[0001] Die Erfindung betrifft ein Dosierpumpenaggregat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Steuerung eines solchen Dosierpumpenaggregates.
[0002] Bekannte Dosierpumpenaggregate weisen einen Dosierraum auf, welcher an einer Seite
durch einen Verdrängerkörper, beispielsweise in Form einer Membran, begrenzt ist.
Der Verdrängerkörper kann das Volumen des Dosierraumes verändern, wodurch eine Pumpwirkung
erreicht wird. Zum Antrieb des Verdrängerkörpers ist ein geeigneter Linearantrieb
vorgesehen. Beispielsweise ist dies ein drehend antreibender Antriebsmotor in Form
eines Schrittmotors, welcher über einen Exzenter ein Pleuel in linear oszillierende
Bewegung versetzt. Ein- und ausgangsseitig des Dosierraumes sind Rückschlagventile
angeordnet, welche im Saughub verhindern, dass das zu fördernde Medium aus der Druckleitung
zurück in den Dosierraum fließt und im Druckhub verhindern, dass das Medium anstatt
in die Druckleitung in die Saugleitung gedrückt wird.
[0003] Bei der Dosierung sehr geringer Volumina bzw. Förderströme, beispielsweise von wenigen
Millilitern pro Stunde, sind sehr langsame Hubgeschwindigkeiten erforderlich, beispielsweise
kann ein Druckhub mehrere Minuten, auch mehr als eine Viertelstunde benötigen. Bei
diesen sehr langsamen Hub- und Fördergeschwindigkeiten lässt sich aufgrund der fehlenden
Dynamik ein schnelles Schließen der Ventile nicht sicherstellen, was zu Leckverlusten
und somit zu einer schlechten Dosiergenauigkeit führt.
[0004] Im Hinblick auf diese Problematik ist es auch Aufgabe der Erfindung, ein Dosierpumpenaggregat
bereitzustellen, welches auch bei sehr geringen zu dosierenden Volumina eine hohe
Dosiergenauigkeit gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Dosierpumpenaggregat mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch ein Verfahren zur Steuerung eines Dosierpumpenaggregates mit
den im Anspruch 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben
sich aus den zugehörigen Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den
beigefügten Figuren.
[0006] Das erfindungsgemäße Dosierpumpenaggregat weist in bekannter Weise einen Dosierraum
auf, an welchem angrenzend ein Verdrängerkörper angeordnet ist. Der Verdrängerkörper
bildet somit eine Wandung des Dosierraumes und kann durch seine Bewegung das Volumen
des Dosierraumes ändern. Bei einem Saughub vergrößert sich das Volumen des Dosierraumes
und bei einem Druckhub wird der Verdrängerkörper so bewegt, dass sich das Volumen
des Dosierraumes verkleinert. Zur Bewegung des Verdrängerkörpers ist ein Verdrängerantrieb
vorgesehen, welcher über eine Steuereinrichtung ansteuerbar bzw. regelbar ist. Über
die Steuereinrichtung können dem Verdrängerantrieb insbesondere Geschwindigkeit, Betriebsdauer
und Bewegungsrichtung vorgegeben werden, um das zu dosierende Volumen über die Ansteuerung
des Verdrängerantriebs einzustellen bzw. zu regeln.
[0007] Bevorzugt ist der Verdrängerantrieb ein elektrischer Antriebsmotor, insbesondere
ein Schrittmotor, welcher sich sehr genau ansteuern lässt, um Hublänge und/oder Hubgeschwindigkeit
des Verdrängerkörpers gezielt einzustellen, um die zu dosierende Menge und die Dosiergeschwindigkeit
gemäß vorgegebener Werte einzuhalten.
[0008] Bei dem Antriebsmotor kann es sich um einen Linearmotor oder um einen drehend antreibenden
Elektromotor handeln, wobei die Drehbewegung dann über geeignete Getriebemittel, beispielsweise
einen Kurbelantrieb, einen Nockenantrieb, einen Exzenter oder eine Spindel in eine
Linearbewegung des Verdrängerkörpers umgesetzt wird. Als Antriebsmotor kann außer
einem Schrittmotor beispielsweise auch ein EC-Motor, ein Servomotor oder ein anderer
geeigneter elektrischer Antriebsmotor Verwendung finden.
[0009] Erfindungsgemäß sind die Steuereinrichtung und der Verdrängerantrieb derart ausgebildet,
dass auch während eines Hubes, beispielsweise während eines Druckhubes bzw. Saughubes,
die Verfahrgeschwindigkeit des Verdrängerkörpers verändert werden kann. Dies erfolgt
durch Veränderung der Geschwindigkeit des Verdrängerantriebs, z. B. der Drehzahl bzw.
Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors. Dabei ist die Steuereinrichtung ferner so
ausgebildet, dass sie für bestimmte von der Dosierpumpe zu erzeugende Soll-Förderströme
eine spezielle Fahr- bzw. Antriebscharakteristik des Verdrängerantriebs wählt und
den Verdrängerantrieb entsprechend ansteuert. Erfindungsgemäß ist eine solche spezielle
Antriebscharakteristik derart ausgestaltet, dass der Hub des Verdrängerkörpers mit
einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen wird und anschließend mit einer
zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit fortgesetzt wird. Dadurch, dass der Hub mit
einer erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen wird, wird auf das zu fördernde Medium
bzw. zu fördernde Fluid zu Beginn des Hubes ein stärkerer Impuls bzw. schneller Druckanstieg
ausgeübt, welcher ein schnelles Schließen des Rückschlagventils veranlasst. Anschließend
wird dann die Hubgeschwindigkeit durch entsprechende Ansteuerung des Verdrängerantriebs
herabgesetzt und der Rest des Hubes wird mit geringerer Hub- bzw. Verfahrgeschwindigkeit
des Verdrängerkörpers zu Ende geführt. So wird erreicht, dass trotz der erhöhten Hubgeschwindigkeit
am Anfang des Hubes in dem Gesamthub nur ein geringes Volumen pro Zeiteinheit gefördert
wird. Diese spezielle Antriebscharakteristik eignet sich somit insbesondere für die
Förderung sehr geringer Volumenströme, bei welchen das oben genannte Problem des nicht
zuverlässigen sofortigen Schließens der Rückschlagventile besteht.
[0010] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass sie zumindest für bestimmte
von der Dosierpumpe zu erzeugende Förderströme den Verdrängerantrieb, z. B. einen
Antriebsmotor derart ansteuert, dass ein Druckhub des Verdrängerkörpers mit einer
ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen und anschließend mit der zweiten geringeren
Hubgeschwindigkeit fortgesetzt wird. Dadurch wird erreicht, dass bei einem Druckhub
für insbesondere geringe Förderströme das Rückschlagventil zum Saugkanal hin schnell
und zuverlässig geschlossen wird, so dass dort keine oder nur geringe Leckverluste
auftreten und somit auch bei geringen Förderströmen eine hohe Dosiergenauigkeit erreicht
wird. Nach dem Anfangsimpuls aufgrund der erhöhten Hubgeschwindigkeit wird dann von
der Steuereinrichtung die Hubgeschwindigkeit durch Reduzierung der Geschwindigkeit
des Verdrängerantriebs, d. h. z. B. der Drehzahl des Antriebsmotors reduziert, so
dass insgesamt bei dem Hub nur ein geringerer Fördervolumenstrom erreicht wird.
[0011] Auch wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Steuereinrichtung derart ausgebildet
ist, dass sie die vorangehend und nachfolgend beschriebene spezielle Antriebscharakteristik
im Druckhub ausführt, so ist doch zu verstehen, dass die Steuereinrichtung auch so
ausgebildet sein kann, dass sie alternativ oder zusätzlich die vorangehend oder nachfolgend
beschriebene spezielle Antriebsstrategie im Saughub ausführt.
[0012] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung somit derart ausgebildet, dass sie für Förderströme
unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertes den Verdrängerantrieb derart ansteuert,
dass ein Hub des Verdrängerkörpers mit einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen
und anschließend mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit fortgesetzt wird.
Der genaue Grenzwert kann von der konstruktiven Ausgestaltung des Dosierraumes und
insbesondere der verwendeten Rückschlagventile abhängen. Bei derart geringen Fördervolumenströmen,
bei welchen ansonsten ein zuverlässiges Schließen der Ventile nicht mehr erreicht
wird, soll die beschriebene spezielle Fahrcharakteristik des Verdrängerkörpers zum
Einsatz kommen, gemäß derer mit einer erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen und der
Hub anschließend mit einer gegenüber dieser erhöhten Hubgeschwindigkeit verringerten
Hubgeschwindigkeit fortgesetzt wird. Die entsprechend spezifischen Grenzwerte werden
der Steuereinrichtung vorgegeben bzw. sind in einem Speicher der Steuereinrichtung
hinterlegt.
[0013] Die Änderung der Hubgeschwindigkeit des Verdrängerantriebs erfolgt, wie beschrieben,
durch entsprechende Ansteuerung mittels der Steuereinrichtung, so dass der Verdrängerantrieb
nach Vorgabe der Steuereinrichtung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bzw. Drehzahlen
betreibbar ist. Im Falle der Verwendung eines Schrittmotors kann der Motor eine vorgegebene
Anzahl von Einzelschritten in einem bestimmten Zeitintervall ausführen. Die Anzahl
der Einzelschritte pro Zeitintervall kann von der Steuereinrichtung veränderbar vorgegeben
werden, um die Drehzahl des Antriebsmotors zu ändern.
[0014] Weiter bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die erste erhöhte
Hubgeschwindigkeit schneller als für einen Soll-Förderstrom erforderlich eingestellt
wird. Hierdurch wird erreicht, dass gegenüber dem anfänglichen schnellen Druckanstieg,
welcher bei der sonst für den Soll-Förderstrom erforderlichen Hubgeschwindigkeit auftreten
würde, ein schneller anfänglicher Druckanstieg auf das zu fördernde Medium ausgeübt
wird, welcher zu einem zuverlässigen Schließen der Ventile, insbesondere des Ventils
im Saugkanal führt. Um dies zu erreichen, muss zu Anfang des Hubes die Hubgeschwindigkeit
für einen eigentlich höheren Förderstrom gewählt werden. Durch die spätere Verringerung
der Hubgeschwindigkeit wird dies dann wieder ausgeglichen, um insgesamt über den Gesamthub
einen geringeren Fördervolumenstrom zu erreichen, als zu Beginn des Hubes mit der
höheren Hubgeschwindigkeit erreicht wird.
[0015] Dabei ist es weiter bevorzugt, dass die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist,
dass die zweite geringere Hubgeschwindigkeit langsamer als für einen Soll-Förderstrom
erforderlich eingestellt wird. Dadurch kann gemeinsam mit der zu Beginn des Hubes
gewählten Hubgeschwindigkeit, welche höher als für den Soll-Förderstrom erforderlich
ist, im Durchschnitt über den gesamten Hub der Soll-Förderstrom erreicht werden. Besonders
bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgestaltet, dass sie die erste erhöhte
Hubgeschwindigkeit und die zweite verringerte Hubgeschwindigkeit sowie die Dauer des
Teilhubes mit der ersten Hubgeschwindigkeit abhängig von einem vorgegebenen Soll-Förderstrom
so auswählt bzw. berechnet, dass über den gesamten Hub ein durchschnittlicher Förderstrom
erreicht wird, welcher dem gewünschten Soll-Förderstrom entspricht. Die Dauer, mit
welcher bei dem Hub mit erhöhter Hubgeschwindigkeiten gefahren wird und die Absolutwerte
für die höhere und die demgegenüber verringerte Hubgeschwindigkeit können in der Steuereinrichtung
für bestimmte Soll-Fördervolumenströme in einem Speicher hinterlegt sein oder aber
aktuell für einen ausgewählten Soll-Fördervolumenstrom gemäß vorgegebener Algorithmen
berechnet werden. Auch ist während des Hubes eine Überwachung des Volumenstromes durch
geeignete Sensoren möglich, so dass die Hubgeschwindigkeit auch während des Hubes
von der Steuereinrichtung auf einen bestimmten Sollwert eingeregelt werden könnte.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden 2 % oder mehr des gesamten Hubes mit
der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit ausgeführt. Weiter bevorzugt werden weniger
als 20 % des gesamten Hubes mit der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit ausgeführt.
Bei dem Hub muss es sich nicht um den maximal möglichen Hub handeln, vielmehr kann
es sich auch nur um einen verkürzten Hub handeln. Dies ist somit nur ein kleiner Teil
des Gesamthubes, so dass die konstante Dosierung des zu dosierenden Mediums durch
die erhöhte Hubgeschwindigkeit zu Anfang des Hubes nur geringfügig beeinträchtigt
wird. Da es ohne diese erhöhte Hubgeschwindigkeit jedoch zu Anfang des Hubes aufgrund
der schlechten Schließqualität der Ventile ansonsten bei geringem Fördervolumenstrom
zu unerwünschten Leckagen und damit zu einer Verschlechterung der Dosiergenauigkeit
kommen würde, wird durch die erhöhte Hubgeschwindigkeit zu Anfang des Hubes insgesamt
eine höhere Dosiergenauigkeit erreicht.
[0017] Die Änderung der Hubgeschwindigkeit von der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit auf
die zweite geringere Hubgeschwindigkeit kann sprunghaft oder aber auch in Form einer
Rampe erfolgen. Auch eine Änderung in mehreren Schritten bzw. Stufen oder über eine
Rampe mit sich ändernder Steigung ist möglich. Die erste erhöhte Hubgeschwindigkeit
ist weiter bevorzugt größer gleich sechs Hübe pro Minute, während die zweite kleinere
Hubgeschwindigkeit vorzugsweise weniger als sechs Hübe pro Minute beträgt. Die erste
erhöhte Hubgeschwindigkeit kann weiter bevorzugt im Wesentlichen der Hubgeschwindigkeit
im Saughub entsprechen. Zweckmäßigerweise ist die erste erhöhte Hubgeschwindigkeit
um ein Vielfaches größer als die zweite geringere Hubgeschwindigkeit, vorzugsweise
beträgt die erste erhöhte Hubgeschwindigkeit das Dreifache, gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform das Fünffache oder das Siebenfache oder mehr der zweiten geringeren
Hubgeschwindigkeit.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung eines Dosierpumpenaggregates,
wobei das Verfahren vorsieht, dass der Hub eines Verdrängerkörpers derart ausgeführt
wird, dass der Hub mit einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit begonnen und anschließend
mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit fortgesetzt wird. Der Hub kann ein
Druck- oder Saughub sein. Dieses Verfahren wird vorzugsweise bei Soll-Förderströmen
unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertes angewendet. Im Übrigen ist das Verfahren
bevorzugt so ausgestaltet, wie es sich aus der vorangehenden Beschreibung des Betriebes
des erfindungsgemäßen Dosierpumpenaggregates ergibt.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1
- in einer Schnittansicht ein erfindungsgemäßes Dosierpumpenaggregat, und
- Fig. 2
- in einem Diagramm, in welchem die Motordrehzahl über die Hublänge aufgetragen ist,
die erfindungsgemäße Antriebscharakteristik für geringe Förderströme.
[0020] Das erfindungsgemäße Dosierpumpenaggregat weist ein Antriebsgehäuse 2 mit einem daran
stirnseitig angeordneten Pumpenkopf 4 auf. In dem Antriebsgehäuse 2 ist ein Verdrängerantrieb
in Form eines elektrischen Antriebsmotors 6 angeordnet, der vorzugsweise als Schrittmotor
ausgebildet ist. Der Antriebsmotor 6 treibt über ein Getriebe 8 einen Exzenter 10
an. Durch den Exzenter 10 wird die drehende Antriebsbewegung des Antriebsmotors 6
in eine lineare Bewegung eines Pleuels 12 umgewandet. Das Pleuel 12 bewirkt eine Hubbewegung
der Membran 14 in dem Pumpenkopf 4 in Richtung der Hubachse X. Die Membran 14 begrenzt
eine Seite des Dosierraumes 16 und bildet in diesem einen Verdrängerkörper, durch
welchen das Volumen des Dosierraumes 16 zum Pumpen bzw. Dosieren veränderbar ist.
Der Dosierraum 16 steht in Verbindung mit einem Sauganschluss 18 und einem Druckanschluss
20. In dem Strömungsweg für den Sauganschluss 18 in den Dosierraum 16 sind im Saugkanal
in Reihe zwei Rückschlagventile 22 angeordnet. Entsprechend sind im Strömungsweg von
dem Dosierraum 16 zu dem Druckanschluss 20 in dem Druckkanal in Reihe zwei Rückschlagventile
24 angeordnet. Hier sind jeweils zwei Rückschlagventile 22 und 24 vorgesehen. Es ist
zu verstehen, dass jedoch auch nur ein Rückschlagventil 22 und ein Rückschlagventil
24 Verwendung finden könnten.
[0021] In dem Motorgehäuse 2 ist darüber hinaus eine Steuereinrichtung bzw. Steuerelektronik
26 angeordnet, welche mit einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung 28 verbunden ist, über
welche Parameter, wie beispielsweise der Förderstrom einstellbar und Informationen,
welche die Steuerelektronik 26 ausgibt, ablesbar sind. Ein bestimmter Förderstrom,
welcher beispielsweise über die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 28 eingestellt wird,
wird von der Steuerelektronik 26 in eine entsprechende Ansteuerung bzw. Regelung des
Antriebsmotors 6 umgesetzt, so dass dieser mit einer entsprechenden Drehzahl betrieben
wird, so dass die Membran 14 mit einer entsprechenden Hubgeschwindigkeit in Richtung
der Hubachse X bewegt wird. Auch die Hublänge ist von der Steuerelektronik 26 über
den Drehwinkel des Antriebsmotors 6, welcher bevorzugt als Schrittmotor ausgebildet
ist, steuerbar.
[0022] Wenn sehr geringe Förderströme gewählt werden, stellt sich das Problem, dass zu Beginn
des Druckhubes die Rückschlagventile 22 im Saugkanal möglicherweise nicht unmittelbar
vollständig schließen, so dass es dort zu Leckverlusten kommen kann, welche die Dosiergenauigkeit
beeinträchtigen. Um dies zu vermeiden, ist die Steuerelektronik 26 derart ausgebildet
bzw. programmiert, dass sie bei Förderströmen, welche unter einem bestimmten in der
Steuerelektronik 26 abgespeicherten Grenzwert liegen, eine spezielle Antriebscharakteristik
verwendet, um ein Schließen der Ventile 22, 24 zu veranlassen. Der entsprechende Grenzwert
kann abhängen von der Charakteristik, Größe und speziellen Ausgestaltung des Pumpenkopfes
4 und insbesondere der Rückschlagventile 22 und 24. Auch wenn es bevorzugt ist, dass
diese spezielle, nachfolgend beschriebene Antriebscharakteristik für geringe Förderströme
unterhalb eines bestimmten Grenzwertes Verwendung finden kann, ist zu verstehen, dass
diese Antriebscharakteristik auch für andere Förderströme zum Einsatz kommen könnte.
[0023] Die genannte Antriebscharakteristik wird näher anhand von Fig. 2 beschrieben. Diese
zeigt ein Diagramm, in welchem die Motordrehzahl n des Antriebsmotors 6 über der Hublänge
H des Druckhubes dargestellt ist. Der Punkt 30 in dem Diagramm kennzeichnet den Beginn
eines Druckhubes, während der Punkt 32 in dem Diagramm das Ende des Druckhubes kennzeichnet,
an welchem die volle Hublänge H der Membran 14 in Richtung der Hubachse X erreicht
ist. Gemäß der speziellen Antriebscharakteristik wird der Hub mit einer erhöhten Drehzahl
n
1 des Antriebsmotors 6 begonnen. Die Steuerelektronik 26 steuert den Antriebsmotor
6 entsprechend an, so dass er mit dieser Drehzahl läuft. Aufgrund des Getriebes 8
und des Exzenters 10 bewirkt dies eine entsprechende, proportionale erste erhöhte
Hubgeschwindigkeit der Membran 14 im Druckhub. Die erhöhte Hubgeschwindigkeit aufgrund
der erhöhten Drehzahl n
1 bewirkt zu Beginn des Hubes einen Impuls bzw. schnellen Druckanstieg auf das Fluid
im Dosierraum 16, d. h. einen erhöhten Druck, welcher ein dichtes, zuverlässiges Schließen
des saugseitigen Rückschlagventils 22 bewirkt. Die erhöhte Drehzahl n
1 wird für eine vorbestimmte Zeit beibehalten, welche einer entsprechenden Hublänge
bis zum Punkt 34 des Druckhubes entspricht. Anschließend wird der Druckhub mit einer
verringerten Drehzahl n
2 des Antriebsmotors 6 fortgesetzt. Diese verringerte Drehzahl n
2 entspricht somit einer über das Getriebe 8 und den Exzenter 10 bewirkten verringerten
Hubgeschwindigkeit der Membran 14. Diese verringerte Drehzahl n
2 bzw. verringerte Hubgeschwindigkeit wird bis zum Ende des Druckhubes 32 beibehalten.
Auch diese verringerte Drehzahl n
2, welche proportional zu einer verringerten Hubgeschwindigkeit der Membran 14 ist,
wird durch entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors 6 von der Steuerelektronik
26 vorgegeben.
[0024] Die Steuerelektronik 26 wählt die Drehzahlen n
1 und n
2 in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Soll-Drehzahl n
s. Diese Soll-Drehzahl n
s ist proportional zu einer Soll-Hubgeschwindigkeit, welche wiederum proportional zu
einem Soll-Förderstrom ist, welcher beispielsweise durch Eingabe an der Bedien- und
Anzeigeeinrichtung 28 vorgegeben wird. In der Steuerelektronik 26 können in einem
Speicher für entsprechende Soll-Förderströme die proportionalen Soll-Drehzahlen, mit
welchen der Antriebsmotor 6 angetrieben werden muss, hinterlegt sein oder von der
Steuerelektronik 26 aktuell berechnet werden. Für die spezielle hier gezeigte Antriebscharakteristik
können darüber hinaus für bestimmte Soll-Förderströme die entsprechend zu wählende
erhöhte Drehzahl n
1, welche proportional zu einer erhöhten ersten Hubgeschwindigkeit ist, und die entsprechend
verringerte Antriebsdrehzahl n
2, welche proportional zu einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit der Membran 14
ist, sowie die Dauer des Teilhubes mit der erhöhten Drehzahl n
1 gespeichert sein. Alternativ können auch diese Drehzahlen n
1 und n
2 auf Grundlage von in der Steuerelektronik 26 hinterlegten Algorithmen aktuell berechnet
werden.
[0025] Die Hublänge 34 bzw. Dauer, in welcher die Membran 14 mit der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit
bzw. der Antriebsmotor 6 mit der ersten erhöhten Drehzahl n
1 betrieben wird, die Höhe der ersten Drehzahl n
1 und die Höhe der zweiten Drehzahl n
2, welche einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit und einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit
der Membran 14 entsprechen, werden von der Steuerelektronik 26 so eingestellt, dass
über die gesamte Hublänge 32 im Durchschnitt der gewünschte Soll-Förderstrom, welchem
die Soll-Drehzahl n
s des Motors 6 entspricht, erreicht wird. Somit wird sichergestellt, dass durch die
erhöhte Anfangsdrehzahl n
1 im Durchschnitt über den gesamten Druckhub 32 keine erhöhte Menge dosiert wird. Die
Menge bleibt konstant gegenüber einer Dosierung mit einer konstanten Hubgeschwindigkeit
proportional zu der Soll-Drehzahl n
s. Auch wird die Hublänge 34, welche mit der erhöhten Hubgeschwindigkeit, d. h. mit
der erhöhten Drehzahl n
1 erfolgt, vorzugsweise im Vergleich mit der Länge des Gesamthubes 32 klein bzw. kurz
gewählt, so dass nur sehr kurzzeitig zu Beginn des Hubes ein erhöhter Förderstrom
auftritt, was jedoch auf den Gesamtförderstrom über die Gesamthublänge vernachlässigbar
ist und aufgrund der verbesserten Schließqualität der Rückschlagventile 22 und 24
dennoch zu einer erhöhten Dosiergenauigkeit führt. Der Punkt 34 entspricht bevorzugt
zwischen 2 und 20 % des gesamten Druckhubes 32.
[0026] Im vorliegend gezeigten Beispiel werden im Verlaufe des Druckhubes nur zwei Drehzahlen
n
1 und n
2 verwendet, wobei sich die Drehzahl im Punkt 34 sprunghaft ändert. Es wäre jedoch
auch möglich, die Drehzahl in mehreren Schritten oder langsam abfallend zu ändern.
Auch bei Verwendung mehrerer verschiedener Drehzahlen über den gesamten Druckhub werden
diese der Höhe nach sowie der Zeitdauer nach, in welcher diese Drehzahlen und damit
die proportionalen Hubgeschwindigkeiten zum Einsatz kommen, bevorzugt so eingestellt,
dass im Durchschnitt über den Gesamthub ein gewünschter Soll-Förderstrom erreicht
wird.
Bezugszeichenliste
[0027]
| 2 |
- |
Antriebsgehäuse |
| 4 |
- |
Pumpenkopf |
| 6 |
- |
Antriebsmotor |
| 8 |
- |
Getriebe |
| 10 |
- |
Exzenter |
| 12 |
- |
Pleuel |
| 14 |
- |
Membran |
| 16 |
- |
Dosierraum |
| 18 |
- |
Sauganschluss |
| 20 |
- |
Druckanschluss |
| 22, 24 |
- |
Rückschlagventile |
| 26 |
- |
Steuerelektronik, Steuereinrichtung |
| 28 |
- |
Bedien- und Anzeigeeinrichtung |
| 30 |
- |
Beginn eines Druckhubes |
| 32 |
- |
Ende des Druckhubes |
| 34 |
- |
Punkt des Druckhubes, Ende des Teilhubes mit erhöhter Geschwindigkeit |
| |
|
|
| X |
- |
Hubachse |
| n |
- |
Motordrehzahl |
| n1, n2 |
- |
Drehzahlen |
| ns |
- |
Soll-Drehzahl |
| H |
- |
Hublänge |
1. Dosierpumpenaggregat mit einem Dosierraum (16), einem an diesen angrenzend angeordneten,
durch einen Verdrängerantrieb (6) bewegbaren Verdrängerkörper (14) sowie eine Steuereinrichtung
(26) zur Ansteuerung des Verdrängerantriebs (6),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass sie zumindest für bestimmte
von der Dosierpumpe zu erzeugende Soll-Förderströme den Verdrängerantrieb (6) derart
ansteuert, dass ein Hub des Verdrängerkörpers (14) mit einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit
(n1) begonnen und anschließend mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit (n2) fortgesetzt wird.
2. Dosierpumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass sie zumindest für bestimmte
von der Dosierpumpe zu erzeugende Förderströme den Verdrängerantrieb (6) derart ansteuert,
dass ein Druckhub des Verdrängerkörpers (14) mit einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit
(n1) begonnen und anschließend mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit (n2) fortgesetzt wird.
3. Dosierpumpenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass sie für Förderströme unterhalb
eines vorbestimmten Grenzwertes den Verdrängerantrieb (6) derart ansteuert, dass ein
Hub des Verdrängerkörpers (14) mit einer ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit (n1) begonnen und anschließend mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit (n2) fortgesetzt wird.
4. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Änderung der Hubgeschwindigkeit der Verdrängerantrieb (6) durch entsprechende
Ansteuerung von der Steuereinrichtung (26) mit unterschiedlichen Drehzahlen (n) oder
unterschiedlichen Geschwindigkeiten betreibbar ist.
5. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrängerantrieb (6) ein Schrittmotor ist.
6. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass die erste erhöhte Hubgeschwindigkeit
(n1) schneller als für einen Soll-Förderstrom erforderlich eingestellt wird.
7. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass die zweite geringere Hubgeschwindigkeit
(n2) langsamer als für einen Soll-Förderstrom erforderlich eingestellt wird.
8. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) derart ausgebildet ist, dass die erste (n1) und die zweite (n2) Hubgeschwindigkeit sowie die Dauer (34) des Teilhubes mit der ersten Hubgeschwindigkeit
(n1) von der Steuereinrichtung (26) derart eingestellt werden, dass über den gesamten
Hub (32) ein durchschnittlicher Förderstrom erreicht wird, welcher einem Soll-Förderstrom
entspricht.
9. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass 2 % oder mehr des gesamten Hubes mit der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit (n1) ausgeführt werden.
10. Dosierpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weniger als 20 % des gesamten Hubes mit der ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit (n1) ausgeführt werden.
11. Verfahren zur Steuerung eines Dosierpumpenaggregates, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub eines Verdrängerkörpers (14) derart ausgeführt wird, dass der Hub mit einer
ersten erhöhten Hubgeschwindigkeit (n1) begonnen und anschließend mit einer zweiten geringeren Hubgeschwindigkeit (n2) fortgesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei Soll-Förderströmen unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertes angewendet
wird.