[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten
von Schallsignalen zumindest einer Schallquelle. Die Erfindung liegt auf dem Gebiet
der digitalen Verarbeitung von Schallsignalen, die mit einem Mikrofonarray aufgenommen
werden. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
phasenabhängigen bzw. phasenempfindlichen Verarbeiten von mit einem Mikrofonarray
aufgenommenen Schallsignalen.
[0002] Von einem Mikrofonarray wird gesprochen, wenn zwei oder mehr beabstandete Mikrofone
zur Aufnahme von Schallsignalen verwendet werden (Mehr-Mikrofon-Technik). Damit ist
es möglich, eine Richtungsempfindlichkeit in der digitalen Signalverarbeitung zu erreichen.
Hier sind zunächst die klassischen "Shift and add" bzw. "Filter and add" Verfahren
zu nennen, bei denen ein Mikrofonsignal gegenüber dem zweiten zeitlich verschoben
oder gefiltert wird, bevor die so manipulierten Signale addiert werden. Auf diese
Weise ist es möglich, eine Schallauslöschung ("destruktive lnterferenz") für Signale
zu erreichen, die aus einer bestimmten Richtung eintreffen. Da die zugrundeliegende
Wellengeometrie formal identisch mit der Erzeugung einer Richtwirkung in Funkanwendungen
bei Verwendung mehrer Antennen ist, spricht man hier auch von "Beam Forming", wobei
der "Strahl" der Radiowellen durch die Dämpfungsrichtung bei der Mehr-Mikrofon-Technik
ersetzt wird. Die Bezeichnung "Beam Forming" hat sich für Mikrofonarray-Anwendungen
als Gattungsbezeichnung durchgesetzt, obwohl hier von einem "Strahl" eigentlich keine
Rede sein kann. Irreführender Weise wird der Begriff nicht nur für die soeben beschriebene
klassische Zwei- oder Mehr-Mikrofon-Technik benutzt, sondern auch für fortschrittlichere,
nicht-lineare Array-Techniken, für die die Analogie mit der Antennentechnik so nicht
mehr gilt.
[0003] In vielen Anwendungen verfehlt das klassische Verfahren das eigentlich gewünschte
Ziel. Es hilft oft wenig, Schallsignale zu dämpfen, die aus einer bestimmten Richtung
eintreffen. Vielmehr ist es wünschenswert, möglichst nur die von einer (oder mehreren)
bestimmten Signalquelle(n) stammenden Signale weiterzuleiten bzw. weiterzuverarbeiten,
wie beispielsweise die von einem erwünschten Sprecher.
[0004] Aus der
EP 1595427 B1 ist ein Verfahren zur Separierung von Schallsignalen bekannt. Gemäß dem darin beschriebenen
Verfahren, können der Winkel und die Breite des "Richtkegels" für die gewünschten
Signale (eigentlich kein Kegel sondern ein Rotationshyperboloid) sowie die Dämpfung
für unerwünschte Signale außerhalb des Richtkegels mittels Parametern gesteuert werden.
Das geschilderte Verfahren berechnet dabei eine signalabhängige Filterfunktion, wobei
die spektralen Filterkoeffizienten mithilfe einer vorgegebenen Filterfunktion berechnet
werden, deren Argument der Einfallswinkel einer spektralen Signalkomponente ist. Der
Einfallswinkel wird mithilfe trigonometrischer Funktionen bzw. deren Umkehrfunktionen
aus dem Phasenwinkel bestimmt, der zwischen den beiden Mikrofonsignalkomponenten vorliegt;
diese Berechnung erfolgt ebenfalls spektral aufgelöst, also separat für jede darstellbare
Frequenz. Winkel und Breite des Richtkegels sowie die maximale Dämpfung sind dabei
Parameter der Filterfunktion.
[0005] Das in der
EP 1595427 B1 offenbarte Verfahren leidet an mehreren Nachteilen. Die mit dem Verfahren erzielbaren
Ergebnisse entsprechen nur im Freifeld und im Nahfeld dem gewünschten Ziel, Schallsignale
einer bestimmten Schallquelle zu separieren. Außerdem ist eine sehr geringe Toleranz
der verwendeten Bauteile und insbesondere der eingesetzten Mikrofone erforderlich,
da sich Störungen in den Phasen der Mirkofonsignale negativ auf die Wirksamkeit des
Verfahrens auswirken. Die benötigten engen Bauteiltoleranzen lassen sich zumindest
teilweise mit Hilfe geeigneter Herstellungstechnologien realisieren. Jedoch gehen
damit oft höhere Herstellungskosten einher. Schwieriger lassen sich Nahfeld/Freifeld-Einschränkungen
umgehen. Von einem Freifeld spricht man, wenn die Schallwelle ungehindert an den Mikrofonen
10, 11 eintrifft, also ohne auf dem Signalweg 12 von der Schallquelle 13 reflektiert,
gedämpft, oder sonst wie verändert worden zu sein, wie dies in Figur 1a dargestellt
ist. Im Nahfeld zeigt sich im Gegensatz zum Fernfeld, bei dem das Schallsignal als
ebene Welle eintrifft, die Krümmung der Wellenfront noch deutsch. Auch wenn dies eigentlich
eine unerwünschte Abweichung von den auf ebenen Wellen basierenden Geometrieüberlegungen
des Verfahrens ist, besteht normalerweise in einem wesentlichen Punkte große Ähnlichkeit
zum Freifeld. Da die Signal- bzw. Schallquelle 13 so nah ist, sind die Phasenstörungen
durch Reflexionen o.ä. im Vergleich zum Nutzsignal normalerweise eher gering. Figur
1b zeigt die Verwendung der Mikrofone 10, 11 und der Schallquelle 13 in einem engen
Raum 14, wie z.B. einem Kfz-Innenraum. Im Einsatz in engen Räumen, sind die Phaseneffekte
jedoch erheblich, da die Reflektionen der Schallwellen an insbesondere glatten Oberflächen,
wie z.B. Front- oder Seitenscheiben, dazu führen, dass die Schallwellen sich auf verschiedenen
Schallwegen 12 ausbreiten und in der Nähe der Mikrofone die Phasenbeziehung zwischen
den Signalen der beiden Mikrofone so stark stören, dass das Ergebnis der Signalverarbeitung
nach dem oben bezeichnetem Verfahren unbefriedigend ist.
[0006] Die Phasenstörungen aufgrund der Reflexionen, wie sie in Figur 1b dargestellt sind,
führen dazu, dass die spektralen Komponenten des Schallsignals einer Signalquelle
13 scheinbar aus verschiedenen Richtungen auf die Mikrofone 10, 11 treffen. Figur
2 zeigt hierzu im Vergleich die Einfallsrichtungen im Freifeld (Fig. 2a) und bei Reflexionen
(Fig. 2b). Im Freifeld kommen alle spektralen Komponenten des Schallsignals 15
f1, 15
f2, ..., 15
fn aus der Richtung der Schallquelle (in Figur 2 nicht dargestellt). Gemäß Figur 2b
treffen die spektralen Komponenten des Schallsignals 16
f1, 16
f2, ..., 16
fn aufgrund der frequenzabhängigen Reflexionen jeweils mit ganz unterschiedlichen scheinbaren
Einfallswinkeln ϑ
f1, ϑ
f2,..., ϑ
fn auf die Mikrofone 10, 11, obwohl das Schallsignal von der einen Schallquelle 13 erzeugt
wurde. Eine Verarbeitung der Schallsignale in engeren Räumen, bei der nur Schallsignale
aus einem bestimmten Einfallswinkel berücksichtigt werden, führt zu unbefriedigenden
Ergebnissen, da dadurch bestimmte spektrale Komponenten des Schallsignals nicht oder
nur unzureichend verarbeitet werden, was insbesondere Einbußen in der Signalqualität
zur Folge hat.
[0007] Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens liegt darin, dass der Einfallswinkel
als räumlicher Winkel für jede Frequenz f zunächst mithilfe trigonometrischer Funktionen
bzw. deren Umkehrfunktionen aus dem Phasenwinkel, der zwischen den beiden Mikrofonsignalkomponenten
vorliegt, berechnet werden muss. Diese Berechnung ist aufwendig, und die u.a. benötigte
trigonometrische Funktion Arkuskosinus (arccos) ist nur im Bereich [-1, 1] definiert,
so dass ggf. zusätzlich eine entsprechende Korrekturfunktion notwendig ist.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verarbeiten von Schallsignalen vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der
Technik möglichst vermeiden und insbesondere ein Kompensieren von Phasenstörungen
oder -effekten, mit denen die Signale behaftet sind, ermöglichen. Ferner ist es Ziel
der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum phasenabhängigen Verarbeiten
von Schallsignalen vorzuschlagen, die es erlauben, systematische Fehler in den Mikrofonsignalen,
beispielsweise aufgrund von Bauteiltoleranzen, zu kompensieren und/oder ein Kalibrieren
von einzelnen Bauteilen, wie z.B. den Mikrofonen oder der gesamten Vorrichtung zu
ermöglichen,
[0009] Erfindungsgemäß wird hierzu ein Verfahren nach Anspruch 1 bzw. eine Vorrichtung nach
Anspruch 10 vorgeschlagen. Weiterhin stellt die Erfindung ein Computerprogramm gemäß
Anspruch 12 bereit. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen definiert.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum phasenabhängigen Verarbeiten von Schallsignalen
zumindest einer Schallquelle umfasst dabei grundsätzlich die Schritte: Anordnen von
zumindest zwei Mikrofonen MIK1, MIK2 in einem jeweils vorbestimmten Abstand d zueinander,
Erfassen von Schallsignalen mit beiden Mikrofonen und Erzeugen zugeordneter Mikrofonsignale
sowie ein Verarbeiten der Mikrofonsignale. In einem Einmessmodus werden dabei folgende
Schritte ausgeführt: Festlegen zumindest einer Einmessposition einer Schallquelle,
separates Erfassen der Schallsignale für die Einmessposition mit jeweils beiden Mikrofonen
und Erzeugen von dem jeweiligen Mikrofon zugeordneten Einmessmikrofonsignalen für
die Einmessposition, Ermitteln der Frequenzspektren der zugeordneten Einmessmikrofonsignale,
und Berechnen der Phasendifferenzen ϕ
0(f) der zugeordneten Einmessmikrofonsignale. Da für jede Frequenz f eine eigener Phasendifferenzwert
bestimmt wird, wird ϕ
0(f) im Folgenden auch Phasendifferenzvektor oder frequenzabhängiger Phasendifferenzvektor
genannt. Während eines Betriebsmodus werden dann die folgenden Schritte ausgeführt:
Erfassen der aktuellen Schallsignale mit beiden Mikrofonen und Erzeugen zugeordneter
aktueller Mikrofonsignale, Ermitteln der aktuellen Frequenzspektren der zugeordneten
aktuellen Mikrofonsignale, Berechnen eines aktuellen Phasendifferenzvektors ϕ(f) zwischen
den zugeordneten aktuellen Mikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren, Auswählen
zumindest einer der festgelegten Einmesspositionen, Berechnen einer spektralen Filterfunktion
F in Abhängigkeit von dem aktuellen Phasendifferenzvektor ϕ(f) sowie dem jeweiligen
einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) der ausgewählten Einmessposition, Erzeugen jeweils eines Signalspektrums S eines
auszugebenden Signals durch multiplikative Verknüpfung mindestens eines der beiden
Frequenzspektren der aktuellen Mikrofonsignale mit der spektralen Filterfunktion F
der jeweiligen ausgewählten Einmessposition, wobei die Filterfunktion derart gewählt
ist, dass spektrale Komponenten von Schallsignalen umso weniger gedämpft werden, je
geringer der Differenzbetrag zwischen aktueller und einmesspositionsspezifischer Phasendifferenz
für die entsprechende Frequenz ist, und Erhalten des jeweils auszugebenden Signals
für die jeweilige ausgewählte Einmessposition durch inverses Transformieren des erzeugten
Signalspektrums.
[0011] Auf diese Weise stellt das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Einmessprozedur bereit, gemäß der für zumindest eine Position der erwarteten
Nutzsignalquelle als sogenannte Einmessposition während des Einmessmodus Schallsignale,
die beispielsweise durch Abspielen eines Testsignals erzeugt werden, mit ihren Phaseneffekten
und - störungen von den Mikrofonen aufgenommen werden. Aus den aufgenommenen Mikrofonsignalen
wird dann der Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) zwischen diesen Mikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren für die Einmessposition
berechnet. In der sich anschließenden Signalverarbeitung im Betriebsmodus wird dieser
Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) dann verwendet, um die Filterfunktion zur Erzeugung des Signalspektrums des auszugebenden
Signals einzumessen, wodurch sich Phasenstörungen und -effekte in den Schallsignalen
kompensieren lassen. Durch die anschließende Anwendung der so eingemessenen Filterfunktion
auf zumindest eines der aktuellen Mikrofonsignale durch multiplikative Verknüpfung
des Spektrums des aktuellen Mikrofonsignals mit der Filterfunktion, wird ein Signalspektrum
des auszugebenden Signals erzeugt, welches im Wesentlichen nur noch Signale von der
ausgewählten Einmessposition enthält. Die Filterfunktion wird dabei so gewählt, dass
spektrale Komponenten von Schallsignalen, die gemäß ihrer Phasendifferenz den Einmessmikrofonsignalen
und damit den vermeintlichen Nutzsignalen entsprechen, nicht oder weniger stark gedämpft
werden, als spektrale Komponenten von Schallsignalen, deren Phasendifferenz sich von
der einmesspositionsspezifischen Phasendifferenz unterscheidet. Weiterhin wird die
Filterfunktion so gewählt, dass spektrale Komponenten von Schallsignalen umso stärker
gedämpft werden, je größer der Differenzbetrag zwischen aktueller und einmesspositionsspezifischer
Phasendifferenz für die entsprechende Frequenz ist.
[0012] Wird die Einmessprozedur nicht nur modellspezifisch angewandt, sondern gemäß einer
Ausführungsform für jede Vorrichtung, wie beispielsweise für jedes einzelne Mikrofonarray-Gerät
in seiner Betriebsumgebung durchgeführt, lässt sich auf diese Art und Weise nicht
nur die modelltypischen oder umgebungsbedingten, sondern auch die durch Bauteiltoleranzen
und die Betriebsumgebung verursachten Phaseneffekte und -störungen des spezifischen
Geräts im Betrieb kompensieren. Diese Ausführungsform ist daher geeignet, Bauteiltoleranzen
der Mikrofone, wie beispielsweise deren Phasenlage und Empfindlichkeit auf einfache
und sichere Art und Weise zu kompensieren. Dabei können auch Effekte, die nicht durch
das Ändern der Raumposition der Nutzsignalquelle selbst, sondern durch Änderungen
in der Umgebung der Nutzsignalquelle, beispielsweise durch das Öffnen eines Seitenfensters
eines Kfz, verursacht werden, berücksichtigt werden. Die Einmessposition wird dabei
als Zustandsraumposition definiert, die als zusätzliche Dimension bspw. den Zustand
des Raumes umfasst. Treten solche Änderungen oder Schwankungen der Einmessposition
während des Betriebs auf, lassen sich diese durch ein einmaliges Einmessen prinzipiell
nicht beherrschen. Hierfür wird das erfindungsgemäße Verfahren dann als adaptives
Verfahren ausgestaltet, bei dem der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor
ϕ
0(t) nicht lediglich aus einmalig während des Einmessmodus erfassten Mikrofonsignalen,
sondern aus den Mikrofonsignalen der tatsächlichen Nutzsignale während des Betriebs
berechnet bzw. aktualisiert wird.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung arbeitet das Verfahren bzw. die Vorrichtung
zunächst im Betriebsmodus. Der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(t) wird dabei für alle Frequenzen f auf ϕ
0(f) = 0 gesetzt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt schaltet das Verfahren bzw, die
Vorrichtung in den Einmessmodus und berechnet den einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor
ϕ
0(f), wobei beispielsweise ein Nutzer Testsignale spricht und diese von den Mikrofonen
erfasst werden, um daraus zugeordnete Einmessmikrofonsignale zu erzeugen. Aus den
zugeordneten Einmessmikrofonsignalen wird dann der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor
ϕ
0(f) berechnet. Anschließend wird wiederum in den Betriebsmodus geschaltet. In dem
die spektralen Filterfunktionen F für jeden aktuellen Phasendifferenzvektor in Abhängigkeit
von dem vorher bestimmten jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor
berechnet werden.
[0014] Auf diese Weise ist zunächst ein Einsatz ohne Einmessung (oft auch Kalibrierung genannt)
unter Standardeinstellungen möglich. Sobald dann in den Einmessmodus geschaltet wird,
lässt sich eine Einmessung nicht nur bspw. hinsichtlich der Bauteiltoleranzen sondern
auch der aktuellen Betriebsumgebung, der konkreten Einsatzbedingungen und des Nutzers
erreichen.
[0015] In anderen Worten erlaubt die Erfindung insbesondere eine phasenabhängige und zugleich
frequenzabhängige Verarbeitung von Schallsignalen, ohne dass es dabei notwendig ist,
den Einfallswinkel der Schallsignale zu bestimmen, indem zumindest eine spektrale
Komponente des aktuellen Schallsignals in Abhängigkeit der Differenz zwischen ihrer
Phasendifferenz und einer einmesspositionsspezifischen Phasendifferenz der entsprechenden
Frequenz gedämpft wird.
[0016] Kurzbeschreibung der Abbildungen:
Figur 1 zeigt schematisch die Ausbreitung von Schallsignalen einer Schallquelle im
Freifeld (a) und bei Reflexionen im Nahfeld (b).
Figur 2 zeigt schematisch die scheinbaren Einfallsrichtungen von Schallsignalen einer
Schallquelle im Freifeld (a) und bei Reflexionen im Nahfeld (b).
Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Bestimmung der Einmessdaten im Einmessmodus gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm zur winkelabhängigen Bestimmung der Filterfunktion
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm zur phasenwinkelabhängigen Bestimmung der Filterfunktion
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
[0017] Ein Grundgedanke der Erfindung ist es, in einer Einmessprozedur für gewünschte Schallsignale
phasenabhängige Einmessdaten zu bestimmen, welche die anwendungsbedingten Phaseneffekte
berücksichtigen, und diese Einmessdaten anschließend bei der Signalverarbeitung zur
Kompensation von Phasenstörungen und -effekten einzusetzen.
[0018] Das Verfahren stellt hierzu eine Anordnung von zumindest zwei Mikrofonen MIK1, MIK2
in einem vorbestimmten Abstand d zueinander bereit. Um eine Mehrdeutigkeit von Phasendifferenzen
zu vermeiden, ist dieser Abstand kleiner als die halbe Wellenlänge der höchsten vorkommenden
Frequenz zu wählen, d.h. kleiner als der Quotient Schallgeschwindigkeit / Abtastrate
der Mikrofonsignale. Ein in der Praxis für Sprachverarbeitung gut geeigneter Wert
für den Mikrofonabstand d ist beispielsweise 1 cm. Mit jedem Mikrofon werden dann
die Schallsignale, die von einer in einer Einmessposition angeordneten Schallquelle
erzeugt werden, jeweils separat erfasst. Jedes Mikrofon erzeugt aus den mit diesem
Mikrofon erfassten Schallsignalen diesem Mikrofon zugeordnete Einmessmikrofonsignale.
Aus den ermittelten Frequenzspektren der zugeordneten Einmessmikrofonsignale wird
dann ein einmesspositionsspezifischer Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) berechnet. Die so zwischen den zugeordneten Einmessmikrofonsignalen aus deren
Frequenzspektren bestimmten Phasendifferenzen dienen dann im Betriebsmodus als Einmessdaten
zur Kompensation der entsprechenden Phasenstörungen bzw. -effekte.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform werden die Einmessdaten dabei durch die Abfolge der Schritte
erzeugt, wie sie in dem in Figur 3 dargestellten Ablaufdiagramm aufgeführt sind. Zunächst
erfolgt in Schritt 310 das Abspielen eines Testsignals, wie z.B. weißes Rauschen,
von der Einmessposition als der Position der erwarteten Nutzsignalquelle und die Aufnahme
der entsprechenden Einmessmikrofonsignale mit den Mikrofonen MIK1 und MIK2 durch separates
Erfassen der Schallsignale mit den beiden Mikrofonen und Erzeugen der zugeordneten
Einmessmikrofonsignale für diese Einmessposition. Anschließend werden die Fouriertransformierten
M1(f,T) und M2(f,T) der Einmessmikrofonsignale zum Zeitpunkt T und die Real- und Imaginärteile
Re1, Im1, Re2, Im2 der Fouriertransformierten M1(f,T) und M2(f,T) in Schritt 320 berechnet,
um daraus wiederum in Schritt 330 die frequenzabhängigen Phasen ϕ(f,T) zur Zeit T
zwischen den Einmessmikrofonsignalen gemäß der Formel:

zu berechnen.
[0020] In einem nächsten Schritt 340 werden dann die zu fortlaufenden Zeitpunkten T ermittelten
Phasenvektoren ϕ(f,T) zeitlich über T gemittelt, wodurch ein einmesspositionsspezifischer
Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) entsteht, der die Einmessdaten enthält.
[0021] Für eine winkelabhängige Filterbestimmung, wie sie nachfolgend mit Bezug auf Figur
4 beschrieben wird, erfolgt optional in Schritt 350 die Berechnung eines Einmess-Winkelvektors
ϑ
0(f)=arccosϕ
0(f)c / 2πfd) nach Korrektur des Arguments auf den erlaubten Wertebereich [-1...1].
Bei einer winkelabhängigen Filterbestimmung gemäß Fig. 4 wird im Gegensatz zur phasenwinkelabhängigen
Filterbestimmung die Umkehrfunktion des Cosisus (arccos) benötigt, um aus dem Phasenwinkel
einen geometrischen oder räumlichen Winkel zu bestimmen (daher auch teilweise raumwinkelabhängige
Filterbestimmung genannt).
[0022] Bei einer winkelabhängigen Filterbestimmung zur Erzeugung eines Ausgangssignals s(t)
im Betriebsmodus gemäß Figur 4 wird zunächst das aktuelle Schallsignal mit den zwei
Mikrofonen MIK1 und MIK2 in Schritt 410 aufgenommen. In Schritt 420 werden wiederum
die Fouriertransformierten M1(f,T) und M2(f,T) der Mikrofonsignale 1 und 2 zum Zeitpunkt
T sowie deren Real- und Imaginärteile Re1, Im1, Re2, Im2 berechnet. Anschließend werden
im Schritt 430 die frequenzabhängigen Phasen zur Zeit T ϕ(f,T)=arctan((Re1*Im2-Im1*Re2)/(Re1*Re2+Im1*Im2))
und daraus wiederum im Schritt 440 ein Winkelvektor ϑ(f)=arccos(ϕ(f)c/2πfd) einschließlich
entsprechender Korrektur des Arguments auf den erlaubten Wertebereich [-1...1] für
alle Frequenzen f berechnet. Im Schritt 450 wird dann die spektrale Filterfunktion,
die die Dämpfungswerte für jede Frequenz f zum Zeitpunkt T enthält und wie folgt definiert
ist: F(f,T) = Z(ϑ(f,T)-ϑ
0(f)), mit einer unimodalen Zuordnungsfunktion wie z.B. Z(ϑ) = ((1 + cosϑ)/2)
n mit n>0 in Abhängigkeit des Einmess-Winkelvektors ϑ
0(f) berechnet, wobei der Winkel ϑ so definiert ist, dass -π≤ϑ≤π gilt. Der Wert n wird
im Folgenden als Breitenparameter bezeichnet, da er die einstellbare Breite des Richtkegels
festlegt. Dabei ist zu beachten, dass die Richtkegelbreite umso kleiner ist, je größer
der Breitenparameter n gewählt wird. Die so bestimmte Filterfunktion F(f,T) mit einem
Wertebereich 0 ≤ F(f,T) ≤ 1 wird dann in Schritt 460 auf ein Spektrum der Mikrofonsignale
1 oder 2 in Form einer Multiplikation: S(f,T)=M1(f,T)F(f,T) angewandt. Aus dem so
gefilterten Spektrum S(f,T) wird dann durch inverse Fouriertransformation das Ausgangssignals
s(t) im Schritt 470 erzeugt. Obige Definition der Filterfunktion F(f,T) ist exemplarisch
zu verstehen, andere Zuordnungsfunktionen mit ähnlicher Charakteristik erfüllen denselben
Zweck. Der hier gewählte weiche Übergang zwischen den Extremwerten der Filterfunktion
(null und eins) wirkt sich günstig auf die Qualität des Ausgangssignals aus, insbesondere
im Hinblick auf unerwünschte Artefakte der Signalverarbeitung.
[0023] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird auf die Bestimmung des Winkels verzichtet
und stattdessen während der Einmessprozedur lediglich der einmesspositionsspezifischen
Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) bestimmt, der bereits die Einmessinformation enthält. In dieser Ausführungsform
entfällt damit bei der Bestimmung der Einmessdaten die Berechnung des Winkelvektors
ϑ
0(f) in Schritt 350 und damit die ggf. notwendige Korrektur des Wertebereichs des Arguments
für die arccos-Berechnung. Während des Betriebsmodus umfasst das Verfahren dabei die
in Figur 5 dargestellten Schritte. Zunächst wird wiederum das aktuelle Schallsignal
mit den zwei Mikrofonen MIK1 und MIK2 im Schritt 510 erfasst. Aus den daraus erzeugten
Mikrofonsignalen 1 und 2 werden die aktuellen Frequenzspektren durch Berechnen der
Fouriertransformierten M1(f,T) und M2(f,T) zum Zeitpunkt T sowie deren Real- und Imaginärteile
Re1, Im1, Re2, Im2 im Schritt 520 ermittelt. Anschließend wird im Schritt 530 der
aktuelle Phasendifferenzvektor aus deren Frequenzspektren gemäß

berechnet. Die spektrale Filterfunktion wird nun gemäß der Formel

im Hinblick auf den einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) in Schritt 540 berechnet, wobei c die Schallgeschwindigkeit, f die Frequenz der
Schallsignalkomponenten, T die Zeitbasis der Spektrumserzeugung, d der vorbestimmte
Abstand der beiden Mikrofone, und n der Breitenparameter für den Richtkegel ist. Beim
Betrachten der Formel, welche wie zuvor exemplarisch zu verstehen ist, wird klar,
dass die Filterfunktion im Idealfall, d.h. bei Phasengleichheit zwischen aktuell im
Betriebsmodus gemessenem und einmesspositionsspezifischem Phasendifferenzvektor, gleich
Eins wird, so dass die auf das Signalspektrum Angewandte Filterfunktion das auszugebende
Signal nicht dämpft. Bei zunehmender Abweichung des aktuellen vom einmesspositionsspezifischen
Phasendifferenzvektor geht die Filterfunktion gegen Null, was zu einer entsprechenden
Dämpfung des auszugebenden Signals führt.
[0024] Falls im Einmessmodus mehrere Phasendifferenzvektoren für bspw. verschiedene Einmesspositionen
bestimmt wurden, besteht die Möglichkeit, die Filterfunktion für eine dieser Einmesspositionen
und damit eine gewünschte Position des Nutzsignals zu bestimmen.
[0025] Im Schritt 550 wird dann das Signalspektrum S des eingemessenen Signals durch Anwenden
der Filterfunktion F(f,T) auf eines der Mikrofonspektren M1 oder M2 in Form einer
Multiplikation gemäß der Formel (hier für Mikrofonspektrum M1):

erzeugt, woraus dann wiederum im Schritt 560 das auszugebende Signal s(t) durch inverse
Fouriertransformation von S(f,T) bestimmt wird.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung arbeitet das Verfahren zunächst im Betriebsmodus
und der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) wird für alle Frequenzen f auf ϕ
0(f) gleich Null gesetzt. Das entspricht einer sogenannten "Broadview"-Geometrie ohne
Einmessen. Soll die Vorrichtung zum Verarbeiten von Schallsignalen nun eingemessen
werden, wird die Vorrichtung in den Einmessmodus geschaltet. Unter der Annahme, dass
nun ein entsprechendes Nutzsignal generiert wird, indem z.B. lediglich der gewünschte
Nutzer spricht, wird der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) berechnet. Hierbei spricht der Nutzer beispielsweise vorgegebene Testsätze, die
von den Mikrofonen erfasst und aus denen zugeordnete Einmessmikrofonsignale erzeugt
werden. Beispielsweise geht das System oder die Vorrichtung durch ein Kommando von
außen in den EinmessModus, in welchem es die ϕ
0(f) bestimmt. Dazu spricht der Nutzer Testlaute, z.B. "sch sch sch", bis das System
ausreichende Einmessdaten gesammelt hat, was optional z.B. durch eine LED angezeigt
werden kann. Danach wechselt das System in den Betriebsmodus, in welchem die Einmessdaten
benutzt werden
[0027] Anschließend wird in den Betriebsmodus geschaltet und die spektrale Filterfunktion
F wird für jeden aktuellen Phasendifferenzvektor in Abhängigkeit von dem vorher bestimmten
jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor berechnet. Somit ist
es z.B. möglich, die Vorrichtung, wie z.B. ein Mobiltelefon zunächst in einer Grundeinstellung
auszuliefern und dann die Einmessprozedur mit der Stimme des tatsächlichen Nutzers
in der vom Nutzer bevorzugten Einsatzumgebung und -anordnung, d.h. wie hält der Nutzer
das Mobiltelefon im Verhältnis zum Mund des Nutzers o.ä., durchzuführen.
[0028] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird im Betriebsmodus mit dem vorher berechneten
jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor gegenüber dem zunächst
eingenommenen Betriebsmodus der Breitenparameter n kleiner gewählt als im uneingemessenen
Betriebszustand, in dem sich die Vorrichtung in einer Grundeinstellung befindet. Ein
zunächst kleinerer Breitenparameter bedeutet einen breiteren Richtkegel, so dass tendenziell
zunächst Schallsignale aus einem größeren Richtkegel weniger stark gedämpft werden.
Erst wenn die Einmessung erfolgt ist, wird der Breitenparameter größer gewählt, weil
nun die Filterfunktion in der Lage ist, die an den Mikrofonen ankommenden Schallsignale
auch unter Berücksichtigung der im Nahfeld auftretenden (Phasen-)Störungen gemäß eines
kleineren Richtkegels entsprechend richtig zu dämpfen. Die Richtkegelbreite, die durch
den Parameter n in der Zuordnungsfunktion festgelegt ist, wird z.B. im Betrieb mit
Einmessdaten kleiner gewählt als im uneingemessenen Fall. Durch das Einmessen kennt
das Verfahren die Position der Signalquelle ja sehr genau, so dass man dann mit einem
"schärferen" Beam-Forming und daher mit einem schmaleren Richtkegel arbeiten kann
als im uneingemessenen Fall, wo die Position der Quelle höchstens ungefähr bekannt
ist.
[0029] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird im Einmessmodus ferner die Einmessposition
in einem Raum- und/oder Zustandsbereich variiert, in dem der Nutzer im Betriebsmodus
erwartet wird. Anschließend wird der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor
ϕ
0(f) für diese variierten Einmesspositionen berechnet. Hierdurch lassen sich dann neben
unterschiedlichen Raumpositionen auch andere Effekte, die z.B. durch ein geöffnetes
Seitenfenster eines Kfz verursacht werden, beim Einmessen berücksichtigen, da nicht
nur die Position des Nutzers, bspw. die Sitzposition des Fahrers des Kfz, sondern
auch der Umgebungszustand, d.h. ob z.B. das Seitenfenster geöffnet oder geschlossen
ist, berücksichtigen.
[0030] Während des Betriebs auftretende Schwankungen lassen sich durch ein einmaliges Einmessen
prinzipiell nicht beherrschen. Hierfür kommt gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
ein adaptives Verfahren zum Einsatz, das anstelle von Einmess-Signalen die tatsächlichen
Nutzsignale während des Betriebs auswertet. Gemäß einer solchen Ausführungsform wird
ein adaptives Nach-Einmessen" nur in solchen Situation durchgeführt, in denen außer
dem Nutzsignal keine anderen Störgeräuschsignale von den Mikrofonen aufgenommen werden,
was beispielsweise an der relativen Konstanz der Phasendifferenzvektoren ϕ(f,T) zu
aufeinanderfolgenden Zeiten T erkennbar ist.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird auf diese Weise auf einen Einmessmodus
sogar ganz verzichtet, und die Berücksichtigung der Phaseneffekte vollständig dem
adaptiven Verfahren überlassen, Gemäß einer Ausführungsform ist das Verfahren daher
als adaptives Verfahren ausgestaltet, das gleich in den Betriebsmodus schaltet. Der
einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) wird dabei anfänglich entweder für alle Frequenzen f auf ϕ
0(f) gleich Null gesetzt oder es werden beispielsweise gespeicherte Werte für alle
Frequenzen des einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektors ϕ
0(f) aus früheren Einmess- oder Betriebsmodi verwendet. Alternativ wird nach einem
anfänglichen Durchlaufen des Einmessmodus zum Berechnen des aktuellen einmesspositionsspezifischen
Phasendifferenzvektors ϕ
0(f) in den Betriebsmodus geschaltet. Im weiteren Betrieb wird der einmesspositionsspezifische
Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) dann durch das adaptive Verfahren aktualisiert, indem die aktuellen Schallsignale
einer Schallquelle im Betriebsmodus als Schallsignale der ausgewählten Einmessposition
interpretiert und für die Einmessung verwendet werden. Es kommt somit eine für den
Nutzer unbemerkte Aktualisierung der Einmessdaten zur Anwendung, wobei die Aktualisierung
immer dann stattfindet, wenn davon ausgegangen wird, dass die aktuellen Schallsignale
störgeräuschunbehaftete Nutzsignale im Sinne der jeweiligen Anwendung bzw. der aktuellen
Konfiguration der Vorrichtung sind, so dass aus diesen Schallsignalen dann der einmesspositionsspezifische
Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) bestimmt wird. Ein ansonsten möglicherweise durch die Vorrichtung vorbestimmtes
Umschalten zwischen Einmess- und Betriebsmodus kann somit entfallen. Vielmehr erfolgt
das Einmessen "unterschwellig" während des Betriebes immer dann, wenn es die Signalqualität
zulässt, Ein Kriterium für die Signalqualität kann beispielsweise der Signal-Rauschabstand
der Mikrofonsignale sein.
[0032] Die Auswirkung auf das auszugebende Signal einer während des Betriebs heruntergelassenen
Scheibe kann auf diese Weise aber weiterhin nur unzureichend oder gar nicht kompensiert
werden, denn die Randbedingung der Störgeräuschfreiheit bei der Erfassung der Schallsignale
zur Bestimmung der Einmessdaten lässt sich in diesem Fall kaum realisieren. Um die
Adaption störgeräuschfest zu machen, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
daher eine ständig zu aktualisierende, spektral aufgelöste Störgeräusch-Schätzung
durchgeführt, wobei die geschätzten Störsignale vor dem Adaptionsprozess von den Mikrofonspektren
subtrahiert werden, bevor die eigentliche Kompensation der Phaseneffekte durchgeführt
wird. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren daher weiterhin, dass aus
den Mikrofonsignalen der aktuellen Schallsignale im Betriebsmodus zunächst mit Hilfe
eines mitlaufenden, phasenempfindlichen Geräuschmodells Störsignale herausrechnet
werden, bevor der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) aktualisiert wird.
[0033] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Schritt des Festlegens von zumindest
einer Einmessposition weiterhin das Anordnen einer Testsignalquelle in der Einmessposition
bzw. in deren Nähe, das Aussenden eines kalibrierten Testsignals durch die Schallsignalquelle,
das Erfassen des Testsignals mit den beiden Mikrofonen und das Erzeugen der zugeordneten
Einmessmikrofonsignale allein aus dem Testsignal. Bisher wurde davon ausgegangen,
dass der Phasenwinkel ϕ
0 spektral aufgelöst, also frequenzabhängig ist, und der entsprechende Vektor ϕ
0(f) während der Einmessprozedur anhand der aufgenommenen Testsignale bestimmt wird,
wohingegen der breitenbestimmende Parameter n skalar, also für alle Frequenzen gleich
ist. Definiert man eine Halbwertsphasendifferenz ϕ
½(f), bei der die Filterfunktion F(ϕ(f,T)) auf den Wert 1/2 abgefallen ist, so hängt
der Breitenparameter n mit ϕ
½(f) bei obiger Definition der Filterfunktion F(ϕ(f,T)) wie folgt zusammen:

ϕ
½(f) ist dabei ein Parametervektor, der zunächst für jede Frequenz f vorgegeben ist.
[0034] Für eine erweiterte Einmessprozedur wird nun die Quelle der Testsignale, beispielsweise
ein sogenannter künstliche Mund, nicht mehr nur am Ort der erwarteten Nutzsignalquelle
positioniert, sondern über einen Raumbereich variiert, in dem bei normalem Betrieb
auch eine Variation der Position der Nutzsignalquelle zu erwarten ist. In einer Kfz-Anwendung
soll damit beispielsweise die Schwankungsbreite abgedeckt werden, die durch natürliche
Kopfbewegungen, variable Sitzeinstellungen und unterschiedliche Körpergrößen eines
Fahrers bewirkt werden. Für jede Messung mit verschiedenen Orten der Testsignalquelle
wird nun wie zuvor beschrieben ein Vektor ϕ
0(f) bestimmt. Anschließend werden aus diesen Messungen für jede Frequenz die arithmetischen
Mittelwerte µ(f) und die Standardabweichungen σ(f) für jede Frequenz f über die berechneten
einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektoren ϕ
0(f) berechnet. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei den Mittelwerte µ(f) um arithmetische
Mittelwerte von zuvor bereits zeitlich gemittelten Variablen handelt; µ(f) wird nun
anstelle von ϕ
0(f) verwendet. Der zuvor skalare Parameter n wird nun ebenfalls frequenzabhängig gemacht
und durch die Einmessprozedur bestimmt. Dazu wird die Halbwertsphasendifferenz ϕ
½(f) über eine Konstante k mit der Standardabweichung verknüpft ϕ
½(f)=k σ(f). σ(f). Wird nun für die Messwerte ϕ
0(f) eine Normalverteilung angenommen, was nicht notwendigerweise der Fall ist, mangels
besseren Wissens gemäß dem Verfahren aber dennoch angenommen wird, lägen 95% aller
Messergebnisse innerhalb des Bereichs ± ϕ
½(f), wenn man k=2 wählt. Für den breitenbestimmenden Parameter n(f) gilt dann:

[0035] Mit dieser Erweiterung des Einmessvorgangs trägt man der Tatsache Rechnung, dass
nicht nur die Einfalls- bzw. Phasenwinkel durch Reflexionen frequenzabhängig verändert
werden, sondern dass auch die Stärke dieser Veränderung frequenzabhängig sein kann,
was durch eine spektral aufgelöste "Beam-Breite" gemäß dem Verfahren kompensierbar
ist.
[0036] Weiterhin sei noch erwähnt, dass alle beschriebenen Vorrichtungen, Verfahren und
Verfahrensbestandteile natürlich nicht auf den Einsatz beispielsweise in einem Kfz
beschränkt sind. Auf dieselbe Weise kann z.B. auch ein Mobiltelefon oder jedes andere
(Sprach-)Signalverarbeitungsgerät eingemessen werden, dass eine Mikrofonarraytechnologie
verwendet.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind zweckmäßigerweise
mithilfe bzw. in Form eines Signalverarbeitungssystems z.B. mit einem digitalen Signalprozessor
(DSP-System) oder als Softwarekomponente eines Computerprogramms, das beispielsweise
auf einem PC oder DSP-System oder jeder anderen Hardwareplattform läuft, realisierbar.
Bezugszeichenliste:
[0038]
- MIK1, MIK2
- beabstandete Mikrofone;
- M1(f,T), M2(f,T)
- Fouriertransformierte der Mikrofonsignale (spektrale Amplitude
- bei der
- Frequenz f zum Zeitpunkt T);
- d
- Abstand zwischen Mikrofonen MIK1 und MIK2;
- f
- Frequenz;
- T
- Zeitpunkt der Bestimmung eines Spektrums bzw. eines Ausgangssignals
- ϕ0(f)
- zeitlich gemittelter Phasendifferenzvektor im Einmessmodus;
- ϕ(f,T)
- Phasendifferenzvektor der Mikrofonsignale während des Betriebs;
- Re1(f), Im1(f)
- Real- und Imaginärteile der spektralen Komponenten des ersten Freisprechmikrofonsignals
(Mikrofon 1);
- Re2(f), Im2(f)
- Real- und Imaginärteile der spektralen Komponenten des zweiten Freisprechmikrofonsignals
(Mikrofon 2):
- ϑ0(f)
- zeitlich gemittelte frequenzabhängiger Einfallswinkel des ersten Test-Audiosignals
im Einmessmodus;
- ϑ(f,T)
- frequenzabhängiger Einfallswinkel der Mikrofonsignale während des Betriebs;
- µ(f)
- arithmetische Mittelwerte für jede Frequenz f über die ϕ0(f);
- σ(f)
- Standardabweichungen für jede Frequenz f über die ϕ0(f);
- n
- Breitenparameter;
- n(f)
- frequenzabhängiger Breitenparameter, mit ϕ½(f) = kσ(f), wobei ϕ½(f) die frequenzabhängige Phasendifferenz ist, bei der die Filterfunktion F bei der
Frequenz f den Wert 1/2 annimmt;
- F(f,T)
- Filterfunktion;
- Z
- unimodale Zuordnungsfunktion;
- S(f,T)
- Signalspektrum des auszugebenden Signals;
- s(t)
- auszugebendes Signal,
1. Verfahren zum phasenabhängigen Verarbeiten von Schallsignalen zumindest einer Schallquelle,
umfassend die Schritte:
- Anordnen von zwei Mikrofonen (MIK1, MIK2) in einem vorbestimmten Abstand d zueinander;
- Erfassen von Schallsignalen mit beiden Mikrofonen und Erzeugen zugeordneter Mikrofonsignale;
und
- Verarbeiten der Mikrofonsignale;
dadurch gekennzeichnet, dass
während eines Einmessmodus das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Festlegen zumindest einer Einmessposition der Schallquelle, an welcher die Schallquelle
im Einmessmodus positioniert ist;
- Separates Erfassen der Schallsignale für die Einmessposition mit beiden Mikrofonen
und Erzeugen zugeordneter Einmessmikrofonsignale für die Einmessposition;
- Ermitteln der Frequenzspektren der zugeordneten Einmessmikrofonsignale;
- Berechnen eines einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektors ϕ0(t) zwischen den zugeordneten Einmessmikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren für
die Einmessposition;
wobei das Verfahren während eines Betriebsmodus, in welchem sich eine Nutzsignalquelle
an oder nahe der ausgewählten Einmessposition befindet, ferner die folgenden Schritte
umfasst:
- Erfassen der aktuellen Schallsignale mit beiden Mikrofonen und Erzeugen zugeordneter
aktueller Mikrofonsignale,
- Ermitteln der aktuellen Frequenzspektren der zugeordneten aktuellen Mikrofonsignale;
- Berechnen eines aktuellen Phasendifferenzvektors ϕ(f,T) zum Zeitpunkt T zwischen
den zugeordneten aktuellen Mikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren;
- Auswählen zumindest einer Einmessposition;
- Berechnen einer spektralen Filterfunktion F in Abhängigkeit von dem aktuellen Phasendifferenzvektor
sowie dem jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor der ausgewählten
Einmessposition;
- Erzeugen jeweils eines Signalspektrums S eines auszugebenden Signals durch multiplikative
Verknüpfung mindestens eines der beiden Frequenzspektren der aktuellen Mikrofonsignale
mit der spektralen Filterfunktion F der jeweiligen ausgewählten Einmessposition, wobei
die Filterfunktion derart gewählt ist, dass spektrale Komponenten von Schallsignalen
umso weniger gedämpft werden, je geringer der Differenzbetrag zwischen aktueller und
einmesspositionsspezifischer Phasendifferenz für die entsprechende Frequenz ist; und
- Erhalten des jeweils auszugebenden Signals für die jeweilige ausgewählte Einmessposition
durch inverses Fourier-Transformieren des erzeugten Signalspektrums.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren während des Einmessmodus weiterhin
folgenden Schritte umfasst:
- Berechnen von M1(f,T) und M2(f,T), der spektralen Amplitude bei Frequenzen f zum
Zeitpunkt T durch Fourier-Transformationder Einmessmikrofonsignale;
- Berechnen der Real- und Imaginärteile Re1, Im1, Re2, Im2 der Fouriertransformierten
M1(f,T) und M2(f,T);
- Berechnen der Phasendifferenzen ϕ(f,T) zur Zeit T aus den Einmessmikrofonsignalen
gemäß der Formel:

und
- zeitliches Mitteln der ϕ0(f,T) über aufeinanderfolgende Zeitpunkte T um die einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzen
ϕ0(f) zu erhalten, die die das Ergebnis des Einmessvorgangs enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Verfahren während des Betriebsmodus weiterhin
die folgenden Schritte umfasst
- Berechnen der spektralen Filterfunktion gemäß der Formel:

- Erzeugen des Signalspektrums S durch Anwenden der Filterfunktion F(f,T) auf ein
Mikrofonspektrum M1 in Form einer Multiplikation gemäß der Formel:

- Erzeugen des auszugebenden Signals s(t) durch inverse Fouriertransformation von
S(f,T);
wobei:
c die Schallgeschwindigkeit,
f die Frequenz der Schallsignalkomponenten,
T die Zeitbasis der Spektrumserzeugung,
d der vorbestimmte Abstand der beiden Mikrofone ist, und
n ein festzulegender Parameter n>0 ist, wodurch die Breite der Filterfunktion bestimmt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei das Verfahren zunächst im Betriebsmodus
arbeitet und der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor ϕ
0(f) für alle Frequenzen f auf ϕ
0(f) = 0 gesetzt wird und das Verfahren weiterhin umfaßt
- Schalten in den Einmessmodus und Berechnen des einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektors
ϕ0(t), wobei ein Nutzer Testsignale spricht und diese von den Mikrofonen erfasst und
daraus zugeordnete Einmessmikrofonsignale erzeugt werden;
- Schalten in den Betriebsmodus und Berechnen der spektralen Filterfunktion F für
jeden aktuellen Phasendifferenzvektor in Abhängigkeit von dem vorher bestimmten jeweiligen
einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor.
5. Verfahren nach Anspruch 4 rückbezogen auf Anspruch 3, wobei im Betriebsmodus mit dem
vorher berechneten jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor gegenüber
dem zunächst eingenommenen Betriebsmodus der Breitenparameter n größer gewählt wird
als im uneingemessenen Betriebszustand.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei das Verfahren im Einmessmodus
ferner die Schritte umfasst:
- Variieren der Einmessposition in einem Raum- und/oder Zustandsbereich, indem der
Nutzer im Betriebsmodus erwartet wird;
- Berechnen von einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektoren ϕ0(f) für variierte Einmesspositionen;
- Berechnen der arithmetischen Mittelwerte µ(f) und der Standardabweichungen σ(f)
für jede Frequenz f über die berechneten einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektoren
ϕ0(f); und
wobei das Verfahren während eines Betriebsmodus ferner die folgenden Schritte umfasst:
- Berechnen der spektralen Filterfunktion gemäß der Formel:

mit einem frequenzabhängigen Breitenparameter n(f) gemäß der Formel:

- Erzeugen des Signalspektrums S durch Anwenden der Filterfunktion F(f,T) auf ein
Mikrofonspektrum M1 in Form einer Multiplikation gemäß der Formel:

wobei:
c die Schallgeschwindigkeit,
f die Frequenz der Schallsignalkomponenten,
T die Zeitbasis der Spektrumserzeugung,
d der vorbestimmte Abstand der beiden Mikrofone ist, und
n(f) der frequenzabhängige Breitenparameter ist, der mit ϕ½(f) = kσ(f) festlegt ist, und
ϕ½(f) die frequenzabhängige Phasendifferenz ist, bei der die Filterfunktion F bei der
Frequenz f den Wert F(f) =1/2 annimmt.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Bestimmens von
zumindest einer Einmessposition weiterhin umfasst;
- Anordnen einer Schallsignalquelle in der Nähe der bestimmten Einmessposition;
- Aussenden eines kalibrierten Testsignals durch die Schallsignalquelle;
- Erfassen des Testsignals mit den beiden Mikrofonen und Erzeugen der zugeordneten
Einmessmikrofonsignale allein aus dem Testsignal.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Verfahren als adaptives Verfahren
ausgestaltet ist, nach einem anfänglichen Durchlaufen des Einmessmodus zum Berechnen
des einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektors ϕ0(f) in den Betriebsmodus schaltet und im weiteren Betrieb der einmesspositionsspezifische
Phasendifferenzvektor ϕ0(f) aktualisiert wird, indem die aktuellen Schallsignale einer Schallquelle im Betriebsmodus
als Schallsignale der ausgewählten Einmessposition interpretiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei aus den Mikrofonsignalen der aktuellen Schallsignale
im Betriebsmodus zunächst mit Hilfe eines mitlaufenden, phasenempfindlichen Geräuschmodells
Störsignale herausrechnet werden, bevor der einmesspositionsspezifische Phasendifferenzvektor
ϕ0(f) aktualisiert wird.
10. Vorrichtung zum phasenabhängigen Verarbeiten von Schallsignalen zumindest einer Schallquelle,
umfassend:
- zwei Mikrofonen (MIK1, MIK2), die in einem vorbestimmten Abstand (d) zueinander
angeordnet sind, zum Erfassen von Schallsignalen und Erzeugen von Mikrofonsignalen;
- eine an die Mikrofone angeschlossene Verarbeitungseinheit zum Verarbeiten der Mikrofonsignale,
dadurch gekennzeichnet, dass
während eines Einmessmodus die Verarbeitungseinheit mit den Mikrofonen eingerichtet
und zumindest eine Einmessposition einer Schallquelle festgelegt ist, folgende Verarbeitungsschritte
auszuführen:
- Separates Erfassen der Schallsignale für die Einmessposition mit beiden Mikrofonen
und Erzeugen zugeordneter Einmessmikrofonsignale für die Einmessposition;
- Ermitteln der Frequenzspektren der zugeordneten Einmessmikrofonsignale;
- Berechnen eines einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektors ϕ0(f) zwischen den zugeordneten Einmessmikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren für
jede Einmessposition; und
während eines Betriebsmodus die Verarbeitungseinheit mit den Mikrofonen eingerichtet
und eine Einmessposition ausgewählt ist, folgende Verarbeitungsschritte auszuführen:
- Erfassen der aktuellen Schallsignale mit beiden Mikrofonen und Erzeugen zugeordneter
aktueller Mikrofonsignale,
- Ermitteln der aktuellen Frequenzspektren der zugeordneten aktuellen Mikrofonsignale;
- Berechnen eines zum Zeitpunkt T aktuellen Phasendifferenzvektors ϕ(f,T) zwischen
den zugeordneten aktuellen Mikrofonsignalen aus deren Frequenzspektren;
- Berechnen einer spektralen Filterfunktion (F) in Abhängigkeit von dem aktuellen
Phasendifferenzvektor sowie dem jeweiligen einmesspositionsspezifischen Phasendifferenzvektor
der ausgewählten Einmessposition;
- Erzeugen jeweils eines Signalspektrums S eines auszugebenden Signals durch multiplikative
Verknüpfung mindestens eines der beiden Frequenzspektren der aktuellen Mikrofonsignale
mit der spektralen Filterfunktion F der jeweiligen ausgewählten Einmessposition, wobei
die Filterfunktion derart gewählt ist, dass spektrale Komponenten von Schallsignalen
umso weniger gedämpft werden, je geringer der Differenzbetrag zwischen aktueller und
einmesspositionsspezifischer Phasendifferenz für die entsprechende Frequenz ist; und
die Vorrichtung weiterhin eine Ausgabeeinheit zum Ausgeben des auszugebenden Signals
für die jeweilige ausgewählte Einmessposition mit Mitteln zum inversen Fourier-Transformieren
des jeweils erzeugten Signalspektrums enthält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, die weiterhin eingerichtet ist, eines der Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auszuführen,
12. Computerprogramm, enthaltend Programmcode, der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinrichtung
ausgeführt wird, das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 verwirklicht.