-p
o ≤ 1,0 bar und besonders bevorzugt 0,2 bar ≤ p
s-p
o ≤ 0,5 bar beträgt. Der Speicherdruck p
s liegt dadurch etwas oberhalb des Öffnungsdrucks p
o, so dass das Einlassventil nach dem Ausschalten der Pumpeinrichtung geöffnet bleiben
kann. Der Verdichterraum der Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe kann dadurch
bereits aus dem Niederdruckspeicher gefüllt werden, so dass direkt nach dem Starten
der Pumpeinrichtung die Hochdruckpumpe den gewünschten Betriebsdruck für das Kraftstoff-Einspritzsystem
bereitstellen kann. Ein derartig gewählter Speicherdruck p
s bietet sich insbesondere in einer Start-Stopp-Situation an, da die Pumpeinrichtung
in diesem Fall nur kurzzeitig ausgeschaltet ist. In dieser kurzen Zeitspanne ist ein
Leckagestrom über die Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe im Vergleich zum
gesamten Speichervolumen des Niederdruckspeichers vernachlässigbar. Selbst, wenn die
Pumpeinrichtung längere Zeit ausgeschaltet ist, würde sich der Speicherdruck p
s aufgrund des Leckagestroms an der Kolben/Zylinder-Einheit vorbei nur langsam absenken
bis der Speicherdruck p
s des Niederdruckspeichers den Öffnungsdruck p
o des Einlassventils der Hochdruckpumpe unterschreitet und das Einlassventil schließt.
Durch das geschlossene Einlassventil wird ein weiterer Leckagestrom über die Kolben/Zylinder-Einheit
vermieden, während der Speicherdruck p
s im Wesentlichen auf dem Druckniveau des Öffnungsdrucks p
o des Einlassventils gehalten wird.
[0010] Besonders bevorzugt weist der Niederdruckspeicher ein gegen eine Federkraft vergrößerbares
Volumen auf. Durch die Federkraft kann auf das in dem Niederdruckspeicher gespeicherte
Volumen ein definierter Mindestdruck ausgeübt werden, der an dem Eingang der Hochdruckpumpe
anliegen kann. Die Federkraft ist bei einem sich vergrößernden Volumen insbesondere
progressiv ansteigend, so dass die Federkraft bei einem sich reduzierenden Speichervolumen
allmählich nachlässt. Dies ermöglicht es, ein bestimmtes Mindestvolumen des Niederdruckspeichers
auf Niveau eines Öffnungsdrucks eines Einlassventils der Hochdruckpumpe zu speichern.
Besonders bevorzugt stellt die Federkraft bei maximalen Volumen des Niederdruckspeichers
einen Speicherdruck p
s bereit, der größer als der Öffnungsdruck p
o des Einlassventils der Hochdruckpumpe ist. Mit Hilfe der Federkraft kann der Niederdruckspeicher
bei ausgeschalteter Pumpeinrichtung Kraftstoff aus dem Niederdruckspeicher in eine
Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe pumpen.
[0011] Besonders bevorzugt weist die Niederdruckleitung zwischen der Transferpumpe und dem
Niederdruckspeicher ein Halteventil auf, wobei das Halteventil derart ausgestaltet
ist, dass das Halteventil nach dem Ausschalten der Transferpumpe während eines Nachlaufens
der Transferpumpe zumindest zeitweise geöffnet ist. Durch das Halteventil wird erreicht,
dass die gesamte Förderleistung der Transferpumpe auch nach dem Ausschalten der Pumpeinrichtung
genutzt werden kann, um den Niederdruckspeicher und/oder die Kolben/Zylinder-Einheit
der Hochdruckpumpe mit Kraftstoff auf einem möglichst hohen Druckniveau zu füllen.
Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass auch nach dem Ausschalten der Pumpeinrichtung
das Drehmoment des Pumpwerks der Transferpumpe ausreicht, noch etwas Fluid, insbesondere
Diesel-Kraftstoff, zu fördern. Insbesondere kann dabei das Halteventil in der Form
eines Volumenstromregelventils ausgebildet sein, das beispielsweise mechanisch von
einem elektromagnetischen Stellglied angetrieben wird, wobei das elektromagnetische
Stellglied durch eine elektronische Steuereinheit angesteuert wird. Das Volumenstromregelventil
ermöglicht eine stufenlose Einstellung des Drosselquerschnitts zwischen der Transferpumpe
der Hochdruckpumpe, um den der Hochdruckpumpe zugeführten Kraftstoffstrom an die jeweilige
Förderleistung der Hochdruckpumpe anzupassen.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Einspritzsystem zum Einspritzen von Kraftstoff
in eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs mit einer Pumpeinrichtung, die wie
vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann und die mit einer Common-Rail-Einspritzleitung
verbunden ist. Durch den zwischen der Transferpumpe und der Hochdruckpumpe angeordneten
Niederdruckspeicher kann ein hinreichendes Volumen an Kraftstoff auf einem hinreichend
hohen Druckniveau gespeichert werden, so dass die Hochdruckpumpe während der Anfahrphase
der Transferpumpe nach einem Einschalten der Pumpeinrichtung aus dem Niederdruckspeicher
gespeist werden kann, ohne durch eine zusätzliche im Kraftstofftank angeordnete Intankpumpe
den Bauraumbedarf signifikant zu erhöhen. Insbesondere in einer Start-Stopp-Situation
kann die Common-Rail-Einspritzleitung unmittelbar nach dem Start des Kraftfahrzeugs
ein für die Kraftstoffeinspritzung ausreichenden Betriebsdruck bereitstellen.
[0013] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Pumpeinrichtung,
die insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, für
ein Kraftstoff-Einspritzsystem eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren weist die Schritte
Verdichten eines Fluids auf einen Niederdruck mit Hilfe einer Transferpumpe, Speichern
des Fluids mit dem Niederdruck in einem Niederdruckspeicher auf einem Speicherdruck
und Beaufschlagen einer Hochdruckpumpe zum Verdichten des auf dem Niederdruck befindlichen
Fluids mit dem Fluid aus dem Niederdruckspeicher nach einem Ausschalten der Transferpumpe
auf. Durch den zwischen der Transferpumpe und der Hochdruckpumpe angeordneten Niederdruckspeicher
kann ein hinreichendes Volumen an Kraftstoff auf einem hinreichend hohen Druckniveau
gespeichert werden, so dass die Hochdruckpumpe während der Anfahrphase der Transferpumpe
nach einem Einschalten der Pumpeinrichtung aus dem Niederdruckspeicher gespeist werden
kann, ohne durch eine zusätzliche im Kraftstofftank angeordnete Intankpumpe den Bauraumbedarf
signifikant zu erhöhen. Das Verfahren kann insbesondere, wie vorstehend anhand der
Pumpeinrichtung erläutert aus- und weitergebildet sein.
[0014] Insbesondere ist zwischen der Transferpumpe und dem Niederdruckspeicher ein Halteventil
zum Öffnen und/oder Schließen einer Niederdruckleitung vorgesehen, wobei das Halteventil
nach dem Ausschalten der Transferpumpe während eines Nachlaufens der Transferpumpe
zumindest teilweise geöffnet wird. Dies ermöglicht es, das Nachlaufen der Transferpumpe
auszunutzen, um auch nach dem Ausschalten der Transferpumpe Kraftstoff zu fördern.
Der Niederdruckspeicher und/oder eine Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe kann
dadurch auch nach dem Ausschalten der Transferpumpe mit Kraftstoff versorgt werden.
Dies ermöglicht ein erhöhtes Druckniveau in dem Niederdruckspeicher und/oder in der
Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe.
[0015] Vorzugsweise weist die Hochdruckpumpe mindestens ein Einlassventil auf, wobei das
Einlassventil bei einem Öffnungsdruck p
o öffnet. Die Hochdruckpumpe wird aus dem Niederdruckspeicher mit einem Speicherdruck
p
s beaufschlagt, wobei der Speicherdruck p
s direkt nach dem Ausschalten der Transferpumpe höher als der Öffnungsdruck p
o ist. Der Speicherdruck p
s des Niederdruckspeichers ist direkt nach dem Ausschalten der Transferpumpe so hoch,
dass das Einlassventil offengehalten wird und eine Kolben/Zylinder-Einheit der Hochdruckpumpe
mit Kraftstoff aus dem Niederdruckspeicher gefüllt werden kann. Insbesondere in einer
Start-Stopp-Situation des Kraftfahrzeugs, wenn die Pumpeinrichtung nur kurzzeitig
ausgeschaltet ist, sind im Vergleich zu dem Speichervolumen des Niederdruckspeichers
die Leckageverluste über die Kolben/ZylinderEinheit der Hochdruckpumpe vernachlässigbar,
so dass direkt nach dem Einschalten der Hochdruckpumpe ein ausreichender Betriebsdruck
für das Kraftstoff-Einspritzsystem bereitgestellt werden kann.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Pumpeinrichtung sind dabei, sofern auf das Verfahren
zum Betreiben der Pumpeinrichtung anwendbar, auch als vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens zu betrachten.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert.
[0018] Dabei zeigt:
- FIG 1:
- ein schematisches Schaltbild eines Kraftstoff-Einspritzsystems mit einer Pumpeinrichtung.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Kraftstoff-Einspritzsystem 10 eines Kraftfahrzeugs weist
eine Pumpeinrichtung 12 auf, die aus einem Kraftstofftank 14 über einen Kraftstofffilter
16 Kraftstoff, insbesondere Diesel-Kraftstoff ansaugt. In einem Gehäuse der Pumpeinrichtung
12 ist eine Transferpumpe 18 vorgesehen, welche den Kraftstoff aus dem Kraftstofftank
14 in eine Niederdruckleitung 20 pumpt. Der Niederdruck in der Niederdruckleitung
20 kann beispielsweise 4 bis 11 bar betragen. Zur Schmierung der Transferpumpe 18
ist eine Transferpumpen-rückführleitung 22 vorgesehen, die über ein Transferpumpenrückführventil
24 bereits verdichteten Kraftstoff an den Eingang der Transferpumpe 18 zurückführt.
[0020] Der verdichtete Kraftstoff in der Niederdruckleitung 20 wird über ein Halteventil
26 einer Hochdruckpumpe 28 zugeführt. Insbesondere ist das Halteventil 26 in der Form
eines Volumenstromregelventils (VCV) ausgeführt, das eine stufenlose Einstellung des
Drosselquerschnitts zwischen der Transferpumpe 18 der Hochdruckpumpe 28 ermöglicht,
um den der Hochdruckpumpe 28 zugeführten Kraftstoffstrom an die jeweilige Förderleistung
der Hochdruckpumpe anzupassen. Dabei kann das Volumenstromregelventil 26 durch eine
elektronische Steuereinheit von einer geöffneten Stellung in eine mindestens teilweise
geschlossene Stellung gesteuert werden. Die Hochdruckpumpe 28 weist eine Kolben/Zylinder-Einheit
30 auf, in welcher der zugeführte Kraftstoff auf einen Druck von ca. 1800 bar verdichtet
wird. In Strömungsrichtung vor der Kolben/ZylinderEinheit 30 ist ein Einlassventil
32 vorgesehen, das bei einem definierten Öffnungsdruck p
o öffnet.
[0021] Zwischen dem Einlassventil 32 und dem Halteventil bzw. Volumenstromregelventil (VCV)
26 ist mit der Niederdruckleitung 20 ein Niederdruckspeicher 34 verbunden, in dem
ein Teil des auf dem Niederdruck verdichteten Fluids auf einem Speicherdruck p
s gespeichert werden kann. Das Volumen des Niederdruckspeichers 34 kann gegen die Federkraft
einer Feder 35 vergrößert werden. Nach dem Ausschalten der Transferpumpe 18 kann die
Kolben/Zylinder-Einheit 30 der Hochdruckpumpe 28 aus dem Niederdruckspeicher 34 mit
Kraftstoff auf einen vergleichsweise hohem Druckniveau beaufschlagt werden, so dass
unmittelbar nach dem Einschalten der Hochdruckpumpe 28 ein ausreichender Betriebsdruck
für das Kraftstoff-Einspritzsystem, insbesondere für eine Common-Rail-Leitung, bereitgestellt
werden kann. Der auf einen Hochdruck von 1800 bar verdichtete Kraftstoff kann über
ein Rückschlagventil 36 und eine Hochdruckleitung 38 die Pumpeinrichtung 12 verlassen,
und der Common-Rail-Leitung zugeführt werden.
[0022] Die Hochdruckpumpe 28 kann beispielsweise einen Excenterantrieb aufweisen, wobei
der Excenter in einem Excenterraum 40 angeordnet sein kann. Zur Schmierung des Excenterraums
40 kann von der Kolben/Zylinder-Einheit 30 ein Leckagestrom 42 zum Excenterraum 40
führen. Der Excenterraum 40 kann auch aus der Niederdruckleitung 20 über eine Schmierstromleitung
44 mit einem weiteren Rückschlagventil 46 geschmiert werden. Ein weiterer Schmierstrom
für den Excenterraum 40 kann aus einer Hochdruck-Rückführleitung 48 über eine Bypassleitung
50 entnommen werden. Die Hochdruck-Rückführleitung 48 kann über einen Filter 52 und
ein Rückführventil 54 mit der Hochdruckleitung 38 verbunden sein und nicht benötigten
Kraftstoff in den Kraftstofftank 14 zurückführen. Der zur Schmierung des Excenterraums
40 vorgesehene Kraftstoff kann über eine Niederdruckrückführleitung 56 der Transferpumpe
18 zugeführt werden und/oder über eine Hochdruckrückführleitung 58 der Rückführleitung
48 zugeführt werden. Ferner kann mit der Niederdruckleitung 20 eine Transferpumpen-Rückführleitung
60 verbunden sein, die Kraftstoff aus der Niederdruckleitung 20 zur Transferpumpe
18 zurückführt und mit der Niederdruckrückführleitung 56 verbunden sein kann.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 10
- Kraftstoff-Einspritzsystem
- 12
- Pumpeinrichtung
- 14
- Kraftstofftank
- 16
- Kraftstofffilter
- 18
- Transferpumpe
- 20
- Niederdruckleitung
- 22
- Transferpumpenrückführleitung
- 24
- Transferpumpenrückführventil
- 26
- Halteventil
- 28
- Hochdruckpumpe
- 30
- Kolben/Zylinder-Einheit
- 32
- Einlassventil
- 34
- Niederdruckspeicher
- 36
- Rückschlagventil
- 38
- Hochdruckleitung
- 40
- Excenterraum
- 42
- Leckagestrom
- 44
- Schmierstromleitung
- 46
- weiteres Rückschlagventil
- 48
- Hochdruck-Rückführleitung
- 50
- Bypassleitung
- 52
- Filter
- 54
- Rückführventil
- 56
- Niederdruckrückführleitung
- 58
- Hochdruckrückführleitung
- 60
- Transferpumpen-Rückführleitung
1. Pumpeinrichtung für ein Kraftstoff-Einspritzsystem (10) eines Kraftfahrzeugs, mit
einer Niederdruckleitung (20) zum Leiten eines Fluids mit einem Niederdruck,
einer Transferpumpe (18) zum Verdichten und Fördern des Fluids aus einem Tank (14)
in die Niederdruckleitung (20), und
einer Hochdruckpumpe (28) zum Verdichten und Fördern des Fluids aus der Niederdruckleitung
(20) in eine Hochdruckleitung (38)
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Niederdruckleitung (20) ein Niederdruckspeicher (34) zum Speichern eines Teils
des geförderten Fluids auf einem Speicherdruck verbunden ist.
2. Pumpeinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Hochdruckpumpe (28) mindestens ein Einlassventil
(32) aufweist, wobei das Einlassventil (32) bei einem Öffnungsdruck po öffnet und der Speicherdruck ps größer als ein um einen Druckunterschied Δp unterhalb des Öffnungsdrucks liegender
Druck po-Δp ist, wobei der Druckunterschied Δp insbesondere 0,0 bar < Δp ≤ 2,0 bar, vorzugsweise
0,1 bar ≤ Δp ≤ 1,0 bar und besonders bevorzugt 0,2 bar ≤ Δp ≤ 0,5 bar beträgt.
3. Pumpeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hochdruckpumpe (28) mindestens ein
Einlassventil (32) aufweist, wobei das Einlassventil (32) bei einem Öffnungsdruck
po öffnet und der Speicherdruck ps größer als der Öffnungsdruck po ist, wobei ein Druckunterschied ps-po des Speicherdruck ps zum Öffnungsdruck po insbesondere 0,05 bar ≤ ps―po ≤ 2,0 bar, vorzugsweise 0,1 bar ≤ ps― po ≤ 1,0 bar und besonders bevorzugt 0,2 bar ≤ ps― po ≤ 0,5 bar beträgt.
4. Pumpeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Niederdruckspeicher (34)
ein gegen eine Federkraft vergrößerbares Volumen aufweist.
5. Pumpeinrichtung nach Anspruch 4, wobei die Federkraft bei maximalem Volumen des Niederdruckspeichers
(34) einen Speicherdruck ps, der größer als ein Öffnungsdruck po eines Einlassventils (32) der Hochdruckpumpe (28) ist, bereitstellt.
6. Pumpeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Niederdruckleitung (20)
zwischen der Transferpumpe (18) und dem Niederdruckspeicher (34) ein Halteventil (26)
aufweist, wobei das Halteventil (26) derart ausgestaltet ist, dass das Halteventil
(26) nach einem Ausschalten der Transferpumpe (18) während eines Nachlaufens der Transferpumpe
(18) zumindest zeitweise geöffnet ist.
7. Einspritzsystem zum Einspritzen von Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs,
mit einer Pumpeinrichtung (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die mit einer Common-Rail-Einspritzleitung
verbunden ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Pumpeinrichtung (12), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, für ein Kraftstoff-Einspritzsystem (10) eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten:
Verdichten eines Fluids auf einen Niederdruck mit Hilfe einer Transferpumpe (18),
Speichen des Fluids mit dem Niederdruck in einem Niederdruckspeicher (34) auf einem
Speicherdruck, und
Beaufschlagen einer Hochdruckpumpe (28) zum Verdichten des auf dem Niederdruck befindlichen
Fluids mit dem Fluid aus dem Niederdruckspeicher (34) nach einem Ausschalten der Transferpumpe
(18).
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem zwischen der Transferpumpe (18) und dem Niederdruckspeicher
(34) ein Halteventil (26) zum Öffnen und/oder Schließen einer Niederdruckleitung (20)
vorgesehen ist und das Halteventil (26) nach dem Ausschalten der Transferpumpe (18)
während eines Nachlaufens der Transferpumpe (18) zumindest zeitweise geöffnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem die Hochdruckpumpe (28) mindestens ein Einlassventil
(32) aufweist, wobei das Einlassventil (32) bei einem Öffnungsdruck po öffnet und die Hochdruckpumpe (28) aus dem Niederdruckspeicher (34) mit einem Speicherdruck
ps beaufschlagt wird, wobei der Speicherdruck ps direkt nach dem Ausschalten der Transferpumpe (18) höher als der Öffnungsdruck po ist.